Autoritäre Verhältnisse verfestigen und begrüden sich aus einem allgemeinen Objektivismus. Objektivismus beruht auf der Behauptung einer Notwendigkeit, dass sie einer allem vorausgestzten Bestimmung folgen müssen, dem die Entwicklungen der Menschen in deren Befolgung jenseits ihres subjektiven Vermögen abverlangt sind. Im Unterschied zum Determinismus werden diese Bestimmungen aus einer absoluten und unvermittelten Substanz eines Zwecks allen Lebens nicht nur als Seinsbestimmung (siehe Ontologie), sondern als objektiv geschichtsbestimmende vorausgesetzte Macht einer im Allgemeinen übernatürlichen Gewalt bezogen, die jeder subjektiven Lebensäußerung schon als ihrem Leben äußerlich und unabhängig vorausgesetzt sein soll (siehe z.B. das "Sein zum Tode" bei Martin Heidegger). Von daher unterstellte Heidegger den Menschen, die dieser Frage nicht folgen, eine Unfähigkeit bzw. Unwilligkeit zum Denken, machte ihnen ihre Seinsvergessenheit zum Vorwurf und schloss daraus die Notwendigkeit eines Führers, der auf die "Tiefe des Seins" pocht (siehe z.B. seine Rektoratsrede). Als Mensch der Moderne kritisierte Heidegger deren Metaphysik und als moderner Denker verlieh er ihr schließlich die finale Metaphysik einer Endzeit, einem "Sein zum Tode", eine Fundamentalonologie, die über alle Ontologie hinaus gedacht sein will. Objektivismus ist daher eine Argumentationsfolge, deren Entwicklung und Geschichte sich aus strukturlogischen Notwendigketen jenseits des tätigen Menschen, also rein objektiv aus Strukturmängel ergibt. Das handelnde Subjekt wird als Objekt dieser Notwendigkeiten verstanden und damit selbst in einer subjektiven Objektivität, also nur scheinbar subjektiv begriffen. Nach Marx ist die Geschichte jedoch das Resultat von Kämpfen, in denen sich Subjekte gegen die Notwendigkeiten ihrer geschichtlich vorgefundenen Struktur emanzipieren. Objektivismus sieht etwas nicht in seiner Beziehung, sondern absolut bestimmt, meist gerade das, was nur durch seine geschichtliche Entwicklung wahr sein kann. Hierdurch sieht er ausdrücklich vom geschichtlichen Prozess ab, ist eine Abstraktion hiergegen, also besonders eine Position gegen den historischen Materialismus. Dabei wird positiv bestimmt, was nur negativ bestimmt sein kann; z.B. die Definition, was der Mensch sei (siehe Ontologie). Es ist aber nur bestimmbar, was nicht menschlich, was unmenschlich ist. Eine Bestimmung des Menschen kann nur durch ihn selbst bestehen, durch seine Subjektivität, seine nmittelbare Lebenspraxis (siehe Praxis). Es mag zwar sein, dass z.B. Irren menschlich ist, aber es ist zugleich auch tierisch, natürlich usw. Der Mensch als Träger des Irrtums oder des Bewusstseins usw. macht nicht das Menschsein schlechthin aus, kann nicht wesentlich sein. Aber es lässt sich beschreiben, was im menschlcihen Leben bestimmend ist (siehe z.B. Naturmacht). Solche Beschreibung aber macht kein wesentliches Sein, sondern lediglich Dasein aus. Die Frage der natürlichen Determination des Menschen z.B. des Geschlechtsstriebes hat heftige Kontroversen in der Psychoanalyse hervorgerufen. Auch die Frage, ob das marxistische Verständnis von Kommunismus einen Geschichtsdeterminismus enthalte. Determinismus ist daher vor allem in seiner Absicht zu begreifen, das Finale bestimmen zu wollen. Er ist die Grundlage jeder Heilsvorstellung. | ![]() |