Solidarität entsteht aus der Verbundenheit in Gemeinschaften im Konflikt mit dem ihr Äußerlichen, besonders also unter der Bedrängung eines mächtigen Gegners oder Feinds. Sie verbindet Menschen im Kampf durch das Wissen ihrer Verbundenheit im Bedrängtsein, ist also eine Beziehung im Bewusstsein einer Not und nötigen Wendung, Notwendigkeit der Verteidigung gemeinsamer Interessen. Ohne eine Gegnerschaft ist Solidarität an und für sich nicht bestimmbar. Auch z.B. als bürgerliches Ideal der Brüderlichkeit stellt sie sich gegen eine Reaität der wechselseitigen Ausbeutung, unterstellt also - ohne dies ausdrücklich zu formulieren - die Gegnerschaft zu einem wirklich bestimmten Verhältnis, das sie ideell aufzuheben sucht, wie es dann einer ideologischen Verklausulierung entsprechen kann. Damit wird sie zu einer Glücksverheißung, die von ihrem Grund und ihrem wirklichen Bedürfnis absieht und die herrschenden Verhältnisse verklärt, ihrem notwendigen Schein unterworfen bleibt. In der Soziologie wird dieser ideologische Charakter nicht mehr hinterfragt und Solidarität selbst schon als selbstverständliches Phänomen von Gemeinschaften angesehen. Diese werden dann allerdings in völlig andere Bezogenheiten versetzt. Auf Wikipedia heißt es: "Der französische Soziologe Émile Durkheim traf die in Fachkreisen verbreitete Unterscheidung zwischen mechanischer und organischer Solidarität. „Mechanische Solidarität“ beruht nach ihm auf der Gleichheit der Kompetenzen der Mitglieder, „organische Solidarität“ auf ihrer Unterschiedlichkeit. Mit „mechanischer Solidarität“ wird die Unterscheidung nach außen deutlicher („Wir Arbeiter“, „Wir Deutschen“, „Wir Frauen“), während in der organischen Solidarität die gegenseitige Ergänzung (Arbeitsteilung) zu einer Einheit deutlich wird (Mann und Frau in der Familie, verschiedene Spezialisten in der arbeitsteiligen Volkswirtschaft). Dauerhafte Gemeinschaften haben sowohl mechanische als auch organische Elemente." | ![]() |