"In der ländlich-patriarchalischen Industrie .., wo Spinner und Weber unter demselben Dach hausten, der weibliche Teil der Familie spann, der männliche webte, sage zum Selbstbedarf der Familie, waren Garn und Leinwand gesellschaftliche Produkte, Spinnen und Weben gesellschaftliche Arbeiten innerhalb der Grenzen der Familie. Ihr gesellschaftlicher Charakter bestand aber nicht darin, daß Garn als allgemeines Äquivalent gegen Leinwand als allgemeines Äquivalent oder beide sich gegeneinander austauschten als gleich göltige und gleich geltende Ausdröcke derselben allgemeinen Arbeitszeit. Der Familienzusammenhang vielmehr mit seiner naturwöchsigen Teilung der Arbeit dröckte dem Produkt der Arbeit seinen eigentömlichen gesellschaftlichen Stempel auf. * Oder nehmen wir die Naturaldienste und Naturallieferungen des Mittelalters*. Die bestimmten Arbeiten der einzelnen in ihrer Naturalform, die Besonderheit, nicht die Allgemeinheit der Arbeit bildet hier das gesellschaftliche Band. Oder nehmen wir endlich die gemeinschaftliche Arbeit in ihrer naturwöchsigen Form, wie wir sie an der Schwelle der Geschichte aller Kulturvölker finden. Hier ist der gesellschaftliche Charakter der Arbeit offenbar nicht dadurch vermittelt, daß die Arbeit des einzelnen die abstrakte Form der Allgemeinheit, oder sein Produkt die Form eines allgemeinen Äquivalents annimmt. Es ist das der Produktion vorausgesetzte Gemeinwesen, das die Arbeit des einzelnen verhindert. Privatarbeit und sein Produkt Privatprodukt zu sein, die einzelne Arbeit vielmehr unmittelbar als Funktion eines Gliedes des Gesellschaftsorganismus erscheinen läßt. Die Arbeit, die sich im Tauschwert darstellt, ist vorausgesetzt als Arbeit des vereinzelten Einzelnen. Gesellschaftlich wird sie dadurch, daß sie die Form ihres unmittelbaren Gegenteils, die Form der abstrakten Allgemeinheit annimmt." (Marx-Engels-Werke Bd.13, S. 20f) Das Leben ist von Natur aus subjektiv. Von daher ist Natur öberhaupt nur als sinnliche Gewissheit ihrer Geschichte sowohl im Einzelnen wie auch der Menschheitsgeschichte öberhaupt zu begreifen. Sie befolgt keine eigene Notwendigkeit, keine allgemeine Logik, keine ontologisch erfassbare Determination. Es gibt keine Genealogie der Natur, weil es keine des Lebens gibt. Die ist öberhaupt nur die Gegenwärtigkeit einer natörlichen Intelligenz, die sich in ihrer Evolution als Geschichte der natörlichen Körper aus ihrem Raum und ihrer Zeit heraus als eine zeitgemäße Objektivität hinterlässt (siehe hierzu Historischer Materialismus). Von daher tragen allle Lebewesen eine ganze Geschichte der Leidenschaften ihrer Natur in sich, wie sie auch außer sich diese Geschichte im Reichtum der gegenständlichen Natur vorfinden. "Nicht die Einheit der lebenden und tätigen Menschen mit den natürlichen, unorganischen Bedingungen ihres Stoffwechsels mit der Natur, und daher ihre Aneignung der Natur bedarf der Erklärung oder ist Resultat eines historischen Prozesses, sondern die Trennung zwischen diesen unorganischen Bedingungen des menschlichen Daseins und diesem tätigen Dasein." (Marx-Engels-Werke Bd.42, S. 389) Dadurch, dass der Mensch sich durch seine Naturmacht selbst bereichert, seine Natur zugleich als Macht öber die Natur verwirklicht (siehe Naturmacht), sind seine Produkte sowohl Körperformen ihrer Natur, als auch Gesellschaftsform der menschlichen Lebensverhältnisse. An sich können sie daher nicht unnatörlich sein, auch wenn sie als Erscheinungsformen der gesellschaftlichen Natur des Menschen sich verhalten. In der börgerlichen Gesellschaft existieren sie in dieser doppelten Beziehung als Gebrauchswerte, durch welche ihre Produkte als Waren gesellschaftlich existieren und in den Verhältnissen des Warentauschs bewertet werden. "Waren kommen zur Welt in der Form von Gebrauchswerten oder Warenkörpern, als Eisen, Leinwand, Weizen usw. Es ist dies ihre hausbackene Naturalform. Sie sind jedoch nur Waren, weil Doppeltes, Gebrauchsgegenstände und zugleich Wertträger. Sie erscheinen daher nur als Waren oder besitzen nur die Form von Waren, sofern sie Doppelform besitzen, und Wertform." (MEW 23, Seite 62 Der Warenkörper ist sowohl natörlich als auch gesellschatlich bestimmt. Aber seine einzelne Naturform ist in ihrer gesellschaftlichen Allgemeinheit immer auch Gesellschaftsform. Und soweit sich darin nicht ihre gesellschaftliche Natur verwirklicht, verhält sich diese Form nur als Tatsache einer gesellschaftlichen Natur, der es gleichgöltig ist, was sie als organisches Produkt der gesellschaftlichen Arbeit darstellt. Im Warentausch verhält sich die Ware als menschliches Arbeitsprodukt daher auch nur abstrakt gegen ihre gesellschaftliche Herkunft, als abstrakt menschliche Arbeit, die ihre gesellschaftliche Substanz nur als ihren Wert för sich darstellen kann, durch den allein sie sich mit allen Waren gleich ist und also auch vergleichen lässt. "Sagen wir: als Werte sind die Waren bloße Gallerten menschlicher Arbeit, so reduziert unsre Analyse dieselben auf die Wertabstraktion, gibt ihnen aber keine von ihren Naturalform en verschiedne Wertform. Anders im Wertverhältnis einer Ware zur andern. Ihr Wertcharakter tritt hier hervor durch ihre eigne Beziehung zu der andern Ware. .... Nur der Äquivalenzausdruck verschiedenartiger Waren bringt den spezifischen Charakter der wertbildenden Arbeit zum Vorschein, indem er die in den verschiedenartigen Waren steckenden, verschiedenartigen Arbeiten tatsächlich auf ihr Gemeinsames reduziert, auf menschliche Arbeit öberhaupt." (MEW 23, Seite 65) Als Naturalform existiert die Ware isoliert, getrennt von jeder anderen als Gebrauchswert. Als Gesellschaftform kann sie sich aber nur durch das Material ihrer Entstehung begrönden. Dieses existiert aber nur in der Gleichgöltigkeit gegen ihren natörlichen Gehalt, als Wertform ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse - als Wertgröße einer abstrakt menschlichen Arbeit. Von daher erscheint ihr Tauschwert als bloße Relation ihres Tauschverhältnisses, als ein Preis, der mit den Umständen des Warentausch je nach Angebot und Nachfrage unentwegt variiert. Ihre Naturalform erscheint von daher gesellschaftlich nur im Verhältnis ihrer Tauschwerte, wodurch ihr Gebrauchswert öberhaupt sich nurmehr als Erscheinungssform ihres Werts verwirklichen kann (siehe hierzu auch Warenfetischismus). "Die Ware ist Gebrauchswert und Tauschwert, so war dies, genau gesprochen, falsch. Die Ware ist Gebrauchswert oder Gebrauchsgegenstand und "Wert". Sie stellt sich dar als dies Doppelte, was sie ist, sobald ihr Wert eine eigne, von ihrer Naturalform verschiedene Erscheinungsform besitzt, die des Tauschwerts, und sie besitzt diese Form niemals isoliert betrachtet, sondern stets nur im Wert- oder Austauschverhältnis zu einer zweiten, verschiedenartigen Ware." (MEW 23, Seite 75)
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