"Man kann die Menschen durch das Bewußtsein, durch die Religion, durch was man sonst will, von den Tieren unterscheiden. Sie selbst fangen an, sich von den Tieren zu unterscheiden sobald sie anfangen, ihre Lebensmittel zu produzieren, ein Schritt, der durch ihre körperliche Organisation bedingt ist. Indem die Menschen ihre Lebensmittel produzieren, produzieren sie indirekt ihr materielles Leben selbst. (MEW 3, S. 21) Subjektiv sind Menschen, wo sie sich von ihren Objekten und derer Objektivität unterscheiden, sich aus ihr herausnehmen, sich ihrer objektiven Verhalten entledigen können - sei es durch Kritik oder Konsum oder auch einfachem lebendig sein (siehe Leben). Subjektivität verlangt also die Erarbeitung eines kritisch-Seins, der Kritik eines Daseins, das sie bestimmt, weil es nicht einfach so da ist, sondern nur zwischen ihnen ist (siehe auch Dazwischensein) und sich die Menschen aus diesem herausgesetzt haben, sich als Subjekt verhalten können. Das setzt eine Intelligente Subjektivivität voraus, die ihre Kritik als erneuerte Beziehung auf ihre Objekte begriffen hat. Subjektiv ist ein Mensch im Verhalten seiner Intelligenz zu seiner Objektivität durch seine unmittelbare und unvermittelte Äußerung als Mensch unter Menschen. Als gesellschaftlicher Mensch ist er schon vor aller Erfahrung Subjekt seiner Tätigkeit, als einzelner Mensch ist er in seiner Individualität als besonderer Mensch durch seine spontane Äußerung subjektiv, bevor sich diese als ein gesellschaftliches Verhaten zu einem Objekt erweisen kann. Aber es kann darin aufgehen, weil es als ein einzelnes Verhältnis substanziell immer auch gesellschaftlich ist. Aber als gesellschaftliche Subjektivität wird es erst durch seine Wirklichkeit, durch die Verwirklichng seiner Beziehung im Verhältnis zu seiner Objektivität, den Gegenständen seines Lebens. Subjektiv daran ist nur, was hierbei durch das einzelne Sein in gesellschaftlichen Beziehungen begründet ist - nicht isoliert, nicht selbständig, jedoch das Werden ihrer Verhältnisse bestimmend, Geschichte bildend ist(siehe auch Sinnbildung). Es ist gesellschaftliche Subjektivität, die sich vor aller Formbestimmtheit so verhält, wie sie für sich - ihrer Natur gemäß - schon sein kann, bevor ihr Sinn sich in ihrer Wirklichkeit bewähren kann. Subjektiv mag sich manches anfühlen, was auch objektiv ist, sofern das Subjektive nur als Phänomen der Kognition verstanden wird. Aber in seiner wahren Subjektivität stellt es sich sich im Inhalt seiner Beziehung auf seinen Gegenstand heraus. Wieweit er darin als Subjekt schon existieren kann, hängt von der Unzweifelhaftigkeit seiner Äußerung ab, also wieweit er sich zweifellos in seiner Gesellschaft vergegenständlicht. In der Objektivation als warentauschende Gesellschaft (Bürgerliche Gesellschaft) ist der Mensch schmerzhaft in einem Widerspruch von zwei Fällen seines Daseins (konkret einzeln und abstrakt allgemein) gegenwärtig, hat also ein zweifelhaftes Dasein und von daher eine bloß äußerliche Subjektivität. Die Individuen unterscheiden sich in ihrer Subjektivität wesentlich nur darin, wie sie sich zu diesem Schmerz verhalten, wie sie ihn ver- und bearbeiten, ob mutig oder reaktionär. |
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