"Von der Arbeit, soweit sie Gebrauchswerte hervorbringt, ist es falsch zu sagen, daß sie einzige Quelle des von ihr hervorgebrachten, nämlich des stofflichen Reichtums sei. Da sie die Tätigkeit ist, das Stoffliche für diesen oder jenen Zweck anzueignen, bedarf sie des Stoffes als Voraussetzung. In verschiedenen Gebrauchswerten ist die Proportion zwischen Arbeit und Naturstoff sehr verschieden, aber stets enthält der Gebrauchswert ein natürliches Substrat. Als "zweckmäßige Tätigkeit zur Aneignung des Natürlichen in einer oder der anderen Form" ist die Arbeit Naturbedingung der menschlichen Existenz, eine von allen sozialen Formen unabhängige Bedingung des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur. Tauschwert setzende Arbeit ist dagegen eine spezifisch gesellschaftliche Form der Arbeit. Schneiderarbeit z.B. in ihrer stofflichen Bestimmtheit als besondere produktive Tätigkeit, produziert den Rock, aber nicht den Tauschwert des Rocks. Letztem produziert sie nicht als Schneiderarbeit, sondern als abstrakt allgemeine Arbeit, und diese gehört einem Gesellschaftszusammenhang, den der Schneider nicht eingefädelt hat." (MEW 13, Seite 20ff) Ressourcen sind der Stoff einer natürlichen Existenz, Lebensbedingung und Quellen eines jeglichen Stoffwechsels. Und dieser erscheint unter der Bedingung der Warenproduktion und des hierdurch bestimmten Existenzwerts selbst schon wie eine Naturbedingung, die wie eine selbständige stoffliche Voraussetzung der Verwertung von Kapital wahrgenommen wird (siehe hierzu Kapitalfetisch). Aber deren Natur ist nicht voraussetzungslos gegeben. Als Material der Arbeit ist sie selbst schon gesellschaftlich als stoffliche Bedingung der Arbeit, als deren naturgeschichtliches Produkt eines naturmächtigen Lebensprozesses der Menschen und ihrer bisherigen Lebensproduktion. Um wie eine Lebensbedingung für sie zu sein, muss sie schon in der bisherigen Geschichte einer gesellschaftlichen Arbeit durch eine ihnen notwendige Naturaneignung erzeugt worden sein (siehe historischer Materialismus), bevor sie durch die Privatarbeit für eine Warenproduktion zur Produktion von Mehrwert konsumiert werden kann. Der Tauschwert der Arbeit und ihrer Produktivkraft dient daher der Verwertung von gesellschaftlichen Werten, der Wertverwertung durch stofflich verarbeitete Produkte. Durch das Geld als Kaufmittel wird der Kreislauf der Produktion beherrscht un beschleunigt sich nach dessen Notwendigkeiten, also durch die Zwänge der Geldverwertung überhaupt - letztlich durch die Entwertung des Geldes mit fortschreitenderProduktivität der Arbeit. Allein schon die Selbsterhaltung des erreichten Lebensstandards verlangt nach einem Anwachsen des Ressourcenverbrauchs (siehe Stoff pro Arbeit), weil er zur Werterhaltung der Arbeit notwendig ist. Der Wert der menschlichen Geldes, die zur Bergung von Ressourcen aufgewendet werden muss, ist vergleichsweise gering im Verhältnis zum Preis, der für ihre Ausbeutung ausgehandelt werden kann. Dieser ist durch die räumliche Verfügung über den natürlichen Bestand eines Lebensraums (seine Nationalstaat) rein politisch bestimmt und wird vorwiegend über Eigentumstitel verfügt. Diese werden auf dem Finanzmark (siehe Finanzindustrie) zur letztlichen Ressource für den Geldwert und dessen Werterhaltung. Dadurch wird der Wert des Grundeigentums, der Bodenschätze und Lebensunterhaltung der Infrastrukturen zur wesentlichen Verwertungsquelle des Kapitals, indem es sich auf die Existenzverwertung innerhalb eines bestimmten Lebensraums auf die Auspreisung der in ihren Währungen verfügbaren Eigentumstitel konzentriert. So kehrt sich dadurch das Verhältnis der realwirtschaftlichen Preisbildung zur Preisbildung der Eigentumstitel, das ganze Verhältnis von Wert und Preis der Existenzmittel (siehe Existenzwert) in diesem Lebensraum um und wird über den Kredithandwel mit Währungen feudalisiert (siehe hierzu Feudalkapitalismus). Denn durch den Wertschwund des Geldes wächst die Geldverwertung mit zunehmender Notwendigkeit im Ressourcenverbrauch der hierfür nutzbaren Natur. Mit der Aufzehrung von allen zur Produktion notwendigen Substanzen werden die Krisen des Kapitalismus zugleich mit der Aufzehrung ihrer Naturstofflichkeit aufgelöst und zugleich vertieft, indem die leere Masse des umlaufenden Geldes sich potenziert und zugleich seine natürlichen Ressourcen entwertet, sie für Nichts aufbraucht und seine Naturbedingungen durch die Produktion von reinem Mehrwert (siehe fiktives Kapital) zerstört. Darin ist schließlich jede Beziehung zu menschlichen Verhältnissen untergegangen und das Privateigentum des Geldes, der reine Geldwert zu einem ""automatischen Subjekt" des Verwertungskreislaufs geworden. "Die Quantität des Geldes wird immer mehr seine einzige mächtige Eigenschaft; wie es alles Wesen auf seine Abstraktion reduziert, so reduziert es sich in seiner eigenen Bewegung als quantitatives Wesen. Die Maßlosigkeit und Unmäßigkeit wird sein wahres Maß. ... Das Privateigentum weiß das rohe Bedürfnis nicht zum menschlichen Bedürfnis zu machen; sein Idealismus ist die Einbildung, die Willkür, die Laune, und ein Eunuche schmeichelt nicht niederträchtiger seinem Despoten und sucht durch keine infameren Mittel seine abgestumpfte Genußfähigkeit zu irritieren, um sich selbst eine Gunst zu erschleichen, wie der Industrieeunuche, der Produzent, um sich Silberpfennige zu erschleichen, aus der Tasche des christlich geliebten Nachbarn die Goldvögel herauszulocken, ... sich seinen verworfensten Einfällen fügt, den Kuppler zwischen ihm und seinem Bedürfnis spielt, krankhafte Gelüste in ihm erregt, jede Schwachheit ihm ablauert, um dann das Handgeld für diesen Liebesdienst zu verlangen." (MEW 40, Seite 547) Ressourcen sind also die stofflichen Bedingung und das Produkt der Wertwachstums. Sie verschleißen sich selbst als organische Substanzen des Produktionsprozesses (Arbeitskräfte, Produktionsmittel, Bodenschätze und Energie) durch welchen diese vom Standpunkt des Kapitals als Objekt der bloßen Naturausbeutung nützlich für die Wertverwertung sein müssen. Als eigentliche Ressourcen gelten insbesondere Bodenschätze, also alle Rohstoffe, welche der Natur entnommen werden, um den Produktions- und Verwertungsprozess zu speisen, vor allem Öl (siehe auch Petrodollar) und Gas, zunehmend auch Wasser. Ursprünglich waren Bodenschätze natürliche Selbstverständlichkeiten, so, wie etwa die Luft zum Atmen. Sie wurden über den Landbesitz im Feudalismus zur gesellschaftlichen Bestimmung der Abhängigkeitsverhältnisse und im Kapitalismus in ein Wertverhältnis als Pachtverhältnis zwischen Grundbesitzer und Bauer oder Grubenpächter gewandelt. Inzwischen werden auch schon Lizenzverhältnisse darüber abgeschlossen, wie die Wellenlängen des Luftraumes zu verwenden sind (siehe UMTS-Verträge). Die Knappheit entsteht nicht durch die Vielfalt der Nutzung alleine, sondern vor allem aus den unendlich vielen Verwertungsinteressen. Auch das Wasser wird zunehmend verwertet und dadurch für den Gebrauch verknappt. Man sieht: Vor allem die Verwertbarkeit macht die Ressource und ihre Knappheit aus. Für das Kapital besteht auch deshalb Ressourcenknappheit, weil ein hohes Angebot den Kostpreis der Produktion drückt und damit der günstigere Preis der Produkte das "Konsumklima" steigert, also Wertrealisation sichert. Zum anderen aber stellt der Besitz an Ressourcen ein Monopol für den ganzen Kapitalisierungsprozess dar, der die Verwertungslage allgemein bestimmt. Der Besitz an Ressourcen, also der Grundbesitz, und das ist eigentlich entscheidend, macht letztlich die Verfügungsmacht des Kapitals aus, ist sein wirklicher Werthintergrund. Nur wer über diese Ressourcen verfügen kann, kann den Kapitalismus forttreiben, weil darin die Selbständigkeit des Werts als Grundrente, wirklich das ist, was sich selbst im Wertwachstum fortbestimmt, besonders, wenn die Profitrate fällt und die Krise der Wertrealisation ausgebrochen ist. Da die Resourcen für viele Grundstoffe der Produktion, besonders der Energie, in armen Ländern vorkommt, werden diese durch Monopolisierung ihrer Wirtschaft von den Produkten der reichen Ländern abhängig gemacht. Zudem werden ihre Kulturen dadurch entwertet, dass ihre Infrastruktur zerstört wird und die Länder ihrer Selbstbestimmung entrisssen werden. Die Kriege seitens des Kapitals gegen solche Länder haben mehrfachen Nutzen für die reichen Länder. Einmal zielen sie auf politische Einflußnahme auf deren Grundbesitz an Ressourcen, also auf den Rohstoffpreis. Von daher verbessern sie die Wertlage der reichen Länder und gelten als gängige Krisenreaktionen mit Zukunft für den Kapitalkreislauf des Finanzkapitals. Außerdem bringen sie für das Kapital den "Vorteil" mit, dass die Zerstörung von Infrastrukturen ihre Wiederherstellung einschließt, also den "Konsumbedarf" an Produkten des Kapitalismus, namentlich Lebensmittel, Maschinen und Waffen, ankurbelt, und sei es durch Kredite, die gewährt werden, um die Resultate des Wiederaufbaus abzupressen. | ![]() |