"So wie sich der Mensch ... nur im Menschen erkennen kann, erkennt er sich erst dann im andern Menschen als eigenes Wesen, wenn sein Wesen ihm im andern auch als anderes Wesen gilt. Der Mensch als Wesen der Natur, als natürliches Wesen, hat die Natur seines Wesens in jedem andern Menschen, denn seine eigene Sinnlichkeit ist erst durch den andern Menschen als menschliche Sinnlichkeit für ihn selbst." (MEW 40, S. 544). In der Wirklichkeit einer Masse von Menschen (siehe auch Massenmensch) gleicht alles sich dem puren Anderssein der verschiedensten Gestaltungen an (siehe auch Phänomenologie), weil darin seine Beziehungen sich inhaltlich durch nichts unterscheiden können. Sie realisieren sich als Mensch in ihrer realen Masse, verhalten sich daher familiär als Menschen, die nur fürchten können, dass sie einander nicht erkennen, sich in ihrer Selbstverwertung so fremd sind und bleiben wie jeder schon als Mensch substanziell durch seine bloße Selbstbehauptung für sich ist, weil sich ihr Verhältnis zueinander durch die gesellschaftlichen Abstraktionen ihrer Zwischenmenschlichkeit bestimmt. Jeder bleibt sich gleich, indem er durch sein abstraktes Anderssein sich nur in seinem bloßen Menschsein wahrhat (siehe auch eidetische Reduktion) und sich daher auch nur außer sich verwirklicht. Von daher eistieren die Menschen in der bürgerlichen Gesellschaft für einander nur durch den Wert, den sie für andere in den Beziehungen ihres sozialen Nutzens finden können, der ihren Selbstwert im Allgemeinen vereinseitigt (siehe auch Monade), bestimmt und verselbständigt und daher vor allem die Oberflächlichkeiten ihrer Abstraktionen bestärkt und prominent macht (siehe Norm). Spaltung der Wahrnehmung (siehe auch Teilung der Wahrnehmung) geht von der Ganzheit einer natürlichen Doch das setzt zugleich schon eine allgemeine Abgetrenntheit der Form ihres Lebens vom einzelnen Inhalt derselben Substanz und dessen Verselbständigung in seiner existenten Elementarform voraus, die ihren menschlichen Sinn zunächst rein formal spaltet und den sie abstrakt in sich aufgehoben bewahrt, soweit er sich darin bewähren kann. Das Gewöhnliche ereignet sich dann in seinen Gewohnheiten wie von selbst und das Außergewöhnliche erscheint als Mythos abstrakter Lebenszusammenhänge (siehe hierzu auch Prominenz), die nichts anderes als eine Spekulation wäre und bliebe, wenn ihr konkreter Sinn nicht erkannt wird. Das Abgespaltene würde dann zu einem abwesenden Wesen werden, zu einem Wesen ohne Sinn für sich und also auch nicht für andere. Eine Spaltung der Wahrnehmung kann daher nur durch ihre allgemeinen Form bestehen, denn Wahrnehmung ist nicht bloßes Auffassen, nicht einfache Kognition als Aufnahme von dem, was sie faktisch vorfindet und fühlt. Sie stellt immer schon eine Frage der Täuschung dar – als Frage, was darin Form und was deren Inhalt sein könnte, was existenziell und was lediglich Vorstellung oder Anschauung wäre. In der Empfindung wird dieses wesentlich für sie, wenn sich ihre Gefühle aufheben. Von daher wird sie zu einer Elementarform der Erkenntnis, die Form, in der für die Menschen wahr wird was sie für einander sind und was sie von einander halten. Es erfährt darin also alles als ein menschliches Wesen als das, was ihr gesellschaftliches Sein, was ihr Leben im Dasein ihrer Verhältnisse gegenständlich ausmacht – was sie darin also für wahr halten, weil es ansonsten nur Täuschung wäre. Jede Wahrnehmung besteht objektiv aus Empfindungen von dem, was sie wahr hat und subjektiv aus dem, was sie wahr nimmt. Beides vereint sie in Stimmungen, in denen sie sich in den Launen ihrerGefühlen bewegt une identifiziert (siehe Wahrnehmungsidentität). Weil sich Gefühle aus vielen einzelnen Empfindungen bilden, weil sie also allgemeiner bestimmt sind als diese, können sie nicht mit ihnen identisch sein, kann die Wahrnehmung nicht unmittelbar mit sich identische Wahrnehmung, also nicht unmittelbar wahr sein. Von daher spaltet sich die Wahrheit der Wahrnehmung in eine unmittelbar gegenständliche der Empfindung und eine unmittelbar persönliche als Form ihrer Selbstbezogenheit (siehe hierzu Teilung der Wahrnehmung). Niemand wird bestreiten, dass sich Gefühle auf Empfindungen beziehen, dass sie diese zumindest erinnern, weil sie darin ihre Wahrnehmungen verinnerlicht haben. Aber wahr ist auch, dass sie nicht so für sich entstehen, wie sie in den einzelnen Menschen auftreten. Sie haben immer schon ihre Geschichte hiter sich, fast wie Reflexe aus einer objektiven Wahrnehmung, als Innerlichkeit einer Außenwelt. Doch warum soll man dann darüber überhaupt nachdenken? - Ganz einfach: Weil sie eine Eigenwelt haben, wodurch sie die Menschen täuschen können, wenn sie sich mit ihren Empfindungen verwechseln, vertauschen, verzaubern oder blamieren. Sie verwirklichen in ihrer eigentümlichen Wirkung das unmittelbare Geheimnis der Erkenntnis überhaupt und ihrer Enttäuschungen, wie sie im Dasein ihrer einzelnen Sinne immer wieder entstehen. Wo Gefühle sich verallgemeinern, wo sie im Allgemeinen nur durch sich zu verstehen sind, da sie schon vor aller Reflexion erst mal nur Stimmungen sind, auf die sich niemand so recht verlassen kann, weil er oder sie darin auch seine Empfindungen verlassen muss. Wenn man sie nicht schon kennt, dann sind Gefühle eben immer auch täuschend echt! Sie sind eben meistens selbst schon unvernünftig (siehe Vernunft) und kränken schon mit ihrem Auftreten ihre Aufklärung. Aus den Empfindungen sind nicht nur Verinnerlichungen der Wahrnehmung durch ihre Erinnerungsbilder hervorgegangen. Sie gehen auch von Selbst schon in der äußeren Wahrnehmung Beziehungen dort ein, wo ihre Empfindungen mit anderen übereinstimmen und sich auch schon füreinander in ihrer Stimmung zu bewähren suchen. Die Sinnbildungen der zwischenmenschlichen Kultur gründen auf dieser Übereinstimmung, durch die sich schließlich auch ihre Gefühle zu bewahrheiten suchen (siehe auch Wahrnehmungsidentität). Von da her begründet sich aus den Stimmungen in zwischenmenschlichen Beziehungen eine kulturelle Macht auch über die einzelne bzw. vereinzelte Wahrheit ihrer jeweiligen Empfindungen übergreift. Wo Kultur nur noch für sich ist, werden Stimmungen daher selbst zu ihren Trägern in ihren Bräuchen, Sitten, Ritualen und Kulte (siehe auch Liturgie), in denen sie sich schließlich auch persönlich durch ihre kulturellen Existenzen bestärken und erhalten (siehe Kulturbürger). Von Natur aus bezieht sich alles im Übergang ihrer Bewegungen: Aus ihrer organischen Stofflichkeit haben sich Pflanzen und Tiere entwickelt, aus den Tieren Menschen und aus den Menschen ganze Gesellschaften. In der Wahrheit der Natur (siehe auch Empfindung) ist Alles eins. Doch in der herrschenden Wirklichkeit ist alles außer sich. Es trägt sich zu, indem es sich äußert und sich außer sich vereint, aus seinen subjektiven Gründen (siehe auch Sinnbildung) objektive Zusammenhänge bildet (siehe auch Gesellschaft). Manche bezeichnen solche Beziehungen als Dialektik. Friedrich Engels wollte in solchem Verständnis eine "Dialektik der Natur" erkennen. Sie geriet aber sogleich – ganz undielektisch – zum Dogmatismus einer fatalen Dialektik einer Ontologie, welche sich im Stalinismus gewaltsam durchgesetzt hatte. Doch Natur entzieht sich aller Dialektik, denn sie besteht zwischen Geburt (lat. Natus) und Tod, betreibt dabei aber keine Nichtung ihres Wesens. Sie ist also immer schon im Teil wie auch im Ganzen, im Einzelnen wie im Allgemeinen immer schon substanziell existent und kann nicht Wirklichkeit irgendeiner Abbstraktion sein. Und deshalb hat Dialektik auch keine Natur außer der, die sie selbst vernutzt. Eine natürliche Dialektik bliebe bloßer Unsinn (siehe hierzu auch Dialektischer Materialismus). Doch die Natur ist das Material ihrer Geschichte (siehe hierzu auch Historischer Materialismus). "Daß der Mensch ein leibliches, naturkräftiges, lebendiges, wirkliches, sinnliches, gegenständliches Wesen ist, heißt, daß er wirkliche, sinnliche Gegenstände zum Gegenstand seines Wesens, seiner Lebensäußerung hat oder daß er nur an wirklichen, sinnlichen Gegenständen sein Leben äußern kann. Gegenständlich, natürlich, sinnlich sein und sowohl Gegenstand, Natur, Sinn außer sich haben, oder selbst Gegenstand, Natur, Sinn für ein Drittes sein, ist identisch." (MEW 40, S. 578). Weil Menschen von Natur aus gesellschaftlich sind, erkennen sie sich auch in der Gesellschaft ihrer Produkte. In der kapitalistische Gesellschaft wird ihnen die gesellschaftliche Produktion nicht als gesellschaftliche Lebenswirklichkeit, sondern als Naturnotwendigkeit der Gattung vermittelt (siehe hierzu auch Immanuel Kant), als erst durch ihre Arbeit sich ernähren könne, weil sie von Natur aus zur Selbsterhaltung durch die Befriedigung ihrer Bedürfnisse gezwungen sei. Diese würden als bloße Tatsache einer allgemeinen notwendigkeit den Menschen als ihre naturgegebene Lebenspflichtigkeit vorausgesezt, die im Allgemeinen nur durch den Einkauf und Verkauf von Waren im Austausch gegen einzelne Leistungungen (siehe Warentausch), quasi als reine Naturnotwendigkeit der Produktion von Gebrauchswerten zu gewähren sei. Demnach wäre Arbeit überhaupt nur in einer allgemeinen Naturnotwendigkeit zur Befriedigung der einzelnen ebenso naturgegebenen Bedürfnisse der Menschen zu begreifen, Sinn selbst auf eine bloße Naturgegebenheit von Lebensnotwendigkeiten zu verstehen und nach den Gesetzen einer vernünftigen Selbsterhaltung reduziert, wie sie auch in der tierischen Gattung vom Rudel oder der Herde allein schon mit der "Vernunft" einer natürlichen Begabung zu bewältigen sei. Doch es gibt da einen Unterschied: "Das praktische Erzeugen einer gegenständlichen Welt, die Bearbeitung der unorganischen Natur ist die Bewahrung des Menschen als eines bewußten Gattungswesens, d.h. eines Wesens, das sich zu der Gattung als seinem eignen Wesen oder zu sich als Gattungswesen verhält. Zwar produziert auch das Tier. Es baut sich ein Nest, Wohnungen, wie die Biene, Biber, Ameise etc. Allein es produziert nur, was es unmittelbar für sich oder sein Junges bedarf; es produziert einseitig, während der Mensch universell produziert; es produziert nur unter der Herrschaft des unmittelbaren physischen Bedürfnisses, während der Mensch selbst frei vorn physischen Bedürfnis produziert und erst wahrhaft produziert in der Freiheit von demselben; es produziert nur sich selbst, während der Mensch die ganze Natur reproduziert; sein Produkt gehört unmittelbar zu seinem physischen Leib, während der Mensch frei seinem Produkt gegenübertritt. Das Tier formiert nur nach dem Maß und dem Bedürfnis der species, der es angehört, während der Mensch nach dem Maß jeder species zu produzieren weiß und überall das inhärente Maß dem Gegenstand anzulegen weiß; der Mensch formiert daher auch nach den Gesetzen der Schönheit." (MEW 40, S. 517f) Menschen bilden ihre Gesellschaften nicht in der Entsprechung zu ihren natürlichen Lebensbedingungen als Nutzen ihrer Lebenssmittel und Lebensbedingungen dar. Sie bilden sich ihre Sinne auch durch die Selbstgewissheit ihrer Trennung, wodurch sie das Material ihre Lebens über die Verarbeitung ihrer Naturstoffe auch selbst bestimmen. Von daher stellt die Lebenswelt ihrer Produktion auch ihre Sinnliche Lebensgestaltung (Sinnbildung), ihre Kultur jenseits ihrer bloßen Stofflichkeit dar. Diese sind durch ihre Kultur auch das Material ihrer gesellschaftlichen Entwicklung, das Lebensmittel ihrer Zukunft, wie es sich aus ihrer Vergangenheit ergeben hat (siehe hierzu auch historischer Materialismus). "Die Produktion liefert dem Bedürfnis nicht nur ein Material, sondern sie liefert dem Material auch ein Bedürfnis. Wenn die Konsumtion aus ihrer ersten Naturrohheit und Unmittelbarkeit heraustritt – und das Verweilen in derselben wäre selbst noch das Resultat einer in der Naturrohheit steckenden Produktion –, so ist sie selbst als Trieb vermittelt durch den Gegenstand. Das Bedürfnis, das sie nach ihm fühlt, ist durch die Wahrnehmung desselben geschaffen. Der Kunstgegenstand – ebenso jedes andere Produkt – schafft ein kunstsinniges und schönheitsgenußfähiges Publikum. Die Produktion produziert daher nicht nur einen Gegenstand für das Subjekt, sondern auch ein Subjekt für den Gegenstand." (MEW 13, Seite 625) Die im Einzelnen selbst voraussetzungslos verstandene Lebensnotwendigkeit des des Konsums von Lebensmitteln haben die Menschen in der bisherigen Geschichte von ihrer Arbeit unterschieden, weil deren Produktivkraft durch ihre Sinngebungen zu ihrer Naturmacht geworden ist. Der Kapitalismus hat diesen Unterschied durch die ihm eigentümliche Lebensverwertung (siehe Verwertungslogik) zur Trennung der menschlichen Bedürfnisse von menschlicher Arbeit zur Trennung der gesellschaftlichen Form der Arbeit von der Form ihrer isolierten Lebensinhalte gebracht (siehe Teilung der Arbeit). Sobald die Teilung der Arbeit durch die Vermittlung des Geldes als reines Kapital aufgehoben war (siehe Finanzindustrie), sobald die gesellschaftliche Trennung von Arbeit und Bedürfnis gesellschaftlich vollzogen War, kam das Geld in der Verselbständigung des Geldbesitzes in Eigentumstitel an die Macht (siehe Feudalkapital). In reichen Ländern die durch ihren Geldbesitz die Weltwirtschaft bestimmen, hat die Teilung der Arbeit eine Spaltung der Wahrnehmung, eine Trennung von Empfindung und Gefühl ihrer Bevölkerungen bewirkt. Wo der Geldbesitz selbst zum Lebensmittel der Menschen geworden ist in dem sich ihre Wahrnehmung zwischen der Gewissheit ihrer Empfindungen mit ihren Gefühlen versöhnt, wird deren Wahrnehmungsidentität in ihren Selbstgefühlen aufgehoben. In den reichen Ländern des Geldbesitzes und seiner Existenzform als fiktives Kapital hat die Teilung der Arbeit durch die Verselbständigung der Wertform des Kaufmittel zur Macht des Konsumtionsvermögens eine Trennung von unmittelbarer Gewissheit der Wahrnehmung und ihrer Gewohnheiten als zwischenmenschliches Gefühl der damit verbundenen Erinnerungen. Sie werden immer subjektiver, während die Empfindungen sich auf den objektiven Ursprung ihrer sinnliche Gewissheit besinnen muss. Mit der Ablösung von ihrem unmittelbaren Sinn wurde das Gedächtnis der Empfindungen zu einem Selbstgefühl ihrer Lebensäußerungen. Was davon empfunden wurde, verwirklicht sich nun im hiervon abgeschiedenen Selbstgefühl der zwischenmenschlicher Persönlichkeiten. So entwickelt sich zwischen ihren subjektiven und den objektiven Inhalten der Wahrnehmung deren Teilung durch die Trennungen von Empfindungen und ihren Gefühlen. Alle Wahrnehmung hat Sinne als Rezeptoren, die ihren Gegenstand für sich wahrhaben und von daher empfinden und in ihren Gefühlen als das erinnern, was sie hierdurch für wahr genommen haben. Von daher vereinen sie ihre Empfindungen in ihren Erinnerungen als Wahrheit ihrer Beziehung auf ihre Lebenswelt, die ihre Sinnlichkeit als Ganzes ausmacht und im Individuum verwirklicht, weil sie nur dort ihre Wirkung zeitigen kann. Das einzelne Individuum nimmt über eine bestimmte Zeit hinweg alles auf, was zur Allgemeinheit seiner Wahrheit wird. Sein Wahrheitsvermägen besteht daher in der Wahrnehmungsidentität seiner Erfahrungen fort, aus der sich sein Verhältnis zu seiner Lebenszeit (siehe auch Geschichte) und Lebenswelt (siehe auch Lebensraum) bestimmt. Und also drückt dieses alle Wahrnehmung ihrer Lebensverhältnisse zu den Dingen und Tätigkeiten ihres Lebens aus. Für sich genommen ist die Wahrnehmung ein Verhältnis, worin Menschen Sinne durch sich für ihr Leben haben und finden, sich oder andere, Menschen oder Sachen als Gegenstand ihrer Welt durch ihre Empfindung für wahr nehmen. Darin stehen sie zwischen sich und Anderem (siehe Dazwischensein), machen ihre Lebensverhältnisse nach dem Vermögen ihrer Erfahrung und Erinnerung für sich gültig (siehe Geltung), ihr stoffliches Dasein ebenso wie auch ihre Verhältnisse untereinander und ihre Beziehungen zu einander. In der Wahrnehmung selbst verspüren sie, was sie durch sich kennen und an anderen für sich erkennen können, was sie wahrhaben, was daran an und für sich und für sie wahr oder auch was unwahr ist. Eine voraussetzungslose, eine "apriorische" Wahrheit vor aller Erfahrung, eine Vernunft der Erfahrung kann nicht wirklich wahr sein. In der Wahrnehmung der Menschen identifiziert sich ihre Objektivität mit der Subjektivität ihrer Selbsterkenntnis als Mensch, ihr Empfinden und Fühlen (siehe Wahrnehmungsidentität). Jede Wahrnehmung lebt durch ihre Empfindungen, weil sie durch diese bewegt wird und ihre Gefühle zu einer inneren Bewegung (Emotion) werden. Die zwischenmenschlichen Wahrnehmungen verhalten sich daher in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen aus den objektiv bestimmten Empfindungen zu sich selbst, zu den aus ihrer subjektiven Beziehungen gefundenen und verlorenen Empfindungen verallgemeinerten verallgemeinerten Selbstgefühlen. Diese identifizieren sich in ihren existenziellen Verhältnissen durch ihre Wirkung auf andere, sodass diese zwischenmenschlichen Gefühle mit den Empfindungen ihrer Herkunft austauschbar und in ihrem so entstandenen Selbstgefühl zum Äquivalent ihrer Zwischenmenschlichkeit werden. Darin sind allerdings ihre Empfindungen nicht mehr zu unterscheiden, weil sie das, was sie wahrhaben nicht mehr wahrnehmen können. Sie bewahrheiten sich selbst in ihrem ureigesten Widerspruch, bleiben in ihrer Gemeinschaft von einander und von ihren Gefühlen getrennt, so dass sie sich in ihrer Allgemeinheit veräußern, sich im Dazwischensein ihrer Beziehungen früher oder später in ihrem Selbstgefühl behaupten müssen und darin ihre Wahrheit veräußerlichen (siehe Tote Wahrnehmung). In der zwischenmenschlichen Wahrnehmung beziehen sich die Empfindungen unmittelbar als Form der Wahrnehmung auf ihren Gegenstand, die inhaltlich nach Maßgabe ihrer gegenwärtigen Aufmerksamkeit und Eindrücklichkeit subjektiv verinnerlicht wird. In den Gefühlen bewahren sich also die Inhalte ihrer Verinnerlichung als unmittelbarer Zusammenhang von Erinnerungen. In der Wahrnehmung bewähren sich im Menschen die Erfahrungen ihrer objektiven Daseinsweisen darin, wie sie als objektive Form ihrer Objekte und zugleich subjektiv als deren Inhalte in den Gefühlen der Menschen wahr sein können. Aber schon vor aller Erfahrung sind die Subjekte und Objekte der Wahrnehmung unterschieden. Und so haben sie auch in ihrer Wahrnehmung unterschiedliche Seinsweisen zwischen Eindruck und Kontinuum ihrer sinnlichen Gewissheit und so können sie nur in der Trennung, im Dazwischensein ihrer Gegenwärtigkeit die letztliche Gewissheit ihrer Sinne, die Wahrheit ihrer Wahrnehmung erkennen. Ihr subjektiver Sinn trifft darin auf die objektiven Erfahrungen und verhält sich in seiner Subjektivität wie Form und Inhalt ihrer Erkenntnis zu einander (weiteres siehe Wahrnehmung). | ![]() |