Eine Form ist schon immer die Gestalt, das gegenständliche Sein eines lebendigen Inhalts. Weil Leben aber nicht aus seiner Einzelheit heraus entstehen und auch darin nicht bestehen kann, ist eine Lebensform die geschichtliche Form eines menschlichen Lebens, wie es im Allgemeinen da ist, einer Lebensäußerung, die ihr Dasein nur gegenständlich bewahrheiten kann und also objektiv so ist, wie ihre Gegenwärtigkeit ihre Anwesenheit auch in ihrer Abwesenheit nicht jenseites ihrer Gesellschaft bestimmt sein kann, weil und wenn sie als Lebensform auch als Sinn für sich vergegenwärtigt ist (siehe Selbstempfindung). Empfindungen bieten daher die einzig wirkliche sinnliche Gewissheit der Wahrnehmung, Tätigkeit der ursprünglichsten Sinne allen Lebens von Menschen, Tieren und Pflanzen, worin und wodurch die Intelligenz der Natur (siehe natürliche Intelligenz) ihren Gegenstand als Natur für sich in der Form seiner Existenz auffassen und erfassen kann. In der Empfindung findet das Subjekt was es objektiv außer sich ist. Denn auf das Subjekt kommt zurück, was es objektiv in der Beziehung auf seinen Gegenstand ist, was es von Natur ist und was es durch die Natur seines Wesens gebildet hat, was es von seiner Natur außer sich findet, was seine Organe wahrnehmen können und also auch für wahr halten. Im Subjekt der Wahrnehmung wird die Empfindung zu einem Gefühl im Verhältnis zu ihrem Gegenstand, die es zugleich außer sich – also objektiv – in der Empfindung als seine Lebensform von und für sich hat. Eine Lebensform ist daher immer schon ein gesellschaftliches Verhältnis der Menschen. Dieses setzt immer schon seine Natur und also auch seine Bewirtschaftung (siehe Wirtschaft) voraus, das Verhältnis von Bedürfnis und Arbeit, von Konsumtion zur Produktion des Lebensreichtums der Menschen (siehe hierzu auch Reichtum), das seine natürliche Identität in der gesellschaftlichen Arbeit und ihrer Geschichte (siehe auch Leben) erweist. Das ist das letztlich wahre Verhältnis von Subjektivität und Objektivität einer Gesellschaft, also die Art und Weise, die Lebensform, in der das Produkt auf die Tätigkeit der Menschen zurückkommt. Ein Objekt ist daher im Wesentlichen der Gegenstand, den ein Subjekt erzeugt hat und darin die Form seiner Sache erfährt, einem Ding, das der Mensch sich im Gang seiner Geschichte geschaffen hat und worin auch seine Beziehung auf dessen Natur durch die Naturmacht des Menschen als Subjekt seiner eigenen Natur verwirklicht ist und von daher menschliche Wirkung in einer gesellschaftlichen Wirklichkeit hat. Für sich wird Objektivität aber durch die Zerteilung ihres wesentlichen gesellschaftlichen Zusammenhangs, durch die Trennung von Arbeit und Bedürfnis und deren abstrakte Vermittlung in der Form von Geld, durch den Entzug ihrer inhaltlichen Beziehung mit der Teilung der Arbeit und ihrer Formbestimmung nurmehr abstrakt auf die Menschen bezogen, objektiv gegen sie existent durch ein selbständig gewordenes Verhältnis der menschlichen Objekte. Dessen Lebensform erscheint dann notwendig als ein eigenständiger Zusammenhang seiner Sachen, die in der Geldform als selbständiges Objekt, als vereinzeltes, isoliertes Ding erscheint, als eine durch die Warenverhältnisse über den Warentausch verdinglichte Welt, die sich als eigene Form eines gesellschaftlichen Verhältnisses auch zur Versachlichung der Menschen bestimmt ist, den die Menschen durch die Formbestimmung der Tauschwerte ins Verhältnis setzen und somit nicht für sich, sondern zu einer fremden Macht entwickelt haben, die ihnen als eine fremde Kraft begegnet (siehe hierzu auch Entfremdung. So wie ihnen hierdurch ihre Sache von sich abgetrennt erscheint (siehe hierzu auch Warenfetischismus), wird hierbei auch das Verhältnis der Subjekte in ihrer Subjektivität zu einer selbständigen Beziehungeswelt in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Objektivität kann immer nur ein geschichtlicher Begriff sein, der das Verhältnis der Subjekte zu ihren geschichtlichen Produkte formuliert. Meist wird der Begriff aber verwendet, um die vermeinte Wahrheit einer Aussage als Urteil über einen Verhalt zu bestärken. Er beansprucht damit auch oft, dessen Gültigkeit über die Subjektivität als ein höheres Wissen zu stellen, weil subjektives Wissen zufällig, also ohne Regel, ohne Prinzip sei. Hierbei wird Subjektivität allerdings nur als Individualität verstanden, die aus ihrem vereinzelten und oft isolierten Gesichtsfeld heraus natürlich nicht unbedingt in der Lage ist, alle Sachzusammenhänge zu erfassen und zu erkennen. Aber Objektivität setzt Subjektivität voraus, da sie die gültige Form der Objekte darstellt, eben der Gegenstände, die ein produzierendes Subjekt implizieren. Objektivität beschreibt einen objektiven Zustand, also was Objekte für sich genommen sind oder sein sollen. Der Begriff bezeichnet zunächst nur eine Welt der Gegebenheiten, wie sie da sind, um zu sein. Nicht wie sie der Subjektivität ihrer Erzeugung entsprechen, sondern wie sie für das Sein an sich notwendig da sind, also sein müssen, um sich zu erhalten und sich zu entsprechen, seiend sind. Objetivität ist notwendiges Sein, das Not tut, sich zu reproduzieren, um überhaupt in der Lage zu sein, sich zu produzieren, also nicht nur für sich da zu sein, sondern zu sein, um auch durch sich anders zu werden. Objektivität erscheint zwar hierin unmittelbar determinierend, ist in Wahrheit aber auch nur vergangene Subjektivität, die sich verloren hat. Subjektiv ist das Erzeugende, objektiv das Reproduzierende, gerade weil es hierfür da ist. Während dieses determiniert ist, erzeugt jenes die Determinanten. Nichts von dem kann für sich sein, weil Subjekt und Objekt sich in der Geschichte ihrer Gegenständlichkeit verwirklichen und Nichts nicht sein kann. Freiheit und Notwendigkeit sind in ihr und durch sie vereint und stehen sich zugleich notwendig entgegen, weil Freiheit ebenso nötig ist, wie sich die Not auch nur in Freiheit wenden kann. Es geht in der Objektivität also um ein Dasein von gegenständlicher Wirklichkeit wie sie not tut, weil das Leben immer gegenständliche Wirkung hat, sich darin entwickelt (siehe Entwicklung), isch Form gibt, wie es inhaltlich ist. Objektivität kann in Wahrheit nur eine Form der Subjektivität, ihre Objektform sein, ihre wirkliche Beziehung und ihre Verhältnisse, die allerdings dann auch als entfremdete Verhältnisse begreifbar werden können (siehe Dialektik). Von da her steht zur Reflektion hierzu die Untersuchung an, wieweit wissenschaftlich objektive Methoden das Subjekt einbegreifen, seine Individualität im Zusammenhang seiner Objektivität begreifen und objektiv bewahrheiten, also als Form von Subjektivität beweisen. Soll die gültige Form auch in ihrer Wahrheit begriffen sein, muss sie ihren Inhalt vollständig bewahren, also auch ohne Fremdbestimmung, ohne Formbestimmung sein können. Dies zu erkennen ist nicht unmittelbar und im Einzelnen möglich. Von daher ist wissenschaftliche Methodik als allgemeinere Methode der Erkenntnis nötig, welche die Beziehungen ihres Gegenstands auch außer sich begreifen muss, also erklären muss, wie das Eine aus dem Anderen hervorgeht, wie ihr wirklicher Zusammenhang ist. Dieser kann in Wahrheit nicht im Gegensatz zu menschlicher Subjektivität stehen, kann also nicht mit ihr identisch sein, wenn sie ihm entfremdet ist. Solche Wahrheit beansprucht also im Grunde die gesamte Erkenntnis des menschlichen Lebens als Wissen des Seins, als Bewusstsein. Dies wird bei der Verwendung des Begriffes von bloßer Objektivität aber dann umgangen, wenn sie sich auf Vernunft beruft. Die Gleichsetzung dieser Vernunft mit der Objektivität des Lebens schlechthin entspringt dem Erkenntnisinteresse der Aufklärung.
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