Eine objektive Beziehung ist die Objektform einer Beziehung. In einer objektiven Beziehung sind Menschen als Objekte einer allgemeinen Bestimmung oder Eigenschaft aufeinander bezogen, Menschen, die also füreinander als Objektform ihre Lebens da sind. Dies unterstellt ein Subjekt, das jenseits ihrer Beziehung deren Inhalte bestimmt - z.B. als persönliche Autorität (siehe autoritärer Charakter) oder als Erziehungsaufgabe (siehe erzieherische Beziehung) oder durch objektive Gefühle, objektive Selbstgefühle, Reize oder Erregungen. Hierdurch werden die Inhalte, die sie sich in ihren zwischenmenschliche Beziehungen einverleiben, durch eine Form bestimmt, die notwendig erscheint. Ihre Interessen stellen sich daher nicht unmittelbar dar, sondern lassen sich nur aus den Absichten ihrer Egozentrik erschließen, denen sie folgen müssen, um ihren Narzissmus in allen erdenklichen Formen der Selbstveredelung zu befrieden (siehe hierzu auch Egomanie). Die Wirklichkeit solcher Beziehungen hat von daher immer den Charakter einer Scheinwelt. Wesentlich vermitteln sich objektive Beziehungen über die Psyche, auch wenn diese oft im Widerspruch zu ihren unmittelbaren Interessen, eben über Umwege irher Selbstbehauptung agiert. Dieser Widerspruch ist der Objektivität ihrer Beziehung geschuldet, die subjektiv als solche von der Wahrnehmung ausgeschlossen sein muss, um überhaupt als eine quasi prothetische Beziehung Bestand zu haben. In ihren Absichten wirkt fort, was die Menschen hierin abstrakt sinnlich wahrhaben - so objektiv, wie z.B. eine Klimaanlage, bei der einem "heiß und kalt" werden kann, je nachdem, wie man da hinein gerät. Ganz allgemein ist der objektiven Beziehung eine Veräußerlichung der gesellschaftlichen Bezogenheiten überhaupt vorausgesetzt, wie sie von Marx im Warenfetischismus beschrieben wird. Weil die Menschen sich in der bürgerlichen Gesellschaft nicht über ihre Gegenstände, die Produkte ihrer Lebensäußerungen, verhalten können, objektivieren sie sich selbst zu Trägern eines gesellschaftlichen Sachzwangs des Geldbesitzes, dem sie auch ideell huldigen (siehe Ideologie), sofern ihnen kein Grund zur Kritik desselben gegeben ist (siehe Klassengegensatz). | ![]() |