Reproduktionswirtschaft ist eine Wirtschaft, die sich jenseits eines Wirtschaftswachstums ausschließlich auf die Reproduktion der Verhältnisse und der Menschen bezieht, also auf das, was im Kapitalismus das variable Kapital umfasst. Sie setzt allerdings eine Wirtschaft voraus, die dem Fortschritt und Wachstum einer Gesellschaft genügt, da sie immer schon auf erneuerter Technologie und gehobenem Lebensstandard aufsetzt. Eine Reproduktionswirtschaft alleine kann Reproduktion nicht hinreichend bestimmen, weil sie nichts erneuern und effektivieren kann. Sie würde von daher auch zwangsläufig früher oder später unwirtschaftlich werden. Ohne ein der menschlichen Gesellschaft und ihrer Vermehrung angemessenes Wirtschaftswachstum kann sich Wirtschaft nicht bewähren. Aber Reproduktionswirtschaft ist die organische Grundlage des Wirtschaftens überhaupt, indem sie die gesellschaftlichen Lebensgrundlagen der Menschen, z.B. Nahrung, Kleidung, Wohnung, Energie, Kommunikation, Verkehr usw. besorgt. Solange sie der Lohnarbeit unterworfen ist, wird sie immer zur Auspressung unbezahlter Arbeit, also einer Produktion von Mehrwert benutzt. Von daher ist die kommunale Organisation der Reproduktionswirtschaft durch eine kommunale Reproduktionsindustrie das wesentliche und erste Moment in der Aufhebung der Kapitalwirtschaft. Eine kommunale Reproduktionswirtschaft setzt auf einer Verflechtung der Weltwirtschaft auf, die sich auch als internationale Komunalwirtschaft formieren kann. Sie ist allerdings eine wesentliche Bedingung der kommunalen Vertragswirtschaft, weil sie die Grundsicherung der Reproduktion eines jedes einzelnen Einwohners gewährleisten muss, die auf der Basis des Vertrags zwischen Kommune und jedem einzelnen Einwohner getroffen wird und die jedem ein kommunal bestimmtes Grundeinkommen zusichert. Sie verpflichtet ihn aber auch, einen hierfür notwendigen Mindestaufwand an Arbeit beizutragen, soweit er dazu in der Lage ist. |
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