Waren werden produziert, um verkauft zu werden, um menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art zu befriedigen (siehe hierzu Konsum). Das Mehr an Wert, der Mehrwert realisiert sich aber meist nicht in den Produktwerten als unmittelbare Gelderträge aus einem profitablen Warentausch, sondern einzig im KonsumGeldwert der Währungen, wie sie im Finanzhandel international durchgesetzt und fortgetrieben werden. Das setzt voraus, dass Profite in Geldform handelbar sind (siehe hierzu Finanzindustrie). Der Aktienhandel ist inzwischen die allgemeinste Form der Wertrealisation, die sich von der so genannten Realwirtschaft des Warenhandels mit Gebrauchswerten abgelöst hat. Er bestimmt ganze Regionen im Wertverhältniss von Erwartungen auf Renditen durch den Handel mitWertpapieren (z.B. Imobilien, Versicherungen, Betriebsanteile, Staatsanleihen, Renten, Investitionen, Vorsorge oder Sicherheiten jedweder Art; - z.B. in der Preisbildung und Zukunftssicherung). Dieser Handel unterscheidet sich fundamental von dem mit Investitionen in die Realwirtschaft und deren Profite durch eine Beschleunigung der Produktion oder des Produktabsatzes. Hier dreht sich alles um Vorstellungen und Informationen von und über wirtschaftlche Entwicklungen der Produktion oder des Warenabsatzes, also einerseits durch Veränderungen der Wertbildung oder der Preisbildung. Beide können gegeneinander oder durch einandner oder durch von beides zugleich Wertwachstum einbringen - oder auch einen rasanten Wertverlust des Geldes - Inflation - verursachen. Doch woraus besteht solcher Profit? Schon im ganz einfachen Wirtschaften kann jeder Hausmann und jede Hausfrau sehen, dass die Preise zu verschiednen Verkaufsterminen sich mehr oder weniger unterscheiden. Viele gehen vielleicht auch eine Wette mit sich selbst ein, wann der Einkauf für dieses oder jenes Produkt besonders günstig ist. Und manche machen extra Schulden, wenn die Zeit günstig ist oder ein Vorschuss eine günstige Preisgarantie zu einem späteren Zeitpunkt bewirken kann, die in einem Wertpapier rechtsgültig vermerkt ist. Manche kaufen auch nur preisgünstige Waren in übergroßen Mengen ein, um sie später zu verwerten oder zu verkaufen, damit ein Profit schon aus den Preisunterschieden oder einem reichhaltigen Produktabsatz entstehen kann. Dies alles ist Terminhandel. Der Erfolg ist damit aber zugleich auch von dem aktuellen Geldwert abhängig, sodass es sogar profitabel sein kann, wenn man hierfür einen günstigen Kredit aufnimmt. In allen Fällen handelt es sich um einen Tanz um die Preis, um eine Spekulation zur Preisbildung im Verhältnis zum Geldwert, zu dessen Konsum, bzw. zu den aktuellen Produktionssbedingungen und ihrer jeweils möglichen Effizienz einer reellen Mehrproduktion (siehe hierzu auch Mehrwert aus unbezahlter Arbeit). Terminhandel beruht auf dem Einkauf eines Wertpapiers, das die Zahlungspflichtigkeit zu einer bstimmten Ware an einem bestimmten Termin darstellt, deren Preis zwischen dem Zeitpunkt der Produktion und der realen Inbesitznahme kalkuliert und als Kredit formuliert wird, also als Vorschuss durch ein Zahlungsversprechen, das über den Verkauf einer darin betitelten Ware in der Beziehung auf ihres Verkaufspreis berechnet ist, wie er durch deren Bezahlung zu einem vorbestimmten Termin getilgt wird. Er begründet ein Finanzgeschäft, indem er auf einen möglichen Preisgewinn zu dem Zeitpunkt spekuliert, an dem der Verkaufspreis als Kreditsumme im voraus oder zum Zeitpunkt der Produktion festgelegt und durch einen Vertrag als Wertpapier auf den Preis zum Zeitpunkt seiner Fälligkeit festgeschrieben ist. Im Grunde wird also auf diesen gewettet - ähnlich wie bei einer Versicherung das eintreten eines Schandensfalls oder dessen Ausbleiben für den einen als Gewinn, für den anderen als Verlust auftritt (siehe hierzu auch Weltkapital). Auf den faktischen Handel durch Lieferung und Bezahlung beziehen sich diese Wetten völlig beliebig, da sie beliebig oft eingegangen werden können, weil sie sich ja auch nur als Wette auf den Endverkaufspreis verhalten. Bis zum gesetzten Termin können sie sich gegensätzlich in die Höhe treiben und schließlich mit einer mehrfachen Preisüberhöhung den Endverkaufspreis bestimmen. So kommen völlig absurde Summen jenseits der realwirtschaftlich relevanten Werte ins Spiel, die nichts anderes als fiktives Kapital darstellen und dieses zu Kapitalblasen aufhäufen, die an irgendeiner Stelle des Warenhandels, z.B. in einer Immobilienkriose oder Ölkrise platzen und das zirkulierende Geld um horrende Beträge entwerten und davon betroffene Banken bedrohen, bzw. vernichten. Durch die Globalisierung des fiktiven Kapitals existiert der Wert der menschlichen Arbeit nur noch im politischen Wert, im Existenzwert des Weltgeldes, der wesentlich vom Terminhandel, der Geschwindigkeit des Handels mit Obligationen abhängig ist und die Abhängigkeit der Menschen von ihren nationalen Verwertungsverhältnissen, von der politische Ökonomie ihrer Nationalwirtschaft totalisiert. Terminhandel entsteht im Verhältnis von Preisbildung und Wertbildung (siehe auch Giralgeldschöpfung), das sich im Verhältnis von Umlaufzeit der Waren und ihrer Produktionszeit verhält und damit das Verhältnis von Preisbildung und Wertbildung (siehe auch Giralgeldschöpfung) im Weltkapital darstellt. Dem Terminhandel ist deren Entzweiung vorausgesetzt. "Umlaufszeit und Produktionszeit schließen sich wechselseitig aus. Während seiner Umlaufszeit fungiert das Kapital nicht als produktives Kapital und produziert daher weder Ware noch Mehrwert. Betrachten wir den Kreislauf in der einfachsten Form, so daß der gesamte Kapitalwert jedesmal auf einen Schlag aus der einen Phase in die andre tritt, so ist handgreiflich, daß der Produktionsprozeß unterbrochen ist, also auch die Selbstverwertung des Kapitals, solange seine Umlaufszeit dauert, und daß je nach deren Länge die Erneuerung des Produktionsprozesses rascher oder träger sein wird. ... Die Expansion und Kontraktion der Umlaufszeit wirkt daher als negative Schranke auf die Kontraktion oder Expansion der Produktionszeit oder des Umfangs, worin ein Kapital von gegebner Größe als produktives Kapital fungiert. Je mehr die Zirkulationsmetamorphosen des Kapitals nur ideell sind, d.h. je mehr die Umlaufszeit = 0 wird oder sich Null nähert, um so mehr fungiert das Kapital, um so größer wird seine Produktivität und Selbstverwertung." (MEW 24, S. 128f). Durch den Terminhandel wurde fikwtives Kapital zu einem Instrument der Finanzindustrie im Derivatenhandel verselbständigt und von daher seiner realen Grundlagen entzogen. Es ist nicht in einer Realwirtschaft gegenwärtig, weder als ihr Sollen noch als ihr Wille. Im Unterschied zum Kreditwesen ist es hier nur noch eine Option auf eine Zukunft von akkumuliertem unrealisierbaren Kapital, das durch irgendeine Wertrealisation aber schon als Bezahlung seiner Verwertung im Vorgriff auf den Zahlungstermin und seiner Preise ausgegeben und somit der zirkulierenden Geldmenge entzogen wurde. Von daher existiert dieses als Einzahlung einer Wette auf zukünftige Preise, einer Geldsumme, die nur durch Wertpapiere oder durch den Ertrag aus bloßen Eigentumstiteln gedeckt werden kann. Der Handel mit Zahlungsterminen hat nichts mehr mit der unmittelbaren Wertproduktion im gesellschaftlichen Arbeitsprozess und auch nicht mehr mit einer funktionalen Kreditwirtschaft zu tun. Der Terminhandel ist eine eigenständige Verwertung der Geldzirkulation auf den Finanzmärkten, ein Produkt des Kreditwesens selbst, das sich durch Wetten auf die Wertrealisierung zu bestimmten Zahlungsterminen ergibt. Hier geht es um die Preisbildung, um die Kalkulation des Verkaufspreises eines oder mehrerer Produkte, der hier durch einem Vertrag zur Versicherung eines bestimmten Preises zu einem bestimmten Termin festgelegt und wodurch zunächst dem Produzenten die Verwertung sichergestellt wird. Die Risikoeinschätzung funktioniert wie eine Versicherung, denn sie stellt ein Versicherungsrisiko dar, das zum Zeitpunkt der Realisierung des Zahlungstermins aufgelöst wird. Das hat immer zwei Seiten: tritt der Versicherungsfall, also der "Schadensfall" nicht ein, wird also das Produkt zum erwarteten Preis oder darüber verkauft, so macht der Versichernde einen Gewinn aus dem Vertrag, weil von ihm die Preiserhöhung und eine Gebühr kassiert wird. Wird das Produkt unter dem Preis verkauft, so muss verliert er die Differenz zur Vereinbarung, weil er den versicherten Preis eingesetzt, also "verleihen" hat. Terminhandel ist also ein Aktienhandel durch Kredite oder auch Devisen (siehe hierzu auch Devisenhandel), der einen Großteil des Derivatenhandel ausmacht, also einen Handel mit Handelsspannen der Preisbildung, als "Abkömmlinge" (=Derivat) des Finanzmarktes darstellt. Der Derivatenhandel ist überhaupt schon eine Spekulation auf eine Preisspanne zu bestimmten Zahlungsterminen. Es ist eine Art von Kredithandel, der durch eine Einzahlung oder ein Zahlunsgversprechen für einen vorzeitigen Einkauf eingegangen wird für ein noch nicht verfügbares Produkt. Es wird dabei auf den Preis zu einem betimmten Termin gesetzt, zu dem die entsprechende Sache übereignet wird. Das kann Gewiinn erbringen, wenn der reale Verkaufspreis zu diesem Termin größer ist, als der zum vorzeitigen Einkauf bestimmte Preis (siehe Derivatenhandel). Dies alles muss natürlich vor dem Fall ihrer Realisierung vertraglich festgelegt sein: Im Fall der Steigerung des Verkaufspreises entsteht die entsprechende Einnahme des Versicherers, der zum genannten Termin über das Produkt verfügt; im Fall des sinkenden Verkaufspreises gewinnt der Versicherte durch Realisierung des im Vorhinein behaupteten, aber nur vertraglich vorgestreckten, des vertraglich "verliehenen" Verkaufspreises, auf seinem Konto. Im Allgemeinen, also volkswirtschaftlich gedacht, wird in jedem Fall über den geschätzten Verkaufspreis eine Wertverbesserung nach Verkauf von dem Spekulanten gewonnen oder versichert. Und das funktioniert solange, wie der Finanzierer an den letztlichen Erfolg seiner "Versicherung" im Allgmeinen glauben kann, solange es also irgendwann und irgendwo ein Wertwachstum gibt, das die Preise dann tragen kann. Er hatte sozusagen auf einen Verkaufspreis gewettet und hätte bei Misslingen des Verkaufs die Wette auch verlieren können Das Termingeschäft war ursprünglich eine nicht standardisierte, direkte Vereinbarung zwischen Rohstoffverkäufer (Produzent) und Rohstoffkäufer (Konsument). Diese Terminkontrakte entstanden aus der Überlegung, dass sich ein Importeur bei Verschiffung von Waren oder Rohstoffen in Übersee die Schiffsladung frühzeitig zu einem festen Preis sichern konnte und bei Warenankunft nach mehreren Wochen oder Monaten keine Preisrisiken trug. Die Spekulation auf diese Sicherheiten pervertierete sie zu einem Handel durch kapitalbestimmte Lagerhaltung, welche die Preise der Lebensmittel in den produzierenden Ländern gegen ihre Nachfrage abhob, bis sie von deren Bevölkerung nicht mehr bezahlbar waren (siehe hierzu auch die Broschüre "Die Hungermacher" von Harald Schumann, 10/2012). De facto betreiben Termingeschäfte die Erbeutung eines Mehrwerts, der durch die Bestimmung von Marktpreisen aus finanzwirtschaftlichen Verträgen im Devisenhandel und mit Hedgefonds, meist durch Vermischung von beidem eingezogen wird. Aus dem Finanzhandelskapital jenseits aller Beziehungen auf die gewöhnliche Mehrwertproduktion wird die in Zahlungsverpflichtungen versteckte unbezahlte Arbeit durch Mehrarbeit als Lohnentzug durch Miet- und Steuerzahlungsverpflichtungen oder durch Zinsverlust von Reseveeinlagen (Sparkonten- und Renteneinzahlungen) eingeholt (siehe auch Feudalkapital). Bei Absicherungs- und Spekulationsgeschäften bieten solchen Derivaten verschiedene Vorteile gegenüber Kassageschäften in den Basiswerten. Derivate erfordern einen geringeren Kapitaleinsatz. Und vor allem: Alle bankaufsichtsrechtlichen Eigenkapitalregeln können umgangen werden, indem die einzelnen Aktiengeschäfte jenseits ihrer reellen Kapitalisierung ihnen ausweichen können, da der Derivatenhandel selbst immer über Währungsspekulationen (Devisenhandel), bzw. aus einer Verwertungsbalancierung durch diese oder durch Termingeschäfte unkontrollierbar ist. Lieferungs- und Lagerkosten entfallen zudem, was insbesondere die Spekulation auf Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte, also auf Lebensmittel erleichtert. Da der Terminhandel vordergründig eine Gelddeckung des eingesetzen Geldwertes seinem Preis nach bewirkt, kann sich damit ein einzelner Produzent gegen Geldwertprobleme absichern. Im Allgemeinen jedoch bestimmt dieser Handel gerade die Preise nach dem Termin der Produktlieferung, indem der darin vorhandene Preisdruck den Wert eines darin aktivierten fiktiven Kapitals einzubringen hat. Die Selbständigkeit seiner Preisform wird dadurch aufgehoben, dass seine Wertform in solchen Hedgefonds als Kredit Gewinn an Geldwerten beischafft - durch die Menschen durch die Preisbildung selbst schon verarmen. Harald Schuhmann hat diese Geldform daher als Hungermacherei in der entsprechenden Broschüre der Foodwatch beschrieben. Die Deutsche Bank hat damit im Jahr 2012 fast 4 Milliarden Euro Gewinn mit der Spekulation auf Weizen aus Afrika gemacht, während die Menschen dort durch die Preissteigerungen kaum noch genug Weizen einkaufen konnten, um davon zu leben. Im selben Jahr verhungerten über 40 Millionen Afrikaner. |
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