"Unser wechselseitiger Wert ist für uns der Wert unsrer wechselseitigen Gegenstände. Also ist der Mensch selbst uns wechselseitig wertlos. ... Gesetzt, wir hätten als Menschen produziert: Jeder von uns hätte in seiner Produktion sich selbst und den andren doppelt bejaht." (MEW 40, S. 462f.) "Mit der Verwertung der Sachenwelt nimmt die Entwertung der Menschenwelt in direktem Verhältnis zu." (Marx in MEW 40, S. 511) Wert entsteht, wo über etwas Einzigartiges in einer Masse gleichgültiger Beziehungen verfügt wird – wo es seltene Bestimmtheit durch einen Mangel ihrer Allgemeinheit erfährt. Eine Wertschätzung beruht also darauf, dass etwas nötig ist, das nicht so da ist, wie es da sein soll. In seinem Wert ist die Abwesenheit eines notwendigen Zusammenhangs und zugleich das Sollen seiner Natur (siehe auch Substanz) dargestellt. Im Selbstwert formuliert sich der Existenzwert von Menschen aus ihrer Selbstverwertung in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen. Dies stellt sich als ein Prinzip ihrer Selbstoptimierung dar, das einem inneren Bedürfnis der Lebensbereicherung entsprungen zu sein scheint, in Wahrheit aber nur einer grassierenden Verarmung des Lebens (siehe Dekadenz) entgegentritt. Im Vakuum abwesender Selbstachtung ziehen Gefühle sich durch die Art und Weise ihrer Selbstdarstellung an und stoßen sich ab, wo Menschen einen im Allgemeinen fremden Eindruck machen, sich daher in Wahrheit auch minderwertig fühlen. Im allgemeinen Verhältnis der Minderwertigkeitsgefühle beziehen sich die Menschen auf einander über einen Selbstwert, den sie durch ihre Selbstwahrnehmung als Erfolg aus ihrer Selbstdarstellung erwerben, durch die sie sich in der Gemeinschaft ihrer Stimmungen selbst so empfinden, wie sie sich darin einfinden. So entbehrt jedes ihrer Gefühle seine Wahrnehmungsidentität. Es kann nicht das sein, was es im Einzelnen für sich und durch sich ist. Ganz im Gegenteil: Die Rückstände des politischen Willens der Lebenswerten zwischenmenschlicher Verhältnisse verlangen danach, dass sie als Inhalte eines politischen Moralismus als Gemeinsinn durch das abgegolten werden, was für ein allen gemeines Selbstgefühl als allgemeine Gesinnung nötig erscheint (siehe auch politische Ästhetik). Jeder Wert stellt das Quantum einer substanziellen Beziehung, ihre unbedingte Bedeutung für die Menschen zwischen Menschen dar. Doch weil diese Beziehung in ihrem reinen Dazwischensein zunächst nur ideell ist und sich daher nicht unmittelbar identifizieren lässt, unterliegt sie ihrer zwischenmenschlichen Vermittlung, also den Mitteln, durch die sie überhaupt und schlechterdings existiert, tatsächlich da ist (siehe Dasein). Darin stellt sie sich zwar in ihrer Bedeutung nur als Wert für sich wesentlich vor (siehe Selbstverwertung), doch sie ist als deren bloße Vorstellung getrennt von ihrem substanziellem und also sinnlichem Sein ihrer praktischen Lebensproduktion. Als dieses nur vorgestellte, dieses an und für sich substanzlose Wesen ist sie in ihrer Wirkung und Wirklichkeit lediglich das Maß, die Quantifizierung einer Bewertung. Und so existiert jeder Wert zunächst nur durch seine Wertgröße, durch die Masse seiner zwischenmenschlichen Beziehungen, welche sich in der Dichte der erfahrenen Selbstwahrnehmungen zu ihrem Selbstgefühl vereint (siehe hierzu auch Gedächtnis). Im Unterschied zur Selbstachtung, welche eine bedrohte Wahrnehmungsidentität bewahrt, entsteht Selbstwert in sozialen Verhältnissen durch die Bewertung der zwischenmenschlichen Gegenwärtigkeit in zwischenmenschlichen Verhältnissen. Einen Wert findet jedes Wesen in dem, was es nötig hat, dass es also für sein Wesen notwendig, dieses aber abwesend ist (siehe hierzu auch Wesensnot). In zwischenmenschlichen Verhältnissen sind die Menschen durch sich selbst das Material ihrer Beziehungen, worin sie in ihrem Erleben wahrnehmen was sie durch einander wahrhaben, was sie in ihren Empfindungen für sich fühlen. Jede Empfindung hat ihre Wahrheit zwar von Natur aus in der sinnlichen Gewissheit ihres Gegenstands. Im Leben der Menschen nehmen sie zugleich auch die hieraus gebildeten Gefühle wahr, in der das Wahrgenommene als ein auch wirklich Wahrgehabtes ihrer Kultur sich bewährt. Denn sie nehmen keine Wahrheit außer sich wie eine Sache auf, sondern bilden darin eine Identität ihrer Wahrnehmung zwischen ihren Empfindungen und ihren Gefühlen (siehe Wahrnehmungsidentität), In der Ausgestaltung ihrer Sinnbildung begründen sie ihre eigene Subjektivität, in der sich schließlich auch ihre Selbstwahrnehmung fortbilden kann und als "Emotion" für sich und durch sich selbst zu einer Psyche wird. Diese entsteht aus einer Bemühung um einen Wert der über die Selbstbestimmung ohnmächtiger Menschen hinaus ein Mehr an Selbstbezogenheit, eine Vervielfältigung der zwischenmenschlichen Beziehungen aus der Selbstverwertung in zwischenmenschlichen Verhältnissen reflektiert. Um sich eine eigene Bestimmung in fremdbestimmten Verhältnissen zu verschaffen wird hierbei eine Dichte solcher Beziehungen erzeugt, die den darin virulenten Selbstzweifel überwinden können. Die zwischenmenschlichen Gefühle der Menschen sind durch ihr Sein zwischen ihren Empfindungen, im Dazwischensein ihrer Wahrnehmung doppelt bestimmt: sowohl aus den Inhalten ihrer Empfindungen als auch durch die Form ihrer Wahrnehmung. Von da her enthält diese eine doppelte Wahrheit, sowohl als das innere der Form des Erlebens, und zugleich für sich als objektive Subjektivität. In ihrem Körper findet die Natur ihrer Empfindungen zu sich, in den Erregungen der Gefühle ihre Form außer sich. In ihren Gefühlen ist die Wahrnehmung sowohl subjektiv wie auch objektiv gegenständlich. Aber sie kann nicht unmittelbar Eins mit sich außer sich sein. Solange die Wahrnehmung und der Gegenstand ihres Lebens von einander getrennt und nur durch ihr bloßes Erleben zusammen finden, sind sie nur zwischen sich (siehe Dazwischensein) wahr, weil und solange sie ihrem Inhalt nach getrennt bleiben. Was die empfindenden und fühlenden Menschen verbindet ist lediglich ihre wechselseitige Wertschätzung, in der sie an einander im Erleben ihrer Verhältnisse einen Selbstwert für sich suchen und durch ihre Gefühle bewähren - oder auch nicht und dadurch ihre Beziehungen auflösen. In zwischenmenschlichen Verhältnissen, worin die Menschen sich mehr oder weniger ausschließlich über ihre Gefühle beziehen und beurteilen (siehe Gefühlsurteil) bestimmen sie hierüber ihren Selbstwert als Wert ihrer zwischenmenschlichen Persönlichkeit. Selbstwert ist wie jeder Wert das objektive Resultat der Bewertungen von Inhalten, die sich über die Form ihres Daseins in ihren Beziehungen gleichgültig werden, sich aus der Nichtigkeit beziehungsloser Verhältnisse über ihre leere Form verallgemeinern und sich in ihrer abstrakten Allgemeinheit mitteilen und vermmitteln indem sie füreinander substanziell gleich gelten und also in Wahrheit für einander gleichgültig sind und im Einzelnen in ihrem Minderwertigkeitsgefühlen für sich bleiben, Aus der Nichtigkeit ihrer wirklichen Beziehungen werden ihre darin abwesenden Inhalte in ihrer Abstraktion mächtig, beziehen sich durch die Lebenssubstanz ihrer leeren Form und also in deren Formbestimmmung aufeinander und verselbständigen diese reine, diese abstrakte Form zu einer Formation von allgemeiner Geltung (siehe hierzu auch Geld). Selbstachtung setzt eine Wahrnehmung voraus, die sich durch ihre Erkenntnisse unter Menschen bewahrheitet und sich von daher ihrer selbst gewiss, Ausdruck ihres Selbstbewusstseins ist. Wahrnehmung nimmt für wahr, was die Menscheb wahrhat. Es ist hierfür nötig, dass sie sich von ihrem Gegenstand unterscheiden kann und zugleich in ihrem Leben empfindet, befindet und beachtet, und also Achtung für sich in den Verhältnissen mit anderen Menschen findet, dass sie erkennt, was sie durch und mit Anderen ist. Von daher ist Selbstachtung die Bedingung einer jeden Erkenntnis. Wo sie ängstlich wird, wo Menschen keine Gegenwärtigkeit für sich finden, ist Wahrnehmung ohnmächtig und auf sich selbst verworfen (siehe auch tote Wahrnehmung). Ängstliche Wahrnehmung kann sich nur durch die Emanzipation gegen ihre Angst, durch den Begriff ihrer Machtergreifung befreien. Ohne diese Aneignung ihres Erkenntnisvermögens verfällt sie auf sich selbst, auf ihre Organe und ihren Körper zurück: Wird zu einer endlosen Selbstwahrnehmung im einzigen Zweck einer abgehobenen Selbstoptimierung (siehe Selbstveredelung), verachtet gegenständliche Wirklickeit und verliert ihren wirklichen Gegenstand. So muss sie sich in einer Selbstbeziehung zwischen den Menschen verwirklichen. Das Prinzip ihrer allgemein notwendigen Selbstoptimierung äußert sich schließlich auch in einem Geltungsstreben in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen worin sie im Dazwischensein ihrer Menschlichkeit, in ihrer Zwischenmenschlichkeit ihren Selbstwert nötig haben, um sich als Mensch für sich und durch sich in zwischenmenschlichen Beziehungen zu bewahren (siehe hierzu auch Selbstbeziehung), zu bestärken und zu verwerten. Denn nur darin finden sie ihren persönlichen Selbstwert, indem sie sich selbst zum Material ihrer Selbstbverwertung machen und die Wertswchätzung deer anderen für sich erlangen können. Doch darin vergesellschaftet sich nur die allgemeine Selbstwahrnehmung und verallgemeinert für sich, was sie darin für sich findet, was sie durch ihre Selbstwahrnehmung empfindet. Die Grundlage der Selbstverwertung ist die Entgegenwärtigung der wirtschaftlichen Lebensverhältnisse, die Aufhebung der wirklichen menschlichen Beziehungen, durch die Verselbständigung des Geldwerts in einem Existenzwert der Eigentumstitel in hiervon bestimmten Lebensräumen. Dies wird durch die Entwertung des natürlichen und menschlichen Lebens beigeschafft und betrieben, wie sie durch die internationalen Entwicklungen des Existenzwerts bestimmt sind, der durch das Vermögen und die Funktionen des Weltgeldes bestimmt ist und der Verwertungslogik eines weltweit systematisierten fiktiven Kapitals folgen muss. Er wird von den reichen Nationen über die Austeritätspolitik eines feudalkapitalistischen Weltmarkts des Finanzkapitals (siehe hierzu Schuldgeldsystem) durchgesetzt wird, indem er neue Klassenverhältnisse zwischen Schuldnerstaaten (siehe Schuldner) und Gläubiegerstaaten (siehe Gläubiger) erzeugt. Selbstwert ist die Formation einer entfremdeten Selbstachtung, die sich zwischen den Menschen in den zwischenmenschlichen Verhältnissen ihrer Selbstwahrnehmung zu verwirklichen sucht. Deren Wert existiert objektiv in der Zwischenmenschlichkeit ihrer Gefühle und Selbstgefühle, die sich in diesen Verhältnissen zwischen den Menschen entwickeln, ausdrücken und über ihre Eindrücke verhalten, um sich in ihren unmittelbaren Lebensverhältnissen erfahren und bestimmen zu können. Der Selbstwert kann sich daher nur in der Selbsterfahrung behaupten und durch seine Selbstbehauptung gesellschaftlich durchsetzen. Von da her entsteht der Selbstwert der Menschen durch die Ohnmacht ihrer Selbstachtung in den Verhältnissen eines international mächtigen Existenzwerts, der sich über die Preisbildung als eine nationalpolitische Macht des Geldes über alle Lebensbedingungen darstellt und deren Lebensreichtum und Kraft (siehe auch Arbeitskraft) entwertetet. Er verselbständigt sich in einer reichen Nation als ein von seiner sozialen Wirklichkeit abgetrennten Werts über die Kultur einer optimierten Selbstverwertung (siehe Kulturwert). Dies ist der Ausdruck eines nationalen Geldvermögens, das einer starken Währung des Geldbesitzes in reichen Ländern entspringt. Was ihn aus den internationalen Machtverhältnissen durch die Ausbeutung der schwachen Währungen im Welthandel und über seinen Derivatenhandel in der Preisbildung durch die Eigentumstitel einer weltweit mächtigen Finanzindustrie bereichert, das hat auch Folgen in den reichen Ländern durch den Verwertungszwang des Fiktion des Kapitals. Dieser bestimmt die weltweite Realwirtschaft selbst über die internationale Macht der nationalen Bilanzen und nutzt alle gesellschaftlichen Lebenssubstanzen vor allem dazu, die eigene Währung in der Konkurrenz der Nationalstaaten (siehe auch Devisenhandel) zu sichern und sich durch aktive Handelsbilanzen zu bereichern. Die solcherart betriebene Globalisierung des Kapitals hat im nationalen Verhältnis zur Vernutzung aller lebenden Ressourcen der nationalen Existenzen zur Bestärkung der eigenen Währung geführt, die organisch alles verwertet, was sich durch die Macht über die Bürgen (siehe Bürger) ihrer nationalen Wirtschaft, über die Eigentumstitel der Fiktionen aufgebraucht werden kann und der nationalen Realwirtschaft entzogen wird. Im Nationalismus drückt sich daher die Ohnmacht der Bürger einer nationalen Negativverwertung aus. Die Negativverwertung des fiktiven Kapitals (siehe auch Feudalkapital) entwertet nicht nur die Arbeit der Menschen durch ihre Verwertungslogik. Sie macht die Menschen selbst hiergegen ohnmächtig, so dass sie in den realwirtschaftlichen Beziehungen ihre Selbstachtung zunehmend aufgeben müssen. Daher beziehen sie ihr Selbsbewusstsein als Mensch immer mehr aus den unmittelbaren Verhältnissen der Menschen jenseits der wirtschaftlichen Reproduktionsform der produktiven Arbeit aus dem, wie sie sich wahrnehmen und wertschätzen. Sie machen sich somit selbst zum Material ihrer Beziehungen, wie sie gesellschaftlich zwischen den Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen existieren. Wenn Menschen also in ihren gesellschaftlichen Verhältnisse keine Selbstachtung möglich ist weil sie in verächtlichen Verhältnissen leben, da erstreben sie einen Wert für sich, einen Selbstwert, durch den sie sich aufeinander beziehen können. Und wenn ihre Beziehung nur noch zwischen ihnen stafffindet, durch die sie sich in ider wechselseitigen Selbstbeziehung ihrer Zwischenmenschlichkeit unmittelbar menschlich wahrnehmen und anfühlen können, suchen sie darin auch ihre Wertschätzung. Wo also die Menschen keinen wirklichen, keinen gegenständlichen Sinn für einander bilden können, weil sie gegen ihre gesellschaftlichen Verhältnisse ohnmächtig sind, wenn sie ihnen nur noch durch Ereignisse vermittelt sind, durch die sie den Sinn ihrer Beziehungen in der Wahrnehmung ihrer Form wie Zufälle erleben, da erkennen sie sich nurmerh in deren Form, in der Gestalt ihrer Gegenwärtigkeit. Und wo ihnen ihre gesellschaftlichen Verhältnisse nur noch durch sich selbst nach ihrem Belieben, also objektiv beliebig begründet erscheinen (siehe auch Geldbesitz), da haben sie das Material ihrer Beziehungen nicht mehr in ihren gegenständlichen Verhältnissen, sondern nurmerh durch sich selbst, bewährt und bewahrt durch ihre Eigenschaften und Fähigkeiten. Das vermittelt ihnen zugleich die Notwendigkeit ihrer Selbstvergegenwärtigung, auf die ihr Verlangen als ästhetischer Wille abzielt, wenn sie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen nur auf sich reduziert sind. Sie betreiben diese dann durch ihren ästhetischen Willen, durch den sie mit ihrer Selbstverwertung ihre Selbstverwirklichung anstreben. Jede Wertschätzung ist eine ohnmächtige Beziehung auf einen Schatz, der seinen Wert dadurch hat, dass er eine hohe geselschaftliche Bewertung erfahren hat, weil er etwas darstellt, was nötig für eine Gesellschaft und deren Entwicklung ist. Aber einen Wert hat etwas nur dadurch, dass es nicht wirklich da ist, wo es notwendig da zu sein hat, dass etwas also abwesend ist, wo es wesentlich ist und duch sein Wesen auch sein muss, als dieses Wesen da sein müsste, damit die Beziehungen in einer Gesellschaft sich errhalten und verhalten, ihre Verhältnisse wirklich bewahren und bewähren können (siehe hierzu auch Dialektik). Ohne diese Wirklichkeit sind diese in der Not ihres Wesens (siehe Wesensnot), verhalten sich widersinnig zu sich selbst und beziehen sich deshalb auch nicht wirklich auf Andere, sondern nur durch ihr abwesendes, ihr abstraktes Wesen, durch die Substanz ihrer Natur, wie sie immer tatsächlich gegeben, wenn auch nicht wirklich da ist (siehe z.B. abstrakt menschlicher Sinn, abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschliche Gesellschaft). So ist es bezogen auf jede Tätigkeit (siehe Arbeit), aber auch auf die Wahrnehmung, die eine Gegenwärtigkeit ihres Gegenstands nötig hat, so wie er für die Menschen produziert ist. Ihre Aufmerksamkeit verlangt nach seiner Anwesenheit wie er für sie da sein soll und wodurch die Menschen in ihrer Arbeit und mit ihren Bedürfnissen ihre Achtung als Beachtung ihrer Lebensäußerungen erfahren. Aber wenn diese nicht wahr sein kann, weil ihre gesellschaftliche Arbeit ihnen durch das Privateigentum entäußert, enteignet, entfremdet wird, ihre Vergegenständlichung als ihre Entgegenständlichung erscheint, da können sie auch in der Wahrnehmung der Gegenstände ihrer Bedürfnisse keine Wahrheit für sich finden. Denn wenn keine Selbstachtung in solchen Verhältnissen möglich ist, wenn Menschen in verächtlichen Verhältnissen leben, da erstreben sie einen Wert für sich, einen Selbstwert, durch den sie sich aufeinander beziehen können, wo ihre Beziehung nicht durch sie, sondern nur noch zwischen ihnen in den Selbstgefühlen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnissen stafffindet, durch die sie füreinander zwischenmenschlich bestimmt sind und sich in ihrer wechselseitigen Selbstbeziehung unmittelbar menschlich anfühlen können. Das Selbstgefühl herrscht daher schon durch die bloße Tatsache, dass die Wahrnehmung einen Sinn haben muss, nach dessen Verwirklichung durch irgendeine Anwesenheit von Sinnlichem sie strebt, weil sie sich eben nur abstrakt sinnlich zusammenfügt (siehe abstrakt menschlicher Sinn), weil sie durch die Wahrnehmung des Selbsterlebens durch Ereignisse zwischen dem getrennt ist, was sie an Wahrheit nimmt und dem, was sie wirklich wahr hat (siehe hierzu auch Dialektik) und ohne sinnliche Gewissheit in sich zerfallen würde (siehe auch Identität). Selbstgefühle enthalten eine ungewisse Beziehung zwischen ihren Empfindungen und den Gefühlen, die ihnen entstammen, stellen also einen Mangel dar, der als Gefühl einer Identtätslosigkeit (siehe auch Langeweile) auftritt, die sich in Minderwertigkeitsgefühlen äußert. Die verlangen nach einem objektiven Leben, nach Erlebnissen, die durch Ereignisse in zwischenmenschlichen Verhältnissen einen eigenen Zusammenhang der Wahrnehmung als Selbstwahrnehmung bilden. Indem sie dieser durch ihre körperliche Gegenwärtigkeit einen selbstbezüglichen, einen abstrakten Sinn stiften, erfahren die Selbstwahrnehmungen durch die Empfindung der darin entstehenden Gefühle einen Wert für sich, einen Selbstwert, der durch äußere Eindrücke so gespeist wird, wie sie der Selbstwahrnehmung nötig sind. Von daher stellen die auf diese Weise gebildeten Gefühle eine Identität dar, einen Wert, den Menschen für sich selbst nötig haben, um durch die so gebildeten Gefühle mit sich eins zu sein (siehe auch Ästhetik). Ohne diese fühlen sie sich minderwertig. Alle Selbstgefühle haben den Sinn, einen Selbstwert zu erfüllen, weil dieser die verbliebene Sinnlichkeit eines abstrakt menschlichen Sinns für sich bewahrheitet und bewähren muss. Als allgemeine Notwendigkeit des Selbstgefühls ist eben in den zwischenmenschlichen Verhältnissen der Empfindung ein Gefühl vorausgesetzt und kann sich in dieser nur bestätigen, indem dieses die Empfindung sowohl bestimmt wie auch für sich nutzt, um sich darin zu finden (siehe hierzu auch Ästhetik), als wahr für sich, also im Wesentlichen Wahrnehmung für sich selbst, Selbstwahrnehmung zu sein. Es begehrt vor allem Ereignisse, durch die erlebt werden kann, was die Selbstwahrnehmung anreizt, bestärkt und das Geltungsbedürfnis des Selbstwerts befriedigt. Der Selbstwert formuliert daher einen Mangel an wirklicher Beziehung, stellt ein abstrakte Verbindlichkeit dar, die auf der Abwesenheit von Sinn beruht und diesen nur aus sich selbst schöpfen, eben nur in einm Selbstgefühl verwirklichen kann. Auf sich selbst bezogen ist ein Gefühl, das als Empfindung der Selbstwahrnehmung erlebt wird, das also in zwischenmenschlichen Beziehungen durch Erlebnisse der Wahrnehmung im Reiz des Erlebens mit anderen für sich selbst gefunden wird und sicih darin als Empfindung eigener Gefühle für andere verdoppelt. Es ist daher sowohl Empfindung für sich als auch Gefühl durch sich, weder ganz das eine, noch ganz das andere. Von daher ist es nichts, was für sich erkennbar ist, weil es die Empfindung als Gefühl hat und das Gefühl für seine Wahrnehmbarkeit ihm entsprechende Empfindungen nötig macht. Es ist etwas Drittes, durch das sich diese Beziehungen unsinnig verdoppelt und in die die Notwendigkeit getrieben haben, sich durch einander, durch ihre bloße Anwesenheit abstrakt zu verdichten. Weil die somit entstandene Selbstwahrnehmung im Verhältnis ihrer Empfindungen zu ihren Gefühlen in ihrer Auffassung, im Nehmen ihrer Wahrheit, ihrer Wahrnehmung, weder auf das Eine noch auf das Andere verzichten kann sind diese durch die Abwesenheit ihres Wesens, in ihrem Sinn, abstrakt bestimmt, wodurch sie einen Selbstwert nötig haben, der unentwegt nach einer sinnlichen Beziehung verlangt, in der ihre Gefühle sich abstrakt verdichten und ihrer Empfindungen enthoben werden. In Verhältnissen also, in denen die Menschen ihre Selbstachtung, und damit ihre Beziehung auf andere und ihre Gesellschaft verlieren, müssen sie einen Selbstwert gewinnen, um sich hierüber in Gesellschaft zu finden, sich als gesellschaftlichen Menschen zu empfinden. Die Entwertung der Menschenwelt findet ihre Aufhebung in einem Wert, den jeder für sich oder seine Sache haben kann, eben so, wie sein Leben oder seine Sachen anderen wert sind und soweit sich dieser im Gefühl füreinander oder Bedrüfnis nach einander auch wirklich verhält. Als gefühlter Wert für sich kann Selbstwert sich nur durch persönliche Wertschätzung bilden und sich in Selbstgefühlen verhalten, die ihre Empfindungen bestimmen. Es sind dies die Elementarformen zwischenmenschlicher Beziehungen, die als Beispiele des Selbstwerts hergenommen werden, weil sie sich ihn in der Wahrnehmung als Selbstwahrnehmung erhalten - allerdings in einem verkehrten Verhältnis. Die zwischenmenschliche Wahrnehmung begründet sich nicht aus ihren Empfindungen, sondern aus den Gefühlen, die ihnen vorausgesetzt sind und die durch ihre zwischenmenschlichen Empfindungen zu Selbstgefühlen werden (siehe auch Ästhetik) und sich über einen ästhetischen Wille beziehen. Der ästhetische Wille ist das Streben des Selbstwerts, der sich vor allem jeder Minderwertigkeit seiner Selbstwahrnehmung entgegenstellt. Es ist der notwendige Wille einer Wahrnehmung, die unter der Lebensbedingung eines Geldverhältnisses (siehe Geldbesitz) für sich zweifelhaft ist, weil ihre Erkenntnis zerteilt ist zwischen dem, was sie wahr nimmt und dem, was sie wahr hat, und Empfindung und Gefühl sich von daher nicht unmittelbar einig sein können. Durch die Verhältnisse, zu denen er treibt, wird die Selbstwahrnehmung durch Selbstgefühle bestimmt jund entwickeln ihre Egozentrik zu einem allgemeinen Lebensverhältnis des bürgerlichen Subjekts, der narzisstischen Persönlichkeit. Aus der Notwendigkeit ihrer Selbstachtung bestärken sich die "entwerteten" Menschen gegenseitig In ihren Selbstgefühlen und vergewissern sich darin ihres Lebens, das sie im Erleben ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen finden. Durch die Ereignisse, die hierfür arrangiert werden, entsteht in zwischenmenschlichen Verhältnissen ein Sinn füreinander in einer Selbstwahrnehmung, die durch die Gefühle der Menschen gebildet und als Gefühlswelt ihres Selbstgefühls zugleich durch sie aufgehoben werden. Sie heben sich darin selbst auf, weil sich darin substanziell alle Sinne in dem Selbstwert beisammenhalten, der sie in diesen Verhältnissen vereint, worin sie zum Ausdruck kommen und ihre Lebensinhalte verwirklichen können. Ein Selbstgefühl ist das durch andere beeindruckte Gefühl (siehe Eindruck), das sich seinen Selbstwert als abstrakte Notwendigkeit einer bedrängten Selbstachtung bezieht. Was die Gefühle aus ihren Empfindungen entwickelt haben, ist in zwischenmenschlichen Verhältnissen durch das eindrückliche Verhalten der Zwischenmenschen durchbrochen, voneinander getrennt und im Selbstgefühl wieder vereint, soweit sich darin ein Selbstwert aus diesen Verhältnissen beziehen lässt. Durch ihren Selbstwert finden Menschen zu sich in dem, was sie von sich veräußert haben, was sie in ihrer Entäußerung für sich empfinden und in ihren Gefühlen bewahren können, worin sie also in ihrer Selbstwahrnehmung ganz äußerlich für sich bewahrheitet und bewährt sind und werden. Was ihre Selbstachtung hierfür aufgeben muss, was zur bloßen Selbstwahrnehmung gerinnen muss, weil es keine Verwirklichung durch eine dem entsprechenden Tätigkeit finden kann, geht in seiner Leidensform als ihre Sache auf, worin ihre Gefühle als einverleibte Wahrnehmung, eben als Selbstgefühle in Liebe für sich verharren. Im Selbstwert vermitteln sich also die Selbstgefühle von Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen so, wie sie sich in ihrer Selbstwahrnehmung gelten (siehe auch Geltungsbedürfnis), damit sie sich selbst für diese Verhältnisse so verwerten können (siehe Selbstverwertung), wie es ihnen nötig ist. Der Selbstwert ist der Wert, den ein Selbstgefühl hat und entspricht substanziell dem Aufwand, solche Gefühle zu erbringen, ihre Inhalte einzubringen und zu erzeugen. Sie entstehen nicht aus Achtung vor einem Lebenserzeugnis oder Lebenszeugnis, sondern aus dem Stolz, den Menschen in zwischenmenschlichen Verhältnissen aus ihrer Selbstwahrnehmung beziehen, wenn sie ihren Wert aus dem Verbrauch von fremder Selbstachtung beziehen. Indem in diesen Verhältnissen der Aufwand veräußert wird, den der Erhalt von Selbstachtung auf der einen Seite nötig hat, verwertet sich im Selbstwert dieser Aufwand als persönliche Leistung einer Sinnbildung, die durch den Gebrauch der Selbstachtung anderer Menschen entstanden ist. Im Prinzip besteht diese Bildung darin, dass Menschen sich selbst dadurch behaupten können (siehe Selbstbehauptung), dass sie andere verächtlich machen. Es ist das Prinzip einer Menschenverachtung, das sich hinter den Absichten der Menschen allgemein in der bürgerlichen Kultur - ganz im Gegensatz zu ihrem einzelnen Auftreten - verhält. Der Selbstwert ist die Verkehrung der Selbstachtung in zwischenmenschlichen Verhältnissen, in denen sich die Menschen als Erlebnis für andere herausstellen und darbieten müssen. Er entsteht durch einen Eindruck auf andere Menschen, der das Selbstgefühl erneuert und auf andere Lebensräume ausdehnt und erweitert. Der Selbstwert ist daher der Wert des ästhetischen Aufwandes, wodurch sich Menschen für Menschen wertvoll machen. Je mehr dieser betrieben wird, desto objektiver werden die Selbstgefühle (siehe auch objektives Selbstgefühl), durch welche sie in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen verkehren und sich beachten (siehe Aufmerksamkeit). Auch wenn sie darin ihre Selbstachtung verkehren, also gegen sich selbst aufheben, sich darin entäußern, so erhalten sie eine Achtung durch ihre ästhetische Wirkung, mit der sie "unter sich" sind (siehe auch ästhetischer Wille). Im Verhältnis zu den Menschen, die darin keinen Eindruck machen und von daher keinen gesteigerten Selbstwert finden und empfinden können, sind die vom Selbstwert getragehnen Gefühle die "herrschenden Gefühle", die objektiven Selbstgefühle, an denen sich die Selbstachtung der Zwischenmenschen bricht. Von daher wird der Selbstwert Im Verhältnis zur Selbstachtung mächtig, denn er eignet sich die Anwesenheit und Selbstvergegenwärtigung an, die diese verliert, einverleibt sich das, was anderen aus ihrem Leben entleibt wird. Es handelt sich daher hier um ein Klassenverhältnis, das der im Arbeitsprozess gleich kommt. Im Selbstgefühl sind Gefühle mit Empfindungen verschmolzen, indem sich Gefühle selbst in ihren Empfindungen reflektieren und erneuern. Darin dauern Gefühle sowohl als Erinnerung, wie als Gefühl in einem Selbstgefühl fort, soweit sich dieses durch Empfindungen erneuern und hieraus immer wieder aufs Neue Selbstwert einbringen kann. Wo es isoliert von seinen Empfindungen besteht muss es Empfindungen für sich haben, und ist von daher für diese Form des Gefühls und durch es bestimmt. Darin bildet sich der Selbstwert als Selbstwahrnehmung aus und wird im Verhältnis der Selbstgefühle objektiv. Kein Mensch würde sich fragen, was er sich und anderen wert ist, wenn er sich in seiner Gesellschaft nicht dazu gedrängt fühlen würde, einen Wert zu haben, wenn er also fürchtet, minderwertig zu sein. Darin ist eine verlorene Selbstachtung gegenwärtig, die einem Wert unterworfen ist, der die Selbstwahrnehmung beherrscht. Im zwischenmenschlichen Leben haben Lebenswerte in zwischenmenschlichen Verhältnissen offenbar eine solche Wirkung, dass ein Mensch sich in solcher Gesellschaft über eine Werthaftigkeit als Mensch verstehen muss, die ihm äußerlich ist, dass sein Leben eben für gesellschaftliche Werte nützlich sein soll, die einer Zwischenmenschlichkeit entspringen, auf die er sich einlassen muss, um als Mensch überhaupt unter Menschen zu sein, um sich als Mensch zu erleben. Er äußert sein Leben unter dieser Bedingung, die er selbst nicht geschaffen hat, wohl aber hierunter leiden muss, weil sie ihm wesentlich äußerlich ist, und seine Lebensäußerungen dennoch hiervon abhängig sind, weil er ein menschliches Wesen ist, das nurmehr im Erleben wahrgenommen wird. Ursprünglich erscheint das Verhältnis der Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft als Verhältnis ihrer Sachen, weil diese einen Wert haben, der ihre Lebenstätigkeit außer ihnen fixiert, ihr Leben von seinen Äußerungen trennt, also entäußert, und dies außer sich im Tauschverhältnis der Waren im Geldbesitz darstellt (siehe Warenfetischismus). Mit der Zunahme dieses Besitzes als Form des gesellschaftlichen Reichtums entwerten sich die Menschen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und geben sich darin einen Wert, den sie nur durch ihre Person und Persönlichkeit haben können: Selbstwert. Ein gesellschaftliches Verhältnis, worin die Sachen als Geldbesitz Macht über die Menschen erlangt haben, enthält von da her das Gefühl einer Wertlosigkeit, weil die Menschen ihr Leben danach ausrichten müssen, als was sie in ihren gesellschaftlichen Beziehungen von sich als hierin isolierte Persönlichkeit darstellen, was sie also von sich selbst zum Gegenstand ihres Lebens machen können, was sie in ihren Eigenschaften oder Fähigkeiten für andere sind, was sie an Sinn für sich gebildet haben (siehe Sinnbildung). Weil sie keinen Gegenstand außer sich haben, leben sie in der Notwendigkeit der Selbstwahrnehmung, die darin besteht, sich für sich wertvoll wahrnehmbar zu machen, sich selbst für diese Wahrnehmung zu verwerten. Selbstverwertung ist ein Prozess der Selbstvergegenständlichung. In einer Welt, worin die Menschen sich nicht gegenständlich verhalten, weil sie weder einen gesellschaftlichen Gegenstand haben, noch sich auf einen gegenständlichen Menschen beziehen können. Sie haben im Grunde nur noch sich selbst als Gegenstand ihres Lebens. Aber menschliches Leben äußert sich nicht im bloßen Verhalten zu sich selbst, weil es nur geäußert ist, wenn es auch außer sich existiert. Werden Menschen sich selbst zum Gegenstand, so werden sie zum Gegenstand ihres Erlebens, so bewirken sie sich in objektiver Form, machen ihre Sinne für sich gegenständlich, indem sie diese selbst vergegenständlichen und sich in ihnen objektivieren. Sie betreiben damit einen Widersinn in sich, eine Abstraktion eigener Sinnlichkeit, also die Abstraktion des Sinns, den Menschen für ihren Gegenstand haben, mit dem sie sich jetzt zugleich entgegegständlichen, indem sie ihn objektivieren, ihn als Mittel und Medium ihrer Verhältnisse nutzen. Es ist ein abstrakt menschlicher Sinn, der dann in ihrer Wahrnehmung selbst entsteht und diese zu eigentümlicher Selbstwahrnehmung bestimmt. Sie erfahren ihr Leben durch ihr Erleben lebenswert und erlangen damit für sich einen Selbstwert des Erlebens, in dem sie sich fühlen und als das empfinden, was sie für sich selbst sind. In dieser Veräußerung sind sie sich selbst objektiv und damit zugleich für sich minderwertig, müssen also Wert für sich finden und bilden, um ein Gefühl für sich selbst, ein Selbstgefühl zu haben. Selbstwert ist daher ein widersinniger Begriff. Er enthält eine Verneinung dessen, was er zur Selbstachtung befördert, die er dabei zugleich veräußern und verlieren muss: Den Wert, den ein Mensch durch sich selbst gewinnt, indem er ihn für andere darstellt, sich für sie äußert, um ihre Achtung in zwischenmenschlichen Verhältnissen zu erlangen. Doch wie kann man einen Wert durch sich selbst darstellen, sich selbst verwerten? In der Tat gibt es eine Bewertung seiner selbst in zwischenmenschlichen Verhältnissen, einen Wert, den Menschen als Persönlichkeiten dieses Verhältnisses durch ihre Sinnbildung beitragen und der von ihnen auch als solcher in der Beziehung zu sich selbst, ihrer Selbstbeziehung, wahrgenommen wird. Was sie gesellschaftlich an Sinn gebildet haben wird in diesen Verhältnissen genutzt und einverleibt, um überhaupt Leben wahrzunehmen, ihm Sinn zu verschaffen, den es in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, soweit sie gegenstandslos geworden ist, nicht mehr hat. Aber ein zwischenmenschlich gebotener Sinn wird nur personifiziert, indem er den Mangel dieser Wirklichkeit aufhebt, als Sinn für andere existiert, wo Sinnlosigkeit verspürt wird. Indem man darin Wirkung durch sich erzeugt, indem man Sinn für andere bietet und durch andere findet, wird man zum Träger eines Selbstwerts, den man als persönliche Eigenschaft empfinden kann. Er ist das Produkt einer wechselseitigen Einverleibung durch gesellschaftlich dargestellten Sinn, ein Produkt das zwischen ihnen entsteht und die Selbstverwertung versinnlicht, das in einer Dienstleistungsgesellschaft das persönliche Verhältnis bestimmt, in welcher der Diener zum Herrn werden kann, wenn er seine Dienste zu dessen Erhalt bietet und die Events bereitstellt und damit die Verhältnisse als Erlebnis auzufbereiten versteht (siehe auch Eventkultur). Zumindest und zumeist wird Selbstwert allerdings zuerst als Problem wahrgenommen, wenn er negative Wirkung hat, z.B. als Minderwertigkeitsproblem, oft auch als Gefühl, das durch die Bewertung einer Eigenschaft oder einer Fähigkeit unter bestimmten Bedingungen entsteht, wodurch ein Bewertungsbedarf herrscht. Der aber kann nur herrschen, weil und sofern Selbstbewusstsein unmöglich erscheint, Wert jeden Sinn verloren hat. Selbstwert ist tatsächlich der Begriff einer Negation des Menschseins, ein negativer Begriff, ein Begriff seiner Verwertung: ein Unding. Von daher betsteht die Frage, was dies Widersinnige wesentlich überhaupt ausmachen kann. Was ist es, dass Menschen sich selbst bewerten und dann auch noch Probleme damit haben können? Praktisch entsteht ein Selbstwertproblem nicht schon durch die Bewertung als solche, durch bloße Begrifflichkeit, durch irgendein Urteil von irgend jemandem. Das kann auch wirklich gleichgültig sein und bleiben. Sie entsteht erst durch eine Wirkung in wirklichen Verhältnissen, durch den Eindruck, den Reize auf die Wahrnehmung machen und Empfindungen auslösen, welche nicht unmittelbar den Empfindungen der Menschen entspricht, die sie für sich haben, und daher diese Empfindung unwirklich machen, nichtig werden lassen. In den Verhältnissen des Erlebens ist Leben abstrakt verallgemeinert; abstrakt, weil es nicht allgemein sein kann, ohne vom einzelnen Erlebnis abzusehen. Und es muss von diesem absehen, wenn und weil dieses durch einen Reiz verursacht ist. Die Kehrseite eines reizvollen Lebens ist die Notwendigkeit, hierin Selbstwert zu bilden, also auch Subjekt und Objekt dieser Reize zu sein und sich darin als subjektives Objekt zu bestärken. Was in den Reizen des Erlebens Wirkung hat, ist dies Doppelte, dieses Objektsein einer subjektiv scheinenden Macht, die doch nur daraus besteht, dass der Mensch sich schon in seinem Leben verloren hat, das er durch Eindruck zu gewinnen sucht, also wieder zu gewinnen versucht. Darin reflektiert sich die Wirkung einer Ästhetik, welche Gefühle zu bestimmen vermag, weil und sofern sie sich nicht in Erkenntnis aufhebt, solange also die betroffenen Menschen deren Wahrheit nicht kennen, keine Identität darin finden und sich ihrer als Mensch nicht gewiss sein können. Beeindrucken können Erlebnisse durch Eigenschaften und Fähigkeiten, welche ein Mensch für sich selbst nicht hat oder kennt und sich hiergegen nur im Mangel wahrhat, weil er sie nur durch andere wahrnimmt, weil er sich also selbst fremd darin ist, weil seine Wahrnehmung getrennt von dem ist, was er wahrhat. Indem er sich aber selbst in diesen Beziehungen mit eigenen Sinnbildungen einbringt und verwertet, findet er seinen Sinn durch andere in seiner Selbstwahrnehmung, kann sich darin bestärken und äußern als das, was er nicht wirklich ist, was aber Wirkung hat, indem er in einer ungegenständlichen Welt sich selbst zu vergegenständlichen versteht. Von daher kann er sich weit über sich hinaus geltend machen, sich selbst veredeln, um aus seiner bloßen Selbstverwertung auch zwischenmenschliche Macht seiner Selbstgefühle zu erlangen, Sie ist der Mehrwert dieser Verwertung und wird die Formationen seiner zwischenmenschlichen Verhältnisse wesentlich bestimmen (siehe Familie). Selbstwert ist also ein Wert, der aus Selbstgefühlen in ungewissen Verhältnissen, in zwischenmenschlichen Verhältnissen nötig wird, um durch eine Selbstbeziehung sich hierin zu verhalten, diese für sich aber auch wahrhaben muss, um allgemein, also gesellschaftlich einbezogen zu sein. Die Beziehung reflektiert die Bewertung von Selbstgefühlen, die sich in solchen Verhältnissen ergeben, bemisst sich also am Durchsetzungsvermögen der Selbstempfindungen im zwischenmenschlichen Verhalten der Menschen. Im Selbstwert bestätigen sich die Empfindungen in diesen Verhältnissen danach, wie sich die eigene Anwesenheit unter Menschen anfühlt, also danach, wie sie das Selbstgefühl befördern. Ein Mensch fühlt sich schlicht bestätigt, wenn er in ungewissen Verhältnissen als Mensch unter Menschen "irgendwie ankommt", also keine Minderwertigkeitsgefühle als ungewissser Mensch bekommen muss. Man könnte daher auch sagen, dass der Bedarf nach Selbstwert durch die Vermeidung von Minderwertigkeiten entsteht, welche allein schon durch die Anwesenheit von Menschen in nichtigen Verhältnissen bedingt sind. Sofern sie diese Nichtung nicht erkennen und also kritisieren können, empfinden sie sich selbst nichtig und können auf der Ebene des Erlebens dies nur dadurch ausgleichen, dass sie sich ein Selbstgefühl in ihren Verhältnissen bilden, in welchem ihre Empfindungen bestätigt und bestärkt sind. Selbstwert ist also eine Notwendigkeit der Selbstwahrnehmung in Verhältnissen, worin sich die Menschen nurmehr als Mensch erleben können, weil sie von ihren gesellschaftlichen Gegenständen getrennt sind. In dieser Abtrennung besteht ihre Selbsterkenntnis als ein absoluter Zwiespalt zwischen der Erkenntnis seiner selbst als Mensch unter Menschen und als Mensch für sich. Dies ist selbst darin begründet, dass die Lebensverhältnissen von Menschen gespalten sind, die ein Leben wahrhaben, das sie nicht wahrnehmen können und zugleich ihr Leben wahrnehmen, das lediglich Selbsterleben sein kann. Der hieraus notwendige Selbstwert ist ein Wert, durch welchen die Getrenntheit der Momente der Wahrnehmung - der Empfindungen und Gefühle - zu einem Selbstgefühl aufgehoben wird, das sich seiner selbst nurmehr in zwischenmenschlichen Beziehungen vergewissern kann. Selbstwert ist der Wert, den Selbstgefühle einem Menschen ermöglichen, der sich zwischen den Menschen zu äußern versteht. Nur durch ihre Wirkung in der Beziehung auf andere können solche Gefühle aufkommen, insofern sie deren Anwesenheit sich einzuverleiben verstehen. Sie entstehen in bedeutsamen Erlebnissen, worin die Selbstbeziehung in Selbstgefühlen aufgeht, worin also ein Mensch durch sein Erleben oder seine Erlebensfähigkeit für sich selbst bestärkt wird. Obwohl Selbstwert aus der Bestätigung von Empfindungen im Verhältnis der Selbstgefühle ensteht, ist er selbst inhaltslos. Er bestimmt sich lediglich aus der Form einer bestimmten Beziehung, aus der Art und Weise ihrer Anwesenheit und Dichte. Er mag vielerlei Eigenliebe in Gang setzen, mit Liebe hat er nichts zu tun. Nicht liebende Menschen beziehen sich in der Bestärkung ihrer Selbstwertgefühle; Liebe wird darin lediglich zur Bestärkung ihrer Egozentrik hergenommen und hierdurch ihrer Beziehung enthoben, ihrem Sinn entfremdet, selbst zum Subjekt über den Menschen, der einer Liebe nurmehr Ausdruck verleihen kann, die er zu bestätigen hat, um sich mit seinen Empfindungen in diesen Verhältnissen einzufinden. Selbstwert ist daher etwas Äußerliches, was die Menschen oft mit sich verwechseln und von daher absehen von ihrem eigenem Grund und Leben. Selbstwert gründet auf einer abstrakten Identität, welche sich Menschen meist nur aneignen, um unter Menschen zu sein und welche in der Absicht aller Selbstbeziehungen stehen. Selbstwert ist daher an und für sich ein Unding. Der Selbstwert ergibt sich aus der Bewertung der Eigenschaften eines Menschen, also aus dem, wieweit diese ihm Identität vermitteln, die er im Verhältnis mit anderen Menschen nutzen kann, wiewohl er sie für sich nicht hat - Identität, die ihm nur sein Selbstwertgefühl bestärken kann. Das setzt voraus, dass er für sich keine Wahrheit, keinen wirklichen Sinn für sich hat, der von ihm untrennbar wäre. Die Notwendigkeit der Selbstbewertung entspringt der Nichtigkeit, welche seine Gefühle in der Beziehung ihrer Empfindungen erleiden, die seine Selbstgewissheit fortwährend aufheben. Lediglich durch Nähe und Anwesenheit bewahrt sich Beziehung, die fortwährend sich nichtig macht. Sie hat in der Dichte der Wahrnehmung ihre einzige Gewähr, sich zu erhalten. Im Auseinanderfallen der Gewissheiten verschafft der Selbstwert eine Identität, welche diese Gewähr auch subjetiv substantiviert. Von daher steht der abstrakte Sinn, den solche Beziehungen haben, im Selbstwert zur Verwirklichung an. Er entspricht subjektiv dem, was der ökonomische Wert objektiv ist. Die Bildung von Selbstwert ist die gesellschatliche Notwendigkeit in einer Kultur, worin die Menschen keinen Sinn durch sich haben können und also in Verhältnissen stehen, worin sie sich bewerten müssen. Diese Bewertung wird für Menschen, die in diesen Notwendigkeiten keine Identität (siehe Wahrheit) finden, zu einem Empfindungsproblem ihrer Selbstachtung, besonders in der sogenannten Pubertät. In der Kritik solcher Selbstwerte entwickelt sich Selbsterkenntnis, die als Kritik der politischen Kultur sich äußert. Im Prozess der Selbstverwirklichung bildet sich der Selbstwert im Verhältnis zu minderem Wert, den Menschen ohne Selbstgefühl darin haben müssen. Sie müssen sich demnach auch minderwertig fühlen und beugen sich dem Verhältnis, das ihnen als Gefühlsverhältnis geboten ist. Minderwertigkeitsgefühle bezeugen ein Verhältnis der kulturellen Entleibung. |
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