"Die Erdschöpfung hat einen gewaltigen Stoß erhalten durch die Geognosie, d.h. durch die Wissenschaft, welche die Erdbildung, das Werden der Erde, als einen Prozeß, als Selbsterzeugung darstellte. Die generatio aequivoca ist die einzige praktische Widerlegung der Schöpfungstheorie. Natus bedeutet Geburt. Und so ist Natur das organische Wesen, wie es einem jeden Organismus durch seine materiell existenten Eigenschaften nötig ist, - sei es ein Mensch, eine Gesellschaft, eine Arbeit, eine Kultur, ein Lebensmittel usw. Es ist das Wesen so "wie geboren" oder erzeugt, das substanzielles Leben durch seine lebendigen Inhalte ausmacht, das eine ihm entsprechende Form nötig hat. Natur ist die Lebenssubstanz einer jeden objektive Form, der Lebensverhältnisse. Sie lässt sich nicht durch ein übernatürliches Wesen (siehe auch Religion) bestimmen, weil sie dieses nicht nötig hat, weil sie schon in ihrer Naturalform konkret da ist, nicht abstrakt bestimmt sein kann (siehe Formbestimmung), - weil es eben nur konkret körperlich da ist. Auch wenn hiervon ganz allgemein abstrahiert wird (siehe auch abstrakt Allgmeines), ist Natur auch in ihrer Abstraktion zumindest als Tatsache in Raum und Zeit zu erkennen und bewegt zu sein (siehe hierzu auch Leben). "Es ist also die Geschichte der Natur wie der menschlichen Gesellschaft, aus der die Gesetze der Dialektik abstrahiert werden. Sie sind eben nichts andres als die allgemeinsten Gesetze dieser beiden Phasen der geschichtlichen Entwicklung sowie des Denkens selbst." (F. Engels, Dialektik der Natur. Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen, MEW 20, S. 348 Eines der grundlegenden Missverständnissee der "materialistischen Lehre" der sozialistischen Wissenschaften war der Analogschluss von Friedrich Engels zur Entwicklung der Natur im Verständnis, der Dialektik als Wahrheit von natürlichen Verhältnissen ansah und damit alle Verhältnisse wesentlich als Ausdruck einer Bewegung der Natur ansah, und damit alle Substanz der Dialektik selbst letztendlich als Ontologie einer naturalisierten Bewegung inbegriffen wissen wollte: „Die Dialektik ist ... weiter nichts als die Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Menschengesellschaft und des Denkens.“ (F. Engels, Anti-Dühring, MEW 20, S.131f.) Engels hatte damit die ganze marxistische Dialektik, wie sie Karl Marx aus der Auseinandersetzung mit Hegel entwickelt hatte, in eine plumpe Bewegungslehre verzaubert, wie sie nicht simpler analogisiert werden Kann: „Die Bewegung ist die Daseinsform der Materie. Nie und nirgends hat es Materie ohne Bewegung gegeben, oder kann es sie geben.“ (F. Engels, Anti-Dühring, MEW Bd.20, S.55) Jede Ontologie weicht einer substanziellen Beweisführung für die Notwendigkeit der menschlichen Praxis aus und verfestigt die Verhältnisse durch die Verselbständigung einer quasi-religiösen Verewigung der Lebenspflichtigkeiten einer abstrakten Logik, die sich nur durch Erziehung vermitteln lässt. Dem wollte Marx schon früh vorbeugen: "Die materialistische Lehre von der Veränderung der Umstände und der Erziehung vergißt, daß die Umstände von den Menschen verändert und der Erzieher selbst erzogen werden muß. Sie muß daher die Gesellschaft in zwei Teile - von denen der eine über ihr erhaben ist - sondieren." MEW Bd.3, S. 533 bis 535). Natur ist der selbstverständliche, der sich selbst verstehende Organismus, das Material des Lebens und aller Geschichte und die darin geschaffenen Verhältnisse (siehe hierzu historischer Materialismus). Natur an sich gibt es nicht. Sie als Grund Ereignissen oder Lebenshaltungen (siehe auch Gesinnung) herzunehmen verkehrt jedes Verständnis des Gattungslebens zur Ideologie einer übersinnlichen Abstraktion (siehe hierzu Aufklärung). "Die Geschichte tut nichts, sie besitzt keinen ungeheuren Reichtum, sie kämpft keine Kämpfe! Es ist vielmehr der Mensch, der wirkliche, lebendige Mensch, der das alles tut, besitzt und kämpft; es ist nicht etwa die Geschichte, die den Menschen zum Mittel braucht, um ihre - als ob sie eine aparte Person wäre - Zwecke durchzuarbeiten, sondern sie ist nichts als die Tätigkeit des seine Zwecke verfolgenden Menschen." (Marx-Engels-Werke Bd.40, S. 545 bis 547) Natur ist das native Leben so wie es sich in seinem Ursprung als das Material seiner Entstehung, seiner stofflichen Substanz und dem was daraus geworden ist, sich mehr oder weniger zufällig so befindet, wie es sich lebendig empfinden lässt. Das ist nicht die unbearbeitete Natur und nicht die produzierte Natur; es ist die gegenständlich gewordene Naturgeschichte einer Geselschaft, wie sie zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort in ihrer hierdurch bestimmten Gegenwärtigkeit einfach so da ist, wie sie für die Menschen Sinn hat und als ihr Gegenstand, also objektiv wie subjektiv sinnvoll ist, natürliche Intelligenz als gesellschaftliche Intelligenz verwirklicht hat (siehe auch Logik). Es ist das Material der Menschen wie es in ihrer Kultur sich mitteilt und vermittelt (siehe auch Naurmacht) und über jedweden Nutzen (siehe Wirtschaft) hinaus da ist, wie es auch im Sinn ihrer Lebenszusammenhänge als unbedingte (siehe auch Bedingung) geschichtliche Sinnbildung durch ihre gesellschaftliche Arbeit vergegenständlicht worden war (siehe hierzu auch Kultur). Natur ist daher im Einzelnen so wie auch allgemein und kann schon durch sich selbst mehr sein als für sich, kann außer sich geraten, kann sich entzweien und Neues schaffen, ohne sich dabei zu schwächen; - ganz im Gegenteil: Natur ist üppig. In der Verschwendung lebt das Potenzial ihrer Vermehrung und ihres Wachstums. Alles Natürliche ergänzt sich - oder es stirbt (siehe Tod) und wird hierdurch wiederum zum Material ihrer Geschichte. "Der Mensch ist unmittelbar Naturwesen ... Aber der Mensch ist nicht nur Naturwesen, sondern ist menschliches Naturwesen; d.h. für sich selbst seiendes Wesen, darum Gattungswesen, als welcher er sich sowohl in seinem Sein als in seinem Wissen bestätigen und betätigen muß" (Marx-Engels-Werke Bd.40, S. 578f) Auch wenn von Natur aus alles verchieden ist, so gibt es in ihr doch keine Gegensätze die sich widersprechen, keine Negation gegen Positionen. Denn eine Natur als solche, Natur an sich gibt es nicht (siehe dialektischer Materialismus). Sie ist immer nur da als Geschichte, als Gegenwart eines vergangenen Gewordenseins der der Lebeweseen und somit auch der Menschen und ihrer Lebensgestaltung (siehe historischer Materialismus), ist immer schon materialisiertes Leben aus dem geselschaftlichen Material des Lebens (siehe historischer Materialismus), als Gegenstand von und für Menschen. Sie ist ihre Lebensgestalt, die Form ihrer inneren wie äußere Natur, durch die sie sich auch selbst vergegenständlichen, sich erneuern und In der Erneuerung sich zugleich bereichern. "Weder sind also die menschlichen Gegenstände die Naturgegenstände, wie sie sich unmittelbar bieten, noch ist der menschliche Sinn, wie er unmittelbar ist, gegenständlich ist, menschliche Sinnlichkeit, menschliche Gegenständlichkeit. Weder die Natur – objektiv – noch die Natur subjektiv ist unmittelbar dem menschlichen Wesen adäquat vorhanden." (MEW40, S. 579). Friedrich Engels wollte in seinem Verständnis von Dialektik eine "Dialektik der Natur" erkannt haben. Die geriet aber sogleich – ganz undielektisch – zum Dogmatismus einer fatalen Dialektik einer Ontologie, welche sich im Stalinismus des Dialektik gewaltsam gegen seine Geschichte durchgesetzt hatte, welche sich im Stalinismus des Dialektiktischen Materialismus gewaltsam gegen die Wahrheit seiner Geschichte durchgesetzt hatte. Es entzieht sich Natur jedweder Dialektik, denn sie besteht zwischen Geburt (lat. Natus) und Tod, betreibt dabei aber keine Nichtung ihres Wesens. Sie ist also immer schon im Teil wie auch im Ganzen, im Einzelnen wie im Allgemeinen immer schon substanziell existent und kann nicht Wirklichkeit irgendeiner Abstraktion sein und bedarf daher auch keiner sonderlichen Erkenntnis. Und deshalb hat Dialektik auch keine Natur außer der, die sie selbst vernutzt. Eine natürliche Dialektik bliebe bloßer Unsinn (siehe hierzu auch Dialektischer Materialismus). Doch die Natur ist das Material ihrer Geschichte (siehe hierzu auch Historischer Materialismus). Mit der Bildung ihres Reichtums haben Menschen ihre Lebensverhältnisse als Gesellschaft gegründet; - nicht weil sie darin objektiv, als objektive Natur bestimmt wären, sondern weil es ihr Reichtum als ihr gesellschaftliches Eigentum ist, durch den ihre Geschichte zu einer menschlichen, zu einer subjektiven Geschichte wurde, in der ihr Leben seine geschichtliche Form über das bloß Naturnotwendige hat, sich seiner Sinnbilung (siehe auch Kultur) entsprechend objektiviert. Soweit ihre Form durch ihren Inhalt bestimmt und noch nicht durch einen Widerspruch hiergegen zur Formbestimmung seines Gegenteils geworden ist (siehe auch Entfremdung) formuliert sie immer schon menschliche Geschichte als Gegenständlichkeit der menschlichen Natur. "Die Geschichte ist die wahre Naturgeschichte des Menschen." (MEW40, S. 579) Leben ist notwendig subjektiv, weil es immer wieder geboren wird, auch wenn es immer wieder sterben muss, um geboren zu werden, weil in ihm Entstehen und Vergehen schon vor seinem Dasein als Subjekt für sich bestimmt ist, ohne dass dies logisch oder objektiv gegeben wäre. Es ist das Leben, wie es zu einem bestimmten Dasein durch dessen Zufälle geboren wurde, aus dem Seienden heraus entstanden, ursprüngliches Dasein als erneuertes Sein ist. Von Natur aus ist ein Lebewesen so wie geboren und hieraus geworden, ein Leben wie gezeugt, materiell als Sache für sich so gegenständlich wie produziert. Von daher ist Natur überhaupt nur als sinnliche Gewissheit ihrer Geschichte begriffen, befolgt keine eigene Notwendigkeit, keine allgemeine Logik, keine ontologisch erfassbare Determination. Es gibt keine Genealogie der Natur, weil es keine des Lebens gibt. Dieses besteht überhaupt nur durch die Gegenwärtigkeit einer natürlichen Intelligenz, die sich als Evolution hinterlässt. Mit der Entwicklung des fiktiven Kapitals, mit dem Verbrauch derLeben Rohstoffe (siehe Ressource) für ein unermessliches weil maßloses Wertwachstum (siehe Stoff pro Arbeit) hat sich allerdings der Naturverbrauch der bürgerlichen Gesellschaft zu einer finalen Krise der menschlichen Gesellschaft entwickelt, weil das unersättliche Verhältnis des Wertwachstums zur Substanz einer jeglichen menschlichen Gesellschaft sich über eine Naturvernichtumng eines den Menschen entfremdeten Wirtschaftswachstums. Das Wesen der Natur ist ihre gesellschaftliche Substanz und Intelligenz, die Fähigkeit, Gegebenes anzueignen und zu entwickeln und über den Tod hinaus durch die Generationn und Epochen der Geschichte zu erneuern. Natürliche Intelligenz entsteht schon mit der Fähigkeit, Inneres und Äußeres zu unterscheiden, zu empfinden, und sich mit eigenem Zweck hierauf zu beziehen. Von daher ist Intelligenz materiell schon in der chemischen Affinität von unterschiedlichen Stoffen angelegt, die sich zu einem Stoffwechsel entwickelt hatten und hierfür ihre Nahrung von ihrer Ausscheidung unterscheiden mussten. Schon mit dem Stoffwechsel war Ausdehnung und also auch Wachstum als wesentlicher Zweck der Natur entstanden. Das war die Grundlage für jedes Wachstum der Natur und hat zur natürlichen Zelle und deren Organisation und Vermehrung geführt und ganze Orgnismen geschaffen. Die haben auch die Organisation und innere Beziehungen ihrer Organe in einem eigenen Zweck des Individuums zu seinem Erhalt geschaffen, um mlt ihrer Vermehrung sich auch qualitativ im Zusammenhang mit der ganzen Natur zu bereichern, indem sie ihr Leben intellligent gestalten. Natur ist aber auch so zufällig, wie jede Geburt, auch wenn das Geborene sich über alle Geschichte hinweg ähnlich erscheinen mag. Aber es kommt nicht als eine sich gleich bleibende Erscheinung auf die Welt, sondern durch seine historische Erzeugung, durch das Gewesene, was über seine Verwesung hinaus sein Wesen behält und fortbestimmt. Natur ist daher die Substanz der Subjektivität, der organische Ursprung und Stoff ihrer Geschichte, wie er für sich frei in die Welt gekommen (siehe Freiheit) war und für die Menschen ihre gesellschaftliche Natur ist, - eben als ihre Kultur, als geschichtliches Resultat ihrer Sinnbildung da ist (siehe hierzu auch historischer Materialismus). Natur ist das wesentliche Leben, wie es auch in seiner Abwesenheit da ist als wesentliches Sein, das nach seiner Anwesenheit verlangt (siehe hierzu auch Bedürfnis), ganz gleich ob es sich hierbei um einen Stoffwechsel, um Kultur oder irgendeine Sache handelt, die nicht wirklich das ist, was sie ihrem Wesen nach sein soll, solange es noch nicht verwest, stofflich noch gemeinhin als körperliche Form, als Form ihres Körpers, als Substanz des Lebens da ist. Denn auch wenn Natur eine begeisterte Materie ist, so bleiben ihre Elemente rein stoffliche Elementarform, auch wenn sie nur noch abstrakt allgemein, als bloße Tatsache ihrer Geschichte da sind (siehe hierzu Dialektik). Auch für den Menschen ist Stoff das objektive Material seiner Natur wie seiner Gegenstände. Er verändert ihn durch menschliche und maschinelle Arbeit so, dass er als Arbeitsprodukt ein natürlichs Objekt erzeugt, das menschliche Bedürfnisse befriedigt und sich als ihre Kultur ausgestaltet, soweit es für die Menschen Sinn hat und Sinn macht. In dieser Objktform als menschliches Produkt.vereint sich das Bedürfnis mit der Arbeit als menschliche Tätigkeit. Von daher ist derselbe Stoff die natürliche Basis der Produktion wie auch der Konsumtion. Mit der Produktion und dem Produkt ihrer Arbeit wird der Stoff für die Menschen zur Sache ihrer Natur und sind zugleich das körperliche Material ihrer Gebrauchswerte und Kultur, objektive Form seiner Sinnlichkeit schlechthin (siehe auch Sinnbildung). "Die Universalität des Menschen erscheint praktisch eben in der Universalität, die die ganze Natur zu seinem unorganischen Körper macht, sowohl insofern sie 1. ein unmittelbares Lebensmittel, als inwiefern sie [2.] die Materie, der Gegenstand und das Werkzeug seiner Lebenstätigkeit ist. Die Natur ist der unorganische Leib des Menschen, nämlich die Natur, soweit sie nicht selbst menschlicher Körper ist. Der Mensch lebt von der Natur, heißt: Die Natur ist sein Leib, mit dem er in beständigem Prozeß bleiben muß, um nicht zu sterben. Daß das physische und geistige Leben des Menschen mit der Natur zusammenhängt, hat keinen andren Sinn, als daß die Natur mit sich selbst zusammenhängt, denn der Mensch ist ein Teil der Natur." (MEW 40, S. 515f) Der Stoffwechsel ist grundlegend für das natürliche Verhältnis der Menschen zu ihrer Natur und damit zu sich als gesellschaftliche Wesen. Er ist konstitutiv für alle Gesellschaftsformen und seine Form macht die geschichtliche Notwendigkeit der Entwicklungsgeschichte der Menschheit aus. Ihre Subjektwerdung ist nicht zu trennen von dem Objektwerden ihrer Stofflichkeit, was immer dieses auch gesellschaftlich bestimmen mag, auch wenn deren Objektform noch gleichgültig gegen ihre Inhalte, nur als abstrakte Substanz (siehe abstrakt Allgemeines) eines gesellschaftlichen Verhältnisses der Arbeit (siehe abstrakt menschliche Arbeit) betrieben wird (siehe historischer Materialismus). Natur ist so geistig wie auch materiell, so leiblich wie auch seelisch gegenwärtigt (siehe auch Leib-Seele-Problem). Auch wenn das Leben fremden Absichten unterworfen ist, von sich selbst absehen muss (siehe Abstraktion), zwischen Form und Inhalt nur gespalten (siehe Trennung) ist, so macht sich seine Natur immer wieder notwendig anwesend, auch wenn sie dann getrieben von einem abstrakten Verlangen erscheint (siehe Trieb). Wenn Leben sich nicht verändern, nicht anders sein kann, wird es für sich zu einem bewegungslosen Schmerz (siehe auch Bewegung), der als unwirkliche Geschichte durch seine Abstraktionskraft da ist, sich nur fremdbestimmt verwirklichen kann (siehe auch Entfremdung). Von Natur aus ist ein Lebewesen so wie geboren, eine Sache wie produziert. Natur ist die Substanz der Subjektivität, der organische Ursprung und Stoff, wie er für sich frei in die Welt gekommen (siehe Freiheit), für die Menschen ihre gesellschaftliche Natur als ihre Kultur da ist. Das Leben der Menschen ist natürlich und zugleich durch sie bestimmte Natur, Naturmacht, die natürliche Eigenschaften hat und zugleich ihre Lebensproduktion als gesellschaftliche Natur, als Natur ihrer Gesellschaft bestimmt und vermittelt. Es ist nicht aus einem vorausgesetzten Sein bestimmt, nicht durch sich selbst narrativ (siehe Ontologie), sondern selbst immer schon unmittelbar seiend und hierdurch Subjekt seiner Geschichte (siehe historischer Materialismus). Materiell ist die Natur schon vor aller Erfahrung der Stoff und die Intelligenz des Lebens (siehe auch natürliche Intelligenz), sein wirklicher Sinn, das Material allen Daseins so wie es Geschichte macht und sie gemacht hat. Die Geschichte der Menschen ist die ihrer Sinnbildung überhaupt, Sinn der Flora und Fauna auf der Erde, Substanz ihres Lebens, wie es schon aus den materiellen Grundlagen dieses Planeten geworden ist und sich bis zur menschlichen Kultur entwickeln konnte. Bis heute ist die Natur der wesentlichste Gegenstand des Menschen, Substanz seiner Subjektivität, seiner Arbeit und seiner Bedürfnisse, worin er objektiv auch seine Natur als Naturmacht in der Vergegenständlichung seines Lebens verwirklicht. Wenn er sich gegen seine Natur verhält, verhält er sich daher auch zugleich gegen sich selbst. Von daher ist die Formulierung einer Getrenntheit von äußerer und innerer Natur des Menschen absurd, wie sie der Aussage von Friedrich Engels entnommen wurde, der Mensch sei zugleich Natur und Nicht-Natur, Position wie Negation der Natur, also objektiv in einem wesentlichen Gegensatz zu seiner Natur, im Widerspruch seiner Natur bestimmt. Es war zugleich die Grundlage eines marxistisch auftretenden Anthropozentrismus, die Ausbeutung der Natur durch den Menschen als Behauptung über seine Natur. Doch der Mensch ist selbst so natürlich, wie seine Kultur in ihrer Natur menschlich ist. Kultur ist Natur und steht nicht gegen sie, sondern erweitert sie zu menschlicher Subjektivität. Im Unterschied zur Kultur ist die Natur also auch nicht logisch, sondern aus bloßer Materie und ohne Zutun von Göttern und Geistern in der Zufälligkeit ihrer Gravitationsverhältnise entstanden. Nur durch das rein zufällige Verschmelzen von unbestimmt aufeinander aufprallenden Teilchen, Planeten und Kometen waren Stoffe entstanden, die eine Entwicklung von Leben auf der Erde ermöglicht hatten, durch die hohe Energie in ihren Urgesteinen gebunden war. Dass dieses sich quasi logisch zum Leben entwickelt hätte, lässt sich aber nicht hieraus begründen, weil Materie immer qualitativ ist, also nur aus dem Zusammentreffen bestimmter Elemente sich erklären lässt, besonders aus Wasser, Mineralien und Gasen, die in den heute noch existenten Verbindungen nur durch den Zufall interplanetarischer Kollissionen in der Erdentstehung zusammenkommen konnten. Diese stoffliche Grundlage enthielt zwar schon alle Möglichkeiten einer Naturentwicklung, aber bei aller vorhandenen Energie noch keine Notwendigkeit, dahin zu kommen, aus diesem stofflichen Material lebendig zu werden. Schon in der bloßen Materie ist Energie in ständiger Bewegung und gerät in intensivere oder extensivere Zustände, die sich in einem mäßigeren Erregungszustand stabilisieren oder sich auch übermäßig verdichten konnten. Säuren und Gase konnten sich unter dem Einfluss von vulkanischer Dichte und irdischer Magnetwellen im Wasser in allen möglichen Energieformen und Aggregatzuständen verbinden und zu Eiweißmolekülen verschmelzen und Zellplasma werden, in denen die ursprünglichen Säuren sich zu DNS und RNS (bzw. DNA und RNA) verbinden konnten, aus der die Doppelhelix der Lebensverbindungen entstand, die Grundlage der Vermehrung und des Zellwachstums. Durch ihre chemoelektrische Spannungen begannen diese Molekülverbindungen in bestimmter Beziehung zu pulsieren und andere Stoffe zu binden oder auszusondern und dadurch einen eigenen Energiehaushalt zu entwickeln. Es war die Gunst dieser Beziehungen, die sie zu ihrer Erhaltung und Verfestigung zu einem Stoffwechsel brachten, der günstigere materielle und energetische Formen wie auch ungünstigere Fülle entstehen ließ und ihre Stoffaufnahme und Ausscheidung zu einem eigenständigen Leben, zur Lebensgeschichte der Natur als Naturgeschichte des Lebens entwickelten. Aber erst mit einem zufällig entstandenen Zusammenkommen von Eisen und Magnesium in den Urschlämmen einer nur im Raum bestimmten Masse, also in einer überzufällig bestimmten Dichte der Stoffe konnte sich Chlorophyll und Hämoglobin bilden, was die Bedingung für den Stoffwechsel des Lebens zwischen Pflanzen und Tier ist. Es sind dies die Moleküle für die Träger des Lebens, für die Zellfortbildung ihrer Organismen, die sich überhaupt nur in diesen darin gebunden Metallen unterscheiden und deren Fähigkeiten es ermöglichten, Sauerstoff und Kohlendioxyd zwischen Tier und Pflanze so auszutauschen, so dass hierbei eigene Lebensenergie frei werden konnte. Was Karl Marx noch nicht genau wissen konnte, das erschloss er aus dem sinnlichen Leben selbst, aus der Naturgeschichte der Sinne, wie sie heute leben. Nicht der bloße Stoff, sondern das stoffliche Leben ist der Kern des von ihm formulierten Materialismus, aus welchem sich auch die geistigen Entwicklungen begreifen lassen, - nicht als Zufall, wohl aber als Sinn für sich. Sinnbildung entsteht nicht durch eine Logik der Materie, sondern aus der Materie des Lebens in seinem Werden und Vergehen, seiner eigenen Bewegung, seiner Naturgeschichte. Hierin hat der Historische Materialismus seine Grundlagen. Sie kennt noch keine Negation, keine Dialektik, und unterscheidet sich hierin auch von den Begründungen des so genannten Dialektischen Materialismus. Der Stoffwechsel ist eine der ersten Tätigkeiten der belebten Materie, der Natur. Der verlangt allerding in seiner Funktion eine Intelligenz (siehe natürliche Intelligenz), die in der Lage ist, das Material zur Nahrungsaufnahme von dem der Ausscheidung zu unterscheiden, um sich hieraus zu erhalten und fortentwickeln zu können. Zwischen dieser Bewahrung und Beziehung, die sich in der Wahrnehmung darstellt, und dem Fortschritt durch Lebensäußerungen, durch die Tätigkeiten des Lebens, die hierauf beruhen, hat sich die Natur bis hin zum Menschen entwickelt. Natur ist die allgemeine Substanz des Lebens, lebendige Stofflichkeit, die allem Wesen inne ist und seine Wirklichkeit, das Verhältnis seiner Wirkungen ausmacht. Jedes Wesen ist nicht erst durch seine Natur natürlich; es ist als Natur wesentlich. Natur kommt von Geburt (Natus = die Geburt) und meint, was ein Wesen von seinem Grund her ist. Jedes Wesen ist so natürlich, wie es geboren ist: Die Pflanze auf dem Boden, wo ein Samen sich zu nähren versteht, das Tier in der Herde oder als Haustier im Stall oder Korb, wo seine Lebensbedingungen es wachsen lassen, der Mensch in seiner Gesellschaft und Kultur. Die menschliche Natur ist subjektiv, steht von daher nicht im Gegensatz zu seiner Kultur, hat darin wohl aber auch seine eigene Natur begründet. Erst der Mensch konnte sich zu seiner Natur als ein Wesen verhalten, das sich selbst objektiviert, sich vergegenständlicht durch planvolles Beziehen und Ergänzen seiner natürlichen Mängel durch den Entschluss, gesellschaftlich bestimmte Gegenstände zu erzeugen. Von daher ist er nicht nur Naturwesen, sondern Naturmacht. Sie ist der Nährboden seines Wesens, das nicht einfach reinen Naturstoff als bloße Nahrung nötig hat, sondern auch andere Menschen, Gesellschaft, wie sie ihrer Natur entsprechend auch geworden ist, in der er sich selbst vergegenständlicht erkennt, weil er sie gedacht hat, bevor er sie durch seinen Entschluss und Plan erzeugte. Von daher ist der Mensch als denkendes Wesen ein Naturwesen, das sich in der Natur und vermittelst der Natur vor allem selbst erzeugt, sich selbst als Gegenstand der Natur bildet und bestimmt und durch seine Tätigkeit und Arbeit zu ihrem handelnden Subjekt geworden ist, indem er in der Natur das Material seiner Geschichte findet und damit zugleich ihre Geschichte bestimmt. "Die Geschichte selbst ist ein wirklicher Teil der Naturgeschichte, des Werdens der Natur zum Menschen." (MEW 40, S. 544) Objektiv ist der Mensch ein Naturwesen, das vermittelst seiner gesellschaftlichen Beziehungen mächtig wird, indem er hierdurch seine eigene Vergegenständlichung betreibt, als Teil der Naturgeschichte selbst Geschichte bildet, indem er sich in seiner Vergegenständlichung für eine bestimmte Entwicklung entscheidet und hiernach planvoll handelt. "Der erste Gegenstand des Menschen der Mensch ist Natur, Sinnlichkeit, und die besondern menschlichen Wesenskräfte, wie sie nur in natürlichen Gegenständen ihre gegenständliche Verwirklichung, können nur in der Wissenschaft des Naturwesens überhaupt ihre Selbsterkenntnis finden. Das Element des Denkens selbst, das Element der Lebensäußerung, des Gedankens, die Sprache ist sinnlicher Natur.." (MEW 40, S. 544) Es gibt zwar Regeln in der Natur, die wie ein Naturgesetz verstanden werden. Es gibt aber keine Naturlogik, die ihre Geschichte bestimmen könnte. Die Entwicklung der Natur besteht immer aus der Bildung ihrer Form aus den Substanzen des Lebens. Was sie substanziell nötig hat, das erobert sie durch ihr Material, die Materie. Ihre Gefäße erzeugt sie sich selbst. Es macht die Grundform des Lebens aus, dass Natur aus der Bildung eines Plasmas gegründet ist, das die Lebenswelten voneinander scheiden konnten, dass die Sinnbildung für sich von ihren Rückständen befreit war. Dies ist die wesentliche Grundlage ihrer Lebensscheidung und Lebensentscheidung, die Bedingung ihres Stoffwechsels und seiner Energieformen, die Unterscheidung von Lebensstoff und Schlake. Das Leben kann nur durch diese Form sein, weil sich darin Entwicklung durch stoffliche Ergänzung von der Ausscheidung des Abfallprodukte absetzen konnte, also "entgiftet" und damit frei für Eigenes wurde. Form und Inhalt sind sich daher von Natur aus sich immer einig, weil die Form aus der Entwicklung der Inhalte bestimmt ist. Die Natur kennt keine Negation, weil sie auf stofflicher Entfaltung gründet, so dass dabei keine Reduktion bestimmend, also keine Abstraktion wirksam werden kann. Erst durch die menschliche Gesellschaft kann Entwicklung in Widerspruch geraten, weil darin einzelne Subjekte ihre Gesellschaft bilden und der einzelne Mensch sich seiner Allgemeinheit widersetzen kann. Erst hier entsteht ein dialektisches Verhältnis dessen, was in der Natur nur in gegensätzlichen Seinsweisen existiert. In der Natur gibt es zwar Vernichtung, aber keine Negation. Ihre Geschichte ist materiell, aber ihre Entwicklung vollzieht sich nicht in Aufhebungen, sondern durch Vermehrung und Verdichtung, die immer wieder Änderungen notwendig macht. Erst die Geschichte der menschlichen Gesellschaft hat eine Geschichte über die natürlichen Schranken hinweg geschaffen und ihren Geist geschaffen, der das naturmächtige Subjekt Mensch hervorgebracht hat und ihn durch seine Dialektik befähigt, sich zu entwickeln oder auch sich zu zerstören, je nachdem, wie er sein Leben gesellschaftlich produziert und auseinandersetzt. Diese Auffassung ist die Grundlage des historischen Materialismus, der nicht zu verwechlsen ist mit dem dialektischer Materialismus, wie er von Friedrich Engels ("Dalektik der Natur") und einigen Sowjet-Wissenschaftlern formuliert worden war. Die Natur ist weder objektiv noch subjektiv mächtig. Sie besteht selbst durch ihre Veränderung, ändert ihr Sein in einem beständigen Prozess und ist daher auch ständig anders; sie hat aber kein wirkliches Anderssein, kennt keine Negation, keine dem Wesen entfremdete Bestimmmung. Wenn überhaupt von einem menschlichen Wesen gesprochen wird, etwa von einer "menschlichen Identität", einem geistig oder kulturell unterscheidbaren Wesen oder einem "menschlichen Dasein", so kann das nichts anderes sein, als was natürlicherweise schon da ist (siehe hierzu auch natürliche Intelligenz) und als dieses sich auch unaufhörlich ändert (siehe Stoffwechsel und Geschlecht), immer also endlich ist, unendlich endlich. Es ist für sich selbst schon Inhalt und Form der Erkenntnis, Haut und Haar, Stoff und Sinn, Hand und Fuß, und kann daher auch kein Gegenstand des Denkens sein, solange und weil es sich von selbst und durch sich selbst ergibt. Wo etwas als getrieben, einen Trieb zu haben erscheint, wird sich immer herausstellen, dass dies durch gesellschaftliche Widersprüche entstanden ist, die sich in den Formbestimmung der menschlichen Lebensverhältnisse bewegen (siehe abstrakt Allgemeines). Man kann "die Natur" abtrakt nehmen, sie gedanklich abstrahieren (siehe Gedankenabstraltion), sie ideologisieren (siehe Esoterik), sie selbst kann niemals abstrakt sein, weder als "Lebenstrieb" (siehe Psychoanalyse), noch als ontologische Determinante (siehe Determinismus), noch als systemische Notwendigkeit. Von daher kann sie sich auch nicht negativ auf sich beziehen, sich nicht entfremden (siehe negative Dialektik), sich nicht von sich selbst ausschließen und also sich auch nicht fremd zu sich selbst verhalten. Entfremdung gibt es nur in den gesellschaftlichen Verhältnissen der Menschen. Von daher gibt es auch nur dort dialektische Verhältnisse. Natur mag ohne Sinn erscheinen, wo sie sich nicht fortbildet. Leben aber bildet durch seinen Stoffwechsel einen Sinn aus seiner Natur, der sich für die Gattung auf ihre geschlechtliche Reproduktion fortgebildet hat. Von daher hat Sinn eine natürliche Begabung, sich auf anderes zu beziehen, was wiederum in einer Vergegenständlichung seiner Bezogenheit in seinem Gegenstand erscheint. Menschliches Leben äußert sich nicht im Verhalten zu sich selbst, weil es nur geäußert ist, wenn es auch außer sich existiert. Jede Lebensäußerung des Menschen ist daher gegenständliche Natur und wäre ohne diese Gegenständlickeit ihrer Natur ein Unsinn, nur scheinbares Leben, unwesentlich. Auch wenn das die Menschen erst begreifen können, wenn sie mit Haut und Haaren auf der Welt sind, so ist doch die Natur schon gegenständlich für den Menschen, bevor es ihn gibt, ihm vorausgesetzt und folgend zugleich. Sie ist sein Objekt, menschliche Objektivität, die sein Werden wie sein Vergehen beinhaltet, die also wesentlich ihn schon beinhaltet, bevor er sich zu ihr verhalten kann, ihr Subjekt und folglich subjektive Natur als Naturmacht wird. Von daher hat jeder menschliche Gegenstand menschliche Natur und ist so natürlich, wie auch der Mensch von Natur ist und Natur hat. Er hat sein Wesen außer sich in der Natur seines Gegenstands und wäre ohne diesen wesenlos, weil er ohne diese Natur selbst Unnatur wäre. Von daher ist der Mensch selbst verwirklichte Natur, nicht von einem vorausgesetzten Geisteswesen bestimmt (siehe Gott) und auch nicht von einer apriorischen Stofflichkeit (Dinghaftigkeit, "Ding an sich", wie bei Imanuel Kant). Daher kann der Mensch auch seine Natur verändern, im Laufe seiner Geschichte selbst zu einem anderen Menschen werden, sich auch Mittel schaffen (siehe z. B. Produktionsmittel), die sein Menschsein anders begründen, seinen Lebensgrund verändern. Marx spricht in diesem Zusammenhang von der "Menschwerdung der Natur". Er versteht die ganze Menschheitsgeschichte als Geschichte menschlicher Sinnbildung. Natur ist anderseits aber auch nicht nur durch sich selbst wesentlich, sondern zugleich wesentliches Sein. Weil sie allem inne ist, kann es als Natur nicht aus sich heraus vergehen, nicht einfach nur gewesen sein, so als ob Natur ein Ding wäre, das erzeugt und dann vernichtet würde. Natur selbst wäre ein Gegenstand des Konsums, ein Unding, also in Wahrheit nichts, wenn sie nicht zugleich vor allem und doch alles ist. Für sich genommen wäre sie Allmacht und in sich absurd, denn was alles ist, kann nichts für sich sein (dies gegen eine Ontologie der Natur). Indem Natur ein wesentliches Sein hat, kann sie nur in der Selbstveränderung sich entwickeln. Sie kann nur anders werden, indem sie Natur ist und bleibt, sich fortentwickelt, um natürlichen Bestand zu haben. Von daher ist auch der Tod natürlich, Moment der natürlichen Entwicklung, der Entwicklung des menschlichen Wesens als Naturwesen. "Der Mensch ist unmittelbar Naturwesen. Als Naturwesen und als lebendiges Naturwesen ist er teils mit natürlichen Kräften, mit Lebenskräften ausgerüstet, ein tätiges Naturwesen; diese Kräfte existieren in ihm als Anlagen und Fähigkeiten, als Triebe; teils ist er als natürliches, leibliches, sinnliches, gegenständliches Wesen ein leidendes, bedingtes und beschränktes Wesen, wie es auch das Tier und die Pflanze ist, d.h. die Gegenstände seiner Triebe existieren außer ihm, als von ihm unabhängige Gegenstände; aber diese Gegenstände sind Gegenstände seines Bedürfnisses, zur Betätigung und Bestätigung seiner Wesenskräfte unentbehrliche, wesentliche Gegenstände. Daß der Mensch ein leibliches, naturkräftiges, lebendiges, wirkliches, sinnliches, gegenständliches Wesen ist, heißt, daß er wirkliche, sinnliche Gegenstände zum Gegenstand seines Wesens, seinen Lebensäußerung hat oder daß er nun an wirklichen, sinnlichen Gegenständen sein Leben äußern kann. Gegenständlich, natürlich, sinnlich sein und sowohl Gegenstand, Natur, Sinn außer sich haben oder selbst Gegenstand, Natur, Sinn für ein drittes sein ist identisch. Der Hunger ist ein natürliches Bedürfnis; er bedarf also einer Natur außer sich, eines Gegenstandes außer sich, um sich zu befriedigen, um sich zu stillen. Der Hunger ist das gestandne Bedürfnis meines Leibes nach einem außer ihm seienden, zu seinen Integrierung und Wesensäußerung unentbehrlichen Gegenstande. Die Sonne ist der Gegenstand der Pflanze, ein ihr unentbehrlicher, ihr Leben bestätigender Gegenstand, wie die Pflanze Gegenstand der Sonne ist, als Äußerung von der lebenserweckenden Kraft der Sonne, von der gegenständlichen Wesenskraft der Sonne. Ein Wesen, welches seine Natur nicht außer sich hat, ist kein natürliches Wesen, nimmt nicht teil am Wesen der Natur. Ein Wesen, welches keinen Gegenstand außer sich hat, ist kein gegenständliches Wesen. Ein Wesen, welches nicht selbst Gegenstand für ein drittes Wesen ist, hat kein Wesen zu seinem Gegenstand, d.h. verhält sich nicht gegenständlich, sein Sein ist kein gegenständliches. Ein ungegenständliches Wesen ist ein Unwesen." (MEW 40, S. 578) Natur selbst verändert sich, indem sie verwest - also nicht, indem sie ein "Wesen der Natur" entfaltet, sondern in ihrem Verwesen sich selbst auch wesentlich erhält, sich durch das entwickelt, was sie absterben lässt. Indem sie ihr Sein hat, ohne wesentlich zu sein, erneuert sie ihr Wesen, erschafft sie sich selbst immer wieder neu in einem Sinn, der aus dem Entwesentlichten entsteht. Das Verwesen ist ein natürlicher Akt, der jeder Begrifflichkeit einer reinen Naturgeschichte widerspricht, weil Natur keinen Begriff haben kannn, selbst nur Prozess des Lebens ist. Im Tod bringt sich Leben selbst zur Welt; - er ist das verschwindende Moment des Lebens, "Kränkung des Individuums" (Marx) und Frucht der Gattung zugleich, ihre Natur im Werden. Tod hat nichts mit Untergang und Vernichtung gemein (dies gegen Heideggers "Sein zum Tode"). Ein "Sein zum Tode" wäre das Nichtig setzen des Lebens, Nichtung, nicht bloßes Wissen um das Sterben. Es beinhaltet einen Allmachtsanspruch des Menschen über die Natur, deren Endlichkeit nurmehr zum Existenzial gereicht, indem es als Lebensgrundlage genommen und als solche zu behandeln ist, - also zur Nichtigkeit auch bestimmt werden kann. Naturvernichtung ist Vernichtung des Lebenden, reines Nichtig werden, Verwesen als Ende von allem, ohne wesentlich zu sein. Tod als Vernichtung ist kein Mittel der Naturaneignung. Wäre Tötung lediglich ein "Umgang mit der Natur", so als ob wir dann halt mal ohne sie wären, ein ander mal sie wieder haben könnten, so wäre der Mensch selbst schon wesentlich tot, weil er sich ohne sie zu erzeugen und zu bezeugen hätte (siehe hierzu auch Gentechnik), Natur ist zwar als Inhalt allen Lebens geschichtlich vorhanden (siehe historischer Materialismus), macht selbst aber keine Geschichte (dies gegen die Idee der Natur bei Hegel). Sie kann an sich nicht für sich sein. Sie ist sinnlich, hat aber keinen Sinn für sich. Darin ist jeder Sinn immer Sinn für anderes, Naturempfindung. Natur selbst ist die Ausbildung von Sinn, welche in menschlicher Sinnlichkeit mündet und sich darin erst wirklich als Naturmacht, als geistige Verfügung über ihre Elemente verhält. Erst der Mensch hat einen wirklichen Sinn als Sinn für seine Wirklichkeit, ein Gefühl für seine Natur, das seiner Empfindung Wissen entnimmt, - das Bewusstsein menschlicher Subjektivität. Erst in der Subjektwerdung des Menschentiers entsteht ein Verhalten von natürlichem Sein zur Natur, Naturgeschichte als Verhältnis natürlicher Beziehungen, die im gesellschaftlichen Verhältnis der Menschen wahr wird. Die menschliche Gesellschaft ist das Ganze der Natur als Verhalten zu sich, als Kultur. Wir selbst sind als natürliche Wesen zugleich Wesen der Natur, natürliche Subjekte, die sich durch ihre Kultur zu sich auch natürlich verhalten (dies gegen die theoretische Entgegensetzung von Kultur und Natur - siehe auch das sogenannte Leib-Seele-Problem). Es gibt von daher also auch kein Wesen der Natur, das uns bestimmen könnte (etwa als Natureigenschaften wie Triebe, Rassen usw). Wir sind auch in unserer natürlichen Bestimmtheit als Menschen bestimmend und in jeder Naturbestimmung zugleich kulturelles Subjekt. Kein "Triebschicksal" kann natürlich sein und keine Kultur kann durch Natur betrieben werden (siehe Psychoanalyse). Alle Geschichte ist Menschheitsgeschichte als "Menschwerdung der Natur" (Marx), weder als bloße Geschichtssammlung der Individuen, noch als bloße Geschichtsmächtigkeit von Gesellschaft. In ihrer Natur unterscheiden sich Gesellschaft und Individuum nicht. Die Natur ist für den Menschen das stoffliche Dasein seiner Geschichte, nicht äußerer Umstand, nicht fremde Macht, sondern das, was er aus seiner Natur durch die Verarbeitung der Naturstoffe als Naturmacht, als menschliche Kultur hervorgebracht hat: Seinen Reichtum an Leben, die Vielfalt seiner Lebensäußerung. Als Teil der Natur setzt sich der Mensch aus der Natur heraus, indem er im Stoffwechsel mit ihr sie vermenschlicht, mit menschlichem Sinn füllt, der nichts anderes ist als der natürliche Sinn seiner Kultur. Seine Empfindungen sind kultivierte Naturempfindungen. Er verwirklicht sein Wesen, indem er die Natur verwirklicht und er verwirklicht die Natur, indem er sein Wesen in ihrer Stofflichkeit aus sich als Sinn für sie heraussetzt, als menschliches Produkt. Der Mensch ist absolute Natur; er hebt alle Natur in sich und durch sich auf: Durch seine Sinne ist darin ein geistiges Wesen geworden und durch seinen Geist kann er Natur begreifen und verändern. In diesem Beiderlei ist sein Stoffwechsel geistig wie natürlich: Menschliches Leben durch die Bestimmung seiner Natur (siehe Naturbestimmung). Wenn er Natur zerstört, so zerstört er sich (siehe Gentechnik). Er verhält sich zu sich, indem er sich zu allen Lebewesen verhält. Seine Selbstverwirklichung ist die Verwirklichung allen Lebens. Sein Stoffwechsel ist der Stoffwechsel von Natur als Lebensprozess überhaupt. Wenn er von ihrem Stoffwechsel absieht, so sieht er von sich ab, wenn er ihren Trieben unterworfen ist, so ist er sich unterworfen. Er kann nicht durch Natur bestimmt sein und er kann Natur nicht bestimmen, ohne sich selbst zu bestimmen. Natur ist die Geschichte des Menschen - und das heisst: Was er geworden ist, das zeigt seine Natur wie die Natur überhaupt. Er erzeugt sein Leben vermittelst der äußeren Natur und er vermenschlicht seine Welt durch die Vergegenständlichung seiner Natur. Die Lebenstätigkeit, worin Natur sich vermenschlicht, ist die Arbeit, durch die er seine Lebensmittel erzeugt und mit diesen die Entwicklung seiner Bedürfnisse und Sinne. Seine sinnliche Grundlage ist sein Stoffwechsel mit der Natur und er kann sich nicht natürlich erkennen, soweit und solange sein Arbeitsprozess nicht natürlich ist. Darin eignet er sich seine Natur als seinen Gegenstand an und verarbeit sie zu einem natürlichen Gegenstand im Reichtum seiner Produkte, zu seiner Kultur. Die Reichhaltigkeit seines Lebens ist die Reihaltigkeit seiner verwirklichten Natur als Kultur, seiner Sinnlichkeit, seinem Geist, seiner Schaffenskraft. In seiner Kultur ist er Mensch wie Gegenstand, subjektiv wie objektiv, verwirklichter Mensch als verwirklichte Natur. Die Geschichte seiner Sinne ist im Reichtum seiner Produkte bewiesen und erweist sich darin auch als das, was vom Menschen für den Menschen veräußert ist. Ein Wesen, das seine Natur außer sich hat, ist ein Unwesen, das sein Wesen selbst verneint, wesentlich im Verwesen begriffen ist, lebender Tod. Von daher kann Kultur nur als menschliche Natur wesentlich sein. Menschliche Natur ist die Geschichte menschlicher Lebensäußerung, Naturgeschichte der Menschwerdung, wie sie vom dialektischen Denken nachzuvollziehen ist. Aber Natur für sich hat keine Dialektik und ist keine Seinswahrheit, in welcher das Eine notwendig aus dem Anderen hervorgehen würde. Die Naturgeschichte ist keine Geschichte der Natur, sondern menschliche Geschichte der Natur, nicht Geschichte ohne Subjekt, nicht objektive Geschichte, sondern leibhaftige Subjektwerdung. Natur hat daher keine notwendige Fortbestimmung von Naturbestimmtheiten, sondern alleine Ausbildung und Gestaltung von Sinn, der Mensch geworden und somit erst durch menschliche Geschichte tätig und wirklich ist, indem er die Eigenschaften der Natur in seinem Sinn zusammenfügt. Diese hat damit begonnen, dass sich der Mensch mit Geist und Sinn zu sich und seiner Welt verhalten, sich aus seiner Unterworfenheit unter die Gewalten der Natur selbst als Naturmacht hervorgebracht und sie zu seinem Gegenstand gemacht hat. Aus den naturbestimmten Stammeskulturen heraus ist der Mensch im Laufe seiner Entwicklung und im Maße der Naturverarbeitung dazu gekommen, Natur in seinem Sinn zu bestimmen, ein von ihrer unmittelbaren Gewalt zunehmend befreites Gesellschaftwesen zu werden, das alle Momente seiner Natur als seinen Gegenstand hat, selbst in seiner Naturbestimmung lebt, um schließlich seine Natur selbst gegenständlich zu genießen. Hieraus lässt sich umgekehrt auch erschließen, dass und warum er in seiner Geschichte befangen ist, warum und wie er sich darin selbst fremd geworden ist (siehe Entfremdung), dass und warum seine Gegenstände für ihn nicht wirklich natürliche Gegenständlichkeit sind und warum sich sein Geist nur als Gespenst, als menschlicher Widerschein seiner Selbstentfremdung äußert. Die Armseligkeit der menschlichen Produktion und ihrer Produkte verweist auf eine Auflösung seiner Geschichte, auf Stillstand und Rückschritt, auf die Verkehrung der natürlichen Kräfte des Lebens zur Unnatur von Verhältnissen, in welchen die menschliche Natur reaktionär wird, Naturempfindung als Naturbestimmung erscheint. |
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