"Den Hauptstock der deutschen Moral und Ehrlichkeit, nicht nur der Individuen, sondern auch der Klassen, bildet ... jener bescheidene Egoismus, welcher seine Beschränktheit geltend macht und gegen sich geltend machen läßt. Das Verhältnis der verschiedenen Sphären der deutschen Gesellschaft ist daher nicht dramatisch, sondern episch. Jede derselben beginnt sich zu empfinden und neben die andern mit ihren besondern Ansprüchen sich hinzulagern, nicht sobald sie gedrückt wird, sondern sobald ohne ihr Zutun die Zeitverhältnisse eine gesellige Unterlage schaffen, auf die sie ihrerseits Druck ausüben kann. Sogar das moralische Selbstgefühl der deutschen Mittelklasse beruht nur auf dem Bewußtsein, die allgemeine Repräsentantin von der philisterhaften Mittelmäßigkeit aller übrigen Klassen zu sein." (MEW 1, S. 389) Wahrnehmung ist nicht bloßes Auffassen einer Gegebenheit irgendeiner Art, nicht einfache Kognition als Aufnahme anwesender Gegenstände, die sie so vorfindet wie sie gerade eben mal da oder auch dort sind (siehe Dasein). Sie ist doppelt bestimmt: einmal unmittelbar durch die augenblicklich sensitive Erfahrung einer sinnlichen Gewissheit und zugleich durch die Geschichte ihres körperlichen Erlebens, durch ihr Körpergedächtnis, wie es sich getrennt hiervon gebildet hatte. Die Teilung der Wahrnehmung beruht also selbst schon auf einer Trennung, also selbst schon auf der Aufspaltung ihrer Inhalte, wodurch ihre Erinnerungen zwischen Körper und Geist auseinanderfallen (siehe Schmerz). Das lässt die Erinnerung im Gedächtnis doppelt sein: indem sie ihre Gegenwärtigkeit aufspaltet versteht sie nur sich in dem, was ihr gewiss verblieben ist und dem was sie hiervon als Gewissen für ihre Erfahrung in ihrer wirklichen Gegenwärtigkeit hat. Der Doppelcharakter der Wahrnehmung ist daher durch das bestimmt, was für sie stimmig ist (siehe Stimmung), was sie für sich bewahren und bewähren kann, was sie also auch als Inhalt des eigenen Lebens für sich als Gefühl und außer sich als Empfindung bewahrheitet. Sie besteht dadurch zunächst aus dem, was die Menschen für sich finden, aus der Empfindung eines Gegenstands, auf den sie sich beziehen, weil er auf sie schon vor aller Erfahrung bezogen ist. Was sie für sich finden ist nicht einfach zufällig, weil und sofern er ihnen und ihren Sinnen in ihrem Lebensraum und ihrer Lebenszeit entspricht. In der sinnliche Gewissheit der Wahrnehmung erweist sich, wodurch und worin diese Gewissheit für sie wesentlich und also gewiss wahr ist, – warum und wodurch ihr Sinn also ihnen substanziell "wesensverwand" ist. Von daher ist Wahrnehmung die Elementarform ihrer Erkenntnisse, die Form, worin für die Menschen ihr Gegenstand, ihr gegenständliches Sein nicht nur so für wahr genomen wird wie es unmittelbar sie erscheint, so wie es anwesend ist, sondern auch wie es bei Abwesenheit wirkt und also wirklich wahr für sie bleibt. Wahrnehmung besteht also aus dem was von dem für wahr genommen wird, was die Menschen wahrhaben, worin sie sich in dem einig sind, was ihr Sein in den vielfältigen Erscheinungsweisen des Daseins ausmacht. Doch in Wahrheit sind sie darin gespalten. In der Allgemeinheit ihrer zwischenmenschlichen Verhältnismäßigkeit entzweien sich die einzelnen Wahrnehmungen von der unmittelbaren Anwesenheit einer bloßen Empfindsamkeit von den den abwesenden Inhalten ihrer Gefühle. In deren Abgetrenntheit entwickeln die Zwischenmenschen eine persönliche Warnehmungsidentität durch ihr gesellschaftliches Verhalten in den zwischenmenschlichen Verhältnis durch sich mit anderen Menschen in ihrer gesellschaftlichen Gegenständlkichkeit ihrer persönlichen Welterfahrung. Sie sind von daher wesentlich in dem vereint, was sie darin durch ihr gesellschaftliches Wesen für einander sind und was sie von einander halten. Und darin erweist sich letztlich dann auch die Wahrheit ihrer Verhältnisse als ihre Welt und wird im Verlauf ihrer Geschichte zur persönlichen Warnehmungsidentität ihrer Selbstgefühle, die ihre Zwischenmenschlichkeit nurmehr durch ihre Anstimmungen und Stimmungen wahrhaben. Selbstgefühle sind also beabsichtigt oder unbeabsichtigt erzeugte Gefühle aus nachhaltigen Stimmungen von darin objektivierten Selbstwahrnehmungen in zwischenmenschlichen Lebenszusammenhängen (siehe objektives Gefühl). In den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Gefühle stimmen diese sich auch wechselseitig an, erzeugen Stimmungen, in denen sie vereint erscheinen, auch wenn sie die Einzelnen ohne dies nur isoliert von ihrer gemeinen zwischenmenschlichen Bezogenheit in sich und außer sich in ihrer zwischenmenschlichen Gemeinschaft hinterlassen (siehe objektive Subjektivität). Durch ihre abstrakte Gemeinschaft erzeugen sie vor allem Selbstgefühle, die von ihren wirklichen Gefühlen und deren Ausdrucksweisen abgehoben sind. Stimmungen ersetzen also eine wirklich zwischenmenschliche Kommunikation und sind daher vor allem sprachlos. Selbstgefühle entstehen und vergehen mit den Stimmungen, die sie zwischen sich und anderen – in ihrem bloßen Dazwischensein – erleben. Aber darin vereinsamen sie auch und benötigen eine stetige Wahrnehmung, um für sich zu bleiben, was sie durch die Vergemeinschaftung waren. Ihre vergqngene Zwischenmenschliche Erfahrung hinterlässt seine Stimmungen in allerlei kulturellen Bedürfnisse. Sie verlangen ein stetiges Gegenüber, wodurch sie sich in ihrer Selbstbezogenheit erfüllen und für sich füllen können. Von daher nutzen sie alle Beziehungen zur Selbsterfüllung, befriedigen darin aber nur die Notwendigkeiten ihrer Selbstvergegenwärtigung. Diese erscheinen daher wie selbstverständliche Bedürfnisse, wie eine stetige Selbstverwirklichung. Es entsteht darin ein Nutzen für sich selbst und bestimmt seine zwischenmenschlichen Beziehungen nach dem Ausmaß ihrer Wirkung auf sich selbst, auf das Selbsterleben in den Gewohnheiten ihrer Selbstwahrnehmungen, wofür sie auch überhaupt nur nützlich sind, um deren Erlebnisfähigkeiten auszuweiten. An sich sind Gefühle Rückstände und Verarbeitungen von Empfindungen, wie sie als Eindruck der Wahrnehmung bei sich geblieben, Form der einfachen Selbstwahrnehmung sind. Wo sie aber in den ästhetischen Verhältnissen ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen außer sich sind bewirken sie einen Eindruck auf sich selbst und begründen eine subjektive Wirklichkeit an und für und durch sich. Selbstgefühle entstehen in der Empfindung von veräußerten Gefühlen, worin sich deren äußerer und also ungewisser Sinn verallgemeinert und eine eindrückliche Wirkung auf die Selbstwahrnehmung entfalten und eine innere Wirklichkeit entwickeln (siehe hierzu Psyche) kann. Darin begründet sich eine vewrselbständigte Wahrnehmungsidentität, die "innere Wahrheit" eigener Erfahrungen so, wie diese als Eindruck der Selbstverwertung wahrgehabt worden waren und sich darin optimieren (siehe Selbstoptimierung), zur Grundlage ihrer Selbsterkenntnis werden. Selbstgefühle werden nötig, wo sich in ihren Gefühlen die Beziehungslosigkeit ihrer Selbstwahrnehmungen auflöst und nach einen Sinn für sich verlangt. Weil sich die Menschen in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen über ihre wechselseitigen Einverleibungen für wahr befinden und wahr haben, können sie in den Verhältnissen ihrer Selbstwahrnehmungen ihre Wahrnehmungen nicht erneuern. In ihren Empfindungen finden sie nur das Resultat ihrer Einverleibungen: sich im Anderen, im bloßen Anderssein ihrer Zwischenmenschlichkeit. Als Produkt ihrer Wahrnehmungen werden ihre Gefühle für sich unbestimmt, als bloße Regungen erregt. Sie begründen von da her ihre Selbstwahrnehmung in einem tautologischen Verhältnis zu sich selbst, in einem leibhaftigen Selbstzweifel ihrer Empfindungen, die in ihren Gefühlen nurmehr wahr haben, was sie für sich außer sich sind. Der Zirkel ihrer Wahrnehmungen zwischen sich und Anderen, in ihrem subjektiven Zirkel werden sie für sich selbst sinnlos und fühlen sich leer, entwickeln eine Sehnsucht nach einer Substanz ihrer Selbstbezogenheit. Und so geraten sie durch die Entleerung ihrer Gefühle in eine Not ihrer Selbstwahrnehmung, in die Langeweile der Selbstbezogenheiten ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie suchen sich zu entlasten indem sie danach trachten, aus ihren Beziehungen immer wieder zu entkommen. Aber der hieraus gebildete ästhetische Wille treibt sie immer wieder zueinander, weil er nach einer Empfindung irgendwelcher Gegenständlichkeit, nach einen ihm bildhaft gleich geltenden, einem an und für sich gleichgültigen Inhalt seiner Selbstwahrnehmung verlangt. Jede Wahrnehmung lebt durch ihre Empfindungen, weil sie durch diese bewegt wird und ihre Gefühle sich hierdurch zu einer inneren Bewegung (siehe Emotion) entwickeln. Was die Empfindungen durch das, was sie in ihren Lebensverhältnissen wirklich wahrhaben, verhalten sie sich darin in einer subjektiven Wahrheit, also in dem, was sie hiervon für wahr nehmen. Und aus dem, was sie sich hiervon einverleiben und also durch fremde Lebensinhalte aneignen, bilden sich ihre Gefühle für sich und für ihre Gegenstände - letztlich im Sinn für ihre Lebensumstände und für alles Andere, das sie erfahren haben und für sich als Subjekt und zugleich Material (Objekt) ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen wahrmachen. Die zwischenmenschlichen Wahrnehmungen verhalten sich in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen aus den objektiv bestimmten Empfindungen zu sich selbst, zu den aus ihrer subjektiven Beziehungen gefundenen oder verlorenen Empfindungen. Darin verallgemeinern sich diese Beziehungen in der Gewohnheit ihrer Gefühle für sich, also für das, was sie in ihrer Lebenswelt empfinden und in der Geschichte ihrer anwesenden oder auch abwesenden Gefühle aus ihren Selbstempfindungen für sich als Sinn ihrer verallgemeinerten Selbstwahrnehmung finden. Weil sich von daher ihre Wahrnehmungsidentität aus dem Material ihrer Selbstwahrnehmungen in ihren Gefühlen zu einem Selbstgefühl entwickelt, das zu ihrer "inneren Wahrheit" wird, beschränkt sich diese auf den Umkreis der Erfahrungen ihrer Sinnbildung. Die zwischenmenschlichen Wahrnehmungen verhalten sich in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen aus den objektiv bestimmten Empfindungen zu sich selbst, zu den aus ihren subjektiven Beziehungen gefundenen oder verlorenen Empfindungen. Darin verallgemeinern sich diese Beziehungen in der Gewohnheit ihrer Gefühle für sich, also für das, was sie in ihrer Lebenswelt empfinden und in der Geschichte ihrer anwesenden oder auch abwesenden Gefühle aus ihren Selbstempfindungen für sich als Sinn ihrer verallgemeinerten Selbstwahrnehmung finden. Weil sich von daher ihre Wahrnehmungsidentität aus dem Material ihrer Selbstwahrnehmungen in ihren Gefühlen zu einem Selbstgefühl entwickelt, das zu ihrer "inneren Wahrheit" wird, beschränkt sich diese auf den Umkreis der Erfahrungen ihrer Sinnbildung. Darin identifizieren sie sich in ihren existenziellen Verhältnissen durch ihre Wirkung auf Andere und den Eindrücken der Anderen auf ihre Sinnbildung, sodass diese zwischenmenschlichen Gefühle mit den Empfindungen ihrer Herkunft austauschbar und in ihrem so entstandenen Selbstgefühl selbst objektiv, zum Äquivalent ihrer Zwischenmenschlichkeit werden. Darin sind allerdings ihre Empfindungen nicht mehr zu unterscheiden, weil sie das, was sie wahrhaben nicht mehr wahrnehmen können. Sie bewahrheiten sich selbst in ihrem ureigesten Widerspruch, bleiben in ihrer Gemeinschaft von einander und von ihren Gefühlen getrennt, so dass sie sich in ihrer Allgemeinheit veräußern, sich im Dazwischensein ihrer Beziehungen früher oder später in ihrem Selbstgefühl behaupten müssen und darin ihre Wahrheit veräußerlichen. In Gemeinschaften, in denen Geldbesitz - Geld als Kaufmittel - das wesentliche gesellschaftliche Verhältnis der Menschen ist, da ist ihre sachliche Beziehung allgemein gleichgeltend, gleichgültig gegen ihre Entstehung. So wird hier auch die Sinnbildung der Menschen durch ihre Wahrnehmungen in einer verselbständigten Kultur, in der Getrenntheit von ihrem gesellschaftlich tätigen Sinn für sich bestimmt und auf ihre Selbstwahrnehmungen reduziert. Weil sie sich darin nicht über ihre gegenständliche Tätigkeit, ihre Arbeit mitteilen und vermitteln, besteht ihre Beziehung nur zwischen ihnen in der Zwischenmenschlichkeit ihrer Empfindungen und Gefühle, in der sie ausschließlich selbst als unmittelbarer Gegenstand, als Objekte ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse das Material wie auch als Subjekte ihrer Wahrnehmung, als zwischenmenschliche objektive Subjekte für einander sind (siehe objektiver Subjektivismus). Darin erscheinen sie für sich und unter sich als Menschen, die für einander da sein müssen, um ihr Leben als Mensch erkennen zu können, um sich als Mensch zu finden, sich durch andere also als Mensch zu empfinden. Die Selbstgewissheit des Menschen, der durch Geldbesitz existiert, bewegt sich zwischen Empfindungen und Gefühlen, zwischen dem, was er wahr findet und dem, was er wahr hat. In zwischenmenschlichen Beziehungen erscheint ihm die Wahrheit seiner Existenz innerlich, als Gefühl, das er durch seine Beziehungen zu sich hat: Er existiert allgemein in der Beziehung auf andere und lebt darin vor allem durch sich und für sich (siehe zwischenmenschliche Beziehung). In der Empfindung findet er sich in Anderen und durch Andere. Er findet sich, wie er sich darin fühlt und was sein Befinden ausmacht. Dieses steht im ständigen Wechsel, der wie zufälliges Finden und Befinden erscheint, das er lediglich im Gefühl von sich wissen kann (siehe auch Selbstentfremdung). Das Leben ist hierdurch wie eine grundsätzliche Ungewissheit bestimmt, die sich nur in der Selbstwahrnehmung aufhebt. Zwischen seinen Empfindungen und Gefühlen besteht eine Trennung, in der das Werden eigener Wahrheit, die Identität seiner Wahrnehmungen verläuft. Indem ein Mensch in seiner Selbstwahrnehmung auch wirklich wahrnimmt, was er durch sich mit anderen wahrhat, hat er darin als seine einzige Selbstgewissheit, dass er wahrnimmt, was er durch andere für sich ist. Solche Selbstgewissheit steht damit aber in einem Widerspruch. Wahrheit lässt sich nicht wahrnehmen und was man wahr hat, ist dem äußerlich und kann nicht für sich wahr sein: Das sich finden in anderen und das Befinden durch andere ist lediglich wahr im Selbstgefühl jenseits aller wirklichen und zwischenmenschlichen Verhältnisse. Begründet sich ein Mensch hierdurch, so hat er seine Wahrheit als seine Allgemeinheit im Ausschluss von allen Wahrnehmungen. Er ist sich darin so allgemein, wie er sich in der Wahrnehmung mit anderen gemein geworden ist, wie er sich also in der wahrnehmenden Beziehung seiner selbst als Mensch gewiss geworden ist. Im Selbstgefühl ist daher aller Selbstzweifel darin aufgehoben, was die Wahrnehmung durch ihre Selbstgefühle sich vergewissert. Und das ist ein Gewissen, das vor allem durch andere Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen begründet ist. Da das Selbstgefühl die Allgemeinheit und den Umfang solcher Selbsterfahrung im einzelnen Menschen verkörpert, ist es die subtilste Wahrheit seiner allgemein bestimmten Existenz im und durch Geldbesitz, welcher den Umfang, den Raum der Selbsterfahrbarkeit bestimmt – nicht als Geldquantum, sondern als Lebenszusammenhang der Menschen. Je geschlossener dieser durch Geld bestimmt ist, desto vollständiger ist die Selbstwahrnehmung darin auch die Wahrnehmung von denen, die nicht unmittelbar Geld besitzen. Es ist die Selbstwahrnehmung einer Gesellschaft des Geldes. Selbstgefühle verschaffen den Kulturbürgern in der zwischenmenschlichen Kultur ihrer Selbstwahrnehmungen einen Sinn ihrer Selbstbezogenheit und damit den Inhalt ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen. In zwischenmenschlichen Verhältnissen, worin sich die Menschen wechselseitig vor allem als das Material ihres Lebens nützlich sein müssen (siehe auch Nutzen), herrscht ein ungeheuerlicher Opportunismus in den Gewohnheiten ihrer Beziehungen. Denn sie beziehen sich nicht durch das, was sie in ihrem Menschsein wirklich wahrhaben, sondern als Subjekte ihrer gewöhnlichen Gefühle, den Eindrücken, wie sie diese in der Kultur ihres Lebensraums objektiv wahrhaben - eben so wie ein Lebensmittel, das produziert und konsumiert wird. In den Gewohnheiten ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen verlieren ihre Empfindungen ihre Ausdrücklichkeit und lassen sich nicht mehr als gegenständlich begründet erkennen. Ihre Wirkung bechränkt sich auf die "magische Illusion" (Adorno) einer "Eigentlichkeit" der Gefühle. Auch wenn die Menschen die körperlichen Bedingungen ihrer Lebensverhältnisse ohne Weiteres im Sinn ihrer Beziehungen wahrhaben, sind sie durch ihre Gefühle mit sich allein. Im Großen und Ganzen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnissen verlieren sie deren Wahrheit, weil sie keinen Gegenstand für sich außer sich finden, weil sie sich letztlich nurmehr selbst so empfinden, wie sie es gewohnt sind. Als Individuen ihrer Kultur streben sie daher nach einem Allgemeinen, nach einer gesellschaftlichen Geltung ihrer Gefühle, die ihnen eine allgemeine Gegenwärtigkeit für sich selbst vermittelt. So ist in ihnen eine Absicht entstanden, sich in irgendeiner Form von Gesellschaftlichkeit oder Geselligkeit in ihren Lebensgemeinschaften zu finden, sich selbst darin objektiv zu finden und über ihre Selbstempfindungen zu erkennen, um hieraus ein Gefühl für sich, ein Selbstgefühl zu entwickeln. Und deshalb verlangen sie noch einem objektiven Gefühl, an dem sie ihre Selbstwahrnehmung relativieren können. Das bestimmt ihre Absichten im Verhalten zu einander, zur Verwirklichung einer Beziehung, durch die sie vor allem in Gesellschaft sind, weil sie für einander in den Existenzen ihrer Zwischenmenschlichkeit zur Wahrheit ihrer Persönlichkeit, zu ihrer persönlichen Wahrnehmungsidentität finden müssen, um sich darin wechselseitige Objekte ihrer Subjektivität zu bieten. Als einzelne und vereinzelte Subjekte, die sich durch ihre Eigenschaften und Fähigkeiten wechselseitig nützlich sein müssen, Subjekt und Objekt in einem, objektive Subjekte sind, verhalten sie sich in der Absicht, ihr Leben durch andere zu bereichern - auch wenn diese ihnen durch das, wovon sie einander in ihrem Erleben absehen fremd bleiben müssen, weil es für ihre Lebenserfahrung auch wirklich abwesend - und also wesenlos - bleibt. In den zwischenmenschlichen Verhältnissen einer Kultur vermitteln sich die Gefühle so, wie sich darin die Selbstwahrnehmungen der Menschen objektivieren, wie sie durch ihre Beziehungen zu objektiven Gefühlen ihrer Kultur werden, sich darin vergegenständlichen. Von daher stellen sich ihre Gefühle in ihren Beziehungen nicht nur subjektiv dar. Es hat jedes Gefühle früher oder später auch ein kulturelles Dasein in den Ausdrucksformen seinerKultur z.B. in der Form von Musik, Kunst, Werbung, Architektur, Mode, Sport usw., an der sich ihre Subjektivität wiederum interpretiert, sich vergewissert, seiner selbst gewiss wird. sich als gesellschaftliche Macht oder Ohnmacht wissen und begreifen kann, und sich hierdurch wiederum auch selbst vergleicht, bemisst, bildet und fortbildet. Wo diese objektiv gewordenen Gefühle Eindruck machen, begründen sie daher zugleich die Ausdrucksfähigkeit der Menschen, verschaffen ihnen durch ihre somit erworbenen Selbstgefühle eine zwischenmenschliche Position durch die Kultivierung ihrer Selbstwahrnehmungen. Ein Selbstgefühl ist ein Lebengefühl, das in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Gefühle entsteht, wo sie zu objektiven Gefühlen verfestigt wurden (siehe Selbstgewinn) und zu objektiven Selbstwahrnehmungen zusamengetragen und kultiviert werden (siehe auch Kult). Selbstgefühle bilden sich also aus Reflexionen (z.B. in der Kommunikationsindustrie) objektivierter Gefühle so, wie diese sich als isolierte Gefühle durch ihr Erleben für sich selbst bestärken. Es sind die gesellschaftlich vermittelten Gefühle, wie sie in einer zwischenmenschlichen Kultur entstehen (siehe zwischenmenschliche Verhältnisse), in der die Menschen sich aus der objektiv bestimmten Vereinzelung ihrer Empfindungen finden und hierdurch sich in ihrer Kultur einfinden, indem sie sich darin auch selbst als Wahrnehmung ihrer Wahrnehmung empfinden, sich in ihrer Selbstwahrnehmung außer sich spüren und bestätigt so finden, wie sie sich darin behaupten können, ihre Selbstbehauptung also aus ihren zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln und durch ihre Selbstgefühle bestärken. Das setzt nur voraus, dass darin objektivierte Gefühle existieren und in ihren Beziehungen sich wahrmachen und als selbständige Gefühle sich zu einer Persönlichkeit bestärken. Diese Entwicklung beginnt bei den einzelnen Menschen meist in der so genannten Pubertät. Von da her sind Selbstgefühle verselbständigte Gefühle, die sich durch sich selbst, durch die Empfindung ihrer Selbstwahrnehmung durch deren objektivierten Gefühle begründen, dadurch im allgemeinen Verhältnis der Gefühle durch ihre Selbsbezogenheit eine Verdopplung der Wirkung ihrer Selbstwahrnehmung auf Andere als ihre Selbstverwertung betreiben. Darin stellen diese sich objektiv, als ein objektives Gefühl dar, worin sich im einzelnen ihre Empfindungen reflektieren und ihren Sinn entwirklichen. Gefühle entstehen in den Verhältnissen des Lebens so, wie sich darin die Empfindungen verhalten. Doch dieses Verhalten ist durch ihre Verhältnisse bestimmt. Objektiv entstehen Gefühle im Erleben der Selbstwahrnehmung so, wie sich darin die subjektive Kenntnis ihrer Lebenswelt erinnert und wie sich diese in ihrer Erinnerung bewährt (siehe Wahrheit) und schließlich zu einer Erkenntnis ihrer Lebensverhältnisse wird. Ein Selbstgefühl ist ein durch Empfindung im erleben bestärktes Gefühl, das durch die gesellschaftliche Allgemeinheit ihrer Gefühle sich selbst bestärkt, seine Erinnerung in seinen Gefühlen für sich, für ihre Selbstbeziehung verwertet, sich also durch einen Selbstwert im Gefühl empfindet, weil es sich darin für sich erinnert (siehe auch Erinnerungsbild). Egoismus ist unter den Bedingungen der existenziellen Konkurrenzen in einer Waren produzierenden Gesellschaft lediglich eine Reflexion ihrer objektiven Beschränktheit. Aber die Selbstwahrnehmung ist durchaus in der Lage, sich darüber hinaus in der Kultur zwischenmenschlicher Beziehungen gesellschaftlich zu verhalten und zu gestalten. Darin verkörpern sich die Empfindungen der Menschen in ihren Gefühlen so, wie sie in ihre Selbstwahrnehmung unter den Bedingungen ihrer persönlichen Sinnbildung eingegangen sind. Und sie bewahren ihre Beziehung zu den Gegenständen, an denen sie entstanden waren, soweit diese auch für sich bleiben können, was sie für eiander in ihren objektiven gesellschaftlichen Verhältnissen auch geblieben sind. Erst wo sich diese der Subjektivität der Wahrnehmung entziehen, weil sie sich in einer Welt bestimmt hatten, deren Wirklichkeit sich ihnen durch irgendwelche fremden Kräfte zugleich entzieht, werden sie zu objektiven Gefühlen, in der Art un Weise wie sie als selbständige Formen isolierter Wahrnehmungen als öffentliche Selbstwahrnehmung in den objektiv existenten Werken, Medien und Veranstaltungen dieser Kultur einer nach wie vor bürgerlichen Gesellschaft und die nurmehr in dieser Kultur zwischenmenschlicher Verhältnisse fortbestehen können. Dort entfalten sie ein eigene Welt der Selbstwahrnehmungen, die sich in den unzähligen Formationen der Selbstverwertung erhalten und sich im Dasein der unterschiedliche Selbstwerte aneinander reflektieren. Selbstgefühle entstehen in zwischenmenschlichen Verhältnissen, worin die Beziehungen sich durch Gefühle begründen und darin objektiviert, objektive Gefühlen sind, wo sich die Selbstwahrnehmung durch objektive Gefühlen bestimmt und verallgemeinert und von daher eine allgemein gefühlte Selbstwahrnehmung empfindet. Im Selbstgefühl vergenwärtigen sich voneinander isolierte Menschen, die außer sich eine Empfindung nötig haben (siehe auch Selbstvergegennwärtigung), weil und wenn sie für sich nichts empfinden, weil und wenn sie als vereinzelte Einzelne keine Beziehung zu anderen Menschen und Sachen finden können. Ein Selbstgefühl besteht aus der Empfindung eigener Gefühle und kehrt somit die natürliche Folge von Empfindung und Gefühl um (siehe hierzu auch Verkehrung). Das setzt voraus, dass ein Gefühl keinen Gegenstand für sich hat, sich nicht gegenständlich wiedererkennen kann, weil sein Gegenstand sich nicht gegenständlich sondern selbst nur wie ein Gefühl verhält (siehe hierzu auch ästhetik). Es macht sich an der Reflexion von Gefühlen fest und verlangt nach diesen wie es sich auch selbst durch seine Selbstverwertung für sie vergegenständlicht (siehe hierzu auch Entgegenständlichung). Von daher konkurrieren Selbstgefühle um ihre zwischenmenschliche Substanz und müssen sich gegeneinander in ihrem Geltungsstreben hervortun. Im Geltungsstreben der Selbstverwertung haben die Selbstgefühle einen Selbstwert betrieben, der sich selbst verbraucht und in seiner zwischenmenschichen Wirklichkeit an seiner Abstraktheit nun auch wirklich leidet, entgeistert ist, wenn er keinen Sinn außer sich für sich findet. Seine Selbstverwirklichung scheitert immer mehr an einer schroffen Außenwelt, die sich vor den Begierden seiner Einverleibungen hüten muss. In einer Welt der Selbstgefühle ist nurmehr Sinn zu finden, wo die Sinne sich unterscheiden, ihr Unterschied als besonderes Gefühl in den allgemeinen Selbstgefühlen für sich gefunden und ihrer wirklichen Empfindung entzogen wird. Gefühle, die in einer Kultur außerhalb der sie erzeugenden Subjekte existieren (siehe z.B. Kunst, Musik, Kult, Religion, Politik, , ), sind sich selbst reflektierende Empfindungen dadurch, dass die Menschen deren Inhalte mitteilen, teilen und auch ihre Beziehungen darin eine Form für sich finden und von daher auch auf solchen Gefühlen ihre Selbstwahrnehmungen gründen können. Und weil in den zwischenmenschlichen Verhältnissen die Gefühle der Menschen die zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen, vergegenständlichen sich diese schon durch ihre Äußerung in objektiven Gefühlen und veräußern sich so auch zu einer Kultur einer objektiven Selbstwahrnehmung in objektiven Selbstgefühlen. Wo Wahrnehmung in ihren Gefühlen widersinnig wird, sich selbst widerspricht, wo sie ihre Wahrnehmungsidentität nicht mehr aus sich selbst heraus finden und empfinden kann, entrückt sie sich von sich selbst, wird verrückt und muss sich objektiv in Gefühlen für sich selbst erhalten. Um ihre eigene Wahrheit zu finden, muss sie sich durch ihre Selbstgefühle frei machen, sich hieraus bestimmt verhalten, sich an objektivierten Gefühlen ausrichten, ihre Wahrheit in der Objektivierung von widersprüchlichen Gefühlen als Gefühl für sich, als Selbstgefühl aneignet und darin sich im Gefühl von eigener und eigentümlicher Wahrheit mit andern wahrmacht. Wahrmachen steht von daher zum einen für die Verwirklichung von etwas Wahrem außer sich, einer ausschließlichen Wahrheit, die niemals wahr sein kann (siehe hierzu auch Dogmatismus), zum anderen für das Erzeugen einer Wahrheit, die für sich nur Gefühl ist, also nicht durch sich und für sich wahr sein kann, für sich also als unwirkliche Wahrheit bzw. unwahre Wirklichkeit verbleibt. Aber ohne eine wahre Beziehung auf anderes kann es keine Wahrheit für deren Inhalte geben. Es wäre das Einzelne unmittelbar allgemein, für sich als etwas Ganzes genommen, etwas Einzelnes zu einem unwahren Ganzen verallgemeinert. Dies wäre die vertauschte Wahrheit einer Empfindung, die als Wahrnehmung, als Teil enes Ganzen und also nur als Täuschung wahr sein könnte. Immerhin kann etwas dadurch wahrgemacht werden, dass es als das, was es in der Beziehung zu anderem ist, nicht für wahr genommen wird, aber als das, was es bewirkt, vertauschte - und also - Wahrheit ist (siehe objektive Subjektivität), eigene Wirkung durch fremde Wahrheit haben kann (siehe hierzu auch ästhetik) - ein Widersinn in sich wäre. Dies wäre nur durch beständige Selbstvergegenwärtigung zu erreichen, die sich als Verhältnis der Selbstentfremdung nur wechselseitig ausdrücken und verfestigen kann und durch fremde Eindrücke, durch reizvolle Wahrnehmungen Eindruck auf andere machen muss. Das Selbstgefühl ist somit ein durch seine zwischenmenschliche Selbstwahrnehmung gedoppeltes Gefühl: zum einen subjektiv durch die Empfindungen, die es enthält; zum anderen durch eine allgemeine Reflektion der Gefühle in ihrer vergegenständlichten zwischenmenschlichen Bezogenheit, der objektiven Form ihrer Zwischenmenschlichkeit. Die Selbstwahrnehmung verkörpert hierdurch eigene Wahrnehmung als objektive Wahrnehmung und verkehrt sich in ein objektives Gefühl das für sich wie für andere wahr sein oder darüber hinwegtäuschen (siehe auch Täuschung), sich unentwegt zwischen Empfindungen und Gefühlen vertauschen muss. Jedes Selbstgefühl ist daher die im einzelnen Gefühl reflektierte gesellschaftliche Allgemeinheit selbstbezüglicher Gefühle, wie sie in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Selbstwahrnehmung geboten sind. Indem sich Gefühle der Menschen gesellschaftlich formulieren, den individuellen Gefühlen einen gesellschaftlichen Ausdruck als Form ihrer Kultur verleihen, in der sich die Menschen verstehen und verstanden fühlen, wird auch ihre Wahrnehmung. selbst objektiv, zum Kulturgut einer gesellschaftlichen Wahrheit, wie sie aus der Selbstreflektion der Menschen ergeht. Objektive Gefühle sind gesellschaftlich gegenständliche, kulturell vergegenständlichte Gefühle, in denen sich Selbstwahrnehmungen kultivieren und ihre Kultur in ihrem zwischenmenschlichen Verhältnis bis hin zum Kult ihrer vergemeinschafteten Selbstwahrnehmung (z.B. als Musik, Architektur, Kunst, Mode) vergegenständlichen, objektivieren. Darin reflektieren sich die Selbstempfindungen schließlich auch zur Bildung ihrer Selbstgefühle. Diese sind daher nichts anderes als die Reflektion von vergesellschaflteten Gefühlsäußerungen zwischenmenschlicher Existenzen, die hierüber - also außer sich - zu sich selbst kommen. Gefühle sind also zum einen Reflexion objektivierter Empfindungen, zum anderen Tätigkeit der Wahrnehmung. Im Selbstgefühl ereignet sich seine Wahrheit in dem, was es wahrhat durch das, was es wahr nimmt. Es äußert sich in allem was die Empfindung von Kultur ausmacht, was den Sinn ihrer äußerungen ergibt und sich in ihen Gefühlen darstellt. Hierdurch sind Gefühle immer auch schon gegenständlich, subjektiv als Selbstgefühle in der Form ihrer Selbstreflektion (siehe Selbstbeziehungen) und objektiv als Stimmungen der Wahrnehmung in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen, in denen sich schließlich die einzelnen Psychen bilden. Man kann daher sagen, dass Selbstgefühle die Elemente der Psyche sind. Der Begriff Selbstgefühl ist eigentlich widersinnig, denn ein Gefühl seiner Selbst ist an und für sich ein Unding, weil es Subjekt wie Objekt der Wahrnehmung, also absolute Selbstwahrnehmung wäre, die außer sich nichts wahrnehmen könnte. Selbstgefühl ist ein Reflex der Gefühle, ein Gefühl, das sich aus Empfindungen im Erleben anderer Menschen speist. Es entsteht nur in den Verhältnissen, worin es sich auf andere beziehen kann weil und sofern es mit ihnen in Gemeinschaft ist, darin entsteht und sich darin bewahrheitet. Von daher erscheint es als ein soziales Gefühl, das zugleich ein autonomes Wesen eines Gefühls für sich und durch sich ist (siehe auch Autopoiesis). Das ist allerdings widersinnig, weil es in seiner Einzelheit allgemein zu begreifen, eine bloße und beliebige Verallgemeinerung isolierter Gefühle wäre. Aber das Selbstgefühl ist ein Gefühl, das als Ürsprünglichkeit der Selbstwahrnehmung in zwischenmenschlichen Beziehungen, als wesenhafte Selbstwahrnehmung - als Beziehung auf sich durch sich - empfunden und für wahr genommen wie wahrgehabt wird (siehe Wahrheit). Im Grunde unterstellt es also schon vor aller Erfahrung eine Wahrheit der Gefühle in einer Gemeinschaft dieser Beziehungen, ist ein durch deren Kultur, durch ihre objektiven Reflexionen gewecktes Gefühl (siehe hierzu auch objektives Gefühl). Von daher kann es im isolierten Einzelnen nur in seiner abstrakte Substanz wie ein Bild im Gleichnis seiner selbst, als eine bloße inhaltsleere Tatsache einer abwesenden Sinnlichkeit des Fühlens überhaupt gegenwärtig, bloße Sehnsucht nach einer Angleichung der Selbstwahrnehmungen in ihrer Psyche sein. Um sich selbst zu vergegenwärtigen, müsste es sich im Allgemeinen unentwegt aufheben, sich ständig erneuern, um sich selbst kreisen (siehe auch Zirkulation) und sich ständig austauschen, sich gemein machen und darin sich in seiner Einzelheit auflösen (siehe hierzu auch Massengefühl). Es kann allerdings niemals sich selbst gleichbleiben, ohne sich zu enttäuschen. Ein Selbstgefühl als solches muss sich also über seine Antriebe und Absichten selbst täuschen, um für sich wahr zu bleiben, sich als widersinnige Wahhrheit, als abstrakt menschlicher Sinn durch seine Beziehung auf andere sich gegen sie durchzusetzen (siehe hierzu auch Tauschwert). Es kann diese Beziehung aber nur aus einem abstrakten Sinn, aus den Einverleibungen der Selbstwahrnehmung in zwischenmenschlichen Verhältnissen beziehen. Ein Selbst als solches kann es nicht wirklich geben, weil es eine bloße Reflektion der Wahrnehmung ist, der Widerschein einer Wirkung, die Gefühle auf sich selbst duch andere haben und in Wirklichkeit als Selbstgefühl existieren, das sich aus der Selbstverwertung ergeben und durch die Selbstwahrnehmung bestätigen und also reproduzieren muss. Im einzelnn Menschen ist es aber überhaupt eine eigenmächtige Beziehung, die durch sich selbst bewirkt und bestimmt erscheint, eine durch sich vermittelte Empfindung darstellt, durch die es in und durch einen ästhetischen Willen angetrieben wird. Ein ästhetischer Wille ist der Wille, aus dem Widerspruch zwischenmenschlicher Gefühle zu sich selbst zu kommen, indem sie sich selbst in bereits objektivierten Gefühlen empfinden (siehe hierzu auch Kunst). Der Wille bezieht sich nicht auf wirklich herstellbare Beziehungen, sondern nur auf das, was Menschen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen finden, das sie zu einem Selbstgefühl machen können, sich also in dem empfinden, was sie für sich gefunden haben. Indem sie über ein objektiviertes Gefühl ästhetischen Eindruck machen, durch den sie auch selbst zu beindrucken sind, verwirklichen sie Gefühle für sich, Selbstgefhle, die sie nur außer sich gewinnen und haben können. Indem sich die Selbstwahrnehmung darin verselbständigt wird sie über die Selbstgerechtigkeiten ihrer ästhetischen Urteile schließlich zu einem kulturpolitischen Maßstab. Selbstgefühle sind also Gefühle, die über objektive Gefühle eine Beziehunng zu sich finden und empfinden, die aus der Identifikation mit vergegenständlichtenGefühle eine Beziehunng zu sich vereinnahmen und wahrhaben, die vor ihnen schon da war und in einer äußerlichen Form (z.B. Musik, Architektur, Schlager, Theater, Kino, Sport, Computerspiele, Social Media, Kult, Menschenmassen und Mssenmenschen usw.) gegenwärtig ist. Die durch diese Selbstreflexion entandene Wahrnehmung einer für sich und durch sich selbst gefühlten Empfindung ist eine gedoppelte Selbstwahrnehmung, deren Inhalte außer sich bestimmt sind und nurmehr durch die Existenzformen der Selbstbezogenheiten fortgebildet werden. Die hierduch gebildete in sich selbst reflektierte Wahrnehmung ist die Elementarform einer ästhetischen Selbstwahrnehmung, die sich nicht selbst genügen kann, weil sie ohne eine vorausgesetzte äußerung nichts außer Langeweile sein durch sich und für sich kann. In dieser Form verwirklichen sich die Inhalte aller Selbstwahrnehmungen in einer Kultur, die ihre Gegenständlichkeit aufgehoben hat, die ihre Gegenstände, Sinn und Zweck ihres gesellschaftlichen Reichtums nicht selbst verwirklichen und leben, stattdessen nur durch Empfindungen in Selbstgefühlen erleben können (siehe hierzu auch Geldbesitz) . Im Selbstgefühl vergenwärtigen sich voneinander isolierte Mensschen, die außer sich eine Empfindung nötig haben (siehe auch Selbstvergegennwärtigung), weil und wenn sie für sich nichts empfinden, weil und wenn sie als vereinzelte Einzelne keine Beziehung zu anderen Menschen und Sachen finden können. Ein Selbstgefühl besteht aus der Empfindung eigener Gefühle und kehrt somit die natürliche Folge von Empfindung und Gefühl um (siehe hierzu auch Verkehrung). Das setzt voraus, dass ein Gefühl keinen Gegenstand für sich hat, sich nicht gegenständlich wiedererkennen kann, weil sein Gegenstand sich nicht gegenständlich sondern selbst nur wie ein Gefühl verhält (siehe hierzu auch ästhetik). Es macht sich an der Reflexion von Gefühlen fest und verlangt nach diesen wie es sich auch selbst durch seine Selbstverwertung für sie vergegenständlicht (siehe hierzu auch Entgegenständlichung). Von daher konkurrieren Selbstgefühle um ihre zwischenmenschliche Substanz und müssen sich gegeneinander in ihrem Geltngsstreben hervortun. Weil das Selbstgefühl aus Selbstempfindungen sich bildet, in denen nur Gefühle seiner selbst empfunden werden, verdichten sich diese zu einer Selbstbeziehung, die außer sich keine Wirklichkeit mehr empfnden kann und ihre Gefühle hieraus entwickelt. Weil und sofern die Menschen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen nurmehr Gefühl für sich finden und empfinden, haben sie keine Substanz mehr außer sich und können sich auch nicht mehr zu einer Erkenntnis fortbilden, durch die äußerliche Wirkungen erklärlich, klar für den Menschen werden. Durch ihr Selbstgefühl wird ihre Wahrnehmung entgegenwärtigt und muss sich auf den isolierten Zusammenhang verdichteter Gefühle in der Beziehung verlassen, in der sie sich zur Psyche entwickeln. An und für sich kommen die Gefühle der Menschen immer wieder auf ihre Empfindungen zurück, aus denen sie sich gebildet hatten und hierdurch auch fortbilden. Es ist der natürliche Kreislauf der Wahrnehmung, aus dem sich die Entstehung und Fortbildung der menschlichen Kultur ergibt und woraus auch neue Bedürfnisse entstehen, die sich in ihren praktischen Verhältnissen, in den Beziehungen ihrer Tätigkeiten als gesellschaftliche Wahrheit von gesellschaftlichen Gegenständen erweisen, in ihren Wahrnehmungen ihre Tätigkeit wahrhaben. Dies setzt allerdings eine ungebrochene Kultur, eine gesellschaftliche Vermittlung von Arbeit und Wahrnehmung voraus. Als Eigenschaft einer kulturkritischen Begrifflichkeit ist ästhetik dennoch zu verwenden, wo die Wahrnehmung außer sich bestimmt ist (siehe auch ästhetischer Wille). Ein Selbsgefühl entsteht, wo die äußerung eines Gefühls sich außer sich findet, ein Mensch seine Gefühle gegenständlich empfindet, sei es durch einen anderen Menschen oder ein Bild, ein Buch, einen Film, eine Musik, eine Architektur, einen Kult, ein Ritual, eine Religion, eine Gefühlsmasse oder eine Menschenmasse usw. Es wird zu einem objektiv bestärkten Gefühl, das Gefühl, das die Empfindungen eines Menschen ihm von sich selbst vermittelt. Darin wird seine Wahrnehmung zu einer Selbstwahrnehmung, zu einer Wahrheit, die sie durch sich selbst nehmen und haben soll. Was sich darin erinnert wird hierdurch für sich selbst als Form der Erinnerung wesentlich, seine Erkenntnis innerlich durch ein Wiedererkennen des Wahrgehabten. Sein Leben wird zum bloßen Erlebnis, seine Neugier zur bloßen Begierde. Indem seine Gefühle darin objektiv reflektiert sind, hat er sie auch für sich so objektiv wahr durch das, was darin als Inneres wahrgehabt wird. Sie sind daher zugleich so subjektiv, wie sie objektiv für ihn als das schon waren, was er wahrnimmt: zur Gewohnheit einer erinnerten Wahrheit. Im Selbsgefühl ist die Selbstwahrnehmung daher schon durch die Erfahrung, die sie macht eine Form für sich: Empfindung als Gefühl und Gefühl als Empfindung, beides zugleich als Formbestimmung der Selbstwahrnehmung, die ihre Wahrheit außer sich hat. Diese ist in einem Menschen unterschiedslos vereint - eben so, wie es ihm die persönlichen Bedingungen seiner Wahrnehmung, seine Lebensumstände und Erfahrungen ermöglicht haben. Doch dies alles ist darin nur mehr als Form einer persönlichen Wahrheit bewahrt, als Erinnerung einer ihr äußerlichen Wahrheit, durch die sie auf sich selbst verwiesen ist, durch ihre Selbstwahrnehmung auch selbst gesellschaftlich für sich und für andere wahr wird und sich hierdurch auch persönlich wahr macht. Von da her mag es überflüssig erscheinen, hierüber ein objektives Wissen zu bilden - wäre diese Persönlichkeit des Wahrnehmens und Wahrhabens nicht wirklich als ein politisches Phänomen der Kultur, als Elementarform der politischen Kultur einer Gesellschaft, die auf Geldbesitz gründet, gesellschaftlich nicht nur privat, sondern in der öffentlichen Meinung der Menschen als Maßstab des politischen Willens einer repräsentativen Demokratie existent (siehe Meinungsbildung). Durch das doppelte Dasein der Selbstgefühle identifiziert ein Mensch darin seine Gefühle für sich, wie se objektiv für ihn sind und wodurch er sich dann schließlich auch eine persönliche Identität seiner Selbstwahrnehmung vermitteln kann. Das macht die Wahrnehmung überhaupt träge, denn darin herrscht eine Wahrnehmungsidentität die nötig ist, wo Wahrnehmung keinen Gegenstand außer Geld hat, also nur durch sich selbst sich bewahrheiten, sich nur durch die Selbstwahrnehmung als Mensch unter Menschen bewähren kann, soweit seine Selbstgefühle durch ihr Geltungsstreben zum Geld seiner Psyche werden können und wodurch er sich dann schließlich auch die ästhetische Identität seiner Selbstwahrnehmung vermitteln und sich durch diese so bewähren kann, wie sie in ihrem ästhetischen Willen hiernach strebt und ihre Selbstverwertung gelingt. Ein Mensch findet darin, was er in seinen unmittelbaren Lebensverhältnissen, in seinen zwischenmenschlichen Verhältnissen durch das Verhältnis zu anderen Menschen von sich und für sich spürt und fühlt, was er durch andere in der Selbstwahrnehmung für sich gewinnt. Es ist das wesentliche Gefühl der Selbstwahrnehmung, durch das sich ein Individuum seiner selbst vergewissert, seinen Selbstwert findet, also das hinter sich lassen kann, was sie als Unsicherheit in ihren Lebensverhältnissen erfährt und durch ihren ästhetischen Willen als persönliche Wahrnehmungsidenität durchzusetzen anstrebt (siehe Geltungsstreben). Aber die sinnliche Gewissheit, die über seine Empfindungen wahrgehabt und wahrgenommen wird, ist immer nur so objektiv wie subjektiiv, kann also auch nur so sinnlich sein, wie die Gegenstände der Wahrnehmung im Lauf ihrer Erfahrung ihre Beziehung im wahrnehmenden Subjekt wahr gemacht haben, - eben so, wie dieses seine Empfindungen in seinen Gefühlen als deren Gewissheit von dem, was sie für wahr hatten zusammenfindet, was also durch die Gewohnheiten seiner Selbstbeziehung auf Dauer an Selbstwert bestärken. Selbstgefühl ist an und für sich ein widersinniger Begriff. Denn was ist von sich selbst zu fühlen, wenn das Subjekt solcher Wahrnehmung zugleich ihr Objekt ist? Beides muss dann austauschbar sein und das Eine Form wie das Andere Inhalt, und umgekehrt sein. In dieser Gleichgültigkeit kann die Wahrnehmung nichts außer sich wahrnehmen, sich in einem Selbst finden und empfinden, das es nicht wirklich geben kann. Sie findet sich allgemein in einem Gefühl der Langeweile, die mit Erleben von außen gefüllt werden muss, um dem Selbstgefühl Sinn zu verleihen. Was sich an Ereignissen der Kultur finden lässt, produziert eine Wertschätzung seiner selbst in den dem entsprechenden zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Selbstbeziehung findet sich dadurch im Gefühl ihrer Selbstwertigkeit außer sich wie in sich zugleich, was beliebig austauschbar ist. So ist das Selbstgefühl auch wie ein Tauschwert der Selbstwahrnehmung, in welchem sich der allgemeine Selbstwert einer Kultur so äußert, wie er sich in den Selbstgefühlen der Menschen verwirklichen kann. Im Unterschied zum Tauschwert des ökonomischen Wertverhältnisses, der sich nach außen, also in seinen äußerungen und Tätigkeiten von seinem Gegenstand entfremdet, entwickelt das Selbstgefühl seine Entfremdung nach innen, erzeugt in seinen zwischenmenschlichen Verhältnissen mit der Verwirklichung seiner Beziehungen, mit ihrer Selbstverwirklichung eine Selbstentfremdung, welche die Menschen in der Isolation von einander in sich selbst, in ihrer Selbstwahrnehmung zu leiden haben. Fatal wird dies in ökonomischen wie sozialen Krisenzeiten, in denen die Entfremdung des Menschen von seiner Tätigkeit mit der Entfremdung seiner Selbstwahrnehmung zusammenfällt (siehe auch Fanatismus). Dies setzt voraus, dass seine Selbstwahrnehmung seine zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmt, weil und sofern er sich dies durch seinen Geldbesitz sachlich erlauben kann (siehe hierzu auch Existenzwert). In der Gegenständlichkeit der Lebensverhältnisse der Menschen kann in Wahrheit nur ein anderes Sein, die Form von anderem seiner selbst erkannt und angeeignet werden (siehe hierzu auch Einverleibung). Wo Menschen sich andere Menschen zu ihrem bloßen Wahrnehmungsgegnstand machen, da machen sie ihre Empfindung sich äußerlich, die Form ihrer Beziehung zu ihrem Inhalt (siehe hierzu auch schlechte Negation). So suchen sie sich in einer Identität mit ihrem Sinn für andere, der nur ihr Sinn für sich sein kann und sich darin gegen ihre wahre Beziehung verkehrt, Was die Gegenstände der Wahrnehmung in der Beziehung auf sich selbst schon in ihrer Selbstempfindung veräußern und wahr haben ist daher eine Empfindung durch andere, die sich in ihnen nur durch die Form ihrer Verhältnisse und deren Formbestimmung reflektieren kann. In ihren Gefühlen empfinden sich Menschen immer schon inmitten der Welt ihrer eigenen Lebensäußerungen, fühlen sie, was sie für sich sind durch das, was sie für sich geschaffen und wahr haben, was sie durch ihre Tätigkeiten auch wirklich und zweifelsfrei als Gegenstand ihres Lebens erzeugt haben. Im Gefühl für ihre Produkte empfinden sie, was diese für sie sind, was ihren Bedürfnissen entspricht und was den Sinn ihrer Tätigkeit entwickelt und außer sich verwirklicht hat. Und so kommen darin die Gefühle der Menschen immer wieder auf die Empfindungen zurück, aus denen sie sich gebildet hatten. Es ist der natürliche Kreislauf der Wahrnehmung, aus dem sich die Fortbildung der menschlichen Kultur ergibt und neue Bedürfnisse entstehen. Deren Bildungsprozess begründet sowohl eine Fortbildung ihres gegenständlichen Reichtums, wie auch ihrer Sinne selbst, Fortbildung der menschlichen Sinnlichkeit in ihren Fähigkeiten und Eigenschaften, dem Vermögen der menschlichen Sinne sowohl in ihrer Intelligenz wie auch der Produktivität und Vielfalt ihrer Lebensäußerungen. Wo aber diese Gegenstände selbst keine wirkliche, keine sinnliche Beziehung mehr darstellen, z.B. weil sie nur noch in den Kaufmitteln des Geldbesitzes abstrakt aufgeschatzt sind, da werden auch die Empfindungen für die Sachen in der Beziehung auf die Menschen ungegenständlich, ungewiss. So werden auch die Gefühle für deren Wirklichkeit abstrakt, denn darin wirken unvermittelbare Empfindungen, die jede Wahrnehmung in Zweifel ziehen können, wenn sie sich keine eigene Gegenständlichkeit verschaffen. Aber diese kann nur aus den Körpern der Wahrnehmung selbst gebildet werden, aus den Wahrnehmungsverhältnissen, wie sie in zwischenmenschlichen Verhältnissen erfahren und erlebt werden können. Obwohl sie dem Einzelnen ebenso objektiv wie jede gesellschaftliche Gegenständlichkeit erscheinen, sind es doch nurmehr Wahrnehmungen der eigenen Beziehung auf andere, also Wahrnehmung einer objektiven Selbstbezogenheit in den Verhältnissen einer allgemeinen Selbstwahrnehmung., in denen sich jeder Mensch durch das Erleben der anderen Menschen in den Ereignissen seiner zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt auch tatsächlich jenseits seiner gesellschaftliichen - und also gegenständlichen - Wirklichkeit wahrhat und sich selbst so fühlt, wie er sich darin auch wirklich äußert, veräußert oder entäußert. Das Selbstgefühl ist ein auf sich selbst bezogenes Gefühl, das in zwischenmenschlichen Beziehungen durch verallgemeinerte Erlebnisse der Wahrnehmung mit anderen im Reiz der Eindrücke für sich selbst gefunden wird und sich darin als Empfindung eigener Gefühle durch andere verdoppelt, weil sie als Empfindung der Selbstwahrnehmung erlebt werden. Dieser reizvolle Eindruck in zwischenmenschlichen Ereignissen ist daher sowohl Empfindung für sich als auch Gefühl durch sich, weder ganz das eine, noch ganz das andere. Von daher ist es nichts, was für sich erkennbar ist, weil es die Empfindung als Gefühl hat und das Gefühl für seine Wahrnehmbarkeit ihm entsprechende Empfindungen nötig macht. Es ist etwas Drittes, durch das sich diese Beziehungen unsinnig verdoppeln und in die Notwendigkeit ihrer Formbestimmung getrieben haben, sich durch einander, durch ihre bloße Anwesenheit abstrakt zu verdichten, also in der bloßen Tatsache ihrer Verhältnisse sich gleichgültig gegen jeden Inhalt zu bestärken. Weil die somit entstandene Selbstwahrnehmung im Verhältnis ihrer Empfindungen zu ihren Gefühlen in ihrer Auffassung, im Nehmen ihrer Wahrheit, ihrer Wahrnehmung, weder auf das Eine noch auf das Andere verzichten kann sind diese durch die Abwesenheit ihres Wesens in ihrem Sinn durch eine allgemeine Notwendigkeit eines Unsinns abstrakt bestimmt (siehe abstrakt menschlicher Sinn) und hiervon abhängig. Für die Vergewisserung ihrer Wahrnehmung haben sie daher die Bewertung einer Identifizierung, einen Selbstwert nötig, der unentwegt nach einer sinnlichen Beziehung verlangt, der über alle Wahrnehmung im Allgemeinen gewonnen wird, durch die ihre Gefühle sich abstrakt verdichten und über ihre Empfindungen hinweg erhoben erhoben werden, die zugleich aber hierfür unabkömmlich sind. Sie werden durch einen ästhetschen Willen in diese Form ihrer Beziehungen getrieben und müssen sich darin Geltung durch andere verschaffen, sich ihr Selbstgefühl zu einer gesellschaftlichen Macht entwickeln, sich durch die ästhetischen Formbestimmung ihrer Empfindungen mit ihren Selbstgefühlen in diesen Verhältnissen behaupten (siehe Selbsbehauptung). Es entsteht hierdurch eine Gefühlswelt, die sich nicht mehr gegenständlich wahrhaben und sich darin also auch niemand wirklich erkennen kann, weil sich jeder in der allgemeinen Aufreizung seines Erlebens gegen seine eigene Wahrheit stellt und ihre Inhalte aus ihren Lebensumständen herausgesetzt hat und sein Selbstwahrnehmung durch die reine Form reizvoller Ereignisse, durch die Erzeugung dem entsprechender Erlebnisse fortbestimmt. Es sind somit Gefühle entstanden, die sich an ihren durch sich selbst bestimmten und damit außer sich entleerte Empfindungen reflektiert und also deren Abstraktionen mit eigenen Inhalten füllen, die ihre Zauberwelt in dieser Formbestimmung entwickelt (siehe auch Scheinwelt), in der sie einen allgemein unsinnigen Sinn verwirklichen, um sich in seiner Wirklichkeit zugleich für sich selbst frei zu machen, um gegen alles wirklich gleichgültig sein zu können. Das Selbstgefühl ist also ein Gefühl, das seine Empfindung nur noch in und durch sich selbst fühlt und also in seiner Allgemeinheit ein Gefühl von doppelter Substanz ist, das seine Welt außer sich durch Wahrheiten für sich aneignet, die das enthalten, was sie sich selbst wert sein müssen, um die Umstände ihrer Wahrnehmung zu ertragen. Es ist die Wahrnehmungsform einer objektiv notwendigen, einer äußerlichen Subjektivtät (siehe auch Körperfetischismus). Das Selbstgefühl entfaltet sich im Innern der Wahrnehmung etwa so, wie sich das Geld an ihren Gegenständen verwirklicht. Es stellt das abstrakt Allgemeine ihrer Erfahrungen dar und entfaltet nach dessen Geltung eine Selbstbeziehung, die es in ihren Ungewissheiten wahrmachen kann (siehe hierzu auch Geltungsstreben). Wo sich die gegenständliche Wahrnehmung mangels Gegenstand entwirklicht, wo Menschen in einer aufgelösten Wirklichkeit ihrer gesellschaftlichen Lebensverhältnisse deshalb auf ihre Selbstwahrnehmung verwiesen sind, existieren ihre Empfindungen in der Selbstverwertung ihrer Gefühle für sich wie in einem Selbstbild ihrer Selbstbeziehung, in einem Gefühl, das sie nur für sich haben und durch ihr Erleben erzeugen, das sie in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen für sich als äußeres ihres Lebens finden und empfinden (siehe auch ästhetik) - so wie sie ihr Erleben durch die mehr oder weniger gewollten Ereignisse in der Zwischenmenschlichkeit ihres Lebens (siehe auch ästhetischer Wille) wahrnehmen. Das Selbstgefühl herrscht ja schon durch die bloße Tatsache, dass die Wahrnehmung einen Sinn haben muss, nach dessen Verwirklichung durch irgendeine Anwesenheit von Sinnlichem sie strebt, weil sie sich eben nur abstrakt sinnlich zusammenfügt (siehe abstrakt menschlicher Sinn), weil sie durch die Wahrnehmung des Selbsterlebens durch Ereignisse zwischen dem getrennt ist, was sie an Wahrheit nimmt und dem, was sie wirklich wahr hat (siehe hierzu auch Dialektik) und ohne sinnliche Gewissheit in sich zerfallen würde (siehe auch Identität). Alle Selbstgefühle bestimmen sich aus den Notwendigkeiten einer entwirklichten Lebenswelt, die als negativ wirksame Selbstwahnehmung Leere und Langeweile mit sich bringten. Sie haben den allgemeinen Sinn, einen Selbstwert zu erfüllen, weil dieser die verbliebene Sinlichkeit eines abstrakt menschlichen Sinns für sich bewahrheitet und bewähren muss. Es ist eben den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Empfindung eine allgemeine Notwendigkeit der Gefühle vorausgesetzt und kann diese nur in einem Selbstgefühl aufheben, indem sie deren Empfindung sowohl bestimmen, wie auch für sich nutzen, um sich darin zu finden (siehe hierzu auch ästhetik), als wahr für sich, also im Wesentlichen Wahrnehmung für sich selbst, Selbstwahrnehmung zu sein. Solches Selbstgefühl begehrt vor allem Ereignisse, durch die erlebt werden kann, was die Selbstwahrnehmung anreizt, bestärkt und das Geltungsbedürfnis des Selbstwerts befriedigt. Allerdings ist Selbstgefühl an sich ein widersinniger Begriff, unterstellt dieser doch, dass man sich selbst fühlen, dass man Subjekt wie Objekt des eigenen Fühlens sein kann. Das verweist darauf, dass die Wahrnehmung eines Objekts als Wahrnehmung seiner Selbst sein könne, dass also der Unterschied von Empfindung und Gefühl durch sich selbst aufgehoben werden könne. Und das beweist nur, dass die Wahrnehmung seiner selbst vor alles Empfinden und Fühlen gestellt und darin geeint ist, dass die Wahrnehmung als ästhetische Wahrnehmung zu einer Selbstwahrnehmung geworden ist, deren Wahrheit weder in ihr selbst, noch durch sie wahr sein kann, sondern bloße ästhetik, Selbsttäuschung ist. Wo aber Menschen die Sinne ihrer Wahrnehmung für sich selbst zum Gegenstand ihrer zwischenmenschlichen Beziehung machen, sich diese wie eine Sache einverleiben und darin ihre Lebenseigenschaften an sich selbst erleben, sich selbst im Zweck ihres Selbsterlebens versachlichen, haben sie sich objektiv schon als das wahr, was sie jeweils für sich nur durch andere sind, was sie an und für sich nur durch sie in sich finden und empfinden. Die Gefühle, die sie anderen entgegen bringen, werden in solchen Verhältnissen zu objektiven Selbstgefühlen, die sie mit ihnen teilen und darin sich als Anteil an ihrer Zwischenmenschlichkeit erfahren, diese für sich teilen und anderen mitteilen. Dabei werden sie zu einem Teil einer ihnen äußerlichen, weil veräußerten Ganzheit ihrer menschlichen Beziehung und müssen von ihren wirklichen Empfindungen absehen, durch die sie ihre Gefühle für sich haben. Und sie müssen von ihren wirklichen Gefühle absehen, die sie durch ihre Empfindungen mit anderen, durch die wirklichen Lebensbedingungen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse, durch deren Lebenswirklichkeit wahrhaben. Beides geht dann als gefühlte Empfindung in ihrem Selbstgefühl dadurch auf, dass sie sich durch die Empfindung ihrer Gefühle finden. Das allerdings zwingt sie dazu, in doppelter Weise von sich abzusehen, weil und indem sie ihre Wahrnehmung überhaupt entwirklichen. Die Wahrnehmungen ihrer menschlichen Beziehungen hat von daher nurmehr die Wahrheit ihrer ästhetik, ist abstrakt sinnlich, von einem abstrakt menschlichen Sinn bestimmt, der wiederum nur die Absichten ihrer Selbstwahrnehmung verwirklichen kann. Aber in ihren Selbstgefühlen erleben sich die Menschen in der ästhetik ihrer Selbstwahrnehmung, indem sie sich so empfinden, wie sie sich für sich fühlen und für sich sein wollen, so also, wie sie einen Eindruck durch sich selbst beabsichtigen, den sie auf andere machen können und somit ihrem Selbstwert in der Beziehung auf ihre "Mitmenschen" durch ihr Selbstgefühl genügen, um keine Minderwertigkeitsgefühle zu haben. Damit entsprechen sie dem ihm nötigen Geltungsstreben und verwirklichen hierdurch die ihnen möglichen zwischenmenschlichen Beziehungen. Das setzt allerdings voraus, dass sie sich nach Belieben auf andere beziehen können, dass sie also über ihre sachlichen Verhältnisse frei verfügen und von daher auch über sie erhaben sein können, Jedes Selbstgefühl ist von da her das Fühlen seiner selbst in zwischenmenschlichen Verhältnissen unter den gesellschaftlichen Bedingungen des Geldbesitzes, eins realen oder fiktiven Kapitals, das als allgemein umlaufendes Kaufmittel ihre Beziehung zu einander und zu sich selbst in ihrer Form bestimmt. In ihren Selbstgefühlen finden die Menschen sich in ihren Gefühlen, empfinden diese als eigenes, was sie für sich haben, wenn ihre sachlich wirklichen Beziehungen ihnen durch ihren Besitz äußerlich sind. Deshalb müssen sie aber auch Selbstgefühle haben, um für sich eine eigene Wahrnehmung in einer Welt zu haben, in der sie nur sich selbst wahrhaben, in der sie außer sich nichts für wahr empfinden können als das, was sie von sich fühlen, wo sie sich selbst erleben können. Darin verschafft das Selbstgefühl der Wahrnehmung die ästhetik einer Selbstfindung, die ohne diese nicht sein kann, die unfähig ist, eine Wahrheit von sich zu äußern oder aufzufassen. Es ist objektiv notwendig geworden und muss vor aller Wahrnehmung diese ästhetikerstreben, wird zu subjektiv zu einer Absicht, die einem objektiven Sollen folgen muss, um für sich als Subjekt ihrer Selbstwahrnehmung zu erscheinen. Sie begründet und verfolgt somit in ihren Selbstgefühlen nowendig ihren ästhetischen Willen. Das Selbstgefühl ist daher das erste objektive Gefühl, das subjektiv seiner Form nach als Objekt bestimmt ist (siehe auch Formbestimmung), das also von einem Subjekt herausgesetzt zugleich durch seinem Inhalt für sich da ist, als Inhalt der Selbstwahrnehmung lebt, Wahrnehmung zu einem Erlebnis seines ästhetischen Willens macht (z.B. durch Musik hören, Wohnen, Spielen usw.). Diese Bedingung des Erlebens als Notwendigkeit seiner Empfindung ist Hegel völlig fremd geblieben. Bei ihm liest es sich als einfache Beziehung eines Selbstzwecks in einer Wahrnehmung von Wirklichkeit, als Beziehung ihres "wahr werdens" zwischen Tätigkeit und Wahrnehmen, die durch ihre Selbstgefühle aus sich heraustritt und zu sich findet: "Dieses Wirkliche, welches selbst ein Zweck ist, bezieht sich zweckmäßig auf Anderes, heißt: seine Beziehung ist eine zufällige, nach dem, was beide unmittelbar sind; unmittelbar sind beide selbständig und gleichgültig gegeneinander. Das Wesen ihrer Beziehung aber ist ein anderes, als sie so zu sein scheinen, und ihr Tun hat einen anderen Sinn, als es unmittelbar für das sinnliche Wahrnehmen ist; die Notwendigkeit ist an dem, was geschieht, verborgen und zeigt sich erst am Ende, aber so; daß eben dies Ende zeigt, daß sie auch das Erste gewesen ist. Das Ende aber zeigt diese Priorität seiner selbst dadurch, daß durch die Veränderung, welche das Tun vorgenommen hat, nichts anderes herauskommt, als was schon war. Oder wenn wir vom Ersten anfangen, so geht dieses an seinem Ende oder in dem Resultate seines Tuns nur zu sich selbst zurück; und eben hierdurch erweist es sich, ein solches zu sein, welches sich selbst zu seinem Ende hat, also als Erstes schon zu sich zurückgekommen oder an und für sich selbst ist. Was es also durch die Bewegung seines Tuns erreicht, ist es selbst; und daß es nur sich selbst erreicht, ist sein Selbstgefühl. Es ist hiermit zwar der Unterschied dessen, was es ist und was es sucht, vorhanden, aber dies ist nur der Schein eines Unterschieds, und hierdurch ist es Begriff an ihm selbst." (Phänomenologie des Geistes, Suhrkamp, Werkausgabe S. 199). Doch durch das Erleben von Ereignissen wird von der Wahrnehmung ein Leben einverleibt, worin sie die Wahrheit für ihre Absichten findet, wodurch sie empfindet, was sie für sich wahrhaben will, was die notwendige Beziehung ihres ästhetischen Willens verwirklicht und somit ihre Gefühle in dem Sinn bereichert, nach dem sie außer sich verlangen und den sie für ihr Selbstgefühl begehren. Das Gefühl für sich selbst wird den Menschen zum Maß ihrer zwischenmenschlichen Verhältnissen, zum Anspruch, sich in diesen vor allem selbst fühlen zu können, zum Maßstab der Erlebnisse, die sie durch einander in den Ereignissen ihrer Kultur haben (siehe hierzu auch Eventkultur). Der Mangel ihrer Empfindungen wird aufgehoben durch das, was sie darin von sich fühlen, was sie von sich wahrnehmen, während sie zugleich fremde Empfindungen für sich wahrhaben. Ein Selbstgefühl ist somit ein durch seine Abwesenheit gedoppeltes Gefühl, das aus der Form seiner Beziehungen abstrakt gewordene Empfindungen als Gefühl für sich selbst bezieht, worin und wodurch deren Empfindungen gleichgültig werden. Das Selbstgefühl bedarf daher äußerer Ereignisse, um durch deren Erleben Empfindungen für sein Gefühl zu finden, um also aus Selbstempfindungen Gefühle zu bilden. Hierdurch wird ein ästhetischer Wille zum Verlangen nach einem Gefühl, welches das Selbstgefühl bereichert und bestärkt und von daher einer Selbstverwirklichung nützt, die sich jenseits ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit in der ästhetik ihrer Wahrnehmung aufreizt. Aber diese Gleichgültigkeit gegen ihre Empfindungen kann sich nur im Geltungsstreben nach Selbstverwertung verallgemeinern und nur von daher durchsetzen. Das Selbstgefühl bezieht seine Wahrnehmung also aus der Verdopplung der Selbstwahrnehmung mit einem Gefühl für Empfindungen, die in der Erinnerung sich vermengen, sich verdichten (siehe auch ästhetischer Wille), wodurch sie ihre Gegenwärtigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen bestärken und ihre Inhalte reduzieren. Das geschieht im Erleben der Selbstwahrnehmung durch Ereignisse, die für die Empfindung seiner Selbst einverleibt (siehe auch Kulturkonsum) werden. Um als Ereignis der Erinnerung bei sich als Gefühl für sich und ohne Sinn für andere da zu sein, verbleiben sie als Sinn für sich im Selbstgefühl, das die wirkliche Geschichte seiner Empfindungen von sich ausschließt, in einem hiervon abstrahierten Sinn (siehe abstrakt menschlicher Sinn) für sich aufhebt. Es stellt sich vor die ganze Wahrnehmung, um sie aus der Erinnerung zu bestimmen, zu ästhetisieren und ihre wirklich wahre Geschichte mit der "Macht der Gefühle" auszulöschen. Die Selbstgefühle stellen von daher ein mächtiges "emotionales Vorurteil" dar (siehe auch ästhetisches Urteil), ein Vorgefühl, das bestätigt sein will und das durch seinen ästhetischen Willen die gegenständlichen Wahrnehmungen für sich zu beschönigen und darin zu bestätigen und zu bestärken sucht. In den selbständigen Verhältnissen des Geldbesitzes, die sich nur noch im Konsum vergesellschaften und beziehen, werden die Sachen immer wertloser für die Menschen und deren Empfindung für sie immer sinnentleerter. Es ist die Welt, in der Geld nur noch als Zahlungsmittel existiert (z.B. als Lohn für Dienstleistungen, Buchgeld, Giralgeld, Kredit, Wertpapier im Derivatenhandel, Eigentumstitel auf Immobilienbesitz oder Lizenzrechte - also insgesamt als fiktives Kapital), Und weil Menschen darin keine bestimmte Beziehung zu ihren Sachen haben, können sie diese auch nicht wirklich als menschliche Produkte für sich empfinden. Ihre Wahrnehmung muss sich dann auf ihre Gefühle verlassen, die sie in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen finden und darin vor allem selbst sich als Mensch empfinden. Wo Menschen sich also in ihren Beziehungen nicht finden, einander nicht empfinden können, weil sie in den Lebensverhältnissen des Geldbesitzes keinen wirklichen Gegenstand für einander haben, finden sie nur das, was sie von sich darin fühlen. Man könnte auch sagen, dass das Selbstgefühl den Schmerz einer unmöglich gewordenen Empfindung in sich trägt und diese zugleich ins Vergessen treibt, sich ihrer Erinnerung entledigt. Selbstgefühle sind von daher sich selbst reflektierende Gefühle, wie sie sich aus der Empfindung fremd gewordener Gefühle in ästhetischen Beziehungen ergeben. Weil in diesen schon vor aller bestimmten Wahrnehmung ein Gefühl die Empfindung bestimmt, ist das wechselseitig empfundene Gefühl gedoppelt, Gefühl für sich durch das Fühlen mit anderen. Daraus bestimmt sich der ästhetische Wille in zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich im Erleben zwischenmenschlicher Verhältnissen ereignen. Gefühle müssen ihre Empfindungen verlassen, wenn sie deren Gegenstand nicht mehr erkennen, keinen Sinn für ihn finden können (siehe auch Sinnbildung). Und das fühlt sich dann so an, wie sie sich zusammenfinden, wie ihr Befinden für sich ist. Im Selbstgefühl findet der Zusammenschluss von Gefühlen seine Selbstbeziehung, also alles, was die Selbstwahrnehmung aus dem wahrmacht, sich durch das vergegenwärtigt, was sie in ihrer Wahrnehmung wahrhat. Und hierfür muss Wahrnehmung so produziert werden, dass sich die Gefühle auch für sich erleben können. Sie folgt somit ihrem Trieb, sich Geltung für das zu verschaffen, was sie ganz allgemein durch ihre Erlebnisse wahrhaben muss, um für sich wahrnehmbar zu sein (siehe Geltungsbedürfnis). Das Selbstgefühl ist eine Selbstwahrnehmung, die Menschen durch Ereignisse in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen haben, wenn sie darin einen ästhetischen Sinn für sich suchen. Darin empfindet ein Mensch, was er durch sich, durch das Verhältnis seiner Wahrnehmung, durch deren ästhetische Gewohnheiten von sich fühlt, wo ihm die Empfindung, also das finden von anderem, von neuen Inhalten, die Neugierde und Leidenschaft abgegangen ist. Das Selbstgefühl bezieht seine Wahrnehmung aus der Verdopplung einer Selbstwahrnehmung, aus dem Gefühl einer Empfindung durch Ereignisse, die für die Empfindung seiner Selbst einverleibt (siehe auch Kulturkonsum) werden, und hierdurch ihre wirkliche Geschichte von sich ausschließen, um als Ereignis der Erinnerung bei sich als Gefühl für sich und ohne Sinn für andere, bzw. nur durch einen hiervon abstrahierten Sinn (siehe abstrakt menschlicher Sinn) für sich zu verbleiben, um die ganze Wahrnehmung zu ästhetisieren und ihre wirklich wahre Geschichte auszulöschen. Wo Menschen sich in ihren Gefühlen finden, verkehrt sich ihre Empfindung zum Gefühl, verschmilzt darin zu einem Selbstgefühl, in dem sie ausschließlich empfinden was und wie sie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen fühlen. Ein Selbstgefühl besteht daher aus dem, was man in seiner Wahrnehmung von sich selbst findet und empfindet. Es ist der Zusammenhang selbstbestimmter Empfindungen, so wie sie der ästhetischen Wahrnehmung in zwischenmenschlichen Beziehungen entsprungen sind. Ihm vorausgesetzt sind Gefühlsverhältnisse, die ihren Selbstwert gefunden haben, sich gegen ihre substanzielle Minderwertigkeit durchsetzen konnten, die ihrer Selbstbezogenheit als Minderwertigkeitsgefühl zugrunde liegt. Ein Gefühl ist zunächst die Entwicklung von Empfindungen zu den darin vermittelten Wirkungen, im Grunde die Verarbeitung ihrer Wirklichkeit. Soweit das Gefühl sich durch die Empfindungen begründet und sich auf sie bezieht, vollzieht sich darin die Intelligenz der Wahrnehmung, die sich zu Fähigkeiten der Erkenntnis und Tätigkeit emanzipieren kann, die durch deren Vergegenständlichung für den Menschen wahr werden, sich in ihm und durch ihn vergegenwärtigen und durch seine Gegenwärtigkeit sich auch erst als menschliche Gegenständlichkeit bewähren, sich als menschliche Kultur bewahrheiten kann. Gefühle bilden sich aus Empfindungen. Während aber die gegenständliche Wahrnehmung nach der Erkenntnis von dem sucht, was sie darin wahr hat, was sie an ihrem Gegenstand findet und für sich als wahr empfindet, was darin zweifelsfrei von ihr und für sie gewiss ist, strebt die Selbstwahrnehmung nach einem Gefühl für sich, das sich in ihren Empfindungen behaupten und durchsetzen kann. Es ist ihr ästhetischer Wille, sich selbst in dem Gefühl wahr zu haben, in welchem sie sich findet, worin sie sich also selbst empfindet. Und damit wird die Folge von Empfindung und Gefühl auf den Kopf gestellt, gerade umgekehrt, weil die Empfindung das Gefühl ästhetisch auszufüllen hat, dass es Selbstgefühl werden kann, dass es einen Selbstwert der zwischenmenschlichen Wahrnehmung einbringt und bereichert, um für sich selbst in einer Welt Sinn zu machen, den es in ihr nicht finden, nicht empfinden kann. Sobald Gefühle sich aber den Empfindungen voraussetzen, lediglich für sich wahrmachen, was sie darin schon durch sich wahrhaben, wird ihre Wahrnehmung doppelt: Darin ist sie durch sich so, wie sie für sich ist. Sie ist dann nur noch ästhetisch bestimmt und täuscht als Selbstgefühl darüber hinweg, was ihre Wahrnehmung wirklich ausmacht, was die Grundlage ihrer Erkenntnis wäre. In den zwischenmenschlichen Verhältnissen einer rein ästhetischen Kultur, sind die Empfindungen der Menschen durch ihre Gefühle bestimmt, wodurch sie sich ihrer Empfindungen nicht wirklich gewiss sein können. Von daher und darin streben sie eine Identität, ein für sich Allgemeines an, worin sie ihre Selbstachtung zumindest in ihrem Selbstwert finden können, denn gerade im innersten Mangel ihrer Gefühle für sich wollen sie natürlich zumindest mit sich selbst eins sein, sich als Subjekte durch ihre Selbstgefühle wahrhaben. Denn ohne einen Sinn für sich finden oder äußern zu können, werden sie sich nicht wirklich vergegenständlichen können. Um wirklich und persönlich auch zwischenmenschliche Subjekte zu sein, um sich in ihrem gegenständlichen Leben als Mensch zu erkennen, sich also in ihren Lebensumständen, in den Objekten ihres Lebens auch objektiv anzuerkennen, um für sich zu bleiben, was sie außer sich von sich unterscheiden, müssen sie zumindest selbst als eine objektive Gegebenheiten in diesen Verhältnissen gelten können. Deshalb haben sie eine hiervon abgetrennte Identität nötig, eine aparte Subjektivität, durch die sie sich mit sich identifizieren, um die abstrakte Identität ihrer Selbstbeziehung unter Menschen in zwischenmenschlichen Beziehungen sich auch gewiss zu machen, dem Trieb ihrer Gefühle Folge leisten und wahrmachen, was sie von sich außer sich für sich wahrhaben. Im Selbstgefühl werden Gefühle zur Empfindung für sich, finden sich in den Ereignissen der Selbstwahrnehmungen, die sie in den Gegebenheiten ihres Lebens so wahrhaben, wie sie darin ihre Beziehung zu sich und für sich finden und empfinden. Das Selbstgefühl ist von daher das Gefühl einer Empfindung, die sich aus dem Erleben seiner selbst aus dem ergibt, was es darin von sich wahrhat, was also die Empfindung im Gefühl des Erlebens als Wahrheit für sich verdoppelt, Wahrnehmungsform für sich wird (siehe auch Formbestimmung). Das Selbstgefühl genügt sich in seiner Isolation selbst, wird darin mit seiner Wahrnehmung identisch, für sich rein, und schützt sich gegen bedrohliche Eindrücke durch seine Selbstgenügsamkeit, durch seine Abschottung gegen die Irritationen zwischenmenschlicher Beziehungen in einer Welt isolierter Existenzen, die sich in dem identifizieren, was sie von sich fühlen und sich in ihrer abstrakten Identität mit sich einig werden können (siehe hierzu auch Ästhetik). Vor allem kann sich hierdurch eine Empfindung auch objektiv als Selbstwahrnehmung erzeugen und darstellen, wenn sie durch Eindrücke ein Gefühl bewirkt, worin sie ihren Ausdruck für sich findet (siehe auch objektives Gefühl), sich also ausdrücklich beeindruckt empfindet. Es ist die Grundform einer ästhetik, in welcher die Wahrnehmung sich für sich selbst bildet, als Bild wahrnimmt, was sie für sich wahrhaben muss, um zu sich selbst zu kommen, weil sie ohne dies für sich nicht wahr sein kann, identitätslos bliebe. Im Gegensatz zu anderen Empfindung, wie etwa Hunger, Durst und Schlafbedürfnis, die sich als Mangelgefühl des Organismus und seiner Sinne als konkrete Notwendigkeit, als darin bestimmtes Verlangen nach bestimmten Gegenständen darstellen, ist das Selbstgefühl eine Reflexion der Selbstwahrnehmung, die aus der Wirkung des Subjekts auf seine Mitmenschen entspringt, die den Eindruck zum Ausdruck bringt, den es in zwischenmenschlichen Verhältnissen macht oder gemacht hat. Zugleich besteht dieses Gefühl nur durch die Vermittlung der Selbstwahrnehmung mit den Ereignissen, die sich darin ästhetisch hinterlassen, selbst reizvoll sind. Hierin sind die gegenständlichen Beziehungen zwar in ihrer Einzelheit erinnert und als Erinnerung bewahrt, aber im Allgemeinen nicht wirklich da, für sich grundlos und gegen ihre Wirklichkeit gleichgültig - nur durch ihre Selbstbehauptung getragen. Ein durch nichts begründetes Selbstgefühl leidet an seiner unbedingten Ungegenständlichkeit. Es leidet in dieser Bedingungslosigkeit an seinen Gefühlen, die nichts empfinden können und sich von daher selbst zum Gegenstand ihrer Wahrnehmung machen müssen, sich also ausschließlich nur durch ihre Selbstwahrnehmung wahrhaben können. Gefühle bilden sich substanziell aus Empfindungen. Als Reflex aus der Selbstwahrnehmung in zwischenmenschlichen Verhältnissen jenseits der gegenständlichen gesellschaftlichen Verhältnisse kehrt sich diese Beziehung durch seine ästhetik um. Ein solches Selbstgefühl entsteht daher durch die Empfindung im Erleben von zwischenmenschlichen Gefühlsverhältnissen. Zu einem Selbstgefühl für sich wird eine Empfindung, die wesentlich inhaltslos ist, sich nur formal in der Lebensform ihrer Sinne bewahrheiten kann. Indem sie sich durch die Wahrnehmung eines Gefühls vergegenwärtigt, in der sie sich ihrer Form nach ihrer Empfindung aus diesem Erleben erinnert, sich mit ihrer gefühlten Erinnerung darin identifiziert, verdoppelt sie sich formell durch das Bild ihres Selbsterlebens und verdichtet somit das, was sie hiervon in ihrer Formbestimmung wahr hat. Von daher ist die ästhetik dieses Gefühls eine Einbildung, die als Selbstgefühl die Wahrnehmung bestimmt und von ihren Erinnerungen getragen wird (siehe hierzu auch Psyche). Für die Wahrnehmung wird dies über Reize vermittelt, in denen sich das Erinnerte als Empfindung schon in dem wahrhat, was sie in ihren Gefühlen im zwischenmenschlichen Erleben findet und befindet und sich daher wiederum auch als Gefühl bestärkt und beeindruckt. Es verschafft der Empfindung diese Dopplung, durch die sie im Selbstgefühl schon bei sich ist, bevor sie außer sich sein kann und also ihre sinnliche Gewissheit durch das Gefühl verzaubert, den Sinn der Wahrnehmung durch eine Selbstwahrnehmung bestimmt, ihre Gefühle vor allem als Selbstgefühle wahrhat, deren Gehalt sie nicht mehr empfinden kann, weil sie außer sich nur deren Ausdruck im Sinn hat. Diese Gefühle sind sozusagen die mehr oder weniger noch der Empfindung äußerlich gebliebenen Gefühle, die in Wahrheit nur reflektieren können, was sie schon wissen, und zugleich sehr wohl wissen, dass sie hierdurch nur erleben können, was ihnen nötig ist. Ihnen verbleibt hierdurch die widersinnige Gewissheit, dass ihnen eben vor allem eine Ungewissheit im zwischenmenschlichen Erleben in der Abstraktion von seiner gegenständlichen Wahrnehmung - also ein abstrakt menschlicher Sinn ihrer Wahrnehmung - gewiss werden kann - eben, weil und sofern er der einzige bleibt, den sie auch wirklich wahrhaben. Weil diese Wahrnehmung von da her ihren Gegenstand nicht als das erkennen kann, was sie von ihrer Lebensäußerung, ihrer Tätigkeit, wie auch der Tätigkeit der Menschen überhaupt, von ihrer Wirklichkeit wahrhat, ist sie selbst nur durch ihre Mystifikation mächtig gegen diese geworden - nicht bloß fantastische Einbildung durch Bilder der Erinnerungen, sondern mächtige Einbildung durch das Selbstgefühl, das für die ganze Wahrnehmung Wirkung hat, indem sie deren Gewissheiten entäußert, sie sukzessive in ihren Stimmungen entgegenwärtigt und beziehungslos macht. In dieser Form der Wahrnehmung wirkt sie ausschließlich durch ihre Gefühle in den Empfindungen und bleibt für sich ein bloßes Ereignis, das von dem abhängig ist, was sie nicht mit ihrem Leben durchdringen kann, was sie in ihrem Erleben aber für sich fühlt und im Gefühl schon kennt und das daher auf sie einen Eindruck macht, der zugleich ihre Tätigkeit im Wahrnehmen selbst erschöpft und zu einem Selbstgefühl isoliert. Weil diese Wahrnehmung ihren Gegenstand von da her nicht als das erkennen kann, was sie von ihrer Lebensäußerung, ihrer Tätigkeit, wie auch der Tätigkeit der Menschen überhaupt, von ihrer Wirklichkeit wahrhat, ist sie selbst auch mächtig geworden - nicht bloß fantastische Einbildung durch Bilder der Erinnerungen, sondern mächtige Einbildung durch das Selbstgefühl, das für die ganze Wahrnehmung Wirkung hat (siehe auch Religion). Selbstgefühl ist von daher ein durch seine Selbstempfindung verdoppeltes Gefühl, ein Gefühl, wie es durch die Empfindungen im Lebensraum von Gefühlen zwischen den Menschen je nach Dichte der Eindrücke des zwischenmenschlichen Erlebens entsteht, als dieses aber nur in den einzelnen Menschen als Gefühl für sich selbst und durch sich selbst verbleibt (siehe auch Egozentrik). Es speist sich aus den Selbstwahrnehmungen in zwischenmenschlichen Wahrnehmungsverhältnissen, im wechselseitigen Erleben von Selbsterfahrungen und deren Erinnerungen im Gedächtnis (siehe auch Psyche). In Wirklichkeit stellt das Selbstgefühl einen objektiven Mangel der Selbstwahrnehmung dar, die sich aus der Wahrnehmung abgehoben hat, die also nichts mehr von dem empfinden kann, was sie fühlt, weil das Gefühl sich ihr sowohl voraussetzt, wie durch sie bestimmt. Es ist ihr Widerspruch, der sich Geltung verschaffen muss. Das Selbstgefühl existiert daher erst durch dessen praktische gesellschaftliche Bestätigung in seiner allgemeinen Gültigkeit objektiv. und bietet von daher die Grundlage für das Bedürfnis nach Geltung (siehe Geltungsbedürfnis), welche das Selbstgefühl verlangt, um sich im Allgemeinen behaupten zu können (siehe Selbstbehauptung). Jedes Selbstgefühl erhält sich durch Wahrnehmungen, in denen die Empfindungen für sich und andere durch das Gefühl bestimmt sind, in dem sich ein Mensch durch die Wahrnehmung von Menschen und Kultur wiederfindet, also seine Empfindung durch den Eindruck hat, den er durch andere für sich wahrnimmt. Auf dies ist sein Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen ausgerichtet, weil ihm ohne dies seine Wahrnehmung sinnlos erscheint, ihm keine Wahrheit für sich erkenntlich wird. Er drückt sich also vor allem so aus, wie er andere für sich beeindrucken kann und findet sich in ästhetischen Beziehungen gut aufgehoben. Er will sie halten, um sich selbst daran halten zu können und sich so zu finden, sich zu empfinden, wie sich darin sein Gefühl für sich ästhetisch bestärken kann. Das Selbstgefühl lebt in und durch die ästhetik der Selbstwahrnehmung. ästhetisch ist eine Gestaltung von und für die Wahrnehmung, wie sie ausschließlich für sich sein kann und als diese Aufmerksamkeit ersucht, indem sie an Empfindungen erinnert, die als Gefühl sich ausdrücken lassen. Von daher bezieht sie sich auf Eigenschaften in der Art und Weise, wie sie Eindruck auf die Wahrnehmung machen, Selbstgefühl wahrmachen indem sie Erinnerungen vorzeigen, indem sie den Eindruck zum Erlebnis bringen, die Selbstwahrnehmungen auf das zurückführen, woher sie kommen und ihre Empfindungen in ihren Gefühlen dadurch verdoppeln (siehe ästhetik), ihre sinnliche Gewissheit durch das Gefühl verzaubern. Das natürliche Verhältnis von Empfindungen zu ihren Gegenständen, aus deren natürlicher Intelligenz sich Gefühle bilden und Fähigkeiten gestalten, steht durch solche ästhetik auf dem Kopf: Gefühle werden ästhetisch zur Bestimmung von Empfindungen, zu ihrer Formbestimmung. ästhetisch ist daher die Welt empfindungsloser Gefühle, in der die Menschen sich ihrer Empfindungen gewahr werden müssen, um ihre Wahrheit als Wahrheit ihrer Wahrnehmung zu finden, um zu empfinden, was sie "eigentlich" fühlen. Indem sie sich in und durch ihre Selbstgefühle aufeinander beziehen und zueinander verhalten. ist ihre Wahrnehmung auf sich reduziert, zu einer objektiven Selbstbeziehung geworden, der jede Erkenntnis Not tut, die also diese schon für die Wahrnehmung gestaltet vorfinden muss, um Kenntnis von sich zu erfahren und durch ihre ästhetik zu erlangen. Was sich in der Gestaltung der Selbstgefühle durchsetzt wurde bislang von der Psychologie nicht als grundlegende Beziehungsform des bürgerlichen Subjekts, als Wahrnehmungsform seiner zwischen Empfindungen und Gefühlen zerteilten Erkenntnisse begriffen, weil sie individualpsychologisch die durch seinen Geldbesitz verursachte Gespaltenheit durch persönliche Identitäten oder zu einer menschlichen Identität überhaupt aufzulösen sucht (siehe hierzu auch Kleinbürger). Dabei entgeht ihr das Wesen seiner ästhetischen Selbstwahrnehmungen, die es zwangsläufig durch einen Körperfetischismus zu erfüllen trachtet, weil es darin seinen Sinn abstrakt vergegenwärtigen muss (siehe auch abstrakt menschlicher Sinn). Zwischen den Menschen ist der Mensch außer sich, ungegenständlich. In zwischenmenschlichen Beziehungen beziehen sich daher Menschen auf sich so, wie sie sich "von außen" wahrnehmen, wie sie sich durch andere sehen, wie sie sich also in dem finden und empfinden, wodurch sie bestimmt sind. Ihre Empfindungen sind hier schon vor aller Erfahrung durch ihre Gefühle bestimmt, in denen sie sich durch andere wahrhaben und sich durch sie verinnerlichen, sich mit ihnen ihres Lebens erinnern. Hier herrscht ein umgekehrtes Verhältnis der Wahrnehmung, die zur bloßen Selbstwahrnehmung unter vielen Menschen ihnen fremd geworden ist. Ihre Selbstentfremdung entfaltet sich also in ihren Selbstgefühlen. Selbstgefühl ist das Geld der Selbstwahrnehmung und von daher auch letztlich der Grund eines jeden Geltungsstrebens. Es existiert zwischen der unentwegten Verunsicherung seiner Empfindungen, die sich in den Gefühlen nicht mehr erkennen lassen, weil sie auf ihnen gründen, und seinen Gefühlen die nach einer Gewissheit von Empfindungen streben, die im Selbstgefühl abwesend, also nicht mehr wirklich gegenwärtig sind, die aber durch die Anwesenheit von Menschen, Ereignissen und Gegenständen vergegenwärtigt werden können. Das Geltungsstreben des Selbstgefühls zielt auf die Einheit von Empfindungen und Gefühlen, die den Antrieb der Psyche ausmachen, sich aber erst mit den Absichten ihrer Selbstbehauptung in ihrem Entstehungsprozess sich verwirklichen kann. In jedem einzelnen Menschen entstehen Gefühle durch Empfindungen, durch die Erarbeitung und Aneignung der Gegenstände ihres Lebens, durch ihre Sinnbildung, durch die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften. In abstrakten Verhältnissen, in denen sich die Menschen nur in ihrer Lebensungewissheit wahrhaben können, ist dies umgekehrt. Ihre Selbstwahrnehmung ist durch die Verkehrung ihrer Wahrnehmung bestimmt, durch das eben, was sie unter Menschen von sich erleben und was in den Ereignissen dieses Lebens als zwischenmenschliches Leben wahrgemacht wird. Es ist daher keine Täuschung ihrer Wahrnehmung, sondern die Wahrnehmung in den zwischenmenschlichen Kulturen. Was die Menschen hierdurch von ihrer sachlichen Wirklichkeit, von der Erzeugung ihrer Sache trennt, erscheint in ihrer Selbstwahrnehmung selbst als Widerspruch einer ästhetik zwischen ihrer Bestimmung durch die eigenen Empfindungen und der Wahrnehmung der Empfindungen ihrer Gefühlen. Ihre Wahrnehmung würde sich unmittelbar aufheben, entleeren, würde sie sich nicht als Bestrebung ihre Selbstgefühle wahrmachen, um sich in ihren Gefühlsbewegungen, in ihren "Emotionen" zu empfinden, sich in ihren Empfindungen zu finden und dadurch ihrer gesellschaftlichen Ödnis zu entgehen. Sie gewinnen ihren Selbstwert in ihrer Gemeinschaft und konkurrieren zugleich um ihre Selbstgefühle, die ihre verbliebene Form ihrer Selbstachtung in dieser Gesellschaft sind. Was ihr Leben an Wert in den wirtschaftlichen Verhältnissen verliert, muss es im Selbstwert ihrer Gefühle einholen. So verwirklicht sich ihre Zwischenmenschlichkeit in einer Parallelwelt erfühlter Selbstachtung, die zugleich die Missachtung der Menschen impliziert, die diesen Gefühlen nicht entsprechen. Was das Selbstgefühl durch die Einverleibung fremden Lebens gewinnt, muss es zugleich als Bedrohung seines zwischenmenschlichen Lebens empfinden. Gefühle, die in den Wahrnehmungen voneinander isolierter Menschen für sich leer, also durch sich empfindungslos sind (siehe hierzu ästhetik), kommen zu sich durch Empfindungen, die ihnen nötig sind, die sie in den durch sie notwendig verlangten Erlebnissen finden. Das Selbstgefühl ist ein auf sich selbst reflektierendes Gefühl, das sich aus der allgemeinen Verkehrung des Verhältnisses von Empfindungen zu ästhetisch bestimmten Gefühlen ergibt und worin sich diese Gefühle verkörpern müssen, sich also durch Empfindungen für sich füllen, durch die sie sich als Gefühl körperlich verdoppeln. Weil sich aus der Wahrnehmung derart beabsichtigter Ereignissen Gefühle mit dem identifizieren, was körperliches Erleben an zwischenmenschlicher Wahrnehmung hinterlässt, nähren sich die so bestimmten Gefühle aus der entsprechenden Selbstwahrnehmung. Es ist das durch Selbstempfindung bewirkte Gefühl, das durch das Selbsterleben objektiv, also ihrer Form nach auf sich selbst zurückkommt, das also praktisch die Form einer allgemeinen Selbstbefriedung ist. Es ist die auf sich selbst reduzierte Wahrnehmung der Selbstbeziehung, die sich aus der Formbestimmung des Selbstgefühls in hiervon bestimmten zwischenmenschlichen Verhältnisse als objektives Gefühl erfüllt und sich für sich selbst auch in sich entwickelt. In den Verhältnissen des Erlebens vereinigen sich Empfindungen und Gefühle so, wie sie sich ereignen, wie sie sich in objektiv bestimmten oder subjektiv beabsichtigten Ereignissen zusammenfinden. Das Ereignis ist in Ermangelung eines gegenständlichen gesellschaftlichen Zusammenhangs zum Subjekt ihrer ästhetischen Einheit geworden. Die Menschen fühlen sich unter diesen Umständen so, wie sie sich darin erleben, wie sie die Ereignisse für sich finden, also so empfinden, wie sie für sich in ihnen wirken - ganz gleich, ob diese Ereignisse objektiv oder subjektiv bestimmt oder begründet wurden. In der Isolation ihrer Selbstwahrnehmung ereignen sich ihre Selbstgefühle so, wie diese Erlebnisse sich hierzu eignen und ereignen. Sie sind so subjektiv wie objektiv bestimmt. Das Ereignis - bzw. der "Event" - hat Macht über ihre Lebenszusammenhänge gewonnen, weil es den Menschen einen Selbstwert im Selbsterleben verschafft, den sie in ihrer existenziellen Lebenswelt durch die objektive Verwertung ihrer gesellschaftlichen Lebenszusammenhänge unentwegt wieder verlieren müssen. Daher ist jedes einzelne Erleben immer zugleich ein Erleben, wie es als Leben in jedem Lebensereignis substanziell gegenwärtig ist - als Begegnung mit Menschen, als Musik, Kino, Reise ... - als Kultur überhaupt. In solchem Erleben ist Leben also immer schon abstrakt verallgemeinert gegenwärtig; abstrakt, weil es nicht wirklich allgemein sein kann, ohne vom einzelnen Erlebnis abzusehen. Und es muss von diesem absehen, wenn und weil dieses nicht durch sich selbst sein kann, sondern durch einen Reiz verursacht ist. Die Kehrseite eines reizvollen Lebens ist die Notwendigkeit, Gefühle für sich zu erfahren und von daher für sich zu empfinden, die Empfindung aus dem Erleben von Gefühlen zu gewinnen und hierin eine Wahrnehmung zu haben, die nicht unmittelbar wahr sein kann. Sie besteht unmittelbar aus nichts, was außer ihr ist, vermittelt alles äußere nur durch die Empfindung, wie sie für das Gefühl ist. Von daher bildet diese eine äußere Identität der Wahrnehmung, die ihre Selbstbeziehung ausmacht und ohne diese für sich nichts ist, wertlos erscheint. In solcher Selbstwahrnehmung bildet sich Selbstwert als Form des Fühlens, also darin, für die Wahrnehmung Subjekt und Objekt der Reize zu sein, die dem Erleben entstammen und sich darin als subjektives Objekt zu bestärken. Selbstgefühle können daher ebenso gut subjektiv durch bestimmte Absichten produziert sein, wie sie auch objektive Wahrnehmung sind. Sie sind immer das, was sie im Menschen vermitteln. Die wirkliche Vermittlung der Individuen besteht in ihrer Gesellschaft darin, wie und wodurch sie deren sachlichen und kulturellen Reichtum erzeugen, gestalten und sich aneignen, wie also die Gegenstände ihres Lebens ihnen zu eigen sind: was eben ihr gesellschaftliches Eigentum auch individuell ausmacht (siehe auch Privateigentum). Die Ereignisse im Leben der Menschen, worin ihre Empfindungen und Gefühle in ihnen subjektiv aufeinander bezogen sind, hängen ganz wesentlich davon ab, wodurch ihr Eigentum in ihren Lebensverhältnissen objektiv bedingt ist, in welcher Form ihre gesellschaftlichen Beziehungen ihnen zu eigen sind, bzw. wodurch diese ihnen über fremde Kräfte vermittelt werden (siehe Entfremdung), indem sie nurmehr in der Form abstrakt gegen ihren Inhalt bestimmt sind, in der Formbestimmung ihrer Beziehungen ihre gegenständliche Beziehung aufheben. Ereignisse werden daher für die Wahrnehmung erst bestimmend, wo sie durch eine abstrakte Vermittlung ungegenständlich ist, wo sich ihr also keine gegenständliche Wirklichkeit von dem erschließen kann, was sie für sich wahr hat (siehe hierzu Geldbesitz). Subjektiv treffen in den Ereignisse ihres Lebens Empfindungen und Gefühle aufeinander als Eindruck und vereinen sich ausdrücklich in dem, was Menschen in ihren Beziehungen gesellschaftlich wahrhaben in dem, was sie individuell wahrnehmen. Empfindungen und Gefühle haben alle Lebewesen und Menschen, ganz gleich, unter welchen Bedingungen sie existieren. Darin fügen sich die Bedeutungen ihres Lebens zu ihrem Gedächtnis, zu Erinnerungen ihrer Wahrnehmungen zusammen. Nichts muss darin zerteilt sein. Nur in einer Gesellschaftsform, in welcher die Produkte aus zerteilter Arbeit gesellschaftlich vermittelt sind und privat konsumiert werden, trennen sich auch die Empfindungen in ihren Gefühlen und von ihren Gefühlen. Selbstgefühle entstehen in Ereignissen worin Lebenszusammenhänge kulminieren, wo sie ihren Sinn nicht gegenständlich erzeugt und bezeugt finden, sodass ihr bloßes Dasein als Mensch, ihre Anwesenheit als körperlich existierender Mensch (siehe auch Existenzialismus), ihre von allem abstrahierte Sinnlichkeit (siehe auch abstrakt menschlicher Sinn) ihnen wesentlich wird, wodurch sie sich verdichten und ihren Sinn in ihren Erregungen aufbrechen lassen, durch welche ihre Regungen sich in ihren Antrieben nurmehr quantifiziert äußern (siehe auch Trieb). In dem Maß worin ihre Verhältnisse durch Geld bestimmt sind, werden ihnen ihre wirklichen Beziehungen selbst ungewiss, die sie nur in ihrem Dasein zwischen den Menschen, in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen in der dem entsprechenden Form, im Quantum ihres Geldbesitzes vergewissern können. Sie finden in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen ein von den Gegenständen ihres Lebens, dem Eigentum an ihrer Sache, ein hiervon abgelöstes Selbstgefühl, empfinden eine abstrakte Gewissheit in dem, was als ihr Sinn auf doppelte Weise existiert: Einmal durch die Wahrnehmung anderer Menschen, durch den Eindruck, den sie in zwischenmenschlichen Beziehungen machen, und zugleich durch einen Sinn für andere, also was Menschen für ihre "Mitmenschen" ausdrücken und darstellen, zu einem Ereignis machen können (siehe auch Kulturarbeit). Am Ereignis trifft sich daher die ganze Sinnlichkeit zwischenmenschlicher Verhältnisse, die praktisch und vor allem Selbstgefühle bilden, die Selbstwahrnehmung zur Vorstellung aufbereiten, als Gefühl für sich, für die persönliche Wirkung die man hat und die man machen kann, für die Kraft der Selbstgestaltung schlechthin. Doch die zwischenmenschlich begründeten Ereignisse vermitteln sich nur im Erleben selbst, in der körperlichen Anwesenheit fremder und eigener Regungen. Was sie wahrnehmen ist nicht das was sie darin wahrhaben, was sie beachten müssen, findet keine Achtung, weil im Erleben das Leben selbst nur als Leben ohne Selbstachtung objektiv wahrgenommen werden kann. Ohne eine gegenständliche Vermittlung dieser Wahrnehmungen kann der Sinn von etwas nicht mit dem Sinn für etwas in Beziehung stehen. Ohne eine wirkliche Vermittlung von Regung und Erregung kann er keine substanzielle Mitte kennen, also auch keine gesellschaftliche Vermittlung erkennen. Darin verwirklicht sich von dieser Sache her ein Widerspruch, den Ereignisse enthalten, weil und sofern sich in den Sachen Lebensverhältnisse darstellen, worin der Augenblick im Kontinuum der Wahrnehmung gebrochen ist, wo sie also in ihrer Einzelheit anders erscheinen, als sie in ihrer Allgemeinheit wahr sein können, z.B. weil sie einen Wert haben und einer Wertschätzung unterliegen (siehe auch Warentausch). Weil die Beziehungen der Menschen in einer bürgerlichen Gesellschaft durch ihren Geldbesitz vermittelt sind, soweit sie ihn überhaupt über ihren Tag hinaus anreichern können, verhalten sie sich durch und vermittelst ihrer Selbstbezogenheit, die sich in ihren Selbstgefühlen gleichgültig gegen ihre Sache fortentwickelt. Von daher die Form, worin sich deren Wirklichkeit auch wirklich aufhebt: Sie sind das Geld der Wahrnehmung, das ein im Wesentlichen unendliches Geltungsstreben, ein allgemein unwirkliches, weil unverwirklichbares Geltungsbedürfnis, ein unstillbares Verlangen nach Selbstwert begründet. Ein Selbstgefühl soll eine Beziehung im Gefühl zu sich selbst bezeichnen. Dies ist aber schon rein sprachlich schon ein Unding, behauptet das doch eine Beziehung, also eine Verbindung verschiedener Subjekte, die zugleich nicht als Beziehung auf Unterschiedenes besteht, sondern durch ein Selbst begründet sei. Es wäre ein Widersinn des Wortes, hieße das doch, dass man selbst doppelt existiere, denn Beziehung gibt es nur zwischen eigenständigen Wesen, also z.B. mindestens zwischen zwei Personen. Worauf aber sollten sie sich in ihren Gefühlen beziehen, wenn sie sich darin nur selbst unendlich gleich bleiben können? Von daher wäre das Selbstgefühl im Allgemeinen der Begriff einer Selbsttäuschung, einer Scheinwelt von Selbstigkeiten einer Person, wenn es dies Unterschiedene im Gleichen nicht doch auch wirklich geben würde, eben in einer Selbstempfindung durch andere, in den Empfindungen von Menschen als Seinesgleichen und doch Anderes, als Empfindung in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Wie Menschen sich hier in anderen finden, so reflektieren sie sich als Mensch, der sich darin gefunden hat. Es ist das unentwegte Wiedererkennen seiner selbst in anderen Menschen, das genau so unentwegt enttäuscht wird, weil darin nur gefunden werden kann, was man von sich selbst darin wahrhaben kann. Und das kann nicht unmittelbar menschlich sein, weil menschliche Wahrheit unmittelbar gewiss sein muss, also keine Gewissheit durch andere Menschen finden noch durch sie haben kann, weder vermittelbar noch unmittelbar ganz gewiss ist. Weil jede menschliche Empfindung von daher immer so gesellschaftlich ist, wie der einzelne Mensch in Gesellschaft sich bewahrheiten kann, empfindet er sich auch so fremd, wie Gesellschaft menschliche Entfremdung vermittelt und wie sich Empfindungen in den Gefühlen der Menschen von daher in einem Selbstgefühl mitteilen und verselbständigen. Selbstgefühle entstehen in zwischenmenschlichen Verhältnissen aus der Notwendigkeit einer Selbstachtung, die durch die Gefühle anderer Menschen aufgehoben wird, die also ihren Sinn in einer Selbstwahrnehmung aufheben muss, der alle Sinne in dem Selbstwert beisammen hält, der sie in diesen Verhältnissen vereint, worin sie zum Ausdruck kommen, ihre Lebensinhalte verwirklichen können. Ein Selbstgefühl ist das durch andere beeindruckte Gefühl (siehe Eindruck), das sich seinen Selbstwert als abstrakte Notwendigkeit einer bedrängten Selbstachtung bezieht. Was die Gefühle aus ihren Empfindungen substanziell entwickelt haben, ist in zwischenmenschlichen Verhältnissen durch das eindrückliche Verhalten der Zwischenmenschen durchbrochen, voneinander getrennt und im Selbstgefühl wieder vereint, soweit sich darin ein Selbstwert aus diesen Verhältnissen beziehen lässt. Im Selbstgefühl sind Gefühle mit Empfindungen verschmolzen, indem sich Gefühle selbst in ihren Empfindungen reflektieren und erneuern. Darin dauern Gefühle sowohl als Erinnerung, wie als Gefühl in einem Selbstgefühl fort, soweit sich dieses durch Empfindungen erneuern kann. Wo es isoliert von seinen Empfindungen besteht muss es Empfindungen für sich haben, und ist von daher für diese Form des Gefühls und durch es bestimmt. Darin bildet sich der Selbstwert als Selbstwahrnehmung aus und wird im Verhältnis der Selbstgefühle objektiv. In diesen entäußert sich jedes einzelne Selbstgefühl als isoliertes Moment der Selbstwahrnehmung. Zugleich jedoch stellt jedes Gefühl auch in seiner Isolation einen gesellschaftlichen Zusammenhang dar, der darin zwar objektiv, aber nicht wirklich ist, also eine Ungewissheit der Empfindungen äußert, die sich nur noch als Erregung in der Wahrnehmung regt und deren Regungen bestimmt. Das stellt einen Bruch in der Wahrnehmung dar, der die Beziehung zu ihren Empfindungen an ihren Gefühlen relativiert. Von daher wird sie gegen die Empfindung mehr oder weniger gleichgültig und setzt sich auf vielfältige Weise in Beziehung, eben auf das, worin sie die darin begründeten Erregungen zu beherrschen versteht, die daher rühren, dass es seine Empfindung verloren hat. Die Wahrnehmung beruhigt sich darin, dass sie ihre Regungen vor allem als Gefühle für sich hat, sich darin sammelt und somit auf sich selbst zurückkommt, darin sich selbst fühlt, zum Selbstgefühl wird und dieses immer wieder für sich erstrebt. Die Wahrnehmung hat auf diese Weise eine Absicht bekommen, der sie eine ihr innere Identität jenseits ihrer Gegenstände verdanken kann, wenn sie ihr gemäß entsprechende Erlebnisse hat und erfährt. In dieser Beziehung wird das Erleben zu einem inneren Zusammenhang in den Individuen, der seine Herkunft nicht mehr offenbart und den sie nicht wissen können, der sich aber zu einer allgemeinen Erfahrung in ihnen, in ihrem Gedächtnis niederschlägt und darin die Lebensform ihres Selbstwerts findet. So subjektiv dieses Gedächtnis wirken mag, so objektiv sind darin die Lebenszusammenhänge versammelt, die sich aus den Erlebnissen niedergeschlagen haben. Das Verhältnis der Empfindungen zu den Gefühlen kehrt sich darin in das Verhältnis eines allgemeinen Gefühls in den Menschen, in welchem sich ihre Empfindungen sowohl gesellschaftlich - wenn auch gleichgültig - auf ihre Allgemeinheit reduzieren und bewahrheiten, wie sie zugleich auch darin wirklich aufgehoben werden. Es ist ein rein ästhetisches Fühlen, worin die Wahrnehmung nurmehr in ihrer Abstraktion zu sich selbst kommen kann. Dieses Fühlen ereignet sich daher in den Menschen als Selbstgefühl. Die Bedeutung des hierin wirksamen Ereignisses zeigt sich in den Pervertierungen zwischenmenschlicher Beziehungen. In Perversionen kehrt sich das Verhältnis von Ereignis und Selbstgefühl um. Ursprünglich aus der Identität von Gefühl und Empfindung, also als Empfindung von Gefühlen zu bestimmten Ereignissen entstanden, soll in der Perversion Selbstgefühl durch bestimmte Ereignisse erzeugt werden. Wo sich ihre Beziehung im gewöhnlichen Leben aufgelöst hat, muss die daraus entspringende Erregung durch Ereignisse befriedigt werden, in denen sich Empfindungen als Gefühl seiner selbst identifizieren lassen. Das Selbstgefühl ist für sich empfindungslos, soweit es für sich sein kann, soweit es also Verhältnisse wahrhat, in denen seine Empfindungen selbstverständlich sind, sich in seinen Gewohnheiten wie von selbst verstehen. Doch es ist auch schnell gestört, sobald deren Objekte abwesend sind, sobald also die gewohnte Umgebung nicht wirklich anwesend ist und keine Wirkung auf die Empfindung hat. Wer von seinem Selbstgefühl abhängig ist fühlt sich dann leer. Dies kann durch die Produktion von Eindruck überwunden werden, durch welchen gewohnte Reaktionen sich einstellen, indem eine bestimmte Ausdrücklichkeit objektive Gefühle hervorrufen und bestärken kann, z.B. durch Rollen, Gehabe, Kosmetik usw. Selbstgefühle sind eben Gefühle, die sich als Reflexion aus einer äußeren Bestimmtheit von objektiv gefühlten Verhältnissen begründen, die z.B. zwischenmenschliche, modische, institutionelle oder fantastische Wirkung haben können. Zum Selbstgefühl werden sie durch die ästhetische Kraft von Empfindungen, die sie nicht mehr wahrnehmen, wohl aber wahrhaben müssen, durch den Reiz oder die Bedeutung von Eindrücken, durch die sich gefühlte Reflexionen tragen lassen, solange deren Ursprung noch wirklich und wirkmächtig in der Erinnerung ist. So fühlen sich z.B. Menschen in Uniform anders, weil diese ihnen den Anschein einer Funktion oder Nützlichkeit verleiht. Es ist aber genauso möglich, diesen Anschein an sich selbst durch eine ästhetische Ausstattung zu erzeugen; z.B. durch Kosmetik, Rollenverhalten, Selbstbehauptungsvermögen u.a.. Dadurch können Selbstgefühle entstehen, die aus einer eigenen Äußerung verursacht sind, - so wie diese eben auf andere wirkt. Es sind also Gefühle, die als die gefühlte Reflexion einer eigenen oder fremden Äußerung empfunden werden, soweit diese als ein objektives Gefühl existiert. Sie beinhaltet eine Selbstfindung durch Selbstentäußerung oder durch andere, durch die Wirkung, die man auf sie hat. Es sind Gefühle, die durch erzeugte Empfindungen gewonnen werden, wo Empfindung sich nicht als Gefühl entwickeln und zu einer Erkenntnis führen kann oder soll: Es sind durch Selbstreflexion erzeugte Gefühle, die ihre Neugier aufgegeben haben. Diese sind die Grundlage einer Wahrnehmung, die keine Erkenntnis ihres Gegenstands sucht, weil sie alles für sie Ungewöhnliche schon als fremd und also unerkennbar empfindet und sich hierdurch den Mühen einer Aneignung widersetzt, soweit sie sich dem widersetzen kann (siehe hierzu auch Geldbesitz). Sie richtet sich von daher an ihren Wahrnehmungsgewohnheiten aus und empfindet nurmehr das, was sie für sich schon vor jeder Erkenntnis gefunden hatte, so dass ihre Erkenntnisse darauf gründen, was sie schon aus Gewohnheit weiß. Wo Gefühle keine gegenständliche Empfindungen mehr kennen, werden sie durch Selbstgefühle ersetzt. Wo also Empfindungen und Gefühle entzweit sind, wo Gefühle sich von ihrem Ursprung getrennt haben, sich in konkreten Empfindungen nicht mehr erkennen und wiederfinden können, müssen sie sich in der Sinnesform finden, in welcher Empfindung existiert, auch ohne noch Empfindung zu sein: Im Körper ihrer Sinnestätigkeit. Das Gefühl hat darin immer Sinn und kann sich gegen dessen bestimmten Inhalt, gegen dessen Gegenständlichkeit auf diese Weise gleichgültig verhalten, sich abstrakt hierauf beziehen (siehe abstrakt menschlicher Sinn). Im Körpergefühl ist bewahrt, worin die Beziehung zu seinem Gegenstand aufgehoben ist. Ein Körper ist nicht einfach nur ein Zusammensein von Organen, sondern eine ganze Sinnesgeschichte, die darin bewahrt ist. Diese kann in ihrer Trennung von ihrem Gegenstand erinnert und aus der Erinnerung der Gefühle auch empfunden werden. In einer Gesellschaft, in welcher die Gegenstände selbst getrennt voneinander nur als Waren auf dem Markt gesellschaftlich existieren, ist die Trennung von Empfindung und Gefühl so zwangsläufig, wie in diesen Gegenständen Arbeit und Bedürfnis getrennt ist (siehe Arbeitsteilung). In ihrer Isolation treffen die Menschen von daher auch zwischenmenschlich nur durch das aufeinander, was sie in ihrem Zusammentreffen von sich wahrhaben, was ihre Anwesenheit als Gefühl für sich ausmacht - was eben ihr Selbstgefühl hierbei ist. Eine Empfindung kann sich somit auf den Menschen selbst beziehen, also eine Wahrnehmung der eigenen Organe und Gefühle sein. Gewöhnlich fühlt man sich dann in einer bestimmten Stimmung, hat also eine Befindlichkeit der Empfindung als Gefühl für sich. Sie ist einerseits von der körperlichen Selbstbefindlichkeit abhängig, andererseits vom Zustand der zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Wahrnehmung reflektiert sich dabei durch ihr Dasein in diesen Beziehungen selbst als ein Gefühl, das die Gegenwart anderer für sich hat, sich durch die Anwesenheit oder Abwesenheit anderer Menschen vergegenwärtigt. Von daher gründen sie auf dem Nicht -Sein wirklicher Beziehungen, die durch das Gefühl für sich und durch sich aufgehoben werden. In diesem fühlt man sich, wie man sich unter anderen wahrnimmt, wenn man zwischen ihnen verkehrt und sich durch sie fühlt, eben so fühlt, was man von sich durch andere wahrhat. Die hierauf gegründete Selbstwahrnehmung ist von daher immer doppelt bestimmt (siehe Formbestimmung): Als Empfindung für sich selbst durch ein Gefühl für andere, also als eine durch das eigene Verhältnis zu anderen bestimmte Selbstwahrnehmung. Eine derart zirkuläre Wahrnehmung kann nicht erkennen, was man selbst als Grund der Selbstwahrnehmung ist, weil der eigene Grund darin schon objektiv erscheint. Von daher verschafft ein solches Selbstgefühl eine - wenn auch objektive, also äußere - Eigenheit, die in einem zwischenmenschlichen Sinn der Wahrnehmung vermittelt wird, als sei es ein Wesen für sich, ein Individualwesen, das für sich selbst sinnlich erscheint, auch wenn es außer sich nichts mehr wahrnimmt, Wahrnehmung durch andere für sich ist. Es ist die Wahrnehmung eines Werts, den Menschen durch sich selbst haben müssen, um ausschließlich unter sich sein zu können. Es ist die Ästhetik des Selbstwerts. Das Selbstgefühl ist also ein Gefühl für sich durch andere, Selbstvergegenwärtigung in Verhältnissen, die in ihrer Gegenständlichkeit unbestimmt sind. Es beruht auf der Aneignung von Gegenwart, auf der Anwesenheit von Menschen, deren Sinn, Geist, Körper usw. notwendig sind, um Sinn zu bilden und Sinn zu haben, wo Unsinn herrscht. Darin wird ein Sinn wahrgehabt, der nicht mehr wahrgenommen werden kann, weil sich die Empfindung im Gefühl für sich verselbständigt ist, ungegenwärtig geworden ist. Selbstgefühle unterstellen ein Gefühl für sich, das darauf gründet, dass ein Mensch die Verhältnisse, die er wahrhat, als Wirkung für sich, also als eigene Wirklichkeit wahrnimmt. Sie sind daher eine gedoppelte Wahrnehmung, also ein Wahrnehmen des Wahrgehabten als Wirkung einer bloßen Selbstwahrnehmung, die sich in deren Gewohnheiten verallgemeinert und für sich selbst Bestand hat. Es ist also kein Gegenstand außer sich, der die Wahrnehmung darin bestimmt, sondern das Gefühl, das ein Mensch dabei wahrhat und in sich verallgemeinert. Dessen Gegenständlichkeit ist darin allgemein so aufgehoben, dass dies als ausschließliche Wirkung auf sich selbst empfunden wird. Daher sind Selbstgefühle in zwischenmenschlichen Verhältnissen eine Allgemeinform der Gefühle, wie sie sich aus dem Selbsterleben der Wahrnehmung in ihrer Empfindung für sich ergibt. Jedes Gefühl wird in dieser Form zu einem allgemeinen Selbstgefühl, zu einem Eigensinn der Wahrnehmung. Es besteht aus der allgemeine Reflexion der Wirkung, die ein Mensch durch andere auf sich hat und die er für sich so empfindet. So wie er diese auch als Eindruck wahrhat, fühlt er sich selbst, auch ohne dies sonderlich als Gefühl wahrzunehmen. Das Selbstgefühl ist die Form der Selbstwahrnehmung unter anderen Menschen, der Erfolg des eigenen Ausdrucks, wie er sich im Erleben der Selbstwahrnehmung einstellt. Von daher wird ein hierdurch bestimmtes Selbstgefühl zu einer Selbstverständlichkeit in den entsprechenden zwischenmenschlichen Beziehungen, in denen sich dieses dann schließlich auch in der Selbstwahrnehmung verselbständigt. Einmal selbständig geworden, beruhen Selbstgefühle auf der Gleichgültigkeit von Gefühlen gegen die Empfindungen, aus denen sie entstanden waren. In ihnen kehrt sich die Wahrnehmung des Lebens zur subjektiven Wahrnehmungsform des Erlebens, worin der wahrnehmende Mensch sich selbst zum Gegenstand wird. Was ihn reizt, wird zum allgemeinen Inhalt seiner Selbstwahrnehmung, deren Absicht die Bestärkung der Anreizung ist. Das Selbstgefühl entfaltet hierdurch die objektive Subjektivität einer Reizkultur, in welcher die Gefühle selbst zur Erscheinungsform von Empfindungen werden, in denen ihre objektive Substanz aufgehoben und in die Selbstverwirklichung des Subjekts verkehrt ist. Von daher verkehren sich in den Selbstgefühlen Empfindungen zu dem, was sie an und für sich nicht sind: Zur Wahrnehmungsform allgemeiner Empfindungen, die keinen Sinn mehr im Menschen haben, in denen Sinn aber allgemein objektiviert ist. Von daher entsprechen Selbstgefühle den Gegebenheiten einer Welt, die nicht von und für Menschen bestimmt ist. Ein Selbstgefühl ist die Empfindung der Wirkung, die ein Gefühl auf einen Menschen hat, was es objektiv für ihn ist. Es ist also Gefühl für das, was er in seinem Fühlen für sich selbst wahrhat und was objektives Gefühl voraussetzt. Es geht hierein alles ein, wie er sich unter der Bedingtheit seiner Gefühle fühlt, was sie für einen Menschen sind, ihm bedeuten, ihm erweisen. Im Selbstgefühl hat er kein wirkliches Gefühl für sich, sein Leben, sein Sein, seine Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft usw.. Es ist das Gefühl dafür, was seine Erlebnisse für ihn sind, worauf er also sein Fühlen in seinem Leben selbst bezieht. Selbstgefühle sind daher Reflexionen von Gefühlen auf sich selbst, also Gefühle seiner selbst, die sich an vorhandenen Gefühlen im Erleben reflektieren (widerspiegeln). Sie setzen eine Gefühlswelt außer sich voraus, an der sie sich in der Empfindung als Reflexion des eigenen Daseins, der eigenen Anwesenheit bilden, also von ihnen verursachte Wirkung auf sich selbst sind. Es sind die Gefühle des Erlebens seiner selbst unter anderen in der Art und Weise, wie dieses auf einen Menschen wirken. Sie bilden eine Wahrnehmungsidentität im Gefühl als Ästhetik für sich, das sich aus der Empfindung anderer Menschen in den Selbstbeziehungen der Wahrnehmung, in der Selbstwahrnehmung begründet. An sich ist das ein Gefühl eigener Sinnlichkeit, eigener Sinnesregungen, wie es in zwischenmenschlichen Beziehungen durch andere bestätigt ist, Ästhetik des Zusichkommens im Verhältnis mit anderen Menschen und Sachen, worin Lebensäußerungen für sich gewahr werden und von daher zu einer gefühlten Selbstigkeit verhelfen. Für den Selbstwert ist es das Gefühl der Selbstbestätigung, worin sich die Gefühle in einer Selbstbeziehung vereinen. Darin vereinigen sich die Empfindungen vieler Menschen in der Anwesenheit eines Gefühls für sich selbst, das seine Wahrnehmung zu einer Identität bringt, die sie durch andere wahrhat und die sich durch deren Abwesenheit bedroht fühlt. Das Selbstgefühl ist ein Produkt der Rückvermittlung der Gefühle als Empfindung für sich, welche schließlich die Absicht der Seele ausmacht. Es wird durch fremde Gefühle gewonnen, in welchen sich das eigene Leben reflektiert (Ruflektion). Selbstgefühl setzt sowohl die Gleichgültigkeit der Welt gegenüber der Empfindung voraus, wie auch die Gleichsetzung der Gefühle unter den Menschen. Mensch und Welt haben keinen Sinn für Empfindung. So verbleiben sich die Menschen in ihren Gefühlen im Verhältnis. Das Selbstgefühl ist die Aufhebung weltlicher Wahrnehmung, ist die Selbstwahrnehmung unter der Bedingung von Geldbesitz. Die Gefühle anderer Menschen sind dem eigenen Gefühl im Erleben das selbe Ereignis. Es ist der Inbegriff der Selbstbezogenheit (Egozentrik). Selbstgefühl entsteht aus Regungen, die sich selbst Inhalt bleiben, Launen und Stimmung sind. Als Form für sich haben sie ihr Ausmaß in den räumlichen Bedingungen (Raum), in den An- und Abwesenheiten von Ereignissen und Menschen. Für sich sind sie unendlich bestimmt und äußern sich daher nur als Erregung. In dieser Form entwickeln sie den Trieb ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse. |
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