"Ein Aspekt des Fetischs ist also, daß kapitalistische gesellschaftliche Beziehungen nicht als solche in Erscheinung treten, und sich zu dem antinomisch, als Gegensatz von Abstraktem und Konkretem, darstellen. Und weil beide Seiten der Antinomie vergegenständlicht sind, erscheint jede als quasi-natürlich: Die abstrakte Seite tritt in der Gestalt von "objektiven" Naturgesetzen auf, und die konkrete Seite erscheint als reine stoffliche Natur. Die Struktur entfremdeten gesellschaftlicher Beziehung, die dem Kapitalismus eigen ist, hat die Form einer quasi-natürlichen Antinomie, in der Gesellschaftliches und Historisches nicht mehr erscheinen." (Postone in "Nationalsozialismus und Antisemitismus") Mit seiner 1993 erschienenen Marx-Interpretation Time, Labor and Social Domination (Zeit, Arbeit und gesellschaftliche Herrschaft) wollte Postone die Theorie von Marx grundsätzlich von der marxistischen Theorietradition abheben. Er wendete sich darin gegen solche marxistischen Theorien, die die kapitalistische Produktionsweise unter dem Gesichtspunkt von Ausbeutung und Klassenherrschaft (siehe hierzu Klassenkampf) kritisirten und sich auf die Kritik an der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums (siehe hierzu auch Verteilungsgrechtigkeit) beschränkten. Postone stellte dem die Analyse der abstrakten Formen der kapitalistischen Produktionsweise entgegen, aus denen Marx den Klassengegensatz abgeleitet hatte: Ware, Wert, Arbeit, Kapital. Mit diser theoretischen Regression war Postone mit der Frankfurterr Schule Adornos und deren Subjektkritik einig und reduzierte deren kritische Theorie auf den Doppelcharakter der Arbeit, auf den Gegensatz von abstrakter und konkreter Arbeit, den er nicht aus dem Widerspruch der Wertform vermittet begreifen konnte. Dadurch konnte er allerdings mit Leichtigkeit den Antisemitismus als Ideologisierung der abstrakten Arbeit unmittelbar begründet verstehen und wurde hierdurch zum Protagonisten einer "postmarxistischen Theorie" der antideutschen Bewegung und der Wertkritik. "Moishe Postone vertrat 1979 in seinem Aufsatz „Antisemitismus und Nationalsozialismus“ die These, Antisemitismus entstehe aus dem Nicht-Verstehen des Kapitalismus. Demnach führe die Trennung von Abstraktem (zum Beispiel finanziellem Kapital) und Konkretem (die produzierende, sichtbare Arbeit), die im Kapitalismus auftrete, dazu, dass die produzierende Arbeit und das dazu nötige industrielle Kapital als „das Gute“ und Wert-Schaffende, wohingegen die abstrakten Sphären, wie das Finanzkapital als „das Böse“ angesehen würden. Und da seit dem Mittelalter jüdische Menschen mit dem Finanzkapital verbunden würden, sei über die Verbindung von Judentum und „bösem Finanzkapital“ ein Hass auf Jüdinnen und Juden hervorgebracht worden." (https://revoltmag.org/articles/die-post-antideutsche-hegemonie-muss-fallen/) Moishe Postone will Antisemitismus unmittelbar aus dem Warenfetischismus abgeleitet wissen, weil dieser selbst schon die Wertform der "abstrakt menschlichen Arbeit" darstelle, quasi deren Erscheingsform sei. Aus dem Wert, dem "gemeinsamen Dritten" im Verhältnis der Tauschwerte zu den Gebrauchswerten, woraus Marx die Wertsunbstanz erschlossen hatte, wurde somit das allgemeine Phänomen eines reaktionären Bewusstseins, das sich gerade so notwendig in Gedankenformen wie in den Verhältnissen des Warentauschs, der Produktformen wie auch im Denken der Menschen, als Fetischismus der Sache durch die "Verdinglichung" ihrer Wahrnehmung selbst abspiele, so dass darin die Phänomene einer allgemeinen "Antinomie" zu ihrem Wesen, die verkehrten Verhältnisse des Warentauschs unmittelbar als Antisemitismus erscheinen würde und das bürgerliche Subjekt sich in dieser Erscheinung wesentlich mit sich selbst identifizieren könne und Subjektkritik nötig mache. Der marxistischen Analyse des Kapitalismus wurde damit eine ungeheure Reduktion auferlegt. Aus der Dialektik von Marx wurde eine Phänomenologie - nicht des Geistes, sondern der Sache, die hiervon ununterschieden als versachlicht Geistiges, als unmittelbare Gedankenform der Wertform zu begreifen wäre (siehe hierzu auch Wertkritik). Das Verhältnis von Wesen und Erscheinung wurde zum bloßen Dualismus eines Gegensatzes von Idee und Wirklichkeit, der sachlich wie gedanklich gegeben sei. Von da war der Wert schon auch unmittelbar als Fetisch des Bewusstseins zu verstehen, als Gedankenabstraktion im Bewusstsein, als Fetischismus, und Antisemitismus daher auch als unmittelbaren Erscheinungsform des Warenfetischismus. Dessen "Fetischisierung" bestimme daher auch die gesellschaftlichen Verhältnisse wie die Sache selbst und eine daran entwickelte Ideologiekritik wäre demnach als Kritik dieser Phänomeniloge unmittelbar auch schon revolutionär, wenn sie radikal sei. Und damit ist ein Ziel formuliert, das nicht mehr die Sache betrifft, sondern das Phänomen des Bewusstsein, das darin selbst zu einem sachlichen Gegenstand wird. So sei im Antisemitismus die zentrale Bewusstseinsformation des Warenfetischismus zu erkennen, welche die Macht einer Waren tauschenden Gesellschaft personifiziert. "Die den Juden antisemitisch zugeschriebene Macht wird nicht nur als größer, sondern auch im Unterschied zur rassistischen Vorstellung über eine potentielle Macht der "Untermenschen" als wirklich angesehen. Seine qualitative Andersartigkeit im modernen Antisemitismus wird mit Attributen wie mysteriöse Unfaßbarkeit, Abstraktheit und Allgemeinheit umschrieben. ... Der moderne Antisemitismus ist dadurch gekennzeichnet, daß die Juden für die geheime Kraft hinter jenen Widersachern, dem plutokratischen Kapitalimus und dem Sozialismus gehalten werden. "Das internationale Judentum" wird darüber hinaus als das wahrgenommen, was hinter dem "Asphaltdschungel" der wuchernden Metropolen, hinter der "vulgären, materialistischen, modernen Kultur" und, generell, hinter allen Kräften, die zum Niedergang althergebrachter sozialer Zusammenhänge, Werte und Institutionen führen, steht. Die Juden stellen demnach eine fremde, gefährliche und destruktive Macht dar, die die soziale "Gesundheit" der Nation untergräbt." (Postone in "Nationalsozialismus und Antisemitismus") Und daran lässt sich dann auch noch ein Phänomen anschließen, dass diese Machtergreifung beschleunigt habe und besonders für die Deutsche Geschichte aus der Aufklärung heraus bis in die Moderne auch rund gelaufen ist: Die Industrialaisierung. Klar, dass dies auf eine ganze Kette von Phänomenen auszuweiten ist. "Die abstrakte Herrschaft des Kapitals, wie sie besonders mit der raschen Industrialisierung einhergeht, verstrickte die Menschen in das Netz dynamischer Kräfte, die, weil sie nicht durchschaut zu werden vermochten, in Gestalt des "Internationalen Judentums" wahrgenommen wurden." (Postone in "Nationalsozialismus und Antisemitismus") Indem dieser Fetisch der Warenform als Gedankenform seine Konsequenz, dem Antisemitismus, bekämpft und aufgehoben werde, sei der Kampf gegen den Antisemitismus der Kampf gegen den Kapitalismus schlechthin. Aus diesem Kampf gegen das "fetischisierte" Bewusstsein hatte sich sowohl die Wertkritik wie auch die Antideutsche Bewegung begründet, die beide sich auf Postone berufen, die letztre auch aus der erstren hervorgegangen ist. In der Nachfolge der Negativen Dialektik von Adorno begreift Moishe Postone den Kapitalismus als eine Gesellschaft, die sich nur mittelbar in der Wertform bestimmt, also nicht wirklich durch sie bestimmt ist. Unmittelbar erscheine diese natürlich im Verhältnis der Gebrauchswerte, die erst durch die Abstraktion der Wertform verfälscht würden, so dass sie im Gegensatz zu einer wahren Gesellschaft begriffen werden müsse. Dies steht in einer konsequenten Nachfolge zum Denken von Adorno - nämlich dem Interesse, das Falsche eines ganzen Zusammenhang gegen den Begriff von einem Leben zu halten, das sich in einer anderen Welt erst vollziehen kann. Damit ist nicht mehr die Widersprüchlichkeit dieser Welt als Lebensform der Menschen die unmittelbar praktische Grundlage ihrer Geschichte und Veränderung, sondern die Wahrheit eines Begriffs, der unter der Hand zu einem Begriff der Wahrheit des Lebens gerät. Der Wert ist für Postone nicht Abstraktion als begriffliche Substanz eines Verhältnisses, sondern Form, die Vermittlungsform von Arbeit, die darin mit ihren Produkten lediglich gleichgesetzt sei, ist demnach also Arbeit überhaupt in der Form einer Warenwelt, in welcher die Produkte analog gleichgesetzt wären, wie Arbeit gleichgesetzt ist. Wert ist damit lediglich der Begriff einer Abstraktion, welche eine Eigenschaft der Ware selbst ist, ihres Daseins in der Produktion wie als Produkt, ergibt sich also nicht als Form des Austauschs von Arbeit und Produkt, als Ausdruck eines ausschließlichen Verhältnisses, worin alleine eine Abstraktion die Beziehung ausmachen kann, sondern ist als Wertform lediglich die Form einer Abstraktion, von daher eine unwahre, falsche Eigenschaft der Produkte, wie sie im Kapitalismus nun mal existieren. Wert wird auf diese Weise zum Begriff des "Fehlers", Produkte überhaupt zu vergleichen, als ob alleine der Vergleich den "Fehler" begründen würde. Der Wert als Abstraktion einer wirklichen gesellschaftlichen Beziehung von Arbeit und Bedürfnis, die ihre Gesellschaftlichkeit nur abstrakt hat, wird hierdurch zu einem Fehler des Abstrahierens und verlässt als solcher die praktische Lebenswelt der Menschen - als "falsches Denken" ebenso wie als falsches Sein. Dies vereinigt sich im Begriff des Warenfetischismus, den Postone für den zentralen Begriff des Kapitalismus hält Der Wert ist für ihn also nicht selbst praktische Aufhebung des Widerspruchs von Produktion und Produkt in der Wertform, worin substanzielle Gleichgültigkeit, Wert, erst in ihrer ausschließlichen Existenz wirklich entsteht. Arbeit wird durch diese Denkweise selbst schon zu der Abstraktion, die sich im Austausch der Produkte lediglich analog bestätigt. Umgekehrt wird somit der Produktentausch selbst die Bestätigung der abstrakten Arbeit - ein frühsozialistisches Mißverständnis, das Marx schon ausführlich angesprochen und auf seine affirmativen Implikate hin ausgeleuchtet hatte (siehe hierzu die Ausführung von Marx, z.B. in Textstelle 35). Hierdurch werden die gesellschaftlichen Verh�ltnisse nur noch durch ein �u�eres Subjekt beherrscht, einem �u�eren Wertsein als Verwertungszwang, durch eine tautologische und also unn�tige Selbstbezogenheit des Wertes, die durch eine Wertvergesellschaftung betrieben sei, also durch Heranziehung von Wert in eine Gesellschaft, die damit verf�lscht und mi�braucht werde. Damit ist Gesellschaft als an und f�r sich unber�hrtes Ideal, jenseits ihrer Wirklichkeit begriffen, nicht als vermittelst der Wertverh�ltnisse und dessen Revolutionierung erst werdende Gesellschaft, sondern als eine vorhandene Gesellschaft, die durch den Wert nur verf�lscht w�rde, der Wert nicht ihre �berkommene Form, sondern per se ein fremdes Wesen ohne wirklichen Belang sei - weder eine f�r ihre konkreten Verh�ltnisse notwendige Abstraktion (siehe Realabstraktion), noch f�r ihre Abstraktion von sich n�tig, soweit Gesellschaft nicht gebildet ist. Sein wesentlichstes Problem mit dem Kapitalismus ist die Verf�lschung des Bewusstseins, welches durch das Warenverh�ltnis fetischisiert sei. Hierbei bezieht er sich auf die Darstellung des Warenfetischismus von Karl Marx, worin dieser den notwendigen Schein der b�rgerlichen Gesellschaft beschreibt, die alleine durch das Verh�ltnis von Waren gesellschaftlich vermittelt ist, in dem die Verh�ltnisse der Menschen als Verh�ltnis ihrer Sachen erscheinen. Da von Postone der Schein der Verh�ltnisse nicht als notwendig begriffen ist, also als Form, worin ein Sachzwang Not wendend erscheint, der wirklich gesellschaftlicher Zwang ist, solange die Menschen ihre Sachen nicht in menschlicher Gesellschaft beziehen, ger�t ihm das Warenverh�ltnis zu einer Falschheit, die durch eine Richtigkeit zu �berwinden sei: Durch die Bek�mpfung eines falschen Bewusstseins mit dem Wissen von einer richtigen Gesellschaft. Es war dies schon immer die Position von Intellektuellen, die sich vom praktischen Bewusstsein der Menschen durch theoretisches Bewusstein enthoben, um es zur Theorie zu agitieren, anstatt sich durch Theorie mit diesem zu verbinden, ihre Gedanken mit der Wirklichkeit als deren "Begriff zum Brennen zu bringen" (Marx), Gedankenabstraktionen als Bewustseinsformen von Realabstraktionen zu begreifen. Da die B�rger dieser Verh�ltnisse f�r Postone nur fetischisiert sind, sich also an das Falsche klammern und es verg�ttern, stellt der Kapitalismus vorwiegend ein psychologisches Problem dar. Der Warenfetischismus wird zum Allgemeinbegriff einer Psychologie der Selbstverschuldung, die sich der Erkenntnis des "Falschen" verweigert. Umgekehrt muss das "Richtige" auch nicht in der Wirklichkeit sich selbst beweisen. Die Fehler des Bewusstseins aber haben vor allem in ihm selbst Folgen. Als einer der hervorragendsten wird der Antisemitismus verwendet, der von Postone unmittelbar aus dem Warenfetischismus abgeleitet wird. Die Juden seien f�r das falsche Bewusstsein die Verk�rperung des Geldfetischs, das Bildnis f�r Wucher und Hinterhalt, dem sich die Faschisten mit dem ebenso falschen Bewusstsein eines v�lkischen Arbeitsbegriffs entgegengestellt h�tten. Er sieht also zwei Seiten des Warenfetischismus im Widerstreit, im Vernichtungskampf der Falschheiten und gibt damit der "Richtigkeit" des theoretischen Bewusstseins eine �berh�hung, die ohne Weiteres dem Prinzip des intellektuellen Moralismus bis zur Sektiererei folgen kann (siehe Antideutsche). Damit wird der tats�chliche reaktion�re Grund des Antisemitismus, die feudalistische Ursprungssehnsucht, wie sie F. Engels herausgestellt hatte, v�llig verkannt. Zugleich wird hierdurch ein "Arbeitsfetischismus" zum Argument gegen die Faschisten im gleichen Ma� wie gegen die Arbeiterbewegung. Hierf�r sei es n�tig, eine grundlegende Revision des Marxismus zu machen und die Kritik des Kapitalismus zur Kritik der Arbeit schlechthin zu wenden. Abgesehen von den ungeheueren Verf�lschungen, die hierbei in der Kritik der Arbeiterbewegung notwendig betrieben werden, wird nun auch die Arbeit selbst von ihrem Widerspruch zur Lohnarbeit, dem Verh�ltnis der Besitzlosen zum Kapital entkernt (dies wird vor allem von den sogenannten Wertkritikern ausgef�hrt). So wird Postones Marxrevision zu einer Zerst�rung des gesamten marxistischen Ansatzes, reduziert auf eine "Richtigkeit", die f�r sich steht und nur sich selbst richtig erscheinen kann, weil sie den notwendigen Schein der Verh�ltnisse nicht zu durchdringen vermag. Dies ist an den Begriffen, die hierbei entstehen, allseits zu vermerken, besonders in der mi�br�uchlichen Rezeption des Begriffs des Kapitals als "automatisches Subjekt" und des Werts als Inbegriff von Arbeit �berhaupt. Aus dem widerspr�chlichen Charakter der b�rgerlichen Gesellschaft, der in ihren wirklichen Verh�ltnissen selbst zu seiner Aufl�sung treibt, wird die monistische Theorie eines werdenden Subjekts, dem leider noch die Wirklichkeit abgeht. Peinlich für diese Art des "Marxismus" ist die altkulge Verarbeitung des eigenen Unvermögens, Marx nachzuvollziehen. Ihm wird erst zugewiesen, was ihm dann angelastet wird. Als hätte Marx nur über Verteilungsverhältnisse geschrieben oder gar Arbeit als Selbstverwirklichung des Menschseins aufgefasst, so muss denn ein Postone sich dazu aufmachen, mit seinem ziemlich unbedarfen Denken ihn zu einer emanzipatorischen Theorie zu bekehren. Da wird denn Marx zu dem "reinterpretiert", was aus ihm immer schon zu interprieren war: "Diese Reinterpretation von Marx geht weit �ber die traditionelle Kritik an den b�rgerlichen Verteilungsverh�ltnissen (Markt und Privateigentum) hinaus; sie ist mehr als nur eine Kritik von Ausbeutung und ungleicher Verteilung von Reichtum und Macht. Sie analysiert die moderne Industriegesellschaft als kapitalistisch und den Kapitalismus als abstrakte Herrschaftsstruktur, als gekennzeichnet von einem zunehmenden Auseinanderfallen von individueller Arbeit und individueller Existenz und einem blinden Glauben an unkontrollierte Entwicklung. Sie sieht die Arbeiterklasse als Grundelement des Kapitalismus und nicht als Verk�rperung seiner Negation. Implizit stellt sie ein Konzept in den Raum, in dem der Sozialismus nicht mehr der Selbstverwirklichung von Arbeit und Industrie-Produktion dient, sondern der Abschaffung des Proletariats und der auf ihm basierenden Produktionsform sowohl als auch des dynamischen Systems abstrakter Verpflichtungen, welche die Arbeit als gesellschaftliches Vermittlungsverh�ltnis mit sich bringt." (Postone in "Welchen Wert hat Arbeit?") Seltsam! Wie konnte Marx, der doch allseitig �ber die klassenlose Gesellschaft geschrieben hat, so dumm sein, die Arbeiterklasse unbedingt darin fortbestehen zu lassen? Aber was nicht begriffen ist, das schafft auch keinen Begriff, weil er nicht mehr als Formbestimmung erkannt werden muss, die soweit geht, dass alles Bestehende, also auch die Reproduktion der Arbeiterklasse, einen "systemtranszendenten" Gehalt hat, wenn man den darin bestimmten Inhalt, die Produktivkraft der kapitalistischen Gesellschaft begriffen hat. Dies Begreifen vollzieht sich nicht im "Neid auf das Bestehende", wie Marx es bezeichnet hat, sondern natürlich nur dadurch, dass das Bestehen auf die Angemessenheit von Lohn, Gesundheit, Bildung usw. den Keim der Veränderung in sich trägt - wenn von daher die kapitalistische Gesellschaft auf ihren Sinn und Zweck hin konsequent befragt und ihre Form als anachronistisch im Bezug auf ihr wirkliches Vermögen erkannt wird. Der Kapitalismus lebt zwar davon, dass die Arbeit möglich ist und die Arbeiterklasse sich reproduzieren kann, er entwickelt sich aber im Verlauf seiner Krisen immer wieder zwangsläufig dahin, dass er seine eigenen Bedingungen zerstört. Der Kampf um bessere Arbeitszeiten, Löhne, Bildung und Gesundheit ist dem Inhalt nach daher in der Tat ein Kampf der Klassen, ein Klassenkampf, der nur in der Aufhebung dieser Gesellschaftsform zu Ende gehen kann. Man findet auch bei Robert Kurz (siehe Wertkritik) diese elendige Bemühung, den eigenen Verstand über das kursorische Verständnis seiner Zeit zu heben, indem er dieses erst mal verdummt um sich hiergegen als neuen Verstand herauszukehren. Ensprechender Missionseifer spricht auch aus der Überheblichkeit seiner Texte. "Die Linke", die Arbeiterbewegung und die Widerstandsbewegungen der Dritten Welt bleiben darin eben so dumm, wie sie im Verm�gen seiner Kritik entsprechend begriffen wurden. | ![]() |