Mode ist eine Veranstaltung, die Veräußerung und Veräußerlichiung einer anstehenden Gestalt – eine Kulturveranstaltung von reizvoller Selbstdarstellung zwischenmenschlicher Bedürfnisse nach einer Selbstverwirklichung (siehe auch Institution), worin Wahrnehmungen dadurch prominent werden, dass sie ausdrücken, was Eindruck verschafft. Im Unterschied zum bloßen Wahrnehmen wird durch eine Veranstaltung von Mode eine Zweiteilung von Publikum als Kulturkonsument und Bühne für Kulturschaffende erzeugt und bewahrt (siehe auch Medien). Von da her transportiert Mode ein Bedürfnis der Selbstbehauptung über die Veranstaltung einer durchschnittlichte Gewohnheit der Selbstverwertung (siehe auch Selbstoptimierung), auch als Selbstdarstellung einer Selbstbehauptung in der Bildgebung einer zwischenmenschlichen Kultur. Hierin verdurchschnittlicht sich die gewöhnliche Art und Weise der vergegenständlichten Selbstgefühle so, wie sie für Empfindungen ausgerichtet und wahrgenommen werden sollen. Von daher bietet sie Informationen und Reize, durch welche Selbstgefühle angesprochen und bestärkt werden und eine bestimmte Kultur vergegenwärtigen (siehe auch Kult), die entsprechende Ereignisproduktionen betreibt und antreibt, wodurch ein bestimmter Selbstwert produziert oder Reproduziert werden kann. Im Vakuum abwesender Selbstachtung ziehen sich Gefühle durch die Art und Weise ihrer Selbstdarstellung an und stoßen sich ab, wo Menschen keinen Eindruck machen, wenn sie sich nicht so darstellen, wie es dem normativen Wert einer objektiven Selbstgefühligkeit, einer öffentlichen Ästhetik für ihren Selbstwert nicht einlosen. In der Konkurrenz der Selbstdarstellungen bildet sich ein objektives Gefühl an der Notwendigkeit einer Selbstdarstellung durch ein hiervon bestimmtes Design irgend einer Selbstgestaltung. Auch wenn die Seele ihrer Kultur daran verkümmert, ihr Geist zum schlichten Esprit des Konsums ihres Erlebens gerät, so wird gerade da ihr Sinn zur bloßen Form des Kulturkonsums, wo die gesellschaftlichen Ereignisse ihre Konturen zeigen. Sie entwickeln eine zwischenmenschliche Beziehung, die sich selbst als objektive Form ihres Zeitgeistes zurück vermittelt und zu dessen Ausdruck im objektiven Selbstgefühl einer Mode werden. Designer machen Kleider, Kleider machen Leute, und das Design kleidet sich schließlich wieder durch die Mode. Je abstrakter die zwischenmenschlichen Beziehungen sind, je weniger Möglichkeiten die Menschen in ihrer Wahrnehmung haben, ihr Leben in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen zu kennen und von da her auch zu erkennen, je beliebiger ihre Beziehungen zu einander sind, sie ihr Leben nicht mehr wirklich wahr machen können, und je gleichgültiger sich die Menschen darin werden, desto mehr können sie es nurmehr in der Form des Ausdrucks ihrer Lebensäußerungen interpretieren und desto intensiver verlangen sie nach Bildern, Zeichen und Symbolen, wodurch sie sich ihr Leben bekannt machen und es durch ihre Deutung auf einander beziehen können. Mode soll Eindruck machen und ist zugleich der Ausdruck einer Lebensart, in dem sich Selbstgefühle als Lebensgefühle mitteilen und verallgemeinern. In dieser doppelten Beziehung ist sie allerdings unendlich bestimmt (siehe auch schlechte Unendlichkeit), denn wer sie nutzt um Eindruck zu machen, drückt immer schon aus, was einmal ausgedrückt werden sollte, konkurriert also schon immer gegen sich selbst, gegen den Ausdruck einer vergegenwärtigten Vergangenheit dessen, was eindrücklich sein soll. Von daher stellt Mode für die Menschen objektiv immer schon die Interpretation einer vergangenen Gegenwärtigkeit dar und behauptet darin einen Kult der Gegenwart, also dem was sein muss, um duch die eigene körperliche Ausdrücklichkeit zwischenmenschlich in Beziehung zu sein (siehe auch Körperfetischismus) und also durch das, was unter gegenwärtigen Lebensbedingungen, unter den Umständen der Lebensgewohnheiten (Lifestyle) Eindruck machen kann. Sie schließt sich von dem aus, was sie hierfür nutzt um für die Zukunft eindrücklicher Selbstwahrnehmungen zu werben. Und darin vereinigen sich die entsprechenden Beziehungen über Lebenswerte und Lebensstile (Lifestyle) in den Gewohnheiten der Selbstwahrnehmung einer vergangenen, also unwirklichen Wirklichkeit. Darin vergesellschaften die Träger der Mode ihre persönlichen Lebensbedingungen in einer bloßen Ästhetik dessen, was sie nicht wirklich sind (siehe Kritik der politischen Ästhetik), worin sie aber ihr objektive Selbstgefühle als Lebensform von veräußerten Sitten und Bekleidungen so formuliert, wie sie sich im Alltag und auch den Medien mitteilen und vermitteln soll. Mit dem unendlich wechselnden Bedarf an wechselnden Beziehungen muss das Selbstgefühl der Mode wechseln. Von da her hat Mode sich aus dem Brauchtum herausgebildet und war mit der Politisierug der Kultur zu einer selbständigen und inzwischen meist verselbständigten Form im Zeigen (siehe Design) eines Selbstgefühls durch Symbole (siehe Bild) geworden. Diese Form wird leicht zu einem Kult der Selbstdarstellung in der Welt objektivierter Gefühle und betreibt seine Lebensgefühle durch eindrückliche Selbstvergegenwärtigung ihrer Kultur des zwischenmenschlichen Verhaltens in zwischenmenschlichesverhaeltnis und ihrer dem entsprechenden zwischenmenschlichen Beziehungen. An sich ist Mode zunächst nur eine allgemein und also gesellschaftlich veröffentlichter Selbstdarstellungen. Im Einzelnen ist sie das unmittelbare Produkt geäußerter und veräußerter Selbstgefühle, die als allgemeines Lebensgfühl ener bestimmten Zeit in einem bestimmten Lebensraum die Kultur zwischenmenschliche Beziehungen ästhetisiert, als diese mitteilt und vermittelt. Von daher betreibt Mode das Verhältnis einer ästhetischen Objektivation, eine modische Objektivität die ein verallgemeinertes Gefühls durch sich und für sich als ein objektives Gefühl vermittelt. Mode vermittelt den Lebensausdruck eines "Zeitgeistes", der sich durch Signale eines ästhetischen Appells in zwischenmenschliche Beziehungen einbringt. Durch den Eindruck, den die gezeigten Zeichen als "Lifestyle-Angebote" von Mensch zu Mensch (siehe auch Zwischenmenschlichkeit) machen, führen sie die ästhetik ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse vor, die durch einen im Einzelnen gerne auch einen besonders ungewöhnlichen "eigenen Stil" aus der Langeweile ihrer Beziehungen Eindruck machen sollen. Der öffentliche Stil wird aber gerade durch das hervortreten eigenwiliger Besonderheiten bereichert, bis auch diese wiederum zur Mode geworden sind. In den Verhältnissen der Selbstbehauptung entschwindet der Selbstwahrnehmung mit zunehmender Nutzung zwischenmenschlicher Geühle das Vertrauen in die eigenen Empfindungen und den ihnen entsprechenden Selbstgefühlen. Selbstveredelung entsteht im wechselseitigen Verhältnis sich selbst fremd gewordener Selbstgefühle, wodurch jeder Mensch den anderen zum Objekt seines Edelmuts macht und hierdurch sich selbst in aller Güte durch die Ausdrücklichkeit seines ästhetischen Willens verwirklicht, seine immer wieder leer werdenden Gefühle von sich selbst durch die Wahrnehmung anderer in einer zwischenmenschliche Beziehung über die Moden ihres ästhetischen Willens verdoppelt. Der ästhetische Wille verschafft sich in der Vergemeinschaftung verselbständigter Selbstbezogenheiten der Selbstgefühle ein Dasein als objektives Gefühl, worin sich ihre Sinnbildung akkumuliert und bestärkt, wodurch sich also ihre Selbstwahrnehmung ästhetisch verdoppelt. Die Selbstveredelung betreibt einen Überschuss an Selbstgefühlen, der durch eine Gemeinschaft narzisstischer Persönlichkeiten gebildet und gepflegt und mit den Einverleibungen ihrer Beziehungen im Großen und Ganzen eines oder vieler Lebensverhältnisse bestärkt wird. Weil sich die Menschen in solchen Verhältnissen der Selbstverwertung nur dann selbst fühlen, wenn sie in der Beziehung auf andere Selbstwert erwerben, also durch ihren Narzissmus auch ihre ausschließliche, ihre totale Selbstbeziehung gewinnen, wird ihnen diese Beziehung selbst zur Quelle ihres Selbsterlebens. Sie füllt und erfüllt die Sinne mit dem, was sie an Selbstwert verwirklichen und damit wirklich wahr machen, was sie in dieser Beziehung also als Selbstwert erst schaffen, indem sie sich darin bespiegeln und also einander nötig haben, weil sie sich ihre Gegenwärtigkeit durch einander auch wirklich einverleiben können. Der Hauptzweck der Mode besteht durch das außergewöhnliche Individuum, das sich selbst immer wieder neu interpretiert und sich über die Banalitäten der alltäglichen Gewohnheiten in zwischenmenschlichen Verhältnissen durch besondere Ausdrücklichkeit der Selbstdarstellung einer eigenen Persönlichkeit über deren wirkliche Eigenschaften und Fähigkeiten hervorkehrt und durch deren Vorführung (siehe hierzu Vorstellung) als besondere "sozialen Kompetenz" prominiert, um über ihre bsonderen persönlichen Absichen egozentrischer Beziehungsgelüste hinweg zu täuschen (siehe hierzu auch Kult). Sie erheischen hierbei einen Selbstwert, der eine quasi übermenschliche Überlegenheit in den Verhältnissen der Selbstveredelung vermittelt, in denen im Allgemeinen Minderwertigkeitsgefühle die Selbstwahrnehmung bestimmen (siehe hierzu auch Körperfetischismus). Allerdings werden hierbei die einzelnen in ihrer modisch relativierten Erscheinung gekränkt, sodass sie den durch besonderen Eindruck ihre persönliche Individualität unentwegt für sich bewahren und ausstaffieren müssen (z.B. extreme Frisuren, eingerissene Hosen, Tattoos usw). Es sind zwischenmenschlichen Beziehungen, durch die solche Wahrnehmungen in den Selbstgefühlen ihres zwischenmenschlichen Verhaltens aufgehen, die ihrem Geltungsstreben folgen müssen, um Gefühl für sich zu sein, zu haben und darin auch für sich zu bleiben. Die Täuschung durch solchen Eindruck verlangt allerdings eine permanente Kontrolle über das, was hierfür körperlich ausgedrückt werden muss, eine Selbstkontrolle, die einen ästhetischen Schein in diesen zwischenmenschlichen Verhältnissen erzeugt, denen die Zwischenmenschen in ihrem Körperfetischismus nachgehen und für diese Scheinwelt ihre Sinne aufzubereiten und kulturalisieren und ihre ganze Spontaneität für eine modische Sinnlichkeit aufgeben. Mode ist die Art und Weise einer Darstellung, der Modus einer äußerung, worin sich das Leben so zeigt, wie es auch allgemein sein will und sich verallgemeinern soll. Sie entsteht daher schon in ihrer Verallgemeinerung durch die Prominenz eines Selbstgefühls, das in seiner Selbstdarstellung einen allseitig beabsichtigten Eindruck macht und die Wirkung einer zeitgemäßen Selbstwahrnehmung vermittelt, z.B. weil es sich in zwischenmenschlichen Verhältnissen ästhetisch verallgemeinert und durchgesetzt hat. Mode veräußert somit die Lebensweise (Lifestyle) der Menschen einer bestimmten Kultur, ihrer Szenen und ihren Sachen zu einer bestimmten Zeit in der Form ihrer Lebenswerte danach, wie diese sich anfühlen und kommunizieren oder auch protestieren lassen (siehe auch Kulturkonsum). Sie ist eine Zeiterscheinung der ästhetik, also die Art und Weise, wie etwas, das wesentlich etwas anderes ist, in einer bestimmten Zeit für das Lebensgefühl als prominentes Selbstgefühl erscheint. In der Kultur der Selbstverwirklichung ist sie die zeitgerechte Ausstattung der Selbstdarstellung durch Symbole der Selbstwahrnehmung, welche eine Kenntlichkeit der Absichten zwischenmenschlicher Beziehung bezweckt. Sie ist Zeitgeist und Lifestyle in einem, das aktuell Moderne an Kleidung, Einrichtung, Architektur usw., was dem Selbstgefühl und der Selbstdarstellung als gängiges Design zur Verfügung steht, die Art und Weise des Ausdrucks, mit dem man auf andere Menschen am ehesten Eindruck machen und sich darin erleben kann. Sie drückt damit die objektive Selbstwahrnehmung als allgemein kulturelles Medium der Selbstverwirklichung aus, wie es im Zweck von zwischenmenschlichen Beziehungen nötig erscheint, sofern sie dem Selbsterleben dienlich sein müssen. In der Mode verdichten sich Signale, die zeitgemäße Reize in der durchschnittlichen Menge der zwischenmenschlichen Beziehungen vermitteln. Darin wird die Masse der Selbstwahrnehmungen zum Zeitgeist, der mit bestimmten Selbstwahrnehmungen aufkommt und sich auch mit der änderung dieser Masse wieder verändert. Mode ist also der zur Masse aufgehobene Zeitgeist, in welchem die einzelne wie die allgemeine Erscheinung der Selbstbezogenheit eins wird und sich zur Hochkultur erhebt, wie sie darin auch wieder als Masse untergeht. Sie stellt hierin eine Selbstbereinigung dar, die zugleich als Selbstveredelung zum Ausdruck kommt. Mode ist darin subjektiv die Reflexion des Eindrucks als Ausdruck für sich, als ausdrücklicher Eindruck, den sie machen soll. Sie ist die Form der Wahrnehmung als Verhältnis zu sich, als Zeitgeist, wie er für sich sein muss, gleich, warum er geworden. Um für sich selbst zu sein, was sie bleiben können, beziehen sich die Menschen über Mode auf sich selbst wie ein Brauchtum für sich, selbständiger Brauch, der keine Kultur hat, aber dadurch Kultur wird, dass er Eindruck machen kann. Dies liegt an der Gestalt, worin er sich geistig wahr macht, an der Ästhetik, die der Geist in ihr äußert und bewahrt als Form für sich, als selbständiger Anreiz des Lebens für die Ästhetik der Wahrnehmung. Sie ist der Gebrauch des Zeitgeistes, sein Nutzen durch seine ästhetik als sein Brauch. Von da her wird Mode zur Sitte. Was die Menschen voneinander wahrnehmen, das müssen sie füreinander wahrmachen, um einander wahrhaben zu können. Die Mode produziert für das Sosein der bürgerlichen Kultur, ist das erste Moment ihrer wirklichn Oberfläche (siehe Logik der Kultur Teil 3). Mode wird zu einem Kult der Besonderheiten, die den Gewohnheiten enthoben werden, um deren Zerfall zu entgehen. Es ist der Kult einer Welt, die im Grunde nur abgesondert, also auch absonderlich ist, um die in ihrer Stetigkeit sinnentleerte, die enttäuschte Gewohnheit zu überstehen. Indem sie ihre Selbstwahrnehmung darin verneint, bestätigt sie zum einen, dass ihre Gewohnheiten selbst schon Täuschungen, ihre Selbstlosigkeit nur täuschend echt sein konnte, und zum anderen gewinnt sich darin die selbstverneinende Wahrnehmung in einer ungewohnte Form der Selbstveredelung als Überlebensprinzip der Selbstwahrnehmung, als Selbstbeziehung, die sich in ihrem Verfall gegen andere Wahrnehmung bestärkt, durch Fremdwahrnehmung die Beziehung ihrer Anreize konsumiert, und somit letztlich selbst ihrem Verfall verfällt. So produziert sich hieraus eine Konsumkultur, in welcher der über alles erhabene Ausdruck beeindruckt und als dieser konsumiert und also erlebt wird. Die Menschen werden sich gänzlich gleichgültig, indem sie einander nurmehr durch sich selbst, durch ihre Selbstdarstellung gewinnen wollen, und sich somit einer Selbst gewinnenden Wahrnehmung unterwerfen. Und sie erleben damit eine Selbsterhabenheit, die sie emporzieht, indem sie ihren Verfall in seiner Ungewöhnlichkeit zelebrieren. Mode betreibt die Gleichsetzung und Entsprechung einer Kleidung, einer Melodie, eines Verhaltens, einer Gewohnheit oder einer Sitte zum Zeitgeist. Die Mode selbst begründet sich aber nicht hierauf, sondern aus der Wirkung dieser Entsprechung, will also entsprechend dem Zeitgeist wirken, seine Signale umsetzten und sich damit betonen. In der Mode formuliert sich das Bedürfnis, darin wahrgenommen und anerkannt zu sein, was immer auch davon für sich wahr sei. In ihr wird zum Ausdruck gebracht, was für sich selbst behauptet wird und was auch dies als Eindruck bewirken soll. Mode will Eindruck machen, ohne darin an Ausdruck zu verlieren. Sie nutzt Selbstgefühle von anderen, um darin für sich selbst bestätigt und vergegenwärtigt zu sein. Von da her ist Mode gesellschaftlicher Ausdruck einer Selbstbehauptung. Darin stellt sich Ästhetik willentlich und voller Absicht dar. Sie ist die Ursprungsform eines ästhetischen Willens. | ![]() |