"Jene grossen Treibhäuser für starke, für die stärkste Art Mensch, die es bisher gegeben hat, die aristokratischen Gemeinwesen in der Art von Rom und Venedig verstanden Freiheit genau in dem Sinne, wie ich das Wort Freiheit verstehe: als etwas, das man hat und nicht hat, das man will, das man erobert." (Friedrich Nietzsche) "Nur wo Leben ist, da ist auch Wille: aber nicht Wille zum Leben, sondern - so lehr ich's dich - Wille zur Macht!" "Also sprach Zaratustra" Kritische Studienausgabe (KSA) 8, S. 149 "Alles, was aus der Schwäche stammt. Was ist Glück? – Das Gefühl davon, daß die Macht wächst – daß ein Widerstand überwunden wird. Nicht Zufriedenheit, sondern mehr Macht; nicht Friede überhaupt[1165] sondern Krieg; nicht Tugend, sondern Tüchtigkeit (Tugend im Renaissance-Stile, virtù, moralinfreie Tugend)." (Nietzsche, Friedrich, Der Antichrist, 1-10<( - Zeno.org – http://www.zeno.org › Philosophie › Der+Antichrist)) "Eichmann war von empörender Dummheit" (Hannah Ahrend „Gespräche und Briefe mit Joachim Fest) Rassismus entsteht durch eine enttäuschte Selbstwahrnehmung, die ihre Selbsttäuschung nicht zu erkennen vermag und sich deshalb über andere Arten der Wahrnehmung zu erheben sucht (siehe hierzu auch Ressentiment), die sie mangels Empathie an dem entsprechende Äußerlichkeiten (z.B. Hautfarbe, Gewohnheiten, anderartige Kulturen) festmacht. Rassismus bezieht von da her seine Urteile aus Stimmungen abstrakter und daher radikalisierter Selbstgefühligkeiten (siehe tote Wahrnehmung), die sich gegen seine ausgeschlossene Empfindsamkeit kehrt. Zu deren Objektivierung (siehe subjektive Objektivität) betreibt er einen naturalisierten Hass, der politische Wirkung sucht und beabsichtigt. Der verwirklicht sich in den Verhältnissen eines revanchistischen Ressentiments, wodurch mangels eigener Empfindungen innerhalb ihrer politischen Kultur keine Gewissheit für sich finden kann. Sie ist geschichtlich entgegenwärtigt weil sie in ihren wirklichen Beziehungen aus der Zeit gefallen, ungewiss geworden ist (siehe Gewissheit). Weil die Gewissheit der Bildungsbürger selbst zum Kulturbürger geworden ist, als monadisches Subjekt unfähig, sich in größeren Zusammenhängen zu begreifen. Hierdurch schließen sich ihre Erkenntnisse durch ihre Selbstwahrnehmung aus, trennen sich von dem was sie wahr hatten und werden durch die Selbstgefühle einer objektiven Wahrnehmung bestimmt (siehe objektives Selbstgefühl). Ihre Enttäuschung verbergen sie hinter der Maskerade einer Selbstgerechtigkeit, die aus der hieraus entstandenen Ohnmacht sie einen allgemeinen Narzissmus sozialisiseren und daraus erneuerte Selbstgefühle einer Selbstermächtigung beziehen und entsprechende Charaktere entwickeln (siehe hierzu auch autoritärer Charakter). Darin verfestigt sich vor allem ein nationalistisches Selbstverständnis, das sich nurmehr durch Macht und Gewalt behaupten und durch eine übernatürlichen Selbstbehauptung vermitteln kann (siehe auch Heilsversprechen). Hierfür definiert sich Rasssismus aus seiner konkret vorgestellten eigenen Natur gegen die Unnatur einer gesellschaftlichen Dekadenz. Gegen diese soll die eigene "Natur" zu einer besonderen Art werden, die sich unentwegt gegen die Abartigkeiten der gewöhnlichen Bürger über die somit installierte Selbstgerechtigkeit zu verallgemeinern sucht. Darin entwickelt sich Rassismus durch die politische Radikalisierung der ästhetischen Abstraktion eines ästhetischen Willens über die Naturalisierung sozialer Konflikte, die sich im Prozess ihrer Entwirklichung totalisieren. Im Zerfallsprozess der politischen Diskussion ist Rassismus eine subjektivistische Reaktion einer fundamentalen Selbstgerechtigkeit (siehe reaktionäres Bewusstsein), einer verallgemeinerten Kulturalisierung des Nationalismus gegen die Machtpositionen einer mächtigen Repräsentationen des politischen Moralismus der öffentlich-rechtlichen Institutionen, gegen die politische Korrektheit, der Macht eines systematisch strukturierten Liberalismus (siehe hierzu auch Systemtheorie). Rassismus ist ein subjektivierter Moralismus gegen den öffentlichen Moralismus der verallgemeinerten Persönlichkeit einer prominenten politischen Moral der Repräsentation einer politisch mächtigen Kultur (siehe auch repräsentative Demokratie). Rassismus entsteht aber nicht als Bewusstsein, sondern im Streit um die Selbstwahrnehmung in einer Kultur narzisstischer Persönlichkeiten aus der Empörung einer Vergemeinschaftung des ästhetischen Willens gegen die seiner Heilserwartung entzogenen, sich ihr gegenüber fremd verhaltenden Wahrnehmung. In der Trennung hiervon ist Rassismus Ausdruck einer Selbstgerechtigkeit aufgebrachter Narzissten, der Ohnmacht gegen die politische Macht einer ihnen fremd verbliebenen Kulturgemeinschaft der veröffentlichten Selbstlosigkeit eines verbürgten Objektivismus bürgerlicher Subjektivität. Als Fundamentalopposition vergemeinschaftet sich Rassismus gegen die Selbstgerechtigkeit autoritärer Charaktere wie sie im Körperfetischismus der Selbstverwertung einer Eventkultur allgemein entstehen. Durch den darin verselbständigt treibenden ästhetischen Willen werden Eigenheiten irgendwelcher körperlicher, religiöser oder kultureller Phänomene (siehe auch Phänomenologie) verallgemeinert. Sie werden bildhaft subjektiviert, zu einem verselbständigten Erscheinungsbild fremder Subjekte, einer verkehrten Subjektivität der Selbstentfremdung des eigenen Wesens, der im Widersinn einer widersprüchlichen Kultur erklärlich werden soll. Durch die Naturalisierung der kulturellen Herkunft einer fremden Art wird ihre Ästhetisierung als Rasse zur besondere Art der Verkehrung einer unterschiedlichen Wahrnehmbarkeit zwischen Heil und Unheil in den Verhältnissen einer an und für sich heilen Welt, die nur durch fremde Eigenschaften bedroht, ihr Heil also noch nicht vollkommen ist. Sie wird somit implizit heilig gesprochen und hiernach von ihrem innersten Unheil getrennt, hiernach geschieden und ausgeschieden, gegen das Erscheinungsbild der artigen Selbstwahrnehmung als Ausdruck einer von ihrer Natur aus schon abartig bestimmten Welt abgesondert und ausgeschlossen. Letztlich soll damit eine Selbstentfremdung in den eigentümlichen Verhältnissen einer naturalisierten Zwischenmenschlichkeit durch die Natur einer fremden Rasse begründet und legitimiert werden. Gegen die Selbstlosigkeit des herrschenden Selbsterlebens einer Konsumkultur (siehe auch Tittytainment) bestärkt sich durch Rassismus der Popanz der Selbstgefühle einer Scheinwelt voller absurder Eigenheiten. Rassismus beweist somit vor allem die Unnatur einer Gesellschaft im Allgemeinen, denn Rassen gibt es nur im Tierreich. Von daher gründet Rassismus auf einer Entmenschlichung von beliebigen Eigenschaften zum Zweck einer Ausgrenzung, Denunziation und Unterwerfung von Menschen, deren Aussehen, Sitten oder Gewohnheiten (siehe auch Brauch) als Ausdruck einer Entfremdung hergenommen und angefeindet werden. Rassismus wird vom Muster (siehe auch Mustertheorie) der Vorstellung eines mächtigen feindlichen Subjekts betrieben, das als personifizierter Grund für die eigene Selbstentfremdung hergenommen wird und als solches bekämpft werden soll (siehe hierzu auch Rassentheorie). Rassismus will Eigenmächtigkeit durch "Säuberung der eigenen Art" über eine Aussonderung von fremder Art, von "Entartetem", durch die Ausgrenzung von Ohnmächtigem beschaffen. Er sucht hierfür über einen politischen Nominalismus die Eigenschaften der eigenen Art gegen fremd scheinende Eigenschaften abzutrennen und durch deren hierdurch erzeugte Fremdartigkeit alle Erscheinungen von Entfremdung darin zu substantivieren. Die Eigenarten der eigenen Kultur werden genealogisch, also über eine geschichtlich bestimmte Selbstwahrnehmung mit Autorität, als Leitkultur gegen fremde Kulturen ausgestattet, um sie als ein kulturell "gereinigtes" (siehe auch Reinheit) Gemeinwesen, durch die Gesinnung eines gesellschaftlichen Ressentiments verbindlich zu machen (siehe hierzu auch Selbstveredelung). Ein Ressentiment ist ein ästhetischer Vorbehalt, der sich herablassend auf seinen Gegenstand bezieht und ihn hierdurch von sich abstößt. Es ist ein Gefühlsurteil, das sich als ästhetisches Urteil schon vor aller Beziehung durch ein Bild des Abgestoßenen geltend macht, das ihm die verschiedensten Eigenschaften zuspricht, die sich in diesem Bild schon vor aller Erfahrung versammeln lassen. In Auseinandersetzungen, in denen sich die Inhalte gegeneinander aufheben und nicht mehr erschließbar sind, entstehen ästhetische Abstraktionen, Erregungen aus den Aufreizungen der hierdurch ausgeschlossenen Regungen, Bilder einer Entfremdung aus der Verallgemeinerung einer Bedrängnis, die das Fremde selbst schon als Bedrohung der Selbstwahrnehmung erscheinen lassen (siehe Fremdenfeindlichkeit), die nur noch aus der Tatsache ihres Themas als Negativbilder gegen das eigene Sein erinnert werden. Das setzt voraus, dass alle wirklichen Beziehungen der Menschen undurchdringlich und widersinnig erscheinen (siehe Scheinwelt), dass sie wie ein Überbau von Mythologisierungen der gesellschaftlichen Verhältnisse auf den Menschen lasten und dass sie sich in ihren zwischenmenschlichen Erfahrungen inhaltlich entleert haben, sich überhaupt nur noch in und durch ihre Veräußerlichungen erkennen können. Ihre Empathie schwindet, weil sie dabei das Material ihrer Beziehungen verloren haben (siehe auch Selbstverlust) und ihren Körper nicht mehr geistig als Lebensform ihrer Zwischenmenschlichkeit verstehen können und ihre Wahrnehmung durch ihre Selbstwahrnehmung beherrscht und versachlicht ist (siehe hierzu tote Wahrnehmung). Weil sie ihn also selbst nur als das bloße Material ihres Lebens wahrnehmen, das in der Lage sein soll, fremde wie eigene Bestimmungen zu verwirklichen, erscheint ihnen ihre körperliche Gegenwärtigkeit von sich und anderen wie eine Sache, die ihr Leben trägt und ertragen muss und nur in der Art wahr sein kann, die in ihrer Selbstwahrnehmung auch funktional ist, die ihre Selbstgefühle als Empfndungnen ihrer Lebenswirklichkeit wahrmachen und sie dem entsprechend auch beeindrucken muss. Von daher verstehen sie ihre gesellschaftlichen Verhältnisse wie ein einzigartiges zwischenmenschliches Verhältnis das wie eine heile Welt gehegt werden müsse, weil nur diese ihnen Sicherheit und persönliche Größe verleihen könnte. Von daher entsteht ein ästhetisches Vorurteil, ein Ressentiment, wonach alles Fremde als der Feind dieser Gesellschaft wahrgenommen wird, das die Basis eines verweltlichten Narzissmus bedroht. Ein Ressentiment ist eine auf die abstrakte Form ihrer isolierten Regung reduzierte Wahrnehmung (siehe hierzu auch tote Wahrnehmung), die als Verkehrung der Selbstwahrnehmung einer durch ihren Narzissmus selbstlos gewordenen zwischenmenschlichen Beziehung auf sich selbst inhaltliche Wirkung hat und ihre Selbstwahrnehmung verdoppelt, die von daher überhaupt nur noch ästhetische Urteile kennt. Sie fixiert sich an die Selbstgefühle, durch deren Verselbständigung sie entstanden war und bestärkt diese allein durch die Abstraktionskraft ihrer Erregungen, indem sie diese als Inhalte ihrer in ihren Abstraktionen verkehrten Sinnlichkeit vergegenständlicht, in der Formatierung äußerlich gewordener Eigenschaften verstanden haben will (siehe Verstand). Über ihre ästhetischen Urteile verleiht sie ihnen den entäußerten Sinn, den sie für sich ausschließt und verdrängt. Rassismus entsteht daher in einer weitgehend entgeisterten Kultur, in der die Menschen im Gefühl ihrer Entfremdung von anderen Menschen sich zugleich von ihren eigenen Lebensinhalten und also von sich selbst entfremdet haben (siehe auch Selbstlosigkeit) und nurmehr über die Macht der Ereignisse ihre Wahrheit aus deren körperlichen Personifikationen für sich wahrmachen können. In einer derart personifizierten Wahrnehmung reduzieren sich deren Inhalte überhaupt auf Körperformen, die nicht nur persönliche Wirkung haben, sondern überhaupt ihre Lebenswirklichkeit ausmachen und sich in den zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt auf reine Körperformen reduziert haben (siehe Körperfetischismus). Weil sie ihre zwischenmenschlichen Erfahrungen nurmehr über reizvolle Ereignisse vermitteln können, müssen sie die Macht ästhetischer Reize und Anreize (siehe auch Mode und Kult) auf die Erregungen ihrer kognitiven Eigenschaften und Formen abstrahieren. Um überhaupt in Gesellschaft einer abstrakt menschlichen Sinnlichkeit zu verkehren, muss daher die eigene Art über Fremdartiges mächtig, das Selbstgefühl übermächtig werden (siehe auch Fremdenfeindlichkeit). Im kulturellen Zerfallsprozess einer Gesellschaft will Rassismus die abstrakte Gruppenzugehörigkeit einer guten Identität (siehe Güte) erzeugen, die Böses als Bosheit und Schwäche einer ästhetischen Andersartigkeit formuliert, wodurch die Entwertung der im Niedergang begriffenen eigenen Kultur abstrakt ausgeglichen wird. Das Eigene überwindet durch die Überhebung über das Fremde das Gefühl einer kulturellen Minderwertigkeit und findet über diese eine hiergegen gerichtete Überwertigkeit (siehe hierzu auch Übermenschlichkeit). Rassismus ist von da her die narzisstische Totalisierung einer Fremdenfeindlichkeit durch Entstellung oder Zuweisung von politischen oder kulturellen Eigenschaften oder Gewohnheiten (siehe auch Sitte) andersartig wirkender Menschen, wodurch die eigene Selbstentfremdung und Dekadenz überwunden scheinen soll. Rassismus entsteht im Prozess einer Selbstveredelung, die ihren Edelmut in ihrer zwischenmenschlichen Gemeinde erschöpft hat und durch einen Mut zur Veräußerung ihrer Eigensinnigkeit ersetzt, mit der dann schließlich die Vereinzelung der Einzelnen in objektivierten Selbstgefühlen als soziale Macht eines ästhetischen Willen ihrer eigenen Lebensart gegen andere ertragen werden kann, deren Kultur als unterlegen klassifiziert wird. Um durch die Heilserwartungen einer heilen Welt das Unheil ihrer Entfremdung abzuwenden, wird dieses auf Menschen mit fremd scheinenden Eigenschaften projiziert und als Personifikation fremdartiger Persönlichkeiten abgewehrt. Hierfür werden sie durch ästhetische Herabsetzung und Ausgrenzung als eine fremde Art im Großen und Ganzen identifiziert und verallgemeinert und selbst als Wesen eines sozialen Unheils durch fremdartige Einflüsse denunziert und abgewertet. Um die politische Struktur der Eigenheiten der eigenen Glücks- und Heilserwartungen zu bewahren und gegen fremde Einflüsse zu schützen (siehe auch Strukturalismus) wird das Fremde in der politischen Kultur zum Zweck eines Ressentiments als Entartung ästhetisch nominiert (siehe auch politischer Nominalismus), um gegen sie zu hetzen und sie aus der Kulturgemeinschaft einer Bevölkerung abzuspalten und politisch und unter bestimmten Umständen auch physisch zu vernichten. Rassismus formuliert die Programmatik eines Pogroms, das hierdurch vorbereitet und gegebenenfalls inszeniert wird. Rassismus betreibt und bestärkt eine Machtfantasie, die aus einer Abstiegsangst begründet ist. Das setzt voraus, dass ein relativer Wohlstand bedroht erscheint und die Ursachen der Bedrohungen als den eigenen Verhältnissen äußerlich begriffen werden, um einem veräußerlichten Selbstbewusstsein zu genügen, das seine Empathie, die Wahrnehmung durch seine Empfindungen und Gefühle veräußerlicht und verloren hat, sich aus toten Wahrnehmungen bestimmt und kulturell durch kulturellen Ereignissen und Veranstaltungen gehalten und gefasst - also zusammengehalten werden muss. Die durch die kulturellen Verhältnisse einer massenhaften Selbstentfremdung geschaffene politische Kultur von Massenmenschen muss die sozialen Verhältnisse einer Menschenmasse durch eine Scheinwelt von kulturellen Ereignissen kitten, die keinen Grund mehr durch sich selbst haben kann. Die hieraus bestimmte Eventkultur besteht durch die Masse von Ereignisproduktionen, durch deren Kulturkonsum, der die Menschen befriedet und in der Masse von Erlebnissen zugleich befriedigt, soweit sie darin sich in ihren Selbstgefühlen bestärken können. In einer aus dem Erleben befriedigender Ereignisse bestehende zwischenmenschlichen Masse besteht Selbstwert als Gefühlsmasse der Selbstgefühle, die gegen ihre Empfindung nicht nur blind, tote Wahrnehmung sind, sondern politische Erregung formulieren (siehe hierzu auch politischer oder religiöser Fanatismus). Denn darin geht die einzelne Selbstbezogenheit als Empfindung eigener Ohnmacht unter, wenn sie sich darin bestärkt und sich selbst in der Masse der Gefühle als Massengefühl verliert. In der Abwesenheit von Kultur wird Massenkultur zu einem leeren Verlangen einer erregten Abstraktionskraft verselbständigt. Weil die durch sich selbst bodenlos und grundlos ist, entwickelt sich darin die Dämonie eines Selbstbewusstseins, das nur im Selbstverlust wahr sein kann, sich in der Selbstverlorenheit eines Massengefühls an ihr messen und bestärken muss, um durch Masse eine eigene Größe zu gewinnen und eigene Ohnmacht zu ersetzen. Rassismus wird auf diese Weise für sich notwendig größenwahnsinnig. Um Geltung zu finden, sich überhaupt in der und durch die Einsamkeit der Menschen massenhaft gültig zu sein, die sich im Erleben von Ereignissen verloren haben, um sich in ihrer Selbstwahrnehmung als Moment einer Gefühlsmasse wahr zu nehmen und wahr zu machen, sozialisieren sich ihre Gefühle nurmehr in der Erregung eines Massengefühls. Es sucht die Masse seiner verlorenen Selbstwahrnehmung in einer besonderen Art einer Gruppenzugehörigkeit als Maß und Mittel seiner Selbstermächtigung, an der sein Selbstwert bemessen und empfunden wird. Es findet und empfindet sich nurmehr in einer ihm fremden Zugehörigkeit, also im Selbstverlust (siehe auch Depression) und wird sich selbst entsprechend fremd, weil es sich in seiner Selbstbegründung verachtet (siehe auch tote Wahrnehmung). Denn es gewinnt sich psychisch in der Zugehörigkeit in einem fiktionalisierten Gruppengefühls, wie es sich darin verliert und in seinem Verlust autoritativ bestärken muss, sich aus seiner Verachtung für sich gegen andere emanzipiert, durch die Projektion seiner Selbstverachtung die Verachtung gegen Menschen, die dem Zerrbild einer Selbstentfremdung entsprechen und deren Eigenschaften eine Infragestellung eigener Identität bewirken, die sich gegen Fremdes als Behauptung seiner Abartigkeit, als Fremdenfeindlichkeit behaupten muss.(siehe Selbstbehauptung). Rassismus folgt dem Geltungsstreben eines verselbständigten Selbstwerts und grenzt sich auch selbst durch die von ihm an anderen erzeugte Fremdartigkeit aus. Rassismus ist die Grundform einer abgetöteten Wahrnehmung, die ihre eigene Wahrheit außer sich zu nichten sucht. Sie ist das Resultat eines Selbstverlustes, der sich im Massengefühl aus massenhaften persönlichen Krisen heraus in sozialen und zwischenmenschlichen Verhältnissen vergemeinschaftet, in denen sich die darin notwendige Selbstbehauptung zwischenmenschlich aufgelöst hat, besonders wenn und wo es um symbiotische Selbstbehauptungen gegangen war. Was in diesen Verhältnissen an Selbstwert nötig ist, macht sich dann im Verlust der Selbstachtung als Minderwertigkeitsgefühl einer verlorenen Sinnlichkeit geltend. Im Selbstgefühl einer übermenschlichen Naturanschauung macht sich aus den Trümmern einer aufgelösten Selbstbeziehung der Selbstwert einer toten Wahrnehmung geltend, die durch Selbstveredelung eine Selbstermächtigung betreibt, durch welche ihre entleerte Selbstbehauptung bewahrt wird und sich mit ihrem Niedergang als Nichtung ihrer Selbstbeziehung durch ihre Selbstlosigkeit bewahrheitet, die ihre Wahrheit nurmehr außer sich finden kann, soweit sie das Fremde zu beherrschen versteht (siehe hierzu auch autoritärer Charakter). Dem Begriff nach ist jede zur Rasse verkehrte menschlichen Eigenschaft die Verrücktheit einer personifizierten Machtvorstellung von einem Übermenschen, einer allgemeinen menschlichen Art, die sich gegen besondere "Abartigkeiten" richtet und sich als von seiner gesellschaftlichen Verwirrung gereinigtes menschliches Subjekt vorkehrt (siehe auch Subjektkritik). Dieses soll kraft der abstrakten Vorstellung (siehe auch Gedankenabstraktion) von einer voraussetzungslosen reinen Subjektivität (siehe hierzu auch Ästhetik) dem entsprechende Artigkeiten vorstellen und von da her einen Geschichtsbildner der abstrakten Persönlichkeit des Menschseins darstellen. Diese soll durch ihre Vermittlungsmacht in einer durch ihre Krisen und Zerwürfnisse sichtbar gewordenen abstrakten Gesellschaft als wahrer Mensch, als menschliche Identität schlechthin geschichtlich als eine übermenschliche Persönlichkeit, als persönliches Subjekt der Geschichte verstanden und begriffen werden. Dadurch können in den Krisenzeiten zerstörter Gesellschaftlichkeit die in ihren sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen verwirrten Menschen verächtlich auf ihnen unmittelbar fremd erscheinenden Menschen und Kulturen herabschauen und ihre Selbstverachtung mit der abstrusen Selbstgerechtigkeit einer "verhagelten Kultur" überwinden. Es hat sich im Niedergang der bürgerlichen Kultur erwiesen, dass die Selbstlosigkeit einer toten Wahrnehmung sich im Lebenszusammenhang einer Eventkultur durch deren Ereignisproduktion zu einer kulturellen Macht entwickelt, die nach einer gewaltigen Macht ihrer eigenen Art verlangt, weil sie von den kulturellen Inhalten eines politisch bestimmten Lebensraums abhängig ist. Sie hat eine totale Ausschließlichkeit ihrer Funktionalität nötig, um ihre Macht als Form einer allgemeinen Selbstwahrnehmung durch deren Kulte, Rituale und Strukturen (siehe auch Brauch) zu vermitteln und über die allgemeine Meinungsbildung des Wählerwillen in einer repräsentativen Demokratie zu erhalten. Deren Nöte und Notwendigkeiten, die sich nicht mehr menschlich verhalten können, weil sie keinen menschlichen Sinn mehr erkennen lassen, müssen sich übermenschliche Qualitäten einer gesellschaftlichen Mitte und Vermittlung verschaffen, denn sie haben in den heilen Welten ihrer medialen Vermittlung sich als das allgemeine nationale Versagen ihrer sozialen Inhalte herausgestellt. Von daher war aus der unmittelbaren Vereinzelung der Bürger des Mittelstandes (siehe auch Kleinbürger) das Verlangen nach einer Rettung ihres zerfallenden Gemeinwesens, nach einem übersinnlichen Wesen der eigenen Natur entstanden, die der ästhetische Wille der Politik mit der politischen Ideologie eines nur vorgestellten übersinnlichen Gemeinwohls zur Gattung eines Massenmenschen aus der Kultur ihres politischen Gemeinwesens (siehe auch Nationalstaat) entwickelt und zu einer übernatürlichen Größe der darin übersinnlich erscheinenden Eigenarten eines Übermenschen zu einer rassistisch bestimmten Kulturmacht und Größe umformt. Diese wird aus der Verallgemeinerungen des ästhetische Willens, indem sie alle individuellen Eigenarten der Menschen aufheben und gleichschaltet, um sie von ihren Gegensätzen und Entgegnungen in ihren Widersprüchen durch das Heil eines nationalistischen Willens (siehe auch Nationalismus) zu "erlösen" und sich ihrer persönlichen wie sozialen Ohnmacht zu bemächtigen. Der aus der Menschheit herausgesetzte und über sie hinweg bestimmte Mensch ist im Grunde nur religiös zu begreifen, weil er keine sinnliche Gewissheit gewährt und sich nur zwischen Heil und Unheil darstellen lässt und durch die Abstraktionskraft eines reaktionären Geschichtsverständnisses als das Heilsversprechen einer Heilserwartung positioniert wird. In einer derart vorgestellten Scheinwelt ist Religion zu einem profanen Weltverständnis und das Alltägliche zum Dasein von Untermenschen herabgesetzt und muss mit ihrem Gottesglauben gegen den profanen Glauben an eine außerweltliche Kulturvorstellung eines Massenmenschen konkurrieren (siehe hierzu auch Ästhetik). Das Maß dieser Konkurrenz ist die Größe einer Abstraktion von einem Gemenge von Empfindungen zur Gefühlsmasse von isolierten Existenzen in einem national bestimmten Lebensraum (siehe auch Volk). Rassismus entsteht im Massengefühl autoritärer Charaktere, die darin ihre Macht durch Angleichung beziehen oder suchen und sich darin auch stützen und vergemeinschaften. Rassismus entsteht in den kulturalisieren Beziehungen einer sozialen Bedrängnis, die für die einzelnen Menschen unauflösbar ist und die Gesellschaft spaltet. Wo diese Spaltung nicht als sachlich (wirtschaftlich) begründet wahrnehmbar ist entsteht das Verlangen nach psychologischen und kulturellen Kriterien für den "Schuldigen", der als Ursache der Gespaltenheit hergenommen werden könnte. Dieser soll dann durch eine Gemeinschaftsbildung überwunden werden, die sich als ein kulturell bestimmtes Ganzes totalisiert und kulturpolitisch ermächtigt, indem sie alle Abweichungen als Abart herabwürdigt und ausgrenzt, um eine Ordnung der eigenen Art als deren formelle Reinheit zu installieren (siehe hierzu auch Bürokratie), und die sich hierdurch als eine Größe stark macht, die über die kulturellen Grenzen ihrer Sitten und Gewohnheiten (siehe auch Brauchtum) verfügen soll. Ihre kulturelle Macht bezieht sie aus der Bevölkerung, die sie aus den Widersprüchen ihrer Selbstbeziehungen im Selbstgefühl eines Volkes sozialisiert und draus eine soziale Identität bezieht, die als Gesinnung der Bevölkerung eine kulturelle Autokratie erlangt. Dadurch soll die Macht und Größe eines geschlossenen Kulturzusammenhangs erzwungen werden, der die gestörten Verhältnisse bereinigt und hierdurch eine eigene Art durch Ressentiments gegen behauptete Abartigkeiten einer anderen Art bestärkt und sich durch kollektive Selbstveredelung zu einer gewaltigen übermenschlichen Gefühlsmasse einrichtet. Rassismus ist eine hoch aufgeladene Fremdenfeindlichkeit, die in den symbiotischen Lebensverhältnissen eines ästhetischen Willens (siehe auch heile Welt) als Bedrohungsgefühl entsteht, als Angst um die Selbstbeziehung, die darin gefestigt sein soll (siehe auch symbiotische Selbstbehauptung). Das in der Symbiose veräußerte, das für sie ausgeschlossene Sein wird zur Gefahr für die Selbstgefühle, die als Infiltration oder Penetration empfunden wird. Deren Wahrnehmung kann sich im Maß ihrer Ausschließlichkeit als negative Erregung, als fremde Kraft einer empfundenen Negation mit Hass aufladen und sich im Prozess ihrer Nichtung vom Fremdenhass zum Rassismus entwickeln. Die Bedingung hierfür ist die Isolation der Selbstwahrnehmung, die allgemeine Bedrohlichkeit gegen ihr Vermögen, sich durch sich selbst zu bestimmen, durch die Dichte der fremden Eindrücke sich von sich selbst zu entfremden (siehe auch Selbstentfremdung). Rassismus ist von daher zugleich die Ideologie einer Fremdenfeindlichkeit, die für den Populismus einer nationalstaatlichen Selbstermächtigung (siehe auch Nationalismus) genutzt wird. Damit wird der Zusammenhalt einer nationalen Scheinwelt durch Ursprungstheorien der Entartung (siehe auch Ursprungssehnsucht) verwissenschaftlicht und der Hinweis auf die Eigenart von eigener Art zur Personalisierung und Ausgrenzung des Fremden zu einer Heilserwartung entwickelt, die durch ein idealisiertes Unheil sich selbst positiv bestimmt. Ursprünglich war Rassismus das Resultat des Sklavenhandels in Großbritannien und den USA, durch den die Menschen, die zur Arbeit verschleppt und gezwungen worden waren, als unzivilisiert und meist auch als Unmenschen bzw. Untermenschen qualifiziert wurden. Hierdurch sollte ihre Ausbeutung als Naturrecht erscheinen und wurde jeder humanitären Beurteilung entzogen, praktisch grenzenlos ermöglicht. Der Begriff Rasse wurde hierzu bereits im 16. Jahrhundert eingeführt. Erst mit den Sklavenaufständen im 18. Jahrhundert und schließlich ihrer Verbrüderung mit der weißen Arbeiterklasse in England und Frankreich wurde dem Rassismus der kulturelle Boden entzogen und seine ökonomischen Grundlagen bewahrheitet. Aber auch heute noch wird immer wieder die Ausgrenzung von unerwünschten Menschen durch Merkmale ihrer Andersartigkeit begründet und entsprechend mythologisiert. In den Selbstgefühlen entstehen Ressentiments, die sich wie ein totalisiertes ästhetisches Urteil errichten. Dabei folgt das Ressentiment einem ästhetischen Willen, der eine Identität der Masse von seelischen Absichten subjektiviert und zum Massengefühl entwickelt. Hierdurch können ganz einfache Gefühle als Kräfte des politischen Hinterhalts eingesetzt werden und als politische Gewalt Menschen bedrängen und ihren sozialen Status beschädigen oder mobben. Der Aufbau von Ressentiments folgt im Prinzip einer Verdichtung (Aufmassung) von Gefühlsurteilen durch Monopolisierung (Vereinseitigung) zu Meinungen, die sich in Massengefühlen bestärken lassen. Im Grunde ist es ein Zirkelschluss von Meinung und Gefühl, der sich in einer Gesinnung abschließt und mitteilt. Daraus entstehen Emulsionen aus einer bestimmten Kategorisierung, deren Stereotypisierung, der Konzentration von Vorurteilen mit zugehöriger Diskriminierung und abschließender Dehumanisierung (siehe Rassismus) durch die Ausgrenzung einer Abart von einer Art, die über über eine Naturmystik kategorisiert wird. Rassismus wird hierbei immer mehr zu einer Naturalisierung kultureller Eigenschaften. So wie diese als Lebensweise, Mode, Kunst, Religion usw. eine bestimmte Kultur vermitteln, werden sie von Rassisten als Naturmerkmale zur Totalisierung einer Naturmythologie hergenommen, als Hautfarbe, Geschmack, Glaube usw. Rassismus will in unbegriffenen gesellschaftlichen Verhältnissen Ordnung schaffen, säubern von dem, was einem mehr oder weniger vorherrschenden ästhetischen Willen missfällt. Er macht das Anderssein zu einem Prinzip, das die ihm vorausgesetzte Selbstentfremdung zu einer fremden Erscheinung umkehrt, wofür ein fremdes Wesen durch solche Mythologie erst geschaffen werden muss. Rassismus gründet daher auf einer substanziellen Fremdenfeindlichkeit, auf einer Selbstbehauptung, die in wirtschaftlichen und sozialen Krisen und den darin auftretenden Lebensängsten Selbstsicherheit aus einer kollektiven Selbstgerechtigkeit beziehen will. Darin entsteht eine Selbstversicherung (siehe auch Sicherheitsbedürfnis) durch die Behauptung einer normativen Substanz der Selbstwahrnehmung, die als Rechtswesen von eigener Art hergenommen wird, das aus den Konkurrenzen seiner Wirklichkeit und den darin chaotisch gewordenen Lebensängsten durch die "höhere Wahrheit" eines eingeschworenen Menschseins enthoben und dabei geordnet und in seiner Zugehörigkeit bereinigt werden soll. Weit mehr als die einzelnen Wahrnehmungen und Äußerungen bilden hierfür Stimmungen (z.B. in der Familie) die Lebensgrundlage des Selbstgefühls ganzer Generationen durch die Ausgestaltungen ihres Lebensraums. Sie sind somit schon Keime einer Hörigkeit, in der das Zugehörige sein Geltungsstreben entwickeln (siehe hierzu auch Fremdenfeindlichkeit) und deshalb auch rassistisch werden kann (siehe hierzu auch Massengefühl). Dies allerdings notwendig erst, wo es für sich selbst kulturell verloren hat (siehe Selbstverlust) und widersinnig wird. Reinheit ist ein Prinzip der Religion, die sich durch ihre Heilsversprechen popularisiert. Sie wird daher auch für eine Politik funktional, die nur noch durch die Versprechen von Populisten verweltlicht wird. Und sie begründet die Moral einer Selbstgerechtigkeit, die bodenlos ist. Aber sie muss auch ihren Boden in sich selbst finden und hat also in ihren Empfindungen und Gefühlen vor allem eine "höhere Wahrheit" nötig, irgendeine Heilsbotschaft, die auch betörend wirken soll. Deren Rassismus ist das Sektierertum der Religion einer völkischen Heimat. Es ist die Vorstellung von allgemeinen isoliert existierenden Menschen, die sich in einem Gefühl von Entfremdung durch die Vergemeinschaftung ihrer individuellen Selbstentfremdung eine Gesellschaft versprechen, eine vereinsartige Gemeinschaft, in der wirtschaftliche und psychische Beengung, Konkurrenz, Existenz und Lebensangst aufgehoben sein sollen. Dabei grundlegend ist allerdings nicht eine wirkliche Gemeinschaft, sondern die darin verbundenen Selbstwahrnehmungen, die ihre Selbstentfremdung zu Ursprungsbehauptung umkehren, darin versammelt sein wollen, um sich hiergegen positiv zu bestimmen, um ihre Nichtigkeiten durch angesammelte Positionen aufzuheben, die sich nur dadurch verwirklichen können, dass sie fremdes auch ausweisen, ausschlachten und vernichten. In der unbegriffenen Reaktion einer auf sich und in sich verworfenen Gesellschaft verschmilzt dadurch eine wirtschaftliche mit einer seelischen Armut zu einem Komplott der Existenz- und Lebensängste, die sich zugleich ihrer wirklichen Gesellschaft entziehen und diese durch eine Volksgemeinschaft mit eigener Gesinnung ersetzen wollen. Das Konkurrenzverhältnis ist das Prinzip der Verwertung menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften. Konkurrenz ist die Wirklichkeit des Wertverhältnisses, die Gewalt des Vergleichs im Warentausch und der kulturellen Gleichschaltung von allem, was auf den Markt kommt. Wer sich selbst veräußern muss, wer nur seine Arbeitskraft verkaufen kann, um an seine Lebensmittel zu gelangen, um sich zu reproduzieren, der muss hierbei von sich selbst absehen und alles geben, um Arbeit zu bekommen, um "arbeiten zu dürfen" und seinen "Arbeitsplatz" auch zu behalten. Und indem er von sich selbst absieht, sieht er auch von allem ab, was er wirklich ist, reduziert er sich selbst auf das, worauf sich seine Tätigkeit körperlich und geistig abstrahieren lässt. Wo ein Mensch von sich selbst absieht, unterliegt er allerdings freiwillig der Substanz der Abstraktion einer gesellschaftlichen Macht, der Ausschließlichkeit des Gemachten, und bestärkt die Isolation der Menschen und Produkte durch deren Abtrennung von ihrer Lebenstätigkeit (siehe Teilung der Arbeit), also auch der Trennung des Produkts von seiner Herstellung, den Lebenssubstanzen, die darin vergegenständlicht sind. Mit der Verwirklichung des Einen wird die Entwirklichung des anderen betrieben, denn einfache Ausschließlichkeit, die Abstraktion des Einen verwirklicht nur seine Einseitigkeit und spielt das Getrennte gegeneinander aus und macht es für einander fremd. Durch die Konkurrenz wird jeder dem Anderen fremd und zugleich zu seinem Gegner. Jeder ist durch sie der Fremde als Feind des anderen (siehe auch Fremdenfeindlichkeit). Fatal ist, dass das Konkurrenzprinzip oft gerade von den Menschen am stärksten verinnerlicht wird, die nur ihre Arbeitskraft veräußern können oder selbst schon sozial exkommuniziert sind und sich in der Spirale einer Selbstentwertung sehen, verstehen und empfinden. Wo sie ökonomisch unterliegen, suchen sie einen Ausweg durch eine Selbstbewertung, die zwangsläufig in Selbstverwertung mündet, durch die sie sich um so selbstloser machen, wie sie sich wertlos fühlen. Und wo sie hierüber kein Bewusstsein erlangen, können sie sich hiergegen auch nur noch persönlich als Bürger einer Nation behaupten, durch die sie sich letztlich noch politisch bestimmen (siehe auch Nationalismus) und sich darin selbstlos, sich selbst zum Kollektiv vereinigter Bürger, zum Volk machen. Darin verschmelzen völlig gegensinnige Existenzen in einem Kult des abstrakt Eigenen, der Selbstbehauptung schlechthin. Die politische Klasse der Bürger und die der Arbeitsleute lässt sich darin nicht mehr unterscheiden (siehe hierzu auch Klassenbewusstsein). Und damit werden die Bilder einer abstrakten Bedrohungslage in den Kreislauf einer Selbstbestärkung einbezogen und hierbei zusammen gemengt und zu einer Symbolkonstruktion, worin Gefühle der Selbstentfremdung zur Form eines feindlichen Unwesens konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Aufwertung der Selbstwahrnehmung, zur Begründung einer hochwertigen Eigenart dienen. Eigenarten werden auf diese Weise zu Symbolen einer Ausgrenzung, die sich in der Selbstgerechtigkeit der eigenen Lebensart gegen eine Wesensfremdheit veredelt. Mit der Projektion von Symbolen artfremder Eindrücke, wird die Mythologie einer Unart zu einer Wesensfremdheit verschmolzen, gegen welche die artgerechte Selbstwahrnehmung veredelt (siehe auch Selbstveredelung) und die Selbstbehauptung mit Edelmut verfüllt wird. Die Verunsicherungen der gesellschaftlichen Beziehungen eines Lebensraumes werden dadurch gegen eine Selbstsicherheit ausgetauscht, die aus nichts anderem besteht, als aus der Bereinigung der heimeligen Lebensart (siehe heile Welt) durch die Ausgrenzung von Eindrücken fremder Art, durch die Selbstermächtigung eines Edelmuts, der sich mit einem ästhetischen Willen bewaffnet. Aus einem Sicherheitsbedürfnis entwickelt sich die Bereinigung der Selbstwahrnehmung (siehe auch Reinheit) aus der Selbstveredelung gegen Monster aus fremden Welten, durch die Mythologisierung von fremder Lebensart, fremder Kultur, mit der die Selbstentfremdung in der eigenen überwunden werden soll. Dieser Grundmechanismus der Fremdenfeindlichkeit wird gesellschaftlich besonders relevant, wenn er als kulturelle Auseinandersetzung politisch instrumentalisiert und popularisiert wird. Dabei entsteht eine objektive Selbstläufigkeit von kulturellem und politischem Gehalt. Die Existenzängste der unteren Schichten der Bevölkerung, die sich aus Konkurrenz- und Verteilungskämpfen ergeben und die Bedrohung der Staatsfinanz durch die Staatsverschuldung und Geldentwertung des feudalkapitalistischen Schuldgeldsystems vereinigen sich in einer Gewaltspirale gegensinniger Interessen, die als solche überhaupt nicht mehr auftreten können, weil sie zu einer politischen Kultur verschmolzen sind. Es ist die Radikalität der herrschenden Kultur, der Avantgardismus der Kulturbürger und Kultureliten, die in den Krisen des Kapitals die Unsicherheiten ihrer Geldwerte als Existenzbedrohung auffassen, als Bedrohung ihrer relativ heilen Welt, in der noch alles schön und gut zu sein scheint, aber durch die Verwahrlosungen und kulturelle Dekadenz kapitalistischer Lebenswerte und die dem entsprechenden Bewertungen des Lebens im Allgemeinen in Frage gestellt ist. Ihre Existenzangst ist ihre unmittelbare, ihre kulturell nicht zu vermittelnde Lebensangst, die ihre Eigentumstitel in ihrem ganzen Wertesystem zur Grundlage hat, die sie im Maß der gesellschaftlichen Verödung als perspektivlos empfinden. Vom Standpunkt der Geldbesitzer hat alles einen Wert, weil Geld durch die Verwertung des Lebens überhaupt entsteht und als die Macht toter Arbeit, als Kapital jede Lebensäußerung beherrscht. In der Unkenntnis ihrer Werte lösen sie ihre Perspektivlosigkeit auf in einen kulturellen Symbolismus (siehe auch Fanatismus), in die Personifizierung objektiver Umtriebe abstrakter Lebensbestimmungen, durch die das Übel als "Fremdherrschaft" exkommuniziert und in die Triebe von raffgierigen Monstern in der Gestalt kulturell angezweifelter Zugehörigkeit gewendet wird (z.B. Antisemitismus, Antiislamismus). Darin wird das Unheil ihrer Lebenswelten in eine Abart des Menschseins verdrängt und soll schließlich durch die Lebensversicherung eines kollektiven Heilsversprechens ("Wir sind das Volk"), durch die absurde Glaubensmacht an eine nationale Endlösung, durch eine Religion des Kulturstaates überwältigt werden. Die Rede ist dann von einem Kampf der Kulturen, in dem die Glaubenszentren gegeneinander auftreten und nur noch "Freunde" oder "Feinde" kennen (G.W.Busch jun.: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!"). Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit Entfremdung und Fremdem zu tun. Es ist die notwendige Schuldzuweisung einer in den Institutionen des Kleinbürgertums und seinem abstrakt allgemeinen Lebensmittel Geld allgemein herrschenden Lebensangst, die sich in der Bekämpfung von Fremdem überhaupt stark macht, weil es sich in seinem Geldbesitz so allgemein versteht, wie es seinen Kulturbesitz darin so innig wahrhat, dass sein Sicherheitsbedürfnis sich in absoluten Kontrollbedürfnissen verwesentlicht und sich dem entsprechend auch ideologisch verfüllt. Darin treten die Begründer von Rassismus und Bücherverbrennung hervor, sobald es ihnen möglich ist, ihre Gefühlsurteile durch ihre Medien auch allgemein vorherrschen zu lassen, als allgemeine Meinung zu installieren, die jederzeit zu einer vorherrschenden Wählermeinung werden kann. So tritt das Problem des durch sich selbst beschränkten Wertwachstums in seiner ökonomischen Krise mit äußerster Gewalt in die bürgerliche Kultur ein. Und wenn sich in dieser die Selbstachtung der Menschen zu einem allgemeinen Selbstwert entäußert hat, der zu einer politische Macht sittlicher oder religiöser Vorstellungen, als Macht der Gewohnheiten zwischenmenschlicher Beziehungen geworden ist und sich auf sich selbst nurmehr ästhetisch bezieht, wird das Ungewöhnliche als etwas wahrgenommen und aufgefasst, das "aus der Art fällt". Solcher Selbstwert könnte alles, was ihm unangemessen ist, sich auch nur religiös "entschuldigen". Sobald er aber hierüber hinaus sich gegen den Verfall der bürgerlichen Beziehungen entwickelt hat, wird er fanatisch gegen die Verunreinigung seiner Welt. Die allgemeine Selbstwahrnehmung der Kultur fühlt sich bedroht und kehrt sich als ein ästhetischer Wille für die Reinheit ihrer Welt, für ihre heile Welt, gegen das Abweichende, das Fremde, das "Abartige". Es muss keinerlei wirkliche Bedrohung vorliegen, wenn die Selbstentfremdung zu einem massenhaften Gefühl geworden und also nicht als eine wirkliche Entfremdung der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der Menschen begriffen und erkannt ist, sondern lediglich als Gefühl existiert, von den wirklich anwesenden Menschen, von der Gesellschaft verlassen, "heimatlos" zu sein. Dann kehrt sich diese Gefühlsmasse in ein allgemeines und damit objektives Selbstgefühl, das sich als massenhafte Eigenheit, als die eigene Art gegen das Fremde überhaupt zu begründen sucht. Damit wird die Beziehung von Eigenem und Fremdem der Erkenntnis entzogen, die Potenziale ihrer Ergänzung, ihre Auseinandersetzung und Synergie ausgeschlossen, also vor allem eigenes Denken vernichtet und die Selbstgerechtigkeit der eigenen Art zum Maßstab der Wahrnehmung überhaupt, zu dem was wahr sein soll gegen das, was wahr gehabt wird. Rassismus ist - wie der speziellere Kulturrassismus auch - eine Symbolkonstruktion, worin Gefühle der Selbstentfremdung zur Form eines Unwesens konzentriert werden, das schon durch seine fremde Art zur Selbsterklärung dient und eine kollektive Selbstgerechtigkeit untermauern soll. Er gründet auf einem Ausgrenzungsbedürfnis, auf einer Fremdenfeindlichkeit, die kulturelle, psychische, wirtschaftliche oder soziale Konkurrenzverhältnisse zugunsten einer bestimmten Art zu entscheiden sucht. Von werden damit Menschen nach einer Zugehörigkeit von Eigenschaften (z.B. Hautfarbe, Geschlecht, Kultur) beurteilt, die das Urteil nicht begründen, wohl aber Augenscheinlichen durch bloß phänomenale Assoziationen für politische Werturteile wesentlich machen können (siehe Politischer Nominalismus). Rassismus wendet sich im Allgemeinen gegen die Widersprüchlichkeiten von Machtverhältnissen, die sich in Privatexistenzen isolieren und sich von daher besonders in Krisenzeiten nur noch abstrakt allgemein als Verworrenheiten endloser Nichtigkeitserfahrungen in zirkulären Problemlagen darstellen und deren Vernichtungskraft sich durch fremde Mächte erklären lassen sollen, durch Infiltration einer Bosheit fremder Art. Diese muss substanziell als etwas ganz anderes gelten, als das eigene quasi natürliche menschliche Wesen. Von daher versteht sich Rassismus als Ausweisung von unnatürlichen Menschen, die nicht dem gewohnten Leben entsprechen, denen also unterstellt wird, dass deren Natur selbst entfremdet und von daher in der Lage sei, die eigene Art als natürliche Eigenart der eigenen Kultur zu bedrohen. Da die fremde Art hierfür als Unnatur sich verstehen lassen muss, kann es nur fremde Kultur sein. In der Reinheit der Art wird damit eine Güte der Kultur als Eigenheit einer Natur, als eigentümliche Natur der eigenen Kultur versetzt. Durch die Gleichsetzung von einer natürlich oder kulturell eingrenzbaren Erscheinung mit einem allgemeinen Wesen behauptet ein Rassist, dass soziale Inhalte und Konflikte durch die damit assoziierten Eigenschaften begründet seien, im erweiterten Sinn auch durch kulturelle oder nationale Eigenschaften (siehe auch Kulturalisation), um diese zu einer Art zu totalisieren, die für sich in ihrer Reinheit isoliert erscheinen soll. Er behauptet also einen allgemeinen Grund von äußeren und für sich isolierten Merkmalen, die an einzelnen Menschen vorfindbar sind, um darin eine Bewertung kultureller, sozialer oder politischen Art zu ermessen (siehe hierzu auch Kulturrassismus). Die Absicht der Rassisten besteht aus einer Selbstbehauptung der eigenen Art, die sich durch die Erzeugung einer fremden Art aufwertet, um damit z.B. die eigene Lage oder Disposition zu verbessern. Es geht hierbei um die Erzeugung von sozial bestimmenden Merkmalen, welche einer sozialen Autorität dienen, ohne sich aus dem sozialen Verhältnis selbst zu begründen (meist sind es kulturelle, natürliche oder religiöse Labels). Er ist wesentlich eine Selbstveredlung, wodurch zur Vermeidung von Identitätsangst ein Selbstwert als Stolz auf eine eigene Art hergestellt wird, der zwar keinerlei wirkliche Grundlage hat, der aber als eigene Position gegen das Gefühl einer Minderwertigkeit errichtet wird. In der allgemeinen Klassifikation einer allgemeinen Eigenschaft, die aus einer schlichten natürlichen Eigenheit besteht, wird ein solches Gefühl negiert und in der abstrakten Negativität einer naturhaften Klasse von einer hiergegen kulturalisierten Eigenart ausgegrenzt, - somit zum positiven Selbstbekenntnis gegen das Andersartige, zum schlechthin Eigenen, zu einem abstrakten Kulturgut. Dieses wird an die Stelle einer Selbstentfremdung gesetzt, in welcher allgemeine Entfremdung sich in eine zirkuläre Selbstwahrnehmung konzentriert hatte. Neben der Anerkennung von Autorität (siehe auch autoritärer Charakter), der Gewöhnung an Verfügungsmacht, ist auch wirkliche Existenzangst oder Lebensangst eine Grundlage für Rassismus. Diese setzt die Gier (siehe Trieb) nach Diskriminierungsmerkmalen im doppelten Sinn: Unterscheidung durch Unterwerfung. Die Merkmale hierfür können von daher beliebig sein, wenn sie nur sozial anerkannt werden (z.B. Blaue versus braune Augen, blonde oder rote versus schwarze Haare). Auch reichen hierfür oft Gerüchtebildungen über kulturelle oder religiöse Interessen (z. B. "die Juden raffen das Kapital", "die Moslems verheizen ihre Frauen"). Wo mangelhafte Lebensbedingungen, Angst und Hoffnungslosigkeit und der Mangel an notwendigen Fähigkeiten Selbstgewissheit verunmöglichen, können sich Menschen darin bestärken, einen Gegner zu haben, der die eigene Kränkung in ihrer Negation verkörpert, ein Gegenüber, an welchem Selbstwertgefühle durch Nichtungsinteresse an dieser Verkörperung erwirkt werden. Die Gewalt gegen Schwache, gegen Obdachlose, Andersartige, Andersgläubige, Andersfarbige, Alte und Behinderte, Kranke oder seelisch geschwächte Menschen u.a. kommt nicht aus einer Ideologie, aus einem rationalen Bedürfnis, das sich gegen Menschen wendet, die "dem Staat nur Geld kosten" wie das gerne behauptet wird. Dies ist lediglich die Rationalisierung einer wesentlich tieferen Not. Sie kommt aus einem Vernichtungsgefühl, das zu einem grenzenlosen Hass geworden ist, zu einer sinnentleerten Erregung in bloßer Negativität egozentrischer Wahrnehmung. Das Gefühl, sich als Lebenszentrum seiner selbst, also sein Selbstgefühl zu verlieren, wird besonders von autoritären Charakteren absolut wahrgenommen und kann sich von daher keiner Erkenntnis wirklicher Lebenszusammenhänge öffnen. Es muss sich für sich totalisieren und macht sich frei, indem es andere bedroht und manchmal auch wirklich vernichtet - besonders jene, welche die Wirklichkeit der Selbstwertprobleme darstellen: z.B. wirkliche Schwachheit, wirkliche Aderartigkeit usw. Aus der Bedrohung und Nichtung solcher Wirklichkeiten verwirklicht sich ein an und für sich leeres Selbst, das nur daraus besteht, durch eigene Kraft sich dieser Wirklichkeit entledigen zu wollen. Wiewohl diese Kraft äußerst selbstsüchtig erscheint, ist sie doch zugleich ohne wirklichen Bezug auf sich, wesentlich selbstlos und lediglich in abstrakten Klassifikationen formuliert. Das entleerte Selbst des Rassismus errichtet sich aus der Kraft selbstloser Gewalt, die lediglich aus Erregung besteht und keinen wirklichen Bezug zu ihrem Gegenüber hat. Sie lässt sich gerne auch führen, wenn sie in ihrem subjektiven Vermögen keinen Halt findet, für sich zu kraftlos ist. Sie bedarf dann einer Kraft, die auf einer bloßen Masse gründet, auf dem leeren Miteinander, einer abstrakten Gemeinschaft selbstloser Menschen. Seinem Inhalt nach besteht Rassismus aus einer Bewertung, die sich an natürlichen Merkmalen eines Menschen festmacht, also diesen einen Wert zuweist, wonach bestimmte Eigenschaften oder Merkmale zu einem eigenständigen Wesen, einer eigenen Art substantiviert werden (z.B. von der Hautfarbe zur Art: Schwarzer, Weiser). Als Bewertung verfolgt diese Substantivierung den Zweck, aus einem Naturmerkmal ein Ganzes vieler Eigenschaften zu machen, wonach die Eigenschaften zu einer eigenständigen Art oder Rasse verallgemeinert werden. Die Verkehrung von Wesen und Eigenschaft geschieht natürlich nicht zufällig und grundlos. Darin werden Ressentiments zu einer sozialen Substanz verobjektiviert, also zu einem Urteil, wodurch Menschen eingeordnet oder ausgegrenzt werden. Gefühle der Entfremdung lassen sich abstrakt umkehren, indem Fremdheit als das schlechthin andere, als Feind überhaupt und also als fremde Natur ausgemacht wird. Das Entfremdungsgefühl erzeugt in dieser Feindbildung Selbstvertrauen, indem einfältige Gefühle aus dem Vertrauten heraus in der Ausgrenzung von Unvertrautem, also im Begriff eines Fremden eine Selbstgewissheit erzeugen, das keine andere Substanz als die eines total anderen haben muss: Das total Entäußerte. Indem dieses zum politischen Begriff wird, werden Ressentiments zu Rassismus. Im Begriff ist es dann allerdings nicht mehr das fremd Bestimmte, das Ungewöhnliche, das der dunkelhäutige Mensch darstellt, sondern das Vertraute, das sich ihm überstellen soll, indem es das vom Gewohnten ausgegrenzte Ungewöhnliche zum Begriff einer fremden Art totalisiert und damit politisch hantiert. Er dient der Einordnung bzw. Ausgrenzung solcher Wesen aus dem gewohnten Gesellschaftszusammenhang, also der Überordnung bzw. Unterordnung von Menschen je nach rassistischer Bewertung. Natürliche Eigenschaften werden somit zur Eigenart einer anderen Art, einer fremden Kultur, zu einem kulturellen Wert des eigenen Seins gegen fremdes Sein. Sie werden kulturalisiert. Für den Staat ist Rassismus ein besonders ausgefeiltes Herrschaftsinstrument um Anpassung zu bewirken. Indem er eine Klasse der Bevölkerung in Kategorien der Eigenschaften von Menschen in zwei oder mehrere Arten (z.B. Schwarze, Weiße, Eingeborene und Fremde) gegeneinander aufsplittert, wird eine Hierarchie der unterschiedlichen Existenzen zwischen ihren Entsprechungen mit dem Staatsinteresse eingeführt. Die Art wird zum Rechtsverhältnis gegen eine Unart, wodurch diese ihr unterworfen wird. Der Artige steht dann als der Angepasste immer über dem Unartigen und gewinnt seinen Selbstwert durch sein Anderssein - damit aber auch seinen politischen Wert. Den Verlust dieses Selbstwerts wird er mehr fürchten, als jeden anderen Wertverlust. Durch die damit bestimmte Hierarchie von Angepassten gegen Unangepasste werden aus der Klasse der Besitzlosen also zwei Klassen, die sich nur in ihrer kulturpolitischen Bewertung unterscheiden, der Unartige aber die Wertlage des Artigen wesentlich mitbestimmt, der ja mit ihm konkurrieren muss. Auch wenn sie objektiv in gleicher Lage sind, erscheinen sich die einen der Lage der anderen entkommen zu sein. Aber es muss dennoch jeder wissen, dass er unter einer objektiv mächtigen Staatsrute (fascies) steht. Das Interesse an einer Bewertung von persönlichen Eigenschaften hat seinen Ursprung vielleicht auch erst mal nur aus einem Selbsterhaltungsinteresse innerhalb der Konkurrenz, wenn z.B. der deutsche Gemüsehändler mangels guter Umsätze beim türkischen nebenan den gravierenden Unterschied entdeckt, dass der eben von anderer Art ist, wo man "nie wissen kann, was ist". Oder auch, wenn z.B. mit der Eigenschaft Mann oder Frau die Höhe des Lohns bestimmt wird, damit dem Kapital ein größerer Profit verbleibt. Oder auch, wenn mit der Andersartigkeit eine Minderbezahlung der Schwarzen begründet wird, die ja eigentlich schon immer Sklaven waren und "nicht zu viel verdienen" sollten. Dass Frauen oder Schwarze in der Provinz immer noch weniger verdienen als Männer oder Weiße verschiebt die Konkurrenzlage dann auch zugunsten der kulturalisierten Naturwerte. Das alles mag am Anfang stehen. Aber der Rassismus will nur bessere Konkurrenzbedingungen haben. Er will wesentlich mehr: Er will sich gegen anderes Adeln, um es sich kulturell zu unterwerfen. Wo die Selbstwerte nieder gehen, da kommt der Rassismus auf seinen Kern: Er veredelt das Selbst, um eine Lage zu überwinden, welche ihm eine eigene Identität verunmöglicht und sich als objektive Identität gewinnt, sozusagen als Identität der eigenen Natur, der eigenen Art, der zum Wesen behaupteten Eigenart. Dass solche Bewertung und Sichtweise gesellschaftlich schon auf einer rein körperlichen Ebene wirksam werden kann, liegt wesentlich am Körperfetischismus, der in einer Kultur der Erlebenswerte sich entfaltet, in welcher zwischenmenschliche Beziehungen wie körperliche Naturnotwendigkeiten erscheinen. Besonders in den Krisenzeiten des Kapitalismus entsteht mit den Funktionsstörungen der Reproduktion des gesellschaftlichen Verhältnisses und der Zunahme sozialer, kultureller und individueller Verwahrlosung und Haltlosigkeiten ein Definitionsbedarf nach dem, was als normal, schön und gut zu gelten hat. Die Dysfunktionen der gesellschaftlichen Zusammenhänge erscheinen als Störung und Zerstörung von Kultur, "wie sie eigentlich sein sollte", bzw. wie sie gewohnt war. Ursprungsehnsüchte kommen auf, welche das Bedürfnis nach Wiederherstellung der Kulturgewohnheiten bestärken. Die Naturalisierung von Kultureigenschaften geschieht daher in einem Drang zur "Gesundung der Kultur", zur Heilung gebrochener Welten. Es ist die Grundform des Heilsprinzips. Rassismus entsteht aus dem Gefühl einer Identitätszerstörung durch soziale, individuelle oder kulturelle Verwahrlosung, welche das Bedürfnis nach einer Ganzheit als solche, das Verlangen nach einer reinen Totalität bestimmt. Es steht damit negativ zur eigenen Wirklichkeit, die als unerträglich empfunden wird und in der Abstoßung hiervon ein Verlangen nach Totalitarismus entstehen lässt. Von daher wendet sich der Rassismus nicht mehr im Einzelnen oder auch als Klasse, sondern grundlegend gegen das konkrete Dasein, das dem Rassisten überhaupt fremd geworden ist. Als bloß unheilvolle Gegebenheit kann es nur nichtig sein. Das abstrakte Ganze, das reine Sein wird zum Inhalt der Bedürfnisses, sich gegen das Unreine, welches darin totalisiert ist, zu wenden. Hiergegen begründet sich seine abstrakte Totalität: Indem das Reine gegen das Dasein zum Heil wird, wird die Unreinheit zum Subjekt der Vernichtung, zu einem Gegner, der entsprechend seiner infiltrativen Macht vernichtet werden muss. Aber die Wirklichkeit des Rassisten ist damit nicht aus der Welt. Er kann ja nur in seiner Vorstellung rein sein. In seiner Wirklichkeit fühlt er sich selbst unrein, so dass er auch negativ gegen sich selbst bestimmt ist und nur durch eine Vorstellung von einem Anderssein in der Zukunft getrieben ist. Er verneint also nicht nur Fremdes, sondern auch sich selbst. Sein Selbstwert besteht nicht wirklich, sondern nur aus der Vorstellung einer Rasse. Oft sind Rassisten selbst unterprivilegiert und wenden sich in ihrer Selbstüberhöhung gegen alles, das sie um so stärker als vernichtend erleben, wie sie sich hiergegen abheben. Aus dieser Spirale der Selbstentwertung durch Selbstveredelung entsteht eine ungeheure Kraft. Aus dem tobenden Totalitarismus wird eine Zerstörungswut gegen alles, was unheil erscheint (z.B. Behinderte, Homosexuelle). Weil er sich selbst nur durch die Bereinigung, also abstrakt von sich und den wirklichen Seinsbestimmtheiten überhaupt begründet, muss der Rassist sich auch gegen alles unter dieser Bestimmung verhalten. Indem alles Fremde das Unreine in sich haben soll, will er sich selbst gegen die Abart bestimmen, die er aus sich selbst herausnimmt, um sie im Fremden zu bekämpfen. Alles, was er selbst sein müsste, um seiner Wirklichkeit zu beherrschen, sieht er in der Abart negiert. Er will stark und klar und ganz sein, also ist er vor allem gegen Schwäche und Siechtum und Andersartigkeit (siehe Fremdenfeindlichkeit). Das Ganze entsteht erst hierdurch als Norm der Reinheit der eigenen Art, seiner Rasse, die in dieser bloßen Negation bestimmt sein muss. Darin begründet sich sein "Adel". Und die Selbstveredlung durch seinen Kampf gegen das Unreine erbringt nun jene abstrakte Identität, sein abstraktes Ego, das sich selbst nicht mehr wirklich begründen muss, weil es auch aus keiner Wirklichkeit mehr begründet ist. Aus der Position der reinen Totalität, aus einem kulturellen Totalitarismus heraus begründet sich also die Selbstunterscheidung der eigenen Art von einer Unart, einer nicht eigenen Art. Er setzt die Vorstellung einer reinen, also abstrakten Totalität voraus, um darin die Unwirklichkeit einer unendlichen Selbstbeziehung durch absolute Beherrschung zu überwinden. Dies ist eine Selbstbeziehung als absolute Selbstentfremdung, die sich nur in der Beherrschung des Andersartigen, des Fremdem überhaupt verwirklichen kann. Seine abstrakte Identität kann der Rassist daher auch nur in einer Art finden, die er sich zu eigen macht (z.B. durch Hautfarbe, Nationalität o.dgl.), um als Mensch hervorzutreten, der über sich selbst steht, indem er auf andere herabschaut, sie sich dadurch subsumiert, dass er sie von sich ausgrenzt. Der Rassist sucht in seiner radikalen Selbstentfremdung seine gesellschaftliche Ohnmacht durch die Aneignung einer übermächtigen Fremdidentität gegen wirklich Ohnmächtige zu wenden und sich hierdurch zu verwirklichen. Seine konkrete Identitätslosigkeit wird auf diese Weise quasi übermenschlich bestimmt, von einem Zweck höherer Art, den es als solchen nicht gibt. Er muss an seinem Negativ erst wahrnehmbar gemacht werden: Durch Verachtung der Unart, der fremden Art, die durch diese Negativität rein ästhetisch bestimmt ist. Daher ist Rassismus die Ausdrucksform eines ästhetischen Willens, welcher der Selbstveredlung dienen soll, indem er durch die Schändung und Zerstörung des Andersartigen seine Selbstverwirklichung findet. Gewalt ist daher auch sein immanentes Maß, das Ausmaß des Bedarfs an einer reinen Totalität, bzw. seiner Identitätslosigkeit. Darin unterstellt der Rassist eine reine Kultur, die meist selbst nur eine Konstruktion, eine ästhetische Fiktion ist. Rassismus setzt sich politisch durch die Kulturalisation einer subjektiven Eigenschaft von Menschen zum Zweck der sozialen Unterordnung und Ausgrenzung durch und ist eine wesentliche Grundlage für einen Kulturstaat. Im Ganzen hat die rassistische Selbstbegründung zur logischen Konsequenz, dass das "Abartige" das Subjekt seiner Vernichtung wäre, wenn er ihm nicht zuvorkommt. Er muss daher darauf zielen, dessen Vernichtung zu kalkulieren und zu betreiben. Zum Anlass nimmt er ein Vorurteil, welches natürliche, soziale oder kulturelle Eigenschaften zum Klischee einer sozialen Bewertung macht, an der sich soziale Brennpunkte abstrakt vergegenständlichen. Meist wird durch diese eine Beziehung auf die Menschen abgewendet, um an ihnen die Macht einer Erlösung hiervon zu fiktionalisieren. Oft trifft dies gerade die Menschen, die bereits in einem sozial geächteten Gebrauch stehen, die also ausschließlich im Nutzen einer gesellschaftlichen Angelegenheit verwendet werden, deren Gebrauch verdrängt und damit unbegriffen ist oder unbegreifbar gemacht werden soll, um eine gesellschaftliche Problematik zu bereinigen, einen gesellschaftlichen Heilungsprozess an ihnen zu imaginieren (siehe Heil). Im Rassismus kehrt sich also eine soziale Beziehung gegen Menschen um, die zwar genutzt, aber nicht gerne gesehen sind. Meist waren oder sind die rassistisch Geächteten die Träger einer Geschichte, die aus moralischen Gründen nach oder zu ihrer Bereinigung geleugnet wird (z.B. die Schwarzen als Sklaven der Weißen, die Juden als Zinseintreiber und Händler des Kapitals, die rothaarigen Kelten als Kriegssklaven der Römer und Griechen). Mit dem Begriff einer Rasse oder einem kulturellen Wert (siehe hierzu auch Kulturalismus) wird eine Verschleierung betrieben, in der sich dies umkehrt gegen alles, was als soziale Belastung empfunden wird (siehe auch Selbstverkehrung) und als diese Rasse ausgegrenzt wird. Im Krisenfall der bürgerlichen Gesellschaft wird Rassismus schnell zu einem Bündnis von großer Politik mit den Ressentiments einer bestimmten Bevölkerungsschicht hergenommen. Grund hierfür ist die damit einhergehende Disfunktionalität der bürgerlichen Lebensverhältnisse, die aus unbegriffenen Dimensionen hervortreten und Verelendung und Verfall von gewohnten Strukturen aufzeigen, der in dieser Unmittelbarkeit unbegreifbar ist. So wie Rassismus überhaupt aus Identitätslosigkeit entsteht, wendet er sich dann politisch meist an die Nationalität, welche als die reine Totalität hergenommen wird. Nationalismus ist die politische Form des Rassismus. Dabei trifft sich Rassismus mit einem politischen Bedarf an Populismus für PolitikerInnen, die nicht mehr wegen ihrer Politik gewählt werden können, weil das Parlament sich als fremd und unfähig gegenüber der Realität seiner Bevölkerung erweist. So gestaltet Rassismus selbst die Politik um zu einem Populismus des Gemüts, zu einer Psychologie, welche Massenkultur politisch durchsetzen will. Während diese Bevölkerung darin ihren Ärger, ihre Angst und ihre Aggressionen loswird, erfindet die Politik darin die ganz großen, die völkischen Lösungen in einer problematischen und krisenhaften Weltlage, vor allem im ganz großen Versprechen einer endgültigen Lösung, manchmal auch in der Heilserwartung einer Endlösung. Sie gewinnt hierbei am meisten, weil sie populistisch das umsetzen kann, was ihr nötig scheint, vor allem wenn es letztlich gegen die Bevölkerung selbst geht, die ihr dann auch noch in ihrem Rassismus entgegenkommt und das Heil in entsprechender Politik erwartet. Der Begriff Rasse stammt aus der Zoologie und wird dort zur Ordnung von Tiermerkmalen zu bestimmten Tierarten verwendet. Rassismus ist die Umkehrung hiervon: Die Biologisierung von menschlichen Merkmalen zu Wesensunterschieden von Menschen, die darin den Tieren gleichgestellt werden, also auch als Objekte derer, welche die Tierart bestimmen, die Rassenmerkmale formulieren. Dabei zeigt sich, dass solcher Naturalisierung immer die Assoziation einer sozialen Form oder Rolle vorausgeht. Die Herabsetzung, die einer "Rasse" zuteil wird, entspricht dem sozialen Bild, das mit dem Begriff der Rasse formalisiert wurde. So waren z.B. die Schwarzen in den USA als Sklaven aus Afrika eingeführt, bevor sie nach ihrer rechtlichen Aufwertung kulturell abgewertet wurden, um sozial und ökonomisch noch unter Wert gehalten zu werden. Ähnlich erging es schon sehr viel früher einer Rasse, die heute nirgendwo mehr als solche begriffen wird: Die Rasse der Rothaarigen. Es waren die Kelten und Germanen, die von den Griechen versklavt und nach Griechenland entführt worden waren. Deren Nachfahren sollten eben auch wie die Schwarzen in den USA in Griechenland nicht integriert werden. Man sieht daran gut, wie Rasse überhaupt entsteht. Rassismus ist eine kulturelle Reaktion auf politische Verhältnisse, die darin verkehrt werden. Von daher ist Rassismus immer eine Form der Selbstverkehrung der eigenen politischen Position. Rassismus dient der sozialen und kulturellen Bewertung von biologisch und/oder kulturell bedingten Merkmalen von Menschen (z.B. Hautfarbe, Kulturgeschichte) und betreibt deren kulturelle Klassifikation, ihre Ein- bzw. Ausgrenzung auf scheinbar natürlicher Basis. Damit wird der Schein von naturgegebener Unterschiedlichkeit der Menschen vermittelt, der zugleich den Umkehrschluss dahingehend enthält, dass es eine Reinheit der Rasse auch wirklich gebe, eine bestimmte Naturempfindung, die zur Bestimmung der Rasse, zur Naturbestimmung der Naturempfindung tauglich sei. Durch die rassistische Zuordnung von Eigenschaften entsteht eine Gruppenidentität, die von jeder wirklich sozialen und geschichtliche Begründung absieht, also von Wirklichkeit überhaupt abstrahiert. Von daher ist der Rassenbegriff ein nur durch biologische oder kulturelle Masse bestimmter Begriff, der als Abgrenzung zu anderer Bestimmung benutzt wird. Von allen konkretisierbaren Bestimmungen und Momenten wird somit abgesehen, diese dafür in willkürlicher, meist phänomenologischer Form eidetisch zur sozialen Charaktermaske assoziiert und hierdurch natürliche oder kulturelle Eigenschaften zum Träger einer objektivierter Subjektivität (z.B. der Jude als Zinswucherer, der Moslem als Terrorist, der Mann als bloßes Wert- und Verwertungsinteresse). Subjektiv entsteht Rassismus aus einem massenpsychologisch bestimmten Bewusstsein, das die eigene Identität durch Gruppenzugehörigkeit in der Abgrenzung zu fremder definiert und hiergegen für besonders schutzwürdig hält (z.B. auf der Grundlage von Untergangtheorien). Angstabwehr wird hierbei durch die Selbstbehauptung einer Gruppe zu einer Macht durch Masse, zu einer Gruppenmacht, die auf der Basis rassistischer Begrifflichkeit Identität liefert und befördert, indem sie sowohl persönlich wie auch sozial und kulturell eine Selbstverkehrung betreibt: Durch Projektion der eigenen Mängelgefühle entsteht eine Gewaltbeziehung gegen alle, die hierfür genutzt werden können(z.B. sozial Schwache, Behinderte, Penner gegen das Selbstgefühl eigener Schwäche). Diese wird als Lösung gegen die allseitige Widersprüchlichkeit krisenhafter Lebensverhältnisse hergenommen, wenn diese selbst prinzipiell als lebenszerstörerisch erscheinen (siehe Vernichtingslogik). Aus Vernichtungsangst wird hierdurch Vernichtungsmacht, die oft auch kulturalisiert oder sogar selbst zum Kult wird. Dies verschafft dem Einzelnen und der Gruppe selbst den Nimbus der Unberührbarkeit. Eine Einschränkung der Gruppenmacht wird damit als Selbstbedrohung empfunden und diese Macht daher durch gewalttätigen Vandalismus oder Randalismus oft schon im Vorhinein unter Beweis gestellt. Was hier praktisch durch ein reaktionäres Bewusstsein vollzogen wird, lässt sich auch begrifflich konstruieren (siehe Rassentheorie). Es verschafft der Rassenbegriff auch theoretisch eine Ursprünglichkeit, eine Lebensgrundordnung (siehe Archetypen), die durch Reinhaltung der Rasse oder der Art wieder von selbst bewahrheitet und wahrgemacht werden soll. Rassismus ist der Aberglaube an eine wesenhafte Reinheit auf der Basis natürlicher Merkmale, der vor allem eigene Identität inmitten fremder Verhältnisse dadurch verschaffen soll, dass ursprüngliche - und d.h. dann: natürliche - Wesensmerkmale als vermeintliche Naturbestimmung gegen die Verwirrungen in der Welt kehrt. Sie äußert sich als Vorwurf der Seinsvergessenheit, der Identitätsbehauptung eines eigentlich natürlichen, aber durch den modernen Menschen verfälschtes Wesen, welches den Durchsatz des rasssereinen guten Menschen verlangt. Damit wird objektiven Verhältnissen eine ungeheuerliche Subjektivität der darin aufscheinenden Probleme gegeben, die durch die Naturalisierung eines Problemträgers angegangen werden (z.B. indem der oder die Schwarze das Wesensmerkmal des Unheimlichen zugesprochen bekommt und außer Landes verwiesen wird, oder der Semit mit jüdischer Religion gleichgesetzt wird und als Synonym für das Kapitalinteresse auserwählt und bekämpft wird). Rassismus erhebt sich über das Sosein durch die Objektivierung des Andersseins, die Identifizierung eines Anderen, der als das Fremde schlechthin genommen wird, als andere Art, andere Welt. Das Andere stiftet aber nur dadurch Identität, dass dieses zum Synonym von Entfremdung wird. Damit setzt sich diese schon als neues Anderes, als die bessere, die veränderte, die revolutionierte Welt. Es ist im Grunde das schlechte Anderssein, die schlechte Negation. Es ist deren bloße Umkehrung: Was fremd ist, kann nicht eigen sein, also entsteht Eigenheit durch Erzeugung und Abstoßung von Fremdheit, durch handfeste, praktische Ent-Fremdung. Sie ist für den Rassismus konstitutiv und zugleich in ihm auch schon überwunden als eine Abart, als unterworfene Sache, Unart. Dies dient zugleich der Verschleierung wirklicher, d.i. sozialer, ökonomischer und geschichtlicher Unterschiedenheiten menschlicher Lebensbedingungen. Jeder Rassismus beruht auf einem Gefühl der Zerstörung des Eigenen, auf einem Unheil, und versucht sein Heil in der Zuordnung von Eigenarten, Eigenheiten oder Eigenschaften zu einem nominellen Wesen (siehe Nominalismus) der Bedrohung (siehe Vernichtungslogik). Dabei erfüllt die Zusammenstellung und Zuordnung dessen, was als Eigen gilt, keine wissenschaftliche oder einfach wirkliche Beweisführung, sondern einen Zweck, wie er sich aus den Absichten der politischen Kultur gegen die Zerstörung ergibt (siehe Untergangstheorien). Die Beobachtungen, die hierbei aufgegriffen werden, können beliebig sein oder auch überzufällig, wesentlich werden sie nur durch die Absicht, mit der sie zusammengeführt werden und nur dadurch zu einem Begriff (war z.B. die Zuordnung der Schotten zu Geiz vielleicht eine Eigenart, die sich - wenn überhaupt - aus karger Landwirtschaft o.ä. erklärt hätte, wird sie so zu einer Wesensart, als die sie für bestimmte Absichten Verwendung findet). Politische Kultur findet über solche Synthetisierungen im politischen Nominalismus ihre Ideologie zu allem, was ihr fremd ist und gründet, bestätigt und festigt darin ihren Glauben an sich selbst. Wenn die Seele in Zweifel gerät, wird Kultur zur Eigenwelt (siehe Volksseele), die das Bezweifelte dadurch aus sich setzt, dass es Abart wird. Wo Kultur wirklich in Not ist, besonders wo ihre Zerstörung wahrgenommen wird, da wird dieser Glaube der Eigenwelt zu einer kulturellen Identität durch die Herabsetzung aller anderen Kultur als Unwirklichkeit, als Unglaube der anderen. Rassismus ist eine nominalistische Glaubensidentität, der es gleichgültig ist, was sie wirklich meint. Aber was auf sie wirkt, das glaubt sie als vollkommenen Gegensatz zu wissen. So wird alles in seinem Sinn eins, weil es zur Allgemeinheit des Meinens in einer Gesinnung wird. Ihr Stoff ist der Gegner, der Fremde, der Ausländer, der Andersartige (siehe auch Fremdenfeindlichkeit), weil er für alles objektiv zu stehen hat, was subjektiv bedrohlich erscheint, wenn das Heim verlassen wird, das Unheimliche, die abstrakte Bedrohlichkeit als bedrohliche Abstraktheit des Weltgeschehens: Die Konkurrenzangst um den Arbeitsplatz, Raub und Plünderung des Eigentums, die Kriminalität, Untergang von dem Gewohnten, von Sicherheiten durch Werte, Kultur und Abendland, oder schließlich vor den finsteren Hintergründigkeiten des Geld- und Zinswuchers (siehe Feudalkapital), die Angst um die Welt überhaupt oder die vor dem schwarzen Mann ... Es ist die Enge der Befremdung in der Entfremdung. Für Reaktionäre beruht Rassismus auf der Wahrnehmung eines allgemeinen Siechtums, das als Unordnung der Art begriffen wird, und begründet sich im Glauben, dass Ordnung heilt (siehe Heil), weil sie der Art ihre Einheit verschaffe - weil eben "Hausmaus zu Hausmaus" (Adolf Hitler) gehöre. So lässt er sich bei entsprechendem Allgemeingefühl (siehe Volksseele) für politische Zwecke nutzen, um politische Ziele in der Bewertung von Kulturformen, also von Arten des Menschseins zu verfolgen (siehe hierzu Antisemitismus). So entstehen dem Bedarf gerechte Schemata, durch welche aus bestimmten natürlichen Eigenschaften und Merkmalen von Menschen eine soziale Qualität (Minderwertigkeit, Ungeheuerlichkeit, Monsterhaftigkeit) gemacht wird und damit der Politik ein Instrument gegeben wird, die Masse aus ihrem Glauben und Raunen zur rechten Bewertung zu leiten. Mit Rassismus wird Politik in Kulturtechnik gewendet, zu einer kulturellen Kontrolle entstellt (ästhetisches Urteil). Rassismus verfolgt somit objektive politische Zwecke, die zugleich einem ästhetischen Willen folgen, der in der bürgerlichen Kultur selbst entsteht und verlangt ist. Zunächst geht ihm überhaupt das Gefühl der Bedrohung der eigenen Kultur voraus - nicht durch äußere Gewalten, sondern durch sie selbst. Rassismus überhaupt ist eine Reaktion auf eigenen Widersprüche, die in Zeiten der Krise meist ein paralytisches Stadium haben. Wenn der Grund hierfür nicht konkret und auch nicht abstrakt erkennbar ist, so entstehen im praktischen Bewusstsein zunächst Assoziationen, die Gefahren ergründen wollen durch die Bewertung ihrer Unbegreifbarkeit, ihrer Fremdheit. Darin tritt das Bekannte negativ auf: Nicht als das wirklich Fremde, sondern als das Anderssein des Vertrauten, Gewohnten. Dies ist eine abstrakte, sich ausschließlich selbst begründende und bestätigende Reaktion, Bezichtigung des Seins einer Lebensart als eine falsche, die Eigenes zur Fremdheit, und damit Subjektivität zur Entfremdung bestimmt. Rassismus ist die Ausgeburt des reaktionären Bewusstseins schlechthin, politische Kultur als Lebensbezichtigung. Er ist aber auch die Verkehrung einer Sorge um die eigene Kultur. Er entspringt unmittelbar einer konservierenden Selbstvergewisserung, welche das Vertraute zur Substanz des Vertrauens macht, Naturempfindung zur Naturbestimmung. Alleine hieraus bezieht Rassismus seine reale Macht und auch seine demokratische Adäquanz: Wo die Sachentscheidungen als solche keine politische Realität mehr haben können (z.B. in einer ökonomischen Krise), da bezieht die Politik ihre Wähler meinung aus den Wahrnehmungen der kulturellen Verhältnisse, also aus den Phänomenen der zwischenmenschlichen Verhältnisse. Sie erscheinen jetzt als einziges Objekt, das für das Ganze einer Gesellschaft politisch zu beeinflussen ist, erweisen sich hier die ökonomischen Krisen doch auch unmittelbar als kulturelle Krise. Im Kampf gegen das Böse trumpft der Populist auf und und macht aus jeder Störung ein Monster, dessen Handhabung sein Heilsversprechen wird. Die Gleichsetzung des Monsters mit einer politischen Bewertung seiner gesellschaftlichen Schädlichkeit macht den Rassismus zu einer politischen Theorie der Andersartigkeit, der Fremdartigkeit. Rassistisch ist vor allem die Gleichsetzung von natürlichen oder religiösen Eigenschaften von Menschen (z.B. Hautfarbe, Geschlecht, Glaubenszugehörigkeit) im Bezug auf die Bewertung einer sozialen, kulturellen oder ökonomischen Problematik (z.B. Antisemitismus). Oft sind die Übergänge zum Rassismus fließend, wenn soziale Eigenschaften nicht als Eigenschaften eines gesellschaftlichen Verhältnisses (bzw. der Rollen, Charaktermasken darin), sondern als natürliche, psychische, charakterliche Eigenschaften begriffen werden. So wird z.B. in der Gleichsetzung von Kapital oder Wert mit dem Begriff des Patriarchats, also der Männerherrschaft als Herrschaft oder Dominanz männlicher Eigenschaften, bereits eine rassistische Position eingebracht, wiewohl das damit gemeinte im Ursprung vielleicht auch nur eine Psychologisierung der Ökonomie darstellt ( vergl. z.B. Roswotha Scholz: "Der Wert ist der Mann"). Würde dies mit den Mitteln des Populismus und der entsprechenden Hatz auf eine natürliche oder psychische oder soziale Typologie umgesetzt, so wäre dies eindeutig rassistisch. Jede Zuweisung von Schuld für ein soziales Problem mit der Begründung durch eine Kultur- oder Glaubenszugehörigkeit, arbeitet mit Pogromen, die zum Zweck der Ursachenverschleierung sich in abstrakter Typologie gegen eine damit irgendwie behaftete Bevölkerungsgruppe wendet, die zugleich meist auch an die Schwächen der eigenen Identität gemahnt oder erinnert. So wurde z.B. das Judentum mit der Glaubenshaltung des Kapitals gleichgesetzt, weil es kulturgeschichtlich vom Christentum des Mittelalters aus dem Handwerk ausgegrenzt und in die Rolle des Zinshändlers versetzt wurde, die dem Christen wiederum verboten war, wiewohl er sehr wohl mit den Zinsgeschäften lebte und darin auch seine Geschichte bestimmt war. Im Antisemitismus ist dies Doppelte einer gesellschaftlichen Abstraktion als Mittel und Ächtung im eigenen Weltverständnis auf fatale Weise aufgelöst. Rassismus entsteht in krisenhaften Gesellschaftszuständen, in denen Macht durch Selbstgerechtigkeit gewonnen werden muss, wo Wissen über die Ursachen nicht gewiss ist. Populistisch genutzt werden dann im Verarbeitungsmuster des Nationalismus die Empfindungen, in welchen die gesellschaftlichen Verhältnisse als Eindruck aufgenommen und darin ästhetisch wahrgenommen wird. In der Abgrenzung des ästhetischen Willens wird eine nützliche Hässlichkeit erzeugt, die einmal die eigene Identität abstrakt zusammenschließt indem sie zugleich die fremde Identität zum Gegenstand von Abgrenzungsgefühlen bis hin zum Hass treibt. So bildet sich Rassismus elementar trivial in der Empfindung von Fremdartigkeit, in der Wahrnehmung des Gewohnten als Fremdkörper, das als Bedürfnis nach einer Reinheit des Körperlichen die Abgrenzung und Fremdartigkeit verselbständigt. Es entsteht so - ähnlich wie in jeder Art von Zwangsverhalten - ein absurdes Ganzes, das nur in der Ausgrenzung von Fremdartigkeit ganz ist. Es ist dies die Grundreflexion eines Volkskörpers als ethnische Allgemeinheit des ästhetischen Willens. Objektiv zielt Rassismus auf die Macht eines Kulturstaats, der die Verschärfung von Ausbeutung durch Unterbewertung der Wertschaffenden betreibt, um auch das ökonomisch Reine, den Wert wieder zu regenerieren. Von daher kann er sich auch als Lösung der Verwertungsproblem, welche durch Negativverwertung beglichen werden sollen, darstellen. Von daher trifft sich der Rassismus auch mit den Interessen einer politischen Ökonomie, die aus sich heraus keinen Ausweg aus ihrer Krise mehr hat. Durch Kulturalisierung der Abwertung wird tatsächlich eine neue Grundlage für eine Ausbeutung unter das Maß der eigenen Reproduktion bestimmt. Indem z.B. ein Schwarzer, eine Frau oder ein Ausländer weniger gilt, muss er auch billiger beim Verkauf seiner Arbeitskraft sein. Die Mühe seines Integrationsprozesses in gut dotierte Stellen ist um so größer. Hier zahlen sich kulturelle Werte unmittelbar für die aus, die im Besitz der Arbeitsmittel sind und nun auch eine Kulturelite darstellen. Die hiervon Abgeschotteten gelten daher für sich schon bedrohlich, da sie als Menschen nur negativ existieren und natürlich als solche negierten Menschen sich auch verhalten müssen. Sie werden von daher zu Gegners der eigenen Kultur. Auf solche Weise begründet zum Beispiel Samuel Huntington mit der Bedrohung der Welt durch irrational Kulturen den " Kampf der Kulturen", der eine Ordnungsmacht verlangt. Diese sei nur durch Weltordnungskriege zu erreichen. Rassismus entsteht erkenntnistheoretisch in einem politischen Nominalismus, der politische Unterschiede in faktischen Merkmalen an Menschen sucht, durch die er Gesinnungen naturalistisch ordnen und handhaben will für eine Politik, die auf naturalistischer Mystifikation sich begründet. Er zielt subjektiv auf begriffliche Ausgrenzung, um scheinbare kulturelle Identität herzustellen und Gegner aus dem Schleier des eigenen Denkens hervorzukehren. Diese ist zum Zweck der Staatskontrolle auch der "eigenen Art" für faschistoide Politiker nötig und trifft sich deshalb auch oft mit der Meinung von Menschen (Wählermeinung), die Fremdidentität als Besitzstandsicherung materiell oder seelisch nötig haben. Das ästhetische Urteil trifft die fremde Art, die durch absurde theoretische Unterlegungen ( Rassentheorie, Ausländerhass, Antisemitismus) abgewiesen werden soll. |
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