Wo Selbstgefühle nicht nur kulturelle Verbindungen schaffen, sondern auch z.B als Gesinnung verbindlich werden, bestimmen sie die Selbstgefühle durch die Intervention der Interpretation eines Mangels an Verbindlichkeit, durch einen Vorwurf an ihre Subjektivität, sich einer gesellschaftlichen Kontrolle zu entziehen (siehe Kontrollbedürfnis), sich der Kontrolle einer gesellschaftlichen Autorität (siehe hierzu auch autoritärer Charakter), einer Kulturmacht des Staates und seiner Lebenswerte (siehe hierzu auch Kulturstaat) entgegen zu stellen. In zwischenmenschlichen Verhältnissen, worin die Gefühle der Menschen einen besonderen Wert für ihre Beziehungen darstellen, weil sie darin ihren Selbstwert verwirklicht finden, erscheinen sie sich auch selbst durch ihre Gefühle objektiv (siehe objektives Gefühl). Denn sie finden darin geäußert, was sie für sich empfinden. Und darin verdichten sich die Wahrnehmungen ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen und verbleiben in ihrem Gedächtnis als Form eines Zusammenhangs der Erinnerungen von Empfindungen, so wie sie sich unter den Umständen ihrer Selbstwahrnehmung ereignet haben. Darin verbleiben ihre Beziehungen auf sich selbst und auf andere ungegenwärtig und vergegenwärtigen ihre Sehnsucht in der Unwirklichkeit ihrer Selbstgefühle, die sie objektivieren, verfestigen (siehe hierzu Ästhetik) und an einander teilhaben lassen (siehe hierzu auch Kult). Die Kultur der zwischenmenschlichen Verhältnisse existiert objektiv in den Vergegenständlichungen der Selbstgefühle, durch die sich die Menschen in ihren Gefühlswelten erkennen und ihre Selbstwahrnehmungen austauschen und ihre Lebensgewohnheiten aufeinander beziehen. Sie gestalten darin ihre unmittelbare Lebenswelt so, wie sie sich darin empfinden und auch selbst erkennen können (z.B. durch Wohn- und Lebensstile, Medien, Kunst, Bildung, Sport, Familie, Religion, Gemeinde, Kulturstaat) und sich hierin auch der Sinn und Zweck der Gemeinschaft ihrer Lebenswelten in ihrem Lebensraum und einem dem entsprechenden Lebensstandard verwirklichen. Darin vermittelt sich schließlich auch ihr ästhetischer Wille so, wie er gelebt, ereignet und erlebt werden kann. Objektive Selbstgefühle sind über ihre Äußerungen vergemeinschaftete Selbstgefühle, die durch ihre in der besonderten Eigenschaft verallgemeinerter objektive Gefühle die Selbstwahrnehmung der Menschen bestimmen (siehe z.B. Kult) und sich dadurch prominent machen und sie popularisieren. Von daher werden sie Leitstellen der Kulturpolitik, die sie zu ihren politischen Zwecken, Ritualen und Kulten popularisieren. Hieraus ergeben sich quasi übermenschliche Beziehungen, auch eine Politik von Religionen, durch die sich Menschen fanatiaieren. Ein objektives Selbstgefühl entsteht im Verhältnis objektivierter Gefühle die als Mittel einer verallgemeinerten Selbstwahrnehmung zu einem Selbstgefühl gegenständlich werden, das in den Verhältnissen der Selbstbehauptung zu einer objektiven Form der Selbstgefühle verdoppelt werden, indem die Menschen sich darin zu besitzen trachten. In der wechselseitigen Besessenheit ihrer zwischenmenschlichen Einverleibungen verfügen sie über ihre persönliche Kultur und kultivieren sich durch die Absichten ihrer Kontrollbedürfnisse. Dadurch wird der Kleinbürger zu einem Kulturbürger, der sich über seine Selbstwahrnehmungen befriedigt, zumindest zu befrieden sucht. Jeder menschliche Sinn ist nicht nur subjektiv, sondern auch gesellschaftlich kultuell gegenwärtig in den objektiven Gefühlen, welche aus den Beziehungen der Menschen in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen hervorgehen. Selbstgefühle sind darin die in Gefühlen verschmolzene Empfindungen, also eigentlich objektivierte Wahrnehmungen, objektive Selbstwahrnehmungen. Ein Selbstgefühl ist objektiv, wenn es zwangsläufig aus Lebensbedingungen sich durch besondere Anreizungen ergibt, wenn also ein Selbsterleben durch deren Bestimmungen zwangläufig bedingt ist. Ein objektives Selbstgefühl ist demnach die besondere Objektform eines Selbstgefühls, das sich im Kult der Kulturen vermittelt. Objektiv sind Gefühle schon, wo sie gegenständlich als Form der Selbstwahrnehmung verkörpert sind, durch ein Trägermaterial (siehe auch Medien) existieren (z.B. als als Kunstwerk in Bilder, Töne, Filme, Architektur, Farbmischungen, Kirchen) oder auch als Lebensform (wie z.B. als Wohnraum, als Mode, als Musik, als Literatur, als Liturgie, als Kult usw. oder auch als Gemeinsinn in Vereinen, Gemeinden, Familien usw.). Da sie veräußert sind, haben sie als solche auch eine Wirkung dadurch, dass sie Gegenstand von Empfindungen sind, die Eindruck machen, die sich von da her auch In vorhandenen Gefühlen in ihrem Geltungsstreben fortbestimmen und diese auch entgegenwärtigen können. Sie können von daher auch andere Gefühle durch ihre Selbstgefühligkeit bestimmen oder sie zu einer Empfindung bringen, deren wirkliche Ursache durch sie aufgelöst wird (z.B. bei der Befriedung von Bedürfnissen, die in einer prothetischen Beziehung unbefriedigbar sind). Von daher können sich durch objektive Gefühle Empfindungen in Selbstgefühl wandeln, wenn sie als Erlebnis reflektiert und in ihrer Absicht verwirklicht werden. So erscheint dieses Gefühl vor jeder Empfindung und vertauscht sie zu einer ästhetischen Selbstwahrnehmung. Dies ist oft ausdrücklich verlangt (z.B. in Massenkonzerte) und bewirkt eine Selbstvergegenwärtigung durch Selbstobjektivierung einer Selbstbehauptung, die Menschen über ihre Körperform bindet und sich in ihrem Körperfetischismus vergesellschftet. Dieser bietet sich als Grundlage einer Selbstveredelung an, die eine eigene Art von Persönlichkeiten, vor allem narzisstische Persönlichkeiten (siehe auch Narzissmus) hervortreibt. In ihren Selbstgefühlen empfinden sich Menschen inmitten ihrer eigenen Lebensäußerungen, fühlen sie, was sie durch sich geschaffen haben, sofern sie es durch ihre Tätigkeiten auch wirklich und zweifelsfrei als Gegenstand ihres Lebens erzeugt haben. Und so kommen darin die Gefühle der Menschen immer wieder auf die Empfindungen zurück, aus denen sie sich gebildet hatten. Es ist der natürliche Kreislauf der Wahrnehmung, aus dem sich die Fortbildung der menschlichen Kultur ergibt und neue Bedürfnisse entstehen. Deren Bildungsprozess begründet sowohl eine Fortbildung ihres gegenständlichen Reichtums, wie auch ihrer Sinne selbst, Fortbildung der menschlichen Sinnlichkeit, dem Vermögen der menschlichen Sinne sowohl in ihrer Intelligenz wie auch der Produktivität und Vielfalt ihrer Lebensäußerungen. Wo aber Menschen die Sinne ihrer Wahrnehmung für sich selbst zum Gegenstand ihrer zwischenmenschlichen Beziehung machen, sich diese wie eine Sache einverleiben und darin ihre Lebenseigenschaften an sich selbst erleben, sich selbst im Zweck ihres Selbsterlebens versachlichen, haben sie sich objektiv schon als das wahr, was sie jeweils für sich nur durch andere sind, was sie an und für sich nur durch sie in sich finden und empfinden. Die Gefühle, die sie anderen entgegen bringen, werden in solchen Verhältnissen zu objektiven Selbstgefühlen, die sie mit ihnen teilen und darin sich als Anteil an ihrer Zwischenmenschlichkeit erfahren, diese für sich teilen und anderen mitteilen. Dabei werden sie zu einem Teil einer ihnen äußerlichen, weil veräußerten Ganzheit ihrer menschlichen Beziehung und müssen von ihren wirklichen Empfindungen absehen, durch die sie ihre Gefühle für sich haben. Und sie müssen von ihren wirklichen Gefühle absehen, die sie durch ihre Empfindungen mit anderen, durch die wirklichen Lebensbedingungen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse, durch deren Lebenswirklichkeit wahrhaben. Beides geht dann als gefühlte Empfindung in ihrem Selbstgefühl dadurch auf, dass sie sich durch die Empfindung ihrer Gefühle finden. Das allerdings zwingt sie dazu, in doppelter Weise von sich abzusehen, weil und indem sie ihre Wahrnehmung überhaupt entwirklichen. Die Wahrnehmungen ihrer menschlichen Beziehungen hat von daher nurmehr die Wahrheit ihrer Ästhetik, ist abstrakt sinnlich, von einem abstrakt menschlichen Sinn bestimmt, der wiederum nur die Absichten ihrer Selbstwahrnehmung verwirklichen kann. Jedes Selbstgefühl ist von da her das Fühlen seiner selbst in zwischenmenschlichen Verhältnissen unter den gesellschaftlichen Bedingungen des Geldbesitzes. In ihren Selbstgefühlen finden die Menschen sich in ihren Gefühlen, empfinden sie diese als eigenes, was sie für sich haben, wenn ihre sachlich wirklichen Beziehungen ihnen durch ihren Besitz äußerlich sind. Deshalb müssen sie aber auch Selbstgefühle haben, um für sich eine eigene Wahrnehmung in einer Welt zu haben, in der sie nur sich selbst wahrhaben, in der sie außer sich nichts für wahr empfinden können als das, was sie von sich fühlen, wo sie sich selbst erleben können. Darin verschafft das Selbstgefühl der Wahrnehmung die Ästhetik einer Selbstfindung, die ohne diese nicht sein kann, die unfähig ist, eine Wahrheit von sich zu äußern oder aufzufassen. Es ist objektiv notwendig geworden und muss vor aller Wahrnehmung diese Ästhetikerstreben, wird zu subjektiv zu einer Absicht, die einem objektiven Sollen folgen muss, um für sich als Subjekt ihrer Selbstwahrnehmung zu erscheinen. Sie begründet und verfolgt somit in ihren Selbstgefühlen nowendig ihren ästhetischen Willen. Das Selbstgefühl ist daher das erste objektive Gefühl, das subjektiv seiner Form nach als Objekt bestimmt ist (siehe auch Formbestimmung), das also von einem Subjekt herausgesetzt zugleich durch seinem Inhalt für sich da ist, als Inhalt der Selbstwahrnehmung lebt, Wahrnehmung zu einem Erlebnis seines ästhetischen Willens macht (z.B. durch Musik hören, Wohnen, Spielen usw.). In ihren objektiven Selbstgefühlen erleben sich die Menschen also in der Ästhetik ihrer Selbstwahrnehmung, indem sie sich so empfinden, wie sie sich durch die Wahrnehmung anderer Menschen fühlen und für sich sein wollen, so also, wie sie einen Eindruck durch sich selbst beabsichtigen, den sie auf andere machen können und somit ihrem Selbstwert in der Beziehung auf ihre "Mitmenschen" durch ihr Selbstgefühl genügen, um keine Minderwertigkeitsgefühle zu haben. Damit entsprechen sie dem ihm nötigen Geltungsstreben und verwirklichen hierdurch die ihnen möglichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Das setzt allerdings voraus, dass sie sich nach Belieben auf andere beziehen können, dass sie also über ihre sachlichen Verhältnisse frei verfügen und von daher auch über sie erhaben sein können, Das setzt voraus, dass das Leben von Menschen sich durch Leben begründet, das sie in der Ausschließlichkeit fremder Zwecke wahrhaben müssen, das sich also in ihnen als femde Eigenheit reflektiert, und von dem sie zugleich bedingt, also über ihre subjektiven Beziehungen objektiv bestimmt sind. Ein objektives Selbstgefühl setzt also voraus, dass Menschen durch das Leben anderer Menschen bedingt sind und sich zu diesen nicht anders verhalten können, als es für sie bestimmt ist (z.B. in erzieherischen Beziehungen). Von daher realisiert sich in solchen Gefühlen die Macht von Menschen über Menschen, die nur bestehen kannn, wenn sie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen als Lebensträger in einem Lebensraum bestimmt sind oder sich als solche bestimmen können, also Lebensbedingungen für sich nützen können, um die ihnen entsprechenden Beziehungen sich per Mitgefühl einzuverleiben. Menschen können also Produkt und Produzent von Selbstgefühl sein, wo dieses in einem lebensbestimmenden Lebensraum verbindlich ist (z.B. Familie). Sie empfinden darin ihre Wirkung auf andere durch das Gefühl, das sie veräußern, und worin sie sich selbst erleben. In solcher Beziehung und Bedingung wirkt subjektive Veräußerung selbst als objektives Selbstgefühl und kann allerlei Verückungen in der Wahrnehmung oder sogar auch vollständige Verrücktheit bewirken, indem dieses Selbstgefühl die Gefühle entgegenwärtigt. Für Kinder kann solches Selbstgefühl schon mit ihrer Geburt gegeben sein, wenn sie z.B. dadurch bereits eine Lebensbestimmung der Eltern zu verwirklichen haben - z.B. so zu sein, wie es der Vorstellung ihrer Eltern entspricht (als Junge, als Mädchen, als Lebensglück, als Ehekitt, als potenzellie Altenversorgung u.dergl.). Sie selbst können dies zwar nicht wahrnehmen, aber sie haben es wahr, solange sie in diesem Lebensraum sind. Ihre Verrückung tritt erst in Erscheinung, wenn sie wirklich auf sich gestellt sind. Objektiv werden Selbstgefühle also, wenn Menschen selbst zur Lebensbedingung anderer Menschen geworden sind und sich durch Mitgefühl auf sie beziehen, also im objektiven Selbstgefühl durch ihr Mitgefühl mächtig sind, indem sie ihre Abwesenheit als Gefühl für sich, ihre Selbstlosigkeit leiden. Hierdurch verkörpern sie für andere Menschen eine Gefühlsverpflichtung, eine gefühlte Lebenspflicht und können darin ihre Beziehung zur Grundlage einer eigenständigen Wirklichkeit machen. Durch ihre Macht als Lebensträger wird die Wirklichkeit eines Lebensraums selbst zu einer Gefühlsbestimmung, die als Lebensbedingung sich zu einer allumfassenden Lebenspflicht bestimmt, also allgemeine Lebensschuld erzeugt. Sie macht aus derart formbestimmten Verhältnissen Gefühlsverhältnisse einer Form, welche alle eigenen Gefühle in Schuldgefühle auflöst, also ihre Verwirklichung ausschließt und also eine Selbstentfremdung im Gefühl der Menschen erzeugt. Aus dieser Selbstentfremdung kann sich eine zirkuläre Selbstbeziehung in einem Menschen entwickeln, die den Ausschluss wirklicher Gefühle systematisiert und also die Ausschließlichkeit objektiver Gefühle zum Ausschluss bestimmter Wahrnehmungen treibt. Menschen werden hierdurch verrückt - nicht unmittelbar durch objekive Gefühle, wohl aber durch eine ausgeschlossene Gefühlswelt, welche sich in der Selbstentfremdung als ausschließliche Empfindsamkeit fortbestimmt. Das ausgeschlossene Gefühl besteht nur in seiner Negation fort und sucht Auswege über hiervon bestimmten Selbstempfindungen. Soweit Menschen in ihrer Entwicklung frei von subjektiven Mächten sind, entwickeln sich ihre Gefühle sowohl objektiv wie auch subjektiv, ermöglichen ihnen also die Bildung einer Identität als Subjekt, soweit wie dieses gesellschaftlich schon möglich ist, wie es die Sinnbildung der bisherigen menschlichen Geschichte schon erreicht hat (vergl. hierzu "Wider die Erziehung"). In dem Maße, wie objektiv begründete Gefühle einer solchen Macht aber unterworfen werden, verselbständigen sich Gefühle, sondern sich ab und wirken unmittelbar objektiv als wirklich objektive Gefühle, als Gefühlsmacht. Dies, aber nur dies, macht die Wahrheit des psychologischen Verdrängungsbegriffs aus Allgemein ist dies nur möglich, wo menschliche Subjektivität nicht möglich ist, noch nicht geworden ist oder sich verliert, ihre Identität noch nicht hat oder diese durch fremde Kräfte, durch Kräfte der Entfremdung aufgehoben wird. Wo einem Menschen diese zerfällt oder zerfließt, wird ihm Objektivität unmittelbar notwendig, wird ihm die objektive Vermittlung zu einer Selbstbestimmung, zur Bestimmung seiner als seine Notwendigkeit. Die subjektive Not kann aber nicht objektiv aufgehoben werden, da sie ihren Schmerz nur durch sich hat. Es kann sich nur das objektiv Notwendige als subjektive Notwendigkeit andienen, kann sich in dieser Bestimmung ihm angleichen, indem es zu seiner Gewohnheit wird. Wo Erkenntnis nicht mehr nottut, wird Leidenschaft zur Zierde, wo die Liebe keinen Sinn mehr hat, kann sie als angenehmer Umstand fortbestehen - bis er zur Hölle wird. In objektiven Gefühlen zirkuliert die bürgerliche Kultur. Aber die Erkenntnis duldet keine Umstände. Objektive Gefühle sind Gefühle, deren subjektive Herkunft verschwunden ist, die also selbständig und völlig unabhängig zu bestehen scheinen und doch ebenso vollständige Wirkung auf die Menschen haben, weil sie als Macht einer Naturempfindung wirken - so, als wären sie eine "Klimaanlage des Gefühls". Ausgerechnet die Parapsychologen haben den ersten empirischen Nachweis gebracht, dass es Gefühle gibt, die sich jenseits aller wirklichen Beziehungen und Verhältnisse zu begründen scheinen. Zur Untersuchung von Geisterwahrnehmungen, die systematisch bei den Besuchern im Tower von Edinburg auftraten, wenn sie alleine in dessen gespenstischen Kellerräumen waren, rekonstruierten sie diese Räume virtuell als Computersimulation, die, wenn sie mit einer 3D-Brille und Kopfhörer in Abhängigkeit von eigener Bewegung wahrgenommen wurden, diesselben Geisterwahrnehmungen hervorriefen: Das Gefühl, dass da jemand um den Besucher schleicht, ein seltsamer Windhauch umgeht, die Haut an den Armen zu brennen beginnt und ein sich bis zu einer raunenden Sprache steigernden Stimme aus entfernten Fluren hallt (Richard Wiseman, 2001). Es scheint visuelle Formen und Strukturen zu geben (hier sind es weit verwinkelte leere Kellerfluren mit fremden Raumklang und Nachhall), die das Selbsterleben in ganz bestimmte Wahrnehmungen zwingt. Einzig, was sie unter der Bedinguing absoluter Isolation in Gang setzen, unheimliche Gefühle von Gespenstern oder ähnlichem, ist als eine besondere Art von Lebensangst nachvollziehbar. Propagandisten, Psychologen und andere Gurus kennen dieses Phänomen zur Genüge und setzen es für ihre Zwecke nach Belieben ein (vergleiche z.B. die Isolation bei der sogenannten Urschrei-Therapie nach Janov, die Hyperventilationsübungen vor "Transzendezerfahrungen" asiatisch ausgerichteter Selbsterfahrungsgruppen, spezifisch instrumentalisierte sexuelle Stimulationen als Mittel esoterischer "Bewusstseinserweiterung", oder auch die Empfindungen in Menschenmassen, die gesetzmäßige objektive Abläufe haben (s.a. Populismus), - und nicht zuletzt der gesamte Drogenkonsum, der den Körper objektiv so stimuliert, dass er für bestimmte Wahrnehmungen oder einfach auch nur Enthemmungen der Seele bereit ist (s.a. Sucht). Aber völlig grundlos können solche Gefühle nicht sein, denn wir kennen sie aus gänzlich anderen Anlässen auch wohlbegründet und - wenn auch vielleicht weiter vermittelt - voller Sinn. Wo wir z.B. Unheimliches wahrnehmen, lässt sich durchaus erschließen, welche Heimlichkeiten wir dabei wahrhaben, z.B. all die eng begrenzten Grenzenlosigkeiten unserer Liebe und Kultur, den Konsum von Nutzen, dessen gegenständlicher Zusammenhang (s.a. Ware) uns vielleicht auch gänzlich fremd ist (s.a. Warenfetischismus). Jedes "psychische Symptom" (z.B. Depression, Platzangst, Panikattacken, Wahnsinn) gibt nach hinreichend gründlichem empathischen Verstehen Auskunft über die Grundbefindlichkeiten unseres Lebens, wie wir es - für die unmittelbare Wahrnehmung manchmal unerkennbar - wahrhaben. Objektive Gefühle wären eigentlich alle Gefühle, die gegenständlichen Ausdruck haben (z.B. in Grafik, Kunst, Architektur usw.), wenn sie ihre subjektive Herkunft verloren, ihre Welt verlassen haben. Das reicht aber nicht zur Erklärung, warum sie eigene Wirkung haben. Objektiv können Gefühle nicht durch bestimmte Wahrnehmung von bestimmten Lebensäußerungen werden, sondern durch unbestimmte: Durch Gewohnheit. Für sich existieren solche Gefühle erst, wenn sie eigene Wirkung und damit Wirklichkeit bekommen: In den Lebensräumen (siehe Logik der Kultur Teil 2), die sich darauf gründen (siehe Lebensburg). Dort werden sie zu Gefühlen, welche eine objektive Notwendigkeit subjektiv wahrmachen, also fremden Sinn als einen Übersinn wie eine eigene Wahrheit dadurch wahrmachen, dass sie die Wahrnehmung des Einzelnen für sich aufheben (s.a. Gemeinsinn, Familiensinn). Die Macht dieses Sinns setzt eine Beziehung in einem notwendigen Lebensraum voraus und setzt sich gewöhnlich durch ein Schuldgefühl um, in welchem die Unterworfenheit eigener Wahrheit anerkannt ist. Es ist die Grundlage für seelische Bedrängnung (siehe Verrücktheit). Allgemein wird diese Bedrängung zur alltäglichen Notwendigkeit in ästhetischen Verhältnissen (siehe Logik der Kultur Teil 3). Dort haben objektive Gefühle ihr absolutes Dasein und vermitteln die Notwendigkeiten der Seele durch den Eindruck, den sie auf andere macht. Sie drückt dabei nur aus (siehe Ausdruck), worin sie existiert und beeindruckt mit dem, was sie darin hat: Design und Mode. In solchen Verhältnissen wird aus den objektiven Gefühlen ein ästhetischer Wille, der einen Gemeinsinn nötig hat, in welchem der Sinn zwischenmenschlicher Verhältnisse sich in gegenseitiger Hinhaltung von Bezogenheiten entstellt (s.a. Scheinwelt) und dadurch objektive Wirkung auf alle Menschen hat. Hieraus bildet sich ein kultureller Volkskörper, der keine Seele nötig hat, weil er darin allgemein ästhetischer Wille ist. Solches objektive Gefühl, das sich erst im Massenmenschen wirklich ausbreitet, ist das wichtigste Mittel jeder Propaganda und besonders der des Faschismus. |
![]() |