Unterschiedliche Inhalte können einander immer schon bedrängen, wenn der eine das beabsichtigt, was einen anderen ausschließt. Verdrängung ist aber selbst schon eine inhaltliche Absonderung, die dem Ausgeschlossenen eine selbständige Form, eine verselbständigte Beziehung zuweist, die der Selbstgerechtigkeit einer gebrochenen Wahrnehmungsidentität Folge leistet. Die muss hierfür allerdings eine verallgemeinerte, eine fremde Allgemeinheit ihrer Substanz für sich einnnehmen (siehe auch Einverleibung), um eine eigene Kraft zu erlangen, so dass es aus einer eigene Abstraktionskraft betrieben werden kann (siehe hierzu Trieb). Aber erst dadurch, dass es über eine fremde Identität zu einer eigenen Formbestimmung wird, die alle ihr wesensfremde Wahrnehmungen zu beherrschen sucht, hat es in der Wahrnehmung eine Wirkung, weil es ihr als mächtige Selbstwahrnehmung eigene Absichten zuträgt, die sie nicht nur beeindrucken, sondern anführen, ihr Erkentnisinteresse ausrichten. Verdrängtes nährt sich aus der Abstraktionskraft seiner Selbstbeziehung, dem Selbstgefühl einer entleerten Wahrnehmung (siehe auch tote Wahrnehmung) das ihre Inhalte nichtet und selbst unentwegt leerläuft, und sich im Substanzverlust ihrer Selbstwahrnehmung (siehe auch Selbstverlust) entkräftigt, sich also stetig entwirklicht und zur Bewahrung einer hierdurch entäußerten Wahrnehmungsidentität ihre enttäuschten Erinnerungsbilder in eine darin verkehrte Sinnbildung wendet. Denn ein Gefühl ist ursprünglich das innere der Form des Erlebens, die an und für sich wahre Subjektivität der Natur ihrer Empfindung, die in der Wahrnehmung ihrer Gegenstände nicht unmittelbar eins mit sich sein kann. Wohl aber sind Gefühle auch außer sich vermittelbar, wenn sie ihren objektiven Anreiz in sich erkennen. Denn auch im Gefühl können Empfindungen sich wiederum "einmischen" als bloß reizvolle Form der Wahrnehmung die Fortbildung ihrer Inhalte bestimmen (siehe hierzu auch Traum). Denn weil Gefühle sich auch durch objektivierte Empfindungen beeindrucken lassen, wenn sie selbst formbestimmt und hierdurch zu objektiven Gefühle werden und sich in ihrem Sinn verdichten, können sich hieraus auch deren Inhalte formieren, deren Inhalt bestimmen und verkehren. Und wenn von daher die Empfindungen gegen die Wahrheit ihrer Wahrnehmung bestimmt sind und nur objektiv erlebt werden, wird auch die Beziehung von Empfindung und Gefühl durchbrochen und beides voneinander getrennt. Durch die Trennung von ihren Gefühlen entsteht eine Selbstwahrnehmung, die sich zu einem Verhältnis von Selbstgefühlen verselbständigt, weil sie darin nur als entäußerte Form der Wahrnehmung wahr sein können, die Empfindungen zur Erscheinungsform ihrer Gefühle werden (siehe hierzu auch Verdrängung). Entwirklichung ist die Aufhebung von Wirklichkeit durch eine gegensinnige Identität, in der sich die Subjekte ihrer Verhältnisse im Dazwischensein ihrer einzelnen Ausdrucksformen zu einer objektiven Form aufheben, die nurmehr als Formbestimmung existiert. Ihre objektive Form wird durch ihr Verhalten zu einer ihr fremden Allgemeinheit, zu einem abstrakt Allgemeinen und betreibt hierdurch die Verkehrung ihrer ihrer formellen Beziehungen gegen ihre Inhalte, erzeugt Wirkungen, worin sich ihre Inhalte trotz ihrer Gleichheit widersprechen, ihre Einheit also dadurch vortäuschen, dass sie sich in ihrer gleichen Gültigkeit selbst schon wesentlich erscheinen, durch ihre Gegensinnigkeit bestimmt und zugleich gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit sind. Sie sind in ihren Unterschieden gleichgesetzt und haben ihre substanzielle Beziehung im Vergleich ihrer Wirkung aufeinander, sind nach dem Maß ihrer Verhältnisse negativ aufeinander bezogen (siehe Negation). Der Entstehungsgrund von Verdrängungen ist immer eine Notlage der Selbstwahrnehmung. Es können die Bezüge der Wahrnehmungen im Gedächtnis leicht in Konflikt in ihrem Selbstwrt geraten und diesen schwächen oder sogar gänzlich bedrohen, ihre Selbstwahrnehmung widersinnig machen, wenn der wesentliche Gehalt ihres Erkenntnisvermögens gegen sich selbst abgespalten ist. Wenn sich darin Inhalte von Erinnerungen eröffnen, die gegenwärtige Empfindungen nicht wahrhaben können, weil sie der Selbstbeziehung ihrer Gefühle zuwider sind, gerät sie in eine schlechte Unendlichkeit und entwirklicht ihre Erkenntnisse. Deren Gegenwärtigkeit wird dadurch verunmöglicht, dass die gegenwärtigen Ergeignisse die Gefühle aus vergangenen Erlebnissen nicht zulassen können, weil und sofern deren Lebenszusammenhang sich der Erkenntnis entzieht, eben weil ihr die verdrängten Selbstgefühle vorauseilen und nur noch eine abgespaltene Erkenntnis "erinnert" werden kann (siehe auch Zwangshandlungen). Der Grund hierfür liegt in einer Wahrnehmungsidentität, die fremde Geschichte einverleibt hat (siehe auch Selbstentfremdung), z.B. aus symbiotischer Selbstbehauptung eine im Grunde unmögliche Selbstbeziehung, eine grundlegende Lebensangst entwickelt hat. Es entsteht hieraus eine Absicht, diese Gefühle der Wahrnehmung zu eintziehen und sie durch ein Verhalten abzudrängen, die eine Selbsttäuschung bewirken. Deren Vergegenwärtigungen lassen dann allerdings einen Widersinn erkennen, der sich in widersprüchlichen Verhältnissen fortbestimmt. Verdrängt werden zum einen Ereignisse, die ihre Geschichte leugnen müssen, was zugleich eine Wahrnehmung betreibt, die über ihre sinnliche Beziehung, die sie wahrhat, hinweg täuschen muss. Von daher ist die Verdrängung die Geschichte, von der sie absieht, Abstraktion des Sinnbezugs, den ein Ereignis hat, das nicht wirklich da sein kann. Weil sich dadurch qualitativ eine Abstraktion von den bestimmten Inhalten ergibt, ist deren Rückkunft nicht möglich, nicht realisierbar, denn von was abgesehen wurde, kann sich nicht einfach wieder unmittelbar wirklich in Beziehung zeigen. Es können sich deren Regungen nur abstrakt allgemein als Erregungen darstellen. Hieraus bezog Sigmund Freud die Katgorie der "Triebbesetzung", die allerdings das Problem der Verdrängung nur naturmythologisch verschleierte. Es geht bei der Auflösung von Verdrängungen nicht um Triebe, sondern ganz im Gegenteil um die Schwierigkeit, auseinandergefallene, bzw. von ihrer Wahrnehmung abgetrennte Inhalte Erinnerungen an einem Ort zu rekonstruieren, der nur eine Brücke zur Wahrheit bieten kann und von daher vielen möglichen Irrtümern ausgesetzt ist. Je näher die Wahrnehmung an ihren Widersinn durch konkretes Erleben und Erfahren gebracht werden kann, desto sinnfälliger, weil dichter, lässt sich ein Eindruck auf verdrängte Inhalte einer Selbstentfremdung beziehen. Eine Abdrängung bestimmter Gefühle vergangener Eindrücke kann zunächst zwar kräftigend sein, wenn dabei ein bestimmtes Verhalten oder auch ein Umgang ermöglicht wird, der ihre Verarbeitung, also die Abarbeitung der Bedrängung ihrer Eindrücklichkeit durch eine Annäherung an ihr wahres Verhältnis zugänglich wird. Darüber hinaus kann die Wahrnehmung allerdings auch reaktionär werden, sich solchem Fortschritt verschließen und zu einer Blockade der Erkenntnis werden, ihren wesentlichen Inhalt aus der Gewissheit ihres Bewusstseins entfernen, wenn sich das Bedürfnis der Selbstbeziehung dem der Wahrnehmung, also des Wahrheit nehmen widersetzt und überstellt und sie entgegenwärtigt. Es ist ein Produkt der Psyche und ihrer Absichten. Sie macht durch die Bestimmung von Ereignissen der Wahrnehmung, von ihrer Erlebensweise Verhältnisse wahr, die nicht das sein können, was sie sind, sondern wahrmachen, was sie sein sollen, die darüber hinwegtäuschen, indem sie durch die Herstellung bestimmter Ereignisse etwas wahrhaben, was Menschen in dieser Form nicht wahrnehmen können, weil durch die Absichten der Psyche darin etwas wahrgemacht wird, worin ihre Absicht den Sinn der Wahrnehmung, die Beziehung von Empfindung und Gefühl, umkehrt und funktionalisiert (siehe auch Verdrängungsmechanismus). Entgegenwärtigung entsteht aus der Entwirklichung eines Verhältnisses, das sich widerspricht. Sein Grund zeigt sich nicht, sondern setzt sich hinter dem Rücken der Beteiligten durch und verlangt nach einer Gegenwärtigkeit, die substanziell grundlos erscheint. Vergegenwärtigung soll das abwesend gemachte der Form nach herstellen, ist das zur Anwesenheit bringen eines abwesenden Sinns, der im Gedächtnis sein muss, weil er die Form dieses Verhältnises als bestimmte Form wahrhat, als diese aber nicht erkennen kann. So wird eine objektive Formbestimmung dadurch zu einer subjektiven, dass sie in ihrer psychisch gewordenen Absicht nach Vergenwärtigung strebt. Was eine Seele zu ihrer Selbstvergegenwärtigung nötig hat, wird hierdurch zu einem psychischen Verhältnis, das sich ihr entfremdet. Durch den Drang nach deren Vergegenwärtigung, wenn er zum Trieb wird, wird das Gedächtnis zum Ort einer negativen Bestimmtheit der Wahrnehmung und vor allem der Empfindung. Die Psychologie spricht dann von Verdrängung. Die Psyche muss sich zum Erhalt ihrer Selbstbehauptungen gegen die hierbei störenden Wahrnehmungen verhalten und das ausschließen, was sie in Frage stellen könnte, was sie also wahr hat und nicht wahrnehmen darf, weil ihr hoch entwickelter und in der Symbiose ihrer Selbstbehauptungen verselbständigter Narzissmus jeden Zweifel fürchtet, weil er unbrüchlich, also unbezweifelbar sein muss, denn er gründet gerade darauf, das ihre symbiotische Selbstbehauptung aus den Einverleibungen ihrer zwischenmenschlichen Verhältnissen zehrt und deren Widersprüche zugleich aufzulösen hat. Sie entwickelt sich gegensinnig und verschafft sich einen Gegensinn, der die Bedrohung ihrer abstrakten Identität vorwegnimmt, indem er diese für sich unmöglich macht. Die Verdrängung einer Wahrnehmung wird durch diesen Gegensinn betrieben, der als eigenständige Wahrnehmungsform gegen einen Inhalt auftritt, der wahr gehabt wird, aber nicht wahr sein soll, um eine notwendige Selbstbehauptung nicht zu gefährden. Dieser Gegensinn wird in der Absicht betrieben, diese Wahrnehmung durch eine Vorstellung auszuschließen, die sie verstellt und verkehrt. Er bezieht seine Substanz aus dem abwesenden Sinn einer Symbiose, der durch diese Vorstellung vergegenwärtigt wird. Es handelt sich also um eine in sich verkehrte Selbstvergegenwärtigung, die sich dadurch beweist, dass es Angst macht, ihre Absicht zu erkennen. Diese Verkehrung zu bearbeiten erfordert die Verarbeitung der Angst als Ausdruck einer symbiotischen Selbstbehauptung. Jede so genannte psychische Krankheit drückt eine Störung der Aufmerksamkeit ihrer Wahrnehmungen aus, die ihre Wahrnehmungsidentität entstellt. Die psychischen Phänomene ihrer Störungen, besonders der psychischen Depressionen und Zwänge offenbaren eine nicht gelungene organische Einheit, die psychische Kräfte in Gang gesetzt hat, die ihre Natur bestimmen, die als Formbestimmung ihrer Einheit eine Abstraktion ermächtigt haben, die im Nachhinein ihrer Krise ihrer Verwirklichung vorauseilen, um sie schon auszuschließen, bevor sie entstehen könnte (siehe hierzu auch Verdrängung). Der Grund einer jeden Aufmerksamkeitsstörung liegt daher in den Wahrnehmungsverhältnissen, worin das Wahrgenommene dem Wahrgehabten widerspricht (siehe hierzu auch erzieherische Beziehung). So bedrängt z.B. eine psychische Depression die Macht einer Selbstwahrnehmung, die ihrem Selbstgefühl unterliegt, die ihre Gefühle beherrscht, wenn sie ihre Empfindungen von sich abstoßen müssen. Und Zwangshandlungen suchen übermächtige Gefühle durch ein Verhalten gegen ihre Verhältnisse auszuschließen, die ihre Empfindungen nötig haben. Das Leben einer isolierten Zwischenmenschlichkeit in den Lebensburgen einer burgherrlichen Kultur - besonders wo es in symbiotische Selbstbehauptungen geraten ist - muss die Gesellschaftlichkeit seiner Generationen leugnen und verstrickt sich zunehmend in den Blähungen ihrer Eindrücke und Ausdrücke, ihre Wahrnehmung durch das Erleben in ihren Blasen entstellen oder verrückt machen. Verdrängen kann man etwas oder jemanden, indem man es oder ihn in den Hintergrund drängt, ausschließt oder ersetzt. Es ist lediglich die Art, worin sich die Erzeugung einer Abwesenheit unterscheidet. Aber seine Anwesenheit, die damit ja nicht ausgeschaltet ist, wirkt dennoch ganz verschieden, je nach dem, in welcher Form sie fortbesteht. Im Hintergrund wirkt sie durch den Vordergrund hindurch, also durch das, mit was sie verstellt ist. Als Ausgeschlossenes wirkt es durch die Grenzen hindurch, durch die Mauern, die es verheimlichen, unheimlich machen. Im Ersatz wirkt es unmittelbar durch Täuschung, also dadurch, dass es sich als etwas anderes dasrstellt, als es in Wahrheit ist. In diesen Unterschieden wirken die Verdängungsmechanismen, die allerdings etwas ganz anderes sind, als eine Mechanik es sein kann, denn sie stehen in einer dialektischen Beziehung, in der substanziell eine Form durch das bestimmt ist, was sie nicht sein kann und dennoch sein muss, was ihren Inhalt ausmacht (siehe Formbestimmung). Es ist die doppelte Bestimmung des Verhaltens, das sich in seinem Verhältnis verfangen hat, in dem was unmöglich sein kann, obwohl es wahr ist. Es erscheint daher in einer verkehrten Form, in einer Verkehrung seiner Wahrheit als Täuschung. Der Grund für diese Täuschung ist die durch eine Empfindung negierte Gefühlsidentität, die durch das ausgeschlossen wird, was darin wahrgehabt ist. Die Psyche schließt sich als Gedächtnis der Selbstgefühle gegen diese Wahrheit ab, um ein Selbstgefühl zu bewahren, das sich nicht mehr bewähren kann, das also eine Psyche gegen diese Wahrnehmung bewahrheiten muss, die durch diese in Frage gestellt ist. Sie erzeugt daher eine "Fehlleistung", die im Grunde nur ihre eigene Wahrheit alseine Täuschung herrichtet, mit der die Wahrnehmung "reibungslos" intakt zu bleiben scheint, während sie allerding ihre Gegenwärtigkeit in dem Maße verliert, wie sie hiermit ihre Gewissheit sich entfremdet. Ihre Gegenwart wird durch die psychischen Absichten bestimmt, die sich gegen ihre Wahrnehmung als Ganzes richten. Diese Beschreibung scheint zunächst der von Sigmund Freud sehr nahe zu stehen. Sie eröffnet aber eine gänzlich andere Erkenntnis: Während Freud die verdrängten Anteile in einem "Unbewussten" vermutet, liegen sie hier in der Wahrnehmung selbst und damit in dem zwischenmenschlichen Verhältnis, in welchem sie stattfindet. Die Folge hieraus ist, dass die Erkenntnis der Verdrängung unmittelbare Kritik an diesem Verhältnis bewirkt, während bei Freud eine unendliche innerpsychische Vefolgungsjagd aufgenommen wird, die sich Psychonanalyse nennt und die "Klienten" eher an einen damit gestarteten analytischen Prozess bindet, als dass ihm diese oft simple Erkenntnis zu ihrer Emanzipation gereichen kann. Nicht selten wird damit das Verdrängte durch die Psychoanalyse vertauscht und damit zu einer gedoppelte Verdrängung, also in sich unendlich. Verdrängung ist als kulturspezifischer Begriff vor allem ein Ausdruck der Psychoanalyse, der den Vorgang eines Ausschlusses beschreiben will, durch welchen die Psyche dem wachen Bewusstsein eine Wahrnehmung entzieht, die damit aus ihm herausgedrängt wird und dennoch in die ausschließlich verbliebene Wahrnehmung als Unbewusstes hineinwirkt. Die Verdrängung richtet sich in dieser Auffassung daher gegen Wünsche, die das Bewusstsein nicht erreichen dürfen, die also nur unbewusst weiterwirken können. Die Psychoanalyse sieht Verdrängung in einem rein subjektiven Zweck des Erlebens begründet, nämlich der Unlust-Vermeidung, in welcher aber zur Aufrechterhaltung der Verdrängungsarbeit Energie verbraucht würde. Sie ist hiernach eine zrikulär gewordene Unlust zugunsten einer ihr fremd gewordenen Lust, also nicht durch eine widersprüchliche Erkenntnisse begründet (siehe hierzu den Widerspruch von Empfindung und Gefühl oder dem Wahrnehmen und dem Wahrhaben). Weil die Psychoanalyse in der Verdrängung nicht den Ausschluss eines unmöglich gewordenen Bewusstseins objektiv begreift, kann sie auch nicht die Unmöglichkeit einer Gewissheit in bestimmten zwischenmenschlichen Verhältnissen auffassen. Deshalb begründet sie eine Verschiebung der verdrängten Wahrnehmungsinhalte in unbewusste Bereiche, die nicht aus den Wirkungen eines obejktiven Selbstgefühls sich erklären und verändern lassen, sondern lediglich durch Introspektion zugänglich seien. Der Begriff soll ihr zufolge zugleich die Entstehung von Unbewusstem beschreiben, das durch Verdrängungsmechismen abgeschottet würde. In der Tat handelt sich hierbei um eine dialektische Beziehung in einem unmöglich gewordenen Bewusstsein, das sich darin erhält, sich gegen das Ausgeschlossene zu errichten, also dessen Ausschluss permanent zu ernmeuern. Das Bewusstsein ist hierbei in einen subjektiven Zirkel verfallen, den es nur auflösen kann, wenn das dem Bewusstsein als Ganzes unmöglich gewordene sich dahin emanzipiert, dass es als seine Not und als Notwendigkeit einer lebendigen Wahrnehmung in ihrer Angst wieder eröffnet werden kann. Von daher entspricht die Psychoanalyse durchaus einer wirklichen Problemlage; sie kann diese aber nicht zu einem wirklichen Lebensverhältnis eröffnen, weil es dieses bei ihr nur personifiziert gibt. Weil das Unbewusste nach dem Verständnis der Psychoanalyse als Trieb zur Realisierung eines unmöglichen Wunsches verstanden wird, letztlich als Triebkonflikt, sei seine Abdrängung durch "Ich-Leistungen" nötig, welche die Verdrängungsmechanismen betreiben. Die Verdrängung ist hiernach ein Begriff konflikthaften Begehrens, welcher aufgelöst werden müsse durch Bewusstsein und Selbstdisziplin (Funktionen des sogenannten Über-Ichs). Darin verbirgt sich der Zynismus der Psychoanalyse gegen den Schmerz der Erkenntnis (s.a. Verzweiflung), wie er ihr in der ganzen Fassung des Verhältnisses von Bedürfnis (Begehren) und Wirklichkeit (Realität) zugegen und wie er als Zwangsverhältnis von Geist und Sinn der ganzen Aufklärung zu eigen ist. Der Vorgang dessen, was mit Verdrängung gemeint ist, ist duch das Wesen objektiver Gefühle zu begreifen. Das sind objektiv verselbständigte Gefühle, welche ihre Subjektivität im Zweck von Lebenserhaltungsinteressen als notwendiges Mittel bestimmt und sich diesen unterworfen und schließlich darin aufgehoben haben. Ein Mensch, der somit Teile seiner Subjektivität verdrängt hat, lebt im permanenten Konflikt zwischen Vergegenwärtigung und Selbstvergegenwärtigung. Sobald die Vergegenwärtigung durch Widerspruch der Selbstvergegenwärtigung bedrängt ist, können sich innere Wesentlichkeiten der Seele entwickeln, die keine Anwesenheit haben dürfen. Das macht dann die von Freud und anderen Autoren der Psychoanalyse als "Verdrängungsmechanismen" beschriebenen Ansonderlichekeiten des seelisch begründeten Verhaltens aus. Hier handelt es sich nicht um einen "Triebkonflikt", welcher den Menschen eine Unangemessenheit ihrer Seele an die Welt zuweist, sondern um einen Identitätskonflikt als Widerstreit zweier Wahrheiten, die nicht gleichzeitig anwesend sein können. Der Grund hierfür liegt in ihrem Widerspruch, in der notwendigen Bezogenheit und Ausschließlichkeit ihres Leidens. Tatsächlich kann solche Wahrnehmung nur sein, wenn etwas, das sie wahrhat, ausgeschlossen sein muss und nur in der Negation vergegenwärtigt werden kann. So wid dem Gedächtnis das Verkehrte seiner Erinnerung nur als Verkehrung der Wahrnehmung erträglich, die in ihrer Wirklichkeit nicht wahr sein darf. Die Seele macht sich darin geltend, dass sie Absichten verfolgt, welche bestimmte Wirkungen ausschließen und macht damit für sich wahr (siehe Wahrmachen), was nicht wahr sein kann. Von daher vollzieht sie selbst eine Verrückung, die ihr den Lebensraum zurechtrückt, in welchem sie ihre seelische Identität findet, allerdings mit dem Tribut, dass sie vor ihrer eigenen Wirklichkeitsform selbst Angst haben muss, weil sie davon bestimmt wird (siehe auch Scheinwelt). | ![]() |