"Die Tatsache ..., daß die weltliche Grundlage sich von sich selbst abhebt und sich, ein selbständiges Reich, in den Wolken fixiert, ist eben nur aus der Selbstzerrissenheit und dem Sich-selbst-widersprechen dieser weltlichen Grundlage zu erklären. Diese selbst muß also erstens in ihrem Widerspruch verstanden und sodann durch Beseitigung des Widerspruchs praktisch revolutioniert werden." (MEW 3, S. 534) Dem phänomenologischen Denken und den ihm verwandten Begriffsbildungen der bürgerlichen Wissenschaften (siehe z.B. Strukturalismus, Positivismus, Pragmatismus, Idealismus, Systemtheorie) ist es gänzlich fremd, wie und warum eine Welt, die sich rein ontologisch verstanden durch das Leben der Menschen und ihrer Lebensverhältnisse (siehe Gesellschaft) in ein Herrschaftsverhältnis verkehren kann, wie und warum "die weltliche Grundlage sich von sich selbst abhebt" und mit sich selbst in einen Widerspruch geraten kann. Und natürlich erscheint sie sich durch das Unvermögen solcher Begrifflichkeiten unabänderlich, also durch ein den Menschen äußerlich verbliebenes, also fremdes Wesen auf ewig bestimmt. Erst mit einem materialistische Begriff der Entfremdung (siehe historischer Materialismus) lässt sich darlegen, wie und warum es Verselbständigungen allgemeiner Beziehungen und Verbindlichkeiten zu einer abstrakt allgemeinen Wesenheit und Macht durch ihre bloße Anwesenheit, durch ihrer Vergegenwärtigung gekehrt werden können. Dies ist die wesentliche Erkenntnis einer gigantischen Täuschung, einer Verkehrung von Form und Inhalt abstrakter Verhältnisse, die diese Umkehr darstellen und substanziell erkennbar macht, also den blanken "Rest" (siehe Abstraktionskraft) widersprüchlicher Beziehungen aufdecken und durch die Macht eines konkreten gesellschaftlichen Wesens der Ohnmacht veränderbar machen können, wenn die abstrakte Substanz mit ihren wirklichen Inhalten begreifbar werden, das Verkehrte selbst als Sinn und Zweck der Umkehrung der herrschenden Wirklichkeit der abstrakt verbliebenen gesellschaftlichen Verhältnisse (siehe Realabstraktion), als Inhalte einer Revolution des gesellschaftlichen Wesens der menschlichen Geschichte erkannt sind (siehe z.B. hierzu auch Arbeiterbewegung). Subversion heißt Umkehrung, Umsturz von unten, Hervorkehrung einer neuen inhaltlich schon vorhandenen Qualität (siehe Emergenz). Ihr Erfolg setzt voraus, dass eine Entwicklung zu einem Resultat gekommen ist, welches eine verkehrte Form hat, eine verkehrte Wirklichkeit darstellt, die ihre Wahrheit auf eine Form für sich reduziert ihren AufhebungInhalt mit seiner AufhebungForm vertauscht (siehe Täuschung), einen organischen Reichtum in einen monetären verwandelt, seine Abstraktionskraft zu einem Fetisch der Ohnmächtigen macht (sieh eWarenfetischismus). Diese ist zur auf ihre Wahrheit durch die Aufhebung einer Formbestimmung zurückzuführen, indem sie durch eine neue Formbildung eine wahre Wirklichkeit der Arbeit, der gesellschaftlichen Sinnbildung> herstellen kann, eine Form erzeugt, die ihrem Inhalt entspricht, ihn hierdurch erst widerspruchsfrei zur Welt bringt (siehe hierzu Klassenkampf). "Wenn wir nicht in der Gesellschaft, wie sie ist, die materiellen Produktionsbedingungen und ihnen entsprechende Verkehrsverhältnisse für eine klassenlose Gesellschaft verhüllt vorfänden, wären alle Sprengversuche Donquichoterie." (MEW 42, S.93) Eine Klassengesellschaft (siehe Klassengegensatz) stellt eine Gesellschaft dar, deren Reichtum als Privatvermögen existiert und also eine zwischen ihrem organischen und ihrem formellen Sein eine verkehrte Wirklichkeit ist. Diese betreibt eine Wirklichkeit, deren Inhalt durch eine politische Formbestimmung beherrscht wird, durch eine verkehrte Wirklichkeit, die im Allgemeinen gegen ihren unmittelbaren Sinn und Zweck steht und damit zugleich eine Wirklichkeit ist, die zur Unwirklichkeit gezwungen ist und sich hiergegen entwickeln muss. Gegen diesen Zwang wird sich die Subversion mit Notwendigkeit einem politischen Kampf aussetzen müssen, der zur Verwirklichung ihrer unterworfenden Kraft führt und sich durch diese sukzessive bestärkt. Subversion will die Notwendigkeit des eigenen Seins in der Umkehrung eines verkehrten Daseins (siehe auch Warenfetischismus) ent-decken, also aufdecken und eigenes Sein, wirkliches Eigentum an Leben, Arbeit und Genuss, wirklich eigenen Reichtum gegen die herrschende Armut hervorbringen. Im Unterschied zu Vorstellungen der Unterwanderung oder der "Commens-Bewegung" (siehe auch Keimformtheorie) sind hierfür Beziehungen grundlegend, in denen der Abstraktion im Allgemeinen, der Quantifizierung von gleichgältigen Verhältnissen, die durch in ihrer Unbefangenheit und Beliebigkeit idealisiert (siehe Ideologie) werden, ihrer Formbestimmtheit durch Ergänzung qualitativen Verhaltens (siehe z.B. auch qualitative Delegation) und produzierens (siehe auch Ergänzungswirtschaft) entgegen gearbeitet wird. Politisch ist hier der unmittelbare Bezug auf ein Gemeinwesen, das sich in der Auseinandersetzung der beteiligten Menschen vollzieht und als gesellschaftliche Praxis sich von der Auseinandersetzung über Arbeit und Bedürfnisse nicht unterscheidet. Ohne diese oder als Palaver einer Repräsentativen Demokratie wird Politik selbst zur Religion des Bürgertums, weil sie sich über Wählermeinungen selbst nur aus ihrer Idealität begründet, aus der Idee von einer menschlichen Gesellschaft, die nicht wirklich menschlich sein kann, die also dem Menschen entfremdet ist. Eine solche Gesellschaft ist erst überwunden, wenn "der Mensch als höchstes Wesen für den Menschen" gilt und nur in seiner Wirklichkeit zu besätigen ist, die er geäußert hat (siehe Reichtum und Arbeit), weil er nur darin seine Wahrheit haben kann. Die bisherige Politik bestätigt insgesamt die allgemeine Faktizität des Wertverhältnisses, welches den Kapitalismus als politische Ökonomie ausmacht, weil sich die Menschen bisher nicht zu dessen Überwindung entschließen konnten, bzw. an den Begründungen anderer Gesellschaftformen gefehlt haben (siehe Faschismus, Linksfaschismus), weil sie also aus vielerlei Gründen nicht in der Lage waren, den Machtwillen, das Prinzip des Egoismus aufzugeben. Dies würde die Entwicklung unmittelbarer Eigentumsverhältnisse verlangen, die Emanzipation der Menschheit aus ihrer Formbestimmung und vor allem die Aufhebung verkehrter Verhältnisse, die Umwandlung der politischen Ökonomie in eine wirtschaftliche Politik. Auch wenn hierbei ein revolutionärer Kampf entstehen kann, weil die Formationen des Bestehenden sich immer mit Gewalt verhalten, wenn sie bedroht sind, so ist diese Emanzipation letztlich nur durch Subversion - und also in einem geschichtlichen Prozess der Menschen für Menschen gegen verkehrte menschliche Verhältnis - zu verwirklichen (siehe hierzu auch internationale Kommunalwirtschaft). | ![]() |