"Die Quantität des Geldes wird immer mehr seine einzige mächtige Eigenschaft; wie es alles Wesen auf seine Abstraktion reduziert, so reduziert es sich in seiner eigenen Bewegung als quantitatives Wesen. Die Maßlosigkeit und Unmäßigkeit wird sein wahres Maß. … Das Privateigentum weiß das rohe Bedürfnis nicht zum menschlichen Bedürfnis zu machen; sein Idealismus ist die Einbildung, die Willkür, die Laune, und ein Eunuche schmeichelt nicht niederträchtiger seinem Despoten und sucht durch keine infameren Mittel seine abgestumpfte Genußfähigkeit zu irritieren, um sich selbst eine Gunst zu erschleichen, wie der Industrieeunuche, der Produzent, um sich Silberpfennige zu erschleichen, aus der Tasche des christlich geliebten Nachbarn die Goldvögel herauszulocken, … sich seinen verworfensten Einfällen fügt, den Kuppler zwischen ihm und seinem Bedürfnis spielt, krankhafte Gelüste in ihm erregt, jede Schwachheit ihm ablauert, um dann das Handgeld für diesen Liebesdienst zu verlangen." (K. Marx, MEW 40, Seite 547) Eine Zahl kann nur etwas Ganzes formulieren, die Position eines in sich geschlossenen Zusammenhangs vieler Eigenschaften (siehe auch Positivismus). Sie kann nur eine relative Wahrheit ihrer Beziehungen formulieren, ganz gleich, woraus dies entstanden sind und was sie bewegen und welche Verhältnisse sie begründen können. Eins und Eins ist immer nur als Summe zweier Ganzheiten wahr (siehe auch Quantität) und bleibt sich nur in ihrer Abstraktion gleich (siehe hierzu auch Gleichheit). Von daher können sich ihre Beziehungen auch nur im Gemenge, nur als Summe – nicht als Erzählung – entsprechend verwirklichen. Es können Preise (siehe auch Arbeitslohn) keinen Zusammenhang wirklicher Werte und von daher auch nicht die wahre Gesellschaftlichkeit ihrer Tauschwerte formulieren. Die verwirklichen sich nur relativ als Summe im zeitlichen Wechsel ihrer Beziehungen als Gegenwärtigkeit der Wirklichkeit ihrer Wertschätzung: Geld als Maßstab der Preise in der Relation zu Geld als Maß der Werte wahr machen (siehe Wertrealisierung). Qualitativ ist alles nur im Einzelnen als das Besondere da (siehe Dasein). Eine Quantität ist das Ausmaß einer Veräußeung als Veräußerlichung ihrer Allgemeinheit, als das in ihrer Allgemeinheit verselbständigte Dasein (siehe auch Geld). Verallgemeinerungen entziehen sich der Bestimmtheit von Empfindungen (siehe Abstraktion) und übereignen hierdurch ihre wesentlichen Inhalte den persönlichen Gefühlen ihrer Anstimmmung (siehe Stimmmung ), sind also selbst schon wesentlich normativ (siehe Norm). Verallgemeinerungen können daher nicht schon durch sich selbst wahr sein (siehe Wahrheit). Etwas Allgemeines kann eben nur das sein, was allem gemein ist. Darüber hinaus schwindet seine Wirkung in der Allgemeinheit seiner Existenz. Substanziell kann darin eben nur das sein und bleiben, was im Ausmaß seiner Quantifizierung in seiner Verdichtung auch wesentlich existent ist (siehe Begriffsgröße). Es zehrt aber sein allgemeines Wesen mit dem Ausmaß seiner abstrakten Gegenwärtigkeit – seiner Abwesenheit – auf, kann eben nur das bleiben, was allem auch wirklich gemein ist, kann eben nur das sein, was auch in seiner Abwesenheit durch seine Wirkung wahr bleibt, einenSinn durch seine Wirkkraft verkörüert (siehe auch Abstraktionskraft). Das natürliche Maß einer Qualität wäre schon durch ihren Gebrauch gegeben. Wo man satt ist braucht es keine Nahrung. Das gesellschaftlich notwendige Quantum ergibt sich allerdings erst aus der Form der Geschichte der Nutzung ihrer Eigenschaften. Quantität ist also eine Form der Qualität ihrer Nützlichkeit. Sie kann eine Menge oder eine Masse sein. Eine Menge ist eine durch ihre Natur selbst bestimmte Größe (siehe auch Substanz) wie z.B. als Wertgröße im Maß der Werte oder als eine Masse einer bloß tatsächlichen Anzahl, die durch ihre "Prominenz" zum Maßstab wird, – zu einer Geldmasse als Maßstab der Preise). Das einfache Quantum kann eben nicht einfach Nichts sein. Es existiert schon durch seine Herkunft in durchaus unterschiedlicher Bestimmung: Als bloßeZahl einer Ansammlung unterschiedlicher Formationen, ein Vieles von isolierten Einzelheiten – wenn man davon erzählt – oder als Macht einer unbestimmten Qualität (z.B. Wert als Wertsubstanz), die sich aus ihrer Aufsummierung von Geldmengen ergibt. In der Wirklichkeit einer Masse von Menschen (siehe auch Massenmensch) gleicht alles sich dem puren Anderssein der verschiedensten Gestaltungen an (siehe auch Phänomenologie), weil darin seine Beziehungen sich inhaltlich durch nichts unterscheiden können. Sie realisieren sich als Mensch in ihrer realen Masse, verhalten sich daher familiär als Menschen, die nur fürchten können, dass sie einander nicht erkennen, sich in ihrer Selbstverwertung so fremd sind und bleiben wie jeder schon als Mensch substanziell durch seine bloße Selbstbehauptung für sich ist, weil sich ihr Verhältnis zueinander durch die gesellschaftlichen Abstraktionen ihrer Zwischenmenschlichkeit bestimmt. Jeder bleibt sich gleich, indem er durch sein abstraktes Anderssein sich nur in seinem bloßen Menschsein wahrhat (siehe auch eidetische Reduktion) und sich daher auch nur außer sich verwirklicht. Von daher eistieren die Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft für einander nur durch den Wert, den sie für andere in den Beziehungen ihres sozialen Nutzens finden können, der ihren Selbstwert im Allgemeinen vereinseitigt (siehe auch Monade), bestimmt und verselbständigt und daher vor allem die Oberflächlichkeiten ihrer Abstraktionen bestärkt und prominent macht (siehe Norm). Wenn das Verhältnis von Geldmengen sich als Masse – im Einzelnen sich bestimmungslos verhält und man also dagegen in einer bestimmten Existenz ohnmächtig ist. So wird eine Masse je nach der Form ihrer Beziehung auf das Einzelne zum Subjekt einer mächtigen Beziehung, der Macht einer Bewertung (siehe Wert) aus der Form ihrer Existenz (siehe Existenzwert), als Menge jedoch zu einem Objekt wird, wodurch das Eine von Vielem sich im Maßstab einer relativen Objektivität verhält (siehe z.B. als Tauschwert). Zur Erklärung der Wertform (siehe auch Geldform) ist dies elementar: Der Tauschwert existiert wie auch der Wert selbst schon als Formation einer abstrakten Substanz – einerseits als zeitbestimmte Einheit einer Form (z.B. Wertsubstanz), andererseits einer raumbestimmte Existenz von Preisen einer bloßen Tatsächlichkeit. In Beidem wirkt die Form selbst schon als Bestimmung einer Wertform, die durch ihr gegensinniges Verhalten zwischen ihrem einzelnen und ihrem allgemeinen Dasein, das sich zwischen einzelnen Gebrauchswerten in ihrer Masse durch das zeitliche verdichtete Verhältnis in ihrer Verallgemeinerung, durch die dadurch gebildete räumliche Dichte im Nachhinein ihrer Verhältnismäßigkeit als Form ihres Durchschnitts aus der Wirkung auf ihre einzelne Existenz interpretiert wird. Von da her existiert ihr Quantum als Summe von abstrakten Beziehungen durch die abstrakte Geltung ihrer Struktur. Aus der im Nachhinein ihrer Schlussfolgerungen erfolgen Bewertung ihrer quantifizierten Macht wird das Quantum zu einer leeren Form, wodurch es über dessen Inhalte hinwegtäuscht (siehe hierzu Strukturalismus). In der Masse ist das Vereinte ganz allgemein in der selben Form vermengt und von seinen bestimmten Inhalten abstrahiert (siehe Trennung), so dass es sich durch seine Wiederkehr im Allgemeinen als abstrakt Allgemeines derselben Qualität verdoppeln kann (siehe auch Abstraktionskraft). Dabei reduziert es sich auf eine substanzlose Tatsache von dem, was sich hiervon in seiner Form gleichgültig gegen seinen Inhalt in der Formbestimmung einer ausschließlich abstrakten Substanz (siehe auch Begriffssubstanz) quantifizieren lässt. In deren Begrifflichkeit muss auf deren Erzählung verzichtet werden, um als bloße Zahl einer unbestimmbaren Größe ihrer Allgemeinheit (siehe Begriffsgröße) sich verwirklichen zu können und als durchschnittlich notwendige Arbeitszeit einer abstrakt menschliche Arbeit gezählt wird. Das Quantum wird aber erst durch diese Verdopplung zu einem logischer Begrifl als Begriffsgröße. Es ist als eine Zahl in der jede Erzählung untergeht, die Abstraktion einer Erzählung, in der sie sich substanziell verliert, wo sie für sich steht. Nur darin aber würde sich Qualität überhaupt zeigen können, z.B. als Aufzählung und Geschichte in einem, als Zusammenhang von Ereignissen, die nicht für sich gelassen werden, als Geschichte des Lebens, das sich auch in seiner Menge mitteilen lässt, als materieller Zusammenhang einer Geschichte, von der man zu erzählen weiß, von dem, was sich aus der Vergangenheit für die Gegenwart ergeben, sich darin aufgehoben und bewahrt hat und bewährt ist, der Vergangenheit der Natur, des Geistes, der Menschen und der Welt überhaupt (siehe hierzu auch Historischer Materialismus). Quantität als solche, als für sich seiend, stellt daher nur eine vereinte Substanz dar: Dichte. Das Maß ist die Größe von etwas, gemessen durch etwas anderes, nach dem es eingeteilt wird. Quantität setzt Teilung voraus, ist das Resultat einer Unterteilung von etwas Ganzem. Von daher enthält jede Quantität schon ein Urteil über das, was Teil und was Ganzes sein soll. Ohne dieses Urteil, ohne einen Begriff, um was es dabei geht, verbleibt das Quantum eine leere Abstraktion. Es ist der Begriff selbst, dessen Substanz beurteilt ist (siehe Begriffsubstanz), wenn es quantifiziert, wenn es zu einer Begriffsgröße wird (z.B. abstrakt menschliche Arbeit im Unterschied also zu konkreter Arbeit im wirklichen Arbeitsprozess). Im praktischen Leben geht es meist nur um das Zählen von etwas bestimmtem, was eben aus irgendeinem Grund gezählt werden muss und auch schon durch eine bestimmte Einheit zu sortieren ist (z.B. Raum, Gewicht, Volumen, Dichte, Zeit). Darin schon zeigt sich, dass es die unterschiedlichsten Beziehungen von Etwas gibt, das quantitativ verstanden werden kann. Was soll dies alles, was Quantum ist, mit Qualität, mit etwas Bestimmtem zu tun haben? Für sich genommen ist ein Quantum eher eine ontologische Fixation, welche Zusammenhänge qualitativ gültig machen will, um ihnen ein Wesen zu verleihen, dass sich für sich nicht begreifen lässt. Hierzu werden Begriffe der Beschreibung in die Dimnension des Seins gehoben, ein Lieblingsspiel von Martin Heidegger und seinen Schülern und als solches Grundlage phänomenologischer Logik: "Heideggers Interpretation von Aristoteles: Kategorien, Kap. 6: Über die Quantität ('poson',) (GA19:116). Die Quantität ist teils diskret ('diorismenon') teils kontinuierlich ('syneches) oder indiskret. Nach Metaphysik V, 13 heißt 'quantitativ', was in Bestandteile zerlegbar ist. Was quantitativ zählbar ist, ist Menge. Was meßbar ist, ist Größe. Menge zerfällt potentiell in Größe und umgekehrt. Es gibt eine Quantität von Teilen, die eine Lage 'ek thesin' zueinander haben und aus Teilen, die keine Lage haben. Zahl und Rede sind diskret. Linie, Fläche und Körper sowie 'chronos' und 'topos' kontinuierlich. Das Diskrete besteht aus Teilen, die nicht gesetzt sind, das continuum aus Teilen, die gesetzt sind. Deshalb ist die Weise ihrer Vernetzung oder Einheit verschieden." (Aus "Beiträge zu einer digitalen Ontologie" von Rafael Capurro) Hier soll die wissenschaftliche Tätigkeit, die Art und Weise einer Interpretation ein Urteil bilden, das letztlich nur das Urteil eines abstrakten Verhaltens zu seiem Gegenstand sein kann: Weil man etwas "zerlegen" kann, ohne es analysiert zu haben, kann man daraus auch Mengen bilden. Und was darin als Größe einer Zahl zu versthen ist, kann wiederum als Menge eines geteilten Ganzen zu verstehen sein, ohne das dieses überhaupt begriffen sein muss. Es muss lediglich dessen Ursprung aus seiner Genealogie fixiert werden, die lediglich das Vorurteil bestätigen kann, das mit der Teilung vollzogen wurde: Die Kopfgeburt eben. "Dabei ist zu beachten, daß für Aristoteles die primäre Bestimmung der Zahl, sofern sie auf die 'monás' als die 'arché' zurückgeht, einen noch viel ursprünglicheren Zusammenhang mit der Konstitution des Seienden selbst hat, sofern zur Seinsbestimmung jedes Seienden ebenso gehört, daß es >ist<;, wie daß es >eines<; ist." (Martin Heidegger: Platon: Sophistes. Frankfurt a.M. 1992, Gesamtausgabe (GA) Bd.19:117) Dies hatte auch schon Hegel so von Aristoteles aufgenommen und damit überhaupt seine Wesenslogik in eine allgemeine Logik versetzt. Und gerade dies macht das Problem in der Beziehung von Quantität und Qualität, die Behauptung einer logischen Aufhebung des einen Seins in ein anderes durch einen qualitativen Sprung. Erst Karl Marx hat dies auf die Verselbständigung einer Form bezogen und damit in einen rein geschichtlichen Zusammenhang in der Beziehung von Form und Inhalt gestellt (siehe auch historischer Materialismus). Die Quantität ist eine geschichtliche Form von bestimmten Qualitäten, ihre Erscheinungsweise in dem, worin sie ein Wesen haben, durch das sie nicht wirklich sind. Der Widerspruch von Erscheinung und Wesen macht hiernach den Gegensatz von Qualiät und Quantität zu einem Widerspruch einer ganz bestimmten Gesellschaft: "Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine 'ungeheure Warensammlung'" (MEW 23, S. 49) Dies ist das blanke Gegenteil einer Ontologie. Es ist der Anfang des "Kapitals" von Karl Marx. | ![]() |