"Als Sein und Geschehen wird von der Aufklärung nur anerkannt, was durch Einheit sich erfassen lässt; ihr Ideal ist das System, aus dem alles und jedes folgt." (Max Horkheimer/Theodor W. Adorno "Dialektik der Aufklärung" Fischer 2002 S. 22) Ein System verfolgt die Logik eines strukturierten Zusammenhang in der Bestimmung ihrer funktionalen Formen, wie sie sich zufällig oder aus systematisierten Notwendigkeiten ergeben haben. Sie erfüllen somit den Zweck eines in seiner Funktiionalität verallgemeinerten Nutzens, der im Zusammenhang des Ganzen regelrecht, also systematisch in der Funktionalitär des Ganzen seiner Strukturen notwendig geworden ist. Deren Zusammenhänge betreiben darin daher verselbstaendigung Formationen als ausschließliche Form ihrer allgemeinn Funktionalität und bleiben durch ihre bloße Struktur frei und unabhängig für sich. Der funktionale Zusammenhang ihrer Form kann dann deren Inhalte für sich nutzen, indem sie diese auf deren einzelne und oft vereinzelte funktionale Zweckmäßigkeit abstrahiert (siehe hierzu auch Formbestimmung). Im Getriebe ihrer Abstraktionskraft entsteht hierdurch eine ihr äußere Notwendigkeit, die Funktionalität ihrer Elemente als das, was sie für ihren entäußerten Zusammenhang vom Standpunkt einer ihnen äußerlichen Ganzheit zugeordnet wird (siehe auch Systemtheorie) . Ein System ist das Ganze von funktionalen Zusammenhängen, wie sie im Großen und Ganzen, also ganz allgemein dessen Zweck erfüllen und seine Äußerlichkeit verdoppeln, während sie ihre Inhalte vernutzen.. Das Äußere ist dann allerdings für das Einzelne inhaltlich bedrohlich, weil es nicht nur etwas Anderes ist (siehe Anderssein), sondern das Ganze auch schon dann infrage stellt, wenn es einfach nicht funktioniert, wenn es außer sich gerät. Was organisch darin erschöpft oder ausgeschöpft, für die Funktionalität des Systems unzureichend geworden ist, stellt für das ganz System eine totale Bedrohung dar, weil darin jeder organische Mangel nur disfunktional wirken kann. Wenn der einzelne Nutzen nicht gewährtleistet und von daher das Ganze bedroht ist und er in seinem "Versagen" nicht ausgeschlossen werden kann, muss auch das Äußerlichste als "systemrelevant" integriert werden, indem es hierfür durch eine bloße Masse seiner Elemente angetrieben, seine Funktionalität über deren erweiterte Abstraktionskraft beschleunigt wird. Das Disfunktionale wird schließlich hierfür genutzt und zehrt schließlich auch das Gneze inhaltlich auf, wodurch der Organismus der Elemente immer inniger genichtet wird. Und dies treibt dazu, dass sich das System in der Menge seiner Funktionen durch neue Strukturen ausweiten muss, deren Natur durch diese Nichtung bestimmt ist und durch ihre fortschreitende Entäußerung bleibt zum Äußersten getrieben wird, - eben weil jedes System schon in seinem Daseinsgrund (siehe Dasein) die Existenzform eines dem wirklichen Leben entäußerten Lebensverhältnisses ist und sich darin bewähren muss. Weil keine Funktion im System ihrem natürlichen Inhalt entsprechend sich als substanzielle Beziehung auf das Ganze seiner Form, sondern nur in seinen funktionellen Strukturen zeigen kann, kann es ihren Zusammenhang nur in einem notwendigen Mangel des Systems verstehen, wo seine Wirklichkeit beschränkt ist. Von daher entspricht jede Systemtheorie der neoliberalen Ideologie vom unbeschränkten Wachstum (siehe Wertwachstum). So kann sie sich auch lediglich in und mit der Formbestimmung eines systematisierten Zusammenhangs durchsetzen, der durch den Zweck eines abstrakten Zusammenhalts sich verwirklichen soll, auch wenn er damit nur eine unendlichen Regression befolgen kann (siehe auch schlechte Unendlichkeit). Dadurch werden Zusammenhänge als systematische Strukturen (siehe Strukturalismus) zu einem Ganzen vieler Eigenschaften, die als selbständige Teile nur funktionell verstanden werden und deren Vernunft aus dem Heil einer nicht wirklichen Ganzheit, einer dem Leben fremden Wirklichkeit inbegriffen ist. "Wer will was Lebendigs erkennen und beschreiben, (Johann Wolfgang von Goethe, Faust 1, Studierzimmer. Mephistopheles) Ein System ist das Ganze eines logischen Zusammenhangs, das sich in seiner Dialektik begrifflich zusammenfassen lässt, indem es seine Teile an einer abstrakten Beziehung, also als zerteilte Beziehung erweist, sei es in einem geschlossenen System (siehe auch Nation) total, oder als offenes System in Bezug zu anderen Systemen, worin es wieder Teil ist und teil hat. Es ist somit immer Teil einer Ganzheit, wodurch es seine Bestimmung aus der Einheit vielfältiger Bezogenheiten, aus der Totalität seiner Beziehungen durch deren Formbestimmtheit erhält, sodass sie für sich und für einander getrennt bleiben und an ihm nur teilhaben, sich nur äußerlich, also ausschließlich in der Abwesenheit ihres Wesens, in einer wesentlichen Isolation mitteilen können (siehe hierzu auch Wesensnot). In einem System sind die Beziehungen immer durch das vermittelt, was ihren Zusammenhang ausmacht, auch wenn dieser nur abstrakt ist (siehe abstrakt Allgemeines). Das System, das ihnen vorausgesetzt ist, wird daher zu ihrer Bedingung. Jedes System ist somit eine Bedingung für das Leben darin, Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben, ein Leben, das sich durch etwas ihm äußeres bestimmt, in dem es äußerlich einbezogen wird, als Teil fungiert, sich also nur als entäußertes Leben verwirklichen kann (siehe Entfremdung). Systematisch kann nur etwas Lebensfremdes sein. In dem Leben hiervon bestimmt ist, folgt seine Formbestimmung einer Logik, womit es sich jedem Spießer (siehe auch Kulturbürger) in dieser Bedingung vernünftig erklären lässt, um als System soweit zu funktionieren, dass sich dessen Widersprüche und Funktionsstörungen auch immer wieder an Ort und Stelle aufheben lassen (siehe auch Systemtheorie), wodurch das System sich in einem Zirkel zwischen Versagen und Regeneration durch die Entwirklichung und Schwächung der gesellschaftlichen Existenz (siehe auch Existenzwert) in seiner Negativverwertung praktisch unendlich verdoppeln kann. Diese Logik erweist sich damit auch als systematischer Zusammenhang abstrakter Begriffe, worin sich die Gegebenheiten aufeinander dadurch beziehen, dass sie sich durch einander aufreiben. So werden nominalistische Begriffe in diesem Zusammenhang des Ganzen wahrgemacht, und so lässt sich das Ganze in seiner systematischen Aufzehrung als systematische Entfremdung nicht nur der gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern des Lebens überhaupt begreifen. Ohne dies zerreibt sich das System auch schon in seinem theoretischen Selbstverständnis (siehe Systemtheorie) im begrifflichen Widersinn seiner Inkonsistenz, weil es schon dem Inhalt nach widersinnig geworden ist, weil es den Doppelcharakter.seines Daseins nicht mehr begreifen kann. Indem ein System als Ganzheit seiner Inhalte sich zu einer Form abschließt, sich darin als Form für sich verselbständigt hat, kann es sich in seiner Geschlossenheit auch nur in der Beziehung zu einer Totalität verständigen, die ihre Inhalte gegen sich wendet und sie darin nichtig bestimmt, sodass deren Form selbst schon ihre Inhalte negiert, sich zu einer Formbestimmung verkehrt, die sich in der Negation ihrer Inhalte entwickelt (siehe hierzu auch Dialektik). Die Wahrheit des Ganzen ist nicht die Wahrheit des Lebens darin (wie Hegel vermuten ließe) - sie ist nur die Wahrheit eines begrifflichen Zusammenhangs, Erklärung ihrer objektiven Vernunft. Für den Menschen, also subjektiv, ist diese Vernunft immer ein äußeres Sollen, das ihm aus einem Grund begegnet, welcher in der Allgemeinheit eines objektiven Systems liegt. Seine Beziehung hierauf und hierin erweist einen notwendigen Widerspruch des menschlichen Lebens zum Dasein eines Lebenssystems, der von Marx als Widerspruch von Wahrheit und Wirklichkeit , als getäuschte, weil vertauschte Wahrheit der Wirklichkeit beschrieben wurde (siehe Warenfetischismus). Ein System kann nur dadurch seine Ganzheit und also auch Geschlossenheit behaupten, dass es sich aus seiner Unwirklichkeit zu begründen versteht, dass es verkehrte Wirklichkeit ist. Systematisch kann nur diese begriffen werden, weil sie sich als eine dem menschlichen Leben fremde Ganzheit darstellen lässt, weil sie sich überhaupt nur in der Entfremdung des Menschen von seinem Gattungswesen und Dasein als Ganzes begreifen lässt. Die Beziehungen in einem System lassen sich dialektisch nachvollziehen, insofern sie die Bewegung im Ganzen sind. Sie sind in der Reflexion aneinander in der Spannung ihrer Entgegensetzung, welche sich zu neuen Beziehungen innerhalb des Ganzen entwickelt, System der Widersprüche, die sich von einen Begriff in einen anderen aufheben, um diesen wiederum in einen anderen entgegensetzt, sich mit ihm in neuer Qualität aufhebt und sich entfaltet, solange "das System das hält", solange also das System nicht in seiner Widersprüchlichkeit zusammenfällt (siehe z.B. die kapitalistische Krise als Systemzusammenbruch). Im Zusammenbruch steckt die wirkliche Notwendigkeit der Rückfindung der Menschen aus ihrer Systematik, wollen sie nicht die "alte Scheiße" immer wieder und immer schärfer und immer "systematischer" erfahren (siehe Barbarei). Neuerdings wird zwischen geschlossenen und offenen Systemen unterschieden. Dies ist an und für sich ein Widerspruch des Begriffs selbst. Ein "offenes System" in ein Widersinn des Begriffs. Gemeint ist hiermit, dass Begriffswelten einander begegnen und durchdringen könnten und somit insgesamt am Leben zu bleiben und sich entwickeln und erweitern. Dass dies ein Leben im Begriff bleibt und ihm auch entspricht, wird darin verschleiert, dass Menschen, die eine Begriffswelt verlassen, sich tatsächlich begrifflich entlastet fühlen, weil sie im Zusammenhang des "neuen Lebens" den Begriff noch nicht vollständig entwickelt haben. Insgesamt ist jedes System eine Lebensbedingung, solange es besteht und pflanzt sich in sich immer wie ein "offenes System" fort, das Welten enthält und entwickelt, die immer die Freiheit von einer anderen Welt bedeuten, die scheinbare Unabhängigkeit. Als Ganzes ist es erst überwunden, wenn der Grund des Ganzen, also die Begründung seiner Fremdheit und Entfremdung für den Menschen aufgehoben ist. |
![]() |
|