Was in zwischenmenschlichen Verhältnissen das Ressentiment treibt, macht in den politischen Verhältnisse der Institutionen und Agenturen ein "political Profiling". Es ist die Anwendung von formalisierten Vorurteilen auf der Ebene einer "Witterung" von der politischer Gefährlichkeit eines Arguments, einer Darstellung oder Vorstellung, dem Anschein einer öffentlichen Gefährdung kleinbürgerlicher Interessen und Gemeinschaften des "guten Willens" einer allgemein unterstellten Selbstlosigkeit (siehe auch Heile Welt). Im alltäglichen Umgang wird auch oft das politische Moment der Vorurteile durch persönliche Ressentiments aufgeladen und in fanatischem Geltungsbestrebungen nach einer persönlichen Wahrnehmungsidentität objektiviert (siehe z.B. Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit). Das Scheinbare genügt dem Spießbürger, um seinen Spieß aus einer dunklen Ecke seines Selbstverständnisses zu holen. Und die befindet sich in seiner trutzigen Lebenswelt als Bürger einer an sich "guten Gesellschaft". Und hierfür entsteht dann auch der Ruf nach einem starken Staat, der für ihn als "Vater Staat" zu verstehen ist, als die äußerste Gewalt in äußerster Not (siehe Nationalismus). In Gefahr und größter Not ist Angst natürlich. Und so muss es schnell gehen mit ihrer Auflösung, ganz gleich, was darin entwickelt, verformt und ausgebildet ist. Lebensangst ist in einer abstrakten Gesellschaft ja schon längst geläufig. Man hat sich dran gewöhnt, dass alles böse ausgehen kann, wenn man sich nicht jedweder Notlage einfach - meist schon vorauseilend - anpasst. Was jetzt vor allem Angst macht ist die Angst selbst. Schließlich wird sie nun verdoppelt. Ihr Grund erscheint immer monströser, wenn ohne Analyse und Erkenntnis der ursächlichen Zusammenhänge der mutmaßlichen Wirkungen und Folgen ein diffus gebliebenes Unheil als ein Monster böser Welten, Menschen und Kräfte bekämpft werden soll. Es ist der Auftritt der Spießer, der in ängstlichem Gezeter zur Ordnung ruft. Das Profil der bösen Mächte ist ihm ja auch längst vertraut: Es sind die Andersgläubigen, die Andersdenken und vor allem die Andersfühlenden. Der Spießer steht immer schon bereit, damit aufzuräumen. So wird das Profil des Unheils schnell politisch (siehe Kritik der politischen Ästhetik). Es soll die notwendige Analyse ersetzen und deshalb allgemein anwendbar sein. In der zwangsläufig einer dermaßen abstrakten Beziehung wird der Bürger zum Untertan, der Knecht zum Herrn und die Vernunft zur Religion. Wer sich darin profiliert wird schnell zu einem Profiler, der sich nach Belieben der Agenten des guten Bürgertums entwickelt. Das hat für ein entsprechendes Handeln und Verhalten keinen Beweis mehr nötig, denn seine Boshaftigkeit wird geläufig und banal. An dessen Stelle soll eine politische Verfügungsmacht wirken und die Gewalt der Verfügung vermitteln. So wie das Racistic Profiling eine rassistische Vorauswahl zu einer bestimmten Machtausübung ermächtigt, so bestimmt das Political Profiling die Bedingung von politischer Auseinandersetzung, indem sie die Aussage und Existenz von besonderen Fragestellungen schlichtweg einebenet (siehe hierzu Populismus). Das Urteil muss nicht mehr gesprochen werden. Es versteht sich von selbst und ist ja schließlich auch "nur" ein Ausbruch berechtigter, wenn auch vor allem selbstgerechter Gefühle. Vorzugsweise im Internet, wodurch die politisch genehmen Positionen prominent gemacht und die ungenehmen abgedrängt werden, verfügt das Positive schon vor aller Erfahrung im Allgemeinen, das Negative, die Negation kann ausbleiben, Kritik soil ja vor allem entwirklicht werden. So z.B. das Suchsystem von Google über Filter, die aus den algorithmisch gefundenen Resultate einer Suche durch besondere Filter nach Erfahrung im Belieben des Profilers politisch unangenehme Positionen abgedrängt oder ganz ausgeschaltet werden. Nach der Logik der Suchalgorithmen werden die Resultate nach Nähe eines gängigen Begriffs zum Suchbegriff (z.B. Kulturkritik) und der Häufigkeit der Anfragen geordnet geboten./p> So war z.B. die Kulturkritik.net durch ihren Namen schon über 10 Jahren auf der 1. Trefferseite - meist an erster oder zweiter Stelle - und über viele Seiten je nach Anfrage zu finden. Sei t etwa Oktober 2020 - in der Zeit der Panikmache über "Verschwörungstheorien" - wird sie kaum mehr erwähnt. Offensichtlich sind hierzu Filter im Political Profiling von mächtigen Systeminteressen der vom Finanzmarkt abhängigen Internetagenturen gesetzt worden, die von anderen Browsern (wie z.B. bing.de nicht gesetzt werden). Woher die Instruktion zum Setzen der Filter kommt, kann man nur vermuten. Im einfachsten Fall mag es auch nur die Laune eines Beauftragten sein, der zum Profiling allgemeine Ressentiments (siehe auch Populismus) verfolgt. Denkbar ist auch, dass Google im Unterschied zu Bin.de und andere einer Auflistung des Verfassungsschutzes blind Folge leisten, weil dahinter eine der größten Kapitalmengen stehen, die sich vor der Offenbarung ihres kaputten Systems fürchten. Ziel des Political Profiling ist die Auflösung einer Informationsdichte (siehe auchDichte), der Abbau der Prominenz einer informellen Position, sodass auch insgesamt die Qualität der Informationen und damit die Möglichkeit von kritischer Urteilsbildung minimalisiert wird. Es geht dann darum, die Vielfalt der Denkprozesse und Möglichkeiten auszuhungern, um möglichst schnell zum Einsatz gewaltiger "Maßnahmen" zu kommen, - seien diese auch von "beschränkter Haftung". Und auch dies ist längst bekannt in einer Welt, in der alles möglich erscheint und daher auch alles was entsteht auch wert ist, dass es zugrunde geht (siehe hierzu auch Wert). Wie bereits schon gut ausgeführt ist es die alltäglich gewordene Erfahrung von Nichtigkeiten und Nichtungen, die sich in der "Banalität des Bösen" (Hannah Ahrendt) Luft verschaffen und sich gegen die mögliche Erkenntnis fremde Kraft und Macht (siehe auch Entfremdung) wenden. In der absoluten Fremde ist man ja immer auch leicht mit allem gleich und in seiner Gleichgültigkeit leicht zu versöhnen. | ![]() | |