"Die Ware ist Tauschwert, aber sie hat einen Preis." (Karl Marx, MEW 42, 121). Der Wert der gesellschaftlich produzierten Produkte stellt sich einerseits – oder der Form nach – in den Preisen der verkauften Waren dar, die im Warentausch zirkulieren, andrerseits – oder dem Inhalt nach – als Wert der hierfür aufgewendeten Arbeit. Die Preise entwickeln ihren Maßstab - den Maßstab der Preise - in den Verhältnissen des Zahlungsmittels Geld zwischen Angebot und Nachfrage. Die Preise sind daher ein Maßstab aus der Zirkulation der Zahlungsmittel zwischen dem Wert und den bezahlten Preisen der Waren, der seine Bewährung für den Geldbesitzer als mögliches Wertmaß seines Kaufmittels verwirklicht hat (siehe Wertrealisation) - soweit hierbei der Geldwert nicht inflationiert. Was im Geldumlauf durch die Verkäufe werthaltig für die Einkäufe geblieben ist gilt demnach als Maßstab, der sich aus der Preissumme der gehandelten Waren in der Geldzirkulation ermittelt. Im Nachhinein der Preisbildung und ihrer Wertrealisierung gelten die erfolgreichen, die im Verkauf realisierten Preise in ihrem Durchschnitt als Maßstab ihrer Werthaltigkeit für die Angebote, die ihre Nachfrage bestätigt haben, ohne dass hierbei ein Wertmaß aus der Produktion dazwischen kommen konnte. Was in der Preissumme vergangener Kaufakte das Verlangen nach Käufer für den Verkäufer ganz allgemein durch die Bewährung ihrer gesellschaftlichen Gültigkeit dargestellt hat (siehe auch Geltung), verwirklicht sich allerdings nur durch deren Eigenschaften aus ihrer Entstehung als Gebrauchswert der einzelnen Produkte aus nützlicher Arbeit, also in der Relation zur Summe der durchschnittlich realisierten Preise. Im allgemeinen Dasein der Waren als Wertträger einer Relation zu den allgemein gehandelten Preise stellte sich auf diese Weise über die Zirkulation der Waren der Geldwert der gesellschaftlich gehandelten Gebrauchsgüter als Relation von Preisen - als ihr gesellschaftlich gültiger Tauschwert - dar, der im Durchschnitt der Preise im Nachhinein ihrer Entstehung das Ausmaß ihrer Nachfragen mit ihrer Wertgröße, mit ihrem in vergangener Warenzirkulation realisierten Wert vereinen, obwohl Wert und Preis gänzlich entgegengesetzten Bildungsprozessen zwischen Markt und Arbeit entspringen. Das Dilemma des Geldes äußert sich in seinem zwiespältigen Charakter (siehe Doppelcharakter), wodurch es einerseits als Maß der Werte anderseits als Maßstab der Preise funktioniert - einerseits Zahlungsmittel, andererseits Kaufmittel ist. Die Waren werden vor allem - also im Allgemeinen - ihrer Form nach als Werte (siehe Wertform) der bürgerlichen Gesellschaft entsprechend produziert, um verkauft zu werden. Um gekauft zu werden müssen allerdings alle Waren nützliche Dinge sein, die schon in ihrem einzelnen Dasein einen Gebrauchswert haben. In ihrem gesellschaftlichen Verhalten von nützlichen Arbeiten haben alle Waren einen Tauschwert schon bevor sie einen Preis haben können. Die Preise sind den Waren äußerlich, weil sie ihre Produktion als gesellschaftlich bestimmte Werte voraussetzen. Aber erst im Warentausch auf den Märkten der Welt wird in der Zirkulation der produzierten Waren, ihr quantitatives Dasein zwischen Angebot und Nachfrage selbst zum Kriterium ihrer gesellschaftlichen Wertrealisierung, die Preisbildung zum Dilemma der Realisation des Verhältnisses im Dasein der Werte - im allgemeinen durch die Durchschnitt der Vergleichbarkeit ihrer darin veräußerten Aufwendungen. Im Warentausch könnn die Waren zwar Preise haben, die sowohl unter ihrem Wert wie auch darüber liegen. Aber letztlich ergibt sich der Preis als reelle Wertgröße des Geldes, als verwirklichter Geldwert (siehe Wertrealisation) erst aus der Preissumme der im Tausch gehandelten Waren, worin sich ihr Verhältnis der gesellschaftlich benötigten menschlichen Arbeitszeit im Einzelnen erweist, - nicht weil und wie sie gebraucht werden, sondern weil sich darin der gesellschaftlich notwendige menschliche (nicht technische) Aufwand ihrer ProduktionProduktion so darstellt, wie er sich durchschnittlich realisierten lässt und wie er sich im Verhältnis der Tauschwerte als Preise einer Ware realisieren kann. Und nur darin erfährt der Tauschwert die reelle Größe der darin verwirklichten Wertbildung des Geldes als Zahlungsmittel, seine Wertgröße als Maß der Werte, - ganz im Gegensatz zu seiner Funktion als Kaufmittel, die sich aus der realisierten Preissumme als Maßstab der Preise ergibt. Geld ist als Kaufmittel (G - W) das Wertmaß, ein allgemeiner Wertträger für jede einzelne Ware, die menschliche Arbeit erzeugt hat und von daher ein Maß der Werte durch die Produktion von Gebrauchswerten, wo sie gekauft werden. Und es trägt zugleich als das Zahlungsmittel (W - G) für eine jede einzelne Ware den Geldwert aller Waren im Anteil der Preissumme, die es für die Angebote der Waren auf dem Markt als Maßstab der Preise formuliert. In den Preisen auf dem Markt stellt Geld den Gesamtwert der zirkulierenden Waren aus ihrer wertgerechten Preissumme anteilmäßig dar. Jeder Geldbesitzer hat damit eine gesellschaftliche Funktion zur Hand, in der sich der Gesamtwert aller produzierten und noch nicht verkauften Waren reflektiert. Geld als Kaufmittel fungiert als Maß der Werte, weil sich die Tauschwerte der Ware durch ihre Entnehme aus der Warenzirkulation, aus dem Verkauf begründen, aus ihrer Wertrealisation beim Einkauf von Produkten. Hierbei drückt ihr Tauschwert in seinen Preisen einen Wert aus, wie er sich auf dem Markt auch als Teil eines Gesamtwerts realisieren lässt, für den die Waren ja auch produziert worden waren. Was beim Einkauf mit dem Geld als Kaufmittel (G - W) zwar schon Tauschwert ist, kann aber erst in seinem Preis zu einem wirklichen Maß für das Verhältnis der Tauschwerte als realisiefbare Preise werden. Der Tauschwert verwirklicht sich also insgesamt erst durch das Geld als Zahlungsmittel (G - W), durch das es der Maßstab der Preise ist. Der Wert des Geldes als Zahlungsmittel stellt vergangenen Nutzen einer Arbeit dar, der seinen verstofflichten Wert zu vergegenwärtigen haben müsste (siehe Wertrealisation), um seinen Geldwert als Kaufmittel zu bewahrheiten (siehe z.B. das Verhältnis der Tauschwerte zu ihrem Wert, in denen das Maß der Werte vergangener Arbeit nur über den Maßstab ihrer Preise gegenwärtiger Relationen der Tauschwerte von Gebrauchswerten verwirklicht werden kann). Die Waren werden zwar produziert, um verkauft zu werden und sind von daher zumindest ideell schon Tauschwert bevor sie einen Preis haben können. Die Preise sind aber dem Wert der Waren äußerlich, weil sie ihre Produktion als Werte getrennt vom wirklichen Marktverhältnis voraussetzen (siehe hierzu Teilung der Arbeit). Aber auf dem Markt erst wird in der Zirkulation der produzierten Waren ihr quantitatives Dasein zwischen Angebot und Nachfrage selbst zum Kriterium ihrer Realisation als Werte, ihrer Wertrealisation als Verhältnis ihrer Werte im allgemeinen Durchschnitt des Warentauschs. Die Waren können dabei Preise haben, die sowohl unter ihrem Wert wie auch darüber liegen. Aber letztlich ergibt sich der Preis als reelle Wertgröße erst aus der Preissumme der im Tausch gehandelten Waren, worin sich ihr durchschnittliches Verhältnis der nötigen Arbeitszeit erweist, - nicht weil und wie sie gebraucht werden, sondern weil sich darin der gesellschaftliche Aufwand ihrer Produktion so darstellt, wie er sich durchschnittlich realisierten lässt und wie er sich im Verhältnis der Tauschwerte realisieren kann. Und nur darin erfährt der Tauschwert seine reelle Größe im Geld als Kaufmittel, seine Wertgröße als Maß der Werte, - ganz im Gegensatz zu seiner äußerlichen Funktion als Zahlungsmittel, die sich in derselben Preissumme als Maßstab der Preise ergibt. Geld stellt als allgemeine Wertform den Wert dar, den die Waren auf dem Markt in einem rein quantitativen Verhalten ihrer Summe zugleich relativ zu einander in ihren Tauschwerten haben. Diese bewegen sich durch ihre einzelnen Preise um den Durchschnitt einer verausgabten Menge an Arbeit, die in den Produkten steckt, und konkurrieren um die adäquate Wertdarstellung, indem sie sich auf das Niveau hin bewegen, das der Realisierung der durchschnittlichen Verausgabung von Arbeit für ihre Herstellung entspricht. und wodurch sie deren gesellschaftliche Beziehung auf dem Warenmarkt und getrennt von ihrem Entstehungsprozess zwischen allen Einkäufen und allen Verkäufen vermitteln (siehe Teilung der Arbeit). Als Preissumme stellt Geld den Wert der Tauschakte abstrakt allgemein dar (siehe abstrakt menschliche Arbeit) und als Beziehung zu anderer Ware durch ihren Tauschwert als eine relative Wertgröße. Da also im Geld die Wertdarstellung abstrakt von ihren einzelnen Tauschbeziehungen besteht und zugleich diese in den Preisen nur relativ aneinander Maß nehmen, ist Geld als allgemeines Wertmaß zugleich ein Maßstab der Preise. Doch als Maß der Werte kann es nicht in ein und demselben Tauschakt zugleich als Maßstab der Preise fungieren. Weil nämlich die Waren ihr Wertsein im Tausch, ihren Tauschwert in Geldform relativ zueinander als Preise im Kaufmittel Geld darstellen, beruhen die Preise der Waren bei ihrem Verkauf von dieser Seite her relativ zu ihrer Wertdarstellung aus ihrer Preissumme und von daher auf der Funktion des Geldes als Maß der Werte. Zum andern stellt Geld den Preis einer Ware als deren Wertgröße dar, die sich beim Einkauf allgemein aus dem Quantum des Bedarfs an ihr realisiert und sich aus der Preissumme der vorhandenen Waren absolut bestimmt. Anteilig zu dieser Summe, also anteilig zur Möglichkeit, sie zu erwerben, bestimmen sich die Preise also dadurch, wieweit ihr Wert realisierbar ist, was er also anteilig im Zahlungsmittel Geld an der gesamten verfügbaren Geldmenge darstellt. Hier resultiert der Preis aus der Funktion des Geldes als Maßstab der Preise. Der Markt ist der Ort des Tauschs von Waren, die als Arbeitsprodukte und als Material der Arbeit durch ihren Austausch ihre Beziehung zu menschlichen Bedürfnissen durch den Abkauf ihres Gebrauchswerts realisieren, darin ihren Wert erfahren und im Maß ihrer Werte bemessen werden. Geld dient hierbei als Kaufmittel der Nachfrage, das zugleich im Allgemeinen als Zahlungsmittel der Angebote hergenommen wird (siehe Angebot und Nachfrage). Während jedoch die Nachfrage die Angebote im Einzelnen auch verursachen, begründen sich die Angebote aus der allgemeinen Produktivität der Arbeit und ihrer gesellschaftlich realisierbaren Aufwendungen. Auf dem Markt ist von daher nichts wirklich so, wie es erscheint. So bunt die Waren dort die Menschen locken, so reich die Vielfalt der Angebote dort auf die Bedürfnisse des einzelnen Käufers treffen, so allgemein und abstrakt ist zugleich das Maß der Beziehung von Angebot und Nachfrage, aus welcher sich der Preis der Waren ergibt. Weil Geld allgemein von ihrer Entstehung absieht und auf dem Markt nur deren Austauschbarkeit vergleicht und die Werte der Waren ins Verhältnis setzt, erscheint es als deren allgemeines Wertmaß. Das ist allerdings nicht durch die Beziehung der Menschen zu den Waren begründet, sondern aus der Teilung ihrer Arbeit, der Isolation ihrer Lebenserzeugung. Auf dem Markt ergibt es sich aus den reinen Relationen der Mengen von Waren, den Relationen in den Tauschverhältnissen, als ihr Tauschwert im Gemenge ihrer relativen Wertformen. Der Tauschwert verselbständigt sich in diesen Verhältnissen zu einem Maß als Gesamtwert der bloßen Masse einer Warensammlung, als absoluter Wert, in welchem der Reichtum der Gesellschaft als bloßes Quantum für sich, als Geld erscheint. In dieser Selbständigkeit wird diese Masse zum allgemeinen Subjekt der Verhältnisse und bemisst nicht nur die Werte aneinander, wie es der Zweck eines konkreten Kaufmittel wäre, wie man es sich vorstellen kann, wenn man von seiner allgemeinen Funktion als Zahlungsmittel absieht. Geld ist nicht nur ein wechselseitiges und daher relatives Maß der Werte. Es relativiert die einzelnen Beziehungen von Kauf und Verkauf in der Preisbildung an der Wertmasse des Warentauschs, wirkt also als der Maßstab der Preise, worin die Tauschwerte sich an ihrer gesamten Wertmasse messen. Geld ist von daher nicht nur ein Zahlungsmittel, sondern zugleich ein allgemeines Wertmaß, worin sich die Preise relativieren, auch wenn das durch ihre Preisschilder wie ihr eigenes Maß erscheint, wofür Geld ein bloßes Zahlungsmittel sein soll. Aber Geld hat zugleich als allgemeines Maß der Werte die Funktion eines Kaufmittels, wodurch es nicht nur als Maßstab der Preise, sondern als Wertmaß durch ihr Dasein als Arbeitsprodukte fungiert und hat von da her seine Macht als die gesellschaftliche Existenzform der Produkte, in welcher alle menschlichen Beziehungen zu ihren Sachen als Wert durch sich und zugleich auch für sie maßstäblich werden. Von daher sind ihre menschlichen Beziehungen, wie sie im Geld versachlicht sind, zugleich als dessen Macht wirksam, die nur durch ihre Aufsummierung auf dem Markt entsteht, an der sich ihre Arbeit und ihre Bedürfnisse relativieren. Durch die Art und Weise ihrer Quantifizierung als eigenständiges gesellschaftliches Mittel, das zugleich allgemeines Maß, also Mittel und Zweck in einem ist, erwerben die Produkte eine Sachgewalt, die sich nicht aus der Arbeit und den Bedürfnissen, sondern lediglich aus dem Marktverhältnis ergibt und den Menschen als fremde Macht ihrer eigenen Arbeit, als ihre Entfremdung von ihrer gesellschaftlichen Tätigkeit, als abstrakt menschliche Arbeit entgegen steht. Als dieser Maßstab bezieht Geld die Waren beim Verkauf auf ihr allgemeines Vorhandensein als Wertprodukte in einer Warensammlung, deren gesellschaftliche Notwendigkeit sich im Preis realisieren und bestätigen muss. Dies erscheint z.B. in einem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Von da her lässt sich der Preis von bürgerlichen Ökonomen auch als Resultat der Nachfrage behaupten. Weil sie vom realen Vermögen abstrahieren, nämlich dem Vermögen an Privateigentum und seinem Wertsein, beziehen sie die Preisbildung auf die Bedürfnisse der Menschen selbst, so, als ob diese das Wertsein der Waren unmittelbar über die Menge ihrer Verfügbarkeit bestimmen würden. Es sieht daher die bürgerliche Ökonomie in dieser Grenznutzentheorie die Bedürfnisse der Menschen als wahre Grundlage der Wirtschaft schlechthin an, und behauptet demzufolge Ihren Wert als eine Art Naturtatsache, weil sie den Wert an der Masse der Bedürfnisse nach einem Gegenstand bemisst. Aber Geld kann nur zum Maßstab der Preise so weit werden, wie es auch Maß der Werte ist, wie es also auf einem gesellschaftlichen Vermögen, auf einem allgemeinen Reichtum gründet, der als Ware Form des Privateigentums ist und nur von daher seinen Wert im Austausch der Waren erfahren hat. Von seiner Grundlage her, von seiner Entstehung her ist Geld eben das Wertmaß der abstrakt menschlichen Beziehung des Warenmarktes und repräsentiert nur in dieser Abstraktion die Bedürfnisse und die Preise der ihnen entsprechenden Waren. Die bürgerliche Ökonomie hat diese Beziehung auf den Kopf gestellt. Sie ist also umgekehrt: Weil Geld als bestimmte Menge einer Warensammlung Wertmaß ist, wird es zum Maßstab der Preise.
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