„Dass es also ein ewiges, unbewegtes, von der Sinnlichkeit getrennt, selbständig existierendes Wesen gibt, ist aus dem Gesagten klar. Es ist aber auch erwiesen, dass dieses Wesen [diese Substanz] keine Größe haben kann, sondern unteilbar ist. […] Aber es ist auch ferner erwiesen, dass es keiner Affektion und keiner Qualitätsveränderung unterworfen ist.“ (Aristoteles 384 - 322 v. Ch, "Philosophische Theologie - Unvergängliche Substanz (unbewegter Beweger)") Substanz ist der natürliche Gehalt von Kategorien, ihr Stoff, das natürliche Wesen einer Begriffsbildung, der natürliche Inhalt ihrer Formationen (z.B. Gesellschaft, Stoffwechsel, Arbeit, Bedürfnis, Ressource ...). "Auf keinem Gebiete die Substanz voraussetzen ... heißt: kein vom Denken unterschiedenes Sein, keine von der geistigen Spontaneität unterschiedene Naturenergie, keine vom Verstand unterschiedene menschliche Wesenskraft, kein von der Tätigkeit unterschiedenes Leiden." (Karl Marx, MEW Bd. 2, S. 150) Substanz ist das Überdauernde, der Boden (lat. sub stare = darunter stehen) tatsächlicher Bezogenheiten, das stoffliche Konzentrat ihrer Wirklichkeit zwischen dem, was als deren Grund anwesend ist, der allgemeine Grund ihrer Erscheinung (siehe hierzu auch Logik), das Wesen ihrer Natur, der Inbegriff ihrer Notwendigkeiten (siehe Begriff), die in ihrer Abstraktion nicht unbedingt anwesend, in der Unwirklichkeit ihrer Quelität also unendlich abwesend, gegen jedwede Negation immerzu positive Quantität sind. Vom Positivismus der Soziologie wurde diese ausgeschlossen und ihre Substanz zu einem "Narrativ" einer systemlogischem Kybernetik ihrer Formen (siehe auch Strukturalismus) gegen jedwede Inhalte verkehrt worden (siehe hierzu auch Systemtheorie). Im Sein verbleibt allemal die Substanz seiner Elemente an sich. Das Eine ist wie das Andere alles, was ist, ist bloßes Sein in allem und doch in den Inhalten immer auch anderes (siehe auch Anderssein), weil es niemals in allem identisch sein kann. Anderssein ist Unterschiedenes, das doch auch identisch mit allem und doch nicht widersinnig ist, seinem Inhalt nach für sich, seiner Substanz entsprechend an sich. Würde es sich aber nur durch sich kennen, so wäre es für sich in seiner Selbsterkenntnis aufgehoben und als Selbstaufhebung im Widerspruch zum eigenen Sein, nichts und darin doch auch alles: unendlich widersprüchlich (siehe auch schlechte Unendlichkeit). Im Widersinn seiner Selbstbezogenheit treibt das Selbstverständliche seinen Verstand in die Vernichtung seiner selbst, in einen hermeneutischen Zirkel. Wenn man von allen Inhalten und ihren Widersprüchen absieht, so verbleibt, was sie überhaupt verkörpern: eine leere Form als bloße Tatsache ihrer Natur. Sie ist dann einfach nur das, was sie letztlich ohne jeden Inhalt ist: abstraktes Sein im So-Sein. Leben mag sich oft selbst fremd vorkommen - besonders wenn es außer sich gerät. Doch die Substanz allen Lebens ist sein Organismus, seine spezifische Natur. Substanz ist vom lateinischen "sub stare" abgeleitet, – das meint „darunter stehen“ (also: „das Stützende“). Der Ausdruck bezeichnet zuerst das, was substanziell, also durch sich selbst ist und was dauerhaft und unveränderlich verharrt, obwohl es sich selbst aus seinen Bewegungen begründet und entwickelt (siehe historischer Materialismus). Substanz verbleibt als das Substrat, meint aber auch das, was an sich selbst ist, was also keines äußeren Seinsgrundes bedarf. Substanz ist somit das elementare Konzentrat einer Reduktion, einer Verdichtung ihrer Inhalte, wie sie als Stoff einer Abstraktion über alle besonderen Bestimmungen hinweg erhalten bleibt, d.h. immer als bloße Tatsache ihrer Entstehung einfach da bleibt (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit als Begriffssubstanz des Werts oder abstrakt menschlicher Sinn als Begriffsubstanz der Selbstwahrnehmung). Substanz ist daher der über jeden Zweifel erhabene Rückstand einer stofflichen Entwicklung aus den Inhalten geschichtlich gewordener Lebensäußerungen von Menschen. Darin veräußert sich der letzliche Sinn und Zweck einer verdichteten Tätigkeit, die sich in ihrem Gegenstand als natürliche Form eines bestimmten Seins (siehe auch Wesen) erkennen lässt. Weil es durch dieses geworden, einfach so da ist (siehe Sosein), eine mächtige Wirkung in seinem Dasein hat (siehe hierzu auch Elementarform), bezieht es seine Wirklichkeit aus seiner geschichtlich gebildeten Kraft und Energie (siehe auch Sinnbildung), Macht über ihr Leben durch seinn Stoffwechsel gewinnt (siehe auch Naturmacht). Aber nicht jedes Substantiv formuliert eine bestimmte Substanz, weil es auch schon als bloße Form des Seins, als Tatsache einer bloßen Anwesenheit wirksam ist. Substanz muss also keinen unmittelbar konkreten Inhalt haben, soweit es sich z.B. in seinen abstrakten Verhältnissen selbst nur vermittelt (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit als Wertsubstanz des Kapitalismus). Sie bleibt als dessen Natur, auch wenn von allen Inhalten abstrahiert wurde, ganz gleich, in welcher Form diese da ist oder auch nur als Formbestimmung einer Abstraktionskraft wirkt (siehe auch Geld). Sie ist das, was von Natur aus immer als bloße Tatsache bleibt, wo alles Konkrete aufgehoben wird und daher nur als Substanz einer verallgemeienrten Abstraktion als Formbestimmung verbleiben kann. Der Rückschluss aus ihrer abstrakten Verallgemeinerung ist daher nich mehr möglich und nicht nur dem Denken (als Gedankenabstraktion), sondern auch der Wirklichkeit (als Realabstraktion) entzogen und nurmehr durch Kritische Theorie zu erschließen. Marx zeigt dies beispielhaft an der Beziehung von Frucht im Allgemeinen zu den konkret einzelnen Früchten: "Die Spekulation, welche aus den verschiednen wirklichen Früchten eine "Frucht" der Abstraktion - die "Frucht" gemacht hat, muß ..., um zu dem Schein eines wirklichen Inhaltes zu gelangen, auf irgendeine Weise versuchen, von der "Frucht", von der Substanz wieder zu den wirklichen verschiedenartigen profanen Früchten, zu der Birne, dem Apfel, der Mandel etc. zurückzukommen. So leicht es nun ist, aus wirklichen Früchten die abstrakte Vorstellung "die Frucht" zu erzeugen, so schwer ist es, aus der abstrakten Vorstellung "die Frucht" wirkliche Früchte zu erzeugen. Es ist sogar unmöglich, von einer Abstraktion zu dem Gegenteil der Abstraktion zu kommen, wenn ich die Abstraktion nicht aufgebe." (MEW 2, Seite 60) Wo Abstraktion nicht begriffen wird und als Begriff beziehungslos, also unkenntlich bleibt, erfüllt sie immer nur den Zweck einer Bewertung (siehe auch Ideologie), die von dem absieht (siehe auch Absicht), wodurch sie konkret und substanziell begründet ist. Wo diese Form einer abstrakten Substanz sich in ihren gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr inhaltlich fortbestimmt, sich bestimmungslos verallgemeinert, da wird sie in ihrer Allgemeinheit gleichgültig, verallgemeinert, wird nur das, was sich darin als bloße Tatsache ihres Daseins (siehe abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn) gleich bleibt. Das abstrakt Allgemeine reduziert sich dann auf die letztliche Absicht seines Daseins, auf das, was in ihren Tatsachen als deren abstrakte Substanz immer schon verbleibt, von der in Wahrheit niemand absehen kann, auch wenn derin alle konkreten Bestimmtheiten, alle Unterschiede ihrer Existenz untergehen und abwesend zu sein scheinen (siehe hierzu auch die Wertform). Um darüber zu befinden, was bestimmte Zusammenhänge substanziell ausmacht, ist eine Analyse erforderlich, durch welche das substanzielle Element oder die Elementarform erst ent-deckt werden kann. Zum Beispiel: was ist die Substanz des Kapitals, der Kultur, der Krankheit, der Einkommenssteuer ... usw.? Substanz ist die Natur eines Wesens, ein in seinem Stoff wesentlicher Gehalt, die wesentliche Natur von Verhältnissen, die für die Inhalte ihrer Beziehungen unausweichlich, also notwendig unterstellt (lat. sub stare = darunter stehen, das Zugrundeliegende) und ihren Bedürfnissen zu eigen sind. Diese sind aber nicht für sich selbständig als wirkliche Wesen zu begreifen (z.B. als Triebe der Natur), als natürlich bezogene Wesenheiten, als bloße Natur an sich in einer Beziehung auf sich, weil sie in allem wirken, was sich verhält und nur durch die Formbestimmung ihrer wirklichen Verhältnisse verselbständigt erscheinen können. Weil sie durch eine Bestimmung ihrer Form aus dem inhaltlichen Zusammenhang ihrer Geschichte herausgenommen sind und zu einer eigenen Wirklichkeit verselbständigt werden (siehe z.B. als Erregung von Regungen), werden sie auch von dieser in ihrer Isolation beherrscht, durch Abtrennung aus ihrem ganzen Lebenszusammenhang in ihrer Einzelheit vereinzelt, zu einem abstrakt Allgemeinen, das ihr Leben entäußert (siehe auch Entfremdung). Was aus seinem Grund zur Folge ist, macht Geschichte aus und ist darin wirklich wahr, weil sie ohne dies nicht wäre, also keine bloße Idee sein kann. Und so ist dieser Grund auch nicht der Geschichte vorausgesetzt (siehe Geschichtsobjektivismus), sondern selbst geschichtlich, eben substanzielle Geschichte, also keine Erzählung über eine Abfolge von Ereignissen. Es ist, was in Wahrheit das Sein in seinem Dasein ausmacht und was nottut, wo es nicht sein kann. So ist es auch in seiner Abwesenheit - wenn auch nur abstrakt - wirksam, also notwendig da (siehe Dasein), wenn sich darin Verhältnisse begründen, die substanzielle Beziehungen verkörpern und die nichts und nichtig sind, wenn sie nicht auch körperlich da wären, weil nur im Körper Raum und Zeit vereint sein kann. In der ursprünglichen Bedeutung von Substanz wurde seit Aristoteles systematisch zur Beschreibung einer idealisierten Konstanz von Eigenschaften von unabhängig existierenden Einzeldingen verwendet, durch die sich ihr Dasein als Logik eines überhistorischen Seins erklären ließe. Mit solcher Ontologie allerdings wäre Geschichte immer schon vorbestimmt und könnte nur erfüllen, wodurch sie "seinsgemäß" durch eine überhistorische Kontinuität determiniert wäre, ihr Grund die Verwirklichung ihres idealen Wesens. Positivistische Theorien setzen die Inhalte dessen, was sie zu erklären suchen, mit lebendiger Substanz gleich und nehmen jeden Begriff als bloßes Beschreibungsmerkmal, das in vielerlei Beziehung zu "verstehen" und also auch beliebig zu verallgemeinern ist. Das Verhalten von Ratten und Tauben zum Beispiel, lässt sich mit dem von Menschen in solcherlei Beziehung bringen, weil es ihm hie und da ähneln kann. Die Schlussfolgerungen sind entsprechend platt und lassen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Denken von Schimpansen "erkennen", die dieses oder jenes Weibchen reizvoller finden. Schließlich bleibt der Eindruck, die Reize der Assoziationen, Grundlage wie auch Sinnnbild solcher "Erkenntnisse", die nichts anderes als Funktionalitäten oder Disfuktionalitäten erfassen können, um deren Normalität als Durchschnitt von Gegebenheiten zu eruieren und das Unnormale hierfür zur disziplinieren. Wer keine Frage nach dem nicht wirklich unmittelbar Erkennbaren zum Ausgangspunkt seines wissenschaftlichen Arbeitens hat, kann natürlich sein Gehirn als eine Art Augenhintergrund verstehen und pflegen. Doch entscheidende Voraussetzung für alle wissenschaftliche Erkenntnis bleibt eine Analyse, die einen Widerspruch von Wesen und Erscheinung eines Verhältnisses beschreiben kann. Erst mit der Kritik des Idealismus wurde der Substanzbegriff von der Kontinität der Determinanten des Seins gelöst (Ludwig Feuerbach) und wurde von da her auch zur Beschreibung von materiellen und immateriellen Verhältnissen befähigt, wodurch die Lebenspraxis der Menschen anstelle eines Subjekt des Seins zu begreifen war. Mit dem historischen Materialismus gilt die Geschichte der Menschheit selbst als das Material ihrer Erklärung (siehe Dialektik) und unterscheidet sich substanziell notwendig von jeder überhistorischen Seinsbestimmtheit, wie sie in einer Ontologie zur Behauptung eines unendlichen Daseins als Sein für sich und durch sich verstanden wird. Mit den Systemtheorien allerdings wurde die Geschichte von ihrer menschlichen Subjektivität abgelöst und auf ihre Prozesse reduziert. Sie verstehen schließlich solche Unendlichkeit rein funktionell und lehnen auf diesem Hintergrund jede Substanz ab. Hier wird Grund und Folge vollständig mit Ursache und Wirkung gleichgesetzt und also auch ersetzbar, sinnlos. Solche Systematik ist die Form einer Ontologie, die sich aus der Funktionalität von Prozessen erklöären will, also eine überhistorische Seinslehre ohne Sein ist. Substanz ist aber schon immer das Material des begrifflichen Denkens (siehe auch Begriffssubstanz), das Sein in dem, was hiervon da ist, was bleibt, wenn man von allen Inhalten, von allem da Seienden absieht. Sie ist nichts anderes als was ist, was not tut, wenn es nicht da ist. Das Sein gibt es nicht wie einen materiellen Gegenstand Die Frage nach dem Sein, wie sie Martin Heidegger gestellt hat, ist in sich schon unsinnig und kann von ihm daher auch nur in einem "Sein zum Tode" beantwortet werden. Doch Sein ist nicht tödlich, sondern dadurch, dass es sich hervortut, wo es abwesend und alleine hieraus alles Not-wendige begründet ist. Von daher kann es in Wahrheit keine Logik des Seins, keine Ontologie geben. Und Sein ist die Substanz, die nottut, wo sie nicht sein kann (siehe Negation). Von daher hat sie auch Wirkung, wo von ihr abgesehen wird, wo sie nur abstrakt da ist (siehe auch abstrakt menschliche Arbeit, abstrakt menschlicher Sinn). Viele Inhalte können existieren, ohne dass sie Substanz haben. Es kann zum Beispiel viel geredet werden, ohne dass etwas gesagt ist. Viel Inhalt hat noch lange keine Substanz, wenn er unwesentlich ist, wenn er qualitativ nichts bedeutet. Ist - wie hier im Beispiel - das Wesen der Sprache die Aussage, die damit getroffen wird, substanziell, so spricht sie im Wesentlichen eben ihre Beziehung auf das aus, was darin auch wirklich begriffen, was auf den Begriff gebracht ist. Wenn er wesenlos bliebe, so wäre er auch formlos. Aber eine Beziehung, soweit sie besteht, also Bestand hat, hat immer auch einen Inhalt, der ihrer Form entspricht, sich wesentlich nicht widerspricht und dann auch schön ist, weil und sofern ihre Aussage konsistent ist, eine wesentliche Wahrheit formuliert und von daher deren Gedanken auch wirklich ausdrückt (siehe Denken). Substanz unterscheidet sich von jedem Inhalt darin, dass sie das wesentliche Konzentrat der inhaltlichen Zusammenhänge ist, also das, was ihre Beziehung wesentlich ausmacht und ihre Wahrheit mit ihrer Dichte bewährt. So machen z.B. die Gebrauchswerte die Inhalte des menschlichen Reichtums aus, substanziell jedoch ist es die Arbeit der Menschen, die sie hierfür verausgabt haben. Und daraus ist jeder Begriff zu entwickeln, auch dann, wenn Arbeit nur abstrakt vermittelt da ist, bzw. existiert. Dann ist die Begriffssubstanz des menschlichen Reichtums nicht wirkliche Arbeit, sondern abstrakt menschliche Arbeit. Ganz allgemein meint der Begriff der Substanz (substantia = Bestand, Wesenheit, Inbegriff) das den vielfältigen Erfscheinungen wesentlich Unterstellte (substare), das wesentliche Implikat des Seins, das Wesen, der Grund einer Wirkung, ihr Gehalt, nicht unbedingt einfacher Stoff oder Inhalt, aber doch inhaltliches Wesen, eben das, was im Substantiv gemeint ist, was dessen Sein ausmacht. Substanz ist ein wesentliche Grund, wesentlicher Stoff im vielfachen Gewirke von Stoffen, im Gemisch vieler Phänomene, ein "beharrliches Substrat" (Kant). Im Unterschied zum Inhalt eines Gefäßes bestimmt sie die Stofflichkeit ihrer Wirkungen, ist deren Grund, nicht aber ihre Ursache, nicht bloßer Stoff, wohl aber materiell (siehe Historischer Materalismus). Substanz bestimmt, was Wirkung hat ohne Ursache zu sein, was der Stoff der Wirklichkeit ist und sich darin verhält, was ihre Verhältnisse antreibt, ihr wesentlicher Trieb, nicht aber ihr wirklicher Stoff ist. Substanz ist, was einen Stoff, einen Gedanken, eine Beziehung oder ein Verhältnis wesentlich ausmacht, ausfüllt und bewegt, auch wenn ihre Inhalte und Formen wechseln können. Von daher ist die Substanz die Grundlage aller Unterschiede im Erkenntnisinteresse der verschiednene Theorien. Es ist für die Erkenntnis das Schwerste, diese zu ent-decken, und es ist für das Begreifen das Einfachste, was die Verhältnisse erklärt. Für einen dialektischen Begriff ist die Substanz sowohl Inhalt wie Bestimmung der Abstraktion, die Begriffssubstanz, die einen Widerspruch wesentlich ausmacht, das Implikat, welches das in sich Identische seiner Gegensätze ist, also das, worin sich das eine im anderen eint. Es kennzeichnet den lebenden Inhalt, der darin von sich ausgeschlossen ist, den sich gleich bleibenden Moment dessen ausmacht, was in der Abstraktion vermittelt ist (z.B. abstrakt menschliche Arbeit) als etwas, das seinen konkreten Inhalt nicht vermittelt und für diesen vor allem Nichts ist, wohl aber in seiner Vermittlung wesentlich wirksam ist, was ihm Form verleiht, die er für sich nicht hat, was ihn also formbestimmt. Nur hierdurch ist ein solcher Begriff keine Gedankenabstraktion, sondern eine Realabstraktion, die im Begriff als Prinzip erkannt ist, das sich in den materiell wirksamen Trieben des Lebens durchsetzt (z.B. als Wertsubstanz). Als solches lässt sich die Substanz im Ganzen einer Erklärung beweisen, indem sie die Entfaltung der Substanz in der Fortbestimmung ihrer Wirklichkeit als Ganzes darlegen kann. Somit wird durch die Begriffssubstanz letztlich das erklärt, was Denken begründet, was den Menschen im Moment der Selbstentfremdung in Selbstverständigung bewahrt und bewahrheitet: Wesentlichkeit des Denkens. |
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