Im Naturfetischismus erscheint Natur als sich selbst verhaltendes Ganzes, Naturempfindung als Naturbestimmung, als Lebenszusammenhang der Menschen jenseins des wirklichen Menschseins, als Organismus des Lebens f�r sich, das in seiner Einzelheit zwar seine Beziehung an sich hat (z.B. Geschlecht, Stoffwechsel), aber dies als Zusammenhang der Natur auf sich selbst als Naturwesen beschr�nkt. Die Kultivierung des Nat�rlichseins macht alle Theorie aus, die sich als Ursprungstheorie begr�ndet, weil sie den Verlust des gesellschaftlichen Menschsein zur selbstverst�ndlichen Grundlage nimmt und damit die Zerst�rung sozialer Bezogenheit als nat�rlich hinnimmt und zur F�lle der Natur oder kosmischer Bestimmtheit wendet (siehe z.B. Hellinger). Unerf�llte Beziehungen erscheinen so als Verk�rperungen der Natur, als nat�rlicher Mangel, naturhaftes Leiden oder St�rungen einer nat�rlichen Ordnung (siehe Archetypie). Daraus ergeht die Verg�tterung des Lebenszusammenhang als Naturzusammenhang (siehe Esoterik), die in der Wiedererlangung der reinen Nat�rlichkeit ihre Urspr�nglichkeit sucht. Auch im Verst�ndnis von Gesundheit - besonders in der Medizin des Westens - erscheint Krankheit vorwiegend als Naturst�rung, als reine St�rung nat�rlicher Grundfunktionen - wenn auch sozial oder psychogen beeinflusst. Der K�rper wird hierbei als reines, also selbst�ndiges Naturwesen angesehen, dem zur Heilung stoffliche St�tzen, also Prothesen zur Verf�hung gestellt werden. Krankheit gilt somit vorwiegend als k�rperlicher Niedergang, als eine Ersch�pfung des Stoffwechsels - nicht als notwendiges Moment einer Lebensver�nderung. Der Naturfetischismus macht b�rgerliche Wissenschaft unmittelbar politisch, macht Aufkl�rung zum politischen Willen: Geist erscheint darin als Best�tigung einer nat�rlichen Vernunft, die herausgesetzt aus dem Mangel der Gegebenheiten im Sinne einer nat�rlichlichen Kathatarsis fungiert. Hiermit wird Natur zum Geist und bekommt eine zirkul�re, �bernat�rliche Bestimmtheit als sich selbst vern�nftig konstituierende K�rperlichkeit. Diese erscheint selbstbewusst z.B. als Naturwissenschaft, Medizin, Genetik, Rassenlehre (siehe Rassismus) - aber auch in ihrer Leidensform als Emp�rung �ber den Mangel, die Krankheit als Zumutung einer Lebensbedrohung, Siechtum und Kr�nkung des Individuums. | ![]() |