"Verschiedene Zeiten sind nicht zugleich, sondern nacheinander (so wie verschiedene Räume nicht nacheinander, sondern zugleich sind." (Immanuel Kant 1781, „Kritik der reinen Vernunft“) "Vom leeren Raum kann es keine Erfahrung, auch keinen Schlus auf das Object derselben geben. Von der Existenz einer Materie belehrt zu seyn dazu bedarf ich Einflus einer Materie auf meine Sinne.“ (Immanuel Kant: AA XXI, Die Metaphysik der Sitten.] "Während das Kapital also einerseits dahin streben muss, jede örtliche Schranke des Verkehrs ... niederzureißen, die ganze Erde als seinen Markt zu erobern, strebt es andererseits danach, den Raum zu vernichten durch die Zeit; d. h. die Zeit, die die Bewegung von einem Ort zum anderen kostet, auf ein Minimum zu reduzieren. ... Die universelle Tendenz des Kapitals erscheint hier, die es von allen früheren Produktionsweisen unterscheidet." (K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 445) Raum an sich gibt es ebenso wenig, wie Zeit an sich oder Materie an sich oder Geist an sich oder Ding an sich. Und weil sie keinen Inhalt darstellt kann solche Begrifflichket auch keine Eigenschaften schon an sich haben, diese also nur durch Anderes für sich erfahren (siehe z.B. Arbeitszeit, Lebensraum, Freizeit, Nützlichkeit usw.), um an und für sich auch wesentlich da zu sein. Es gibt sie daher auch nicht als reine Form ohne Inhalt, also auch nicht als Formbestimmung ohne Körper (siehe hierzu Verkehrung). Ohne eine bestimmte Wirkung zu haben (siehe Wirklichkeit) lässt sich eine inhaltslose Form, eine Form an sich in ihrer Abstraktion nur als Tatsache erkennen, weil und sofern sie sich bewegt, mal abwesend oder auch mal anwesend, also durch ihre Geschichte praktisch schon vor aller Erfahrung da zu sein. Sie wird aber dennoch gerne für sich als esoterische Abstraktion verwendet, welche durch ihre Unendlichkeit das "gewöhnliche Bewusstsein" zu durchdringen vermöchte (siehe z.B. Philosophie, Anthroposophie). "Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage." (Feuerbachthesen MEW Bd.3, S. 533 bis 535) Es gibt also sie keinen Begriff durch eine rein formale Begrifflichket als reine Form einer Logik ohne Inhalt, also auch nicht als Formbestimmung ohne Körper (siehe hierzu auch Verkehrung). Durch sich selbst bestimmt kann es überhaupt keinen Begriff geben (siehe hierzu Sophismus), ohne durch ein bestimmtes Verhalten überhaupt substanziell da zu sein (siehe Dasein), ohne eine bestimmte Wirkung zu haben (siehe Wirklichkeit) und hierdurch auch bewegt zu sein (siehe hierzu auch Leben). Bewegung ist ein Verhalten in Raum und Zeit. Arbeit ist die bewegende Kraft dieses Verhältnisses. Kapital ist tote Arbeit, die nach lebendiger Arbeit verlangt. Von da her ist sie auf den Raum bezogen grenzenlos, verliert sich durch sein abstrakte Wirklichkeit aber sogleich in der Zeit, die ihre Bewegung kostet. Raum und Zeit haben auch dann keine unterscheidbare Form, sind bloße Momente ihrer Abstraktion (sieh z.B. abstrakt menschliche Arbeit). Alle Geschichte vollzieht sich in Raum und Zeit - ist die Form ihrer wahren Natur. Im Kapitalismus stellt sie dessen lebendes Material als Organismus seiner Gesellschaftsform dar (siehe historischer Materialismus). Das Leben im Kapitalismus wird einerseits über die Verwertung der Zeit bestimmt, wie auch andererseits über die Verwertung seiner Lebensräume. Weil aber der Kapitalismus im Fortschritt der Geschichte mit seiner Verwertungssucht vor allem einen Mangel an Lebenswirklichkeit produziert (siehe hierzu auch Nichtung), kehren sich deren Wirkungen in Bewertungen des Lebens darin um, werden durch deren Wertformen zu einer Gewalt über das Leben (siehe Abstraktionskraft), wodurch jeder Wert die Begierden des Habens, den "Sinn des Habens" (Marx) entzündet. So entwickelten sich darin Zeitbestimmungen über die Lebenstätigkeit der Menschen getrennt von den Ortsbestimmungen ihrer Lebensräume. Lebenszeit wurde zu Geld und Lebensraum zu Existenzformationen des Eigentums, zu Eigentumstitel. Und vor alem aus diesem entstand eine Existenzverwertung entgrenzter Lebensräume - eben so, wie sie der Neoliberalismus seit seiner Gründung mit der Aufkündigung der Wertbindungen (siehe Vertrag von Bretton-Woods) ideologisch begleitet. Soweit Raum von seiner Zeit getrennt vorgestellt wird ist Raum eine abstrakte Materie, also bloße Gedankenabstraktion ist. In der Wirklichkeit besteht Raum durch Körper, durch leibliche Anwesenheit in einem bestimmten Lebensraum. Er ist die örtlich bestimmte Körperform, die Form einer Körperlichkeit, die im Raum als bloßes Anwesen existiert, überhaupt nur gegenwärtiges Material des Raumes ist. Es wäre das Nachdenken hierüber bloße Sophisterei, wäre dies nicht auch wirklich in einem rein körperlichen Dasein bestimmend, in einem im Raum bestimmten Dasein verwirklicht. Soweit sich darin eine Beziehung formiert, welche eine Anwesenheit erzeugt oder beendet, ist die Räumlichkeit des Ortes durch diese bestimmt - aber eben auch nur, sofern dieser Raum auch ihre wirkliche Form in ihrer Bestimmung ist. Raum kann nur in dieser Formbestimmung begriffen werden. Und als Begriff formuliert diese daher auch immer nur eine abstrakte Bestimmung jenseits aller Zeit und Bewegung, auch wenn der Raum Form einer Bewegung ist, weil er nur dadurch ist, dass er deren Weg, ihre Begrenzung und Ausdehnung in Absehung von ihrer Zeit, also abstrakt formuliert. Raum ist die absolute Abstraktion der Kultur, hat für sich keinen Sinn, keinerlei wirkliche Substanz, aber in ihm erscheinen alle abstrakt sinnlichen Beziehungen als räumliche Gegebenheit. Er ist die Substanz ihrer Unwirklichkeit, die Daseinsform ihrer Nichtigkeit und ist daher auch vernichtend, wo er bestimmend, wo er als Formbestimmung wirksam wird. Außer mir selbst scheint Raum eigentlich nur gegeben durch die Örtlichkeit, also durch Orte, in welche ich eintrete oder austrete und selbst Inhalt werde oder ihn durch mich entleere. In dieser selbständigen Form sind das Orte, die ich wechseln kann durch den Umstand meiner Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmt. Ich füge mich dem Raum als Körper zu oder nicht und erfahre mich selbst in dem, wie dieser Umstand bestimmt ist. Sieht diese Bestimmung von mir ab, so wird sie zu einer Formbestimmung, wie sie in dieser Abstraktion gegeben ist, wie sie also für mich und von mir keinen Sinn hat. Von daher drückt sich in der räumlichen Anwesenheit auch ein mir abstrakter Sinn aus. Und umgekehrt ist der Raum meiner Anwesenheit dann selbst die Substanz von dem, was eben abwesend ist, die Substanz eines abstrakt menschlichen Sinns. Von daher ist dann Raum kategoriel zu denken, wo er mir einzig äußerlicher Umstand ist, dem ich mich fügen muss, weil er als eine unausweichliche Gegebenheit meine Anwesenheit bestimmt, da hat er keinen Sinn für mich, weil darin kein Wesen von mir ist. Wenn ich darin nicht wesentlich sein kann, wenn ich also identitätslos bin, dann ist mir der Raum ein fremder Umstand, in dem ich keine Gegenwärtigkeit habe, reine Formbestimmung. Ich bin darin körperlich anwesend, ohne Sinn hierfür zu haben, wesentlich ungegenwärtig und doch nicht abwesend. In solcher Beziehung hat der Raum nur einen Sinn durch sich, einen Grund, eine Körperform und meist auch einen Zweck, der zum Umstand meiner Anwesenheit geworden ist. Aber als bloßer Umstand kann der Raum nichts vermitteln. Er erscheint zwecklos, nicht als Bedingung, sondern als bloße Form, nicht erzeugt, jedoch als ein bestimmendes Volumen, Objektform meiner Unbezogenheit, Fixierung meiner Anwesenhiet. Alleine seine Unausweichlichkeit macht ihn notwendig, Not vollstreckend und Not wendend in einem. Und wo der Raum notwendiger Umstand ist, habe ich keine Form ohne ihn, bin ich nicht gegenwärtig - nicht weil er meine Gegenwart überhaupt sein könnte, mich quasi vertreten könnte: Ich habe keine andere Gegenwart, wenn und weil er der Umstand meines Wesens als mein Körper außer mir, als mein entäußerter Körper ist, worin ich nur anwesend bin. Ich bewohne einen Raum, in dem ich selbst nichts außer Körper bin und doch Sinn habe, Sinn für etwas, das selbst keinen Sinn für mich hat. So wird dieser Raum zum Wohnraum einer fremden Bestimmung, nicht von mir aber für mich, körperliche Fremdbestimmung. Und weil er unausweichlich für mich bestimmt ist, also keine Beschränkung durch mich haben kann, gewöhne ich mich an die Unendlichkeit dieser Bestimmung. Er wird zum Raum meiner Gewohnheiten. Gewohnheiten reflektieren den Raum allerdings nicht als Raum, sondern als Umstand einer Beziehung und dieser Umstand ist bestimmt durch die Dichte meiner Bezogenheiten, die sich darin vermitteln und verhalten. Im Verhältnis zu der mir nötigen Beziehung im Raum ist dieser mehr oder weniger dicht für mich. Die Freiheit, die ich im Raum habe, ist umgekehrt das Ausmaß der Unbezogenheit, die ich durch den Raum erfahre. So wird der Raum selbst zum Maß der Dichte von Beziehungen, zum Ausmaß der Weite oder Beengung von Beziehungen. Daraus bestimmt sich daher der Umfang meiner zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt. Was zwischenmenschlich wahrnehmbar ist, bestimmt sich aus der Dichte des Raumes, den ich mit diesen Beziehungen wahrhabe. Die Wahrnehmung ist also selbst räumlich bestimmt; nicht als Wahrnehmungsraum der Kognition, sondern als Beziehungsraum von bestimmter Dichte. Die Wahrnehmung - und damit auch die Selbstwahrnehmung - ist daher letztlich bestimmt durch den Raum, den ich für meine Beziehungen wahrhabe. Das ist schwer zu begreifen, weil Umstände und Körper so leicht erkennbar zu sein scheinen. Aber wie kann ich in meiner Wahrnehmung bestimmt sein, ohne dass mein Körper bestimmt ist, wie beseelt sein, ohne dass Geistiges Körper hat? Wo wir uns aber an Umstände gewöhnen, sind wir anders, wir haben Körper, ohne körperlich zu sein. Solange wir keinen Sinn für unseren Körper haben, haben wir in jedem Raum Sinn, und solange wir keinen Sinn in einem Raum finden, müssen wir körperlich sein - oder wir empfinden die Aufhebung unserer Sinnlichkeit darin (siehe Angstzustände). Dass Umstände als Räume erscheinen und menschliche Beziehungen sich daran gewöhnen, darin heimisch werden, macht ihre Abstraktion aus, das Absehen von ihrem wirklichen Stand, von ihrer körperlichen Gegenständlichkeit, welche nurmerh als Lebensraum besteht. Wo der Raum zum Heim geworden, da ist er wirklich unheimlich. Im Raum erscheinen die Umstände körperlich gegenstandslos, unwesentlich. So zeigt sich solcher Lebensumstand daran, dass Raum selbst nicht von Körpern bestimmt und ausgefüllt ist, sondern aus menschlichen Verhältnissen kommt, die sich körperlich unwesentlich sind, lediglich körperliche Aufhäufung von Beziehungen, Anwesenheit von Massen unterschiedlichster Arten. In der Nähe und Dichte dieser Massen allein hat der Körper für sich sein leeres Quantum. Und weil Körper gesellschaftlich besteht, so erscheint darin auch seine Unwesentlichkeit wesentlich gesellschaftlich und entfaltet seine Abstraktion als gesellschaftlichen Zusammenhang meiner Beziehungen, wo er konkret auf nichts bezogen ist. Als Zusammenhang der zwischenmenschlichen Beziehungen begründet sich darauf die Art und Weise raumbestimmter Beziehungen, die bürgerliche Kultur. Raum ist die Begriffssubstanz einer abstrakten Sinnlichkeit (siehe abstrakt menschlichen Sinn als Kulturbegriff) und die anwesende Masse, die Dichte der Anwesenheiten mit ihrem Beziehungsraum ist ihre Größe. Eine im Raum vermittelte Gesellschaft bildet ihren Sinnzusammenhang nur im Wechsel von Räumen. Alle Verhältnisse der Wahrnehmung haben daher keine zeitliche Beziehung. Die Seele beweist dies am deutlichsten auch in ihren Absichten und ihrer Arbeit: Z.B. die Traumarbeit. Dort kann Zeit in beliebiger Beziehung stehen und so Zusammenhänge bilden, die in der Zeitfolge unmöglich sind. So auch im Wahnsinn: Geschichte kann darin belibig "nachhinken" oder vorauseilen (siehe hierzu Pfreundschuh: "Arbeit am Wahnsinn"). Die unendliche räumliche Ausdehnung ist darin selbstverständlich. Alle seelischen Beziehungen entwickeln sich nur im Verhältnis von Anwesenheit und Abwesenheit, durch die Brüche von räumlicher Trennung, von der Ausdehnung ihrer Ungewissheit. Im Gefühl besteht das Ungewisse als Ausdehnung des Gefühls für sich, als Dimension des Selbstgefühls fort. Die Gegenwärtigkeit im Getrenntsein (s.a. Isolation) ist das Selbstgefühl, das die Ausdehnung der Ungewissheiten der Gefühle fortträgt und forttreibt. Es beweist sich so von selbst, dass der Raum die Substanz der abstrakt menschlichen Sinnlichkeit ist, also der Sinn, der keinen anderen Sinn hat, als eine bloße und völlig leere Gestalt: Raum. Dies schließlich macht auch, weshalb eine Masse von Menschen (siehe Menschenmasse) zu einer ungeheuren Kraft der Seele und Kultur werden werden kann (siehe auch Massenpsychologie). Raum ist die Abstraktion von Körper oder Gestalt, von Form und Sinn in einem. Wenn wir von allem absehen, was eine Gestalt ausmacht, so ist sie bloße Figur im Raum. Dies macht die Wahrnehmung, die sich von ihren Empfindungen entfernt auch tatsächlich so. Je weiter entfernt die Empfindungen und ihre Gewissheiten sind und je mehr sich das Gefühl im Selbstgefühl der Seele verliert, desto mächtiger werden die Figurationen der Erinnerung, die räumlichen Abstraktionen des Gedächtnisses, die unsere Wahrnehmung in ihrem Entsinnlichungsprozess durchläuft. Die Beseelung unserer Wahrnehmung wird dann umso mächtiger, je weniger Gewissheit ihr entgegensteht. In einer Kultur, in welcher keine wirklichen Gewissheiten die Menschen verbinden, in einer Kultur also, welche auf Geldverhältnissen gründet, sind die Menschen auch wirklich von ihrer Wahrnehmung abhängig und haben hierüber ihre zwischenmenschliche Beziehungen. Darin ist Nähe und Enfernung eine weitaus mächtigere Bestimmung, als Geist und Sinn. Und das setzt sich in den Verhältnissen der Menschen auch durch. Die bürgerliche Kultur ist eine Kultur der Zwischenmenschlichkeit und bestimmt sich in der Weise, wie die Menschen durch einander und von einander ihre Wahrnehmungen für einander haben, wie sie also den Raum ihrer Wahrnehmung füllen, sich als wechselseitiges Leben und Erleben wahrhaben und wahrnehmen. Ihre An- und Abwesenheiten, die Entfernung ihrer "Schicksale", machen ihre Verbindung sinnlich aus. Indem sich ihr Sinn füreinander darin bewegt, verläuft seine Realabstraktion im Raum ihrer Beziehungswelt. Dies setzt sich hinter ihren Gefühlen als Seelengrund durch, als Absicht, die keinen anederen Sinn hat, als denn, füreinander da zu sein. Ihr Dasein selbst ist durch ihre körperliche Räumlichkeit, durch die Abstraktion von ihrem wirklichen Sinn füreinander bestimmt. Gewöhnlich sind sie daran gewohnheit und entwickeln ihre Gewohnheiten danach. Sie selbst merken ihre Abstraktion selbst erst, wenn sie einen zwischenmenschlichen Lebensraum wirklich, also mit der Wirkung einer seelischen Trennung verlassen. Das ist der Moment, wo sie mit ihnen völlig fremden Gefühlen überwältigt werden können. Und in denen erst zeigen sich die Entrückungen und Verrückungen ihres bisherigen Verhältnisses an ihnen wirklich, also materiell und in den Sinnen selbst als übermächtige Gefühle. Die ganze Wahrnehmungswelt, also die Inhalte der gesamten bürgerlichen Kultur, bestimmen sich im Raum als Form. Nur ihre An- oder Abwesenheit bringen ihren Inhalt in Form und werden in der Kultur zu einem Lebensraum. Daher sind ihre treibenden Momente auch die Nähe und Entfernung, die sich sinnlich fortbestimmen und formellen Sinn haben (z.B. Bilder in der Form von Verdichtungen, Surreales, Mythen), die in bestimmter Anwesenheit auftauchen. Die Größe und Macht der Selbstgefühle steht in direktem Verhältnis zur Entfernung von sinnlicher Gewissheit. Je weiter die Menschen in ihren Gewissheiten unbezogen sind, desto mehr Vermittlungen von Ungewissem steht zwischen ihnen. Um aus der Selbstbezogenheit von Selbstgefühlen herauszutreten, muss diese Vermittlung unter vielen Menschen durchlaufen, auseinandergesetzt werden. Es verlangt zugleich die Erkenntnis der abstrakten Bedingung der Vermittlung, die darin wahrgehabt wird. Sinn als Form ist die Füllung eines Wahrnehmungsorgans, das auf räumliche Beziehung reagiert. Dies kann nur abstrakter Sinn sein, der hierdurch zur Formbestimmung der Wahrnehmung geworden ist, abstrakt menschlicher Sinn, der ihre Substanz ausmacht, ihre Begriffssubstanz. In der Anwesenheit und Abwesenheit, also in rein räumlicher Beziehung, erscheinen die Wahrnehmungen wesentlich bestimmt, solange und weil sie nicht anders zu Erkenntnis werden. Und so muss auch nicht verwundern, wenn Erkenntnisse oft gerade auch nur in der Abwesenheit gemacht werden oder darin selbst Inhalt der Wahrnehmung werden (siehe Träume, Wahnsinn), z.B. auch als Verwandlung von Wahrnehmung (Stimmenhören als Wahrnehmungsform der Hörigkeit). Dies allerdings setzt voraus, dass sich das Organ nur dadurch beleben kann, dass es diese Form in bestimmtem Raum annimmt, dass es also aus anderen Gründen nicht sein kann. |
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