"Die kapitalistische Produktion beruht darauf, dass der produktive Arbeiter seine eigene Arbeitskraft als seine Ware dem Kapitalisten verkauft, in dessen Händen sie dann bloß als Element seines produktiven Kapitals fungiert. Diese, der Zirkulation angehörige Transaktion – Verkauf und Kauf der Arbeitskraft –, leitet nicht nur den Produktionsprozess ein, sondern bestimmt ... seinen spezifischen Charakter. Die Produktion eines Gebrauchswerts und selbst die einer Ware (denn diese kann auch seitens unabhängiger produktiver Arbeiter vorgehen) ist hier nur Mittel für die Produktion von absolutem und relativem Mehrwert für den Kapitalisten. In der Frage, was den Kapitalismus ausmacht - und was ihn von seiner Grundlage, von der bürgerlichen Gesellschaft abhebt und unterscheidet - war in der Auseinandersetzung von Marx mit Lassalle über das Mehrprodukt und den Mehrwert, den Profit als "Ertrag aus der Geldverwertung" (Marx) bzw. als "Ertrag aus der Arbeit" (Lassalle) bei der Diskussion um dessen Gothaer Programm zur Gündung der Sozialdemokratische Partei Deutschlands aufgekommen. Damit einher ging die Frage um das Wesen der menschlichen Gesellschaft und ihres Reichtums, mit der sich die Lassalle'sche Sozialdemokratie vom Gesellschaftsverständnis des "Kommunistischen Bundes" ablösen wollte. "'Die Befreiung der Arbeit erfordert die Erhebung der Arbeitsmittel zum Gemeingut der Gesellschaft und die genossenschaftliche Regelung der Gesamtarbeit mit gerechter Verteilung des Arbeitsertrags.' {Ferdinand Lassalle} 'Erhebung der Arbeitsmittel zu Gemeingut'! Soll wohl heißen ihre 'Verwandlung in Gemeingut'. Doch dies nur nebenbei. Was ist 'Arbeitsertrag'? Das Produkt der Arbeit oder sein Wert? Und im letzteren Fall, der Gesamtwert des Produkts oder nur der Wertteil, den die Arbeit dem Wert der aufgezehrten Produktionsmittel neu zugesetzt hat? 'Arbeitsertrag' ist eine lose Vorstellung, die Lassalle an die Stelle bestimmter ökonomischer Begriffe gesetzt hat." (Karl Marx 1875, "Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei", Seite 17f) Karl Marx hat die Entwicklung einer Formbestimmung an der Entwicklung der Geldform aus der Wertform dargestellt, in der die Beziehung des einfachen und zufälligen Inhalts zwischen Einkauf und Verkauf von Waren abgebrochen ist und sich die inhaltliche Beziehung des Zahlungsmittels als Ware gegen Geld (W-G) zur Beziehung eines Kaufmittels als Geld gegen Ware (G-W) mit der Aufhäufung der Kaufakte gleichsetzt (G-W-W-G) und somit gleichgültig gegen ihren Inhalt, ihrer organischen (natürlichen) Substanz wird. Da somit die Beziehung W-G und G-W im Geld formal gleichgesetzt ist, verdoppelt es seine leere Funktionalität (W-G-G-W), die sich allgemein und letztendlich als Beziehung des Geldes zu sich selbst (G-G) durchsetzt und durch dessen politische Form und Macht zu mehr Geld (G-G') wird. Von da her wird Geld als Kaufmittel mächtig gegen seine Funktion als bloßes Zahlungsmittel und hierdurch zum Subjekt des Warentauschs, zu dessen allgemeiner Formbestimmung. Der Wert des Geldes stellt sich also einerseits dar als Wert der Preissumme aller gekauften Waren (G...-W...), als Wert eines Kaufmittels, als Geld das in der Warenzirkulation auf den Warenmärkten im Geldbesitz dargestellt wird, andererseits als Wert eines Zahlungsmittels (W....-G....) Geld als Preis für die Produktionskosten (Arbeitskraft, Technologie und Rohstoffe) die als Aufwand in die Produktion vorgschossen werden mussten. Die Kosten für die Selbsterhaltug der Arbeitskraft, Technologie und Rohstoffe werden im Produktwert vom Verkäufer an den Käufer einfach als Gleichwertiges "durchgereicht". Nur der Wert der Arbeitskraft stellt zugleich eine mit ihrem Lebensstandard variierende Form der Lebensproduktion des angewandten Kapitals als Anteil des variablen Kapitals) dar. Aber der Geldwert kann sich erst nach einem allgemein vollzogenem Tauschhandel der Produkte zwischen Einkauf und Verkauf, zwischen der Preisbildung und der Wertrealisation im gelungenen Verkauf als Einheit des allgemeinen Wertes der Kaufmittel aus der Warenzirkulation mit dem Wert der Zahlungsmittel aus der Geldzirkulation ihrer besonderen Preise darstellen. Zwischen der Wertrealisation im Verkauf (W-G) der Produkte und der Warenproduktion mit der Verausgabung des Werts für den Einkauf (G-W) der hierfür nötigen Produktionsmittel fungiert das Kapital als Wertbildner, das aus der Spanne zwischen Einkauf (G-W) und Verkauf (W-G) für deren geltende und realisierbaren Preise einen Mehrwert (W-G-G'-W) realisiert, der sich nur in der Wertsumme des Geldes (G-W-W-G') darstellt und diese bereichert. In der einfachen Kapitalbildung auf den Märkten der Realwirtschaft realisiert der Produktwert einerseits den Wert der Produktionskosten als Wert aus vergangener Produktion einer bezahlten Arbeit und einem Wert der über sie hinaus durch den Eintausch der Produkte und Mehrprodukte der damit bezahlten und erneuerten Produktion auf den Warenmärkten als Mehrwert einer unbezahlten Arbeit realisiert werden kann. Diese Realisierung von Mehrwert findet durch die Preisbildung statt, die das Ausmaß für das Abgreifen einer Geldsumme aus der von den Nationalbanken vorgeschossenen und von daher zirkulierenden "ungedeckten" Geldsumme (siehe auch Giralgeldschöpfung) bestimmt, die nicht in der Reproduktion der verbrauchten Gebrauchswerte (Lebensmittel und Produktionsmittel) verbraucht wird. Von daher beruht jede Preisbildung auf einem politischen Verhältnis, das über den herrschenden Geldwert durch die Summe der vorgeschossenen Geldmenge im Verhältnis zur realen Austauschbarkeit mit Gebrauchswerten bestimmt ist. Der realisierte Geldwert ist inflationär, wenn zuviel unrealisierbares Geld zirkuliert und er bedroht den gesamten Reproduktionsprozess, wenn die Geldsumme für die Finanzierung der Arbeit und der Konsumtion der Produkte nicht hinreicht, wenn er also deflationiert. Mehrwert ist also der Wert, der über den Wert der Erhaltung des Produktionsverhältnisses, also dem Erhalt und der Bildung der Arbeitskraft (siehe hierzu variables Kapital) und der technischen Zusammensetzung des Kapitals (siehe hierzu konstantes Kapital) hinausreicht. Er erscheint aus der Zirkulation der Waren heraus als ein Wert, der darin nicht entstanden sein kann, darin aber wirklich wird, weil er die Produkte der Arbeitskräfte aus der Produktion unter Verwendung der Produktionsmittel des Kapitals darstellt. Doch diese gehen in die Produktion so ein, wie sie als Verschleiß an Produktionsmitteln von den Käufern der Produkte auch bezahlt wird. Mehrwert entsteht in der Zirkulation der Waren, weil er zugleich aus ihrer Produktion hervorgegangen ist. "Jedenfalls steht auf dem Warenmarkt nur Warenbesitzer dem Warenbesitzer gegenüber, und die Macht, die diese Personen über einander ausüben, ist nur die Macht ihrer Waren. Die stoffliche Verschiedenheit der Waren ist das stoffliche Motiv des Austausches und macht die Warenbesitzer wechselseitig voneinander abhängig, indem keiner von ihnen den Gegenstand seines eignen Bedürfnisses und jeder von ihnen den Gegenstand des Bedürfnisses des andren in seiner Hand hält. Außer dieser stofflichen Verschiedenheit ihrer Gebrauchswerte besteht nur noch ein Unterschied unter den Waren, der Unterschied zwischen ihrer Naturalform und ihrer verwandelten Form, zwischen Ware und Geld. Und so unterscheiden sich die Warenbesitzer nur als Verkäufer, Besitzer von Ware, und als Käufer, Besitzer von Geld." (MEW 23, S. 174 f) Wer die Nutzung seiner Arbeitskraft verkauft, der verkauft etwas, durch dessen Natur mehr Wert zu erzeugen ist, als seine Reproduktion, der Kostpreis seines Lebenunterhalts Wert hat. Daher kann sie als Wertbildner für ihren Verkäufer nicht als Maßstab der Werte fungieren und für den Käufer zugleich Maßstab der Preise sein. "Die Zirkulationsform worin sich das Geld zum Kapital entpuppt, widerspricht allen früher entwickelten Gesetzen über die Natur der Ware, des Werts, des Geldes und der Zirkulation selbst. Was sie von der einfachen Warenzirkulation unterscheidet, ist die umgekehrte Reihenfolge derselben zwei entgegengesetzten Prozesse, Verkauf und Kauf. Und wie sollte solcher rein formelle Unterschied die Natur dieser Prozesse umzaubern? Noch mehr. Diese Umkehrung existiert nur für einen der drei Geschäftsfreunde, die miteinander handeln. Als Kapitalist kaufe ich Ware von A und verkaufe sie wieder an B, während ich als einfacher Warenbesitzer Ware an B verkaufe und dann Ware von A kaufe. Für die Geschäftsfreunde A und B existiert dieser Unterschied nicht. Sie treten nur als Käufer oder Verkäufer von Waren auf. Ich selbst stehe ihnen jedesmal gegenüber als einfacher Geldbesitzer oder Warenbesitzer, Käufer oder Verkäufer, und zwar trete ich in beiden Reihenfolgen der einen Person nur als Käufer und der andren nur als Verkäufer gegenüber, der einen als nur Geld, der andren als nur Ware, keiner von beiden als Kapital oder Kapitalist oder Repräsentant von irgend etwas, das mehr als Geld oder Ware wäre oder eine andre Wirkung außer der des Geldes oder der Ware ausüben könnte. ... Nehmen wir den Zirkulationsprozeß in einer Form, worin er sich als bloßer Warenaustausch darstellt. Dies ist stets der Fall, wenn beide Warenbesitzer Waren voneinander kaufen und die Bilanz ihrer wechselseitigen Geldforderungen sich am Zahlungstag ausgleicht. Das Geld dient hier als Rechengeld, um die Werte der Waren in ihren Preisen auszudrücken, tritt aber nicht den Waren selbst dinglich gegenüber. Soweit es sich um den Gebrauchswert handelt, ist es klar, daß beide Austauscher gewinnen können. Beide veräußern Waren, die ihnen als Gebrauchswert nutzlos, und erhalten Waren, deren sie zum Gebrauch bedürfen. ... Es ändert nichts an der Sache, wenn das Geld als Zirkulationsmittel zwischen die Waren tritt und die Akte des Kaufs und Verkaufs sinnlich auseinanderfallen. Der Wert der Waren ist in ihren Preisen dargestellt, bevor sie in die Zirkulation treten, also Voraussetzung und nicht Resultat derselben. ... Derselbe Wert, d.h. dasselbe Quantum vergegenständlichter gesellschaftlicher Arbeit, bleibt in der Hand desselben Warenbesitzers in Gestalt erst seiner Ware, dann des Geldes, worin sie sich verwandelt, endlich der Ware, worin sich dies Geld rückverwandelt. Dieser Formwechsel schließt keine Änderung der Wertgröße ein. Der Wechsel aber, den der Wert der Ware selbst in diesem Prozeß durchläuft, beschränkt sich auf einen Wechsel seiner Geldform. Sie existiert erst als Preis der zum Verkauf angebotenen Ware, dann als eine Geldsumme, die aber schon im Preise ausgedrückt war, endlich als der Preis einer äquivalenten Ware. Dieser Formwechsel schließt an und für sich ebensowenig eine Änderung der Wertgröße ein wie das Auswechseln einer Fünfpfundnote gegen Sovereigns, halbe Sovereigns und Schilling. Sofern also die Zirkulation der Ware nur einen Formwechsel ihres Werts bedingt, bedingt sie, wenn das Phänomen rein vorgeht, Austausch von Äquivalenten. ... Wenn also mit Bezug auf den Gebrauchswert beide Austauscher gewinnen können, können sie nicht beide gewinnen an Tauschwert. Hier heißt es vielmehr: "Wo Gleichheit ist, ist kein Gewinn. ... Hinter den Versuchen, die Warenzirkulation als Quelle von Mehrwert darzustellen, lauert daher meist ein Quidproquo, eine Verwechslung von Gebrauchswert und Tauschwert. ... Aber man zahlt die Waren nicht doppelt, das eine Mal ihren Gebrauchswert und das andre Mal ihren Wert. Und wenn der Gebrauchswert der Ware dem Käufer nützlicher als dem Verkäufer, ist ihre Geldform dem Verkäufer nützlicher als dem Käufer. Würde er sie sonst verkaufen? Und so könnte ebensowohl gesagt werden, daß der Käufer wörtlich (strictly) einen "Produktionsakt" vollbringt, indem er z.B. die Strümpfe des Kaufmanns in Geld verwandelt. ... Jedenfalls steht auf dem Warenmarkt nur Warenbesitzer dem Warenbesitzer gegenüber, und die Macht, die diese Personen über einander ausüben, ist nur die Macht ihrer Waren. Die stoffliche Verschiedenheit der Waren ist das stoffliche Motiv des Austausches und macht die Warenbesitzer wechselseitig voneinander abhängig, indem keiner von ihnen den Gegenstand seines eignen Bedürfnisses und jeder von ihnen den Gegenstand des Bedürfnisses des andren in seiner Hand hält. Außer dieser stofflichen Verschiedenheit ihrer Gebrauchswerte besteht nur noch ein Unterschied unter den Waren, der Unterschied zwischen ihrer Naturalform und ihrer verwandelten Form, zwischen Ware und Geld. Und so unterscheiden sich die Warenbesitzer nur als Verkäufer, Besitzer von Ware, und als Käufer, Besitzer von Geld. ... Die Bildung von Mehrwert und daher die Verwandlung von Geld in Kapital, kann also weder dadurch erklärt werden, daß die Verkäufer die Waren über ihrem Werte verkaufen, noch dadurch, daß die Käufer sie unter ihrem Werte kaufen. ... In der Zirkulation stehn sich Produzenten und Konsumenten nur als Verkäufer und Käufer gegenüber. Behaupten, der Mehrwert für den Produzenten entspringe daraus, daß die Konsumenten die Ware über den Wert zahlen, heißt nur den einfachen Satz maskieren: Der Warenbesitzer besitzt als Verkäufer das Privilegium, zu teuer zu verkaufen. Der Verkäufer hat die Ware selbst produziert oder vertritt ihren Produzenten, aber der Käufer hat nicht minder die in seinem Gelde dargestellte selbst produziert oder vertritt ihren Produzenten. Es steht also Produzent dem Produzenten gegenüber. Was sie unterscheidet, ist, daß der eine kauft und der andre verkauft. Es bringt uns keinen Schritt weiter, daß der Warenbesitzer unter dem Namen Produzent die Ware über ihrem Werte verkauft und unter dem Namen Konsument sie zu teuer zahlt." (MEW 23, S. 174 f) Organisch ensteht Mehrwert zunächst durch ein Mehrprodukt, das dem Wachstum der Bevölkerung und der Intensivierung der Produktion durch neue Technologie oder Mehrarbeit nützt und also auch als realer Gebrauchswert zur Investition in die Produktivität der Produktion, in das Wirtschaftswachstum eingeht oder auf den Warenmärkten als Mehrprodukt erscheint. Erst mit der Akkumulation von Kapital im bloßen Wertwachstum - also in der Form von einem Mehr an Geld, das durch sein Dasein als reines Kaufmittel, als Maß der Werte, gegen das Geld als Zahlungsmittel, dem Maßstab der Preise, also als Subjekt des substanziellen Wertseins der Waren über das Objekt der organischen Verhältnisse, über deren Gebrauchswerte beim Warenausch herrscht. Hierdurch wird der Wert des zirkulierenden Geldes mehr als das, was er als Produkt der Arbeit, über ihren organischen Wert hinaus - eben als ein Mehr an Wert durch eine Arbeit, deren Produkte den Menschen nicht in ihrem Wertsein, nicht als Preis der Arbeit vermittelt wird und also ,unbezahlte Arbeit darstellt. In der Realwirtschaft hatte sich nach Marx die Substanz des Mehrwerts aus dem natürlichen Vermögen eines Grundbesitzes ergeben, so dass z.B. das Gefälle eines Gewässers oder die Bodenqualität eines Grundstücks Etraprofite durch seine Idustrialisierung ermöglichen und einen Mehrwert aus dem Besitz eines natürlichen Vermögens neben der Anwendung der menschlichen Arbeitskraft materialisieren könne, wodurch der Wert der Arbeit besonders nutzbar für eine besondere Verwertung durch deren räumliche Existenz unmittelbar als Verkehrswert eines politischen Lebensraums in die Kapitalverwertung eingehen konnte. Mit der Globalisierung des Geldes als Weltgeld über das Finanzkapitals reduzierten sich die realwirtschaftlichen Existenzbedingungen der produktiven Arbeit auf die rein politische Verwertbarkeit des Raumes, wie er zu einer bestimmten Zeit in bestimmten Lebensverhältnissen für die Verwertung von fiktivem Kaptal als bloßer Existenzwert nutzbar wurde und von daher schon durch die Spekulation auf Eigentumstitel (z.B. Lizenzen, Mieten und Gebühren) dem Wert einer realwirtschaftlichen Arbeit allein schon über die Preisbildungen mit den Nutzungsrechten von Eigentumstitel im Derivatenhandel und Terminhandel entzogen werden und hierdurch existenzialle Macht über alle Lebensverhältnisse der Menschen gewinnen konnte. Jeder Schuldner muss Mehrwert im Nachhinein seiner Geldaufnahme schaffen, um seine Zahlungsversprechen einzulösen und das darin fiktiv formulierte Kapital als Geldwert zu realisieren. Es ist damit der Prozess der Machtverhältnisse im Verhältnis der Produuktion zur Geldzirkulation zwar umgekehrt, bleibt aber nach wie vor bestimmt durch die Mehrwertproduktion, weil fiktives Kapital die Mehrarbeit als unbezahlte Arbeit zur Wertdeckung des Geldes erzwingt. Nicht mehr das Produkt stellt jetzt allerdings die Macht des Kapitals dar, das teuer verkauft wird, um Mehrwert zu realisieren, sondern die Kaufkraft des Geldes, das durch die Preisbildung über Eigentumstitel - wie z.B. Wertpapiere, Gebühren, Mieten oder Termin- und Derrivatenhandel - dem zirkuliernden Kaufmittel Wert enztieht, um die Wertdeckung von fiktivem Kapital zu erfüllen. Dessen Macht verhält sich dann über den Konsum relativ wertloser Güter gegen die Ohnmacht der Arbeit als Notwendigkeit der Schuldentilgung durch unbezahlte Arbeit im Nachhinein. Die Klassengegensätze sind damit nicht verschwunden. Sie haben sich in ihrer Existenzform zu einem Existenzwert der Armut gegen den Reichtum an fiktivem Kapital totalisiert und sich in Staaten und Agenturen der Schuldpflichtigkeit (z.B. über ein gigantisches Maß an Staatsverschuldungen) institutionalisiert. Der allgemeinste Klassengegensatz besteht zwischen Gläubigerstaaten und Schuldnerstaaten. Sie betreiben insgesamt die Ausbeutung von Mensch und Natur, die sich über ein weltweites Schuldgeldsystem vervielfacht hat, das seine Schulden über den Existenwert von Eigentumstitel, über eine rücksichtslose Austeritätspolitik gegen die politisch erzeugte und allgemeine grassierende Armut auf der Welt eintreibt. Die Preise des Lebensunterhalts, also der Lebensmittel und Gebühren für die Selbsterhaltung stellen immer einen Arbeitswert der Reproduktion (siehe Arbeitswerttheorie), also der bezahlten Arbeit des variablen Kapitals dar, der sich vom Wert des zirkulierenden Geldes unterscheidet. Dabei erweitert dieser den Marktwert des Geldes, das sich über die organische Entwicklung einer Gesellschaft hinaus in der Geldzirkulation auf den Finanzmärkten als Produkt einer toten Arbeit befindet, die das Mehrprodukt einer abstrakt menschlichen Arbeit nurmehr als Geldwert darstellt. Mit dem Gegensatz von diesem Mehrwert des Geldes und dem Wert der Reproduktion des organischen Lebens (siehe hierzu Arbeitskraft) ist der Klassengegensatz des Kapitalismus gesetzt und nur mit der Aufhebung der Wertform überwindbar. Tote Arbeit ist vergangene lebendige Arbeit, die sich nicht mehr im praktischen Leben der Menschen als Produkt und Lebensmittel verwirklicht (siehe auch Wertrealisation), sondern nurmehr in einem Mehrwert des Geldes existiert, der über den Wert des Mehrprodukts hinausreicht, sich nicht mehr (z.B. im notwendigen Lebensunterhalt oder durch Investitionen oder Dienstleistungen) vergegenständlichen lässt, der also nicht mehr in die Produktion einer Realwirtschaft zurückkommt, der sich aber im Verhältnis der Gebrauchswerte (besonders durch Eigentumstitel, Produktionsmittel und Kredite) als gesellschaftlicher Mehrwert des Geldes bewahren muss. Darin erhält sich ein Wert in toter Form, der zwar als Mittel der Verwertung fungiert, aber selbst keinen neuen Produktwert darstellt - z.B. als Produktionsmittel lediglich durch seinen Verschleiß in die Produkte eigeht und in derem Verkauf wiederum nur ersetzt wird, ohne dass im Verkaufserlös auch nur ein Quentchen lebendiger Arbeit bezahlt (siehe bezahlte Arbeit) werden würde. Alles, was den Kapitalismus wesentlich materiell, also stofflich ausmacht, die Formveränderung von lebender Arbeit zu einer toten Arbeit, die sich im Wert des Geldes und seinem Mehrwert gegensinnig verhält,. Doch es ist wesentlich nicht die Arbeit als solche, sondern die Natur des Körpers aller Waren, die vom Kapital als allgemeines Kaufmittel ausgebeutet wird und nur deshalb im Verhältnis der Waren im Warentausch zu einer abstrakten Allgemeinheit werden kann. Erst hierdurch zirkuliert es bloßer Wert in der Geldform und von daher zum Fetisch des Geldes für die Menschen wird (siehe Warenfetischismus), der ihr Leben deutet und den Mensch entfremdes Leben, Leben in fremder Form. Die für ein Produkt verbrauchte Arbeitszeit stellt sich im Wert des Geldes selbst schon relativ zu seiner Verwertung dar, inwieweit sie einerseits von den Menschen wirklich als Mittel ihres Lebens (siehe auch Lebensmittel) verbraucht und mit dem Produkt aufgezehrt wird und inwieweit sie als Wert einer darüber hinausgehende Mehrarbeit, als Mehrwert in Geldform auf dem Markt verbleibt (siehe auch Wertrealisation). Hiernach lässt sich also nicht der Wert einer Arbeit an sich begründen - weder aus der Anwendung einer Technologie (aus der Maschinenlaufzeit siehe auch Automation) noch als eine bestimmbare Geldmenge aus einer absolut bemessenen Arbeitszeit. Erst auf dem Markt entscheidet die Konkurrenz der Angebote, was sich als gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit (siehe auch bezahlte Arbeit) realisiert und was als wertbildende Arbeitszeit (siehe unbezahlte Arbeit) aufgebracht wurde (siehe auch Wertwachstum). Was die Menschen für ihr Leben und manchmal auch zur Verbesserung ihres Lebensstandards bezahlt bekommen, ist ein Produktwert, der im variablen Kapital auch wirklich als Sache existiert, also auch ihre Arbeit wirklich so bezahlt, wie er in Lebensmitteln und Mittel für ihre Freizeit existiert und also bezahlte Arbeit ist. Der Mehrwert aber bezahlt weder die Reproduktion noch die gesellschaftliche Entwicklung und stellt von daher nur noch unbezahlte Arbeit dar. So setzt auf die Produktion des Werts eine Arbeit für den Mehrwert auf, der aus einer unbezahlten Arbeit durch die Verfügung über den Arbeitsprozess, dem Einkauf eines Arbeitsvermögens, das mehr erzeugt, als es zum Selbsterhalt nötig hat und das durch das Privateigentum an Geld, durch die gesellschaftliche Potenz des Einkäufers gezwungen ist, sich zur Erzeugung eines Werts zu verkaufen, der nicht auf die arbeitenden Menschen zurückkommt und zugleich die Verfügung über sich als konstantes Kapital bestärkt, zum einen durch die Erarbeitung einer Infrastruktur und Technologie und Arbeitsorganisation in fremder Hand und schließlich auch von mehr Geld, das als Vorschuss und Kredit für die ganze Entwicklung des Kapitals über die Menschen herrscht. Das Produkt der Arbeit hat von daher zweierlei Wertformen. Es stellt im Kapitalismus den Wert, also die durchschnittlich notwendige Arbeitszeit, die hierfür verbrauchte Lebenszeit der Menschen dar, die sie herstellen und den Wert, den die Arbeitsmittel des Kapitals und das Wertwachstum des Geldes fortbestimmt. Ihre Arbeitskraft hat einen Wert, der den Produkten entspricht, durch die sie sich erhalten, sich also durch den Einkauf von Lebensmittel so in Wert halten können, wie es ihrem durchschnittlichen Lebensstandard entspricht. Der Produktwert der Arbeit enthält aber zugleich eine Mehrarbeit, welche das Wertwachstum darstellt: den reinen Mehrwert als mehr Geld, das in der Hand der Kapitalisten und Banken verbelibt und zu deren Zweck eingesetzt wird. Weil diese Wertform das letztliche Produkt der Kapitalisierung der Arbeit ist, gilt deren Herstellung als produktive Arbeit, die Arbeit für den Erhalt der Arbeitskraft hingegen als notwendige Arbeit. Während letztre durch den Lohn als Preis für die Reproduktionsmittel der Menschen bezahlt wird, also bezahlte Arbeit ist, wird die produktive Arbeit unter den Bedingungen des Kapitals nicht bezahlt, ist also unbezahlte Arbeit. In dem Verhältnis der bezahlzahlten zur unbezahlten Arbeit entstehen alle Formen und Krisen des Kapitals, weil nur die bezahlte Arbeit letztlich die Wertsicherheit des Geldwerts, die Bedingung für den Wertausgleich von den Preisen der erzeugten Waren und ihrem Wert auf dem Markt darstellt. In den ökonomischen Krisen äußert sich der Gegensatz von kapitalistischer Produktion und der Zirkulation seiner Produkte, zwischen der Arbeit und dem Absatz ihrer Produkte, zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung (siehe auch Privateigentum). Der Mehrwert ist also zunächst die Wertform des gesellschaftlichen Mehrprodukts, der Wert von Produkten, die in der Zeit produziert wurden, welche über die Reproduktionszeit Arbeitskraft (als variables Kapital) und der dabei angewendeten Technologie und Organisation (als Konstantes Kapital) hinausgeht. Er stellt also den durchschnittlich unbezahlten Teil des Arbeitstags dar, in welchem die Arbeit verwertet wird, also die Arbeit, die über den Wert der zur Reproduktion der Arbeitsverhältnisse nötigen Arbeit hinausgeht. Er stellt sich nach der Produktion in der Zirkulation der Marktwerte als ein Wert heraus, der sich selbst aus dem Wert erwirtschaftet, der durch die Rechtsform des Privateigentums im Allgemeinen sich aus der Verfügung über den Arbeitsprozess ergibt (als Geld, welches dadurch mehr Wert hat, dass es als Anlagevermögen sich selbst durch bloßen Geldbesitz verwerten kann: Kapital). Da die Arbeitskraft letztendlich und auf Dauer nur das erhält, was ihr Selbsterhalt kostet, ist der Mehrwert der Produktwert unbezahlter Arbeit. Mehrwert ist zunächst auch nur durch die Waren existent, welche das Mehrprodukt so repräsentieren, wie es "der Markt akzeptiert". Jedoch bestimmt er vor allem den Wert des Geldes, das durch den Absatz dieser Waren eingebracht wird, soweit sie nicht als ein gesellschaftliches Mehrprodukt in den Lebensstandard eingehen. Mehrwert ist daher der Wert, der als politische Macht des Privateigentums über die Aufteilung der Preisverhältnisse bestimmt, also der Wert des verselbständigten Kapitals (siehe Sozialprodukt), das als Form der Aneignung der gesellschaftlichen Mehrarbeit, durch die Rechtsform des Privateigentums sich selbst gegen ihren organischen Inhalt fortbestimmt (siehe Formbestimmung). "Der Inhalt ist, daß der Kapitalist einen Teil der bereits vergegenständlichten fremden Arbeit, die er sich unaufhörlich ohne Äquivalent aneignet, stets wieder gegen größeres Quantum lebendiger fremder Arbeit umsetzt.... Die Scheidung zwischen Eigentum und Arbeit wird zur notwendigen Konsequenz eines Gesetzes, das scheinbar von ihrer Identität ausging." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 609f.) Aber auch auf dem Markt gibt es Unterschiede, in denen sich der Unterschied von der Reproduktion einer Gesellschaft und dem Mehrprodukten zeigt: Es ist meist nicht derselbe Markt, auf welchem die Lebensmittel, also die Mittel der Reproduktion, angeboten werden, auch der Markt für Maschinen, Luxusartikel, Waffen usw. Auf jenem werden die Mittel des Lebens (als Formen des variablen Kapitals) gehandelt, auf diesem die organischen Mittel des Kapitals (als Formen des konstanten Kapitals). Und diese haben zwar auch einen Wert aus ihrer Herstellung (ihrer Produktionszeit), aber der geht als Verschleiß in das Produkt über. Wesentlich wird ihr Wert für die Produktion berechnet, also dafür, was sie als Zeitersparnis, als Verringerung menschlicher Arbeitszeit pro Kapitalumschlag dort erbringen. Von dieser organischen Seite amortisieren sich die realen Bestandteile des Kapitals relativ schnell; von der Seite der Aufhäufung der Verfügungspotenzen durch die Akkumalion des Kapitals wird der Mehrwert durch die angewandten Produktionsmittel, also die darin durch Arbeitszeit gewonnene und zugleich durch Arbeitszeitersparnis geschaffene Wertmasse pro Kapitalumschlag immer größer. Daraus besteht der wesentliche Widerspruch des Kapitals: "Das Kapital ist selbst der prozessierende Widerspruch [dadurch], daß es die Arbeitszeit auf ein Minimum zu reduzieren strebt, während es andrerseits die Arbeitszeit als einziges Maß und Quelle des Reichtums setzt. [...] Nach der einen Seite hin ruft es also alle Mächte der Wissenschaft und der Natur wie der gesellschaftlichen Kombination und des gesellschaftlichen Verkehrs ins Leben, um die Schöpfung des Reichtums (relativ) unabhängig zu machen von der auf sie angewandten Arbeitszeit. Nach der andren Seite will es diese so geschaffnen riesigen Gesellschaftskräfte messen an der Arbeitszeit und sie einbannen in die Grenzen, die erheischt sind, um den schon geschaffnen Wert als Wert zu erhalten." (Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 1857/58 MEW 42, Seite 601) Der Mehrwert war zuerst der Wert jener Herstellungszeit, die über den notwendigen Arbeitstag hinausgeht; jetzt wird er zudem zu einem Wert der Reproduktionszeit seiner Produkte, welche den Fortschritt der kapitalistischen Produktion erheischen und worin sich das Kapital akkumuliert, Zinsen abwirft, nicht nur "Unternehmensgewinne" macht, sondern seinen eigenen Wert anwachsen lässt (siehe auch Wertwachstum). "Die selbständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation annimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zirkulation G - W - G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existenzweise. Er geht beständig aus der einen Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertenden Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld, Kapital ist Ware. In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qualität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier. Als das übergreifende Subjekt eines solchen Prozesses, worin er Geldform und Warenform bald annimmt, bald abstreift, sich aber in diesem Wechsel erhält und ausreckt, bedarf der Wert vor allem einer selbständigen Form, wodurch seine Identität mit sich selbst konstatiert wird. Und diese Form besitzt er nur im Gelde. Dies bildet daher Ausgangspunkt und Schlußpunkt jedes Verwertungsprozesses." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 168f.) Der Mehrwert ist Geld, das sich selbst im Produktionsprozess verwertet. Als Geldvorschuss ist der Geldwert eine bloße Spekulation, die erst Wert ist, wenn sie durch den Verkauf der Produkte Wert realisiert hat. Aber Mehrwert existiert zunächst in den Gütern, welche produzieren und zirkulieren und sich in Geldwerten ausdrücken. Wo sie schließlich wirkliche Profite erbringen, realisieren sie die politische Macht, die in der Verfügung über die Produktionsmittel steckt, als reines Geld, als ein Geldquantum, das aus dem unbezahlten Teil des Arbeitstages erbeutet und über das Mehrprodukt in die private Tasche der Kapitalbesitzer gerät. Auch dieses Geld repräsentiert noch wirklichen Reichtum, solange es den Wert eines realen Mehrprodukts verkörpert und sich mit dem Verzehr oder Verschleiß dieses Produkts auch selbst verbraucht, solange es das ganze Produktionsverhältnis eben organisch reproduziert. Indem der Mehrwert zugleich aber auch Geldwert als freies Kapital akkumuliert, wird er selbst zum Subjekt des Wertwachstums. Ebenso der Arbeitslohn selbst, der den Reproduktionswert der Arbeitskraft transportiert, geht zwar nicht in den Mehrwert als Wert ein, weil er lediglich die Arbeitskraft ernährt, wohl aber als Mittel der Verfügung über sie unbezahlte Arbeit für den Geldbesitzer erlöst, der sie einkauft. Über den bloßen Rechtstitel des Privateigentums über den Konsum der Arbeitskraft, verschafft er sich hierüber einen Wert, der nicht nur als Mehrprodukt existiert, der also jenseits des Warenmarktes direkt aus der Verfügungsmacht über die organischen Ressourcen und Reproduktionsbedingungen wie z.B. Rohstoffe (siehe Rohstoffhandel), Lebensraum (siehe Grundrente) und Immobilien direkt als Zwang zu Mehrarbeit ausgepresst wird, praktisch aus dem Lohnanteil gezogen wird und Lohn zu Billiglohn macht. Dies setzt allerdings voraus, dass die Bindung der Menschen an die Lohnarbeit selbst und an diesen politischen Raum des Privatrechts selbst über die politischen Formen ihrer staatsbürgerlichen Existenz (siehe Grundeinkommen) als Existenzwert verwertet wird. Im Imperialismus wurde diese Form der Ausbeutung zu einem internationalen Verhältnis, in welchem die Konkurrenz der Nationalstaaten zu einem wesentlichen Antrieb imperialer Machtinteressen wurde. Er nutzte die wirtschaftliche Abhängigkeit und Unterwerfung durch die Abwärtsspirale der Verarmung ist die Voraussetzung dafür, dass die Löhne in den imperialistischen Nationen durch Wertimporte aus armen Nationen tendenziell schon den Lebensunterhjalt der Menschen, das variable Kapital der reichen Länder als engeeigneten Mehrwert über Hqandelsbilanzen beibringen. Über eine Austeritätspolitik der Weltbank war er bereits selbst schon über das absolut notwendige Minimum der menschlichen und gesellschaftlichen Reproduktion hinaus angewachsen und mit der Globalisierung des Mehrwerts als Existenzwert der Reichen dieses Verhältnisses zur Grundlage des modernen Feudalkapitalismus geworden. Damit wurde die Ausbeutung der Arbeitskräfte um die Ausbeutung der Natur und Kultur ganzer Nationen erweitert und weltweit in einer neuen Art des Nationalismus aufgespalten. So wurde diese Form der Ausbeutung zu einem internationalen Verhältnis, in welchem die Konkurrenz der Nationalstaaten zu einem wesentlichen Antrieb imperialer Machtinteressen entfaltete. Die wirtschaftliche Abhängigkeit und Unterwerfung der armen Länder durch die Abwärtsspirale der Verarmung ist die Voraussetzung dafür, dass das internationale Kapital auf dem Weltmarkt der Finanzindustrie eine Weltmacht des fiktiven Kapitals errichten konnte. Dass Geld etwas repräsentieren kann, das es garnicht wirklich gibt, ergibt sich erst aus der Zirkulation des Kapitals, also aus dem Handel mit Kapital. Erst durch den Surplusprofit, den das Kapital in der Grundrente anlegt, verselbständigt sich der Mehrwert zu einem Kapital, das frei vom Erstehungswert von Lebensmitteln und Arbeitsmitteln (Maschinen, Technologie) alleine den Wert verkörpert, der sich nicht mehr stofflich darstellt, sondern als reine Macht des Besitzes (siehe Grundbesitz) umsetzt, als Potenz der Produktivität. In dieser verschafft sich der Mehrwert die politische Macht über den ganzen Produktionsprozess, macht ihn zum Verfügungsmittel des gesellschaftlichen Zusammenhangs (Produktionsvermögen), wie er sich nicht aus den stofflichen Potenzen der Arbeit ergibt, sondern als Bestimmung der produktiven Potenzen: Arbeitszeit und Arbeitsvermögen. Der Streit um die Länge des Arbeitstags ist der substanzielle Kampf zwischen Kapital und Arbeit um Erweiterung oder Beschränkung dieser Kapitalbestimmung. Geldmäßig realisiert sich der Mehrwert in der Kapitalmenge, die nach der Produktion sich im Produkt als ein Mehr an Wert über den eingebrachten Werten (variables Kapital und konstantes Kapital) darstellt. Ursprünglich Wertform des Mehrprodukts wird Mehrwert im Gesamtprozess des Kapitalverhältnisses zu Geld, das dem produktiven Kapitalkreislauf entnommen und dem Finanzkapital überlassen wird, sofern das Geld der Reproduktion ein Mehr an Wert (spekulativen Wert) durch die Masse seiner Zirkulationspotenzen erfahren hat. Aller Geldwert, den die Waren selbst in einfacher Wertform darstellen, wird mit dem Kauf der Waren zurückgegegeben, (z.B. im Verhältnis Lohn zu Lebensmittel). Nur durch den Wert, den Geld für sich dadurch mehr hat, dass es zum Vorschuß in die Wertbildung taugt, steigert sich sein Wert zu einem Mehrwert nach der Produktion - nicht weil sich hieraus ein wirkliches Mehrprodukt ergibt, sondern weil der Wert die Potenz des Besitzes an Produktivvermögen erhöht als eine Spekulation auf Geldwert, auf den Nutzen, den Geld überhaupt für Mehrproduktion hat. Diese regelt die Konkurrenz der Preise sowohl der Lebensmittel wie auch der Arbeitskraft. unter der Bestimmung der Besitzverhältnisse. Die Mehrwertproduktion vollzieht sich erst in der Realisierung der Warenwerte, die zu dem Wert verkauft werden, den sie repräsentieren mit Aufschlag des Werts, den die Geldzirkulation durch einen Zugewinn an Geldwert über Handelsbilanzen aus der Geldzirkulation haben kann - so sie sich im Warentausch über fiktivdes Kapital einbringen lässt. Der Mehrwert hat daher keine andere Zirkulation als die des Finanzkapitals (Handelskapital), die allerdings nicht durch reale Güter gedeckt ist, aber die ganze Potenz des Kapitals zur Bestimmung der Lebensverhältnisse der Menschen ausmacht, besonders in der Bestimmung des Arbeitstags und der Arbeitslosigkeit. Im Wertverhältnis des Finanzkapitals regelt sich, was an Lohn zur Bewirtschaftung der einfachen Warenzirkulation (variables Kapital) und was an Ausbeutungsmacht durch die Potenzen des konstanten Kapitals und ihren Konsequenzen (Kündigungen, Massenentlassung, Nutzung der Automation zur Verschärfung der Konkurrenz der Arbeitskräfte usw.) entwickelt wird (siehe Arbeitslosigkeit). Es macht auf dem Aktienmarkt als reine Spekulationsmasse, also als Geld, das nicht wirklich in eine Produktion eingeht, im Jahre 2001 ca. 95% aller zirkulierenden Geldwerte aus. Zusammen mit der Grundrente bestimmt es die gesamte Reproduktion und Produktion einer Gesellschaft, und das heißt: Die Lebensgrundlage der sie bildenden Menschen. | ![]() |