"Ach, der Verstand ist noch in Unterhosen! Stimmungen sind soziale Vereinigungen von Empfindungen, wodurch Gefühle von Menschen vermittelt und auch erzeugt werden können und politische Entscheidungen durch Aufreizung beeinflusst oder bestimmt werden (siehe auch Wählermeinung). Es sind kollektivierte Assoziationen von Empfindungen und von daher ist jede Übereinstimmung in einem Verhältnisses der sinnlichen Gewisssheit durch Andere, worin sich Menschen finden und anerkennen. So ist eine Stimmung immer schon als Veranstaltung zwischen den Menschen auch schon durch sich selbst das Medium der Gefühle einer zwischenmenschlichen Kultur, worin ein Ausgleich im Gefühl eines allgemein veräußerten Wesens der Wahrnehmung gesucht und ihrem Inhalt nach je nach Anreizung produziert und über die Prominenz zwischenmenschlicher Wahrnehmung vermittelt werden (siehe Medien). Medien füllen die Räume abstrakter Beziehungen, die unmittelbar uReize uneräglich sind, durch ihre verselbständigte Funktion für das Leben entleerter zwischenmenschlicher Verhältnisse (siehe auch tote Wahrnehmung) Inhalte, Interpretationen, Informationen und Erlebnisse vermitteln (siehe auch Ereignisproduktion). Getrennt von ihren Gegenständen sind sie schon durch ihre Werkzeuge die Transporteure von Informationen und Kultur in der lokalen Gemeinschaft ihrer Lebenszusammenhänge (siehe auch Presse). Die Trennung der Wahrnehmungen, die sich in der politischen Kultur zusammenfinden, verhält sich durch die Ereignisproduktion über die Medien als Produzent von Stimmungen, einer gesellschaftlichen Vermittlung von Selbstbezogenheiten in der Form ihrer An- und Aufreizungen (siehe auch Reize), worin sich die gesellschaftliche Isolation des Bildungsbürgertums aufhebt. Sie speisen sich aus dem Eindruck ihrer Bilder und Vorstellungen, welche die Meinungsbildung antreiben und bewegen – ganz gleich ob dieser wirklich sachlich gegeben ist oder lediglich als Bedrohungsgefühl z, B. im Interesse einer politischen Propaganda vermittelt wird. Durch eine politisch bestimmte Ereignisproduktion können Stimmungen im Zweck der Politik. Von da her sind Katastrophen und Untergangsängste Betäubungsmittel des Verstandes, der sich daraus bildet. Sie können ihn durch die Wucht ihrer Angstproduktion narkotisieren – besonders, wenn die allgemeine Lebensangst in einer Kultur angestiegen oder totalisiert ist. Zur Verfestigung einer faschistische Ideologie wird dies auch im Bezug auf Alltagserfahrungen oft angewandt, so dass der allgemeine Verstand darin leicht aufgelöst werden kann (z.B. Joseph Goebbels Rede a 8.2.1943 im Berliner Sportpalast "Wollt ihr den totalen Krieg?"). Der durch politische Sinnstiftungen bestimmten Selbstwahrnehmung überlässt sich vor allem das Bildungsbürgertum durch eine hiefür bestimmte Ereignisproduktion, oder mit der Erzeugung von Stimmungen, die z.B. bestimmte Aufmerksamkeiten durch Angebote für einen bestimmten Konturkonsum und entsprechenden Sinnbildungen für bestiemmte Wählermeinungen entsteht. Es genügen die Mittel der kultur in Text und Bilder zur Produktion von Stimmungen. Das sind Wahrnehmungen in der Selbstwahrnehmung von übereinstimmen, wo also die Selbstwahrnehmung durch Gefühle angestimmt wird. Sie entsteht in der zwischenmenschlichen Gemeinschaft als eine Aufreizung einer allen gemeinen Gefühlslage ihrer Selbstwahrnehmungen, die durch die Dichte ihrer Masse an Empfindngen weder in einer einzelnen, noch in einer allen gemeinen Empfindung. Die formuliert somit eine Gemeinschaft von gleich gestimmten Selbstbeziehungen in der Gemeinschaft ihrer Wahrnehmungen, worin die Einzelne Empfindung im Allgemeinen gleichgültig wird und nur durch ihre zwischenmenschliche Bedeutung wahr sein kann. Die Selbstwahrnehmung wird von daher durch eine allen gemeinen Gefühligkeit bestimmt und gestimmt zugleich gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit einer jeglichen Empfindung, die sich nurmehr als Gefühl für sich vermittelt, – Medium für sich selbst ist. Die Wahrnehmung wird also zu einer Reflektion von Empfindungen zu Gefühlen in einem Medium der ReizeSelbstwahrnehmung, zu einem medial empfundenen Gefühl, – also als Resulat und Ursprung einer Einheit zugleich, so wie sie sich in der Individualität einer bestimmten Kultur auch in der Stimme und Sprache der Menschen mitteilt, die dadurch zum Träger ihrer unmittelbar subjektiven Deutungen und Bedeutungen wird. Die ReizeKultur der Medien ist eine Kultur der zwischenmenschlichen Selbstbehauptung (siehe hierzu auch symbiotische Selbstbehauptung). Zwischen den Menschen sind die Medien nicht nur das Mittel einer zwischenmenschlichen Kultur und Unterhaltung (siehe auch Eventkultur), sondern auch die Mitte der Selbstwahrnehmung einer Beziehung, die vor allem über Sprache, Musik und Bilder sich verhält und damit die Form von Information, Wissen und Ideologie als Anreizung oder auch Aufreizung der zwischenmenschlichen Beziehungen so gestaltet, wie es für die Scheinwelt einer selbstbezüglichen Wahrnehmung, also einem Verhältnis der Selbstwahrnehmung nötig und ästhetisch sinnvoll ist und es die Ereignisse der öffentlichen Wahrnehmung erlauben, um sie dem ästhetischen Willen einr politischen Kultur zuführen zu können. Das macht sie zum wichtigsten Träger der Meinungsbildung. Vom Begriff her wäre ein Medium ein leeres Übertragungsmittel, Träger einer Vorstellung, Interpretation oder Interaktion zu Ereignissen, für welche es selbst ohne eigenen Sinn und Zweck ist, sondern lediglich Stoff der Transportmittel einer Übertragung. Es wäre reines Werkzeug, das keinen anderen Zweck haben soll als das bloße Tragen selbst und keinen anderen Sinn als den, den es überträgt. Von daher wäre das Medium Verkörperung eines bloßen Mittels, das selbst nichts bewirken könne. Doch es vermittelt immer einen Zweck, der ihm äußerllich ist, durch den es dem Inhalt nach in seiner Wirkung bestimmt ist und für sich eigentlich unwirklich bleiben sollte. Von daher dienen sie vor allem dem Verlangen, die Welt so wahrzunehmen, wie sie der Selbstbehauptung eines Willens, der seine allgemeine Not, die Nöte der einander konkurrierenden Behauptungen nützlich ist. In der Funkion der Kommunikationsindustrie sind die Medien für die Meinungsbildung dadurch entscheidend, dass sie ein Mittel der Information und Aufklärung sind und von daher auch gewichtig für die Entstehung von Wählermeinungen in einer repräsentativen Demokratie sind. Zugleich sind sie als Subjekte einer Eventkultur auch lähmend, wo ihr Unterhaltungswert zu einer Scheinwelt wird, die von den notwendigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ablenkt (siehe auchTittytainment). Soweit sie dem Ungesagten, Unwirklichen, Verdrängten zur Auseinandersetzung, zur Darstellung verborgener Strebungen verhilft, sind sie auch wirklich notwendig, stellen sie eine Notwendigkeit dar, können sie zur Überwindung geteilter Welten, zur Aufhebung einer gespaltenen gesellschaftlichen Wirklichkeit. nützlich sein. Für sich mögen die Medien das bieten, was an Unterhaltung und Information nachgefragt wird, doch an und durchs sich hat sie den Standort, der ihr durch die Prominenz des zeitläufigen ästhetischen Willens, den Moden des Geltungssstrebens der Hochkultur im Mainstream ihrer eigenen Kultur auferlegt ist, die letztlich schön und gut haben will, was Kultur überhaupt an Güte politisch darzustellen, zu popularisiren hat. Ihre Sprache und Bilder verraten, was sie durch Abbildung bilden soll, was ihre erzieherische Idee ist, ohne dass sie Ideologisch auftreten muss. Das ist das wesentliche Problem ihrer Funktion, das durchaus Verhältnisse verzaubern kann, die sich zur Scheinwelt machen wollen, zur heilen Welt als Heil der Welt (siehe auch Heilserwartung) und darin eine politische Gewalt aus der Kultur und deren Wesensnöte beziehen. Mit Medien wird gerade eine eigenständige Wirklichkeit der Miteilung, der Information und Kommmunikation bezeichnet, eben das, was eine Kommunikationsindustrie für sich nötig hat und die bereichert, die Kommunikation zum Gebrauch, also zu ihrem Nutzen verwenden. Wie bei jedem Gebrauchswert wird hierdurch Sinn und Nutzen getrennt, hier also die Bedeutung der übertragenen Inhalte dem einzhelnen Nutzer überlassen und ihre Funktion zur allgemein geselllschaftlichen Bedingung der öffentlichen Meinungsbildung herausgestellt, also zu einer gesellschaftlichen Formation, die ihre eigene Formbestimmung veräußert und von dem trennt, was sie bedeuten und deren Auffassung dem Eigensinn der Kulturkonsumenten überlassen. Durch die Abtrennung der gesellschaftlich relevanten Bedeutungen in und durch ihr öffentliches Mittel bleibt daher ihr Sinn den Eigenschaften und Fähigkeiten des sie wahrnehmenden Empfängers überlassen und so werden im privaten Sinn deren Inhalte zur persönliche Interpretation von Anmutungen in ihrer gesellschaftlichen Form, durch sie sich dann auch die Meinungen bilden. Durch deren Funktion werden die Medien als Kulturmittel der Information, zu einem Gebrauchsmittel der prominenten Darbietung und Unterhaltung, durch welche Kultur auf einer informationstechnischen Bühne dargeboten, vorgestellt, vermittelt und erläutert wird, also Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet und auch die Datenübertragungen mittels CD-Rom, DVD usw. Eine Bühne stellt Ereignisse aber notwendig anders heraus, als sie in Wirklichkeit sind. Sie führt sie in der Form einer Veranstaltung auf, verschafft ihnen besonderes Erleben. Von da her ist das Medium kein leeres Mittel, sondern ein Teil der Kultur, also auch Träger von Kulturereignissen, an denen es selbst Teil hat, oft sogar wesentlicher Teil desselben ist. Vor allem aber wird durch das Veranstalten aus einer Vermittlung eine Veräußerung, eine Trennung von Produzent und Konsument. Medien produzieren konsumierbare Wahrnehmungen und Informationen als Bilder und Eindrücke, die sie auch für den Konsum entsprechend aufbereiten. Zudem verdichten die Medien schon durch ihre Gegenwart in den gewohnten Wohngemächern das gewöhnliche Bewusstsein, das praktische Bewusstsein, das sich in der Dichte des Alltäglichen davon bestimmen lässt, was von den Medien hiervon und hierzu vorgestellt wird, was also die Vorstellungen der Medien ausmacht. Von daher ist das Medium das Mittel der Masse. Es dient der Vermassung einer Interaktion, die so einfach nicht sein kann, wie sie sein will, wie sie sich Wirklichkeit vorstellt als bloßer Inhalt einer Darstellungsform. Wie diese in der medialen Wirklichkeit vorgestellt und als Vorstellung dargestellt wird, so kann solcher Inhalt keine andere Wirkung haben als die der Darstellung selbst. Krieg und Frieden, Gewalt und Lust, alles was der Masse übertragen wird, kann jedem Menschen nur das bedeuten, was es zu seinen Vorstellungen beiträgt. Aber diese werden dabei selbst zu einem Massenereignis, zu einem bestimmen Erleben, zur Umgangsform - Kultur schlechthin. Aber dies ist eine Kultur der allgemeinen Vereinzelung von Vorstellungswelten. Und diese sind das in konzentrierter Form, was sie zum Ausgang hatten: Es sind massenhaft verdichtete Vorstellungen, die in gleichem Sinn wirklich sind, wie sie auch Ausdruck einer Selbstentfremdung sein können. Der mediale Stoff ist vorgestellt als purer Inhalt einer Darbietung und will nicht unbedingt die Vermassung sein, welche das Medium betreibt, nicht die Massenwirkung, den Populismus einer Konsumveranstaltung haben, sondern die Massen lediglich von den gebotenen Produkten begeistern. Dazu muss es vor allem etwas Besonderes und nichts Gewöhnliches, Allgemeines sein. Sie will das Einfache zwar prominent machen, nicht aber selbst Prominenz haben, Persönlichkeiten aus Kultur, Sport und Politik im vertrauten Lebensraum als allgemeine Person des Vertrauens promenieren lassen, aber nicht wirklich persönlich sein. Die persönliche Beziehung ist damit vorgestellt, aber zugleich unwirklich wie eine Ikone der Selbstwahrnehmung. Die Medien betreiben die einfache Prominenz des Alltäglichen, das zugleich Beispiel des Einfachen sein soll, lebendes Beispiel einfältiger Alltäglichkeit, welche die Alltagspraxis der Menschen zu einer Anschaulichkeit des Lebens im Erleben von Ideen und Vorstellungen abstrahiert und die Bemühungen des Denkens und Erkennens, die Arbeit des theoretischen Bewusstseins in der Suche nach Wahrheit, in eine virtuelle Praxis des informellen Dabeiseins wendet und aufzuheben sucht. Die Medien betreiben eine konkrete Visualisierung der Vorstellung durch Darstellung von Visionen. Durch die Nähe zu den Ereignissen, durch die Dichte ihrer Anwesenheit, erleichtern es die Medien den Mächten der Gewohnheiten außergewöhnliche Bedeutung zukommen zu lassen und damit eine ganz private Selbstveredelung zu betreiben. Die Selbstbeziehungen kommen hierdurch erst zu ihrer öffentlichen Form, zu dem ästhetischen Willen, der sich aus ihrem Verlangen ergibt, aus dem Mangel des Selbsterlebens. Die Darstellerin oder der Darsteller wird herausgefordert, ganz öffentlich für möglichst intime Selbstreflexionen zur Verfügung zu stehen, sei es auf der Leinwand, auf dem Laufsteg, auf der Bühne oder in der Presse. Hierdurch nur wird er oder sie Star und Idol. Die Einschaltquote ist das Maß der Vertrautheit, die öffentliche Beziehungsformel der privaten Nutzung von Prominenz. Sie zeugt von Bedarf und erzeugt erst die Prominenz im öffentlichen Bewusstsein. Die hat für sich keinerlei Bedeutung außer vielleicht ihrem Bedürfnis, ihre Darstellung gut zu machen und durch die Identifikation mit ihrer Rolle öffentliche Bedeutung zu gewinnen und zu behalten. Die Medien selbst haben aber ihre Macht nur darin, dass sie das Einfache prominent und das Prominente einfach machen. So verbuchen z.B. die Bemühungen der Politik, sich in den Medien einfach darzustellen, dann Erfolg, wenn sie hierbei populistisch werden, wenn sie also das Komplexe vereinfachen, um dem Einfachen den Anschein zu vermitteln, dass es im Komplexen gut aufgehoben ist, der Bürger sich im Staatsmann findet und empfindet. Hierdurch vollzieht und befördert das Medium de facto die abstrakte Beziehung einer Interaktion, die in Wirklichkeit höchst kompliziert, hier aber bloß virtuell einfach ist. Die "Partner" dieser Beziehung treten in einfacher Begegnung auf und stehen sich als Partner ihrer Vermassung gegenüber, um ihre Botschaften zu überbringen. Die gemeinsame Botschaft ist praktisch immer die, welche sie interessant sein lässt, Aufmerksamkeit erheischt und als Inhalt oder Unterton in das Leben der Menschen vorzudringen vermag. Das Medium erweist sich so als Brücke abstrakter kultureller Verhältnisse, als Verbundenheit gesellschaftlicher Abstraktion in der Vermassung des darin Verstehbaren, des Verstandes und seiner Vernunft. Es befördert eine vernünftige Einsichtigkeit in abstrakte Notwendigkeiten, also in Nöte, die es selbst praktisch von sich ausschließt und sich in ihrer Wirkung zwangsläufig hiervon ferne hält. Die Medien produzieren das entäußerte Verstehen und Einsehen, die Einsicht einer abstrakten Ferne als praktischen Verstand, als Entfernung der Wirklichkeit des Bewusstseins. von den Nöten des Komplexen. Dieser Verstand ist im Großen und Ganzen reaktionär, wenngleich das Nötige darin seine Bühne erfährt. Deshalb befördern die Medien vorwiegend das Gefühl in seiner Masse, das sich darin zu einem Willen entwickelt, der sich aus der Ästhetik seiner Prominenz ergibt: Ästhetischer Wille. Der unbedarfte Wille des Stammtischadvokaten wird auf diese Weise medial und kann der Abstraktion dienen, wie sie der Wahrnehmung entspricht, die in ihrer Erfahrung verharrt. Das alltägliche Gefühl findet die Masse, die sich im Medium erst wirklich gestaltet und zum Ausdruck bringt. Von da her sind die Medien immer eine Form der Propaganda, wwass immer die auch zum Zweck hat. Die offensichtiche ist die des Marktes, der auch als Werbung ein ökonomisch mächtiger Faktor der Medien ist und ihre Vermassung wirtschaftlich bestimmt. Die Medien dienen dem Darbieter wie dem Konsumenten, der die Ereignisse der Kultur über die Medien so wahrnimmt, wie sie wahrgehabt sein sollen (siehe Ereignisproduktion), - so, wie eine Welt visualisiert werden soll, die Befriedigungen bietet, für die es keine bestimmten Bedürfnisse mehr gibt, die Reize nur zu dem Zweck erzeugen, dass deren Erregung und die Auflösung solcher Erregung ein Gefühl der Befriedigung vermitteln. Medial werden solche Ereignisse durch die Anpassung an das Medium, also dadurch, dass sie zur Optimierung des Eindrucks dort aufbereitet werden, z.B. als Verkündung mit optimaler Eindringlichkeit in der Distanz des Mediums. Das Medium totalisiert die Wahrnehmung zu einem Urteil, das sich aus der Vermassung eines Gefühls ergibt, als Prominente Wahrnehmung, die über das Medium zur Selbstwahrnehmung wird, zur Empfindung seiner selbst als intimes Moment einer Masse. Die Basis des Urteils entsteht als Selbstgerechtigkeit des Fühlens und Denkens erst im Nachhinein. Aber das Medium wird so zum Träger der Bewertung, die hierdurch zur praktischen Bewältigungsform des Alltags wird. Auf der medialen Bühne findet der Alltag in seiner bewältigten Form statt, ohne dass hierfür irgendetwas hiervon wirklich sein muss. Es geht bei all den zum Beispiel geronnenen Darbietungen zum Alltag lediglich um die Aufhebung ihrer wirklichen Inhalte, die lediglich als Gefühl und Besorgnis wahrgenommen und bewältigt werden. Die Konstruktion darum herum (z.B. als Krimi, als Talk-Show, als Musik) stellt selbst schon ihre Lösung dar; eine andere wird hierdurch weggedrängt. Die Wahrnehmung wird darin heimisch, macht ihre Wahrheit zum Moment einer allseitigen Selbstverständlichkeit, die nichts ist, als die bewältigten Lebensumstände, die keine wirkliche Not mehr kennen, weil sie die Welt durch sich selbst schon aufgehoben haben. Die Medien bestätigen die Wahrnehmung daher auch nur noch umständehalber, durch Umgebung von Gefühlen durch ihr Design, das dem Wohngemach eine große Welt verleiht. So gehören die Medien zu einem Teil des Wohnens, gelten als Zugehörigkeit einer gut gepflegten Lebensburg. Darin gewöhnt man sich auf diese Weise an alles, was Welt ausmachen kann, hat seine Empfindungen von ihr in der Form schon bejaht, bevor sie inhaltich wird. So werden die Medien selbst zur gewöhnlichen Wahrnehmung und haben hierin auch ihren höheren Zweck: Die Befriedung der Wahrnehmung durch ein umfassendes Wissen von der Welt, die Vermittlung von Ohnmacht durch die Macht der Gewöhnung. Alles, was das Selbsterleben ausmacht, wird auf die Ebene dieser Wahrnehmung gehoben und integriert; der eigen Ausdruck wird auf diese Weise selbst zum Produzenten der MMendienwelt, die alles einsammelt, was auf andere Eindruck machen kann. Der versammelte Ausdruck als Eindruck auf eine Menschenmasse verschafft somit eine eigenartige gesellschaftliche Realität,die wie eine eigene in sich geschlossene Kultur nur noch in der Aufhäufung von Selbstwahrnehmung sich entfaltet. Was darin als Gesellxschaft erscheint, ist im Grunde die Aufhäufung von Gefühlen, die keinen anderen Sinn haben, als den, durch den sie eine Masse von Menschen beeindrucken können. Hierdurch wird eine Gemeinschaft von Menschen zu einer in sich geschlossenen Gesellschaft und schließlich von jeder Wirkung, die sie hat, von ihrer eigenen Wirklichkeit getrennt und selbst als Mittel des Wahrgehabten in den Status einer Bühne der Wahrnehmung versetzt. Die darin versammelten Gefühle verstehen sich von Selbst, und wer sich darin nicht einfindet, ist wirklich und ganz ausgeschlossen, noch bevor er sich in irgendeiner Weise äußern kann. Das hohe Gefühl des Gemeinen steht einer unsäglichen Vereinzelung gegenüber, die alles daran verstümmelt, was ihre Gemeinschaft sucht. Die Unterwerfung ist der tragende Inhalt des Massenmediums und bekommt von daher auch schon von selbst eine übermenschliche Dimension (siehe auch Fan-Kult). Niemand hat dies bisher perfekter zu nutzen verstanden, wie der "Medienpapst" Johannes Paul II, indem er sein Leiden zu einer grandiosen Vorstellung christlicher Demut in seine Auftritte vor den Kameras der Welt brachte. Die Folgen hiervon sind die unmittelbare Nähe des Allgemeinen in den Wohnzimmern der medial eroberten Menschen, ihre allgemeine Betroffenheit ohne irgendeinen wirklichen Bezug zu dem, was sich darbietet. Es war den meisten Menschen nicht wichtig, was der Papst mit seinen Auftritten wollte, sondern wie er dabei auf sie wirkte. Das Medium ist die Erzeugung einer sehr privaten Wirkung mit sehr allgemeinen Mitteln, die eine unmittelbare Vermittlung von völlig fremden Inhalten ermöglicht, soweit sie sich den Selbstwahrnehmungen der Menschen zutragen lassen. Solche Vemittlung ist die Reduktion von diesen Inhalten auf eine allgemeine Wahrnehmbarkeit als Stoff der Selbstwahrnehmung. Hierdurch wird der Stoff gegen seinen Inhalt gleichgültig und gilt in dieser Wirkung den Menschen gleich, wiewohl sie ihn völlig verschieden auf sich beziehen und in ihrer Selbstwahrnehmung fortragen. Medien sind die Mittel der Wahrnehmung, sich selbst zu vermitteln: Wahrnehmung hat sich darin selbst wahr, wirkt unmittelbar als Selbstwahrnehmung. Das als Stoff dieser Vermittlung Gebotene ist somit nur noch Beispiel der Selbstwahrnehmung. Jeder Zuschauer muss sich in jeder Darbietung lediglich identifizieren können, ohne hierbei Identität haben zu müssen. Jede Talkshow bringt ihn einfach nur deshalb weiter, weil er hierdurch eine soziale Anpassung erfährt, die in Wirklichkeit nicht möglich ist, die aber der Wirklichkeit als Möglichkeit der Begegnung dient. Niemand wird das Leben eines Stars haben, wenn er seinen Talk verfolgt – das wäre ihm sonst schlicht langeweilig. Aber in der Teilhabe an dem Dargebotenen kann er sich wie ein Star vermitteln, wird unterhaltsam und kommunikativ, ohne dass er etwas von sich zu kommunizieren hat. Solcher soziale Vorteil wird zu einer Form der Selbstentfremdung, die sich als das Vertraute darzubieten versteht, um Entfremdung tragbar und erträglich zu machen. Man kann sich ohne weiteres eine Gesellschaft vorstellen, die daraus besteht, dass Menschen sich gegenseitig unterhalten, nur um ihre Fremdheit füreinander nicht ertragen zu müssen und die zugleich Unterhaltung durch Medien nötig haben, um sich auf öffentlicher Bühne auch unterhalten zu können, ohne wirklichen Halt zu finden (siehe Tittytainment). Unterhaltung wird zu einem Halten unter jeglicher Haltung, Produktion von Kurzweil ohne Weile, Atemlosigkeit. Der Sinn der Medien ist nur technisch bestimmt, was immer auch ihr Zweck sein mag. Die Medien transportieren technisch, was in der Wahrnehmung Anwendung bekommt. Das einzige wirkliche Sein darin ist nicht Kultur, sondern die Absicht, der sie folgt und das Mittel, das sie hat. Medien transportieren Kultur im Format der großen Welt, machen sie medial, indem sie die Menschen in ihre Mitteilungen technisch einfügen, ihren Wohraum und ihre Gewohnheiten mit reflektieren und ihre Bedürfnisse (z.B. Neugier, Niedertracht, Selbstüberhöhung) befriedigen. Kultur wird somit populistisch, zu einer Politik der Kultur für die Selbstwahrnehmung der Menschen und findet in den Medien ihre rein politischen Organe. Darin wird Kultur organisierbar, selbst zu einem Organismus, der sich aufbereitet, regeneriert und reflektiert – sich produktiv erneuert, indem sie zur Bühne einer ausschließlichen und ausschließenden Selbstwahrnehmung wird. Auch wenn die Medien Kultur transportieren, sind sie selbst niemals Kultur, sondern nur eine Darbietungsform von Kultur mit Absichten, die ihnen nicht anzusehen sind: Form der politischen Kultur. So war es z.B. auch erklärtes Ziel der Propagandapolitik von Goebbels, "dass die Presse so fein organisiert ist, dass sie in der Hand der Regierung sozusagen ein Klavier ist, auf dem die Regierung spielen kann." Dies alles wäre offensichtlich und einfach, wenn die Medien nicht zugleich als eine Kulturformation einbezogen wären, die sich politisch unabhängig gibt. Sie übertragen, was gewollt wird, die Kulturereignisse von hohem Rang und sind erstmal und scheinbar nur in der organischen Form hiervon unterschieden: Der Bildschirm ist keine Bühne. Dies aber heißt umgekehrt, dass die Bühne der Raum ist, worin er steht: Das Medium kehrt Subjekt und Objekt dessen, was es vermittelt um. Der Empfänger wird zum Täter, zum Organisator, Inszenierer seines Programms; sein Wohnraum wird zum Ort des Weltgeschehens in der Folge, wie es verfügbar und gewählt ist. Und so ist es dann auch für den Erzeuger des Inhalts. Die Einschaltquoten werden bestimmend für das Medium und über dieses zur Ausbreitungsbestimmung von Kulturinhalten. Kultur wird so getragen durch den Lebensraum der Menschen, nicht nur in den Medien, sondern auch in den Ereignissen überhaupt, welche in die Öffentlichkeit gelangen: Die Events. Die Eventkultur aber hat ihren wesentlichen Träger, den Garanten kurltureller Vermittlung in den Medien. Dass auch die Ereignisse hiernach produziert werden und die Ereignisproduktion sich aus der Wahrnehmung isolierter Lebensräume ergibt, macht die Logik einer Kultur (siehe Teil 3) aus, die sich selbst zur Wahrnehmung geworden ist. Sie kann sich daher auch selbstz nur allgemein wahrhaben und wird so zum Sinn eines ganzen Kulturkreises: Volkskörper. Heute bestimmen die Medien die Wahrnehmung als soziales Erlebnispotenzial der Kulturanpassung. Darin werden Welten zusammengeführt, wie sie nur wahrgenommen werden können, soweit sie nicht wahrgehabt werden, in der Auflösung ihrer Gegensätze und Vereinigung ihrer idealen Momente (z.B. als Fernsehkommissare, welche die Nöte und Widersprüche eines extremen Lebensalltags fürsorglich wie Staatspädagogen in sich tragen und als mitfühlende Menschen dargestellt werden und agieren). Die Funktion solcher Selbstbestätigung ist ideologischer Natur, allerdings durchaus sinnlich, wenn sie in der konkreten Lebenswelt umgesetzt werden, Scheinwelten erträglich machen und Absurditäten mit Sinn füllen, absurde Sinnlichkeit bestärken und Widersprüchlichkeit in die Ideologie allgemeiner Menschlichkeit auflösen. | ![]() |