"Der Positivismus, dem Widersprüche anathema sind, hat seinen innersten und seiner selbst unbewußten Kern daran, dass er der Gesinnung nach äußerster, von allen subjektiven Projektionen gereinigter Objektivität anhängt, dabei jedoch nur desto mehr in der Partikularität bloß subjektiver instrumenteller Vernunft sich verfängt." (Adorno: "Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie") Die bürgerlichen Wissenschaften sollen das Sein und Werden, das Wesen ihrer Zugehörigkeit im Dasein ihrer Welt verbürgen. Von da her unterscheiden sie sich nicht nur in ihrem Stoff, sondern auch in den Zielen ihrer Erkenntnisse, die sich in ihrer Erkenntnismethode als die Tendenz ihrer Abstraktionen darstellen. Diese Tendenz entsteht als Wirkung ihrer Abstraktionskraft. Die des Idealismus zielt auf eine Idealisierung, die des Positivismus auf ihre Tatsächlichkeit, und die des Pragmatismus auf ihren Nutzen. Positivismus macht alles, was er untersucht und verallgemeinert, zu einer allgemeinen Tatsache, denn er kennt nur Tatsachen, ganz gleich, ob es subjektiv oder objektiv ist. Was dadurch zu einem positiven Wert wird, hat diesen also durch eine Nichtung seiner wesentlichen Beziehungen erfahren, aus einer Not der bloßen Tat, die man nicht durch andere Tätigkeiten (siehe auch Arbeit) wenden konnte und die daher durch ihre bloße Anwesenheit unendlich notwendig zu sein scheint (siehe auch Abwesenheit). Die bürgerlichen Wissenschaften zeigen ihren Anteil hieran, indem ihre Erklärungen in einem Hermeneutischen Zirkel verlaufen, durch ihre Positionen der Negation entgegen gearbeitet werden soll, um ihr Verhältnis hierzu zu verstetigen, sich selbst durch ihre Theorien gegen ihre profane Bedingtheit zu behaupten (siehe hierzu auch Positivismus), sich und ihre Welt zu verewigen, weil sie ihre eigenen Verhältnisse nicht wirklich ändern können ohne ihre Position, ihre positive Einstellung hierzu aufzuheben (siehe hierzu auch kritische Theorie). Für den Positivismus gelten die Gegebenheiten seiner Empirie schon vor jeder Erkenntnis als positive Existenzform, als Wesen einer abstrakt allgemeinen formalen Existenz (siehe auch Strukturalismus), als wesentlicher Inhalt seines Selbstbewusstseins und daher seines Erkenntnisinteresses. Sie begründen seine Methoden und Quantifizierungen (siehe auch Statistik). Eine Gegebenheit ist die bloße Anwesenheit von Sachen und Menschen in Verhältnissen und Beziehungen, wie sie in ihrer Isolation als gegeben erscheinen, also aus beliebigem Grund erzeugt worden waren und getrennt von den Beziehungen ihrer Herkunft zufällig zu sein scheinen, also nur so da sind (siehe Dasein) wie sie sich ereignen und sich geben und vorstellen lassen. Sie verstehen sich selbst schon durch sich bewirkt (siehe Selbstverständlichkeit), durch beliebig Ursachen und Wirkungen und ohne einen wirklich wirkenden, durch ihre eigene Wirklichkeit bestimmten Grund außer sich zu haben. "Wäre die Vernunft der Maßstab des Positiven, so wäre das Positive nicht der Maßstab der Vernunft. "Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode!" Hugo {der Positivist} entheiligt daher alles, was dem rechtlichen, dem sittlichen, dem politischen Menschen heilig ist, aber er zerschlägt diese Heiligen nur, um ihnen den historischen Reliquiendienst erweisen zu können, er schändet sie vor den Augen der Vernunft, um sie hinterher zu Ehren zu bringen vor den Augen der Historie, zugleich aber auch, um die historischen Augen zu Ehren zu bringen." (Marx-Engels-Werke Bd.1, S. 78) Von da her sind solche Inhalte in Wahrheit gleichgültig gegen ihre Geschichte und Herkunft, also nur durch die Ereignissen ihres Lebens bestimmt, als bloße Gewohnheiten selbstverständlicher, im Allgemeinen gewöhnlicher Umstände als eine Position durch sich selbst - einfach nur so positiv wie negativ da sind. Für solchen Verstand existieren sie also einfach so wie sie wahrgenommen werden (siehe Phänomenologie). Sie gelten hierdurch als das, was Sinn für sich und durch sich haben soll, weil es aus sich heraus sich begeben zu haben scheint und durch sich selbst als gegeben angesehen wird, also nicht durch menschliche Tätigkeit (siehe auch Arbeit) gegenständlich geworden ist. Oft wird sie daher wie eine unabhängige Realität verstanden, wie eine Wirklichkeit ohne Ursache und Grund und also ohne Wirkung (siehe hierzu Seiendes). Eine Abstraktion entsteht immer im Abbruch von Beziehungen, einer Trennung, welche die Wirklichkeit ihrer Verhältnisse ausmacht, einer Wirklichkeit also, die ohne sie nicht wirklich wahr sein kann. Sie ist ein darin entäußertes Residuum, ein "unabgegoltener Rest" ihrer Wahrheit. Wo die gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen durch die Verhältnisse ihres Warentauschs unterbrochen werden verallgemeinert sich dieser "Rest" in der bloßen Form einer Abstraktion zu einem eigenständigen Wert ihrer Arbeit. Das abstrakt Allgemeine ihrer Produktionsverhältnisse ist daher die abstrakt menschliche Arbeit. Etwas Positives hat es ja an sich nicht nötig, Gegenstand einer Wissenschaft zu sein und grenzt sich von daher schon selbst aus der sozialen Welt ihrer Wahrnehmung aus, da sie für sich im Wesentlichen nichts anderes sein könne, als sie ist - eben so, wie es der Wahrnehmung und dem Erkenntnisvermögen einer eingebürgerten Wissenschaft positiv erscheint obwohl es ihr vollständig fremd, nur nützlich aber ohne Sinn von und für Menschen begriffen wird. Und damit entzieht sich die bürgerliche Wissenschaft schon ganz ohne Notwendigkeit der Erkenntnis einer wesentlichen Veränderung ihres Gegenstands. Sie schließt also von vorn herein ein Anderssein ihrer inhaltlichen Beziehungen aus und bestimmt somit schon eine unendlich bestimmte Affirmation der herrschenden Formbestimmungen gegen eine Veränderung (siehe hierzu auch Hermeneutischer Zirkel), also fundamental schon gegen ein Anderssein oder Anderswerden, überhaupt gegen eine wesenttiche Veränderung der Verhältnisse der gegebenen Tatsachen. Von daher bestimmt sich positivistische Wissenschaft durch ein gelangweiltes Erkenntnisinteresse und damit auch eine Gleichgültigkeit gegen die Entwicklung ihrer Verhältnisse, wodurch die Geschichte ihrer Erkenntnisse sich "wissenschaftlich" abschließt (siehe Schlussfolgerung). Solche Wissenschaft konnte daher erst durch offizielle Anforderung als Institution des bürgerlichen Staates in Gang gesetzt werden, dem seine Krisen "über den Kopf gewachsen" waren. Und damit hebt sich jedes Erkenntnisinteresse eines denkenden Subjekts auf, da es nur den bereits objektiven Entwicklungen Folge leisten soll und zugleich durch deren Beurteilung im Dazwischensein von positiven und negativen Eigenschaften nichtssgend wird und sich von ihnen entfernt, weil sich ein positives Denken nur abstrakt auf seinen Gegenstand beziehen (siehe abstraktes Denken) und ihn mit einem rein informellem Wissen immer auch leugnen kann und oft leugnen muss, weil es alle Zusammenhänge hiernach auftrennt und deren Entwicklung zum Guten im Ungewissen erwartet. Mit sich einig kann es nur zu einem Resultat einer von sich selbst ausgeschlossenen Geschichte werden, wenn die als "Erfolg" ihrer Kategorien im Nachhinein zu feiern ist, wenn und weil sie diese auch abstrakt zu begründen versteht, ihre Abstraktionen von sich und ihrer Existenz durch ihren Gegenstand bestärkt (siehe hermensutischer Zirkel). Für sich als bloß Faktisches der Wahrnehmung genommen dient es als Kategorie der Bestrebungen gegen Negatives und erzeugt durch die Abweisung der Negation die Aufteilung widersprüchlicher Wahrheiten und wird hierdurch zu einer Täuschung gegen alles Widersprüchliche, das durch äußeres Einwirken zum Guten (siehe Güte) immer wieder "bekehrt" werden muss (siehe Faktenglaube). Als Grundlage eines rein positiven Denkens führt dies zur Verneinung und Absonderung wirklicher Beziehungen und ihrer Geschichte. Und das erzeugt einen hermeneutischen Zirkelschluss, der den Glauben an das Fakt nötig hat. Und durch den Faktenglauben lässt sich alles ausblenden, was nicht positiv wahr sein darf und über die Ideologie des Positivismus hinweggetäuscht werden soll (siehe Täuschung). Wissenschaftliches Denken gründet aber wesentlich auf einerkritik Beziehung zu seinem Gegenstand, den es zu bessern oder zu ändern hat. Der Täuschung durch einfache Positionierungen stellte sich daher der kritische Rationalismus entgegen. Dieser geht davon aus, dass nur wahr sein kann, was positive Wirkung hat. Von daher sind Auseinandersetzungen mit den Inhalten des Gegenstands der Wissenschaft, seiner Verhältnisse zwischen dessen Formen und Bestimmungen in die "Mottenkiste der Dialektik" verbannt und Versuch und Irrtum die einzig mögliche Methode einer "Wahrheitsfindung" sein könne und damit eine Ignoranz gegen jede Wesensbestimmung und ihrer Substanzen ausgeschlossen wird. Ganz allgemein verbreitet in jeglicher Form des Positivismus der Faktenglaube der Glaube an die Wahrheit des Faktischen. Ein Fakt ist allerdings nur ein zur bloßen Tatsache geronnenes Ereignis,das schon durch sich für wahr gelten soll. Als vereinzelte Tatsache einer vereinzelten Wahrnehmung erscheint sie unabhängig von jeder Beziehung zu wesentlichen Inhalten, zu Inhalten ihres Wesens, in der isolierten Form ihre Auftretens verselbständigt. Durch ihre isolierte Selbstbezogenheit soll sie schon unmittelbar positive Wahrheit durch sich und für sich und von daher schon ein Beweis an sich sein soll (siehe hierzu auch Positivismus). Weil somit durch die Wahrnehmung eines bloßen Ereignisses alles Wesen schon im Augenschein der Form für sich als eine höhere, weil unergründete und also unbegründbare Wahrheit vereinnahmt ist (siehe Faktenglaube), erscheint das Fakt selbst schon wie eine unwandelbare Naturtatsache der Form seiner Existenz, die sich allerdings nicht wirklich aus ihrer Natur heraus erklären lässt, sondern bloßer Widerschein abstrakter Zusammenänge ist (siehe hierzu auch Warenfetischimus), worin das Einzelne schon durch sich auch als Wesen für sich selbst, sich also an und für sich tautologisch auf jede Substanz bezieht, sich in einer abstrakten Substanz verallgemeinert (siehe abstrakt Allgemeines), und hierdurch dem Verstand entgleitet (siehe hierzu auch hermeneutischer Zirkel). Weil es hierdurch aber schon mit jedem anderen Fakt unwahr wird, im Dasein der Fakten austauschbar, also nichts für sich und also auch nichts für alle anderen Fakten ist, kann in Wahrheit und deren Erkenntnisinteresse nur enttäuschend sein, denn es kann das Fakt nur beweisen, dass sein Zusammenhang nicht wirklich wahr sein kann. Was sich darin selbst nur im Schein eines allgemein unendlichen Andersseins (siehe hierzu schlechte Negation) verstehen lässt ist die Beliebigkeit der Beziehung des Begreifens zu seinem Gegenstand. Dem Verstand eröffnet sich nur das, was nach Belieben austauschbar ist und was durch die sich darin fortbestimmenden Enttäuschungen wie ein Unwesen wirkt (siehe Mystifikation), in denen das sich selbst fremde Verhalten durch die Austauschbarkeit seiner Beziehungen sich in ihrer Totalistät (siehe Ganzes) absolut durch die im allen gemeinen fremden Fakten beengt, im Grunde absolute Angst ist (siehe hierzu auch Entfremdung), die die Fakten wie in Fetisch unmöglicher, unwirklicher Verhältnisse an einander bindet (siehe hierzu auch Warenfetischismus, Körperfetischismus). Im bloßen Dasein erscheint alles durch alles begründet, das Eine im wechselseitigen Verhältnis zum Anderen, im ewigen Belieben der Beziehungen in ihren Verhältnissen. Was im Glauben an eine ewig positive Existenz als gute Unendlichkeit erscheinen soll, wird im Selbstauflösungsprozess widersprüchlicher Verhältnissse letztendlich irgendwann auch als schlecht befunden. Darin endet dann endlich auch die Beliebigkeit eines Begriffs durch seine Verwechslung (siehe Täuschung) mit seiner Verwirklichung im Nichts seiner Beziehungen, ist so endlich oder endlos, wie die Geschichte der Wirklichkeit, die er reflektiert haben will. Eine schlechte Unendlichkeit ist daher eine zirkuläre Bestimmung von Form und Inhalt ihres Verhaltens, wodurch inhaltliche und formelle Gründe gleichgestellt, in eine gleichgültige Beziehung versetzt und durch einander substanziell aufgehoben und darin also zirkulär werden. Zirkulär ist die Rückkunft eines Resultats in seinen Ursprung, ohne dass sich hierdurch inhaltliche Veränderung, Geschichte verwirklichen könnte. An ihrer Stelle vollzieht sich dabei ein Verdopplung der Ursprünge (siehe auch Reaktion), wodurch sich eine Umkehrung von Grund und Folge (siehe Verkehrung) ergibt. Ein zirkuläres Bewusstsein ist ein reaktionäres Bewusstsein, eine Lähmung des Wissens und seiner Gewissheiten, die geschichtliche Veränderungen aufhalten will und ihre Reaktion zu verewigen sucht. Positivismus will den positiven Gedanken (siehe positives Denken) einer unkritischen Wissenschaft einem kritischen Denken (siehe kritische Theorie) entgegenstellen, die herrschenden Positionen gegen ihre verheerende Wirklichkeit verteidigen, das wahre bürgerliche Subjekt in seiner Macht befördern (siehe hierzu auch Spießbürger), die Lebensburgen der burgherrlischen Gesellschaft schützen, gegen die von ihr betriebenen Ängste ermächtigen. Positivismus ist ein burgherrliches (siehe Bürger) Denken und Begreifen, das sich nicht substanziell mit seinem Gegenstand befaßt und seine widersprüchliche Wirklichkeit befördert, damit die Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft überhaupt auf ihren Gegensätzen von isolierten rein objektiven, gänzlich selbstlosen Positionen auf schlechte Wechselwirkungen reduziert, um seine Klasse des Kleinbürgertums und seinem Geldbesitz als allseitige Auflösungsmittel der sozialen Probleme zu küren und sich darin einer frei und beliebig anwendbaren Lebenshaltung bewegt. Positivismus ist daher die Logik einer Willkürlichkeit von Angsthasen, die nichts von ihrer Fremdbestimmung wissen wollen, die sie den Menschen unmittelbar persönlich anlasten und hierdurch den Realabstraktion der bürgerliche Gesellschaft und hierdurch deren Kraft und Macht gedanklicher Abstraktionen (siehe Gedankenabstraktion) zu überwältigen glaubt, indem er die tautologishen Kategorien der " target="info">bürgerlichen Wissenschaften, die ihrer Gedankenabstraktionen in ihrer Ideologie gefällig sind, sich in deren Kreisläufen mit der Selbstgerechtigkeit simmpler Wahrnehmungen von reinen Tatsachen bewegt und diese zu Kategorien einer instrumentellen Vernunft macht, um ihre Problematik zu einer ewigen Lebensnot fixiert und hierdurch abstrakte Lebenspflichtigkeiten der bürgerlichen Existenz (siehe hierzu Existenzwert) verewigt (siehe auch schlechte Unendlichkeit) und mit ihrem abstrakten Denken den Notwendigkeiten der Tatsachen des bürgerlichen Staats blinde Folge leisten (siehe hierzu auch Hörigkeit). Eine Tatsache ist die zum geschichtlichen Fakt gewordene Sache einer Tat, von deren Inhalt abgesehen wird. Tatsache ist also die selbständige Form einer Tat, die ganz abstrakt und allgemein als Sache zu verstehen ist, die also unmittelbar nur sachlich, also objektiv ist, sich aber weder als Sache noch als Tätigkeit wirklich bestimmen lässt, also nicht mehr als Resultat ihrer Emtstehung begriffen werden muss. Die Geschichte und inneren Zusammenhänge solcher Sache, ihre Subjektivität wird damit ausdrücklich negiert und von der Erkenntnis ausgeschlossen (siehe hierzu auch schlechte Negation) und in seiner Ausschließlichkeit zu einem bloß positiven, auf seine Position reduzierten Fakt (siehe Positivismus). Positivismus will gesellschaftliche Entwicklung durch die Ausschaltung ihrer negierten Elementarformen vorantreiben (siehe hierzu auch Spießbürger). Er muss hierfür die Negation aus der Lebenswirklichkeit verbannen, bezw. sie auch selbst konstruiern, um sich gegen sie abzusetzen. Wesentlich für dern Positivismus ist daher die Bekämpfung negativer Konstrukte, wie er sie für sich definiert, um sie aus der Welt zu schaffen, abwesend, wesenlos zu machen. Durch die Abhängigkeit des positiven Selbstverständnisses von seiner Negation verkehrt sich der Positivsmus zu einem Widersinn seiner Bewertungen, die für ihre Emanzipation Gewalt gegen den Sinn ihrer Sache nötig haben um ihre Geschichte voranzubringen, den Sachzwang zu verwirklichen, der dem Positivisten den Verstand für die Sache nimmt und ihn von sich selbst entfremdet, indem sich das Ausgeschlossene gegen ihn selbst wendet, ihn blind für das Wesentliche macht (siehe auch tote Wahrnehmung). Für den Positivismus ist von daher jede Tatsache eine Wahrheit für sich, ein Ereignis als eine Sache, die er mit seinen Hypothesen und Vorstellungen positiv zu verbinden sucht, um gegebene Mängel durch seine Interpretationen zu beheben und Widersprüche auszuschließen. Im Gegensatz zu einer dialektischen Begriffichkeit verlangt er nach einer ausschließlich positiven Wahrheit und verhält sich darin zirkulär (siehe hierzu schlechte Unendlichkeit). Positivismus stellt Wirklichkeit schon im Jenseits der existierenden Widersprüche als Abfolge von Ereignissen dar, um sich auf die Seite der darin möglichen Positionen zu stellen, der Fakten, die von ihm positiv und ganz für sich in ihrer isolierten Existenzform ohne Rücksicht auf ihre unterschiedlichen Qualitäten wahrgenommen werden, weil sie für die Funktionalität der Welt nützlich sind. Weil sich einer positiven Abstraktion, dem Positiven an sich nichts entgegnen lässt, werden sie auch nicht in der Beziehung zu dem begriffen, was sie voneinander trennt, was sie von sich ausschließen., weil sie ihrer Äußerlichkeit fremd bleiben, ihre Entfremdung bejahen sollen. Was hierdurch in deren Abwesenheit bestärkt wird, was eben schon hiervon bereinigt in die Begriffsbildung eingehen soll, ist das Fakt als isolierbarer Gegenstand einer isolierten Erkenntnis, wie sie sich als Form für sich, als bloßes Ereignis einer Reflexion darstellt. Von daher trifft sich positivistisches Denken in der Unmittelbarkeit einer ausschließlichen Wahrnehmung, die von ihrer Vermittlung absieht, also davon abstrahiert, was unmittelbar abwesend ist, was sie wesentlich außer sich wahrhat und was ihr somit schon vor aller Erfahrung vertraut gilt, weil es jeder möglichen Entfremung entzogen ist. Erkenntnistheoretisch wird hier vor aller Erkenntnis schon ein Widerspruch im Anspruch auf die Ausschließlichkeit einer Aussage zu einer Sache im "Satz vom Widerspruch" aufgelöst. Der besagt, dass zwei einander widersprechende Aussagen nicht zugleich zutreffen können, im Grunde also nur als reine Gegensätze, nicht aus einem Grund mit widersinnigen Folgen (siehe Dialektik), sondern als bloße Wirkung von einfachen Ursachen verstanden werden sollen, deren Beziehung substanziell gleichgültig bleibt (siehe hierzu Widerspruch). Damit wird an die Erkenntnismethode das übertragen, was nicht mehr erkannt werden soll, was für sich widersinnig sein kann aber schon durch die positivistische Methodik der Hypothesenbildung widerspruchsfrei gemacht und als ausschließlich positives Datenmaterial aufgefasst wird. Das Scheitern des Positivismus wird daher besonders schon in der Psychologie deutlich (siehe Verhaltenstheorie), da hiermit die Erkenntnis der Wahrnehmung und ihrer Verselbständigungen in der Psyche, also Psychologie selbst schon undenkbar ist, so dass sich das Undenkbare immer wieder hinterrücks durchsetzt und sich positivistischer Schlussfolgerungen entzieht. Der Positivismus war im 19. Jahrundert entstanden als eines der großen utopistischen Projekte einer scientistischen Gesellschaftstheorie, die sich selbst zu einer wissenschaftlich fundierten Weltkultur entfalten wollte. Es war die Utopie einer auf Wissenschaft gegründeten Gesellschaft, durch welche der größte Nutzen für die Menschheit zu erzielen wäre. Ihr Gründer Auguste Comte (17981857) vertrat ein Geschichtsmodell, wonach das Positive naturwissenschaftlich zu bestimmen sei und wie ein wissenschaftlich begründeter Zentralismus politisch durchgesetzt werden müsse. Die zentrale Wissenschaft sei daher eine politisch manifestierte Soziologie, die in der Lage sein müsse, die positiven Merkmale, die sie durch naturwissenschaftliche Methodik rational erkennen könne, systematisch zu beschreiben (siehe auch Systemtheorie) und durchzusetzen und hieraus die gesellschaftlichen Probleme als bloße Negativität zu beherrschen, sozusagen den Fortschritt eines wissenschaftlich bereinigten Lebens zu garantieren. Die Regel einer Entwicklung ist ein systematisches Argument des Positivismus und der darauf gründenden Systemtheorien, wodurch alles Gegebene als zunächst zufällig angesehen wird, das eine folgerichtige Entwicklung dadurch findet, dass es durch eine Logik geleitet wird oder als Mittel bestimmter Handlungsmotive durch Mensch und Natur in eine objektive Beziehung gerät, deren Zweck schon vorbestimmt sei und deren Vernunft sich wissenschaftlich nachvollziehen und für weiterhin sinnvolleres Handeln - z.B. zur Schaffung einer vernünftigen Gesellschaft - anwenden ließe (siehe hierzu auch Geschichtsobjektivismus). Positivismus will also gesellschaftliche Entwicklung durch positive Bestimmung der Fakten erreichen, deren Beurteilung durch naturwissenschaftliche Erkenntnis und Methodik zu gewährleisten sei. Das auf diese Weise erkannte Positive sollte das beständige Entwicklungsmoment der Gesellschaft sein, welche hierdurch "von selbst" alle Negativitäten hinter sich lassen könne. Im kritischen Rationalismus nach Popper begründet sich das Positive aus einer Instruktion, die sich gegen einen Widerspruch wendet um eine eindeutige Aussage durch die Trial-and-Error-Methode zu erzielen, denn im Positivismus wird Wahrheit an der Eindeutigkeit einer Aussage bemessen. Schlussfolgerungen ergeben sich hier aus einem äußeren Dafürhalten, das nur davon berichten und erzählen kann, was sich seinen Zahlen entnehmen lässt. Alles andere bliebe nach positivistem Verständnis eine Ideologie. Jede Veränderung des Wissens ergibt sich hiernach durch eine Instruktion aus einem abstrakten Hypostasieren, die sich nicht aus einem Wissen, sondern aus einer Vermutung oder Anmutung beziehen und in deren Quantifizierung beweisen lassen soll. Aber man kann kein Wissen durch etwas verändern, was nicht selbst Wissen sein kann. Jede Kritik, die wirkliche Wahrheit beansprucht, hat ein Wissen zu ihrem Inhalt, durch das sich ihre Vernunft bewähren muss. Ohne diese kann es "Wissen" nur als eine moralische Position geben, die wesentlich unwissenschaftlich bleibt. Von daher impliziert Positivismus einen ungeheuerlichen, weil unbeschränkbaren Moralismus, der seine Machtstrukturen vor allem "von hinten her", also nicht durch Verifizierung, sondern durch die weit einfachere Falsifizierung verfestigt. Der kritische Rationalismus ist daher die finale Theorie des Positivismus. Er basiert auf dem Hermeneutischen Zirkel einer Hypothesenanordnung, die das abzuweisen versteht, was von der positivistischen Vernunft ausgegrenzt werden soll. Darin verwirklicht sich dann die positivischische Wissenschaft als Vernunft der Gegebenheiten, die ihre Gegner abweisen kann indem sie diese abwesend macht. Positivismus ist in seiner Moral schwer erkennbar und hinterrücks in einem Ausmaß radikal, das von seiner absurden Beweisführung unendlich bestimmt ist. Um seine Macht im Faktischen zu verfestigen (siehe Aufklärung), lehnt er prinzipiell jedes Prinzip - und also auch jede innere Logik - ab. Andere Denkrichtungen der Philosophie gelten als unwissenschaftlich, wenn sie nicht auf naturwissenschaftlichen Urteilen als "positiver Befund" beruhen. Als Mythologie werden sie abgewiesen, wenn sie von einem inneren Wesen und also von einer eigenen Logik ausgehen, wenn also ihre Erkenntnisse auf analytischer Dialektik erworbene Rückschlüsse auf den Trieb eines Begriffs zielen und dessen Begriffsubstanz oder sein Wesen erkunden wollen, welches Gegebenheiten erst begründen kann und als Teile eines Ganzen erkennbar macht oder sie als Erscheinung dieses Wesens zu erklären sucht (siehe hierzu auch Phänomenologie). Positivismus verneint nicht nur jede Frage nach der Voraussetzung von Erkenntnis (wie z.B. die Frage von Subjektivität und Objektivität des Erkennens), sondern auch ausdrücklich jeden historischen oder logischen Zusammenhang seines Gegenstands. Diesen gibt es eigentlich garnicht im Unterschied zum Subjekt, ist selbst nur so, wie er für dieses ist, also Subjekt und Objekt in einem, auch gleich, welche Fragen es hat und nach welchen Antworten es sucht. Objektiv ist es nur durch den positiven Befund, also einem Beweis, dass es ist, wie es ist, und wie es durch die Methode der Wissenschaft rein quantitativ als Vorkommnis erwiesen ist. Empirische Zusammenhänge gelten dem Positivismus also nur als formale, überzufällige Gegebenheiten, deren begriffliche Unterscheidung sich an Merkmalen festmachen, durch welche Eigenschaften erfasst und in quantitativer Korrelation für wahr oder unwahr gehalten werden. Positivismus ist eine Denkform des Nominalismus und gründet auf der Vorstellung, dass alles Wissen seine Gewissheit nur in Gegebenheiten hat, weil diese als Tatsache Realität und also schon für sich und nur durch sich zweifelsfrei seien (siehe Sosein). Er behauptet damit, dass alles, was als Gegebenheit naturwissenschaftlich gesehen positiv existiert, schon unmittelbar und wesentlich verstanden sei, weil ein hiervon unterscheidbares Wesen gleichgültig ist, lediglich eine Gedankenabstraktion sein könne. Damit weist Positivismus jede Realabstraktion schon als Ideologie von sich und behauptet deren Wahrnehmung selbst schon als Unangemessenheit, als Unfähigkeit des Verstandes, der sich der Anerkennung des Faktischen verweigere. Das Fakt ist selbst schon Realität, gleich, welche unterschiedliche Wirkung es hat und wie es wirklich zu begreifen wäre. Unwirkliches gibt es demnach einfach nicht und wird dem Verständnis entzogen und selbst als Mythologie abgewiesen. Der Positivismus ist daher der hervorragende Vertreter einer mystifizierten Welt, die ihre abstrakten Gründe durch positive Begründung selbst schon überwunden hat und von daher für den Menschen keine Entfremdung darstellen kann. Wesentlich für den Positivismus ist die Abweisung jedweder Kritik der Philosophie, die ihm lediglich Scheinprobleme sind und die er als reine Mythologisierungen des Erkennens, als unwissenschaftliche Bemühungen im Stadium seiner Entstehung ansieht. Der Begründer Comptes begründet dies mit seinem Dreistadiengesetz, wonach "jeder Zweig unserer Erkenntnisse ... drei verschiedene Zustände (Stadien)" durchläuft, nämlich "den theologischen und fiktiven Zustand, den metaphysischen und abstrakten Zustand und den wissenschaftlichen oder positiven Zustand", welcher erst der eigentlich menschliche sei. Von daher ist für den Positivismus alle bisherige Philosophie eine kümmerliche Form des Erkennens, weil es die Resultate der Geschichte in ihrer Erzeugtheit aus Taten verneinen, als Tatsachen nicht wirklich erkennen und anerkennen würde. So ist auch das Bewusstwerden und Denken selbst nur als Tatsache - in seiner Gewordenheit gleichgültig ob seiner Entstehung eine Sache der Tat. Geschichte selbst ist nur in ihrem Produkt von Bedeutung, da wir tatsächlich überhaupt nur gelungene Geschichte wahrnehmen, die misslungene und selbst verräumt ist. Von daher ist auch alles, was in den Bemühungen des Erkennens und Werdens von Belang gewesen sein mag, für die positive Erkenntnis gleichgültig und zufällig. Es ist dies das Denken eines subjektiven Idealismus, dem jede Gegebenheit für sich spricht und in seiner Wirkung nur begriffen und gemessen und bestätigt werden kann als ein Moment objektiver Wirklichkeit. Das Problem jeder Subjektivität ist darin ausgeschlossen, weil sie ihren idealen Befund schon objektiv hat, bevor sie ihn erkennen kann. Subjektive Erkenntnis ist damit vollständig veräußert und in der Wahrnehmung des Faktischen veräußerlicht, das Subjekt vom Faktum selbst instrumentalisiert. Daran kann es keinen Zweifel geben und so ist jede Wahrheitsfrage und jede Erkenntnis von Entfremdung in der Objektivität per se ein Unding. Damit ist jeder Widerspruch selbst zur Unmöglichkeit erklärt. Aber gerade hierauf gründen die Bemühungen der Dialektik, besonders des historischen Materialismus und seines Gegenstands: Der Kapitalismus. |
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