"Das Dasein des Kapitals gegenüber der Arbeit verlangt, daß das für sich seiende Kapital, der Kapitaïst als Nicht-Arbeiter da sein, leben kann. And- rerseits ist es ebenso klar, daß auch von den gewöhnlichen ökonomischen Bestimmungen aus das Kapital, das nur seinen Wert erhalten könnte, ihn nicht erhielte. Die Risikos der Produktion müssen kompensiert sein. Das Kapital muß sich erhalten in den Schwankungen der Preise. Die Entwertung des Kapitals, die fortwährend vor sich geht durch Erhöhung der Produktivkraft, muß kompensiert sein etc. Platt sagen daher auch die Ökonomen, daß, wenn kein Gewinn, kein Profit herauskäme, jeder sein Geld aufessen, statt es in die Produktion werfen, als Kapital anwenden würde. Kurz, dies Nichtverwerten, d. h. das Nichtvervielfältigen des Werts des Kapitals vorausgesetzt, ist vor- ausgesetzt, daß es kein wirkliches Glied der Produktion, kein besondres Produktionsverhältnis; ist ein Zustand vorausgesetzt, worin die Produktionskosten nicht die Form des Kapitals haben und das Kapital nicht als Bedingung der Produktion gesetzt ist. Risiko ist ganz allgemein verstanden die Ungewissheit einer Wirkung gegenüber ihrer Ursache, die eine Gefahr darstellt. Die Gefahr besteht aus einem allgemeinen Grund, der selbst beliebige Folgen haben kann, setzt also voraus, dass etwas in seiner Substanz wesentlich unbegründet ist, als lediglich formale Substanz einen im Allgemeinen abstrakten Grund haben muss. Dieser bestimmt die Ursache selbst zur Ungewissheit, also zu einer Wirkung, die wesentlich nicht gewiss, also mehr oder weniger zufällig nur sein kann. Das Risiko ist jenseits von Ursache und Wirkung in unwirklichen Zusammenhängen. Oft ist dies der Grund für die Flucht in die Gewohnheit, wodurch auch andere Prozesse, z.B. Lernprozesse, vermieden werden, obwohl die Unsicherheit beim Lernen und bei der Bildung und Austestung von Fähigkeiten nichts mit Risiko zu tun haben, denn ihre Gefährlichkeit lässt sich unmittelbar sinnlich ersprüren - sie wären zum Lernen sonst nicht geeignet. Nach der Ideologie der Marktwirtschaft gilt das Marktrisiko als Bedingung für den Profit, dieser also als Lohn der Risikobereichschaft, die bei Erfolg das gesellschaftliche Wachstum, die Bereicherung des Lebensstandards der Menschen ausmache. In der Konkurrez der Ideen entscheide sich, wer darin sein Risiko meistern kann. Sie sei der Wettbewerb um das beste Produkt, das sich im Tausch der Waren bei der Preisbildung herausstelle. | ![]() |