"Das Verhältnis (der Arbeit) ist das Verhältnis des Arbeiters zu seiner eignen Tätigkeit als einer fremden, ihm nicht angehörigen, die Tätigkeit als Leiden, die Kraft als Ohnmacht, die Zeugung als Entmannung, die eigne physische und geistige Energie des Arbeiters, sein persönliches Leben – denn was ist Leben anderes als Tätigkeit – als eine wider ihn selbst, gewendete, von ihm unabhängige, ihm nicht gehörige Tätigkeit." (MEW 40, S. 515). Im Allgemeinen kann sich ein Wesen nicht darstellen, sich nicht wirklich äußern, weil es darin nicht ganz wahr sein kann (siehe auch Ganzes vieler Eigenschaften). Im Einzelnen verhält sich daher immer ein abwesendes Wesen mächtig, weil es sein Wesen nur ohnmächtig außer sich haben kann, weil es nur in einer abwesenden Allgemeinheit durch sein ungegenwärtiges Wesen seine Macht und Wirklichkeit erfährt. Ohnmacht entsteht in der Ausweglosigkeit einer Notwendigkeit, die durch eine Übermacht beliebiger Beziehungen über die Bedingungen eines Lebens in der Not seiner Existenz bestimmt (siehe Lebenspflichtigkeit). Dies ist politisch wirksam durch die Verfügung eines abstrakt allgemeinen über ein ohnmächtiges gemachten Leben, das mit der Übereignung seiner Kraft darin verarmt (siehe Abstraktionskraft). Armut entsteht mit der Verfeinerung und Einteilung, mit der Isolation und Spezilsierung der Bedürfnisse nach dem Ausmaß des Möglichen, mit der Auftrennung seines gesellschaftlichen Vermögens in Teile, die nurmehr als ein abstraktes Ganzes, als ein abstrakt Allgemeines reich sein können und im Großen und Ganzen davon bestimmt sind, dass dieses in ihnn und durch sie in beliebige Privatheiten zerfällt. Solche Abstraktion herrscht solange über die Teile, wie diese keinen konkreten Zusammenhang für sich finden. Das Ganze wird zu einem Machtverhältnis eines Klassengegensatzes, der im Kapitalismus sich zwischen Lohnarbeit und Kapital gebildet und schließlich als Klassengegensatz von Gläubiger und Schuldner zu einem Feudalkapitalismus entwickelt hat. Den Gläubiger gibt es hier nicht mehr als Persönlichkeit, z.B. als Lehnsherr, und auch nicht als bloßer Moloch im Geldbesitz des Kapitals. Ihn beherrscht nurmehr die Lebenspflicht seiner Existenz (siehe Existenzwert), so wie sie im Geldwert zwischen Inflation und Deflation zirkuliert oder auch als Stagflaktion hochkocht (siehe hierzu kapitalistische Krise). Ohnmacht ist wesentlich die existenzielle Abwesenheit einer Macht, die das Gemachte als etwas Ungemachtes darstellt, also ein nicht zur Wirkung gekommener Sinn ist, unwirkliche Wirklichkeit, die sich selbst inadäquat ist, sich selbst vom Standpunkt ihrer Wirkung negiert, also Macht einer Selbstentfremdung ist. Sie ensteht also nicht durch Schwäche, sondern durch eine sich selbst fremde Wirkung, die Wirkung einer fremden Macht, einer fremden Kraft, die Entfremdung bewirkt, weil sie Eigenes nur in der Form der Entfremdung aneignen kann, weill deren Formbestimmung über sie herrscht. Sie unterstellt das Subjekt einer Form, das seinen Gegenstand als ein politisches Subjekt bestimmt und hierdurch von seinem wirklichen Sein, seiner eigenen Gegenständlichkeit getrennt ist. Ohnmacht wird damit zum Schmerz eines Subjekts, das an der Unwirklichkeit seiner Gegenständlichkeit leidet, solange es sich selbst in dieser Form bestätigt sieht, sich nicht hiergegen emanzipieren kann, solange es nicht seiner selbst gewiss wird. Die erste Überwindung solcher Negation ist das Bewusstsein des Unglücks, das ihm widerfahren ist. |
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