Jede menschliche Gesellschaft muss daf�r sorgen k�nnen, dass sich die Menschen einerseits darin reproduzieren k�nnen, und andererseits die Fortbildung ihrer F�higkeiten, Eigenschaften und Bed�rfnisse, also ihre freie Geschichtsbildung durch die �berwindung ihrer N�te, durch ihre Emanzipation m�glich ist. Die Natur dieses Verh�ltnisses ist schon vor aller Reflektion z.B. durch biologische Vermehrung, Vorsorge, Verfeinerung der Bed�rfnisse und Produktivkr�fte gegeben (siehe hierzu auch Historischer Materialismus). Im Kapitalismus vollzieht sich diese Notwendigkeit strukturell durch Erpressung der Arbeitskr�fte zu einer unbezahlten Mehrarbeit durch idie organische Notwendigkeit ihrer Reproduktion, ihres Stoffwechsels. Mit der Unterscheidung von Reproduktion und Geschichtsbildung muss diese Macht der T�uschung, der Vertauschung von Natur und Dasein im Warentausch, aufgehoben werden (siehe z.B. internationale Kommunalwirtschaft, Brotkorbsozialismus u.a.). Im Kapitalismus bestimmt sich jede Entwicklung durch die Vermehrung von Geld, aus der Verwertungslogik des Kapitals. Die Arbeit für ein Mehrprodukt durch unbezahlte Arbeit erzeugt in der Wertform der Produkte einen Mehrwert, durch den aus einem Geldvorschuss mehr Geld entsteht. Wer mit Geld Investitionen in den Produktionsprozess finanziert, kann sich hierdurch an Geld bereichern und damit Arbeit für sich nützlich machen, die eine Arbeitskraft vernutzt. Solche sich selbst vermehrende Geldmacht hat ihren organischen Grund darin, dass für eine Produktion ein Vorschuss aufgehäuft werden muss, damit ihre Momente und Materialien überhaupt zur Wirkung gebracht werden können. Dieser Vorschuss ist in der Geldform immer eine Art Kredit in den Produktionsprozess, der Macht über diesen gewinnt, sei es als einfaches Kapital, als akkumuliertes Kapital oder als Aktienkapital. Für eine Umformung dieses Vorschusses aus der Geldform in eine Naturalform, also gegen die herrschende Form des Kapitals, gibt es Vorstellungen einer von der Geldform unabhängen Vorratsbildung, die für die Investition in Projekte nötig sind (siehe Vorsorgeproduktion), die Bedürfnisse eines Menschen, einer Gruppe oder einer Organisation bewerkstelligen können. Der Begriff "Aktie" mag hierfür noch durch seine bestehende Wortbedeutung belastend oder irriierend und änderungsbedürftig sein. Aber eigentlich besagt er nur, dass eine Akte für ein Vorhaben anzulegen wäre, das einen Ertrag, in welcher Form auch immer, verabredet und dem sich gegenüber dem hierfür durch eine Leistung bereiten Einsatz auch eine entsprechende Ertragsbeteiligung verpflichtet. Der Gedanke von einer sozialistische Aktiengesellschaft hat seinen Ursprung in einigenBemerkungen von Marx im 3. Band seines Buches zum Kapital, worin er eine Umkehrung der Enteignung (Expropriation) zu einer freien Aneignung der Aktie aus der klassichen Form heraus beschreibt: "Die Expropriation erstreckt sich hier von den unmittelbaren Produzenten auf die kleineren und mittleren Kapitalisten selbst. Diese Expropriation ist der Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktionsweise; ihre Durchführung ist ihr Ziel, und zwar in letzter Instanz die Expropriation aller einzelnen von den Produktionsmitteln, die mit der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion aufhören, Mittel der Privatproduktion und Produkte der Privatproduktion zu sein, und die nur noch Produktionsmittel in der Hand der assoziierten Produzenten, daher ihr gesellschaftliches Eigentum, sein können, wie sie ihr gesellschaftliches Produkt sind. Diese Expropriation stellt sich aber innerhalb des kapitalistischen Systems selbst in gegensätzlicher Gestalt dar, als Aneignung des gesellschaftlichen Eigentums durch wenige; und der Kredit gibt diesen wenigen immer mehr den Charakter reiner Glücksritter. Da das Eigentum hier in der Form der Aktie existiert, wird seine Bewegung und Übertragung reines Resultat des Börsenspiels, wo die kleinen Fische von den Haifischen und die Schafe von den Börsenwölfen verschlungen werden. In dem Aktienwesen existiert schon Gegensatz gegen die alte Form, worin gesellschaftliches Produktionsmittel als individuelles Eigentum erscheint; aber die Verwandlung in die der Aktie bleibt selbst noch befangen in den kapitalistischen Schranken; statt daher den Gegensatz zwischen dem Charakter des Reichtums als gesellschaftlicher und als Privatreichtum zu überwinden, bildet sie ihn nur in neuer Gestalt aus. Die Kooperativfabriken der Arbeiter selbst sind, innerhalb der alten Form, das erste Durchbrechen der alten Form, obgleich sie natürlich überall, in ihrer wirklichen Organisation, alle Mängel des bestehenden Systems reproduzieren und reproduzieren müssen. Aber der Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit ist innerhalb derselben aufgehoben, wenn auch zuerst nur in der Form, daß die Arbeiter als Assoziation ihr eigner Kapitalist sind, d.h. die Produktionsmittel zur Verwertung ihrer eignen Arbeit verwenden. Sie zeigen, wie, auf einer gewissen Entwicklungsstufe der materiellen Produktivkräfte und der ihr entsprechenden gesellschaftlichen Produktionsformen, naturgemäß aus einer Produktionsweise sich eine neue Produktionsweise entwickelt und herausbildet. Ohne das aus der kapitalistischen Produktionsweise entspringende Fabriksystem könnte sich nicht die Kooperativfabrik entwickeln und ebensowenig ohne das aus derselben Produktionsweise entspringende Kreditsystem. Letztres, wie es die Hauptbasis bildet zur allmählichen Verwandlung der kapitalistischen Privatunternehmungen in kapitalistische Aktiengesellschaften, bietet ebensosehr die Mittel zur allmählichen Ausdehnung der Kooperativunternehmungen auf mehr oder minder nationaler Stufenleiter. Die kapitalistischen Aktienunternehmungen sind ebensosehr wie die Kooperativfabriken als Übergangsformen aus der kapitalistischen Produktionsweise in die assoziierte zu betrachten, nur daß in den einen der Gegensatz negativ und in den andren positiv aufgehoben ist." (MEW 25, S. 455f) Die Vorstellungen hierzu haben sich dahin entwickelt, dass eine sozialistische Aktiengesellschaft sich im Unterschied zur kapitalistischen nicht den Banken überantwortet, sondern der Kontrolle der Produzenten zukäme, die in einer sozialistischen Demokratie ihre allgemeinen Bestimmungsverhältnisse regeln. Hierdurch werde Vermögen, das der Realisation des gesellschaftlichen Mehrprodukts entspringt, in das kreative und produktive Vermögen der Gesellschaft und ihrer Idividuum, sofern sie neue und eigentümliche Beziehung auf die Produktion haben, quasi genossenschaftlich übertragen. Die Vorstellungen von Sozialismus lassen dies auch möglich erscheinen, wenn man die Kritik am Realsozialismus einbezieht. Das bisherige Problem des Sozialismus des "Ostblocks" war, dass der Staat als Diktatur bestimmt war, die das gesellschaftliche Vermögen lediglich zu verwalten und die Produktion alleine nach Plan zu entwickeln hatte (Planwirtschaft). Hierdurch war seine wirtschaftliche Entwicklung gelähmt und im Vergleich zur Marktwirtschaft kontraproduktiv verwaltet. Dies war eine schmerzliche Nachgeburt des marxistischen Selbstmissverständnisses von der "Diktatur des Proletariats", das zumindest der "späte Marx" mit seinen ökonomischen Schriften weitgehend überwunden hatte. Er hatte darin von einer letzten und höchsten Form des Kapitals, von einer Übergangsform zum Sozialismus, von Aktiengesellschaft als vom Kapital zum Teil schon abgetrennte und abtrennbare Gesellschaftsform über die Bestimmung der Produktion geschrieben, wenn sich darin der Widerspruch des Aktienwesens auflösen lasse. Darin sind Aktien zum einen "reines Resultat des Börsenspiels, wo die kleinen Fische von den Haifischen und die Schafe von den Börsenwölfen verschlungen werden" (MEW 25, S. 456). Zum anderen tritt eine Aktiengesellschaft, sofern sie kooperative Arbeitsformen bilden kann, auch schon in "Gegensatz gegen die alte Form" (MEW 25, S. 456), welche man als "Übergangsformen aus der kapitalistischen Produktionsweise in die assoziierte betrachten (kann), nur daß in den einen (Aktien) der Gegensatz (zwischen Kapital und Arbeit) negativ und in der anderen (Kooperativ) positiv aufgehoben ist" (MEW 25, S. 456). Der Unterschied von der "Geldform der Revenue und Geldform des Kapitals" (MEW 25, S. 459), wie er als Unterschied von Reproduktion und Produktion des Mehrprodukts als reines Zahlungsmittel festgehalten sein muss, behindert die freie Entwicklung eigentümlicher Einfälle, die sich aus einem Lebenszusammenhang spontan oder als Notwendigkeit gedacht ergeben können. Daher muss es eine gesellschaftlich kontrollierte Aktie als Vertragsform und Mittel des Vorschusses für eine spekulierte Entwicklungsleistung (z.B. für Projekte in freien Kooperationen) geben, die nicht über Kreditgeber mit Kreditverpflichtung vergeben wird, sondern noch über ein Gemeinwesen als Gesellschaftsspekulation von wertbedingter Konkurrenz frei bleibt und sich auf die Individuen oder in kooperativen Zusammenhängen befindliche Menschen anteilig zum Wert des Vorschusses vermittelt. Die so gebildete Darlehensform macht sich in dem Maße überflüssig, wie sich hierin die "freie Assoziation" der arbeitenden Gesellschaft überhaupt ergibt, das Wechselwirken von Einfall, Begabung und Arbeit, Reproduktion und Produktion in einem. Solche Auffasung von Gemeinwesen gibt es schon seit längerem unter dem Begriff des Kommunalismus. Dies würde auf internationaler Eben in einen Kommunismus übergehen, wenn es keiner Geldform der Arbeitsprodukte mehr bedarf. | ![]() |