"Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion. Wie der Wilde mit der Natur ringen muß, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, um sein Leben zu erhalten und zu reproduzieren, so muß es der Zivilisierte, und er muß es in allen Gesellschaftsformen und unter allen möglichen Produktionsweisen." (MEW 25, Seite 825ff) Stoff ist das Element von Materie und Geist, somit auch das organische Material jedweder Körperlichkeit, auch wenn diese als Gestaltung von etwas Geistigen erscheint. Stoff ist die objektive Form der Natur und des Lebens, das durch und in seinen Unterschieden stofflich ins Verhältnis versetzt wird und sich darin durch seine Materie iauch verhält. Stofff ist also weder reines Sein, noch reines Dasein (dies gegegen Martin Heidegger). Stofff existert. Er existiert gerade dadurch, dass er immer auch anders werden kann durch eine Lebensveränderung, seinen Stoffwechsel. Dieser findet sich schon im ursprünglichsten Leben und ist grundlegend für die Natur der Entwicklung des Lebens, der Bewegung und Fortbestimmung seines Wesens (siehe auch Fortpflanzung), seiner Geburt, seinem Tod und seiner Verwesung. Der Stoffwechsel ist die erste Tätigkeit der belebten Materie, der Natur. Das verlangt eine Intelligenz (siehe natürliche Intelligenz), die in der Lage ist, das Material zur Nahrungsaufnahme von dem der Ausscheidung zu unterscheiden, um hieraus die Energie zu beziehen, um sich am Leben zu erhalten und fortentwickeln zu können. In seiner Naturempfindung verhält sich daher Leben zu sich selbst als Natur und Sinn zugleich, als Wahrung und Wahrnehmung seiner Notwendigkeiten, die zugleich seine Emanzipation, die Potenziale seiner Freiheit in sich bergen. Zwischen dieser Bewährung und Beziehung, die sich in der Wahrnehmung darstellt, und dem Fortschritt durch Lebensäußerungen, durch die Tätigkeiten des Lebens, die hierauf beruhen, hat sich die Natur bis hin zum Menschen entwickelt. Wo Stoffe wechseln, verändern sie nicht nur sich sondern auch das Leben, das sie bewegt. Der Stoffwechsel ist das erste Moment in der Natur des Lebens, die Grundlage, aus dem alle anderen Lebensmomente (Fortpflanzung, Bewegung) hervorgegangen sind. Indem ein Stoff aus einem anderen Stoff Energie dadurch für sich gewinnen konnte, dass er ihn in seiner Verbrennung aufzehrte und seine Schlacke ausschied, war ein stoffliches "Interesse" entstanden, welches die Grundlage aller Naturempfindung ist. Zugleich war damit auch die Notwendigkeit gesetzt, den Stoff aufzunehmen, ihn sich einzuverleiben, ihn anzuziehen oder sich ihm zu nähern, sich also zu bewegen, und die Reste des fremd gewordenen Stoffes abzusondern, also die Schlacke der Energiegewinnung als wesentlich veränderten Stoff auszuscheiden und diese Ausscheidung als Teil einer veränderten Umwelt leiden zu können. Man kann daher sagen, dass der Stoffwechsel die ursprünglichste Intelligenz der Natur allen Lebens begründet hat. In den Mitochondrien, welche in jeder lebenden Zelle den Stoffwechsel betreiben, vollzieht sich diese heute noch so, wie sie in den Urzellen, den ersten Mitochondrien angelegt war. Solange es diesen gelingt, die Schlacke vollständig auszuscheiden, bleiben sie am Leben. In dem Maß, wie sie die Kraft hierfür verlieren, altern sie und sterben ab. Einen anschaulichen Beleg zur Intelligenzbildung im Stoffwechsel zeigt der Film eines bekannten Forschers über Schleimpilze. Das sind Einzeller, die teils wie Pflanzen, teils wie Tiere leben und sich vermehren und trotz ihrer einfachen Zellstruktur sehr groß und vielseitig werden können. Ein solcher Pilz wurde mitten in ein Labyrinth gesetzt, an dessen beiden Ausgängen Nahrung war. Er breitete sich zunächst im ganzen Labyrinth aus, bis er die beiden Nahrungsstellen fand, reduzierte sich dann auf die kürzeste Verbindung zwischen beiden und wuchs aus der Nahrungsaufnahme zu einem festen Stang, der allerdings die anderen Stränge als Membrane erhielt, um sie als Möglichkeiten für neue Enwicklung beizubehalten und darüber auch Schlacken auszuscheiden. Die Kräfte, welche die Nahrungsaufnahme erbrachte, entwickelten also einen Körper, der sowohl seine Geschichte "erinnerte" und potenziell weiter benutzen konnte, aber auch seine bestehende Nährquelle als Bezugsquelle seines Lebens bevorzugte. All dies ohne definitive sensorische Zellen oder gar Nervenzellen. Mit dem Versiegen der Nährquelle entsteht erneuerte Bewegung in der Richtung des "erfolgreichen" Pfades, soweit der Flüssigkeitsvorrat reicht, dann eine Erstarrung, bis neue Quellen wieder hinzutreten. Die unbrauchbar gewordenen Mebranen bilden sich wieder zurück. Der Stoffwechsel vermittelt stoffliche Objekte durch ein Subjekt, das ihn bestimmt. Die bestimmte Art des Stoffwechsels bildet seine Sinne, wie sie auch die Art des Stoffwechsels in seiner Naturgeschichte als Leben entfaltet. Für den Menschen ist der Stoffwechsel die Grundlage seiner Gesellschaft und derer Geschichte als Geschichte seiner Naturmacht. Gesellschaftlich ist der Stoffwechsel eine Ökonomie des Aufwands (siehe auch Arbeit) und der Bedarfsentwicklung (siehe Bedürfnis), welche als Produktionsmittel und in der Zirkulation der Güter (siehe Reichtum) existiert. Er entspricht der Lebenszeit und dem Lebensraum, welcher die Reproduktion von Menschen durch die Beziehung von Lebensmitteln, welche darin produziert werden, umschließt und zugleich darüber hinaus diesen Lebensraum im Maß seiner Entwicklung, ihrer Sinnbildung und Reichtumsbildung überschreiten kann. In der bürgerlichen Gesellschaft wird Raum und Zeit des Stoffwechsels bestimmt durch das Wertwachstum (siehe Arbeitswerttheorie), das auch ihre Kultur und deren "Lebensrhythmus" ausmacht. Von daher kann das Verhältnis von Stoff pro Arbeit metaphysische Dimensionen einnehmen und zur Verschwendung der stofflichen Naturmasse führen (siehe auch Barbarei). Für den (idealisiert gedachten) Fall, dass ein Land z.B. eine reine Dienstleistungsgesellschaft wäre, die keine stofflichen Güter erzeugt, wäre die Kultur dieses Landes eine Kultur, die ausschließlich auf Geldbesitz gründet, und keine stofflichen Momente der Arbeit enthält, da Geld in seinem Dasein als Kapital keinen Stoff enthält. Solches Geld wird meist auf dem Aktien- und Devisenmarkt gewonnen. |
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