"In einer Gesellschaft, deren Produkte allgemein die Form der Ware annehmen, d.h. in einer Gesellschaft von Warenproduzenten, entwickelt sich dieser qualitative Unterschied der nützlichen Arbeiten, welche unabhängig voneinander als Privatgeschäfte selbständiger Produzenten betrieben werden, zu einem vielgliedrigen System, zu einer gesellschaftlichen Teilung der Arbeit." (MEW 23, S. 57) Die Teilung der Arbeit resultiert aus der Isolation der Privatarbeiten durch Aufspaltung (siehe Trennung) ihrer Wertformen, die sich in unterschiedlichen Beziehungen der Funktionen der Geldform verhalten (siehe hierzu auch Zahlungsmittel und Kaufmittel). Dadurch verhalten sich die Produkte einerseits als Existenzform der Arbeit als Gebrauchswerte der Arbeitsprodukte, andererseits im Tauschwert als das Maß ihrer Austauschbarkeit im Warentausch ganz getrennt von ihrer Produktion. Als Tauschwerte existieren die Arbeitsprodukte in ihrem Verhältnis von Angebot und Nachfrage im Preis ihrer Austauschbarkeit, so wie dieser ihre Austauschbarkeit zu realisieren vermag (siehe Wertrealisation). Durch die Aufspaltung ihres Dasein als Produkt der Arbeit und ihrem Dasein als Gegenstand der Bedürfnisse verhält sich jede Ware zwiespätig zwischen Arbeit und Konsum (siehe Doppelcharakter). Und so existiert die gesellschaftliche Form dieser Getrenntheit nur im Warentausch und verwirklicht darin die Teilung der Arbeit als ihr wirkliches gesellschaftliche Verhältnis. Als Produkt der Produkt stellt sich darin das gültige Wertmaß der Arbeitsprodukte auf dem Markt (Geld als Maß der Werte), und ihrer Gegenständlichkeit von Angeboten für Bedürfnisse irgendeiner Art (Geld als Maßstab der Preise). Nur im Verhältnis der gegensätzlichen Funktionen des Geldes wird ihr Gegensatz zwischen Angebot und Nachfrage vermittelt, gegensätzliche Seinsweisen der Geldformen zwischen Zahlungsmittel und Kaufmittel überbrückt und ihre Gespaltenheit zwischen Kauf und Verkauf überwunden. Die Teilung der Arbeit stellt sich also in der Trennung von Produktion und Konsumtion, in der abstrakten Gegensätzlichkeit der Waren im Warentausch, zwischen ihrem Einkauf und Verkauf (siehe auch Dazwischensein), als von einander getrenntes Verhalten von Gebrauchswerten und Tauschwerten dar. Dieses wird auf dem Warenmarkt zwischen Angeboten und Nachfragen eingelöst und in ihrer Existenz aufgehoben. In ihrer Entstehungsgeschichte bestimmen Angebote die Nachfrage, wie auch die Nachfragen Angebote evozieren. Mit Geld werden sie gekauft, indem ihre Preise bezahlt werden. Mit Geld wird also das Angebotene bezahlt, indem sein Wert durch den Wert des Geldes, dem gesellschaftlich gültigen Geldwert (siehe Währung) ausgeglichen wird. Weil menschliche Bedürfnisse nur in Einheit mit der menschlichen Arbeit zu verstehen sind (siehe hierzu Stoffwechsel), weil sie nur zwischen Produktion und Konsumtion sich adäquat verhalten können, stellt sich ihre Trennung zwischen Einkauf und Verkauf als Trennung der Arbeit von ihren Produkten dar. Sie vermittelt sich daher in einer Waren produzierenden Gesellschaft im Allgemeinen nur abstrakt zwischen den einzelnen Gebrauchswerten und einer allgemeinen Form der Tauschwerte (siehe hierzu Teilung der Arbeit). Im allgemeinen Dazwischensein der Produkte hat sich im Warentauschs das Verhältnis von Werten entwickelt und eine Wertform heraus gebildet, deren Äquivalentform zu einer allgemeinen Ware, zur Geldform wurde, welche ihren abstrakten Zusammenhang durch ihre abstrakt allgemeinen Beziehungen in ihren konkreten Relationen als bloßes Quantum ihrer Wertgrößen vermitteln sollte. Von daher kann der arbeitende Mensch seine Bedürfnisse nur durch Geld befriedigen und der bedürftige Mensch nur durch einen Arbeitslohn sein Leben verdienen. Der Kapitalismus) besteht insgesamt durch eine politische Pflicht zum Vorschuss für Leistungen, die einen durch die isolation der Menschen verschuldeten Mangel ihrer gesellschaftlichen Form der Arbeit einzulösen hat. Und die Menschen sind von daher die Träger der politisch bestimmten Lebensverpflichtungen eines gesellschaftlichen Systems der Privatarbeit. Nur durch die gesellschaftlich isolierte Existenz der Menschen kann eine ihnen fremde Macht sie von sich selbst entfremden und über sie herrschen, solange sie sich nicht aus ihrer Selbstentfremdung emanzipieren. "Teile und herrsche" ist der Spruch von Niccolò Machiavelli, der in seinem 1532 erschienen Buch "Der Fürst" die feudalen Strategie von Herrschaft aus der Wirkungsweise von Zerteilung politisch angestrebt und verfolgt hat. Das funktioniert bis in unsere Tage, in denen der Feudalkapitalismus seine Hochform erreicht hat, indem er durch seine Verhältnisse alle Beziehungen der Menschen zerteilt und seinem Nutzen unterwirft (siehe Existenzverwertung). Isolation ist die Heraustrennung und Verselbständigung eines Teils aus einem ganzen Zusammenhang, unterstellt also ein "Ganzes vieler Eigenschaften", das getrennt von diesem wie eine Insel (it. isola) im Ganzen existiert. In der Trennung muss es seine vereinzelten Beziehungen auf das Ganze reduzieren und kann sie abstrakt verwirklichen. So kann z.B. die Arbeit der Menschen getrennt von ihren Bedürfnissen nur abstrakt - als abstrakt menschliche Arbeit - existieren. Mit der Teilung der Arbeit wurde die bisherige gesellschaftliche Geschichte (siehe historischer Materialismus) zur Geschichte einer abstrakt menschlichen Gesellschaft, in der die Arbeit nur durch eine eigenständige Vermittlung auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen, durch den Tausch der Produkte von Privatarbeiten, also nur durch den Warentausch sich gesellschaftlich verwirklichen konnte. Jedes einzelne Produkt verlangt von den Menschen den Austausch von Waren, den Warentausch, um sich darin zu vergesellschaften, um seine isolierten Beziehungen darin zu verwirklichen. Trotz dieser Reduktion war deshalb die Teilung der Arbeit ein notwendiger Entwicklungsschritt in der menschlichen Geschichte, der allerdings im Kapitalismus von seiner abstrakten Wirklichkeit noch beherrscht ist und nach seiner Emanzipation in einer gesellschaftlichen Arbeit durch eine gesellschaftliche Form der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse verlangt, indem diese durch die Arbeit selbst erzeugt und durch einander gebildet (siehe Bildung) werden können (siehe Kommunismus). Diese Bildung eines gesellschaftlichen Zusammenhangs kann allerdings nicht einseitig, nich auf einer Seite, auf der Seite der Bedürfnisse oder der Seite der Arbeit vollzogen werden, ohne zu einem Diktat des Ganzen gegen seine Teile zu werden. Es verlangt die gesellschaftliche Aneignung des geschichtlichen Lebenszusammenhangs als Moment der Geschichtsbilung einer wirklichen Gesellschaft (siehe Anarchismus). In der bürgerlichen Gesellschaft müssen die Menschen ihr Leben verdienen, können also nicht als lebende Menschen gesellschaftlich zusammenwirken, keine gemeinschaftliche Wirklichkeit ihres Lebens bilden. Unter solcher Bedingtheit bleiben Bedürfnisse und Arbeit im Wesentlichen von einander getrennt und müssen im Nachhinein ihres Werdens ihre Einheit unentwegt einholen. So ist und bleibt den Menschen ihr allen gemeiner, ihr gesellschaftlicher Lebenszusammenhang äußerliche, isolierte Existenz und daher auch äußere Notwendigkeit, Zwang in und durch ihre Veräußerung - Lebenspflicht schlechthin. Aber die Bedürfnisse der Menschen sind und bleiben dennoch die elementaren Inhalte der Arbeit. Soweit sie über den Warentausch auf einander bezogen und bestimmt sind, sind sie auch in ihrem Produktionsprozess getrennt. Es ist die Arbeit selbst durch die Form ihrer Beziehung über ihren Tauschwert getrennt von ihrem Gebrauchswert, vom Inhalt ihrer Bedürfnisse. Die Arbeit selbst wird hierdurch in ihrem bloßen Nutzen formbestimmt und in ihrem Sinn zwischen Produktion und Konsumtion als Prozess im Dazwischensein der Lebensproduktion widersprüchlich bestimmt und in ihrer Wirklichkeit gespalten. "Jede wirkliche Arbeit ist besondre Arbeit, Ausüben eines besondren, von den andren unterschiedenen Zweigs der Arbeit. Wie die eine Ware von der andren sich durch ihren besondren Gebrauchswert unterscheidet, so ist es eine besondre Art Tätigkeit, Arbeit, die sich in ihr verkörpert. Da die Verwandlung des Gelds in Kapital oder die Kapitalbildung eine entwickelte Warenzirkulation voraussetzt, setzt sie eine entwickelte Teilung der Arbeit voraus. Teilung der Arbeit, hier verstanden in der Art, wie sie sich in der Mannigfaltigkeit der zirkulierenden Waren zeigt (erscheint) - also als Teilung der Gesamtheit, der Totalität der gesellschaftlichen Arbeit in mannigfaltigen Arbeitsweisen, als eine Totalität besondrer Arbeitsweisen. Die Arbeit, die der Arbeiter verrichtet, wird also einem besondren Arbeitszweig ausschließlich angehören, wie sein Arbeitsvermögen selbst ein besondres ist. Der bestimmte Inhalt oder Zweck und daher die bestimmte Weise der Arbeit geht uns hier ebensowenig an, wie uns bei der Analyse der Ware ihr bestimmter Stoff oder Gebrauchswert angeht. Es ist gleichgültig, in welchem besondren Arbeitszweig der Arbeiter arbeitet, obgleich natürlich der Käufer immer nur eine besondre Arbeitsart kaufen kann. Der einzige Punkt, der hierbei festzuhalten, ist die Bestimmtheit der Arbeit, wo sie als wirklicher Prozeß erscheint. Es wird sich weiter unten zeigen, daß diese Gleichgültigkeit gegen den besondren Inhalt der Arbeit nicht nur eine Abstraktion ist, die wir machen, sondern die das Kapital macht und wesentlich zur Charakteristik desselben gehört. {Wie die Betrachtung der Gebrauchswerte der Ware als solcher in die Warenkunde, so des Arbeitsprozesses in seiner Wirklichkeit in die Technologie} Was uns beim Arbeitsprozeß interessiert, sind nur die ganz allgemeinen Momente, in die er zerfällt und die ihm als Arbeitsprozeß zukommen. Diese allgemeinen Momente müssen sich aus der Natur der Arbeit selbst ergeben. Bevor der Arbeiter die Disposition über sein Arbeitsvermögen verkauft hat, konnte er das letztre nicht als Arbeit betätigen, nicht verwirklichen, weil es getrennt war von den gegenständlichen Bedingungen seiner Betätigung. In dem wirklichen Arbeitsprozeß ist diese Trennung aufgehoben. Das Arbeitsvermögen wirkt nun, weil es sich seine gegenständlichen Bedingungen naturgemäß aneignet. Es betätigt sich, weil es in Kontakt, in Prozeß, in Verbindung mit den gegenständlichen Faktoren tritt, ohne die es sich nicht realisieren kann." (Zur Kritik der politischen Ökonomie - Ökonomisches Manuskript 1861-1863 MEW 43, S.51f) Nicht die organisch unterscheidbaren Momente der Produktion machen ihre Teilung aus, sondern deren abstrakte Vermittlung durch den Wert der Arneit. Hierdurch ist die ganze Gesellschaft in sich gespalten, weil ihre Teile sich nur fremd vermitteln und sich verselbständigen müssen. Die Wahrheit der Lebensverhältnisse ist selbst schon gespalten: In der Abtrennung von ihremwirklichen Sein ist die Wahrnehmung nurmehr durch Abstraktionen bestimmt und von ihrem wirklichen Grund getrennt als abstrakt menschliche Arbeit, die Welt Kultur als abstrakt menschlicher Sinn enthoben. In der Verselbständigung lösen sich die Momente der Gesellschaft von ihrem wahren Grund und bilden sich in ihrer Entfremdung fort. Das Bewusstsein der Menschen wird von seinem Erkenntnisinteresse getrennt, die Kultur der Arbeit von der Kultur des Geldes (siehe hierzu Geldbesitz). Die Teile totalisieren ihre Formbestimmungen in sich und durch sich und werden normativ. "Das nächste Resultat der Maschinerie ist, den Mehrwert und zugleich die Produktenmasse, worin er sich darstellt, also mit der Substanz, wovon die Kapitalistenklasse samt Anhang zehrt, diese Gesellschaftsschichten selbst zu vergrößern. Ihr wachsender Reichtum ... erzeugt mit neuem Luxusbedürfnis zugleich neue Mittel seiner Befriedigung. Ein größerer Teil des gesellschaftlichen Produkts verwandelt sich in Mehrprodukt und ein größerer Teil des Mehrprodukts wird in verfeinerten und vervielfältigten Formen reproduziert und verzehrt. In anderen Worten: Die Luxusproduktion wächst. Die Verfeinerung und Vervielfältigung der Produkte entspringt ebenso aus den neuen weltmarktlichen Beziehungen, welche die große Industrie schafft. Es werden nicht nur mehr ausländische Genussmittel gegen das heimische Produkt ausgetauscht, sondern es geht auch eine größere Masse fremder Rohstoffe, Ingredienzien, Halbfabrikate usw. als Produktionsmittel in die heimische Industrie ein. Mit diesen weltmarktlichen Beziehungen steigt die Arbeitsnachfrage in der Transportindustrie und spaltet sich letztere in zahlreiche neue Unterarten." (Karl Marx, MEW 23, 468f) Eine organische Arbeitsteilung wäre eine gesellschaftliche Organisationsfom des Arbeitsprozesses (siehe Arbeitsorganisation). Es blieben die Teile konkret aufeinander bezogen, die Konsumtion der Produktion als ein gesellschaftliches Verhältnis im Ganzen selbst produktiv durch ihre einander ergänzende Momente der geschichtsbildende Lebensäußerung der Menschen (siehe hierzu auch historischer Materialismus). Hierzu wäre eine frei bestimmte und vertraglich ausgehandelte Ergänzungswirtschaft nötig, um die Teilung und Isolation der Arbeit aufzuheben (siehe hierzu internationale Kommunalwirtschaft). Aber durch die Trennung ihrer privaten und gesellschaftlichen Form von Konsum und Arbeit und deren Vermittlung im Warentausch stehen diese einander entgegen, sind sie von einander isolierte Seinsweisen im gesellschaftlichen Dasein der Menschen. Was der Arbeit nötig ist, gilt im Konsum als Möglichkeit des Produzierens (siehe Produktionamittel) und des Lebensgenusses. Durch die Teilung der Arbeit, durch die Veräußerung der Beziehung von Produktion und Konsumtion durch die abstrakten Eigenschaften der Waren als Wertträger (siehe Wert) im Warentausch wird nicht nur das Produkt, sondern auch das Bedürfnis der Menschen isoliert und jeweils vereinseitigt, verselbständigt (siehe Dialektik). Das Kapital gründet auf einer abstrakten Arbeitsteilung, auf der Teilung der Arbeit durch Verhältnisse, in denen die Produkte der Arbeit wie auch die Bedürfnisse der Menschen isoliert, also getrennt von einander existieren und durch den Markt und der darin herrschenden Konkurrenz im Warentausch sich abstrakt über ihren Wert vermitteln. Die Arbeitsteile lassen sich in einem solchen Verhältnis von Privatarbeiten nur durch eine abstrakte Einheit aufeinander beziehen, die ein ihnen äußerliches Drtites in Wert setzen und ihren Wert in der Konkurrenz der Warenbesitzer realisieren, die sich im Geldwert auflhebt. Darin ergänzen sich die natürlichen Eigenschaften der Waren nur im Maß ihrer Werte, die sich im Maßstab ihrer Preise vermitteln, weil sich ihre Gebrauchswerte nur als Erscheinungsform ihres Werts gesellschaftlich verhalten können (siehe hierzu Warenfetischismus). Im Gegensatz zu einer solchen Konkurrenzwirtschaft wäre eine Ergänzungswirtschaft in der Lage, die Arbeitsteile in einem gegenständlichen Sinn einer menschlichen Gesellschaft als Teile eines gesllschatlichen Organismus zu verwirklichen. Ergänzung steht im Zweck einer konkreten organischen Beziehung, um ohne eine ihr äußerliche Vermittlung einen Gegenstand als etwas Ganzes als eine Form herzustellen, in welcher sich die Teile, z.B. als Teilarbeiten, durch den Sinn ihrer Organe ungebrochen zusammenfinden. Geld hebt die Teilung von Arbeit und Konsum dadurch auf, dass es den Gegensatz in den Warenbeziehungen totalisiert und sich als jeweils allgemeines Subjekt des Einkaufs zu einem allgemeinen Kaufmittel, zum absoluten Subjekt des Marktes verselbständigt, dem Geld als einzelnes Zahlungsmittel des Verkaufs für die Bedürfnisse nach ihrem Gebrauchswert im Allgemeinen Folge leisten muss. "Wie weit die Produktionskräfte einer Nation entwickelt sind, zeigt am augenscheinlichsten der Grad, bis zu dem die Teilung der Arbeit entwickelt ist. Jede neue Produktivkraft ... hat eine neue Ausbildung der Teilung der Arbeit zur Folge. ... Die Teilung der Arbeit innerhalb einer Nation führt zunächst die Trennung der industriellen und kommerziellen von der ackerbauenden Arbeit und damit die Trennung von Stadt und Land und den Gegensatz der Interessen beider herbei. ... Zur gleichen Zeit entwickeln sich durch die Teilung der Arbeit innerhalb dieser verschiedenen Branchen wieder verschiedene Abteilungen unter den zu bestimmten Arbeiten zusammenwirkenden Individuen. ... Die verschiedenen Entwicklungsstufen der Teilung der Arbeit sind ebenso viel verschiedene Formen des Eigentums; d. h. die jedesmalige Stufe der Teilung der Arbeit bestimmt auch die Verhältnisse der Individuen zueinander in Beziehung auf das Material, Instrument und Produkt der Arbeit." (K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, S. 21f.) Menschliche Arbeit vollzieht sich immer schon im Zusammenhang vieler Teilmomente (siehe auch Teil) als zusammenwirkende Bewegung (siehe Ergänzung, Synergie) einer nützlichen Arbeit, die sowohl aus einer Arbeitsteilung im einzelnen, als auch aus der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit ganz allgemein hervorgehen, z.B. aus Handarbeit, Kopfarbeit, Ressourcenbergung, Hausarbeit, Technologieentwicklung usw. bestehen, aber auch als unmittelbare Arbeit der Menschen am Menschen (z.B. Kulturarbeit, Geschlechtsarbeit). Die Teilung der Arbeit hat nach der Auffassung von Marx und Engels innerhalb ihrer organischen Vielfalt das Bedürfnis einer wirtschaftlichen Arbeit begründet und hieraus auch eine gesellschaftliche Emanzipation aus der Naturabhängigkeit, das Potenzial menschlicher Naturmacht erst geschaffen, die sich zu einem gesellschaftlichen Ergänzungszusammenhang, und sich hieraus schließlich zu einem historischen Ganzen einer Wirtschafstepoche einer bestimmten Produktivität der Arbeit entwickeln muss. Auf diese Weise entsteht zwar zunächst ein Kampf um die Verfügung hierüber, ein Klassenkampf gegensinniger Verfügungsmächte (siehe auch Historischer Materialismus), befördert aber zugleich auch die Produktivität durch die Wirtschaftlichkeit ihrer Aufteilung und Verfügbarkeit und letztlich ihrer Aufhebung zu einer klassenlosen Gesellschaft. Marx und Engels sahen in der materiellen Geschichte des Menschen alse einen geschichtliche Aufhebungsprozess der Teilung der Arbeit, die ihnen schon von Natur aus zugemutet ist und deren Überwindung erst eine klassenlose Gesellschaft schaffen kann. "Und endlich bietet uns die Teilung der Arbeit gleich das erste Beispiel davon dar, daß, solange die Menschen sich in der naturwüchsigen Gesellschaft befinden, solange also die Spaltung zwischen dem besondern und gemeinsamen Interesse existiert, solange die Tätigkeit also nicht freiwillig, sondern naturwüchsig geteilt ist, die eigne Tat des Menschen ihm zu einer fremden, gegenüberstehenden Macht wird, die ihn unterjocht, statt daß er sie beherrscht. Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden. Dieses Sichfestsetzen der sozialen Tätigkeit, diese Konsolidation unsres eignen Produkts zu einer sachlichen Gewalt über uns, die unsrer Kontrolle entwächst, unsre Erwartungen durchkreuzt, unsre Berechnungen zunichte macht, ist eines der Hauptmomente in der bisherigen geschichtlichen Entwicklung, und eben aus diesem Widerspruch des besondern und gemeinschaftlichen Interesses nimmt das gemeinschaftliche Interesse als Staat eine selbständige Gestaltung, getrennt von den wirklichen Einzel- und Gesamtinteressen, an, und zugleich als illusorische Gemeinschaftlichkeit, aber stets auf der realen Basis der in jedem Familien- und Stamm-Konglomerat vorhandenen Bänder, wie Fleisch und Blut, Sprache, Teilung der Arbeit im größeren Maßstabe und sonstigen Interessen - und besonders, wie wir später entwickeln werden, der durch die Teilung der Arbeit bereits bedingten Klassen, die in jedem derartigen Menschenhaufen sich absondern und von denen eine alle andern beherrscht." (K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, S. 33.) Doch durch Isolation der Teile, die Trennung der Einzelarbeiten von ihrem Zweck, der Arbeit von den menschlichen Bedürfnissen, also durch die Formbestimmungen des Marktes im Warentausch, zerspaltet sich zugleich Gesellschaft in vereinzelte Arbeitsteile, die sich lediglich abstrakt auf ihren gesellschaftlichen Zusammenhang beziehen, - einerseits zwar ganze Produkte hervofrbringen und die Produktivkraft befördern, andererseits in ihrer Allgemeinheit aber auch die gesellschaftliche Abstraktion, die Isolation der Menschen, den Ausschluss der Arbeit von ihrem Produzenten und seinen Bedürfnissen totalisieren (siehe abstrakt menschliche Arbeit) Im Laufe der menschlichen Geschichte hat sich die Teilung der Arbeit als ihre bestimmende Kraft dadurch bewahrheitet, dass sie die Lebensverhältnisse der Menschen selbst durch ihre Beziehung zur Arbeit in getrennte Klassen geteilt und in der Form der Marktwirtschaft zu einer Klassengesellschaft entwickelt hat. Darin hat die Teilung der Arbeit eine Existenzform erreicht, in der sie zu einer zeitgeschichtlichen Explosivkraft geworden ist, die sich nicht nur materiell sondern in der herrschenden Klasse auch geistig entfaltet hat. "Die Teilung der Arbeit, die wir ... als eine der Hauptmächte der bisherigen Geschichte vorfanden, äußert sich ... auch in der herrschenden Klasse als Teilung der geistigen und materiellen Arbeit, so daß innerhalb dieser Klasse der eine Teil als die Denker dieser Klasse auftritt (die aktiven konzeptiven Ideologen derselben, welche die Ausbildung der Illusion dieser Klasse über sich selbst zu ihrem Hauptnahrungszweige machen), während die Andern sich zu diesen Gedanken und Illusionen mehr passiv und rezeptiv verhalten, weil sie in der Wirklichkeit die aktiven Mitglieder dieser Klasse sind und weniger Zeit dazu haben, sich Illusionen und Gedanken über sich selbst zu machen. Innerhalb dieser Klasse kann diese Spaltung derselben sich sogar zu einer gewissen Entgegensetzung und Feindschaft beider Teile entwickeln, die aber bei jeder praktischen Kollision, wo die Klasse selbst gefährdet ist, von selbst wegfällt, wo denn auch der Schein verschwindet, als wenn die herrschenden Gedanken nicht die Gedanken der herrschenden Klasse wären und eine von der Macht dieser Klasse unterschiedene Macht hätten. Die Existenz revolutionärer Gedanken in einer bestimmten Epoche setzt bereits die Existenz einer revolutionären Klasse voraus, über deren Voraussetzungen bereits oben das Nötige gesagt ist. Löst man nun bei der Auffassung des geschichtlichen Verlaufs die Gedanken der herrschenden Klasse von der herrschenden Klasse los, verselbständigt man sie, bleibt dabei stehen, daß in einer Epoche diese und jene Gedanken geherrscht haben, ohne sich um die Bedingungen der Produktion und um die Produzenten dieser Gedanken zu bekümmern, läßt man also die den Gedanken zugrunde liegenden Individuen und Weltzustände weg, so kann man z.B. sagen, daß während der Zeit, in der die Aristokratie herrschte, die Begriffe Ehre, Treue etc., während der Herrschaft der Bourgeoisie die Begriffe Freiheit, Gleichheit etc. herrschten gegenüber der einzigen, herrschenden Klasse. Dieser ganze Schein, als ob die Herrschaft einer bestimmten Klasse nur die Herrschaft gewisser Gedanken sei, hört natürlich von selbst auf, sobald die Herrschaft von Klassen überhaupt aufhört, die Form der gesellschaftlichen Ordnung zu sein, sobald es also nicht mehr nötig ist, ein besonderes Interesse als allgemeines oder "das Allgemeine" als herrschend darzustellen." (K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, S. 46ff.) Der konkete Zusammenhang der voneinender getrennten Formen der Arbeit und der in ihr und durch sie sich fortbildenden Bedürfnisse existiert in der bürgerlichen Gesellschaft nur in Privatform, z.B. Familie, Betrieb, Ich-AG usw. Gesellschaftlich besteht ihr Zusammenhang abstrakt durch den Wert von Waren und Geld vermittelt. Von daher existiert die Arbeitsteilung im Kapitalismus gesellschaftlich als Teilung der Arbeit, als Arbeit, die selbst in ihre Teile getrennt ist und sich daher sich auch von ihrem Arbeitszusammenhang entfremdet hat und nur über Privateigentum in eine wirkliche Beziehung zu den menschlichen Bedürfnissen gerät. Der gesellschaftliche Zusammenhang existiert in dieser Teilung getrennt von ihrem organischen Zusammenhang und daher auch getrennt zwischen Arbeit und Bedürfnis. "Die Teilung der Arbeit verwandelt das Arbeitsprodukt in Ware und macht dadurch seine Verwandlung in Geld notwendig. Sie macht es zugleich zufällig, ob diese Wesensverwandlung gelingt." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, S. 122.) Die Trennung der menschlichen Arbeit von den Produktionsmitteln ist die wesentliche Grundlage der Kapitalbildung, die sich unter der Regie des Einzelkapitals allerdings wesentlich von der des Gesamtkapitals unterscheidet. "Trotz der zahlreichen Analogien jedoch und der Zusammenhänge zwischen der Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft und der Teilung innerhalb einer Werkstatt sind beide nicht nur graduell, sondern wesentlich unterschieden. ... Was aber stellt den Zusammenhang her zwischen den unabhängigen Arbeiten von Viehzüchter, Gerber, Schuster? Das Dasein ihrer respektiven Produkte als Waren. Was charakterisiert dagegen die manufakturmäßige Teilung der Arbeit? Dass der Teilarbeiter keine Ware produziert. Erst das gemeinsame Produkt der Teilarbeiter verwandelt sich in Ware. Die Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft ist vermittelt durch den Kauf und Verkauf der Produkte verschiedener Arbeitszweige, der Zusammenhang der Teilarbeiten in der Manufaktur durch den Verkauf verschiedener Arbeitskräfte an denselben Kapitalisten, der sie als kombinierte Arbeitskraft verwendet. Die manufakturmäßge Teilung der Arbeit unterstellt Konzentration der Produktionsmittel in der Hand eines Kapitalisten, die gesellschaftliche Teilung der Arbeit Zersplitterung der Produktionsmittel unter viele voneinander unabhängige Warenproduzenten." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, S. 375f.) Die Teilung der Arbeit bleibt dem Menschen jedoch nicht äußerlich; sie teilt ihn selbst und macht in zum Teil einer produzierenden Maschine, zum Glied kapitalistischeer Technologie. "Wie in der einfachen Kooperation ist in der Manufaktur der funktionierende Arbeitskörper eine Existenzform des Kapitals. Der aus vielen individuellen Teilarbeitern zusammengesetzte gesellschaftliche Produktionsmechanismus gehört dem Kapitalisten. Die aus der Kombination der Arbeiten entspringende Produktivkraft erscheint daher als Produktivkraft des Kapitals. Die eigentliche Manufaktur unterwirft nicht nur den früher selbständigen Arbeiter dem Kommando und der Disziplin des Kapitals, sondern schafft überdem eine hierarchische Gliederung unter den Arbeitern selbst. Während die einfache Kooperation die Arbeitsweise der einzelnen im großen und ganzen unverändert läßt, revolutioniert die Manufaktur sie von Grund aus und ergreift die individuelle Arbeitskraft an ihrer Wurzel. Sie verkrüppelt den Arbeiter in eine Abnormität, indem sie sein Detailgeschick treibhausmäßig fördert durch Unterdrückung einer Welt von produktiven Trieben und Anlagen, wie man in den La-Plata-Staaten ein ganzes Tier abschlachtet, um sein Fell oder seinen Talg zu erbeuten. Die besondren Teilarbeiten werden nicht nur unter verschiedne Individuen verteilt, sondern das Individuum selbst wird geteilt, in das automatische Triebwerk einer Teilarbeit verwandelt und die abgeschmackte Fabel des Menenius Agrippa verwirklicht, die einen Menschen als bloßes Fragment seines eignen Körpers darstellt." (Marx-Engels-Werke Bd. 23, S. 381f) Durch die unterschiedliche Form der Kooperation haben sich die organischen Beziehungen der Arbeit selbst verändert und nicht nur den Gegensatz der Klassen entwickelt, sondern auch den von Stadt und Land. "Die größte Teilung der materiellen und geistigen Arbeit ist die Trennung von Stadt und Land. Der Gegensatz zwischen Stadt und Land fängt an mit dem Übergange aus der Barbarei in die Zivilisation, aus dem Stammwesen in den Staat, aus der Lokalität in die Nation, und zieht sich durch die ganze Geschichte der Zivilisation bis auf den heutigen Tag (die Anti-Corn-Law League) hindurch. - Mit der Stadt ist zugleich die Notwendigkeit der Administration, der Polizei, der Steuern usw., kurz des Gemeindewesens und damit der Politik überhaupt gegeben. Hier zeigte sich zuerst die Teilung der Bevölkerung in zwei große Klassen, die direkt auf der Teilung der Arbeit und den Produktionsinstrumenten beruht. Die Stadt ist bereits die Tatsache der Konzentration der Bevölkerung, der Produktionsinstrumente, des Kapitals, der Genüsse, der Bedürfnisse, während das Land gerade die entgegengesetzte Tatsache, die Isolierung und Vereinzelung, zur Anschauung bringt. Der Gegensatz zwischen Stadt und Land kann nur innerhalb des Privateigentums existieren. Er ist der krasseste Ausdruck der Subsumtion des Individuums unter die Teilung der Arbeit, unter eine bestimmte, ihm aufgezwungene Tätigkeit, eine Subsumtion, die den Einen zum bornierten Stadttier, den Andern zum bornierten Landtier macht und den Gegensatz der Interessen Beider täglich neu erzeugt. Die Arbeit ist hier wieder die Hauptsache, die Macht über den Individuen, und solange diese existiert, solange muß das Privateigentum existieren. Die Aufhebung des Gegensatzes von Stadt und Land ist eine der ersten Bedingungen der Gemeinschaft, eine Bedingung, die wieder von einer Masse materieller Voraussetzungen abhängt und die der bloße Wille nicht erfüllen kann, wie Jeder auf den ersten Blick sieht. (Diese Bedingungen müssen noch entwickelt werden.) Die Trennung von Stadt und Land kann auch gefaßt werden als die Trennung von Kapital und Grundeigentum, als der Anfang einer vom Grundeigentum unabhängigen Existenz und Entwicklung des Kapitals, eines Eigentums, das bloß in der Arbeit und im Austausch seine Basis hat." (K. Marx, Deutsche Ideologie, MEW 3, S. 50.) Die Nationalökonomie sieht die Teilung der Arbeit als die Fortschrittsgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft: "Die ganze moderne Nationalökonomie aber stimmt darin überein, daß Teilung der Arbeit und Reichtum der Produktion, Teilung der Arbeit und Akkumulation des Kapitals sich wechselseitig bedingen, wie daß des freigelaßne, sich selbst überlaßne Privateigentum allein die nützlichste und umfassendste Teilung der Arbeit hervorbringen kann. Adam Smiths Entwicklung läßt sich dahin resümieren: Die Teilung der Arbeit gibt der Arbeit die unendliche Produktionsfähigkeit. Sie ist begründet in dem Hang zum Austausch und Schacher, einem spezifisch menschlichen Hang, der wahrscheinlich nicht zufällig, sondern durch den Gebrauch der Vernunft und der Sprache bedingt ist. Das Motiv des Austauschenden ist nicht die Menschheit, sondern der Egoismus. Die Verschiedenartigkeit der menschlichen Talente ist mehr die Wirkung als die Ursache der Teilung der Arbeit, i.e. des Austauschs. Auch macht letzteren erst diese Verschiedenheit nützlich. Die besondren Eigenschaften der verschiedenen Racen einer Tierart sind von Natur schärfer als die Verschiedenheit menschlicher Anlage und Tätigkeit. Weil die Tiere aber nicht auszutauschen vermögen, nützt keinem Tierindividuum die unterschiedne Eigenschaft eines Tiers von derselben Art, aber von verschiedner Race. Die Tiere vermögen nicht die unterschiednen Eigenschaften ihrer species zusammenzulegen; sie vermögen nichts zum gemeinschaftlichen Vorteil und Bequemlichkeit ihrer species beizutragen. Anders der Mensch, wo die disparatesten Talente und Tätigkeitsweisen sich wechselseitig nützen, weil sie ihre verschiednen Produkte zusammenwerfen können in eine gemeinschaftliche Masse, wovon jeder kaufen kann. Wie die Teilung der Arbeit aus dem Hang des Austauschs entspringt, so wächst sie und ist begrenzt durch die Ausdehnung des Austauschs, des Marktes. Im fortgeschrittnen Zustand jeder Mensch Handelsmann, die Gesellschaft eine Handelsgesellschaft. Say betrachtet den Austausch als zufällig und nicht fundamental. Die Gesellschaft könnte ohne ihn bestehn. Er wird unentbehrlich im avancierten Zustand der Gesellschaft. Dennoch kann die Produktion ohne ihn nicht stattfinden. Die Teilung der Arbeit ist ein bequemes, nützliches Mittel, eine geschickte Anwendung der menschlichen Kräfte für den gesellschaftlichen Reichtum, aber sie vermindert die Fähigkeit jedes Menschen individuell genommen. Die letztere Bemerkung ist ein Fortschritt von Say. Skarbek unterscheidet die individuellen, dem Menschen inhärenten Kräfte, Intelligenz und physische Disposition zur Arbeit, von den von der Gesellschaft hergeleiteten Kräften, Austausch und Teilung der Arbeit, die sich wechselseitig bedingen. Aber die notwendige Voraussetzung des Austausches ist des Privateigentum. Skarbek drückt hier unter objektiver Form aus, was Smith, Say, Ricaudo etc. sagen, wenn sie den Egoismus, das Privatinteresse als Grund des Austausches oder den Schacher als die wesentliche und adäquate Form des Austausches bezeichnen. Mill stellt den Handel als Folge der Teilung der Arbeit dar. Die menschliche Tätigkeit reduziert sich ihm auf eine mechanische Bewegung. Teilung der Arbeit und Anwendung von Maschinen befördern den Reichtum der Produktion. Man muß jedem Menschen einen möglichst kleinen Kreis von Operationen anvertrauen. Ihrerseits bedingen Teilung der Arbeit und Anwendung von Maschinen die Produktion des Reichtums in Masse, also Konzentrierung der Produk[tion]. Dies der Grund der großen Manufakturen. Die Betrachtung der Teilung der Arbeit und des Austausches sind von höchstem Interesse, weil sie die sinnfällig entäußerten Ausdrücke der menschlichen Tätigkeit und Wesenskraft als einer gattungsmäßigen Tätigkeit und Wesenskraft sind. Daß die Teilung der Arbeit und der Austausch auf dem Privateigentum beruhn, ist nichts anders als die Behauptung, daß die Arbeit das Wesen des Privateigentums ist, eine Behauptung, die der Nationalökonom nicht beweisen kann und die wir für ihn beweisen wollen. Eben darin, daß Teilung der Arbeit und Austausch Gestaltungen des Privateigentums sind, eben darin liegt der doppelte Beweis, sowohl daß des menschliche Leben zu seiner Verwirklichung des Privateigentums bedurfte wie andrerseits, daß es jetzt der Aufhebung des Privateigentums bedarf. Teilung der Arbeit und Austausch sind die beiden Erscheinungen, bei denen der Nationalökonom auf die Gesellschaftlichkeit seiner Wissenschaft pocht und den Widerspruch seiner Wissenschaft, die Begründung der Gesellschaft durch des ungesellschaftliche Sonderinteresse in einem Atemzug bewußtlos ausspricht." | ![]() |