"Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen." (Karl Marx in Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844) - MEW 40, S. 578) Mimesis ist ein anthropologischer Begriff von Aristoteles zur Beschreibung der kreativen Fähigkeiten von Menschen, wie sie sich durch Nachahmung das Anderssein ihrer Selbst aneignen, um in einem abwesenden anderen Sein eine Form des Eigenen zu erkennen. "Die 'mimetische' Darstellung hat zur Folge, dass sich der Zuschauer im Theater - denn Aristoteles hat vor allem die Tragödie vor Augen - in eine Handlung einfühlen kann. Er empfindet gemeinsam mit den dargestellten Figuren "Furcht und Mitleid" und wird dadurch von solchen Gefühlen "geläutert". (Aristoteles spricht von Katharsis, was im Griechischen 'Reinigung' bedeutet.) Analog kann man auch von narrativen Texten sagen, daß 'mimetisches' Erzählen - also die möglichst genaue Darstellung der Wirklichkeit - dem Leser die Möglichkeit zur Identifikation mit den Figuren und der Handlung eröffnet."(https://www.einladung-zur-literaturwissenschaft.de/indexf605.html?option=com_content&view=article&id=270:5-1-mimesis&catid=40:kapitel-5) Für Adorno war dies ein Begriff, der darauf abhob, dass "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" (Walter Benjamin) abgelöst und durch emanzipative (subversive) Kunst fortentwickelt werden sollte, welche die "Aura" der Kunst als etwas, "was nicht von dieser Welt ist" politisch gegen die Entwicklung der faschistoiden Psyche des Spießertums wenden könne. Denn die durch bloße Reproduzierbarkeit im Kitsch entstehende kollektive Ästhetik biete die Möglichkeit der Entwicklung einer staatspolitischen Vereinnahmung einer sozialen Gefühlsmasse mit einer faschistischen Ideologie. Es blieb allerdings unentschieden, ob dies überhaupt nötig war, war Kunst doch schon in der Gottesanbetung dem Menschen meist näher als es die Weltherrschaft der Blockwarte und Technokraten sein könnte. Mit "Mimesis" als Begriff aus der Antike wurde lediglich eine Funktion der Kunst soziologisiert, die Pablo Picasso als Lüge bezeichnete und die daher mit Recht selbst schon die doppelbödige Wahrheit einer Ästhetik formuliert, wodurch jede Technologie selbst schon zum Scheitern an ihrer technokratischen und bürokratischen Selbstbehauptung verurteilt ist, weil sie die Ohnmacht erzeugt, welche die Menschen wieder zur Besinnung ihre natürlichen Macht bringt. "Aristoteles hatte in seiner Poetik die nachahmende Darstellung einer Handlung als wichtiges Merkmal jeder Literatur hervorgehoben, wobei er ein allgemein-menschliches Bedürfnis nach Nachahmung vermutet." (Stangl, 2023 Lexikon für Psychologie & Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/28514/mimesis. Der unendlichen Reproduzierbarkeit hielt Karl Marx mit der dialektischen Methode des historischen Materialismus die Notwendigkeit einer revolutionären Geschichtsbildung entgegen, die sich unabhängig von jeder Mimesis verhalten und gerade dort entfalten könne, wo die Verhältnisse durch die Poesie der Kritik sich selbst "zum Tanzen bringen" kann. "Die soziale Revolution (…) kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft. Sie kann nicht mit sich selbst beginnen, bevor sie allen Aberglauben an die Vergangenheit abgestreift hat. Die früheren Revolutionen bedurften der weltgeschichtlichen Rückerinnerung um sich über ihren eigenen Inhalt zu betäuben. Die Revolution (…) muss die Toten begraben lassen, um bei ihrem eigenen Inhalt anzukommen." (Karl Marx in MEW 8, Seite 115) Als kritischer Begriff ist der Mimesis zu entgegnen, dass jeder Mensch ein Kunstwerk ist, in dem er sich erkennen und verstehen kann. Kunst ist eine Tätigkeit des Erinnerns, der Verinnerlichung von Eindrücken, die dargestellt sein müssen, um ihre Wahrheit zu ergründen, um schließlich ausdrücklich wahr zu machen, was zu Fühlen ist, was also dem Menschen in seinem Empfinden ohne sie entgehen muss. Von daher bringt Kunst zum Ausdruck, was in seiner Wirklichkeit nicht so sein kann, wie es für den Menschen ist. Edward Hopper hat dies in Sprache übersetzt: "Kunst ist die Anwesenheit des Abwesenden". Und so können sich in der Kunst insgesamt sehr widersprüchliche Interessen umsetzen: Kritik oder Affirmation und auch Reaktion oder Konstruktion. Sie kann propagieren und konstruieren oder dekonstruieren und kritisieren, für die Wahrnehmung selbst reizvoll sein oder Reize zerstören. Täuschung und Wahrheit sind die Mittel der Kunst überhaupt: "Kunst ist die Lüge, die die Wahrheit spricht." (Pablo Picasso) In der Poesie entziehen sich die Menschen der puren Rationalität, dem Maßstab eines monolithischen Glaubens. Gegen den Dogmatismus einer bloßen Reaktion verhält sich Kunst nicht reflektiv als Reaktion auf die Gegebenheiten, sondern produzierend aus dem Reichtum des menschlichen Lebens, aus seiner Subjektivität - nicht einfach sinnierend in der genüsslichen Betrachtung, sondern durch kritische Intervention, "nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche ... damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege." (MEW 1, S. 379). "Die Tradition der toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf den Gehirnen der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen." (Karl Marx in MEW 8, Seite 115) Die Menschen haben schon immer und ohne "höhere Einsichten" gedichtet, musiziert, gemalt, getanzt, geformt usw. Von Kunst war da nicht die Rede - und auch nicht nur vom Schönen und Guten. Dies entstand zunächst erst durch religiöse Bräuche und deren Liturgie, Rituale und Gefühle. Aber ganz gleich, ob sie als schön oder hässlich empfunden wird (siehe auch schön und gut): Kunst begeistert auch heute die Menschen, soweit sie den Geist ihrer gesellschaftlichen Natur zum Gegenstand hat und gegenständlich macht. Indem sie ihn selbst als ihr Gefühl äußert, als Literatur, Musik, Architektur, Bild, Tanz oder ähnlichem objektiviert. Als ein objektives Gefühl vergegenständlicht wird sie zu einem Mittel, an dem sich die Menschen mitteilen und verständigen, sich ihrer Sinne vergewissern, subjektive Form für sich unter anderen finden, die ihrer Wahrnehmung in den Ereignissen ihres bloßen Erlebens entzogen ist. Kunst beweist sich selbst in und durch ihre Elemente. „Wir wissen nun, dass die Kunst nicht die Wahrheit ist. Die Kunst ist eine Lüge, die uns erlaubt, uns der Wahrheit zu nähern, zumindest der Wahrheit, die uns verständlich ist.“ (Pablo Picasso spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer) Die Wahrheit der Kunst steht hinter dem Augenblick, den sie erfass. Von daher hintergeht sie den Schein, löst die Täuschungen des bloßen Eindrucks auf (siehe Scheinwelt). Niemand will diese Lüge aufrechter und ohne sonderliche Anstrengungen formuliert haben als der Pionier eines ewigen, eines "richtigen Lebens", das sich dem "falschen Leben" entgegen zu stellen hätte: Adorno, Theodor Wiesengrund). Er lässt die Kunst eine "Blindheit hervorkehren", die den Banausen überwältigen soll, damit er sich nicht länger "der Einsicht in die Wahrheit entziehen" könne, weil ihre Autonomie aus einer jenseitigen Wahrheit die Welt der Trivialitäten aufzulösen im Stande sein soll. Der Hohepriester der reinen Ästhetik schreibt: "Aber ihre Autonomie beginnt, ein Moment von Blindheit hervorzukehren. Es eignete der Kunst von je; im Zeitalter ihrer Emanzipation überschattet es jedes andere, trotz, wenn nicht wegen der Unnaivetät,- der sie schon nach Hegels Einsicht nicht mehr sich entziehen darf." (Th. W. Adorno in "Ästhetische Theorie") Diese so genannte Kunst versteht sich so autonom wie jeder Bürger, der sich im Edelmut seiner Gefühle seiner selbst versichert, wenn er seine Empfindungen darin aufgehoben wissen will. Sie vermittelt in einem Kunstwerk die verselbständigten Formen ihrer Wahrnehmung, eröffnet den Unsinn ihrer Widersinnigkeiten und emanzipiert die Wahrnehmung zum Potenzial der Erkenntnisse, die sie aus dem erarbeitet, was sie wirklich wahrhat (siehe Kritik der politischen Ästhetik). Weil sie sich auf unterschiedliche Formen einer Wahrheit zwischen deren Subjekt- und Objektsein, im Dazwischensein ihrer wirklichen Welt bezieht, kann es eigentlich keinen Grund geben, dies als einen autonomen Prozess der Erkenntnis und Wahrheitsfindung zu verstehen. Linke Kunsttheorien verstanden und verstehen Kunst dennoch gerne wie die aparte Wahrheit eines höheren Bewusstseins der "wahren Bedürfnisse und Gefühle", als die wahre Subjektivität gegen die objektive Wüste ihrer Gesellschaft, als ein Hort der Freiheit, die keine Notwendigkeit begreifen muss, als heile Welt einer veredelten Selbstverständigung (siehe auch Selbstvedelung). Guy Debord z.B. verstand die Scheinwelt einer Waren tauschenden Gesellschaft als ein bloßes Spektakel, das durch Kunst aufgelöst werden könne. Er versprach schon in den 50er Jahren eine systemkritische Romanze durch einen kulturkritischen Bohème-Lebensstil, der situationalistisch durch künstlerische Interventionen unter dem Pflaster der herrschenden Verhältnisse ein kreatives Leben auftun würde, wenn sich revolutionäre Politik nur radikal gegen die Fetische der Waren produzierenden Gesellschaft (siehe Warenfetischismus) wendet. Die Situationistische Internationale beschäftigte sich mit Malerei, Theorie, Geschichte, Stadtplanung und neue Formen des Wohnens (z.B. Dieter Kunzelmaann in der "Kommune 1"). Ähnlich suchte Theodor Wiesengrund Adorno der Kunst das Aparte, die Verselbständigung einer Selbstveredelung als ihr revolutionäres Potenzial zu verleihen. Nach seiner Auffassung müsse eine "Autonomie der Kunst" eine vom öffentlichen Leben abgetrennte, eine aparte subkulturelle Existenz annehmen, die als ein eigenständiges objektiviertes Gefühl alles andere "überschatten" könne, wenn sie sich gegen die "Blindheit" eines Verblendungszusammenhangs als dessen Negation (siehe auch negative Dialektik), als "Licht" der Wahrheit eines "richtigen Lebens" hervorkehren könne (siehe hierzu reaktionärer Marxismus). Kunst müsse dem "Begriff des Schönen" folgen, einem Naturschönen, worin die Einheit des Lebens als etwas gewährt sei, "was nicht von dieser Welt ist" (Adorno). Von daher verstand Adorno die wahre Substanz des Lebens nur noch in der Kunst bewahrt. Das bürgerliche Subjekt, das von der Kommunikationsindustrie durch deren instrumentelle Macht behindert sei, könne hierüber zu sch selbst zu seiner subjektiven Wahrheit finden, die ihre Verwirklichung anstrebt (siehe hierzu auch Selbstverwirklichung), wodurch sich aus ihrer Unbestimmtheit durch ihre Natur etwas Neues, durch die Transzendenz ihrer Werke ein "metaphysischen Gehalt von Kunst" wie durch sich selbst bestimmt ergeben würde. "Denn dies muß uns vor allem, zu unserer Erniedrigung und Erhöhung, deutlich sein, daß die ganze Kunstkomödie durchaus nicht für uns, etwa unsrer Besserung und Bildung wegen, aufgeführt wird, ja daß wir ebensowenig die eigentlichen Schöpfer jener Kunstwelt sind: wohl aber dürfen wir von uns selbst annehmen, daß wir für den wahren Schöpfer derselben schon Bilder und künstlerische Projektionen sind und in der Bedeutung von Kunstwerken unsre höchste Würde haben - denn nur als ästhetisches Phänomen ist das Dasein und die Welt ewig gerechtfertigt: - während freilich unser Bewußtsein über diese unsre Bedeutung kaum ein anderes ist, als es die auf Leinwand gemalten Krieger von der auf ihr dargestellten Schlacht haben." (Friedrich Nietzsche, Die Geburt der Tragödie, Werke in drei Bänden München 1966, Bd. 1, S. 40 ) Wo Kunst sich konstruiert, um ihre Repräsentanz zu dekonstruieren, muss sie beides vermitteln, wenn sie sich mitteilen will, ihre Mission als ästhetische Komposition veräußern. In einer Welt, in der Ästhetik vorherrscht, kann Kunst nur subversiv wahr sein. Es kommt auf die Menschen an, was sie daraus machen. Die wesentlichen Pole der Kunst verlaufen zwischen Selbstwahrnehmung und ihrer Unterhaltung oder Wahrnehmung des Wahrgehabten und Kritik der Gegebenheiten - insgesamt also zwischen dem Unterhalt objektiver Gefühle oder der Ent-Deckung einer Subjektivität der Gefühle in ihnen selbst, die Entwicklung ihrer Wahrheit. Von daher kann Kunst nicht selbst wahr sein, wohl aber Sinn finden, den sie wahr hat. oder einen Sinn bilden, mit dem sie sich selbst darüber hinwegtäuscht. In jedem ist sie Moment der Erkenntnis in ihren verschiedenen Entwicklungen zwischen Intelligenz und Verdummung. "Die Zerstörer der Kunst sind dabei so hilflos wie ihre Verteidiger. Denn letztendlich wird die Frage lauten, wie eine gesamtgesellschaftliche Krise in eine fundamentale Umwälzung überzuführen ist, und nicht: wer die Kunst rettet, und wer sie vernichtet. Ein neuer gesellschaftlicher Zustand nach jener Krisis bedarf jedenfalls keiner gesonderten Welt der Kunst mehr jenseits des grauen Alltags und keiner Künstlergenies jenseits der tumben Masse. Auch die Entgegensetzung von schön und häßlich, die Einteilung von Mensch und Natur anhand dieser Attribute wird kaum mehr Sinn machen. „Das“ Schöne ist längst am Ende, und die Abschaffung der abstrakten Arbeit wird es nicht wieder in sein Recht setzen, sondern in die Gesellschaft zurücknehmen. Solange dies aber nicht geschieht, müssen ständig neue Helden kreiert oder tote am Leben erhalten werden." (Johanna W. Stahlmann 1992: Thesen über das Ende des Schönen). Dies hatte Nietzsche dazu gebracht, die Kunst auch als Stachel des Gedächtnisses zu begreifen, Grauen zu erweisen wo Zufriedenheit dröhnt. Doch in der Unmittelbarkeit, worin Kunst nur wirklich sein kann, wird dies leicht auch zu einer Selbstbeziehung des Künstlers, der sich im Sinn einer höheren Moral versteht, als Avantgardist einer poltischen Kunst. Kunst endet dann nicht in poltischer Kritik der Politik, sondern wird selbst politisch zu einer nur übermenschlich bregreifbaren Erkenntnis. Dies hatte Nietzsches Denken auch zur Legitimation nazistischer Gedanken werden lassen. Kunst ist Bestandteil der gegenständlichen Welt des menschlichen Reichtums, der sich allerdings in einem eigenen Lebensbereich getrennt von der Welt der nützlichen Dinge erhält. "Kunst kann nicht nützlich sein" (Oskar Wilde), aber sie ist nicht ohne diesen Nutzen, welcher auch ihren Stoffwechsel ausmacht, welcher aber auch in ihr "nicht aufgeht" (Adorno, Theodor Wiesengrund). Sie ist das geistige Moment der Kultur, wie es (noch) für sich ist, wie es Sinn sucht und in der Welt der Gebrauchsgüter und Werte keinen Sinn hat. Kunst ist die im Untergang begriffene Religiosität, aus der sie entstanden war, die noch nicht wirklich im gegenständlichen Reichtum der Menschen aufgehobene Kultur abstrakter Sinnlichkeit. Kunst enthält das Verlangen, für die Menschen wirklich wahr zu sein, wie auch die nützliche Sache als Verlangen der Menschen zu reflektieren, das Bedürfnis der Menschen nach gegenständlicher Wirklichkeit zu befriedigen und darin wirklich aufzugehen. In der Reichhaltigkeit menschlicher Gegenstände exisistiert dies alles nebeneinander, unvermittelt und doch bezogen, als Kulturgut und Lebensmittel, als Welt voller Kultur und Sachen, die sich Machtausschließen, wo sie zusammengehören, sich bedrängen, wo sie einander Machtergänzen. Es ist ihre abstrakte Vermittlung (siehe abstrakt menschlicher Sinn), die sich als sachliche Macht zwischen alles stellt (siehe Dazwischensein), was sich im menschlichen Reichtum, in der wirklichen Substanz der Menschlichkeit, einer Wirklichkeit der Menschenliebe, ihrem Wesen nach sucht, einander zustrebt, wo es in seiner Anwesenheit getrennt erscheint und zugleich weiter auseinander getrieben wird. Und so verliert sich ihr Lebenszusammenhang in Kräften, welche sich aus dem nähren, was die Menschen in ihrer Vereinzelung der Ausschließlichkeit ihrerprivaten Existenz überantworten. So verlieren sich auch die Kulturbürger dieser Welt in ihren Sachen, weil und wenn sie diese nicht als ihre Sache erkennen, wenn ihre Wahrnehmung gegen das entwirklicht ist was sie wahrhaben und empfinden (siehe tote Wahrnehmung). Und so verlieren sie sich in seeligen Wahrnehmungen, wenn sie die Erkenntnisse ihres Lebens darin auflösen können (siehe z.B. seligen, Religion). Doch gerade dies wurde von der bisherigen Kulturkritik im Gehabe des Selbstbewusstseins eines kritischen Intellekts veräußert (siehe z.B. Subjektkritik) und ins Unendliche verkehrt, ihre wirkliche Kraft im Treiben (siehe Trieb) ihrer entäußerten Abstraktionskraft, im Lifestyle einer alternativen politischen Kultur versteinert. | ![]() |