"Jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine gegebene Zeitfrist zugleich ein Fortschritt im Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. Je mehr ein Land, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika z.B., von der großen Industrie als dem Hintergrund seiner Entwicklung ausgeht, desto rascher dieser Zerstörungsprozeß. Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 529) Kapitalismus ist die gesellschaftliche Kapitalformation einer politischen Macht über die wirtschaftlichen Verhältnisse eines abstrakt verbliebenen Reichtums (siehe hierzu auch Kritik der poiltischen Ökonomie). Deren gesellschaftliche Macht gründet darauf, dass von den darin konkret existierenden Menschen ein Vorschuss ihrer Kraft und Lebensäußerung als Vorleistung für ihre gesellschaftliche Existenz verlangt ist, um am gesellschaftlichen Stoffwechsel Teil zu haben und Anteil nehmen zu können (siehe bürgerliches Subjekt), – um in Gesellschaft zu sein. Um gesellschaftlich anerkannt zu sein, müssen die einzelnen und vereinzelten Menschen in der Lage sein, ein Produkt zu kaufen, das ihnen auf dem Warenmarkt zum Erhalt (siehe Reprodukion) ihres Lebens angeboten wird, bevor sie darin überhaupt auch als Verkäufer ihrer Produkte auftreten können (siehe Privatarbeit). Das Zahlungsmittel ist von daher die sinnliche Bedingung einer jeglichen Herrschaft im Kapitalismus, sein Besitz das Machtmittel gegen jegliche Existenz im Kapitalismus (siehe Geldbesitz). Es ist der Inbegriff jeglicher Vermittlung der menschlichen Beziehungen auf dem Warenmarkt (siehe Warentausch). Ökonomie ist Haushalten, Wirtschaft im ursprünglichen, im organischen Sinn. Der politische Wille strebt nach Macht. Und Macht entsteht wo Ohnmacht herrscht. So ist sie durch ihren Doppelcharakter das Gegenteil eines wirtschaftlichen Verhaltens. Die Elemente der politischen Ökonomie existieren in diesem Gegensatz, der ihren Widerspruch ausmacht. Er entzweit das Allgemeine eines politischen Verhältnisses in seinem einzelnen Verhalten (siehe Teilung der Arbeit), - im Warentausch den Gebrauchswert von seinem Wert und verkehrt ihn zu dessen Erscheinung (siehe auch Kritik der politischen Ökonomie). Politische Ökonomie ist das Wirtschaften eines politischen Willens, also der Betrieb einer Wirtschaft, der wesentlich politisch bestimmt, ein politisch bestimmtes Wirtschaften ist, das eine Wirtschaft befördert und entwickelt, die politische Eigenschaften durchsetzt und verwirklicht. Ökonomie (altgriechisch: Gesetz des Hauses) bedeutet im Wortsinn systematisches Haushalten, ist also immer schon ein wirtschaftlicher, das ist ein "verlustarmer" Umgang mit Aufwänden, mit der Mühe und den Ressourcen, dem Vermögen und der Kräfte in einem begrenzten Wirtschaftsraum, der formal oder Verfassungsgemäß durch politische Werte, namentlich denen des Privatrechts bestimmt ist. "Die wirkliche Ökonomie - Ersparung - besteht in Ersparung von Arbeitszeit; (Minimum (und Reduktion zum Minimum) der Produktionskosten); diese Ersparung [ist] aber identisch mit [der] Entwicklung der Produktivkraft." (Karl Marx, Grundrisse, MEW 42, S.607) Politisch ist ein Handeln und Denken, das sich in seiner Zwecksetzung auf eine Gesellschaft im Ganzen bezieht, eine Sache durch den politischen Willen im gesellschaftlichen Ganzen als Wille seiner Verfassung verwirklicht. Politisch wird also eine Sache entwickelt, die über die unmittelbar einzelnen Erscheinungsformen und Ereignisse hinaus sich in einem gesellschaftlichen Lebenszusammenhang der Menschen zu verfassen und in dieser Verfassung erfasst und als diese zu begreifen sucht. "Das Prinzip der Politik ist der Wille. Je einseitiger, d.h. also, je unvollendeter der politische Verstand ist, um so mehr glaubt er an die Allmacht des Willens, um so blinder ist er gegen die natürlichen und geistigen Schranken des Willens, um so unfähiger ist er also, die Quelle sozialer Gebrechen zu entdecken." (Karl Marx in Kritische Randglossen zum Artikel eines Preussen, Marx-Engels-Werke Bd.1, S. 402. Politische Ökonomie ist also eine Ökonomie, die politische Zwecke verfolgt, also als Wirtschaft Politik betreibt, bzw. Wirtschaft in politischer Eigenschaftlichkeit betreibt. Es ist derzeit immer noch die Volkswirtschaft (Nationalökonomie), welche im Zweck des Erhalts des bestehenden politischen Ganzen, der politischen Form steht, welche die Gesellschaft im Großen und Ganzen verwirklicht. Politische Ökonomie steht also für einen politischen Wille des Werts, bzw. der Bewertungen, durch welche jedes Wirtschaftswachstum nur als Wertwachstum existieren kann. Die Kritik der politischen Ökonomie weist nach, dass diese Politik darauf gründet, dass Ökonomie im Zweck einer Abstraktion von Wirtschaftlichkeit steht, dass also von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Arbeit der Menschen gesellschaflich abgesehen wird, dass sie als abstrakt menschliche Arbeit über sie zum Zweck der Selbstverwertung des Geldes herrscht und aus politischem Grund unwirtschaftlich für die Menschen ist, weil das Wertwachstum ihre Lebenssubstanzen aufzehrt, ohne wirtschaftlich auf sie zurück zu kommen. "Der Mensch, wie er Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft ist, der unpolitische Mensch, erscheint aber notwendig als der natürliche Mensch. Die droits de l'homme [Menschenrechte] erscheinen als droits naturels [natürliche Rechte], denn die selbstbewußte Tätigkeit konzentriert sich auf den politischen Akt. Der egoistische Mensch ist das passive, nur vorgefundne Resultat der aufgelösten Gesellschaft, Gegenstand der unmittelbaren Gewißheit, also natürlicher Gegenstand." (MEW 3, S.407 f.))
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