Eine Beziehung verselbstandigt sich, wenn und wo ihr Inhelt selbst zur Form, somit die Form selbst substanziell wird und als diese sich qualitativ wie eine Institution verhält (siehe z.B. Familie). Von daher erscheint sich auch eine Gesellschaft durch das Verhalten im Verhältnis ihrer vereinzelten Individuen als infoeinzelnePersönlichkeiten des öffentlichen Rechts durch ihr Gemenge von privaten Persönlichkeiten als Masse selbst schon als eine menschliche Gesellschaft (siehe auch Verallgemeinerung). Die Abstraktionskraft ist die Wirkung einer antäußerten Beziehung. Sie entsteht im Trieb ihres Unfriedens in einer unbefriedigten Beziehung, die sich sinnlich verselbständigt hat, die also gewalttätig wird, wo und weil sie unsinnig geworden, wo sie substanziell außer sich geraten ist und im Trieb ihrer wesentliche Lebensäußerung entstellt und in ihrer Entstellung entstellt sit, die sie verrückt macht. Am Anfang stand die Abstraktion, die ihre Wirklichkeit entzweit, weil sie die Inhalte auf die Substanz ihrer Beziehungen reduziert. Weil in einem abstrakten Verhältnis sich daher die Form zunehmend entleert, sich von ihrem Inhalt ablösen muss, bestimmt sich das mit der Trennung von Form und Inhalt seiner Beziehungen gespaltene Verhältnis nun auch wirklich abstrakt. Das somit veränderte Verhältnis reduziert die Qualität seiner Beziehungen und bestimmt schließlich sich selbst über die Masse (Quantität) ihrer Form. Diese entleert nun selbst ihre Verhältnisse und nichtet ihre inhalte durch das abstrakte Verhalten ihrer Vermittlung und wandelt ihre abstrakte Substanz zum Inhalt ihrer Form. Mit ihrer zunehmenden Verallgemeinerung bestimmt das schließlich auch die Inhalte ihrer Beziehungen, die durch ihre Form (siehe Formbestimung) verkehren, weil sie durch ihre Allgemeinform selbst auch die Verkehrung des Wesens der einzelnen Beziehungen zu ihren von einander isolierten Inhalten betreiben. Das abwesende Wesen vermittelt dann das anwesende un bestimmt seine Beziehungen. Diese Schlussfolgerung hat Marx am Beispiel der Wertform aufgezeigt, wie und warum die abstrakt allgemeinen Beziehungen einer Äquivalentform durch die allgemeinen Bestimmungen der Gleichsetzung von Waren, also über ihre an und für sich gleichgültige Vermittlung einer im Allgemeinen verselbständigten Form. So entsteht die allgemein besonderte Geldform, die das abstrakt Allgemeine der Äquivalenzen als Wert der Tauschwerte, die über ihre einfache Wertformen als Preise gegen die hierdurch vereinzelten Inhalte der Gebrauchswertebestimmen. Wo eine Form sich als Form für sich hernimmt, deren Beziehungen auf sich beschränkt und zurückwirft, sich selbst aus ihrem Dasein reflektiert und vereinseitigt (siehe Abstraktion), da bestärkt sie sich gegen ihren Inhalt (siehe Dialektik). Weil sie sich also durch sich selbst außer sich durch eine negative Identität begründet, hat sie durch ihre Verallgemeineung verdoppelte Wirkung einer inhaltslose Form und wird durch seine negative Identität gegen deren Inhalte mächtig, zur Formbestimmung von Inhalten. Wenn Inhalte nicht für sich durch sich sind, sich also nur durch die Form ihrer Natur, als Naturalform für sich verwirklichen können, wenn sie ohne Form nur abwesend sind (siehe Wesen), können sie sich nur über die Formbestimmungen ihres Daseins, durch die Abwesenheit ihres Wesens, durch ihre Abstraktion von sich veräußern, sich entäußern (siehe Entfremdung) und so zu einer äußerlichen Macht gegen ihren Inhalt werden. Nur in den den Formen ihres Daseins, nur durch ihre Form für sich können sie wesentlich erscheinen. Form und Inhalt erscheinen in ihrem allgemeinen Verhältnis durch einander verkehrt, jedes für sich durch andres, weil durch die Formen ihrer natürlichen Erscheinung deren Formbestimmung herrscht (siehe hierzu Warenfetischismus). Sie haben nichts mehr zu erzählen, weil sie für sich selbst auch nur als Form einer fremden Macht für sich selbst (siehe auch fremde Kraft), also als verdoppelte Form entäußerlicht da sind, weil sie sich nurmehr in Zahlen, also rein quantitativ darstellen lassen (vergleiche hierzu auch die Entstehung von Geld). "In der Macht des Geldes, in der Verselbständigung des allgemeinen Tauschmittels, sowohl der Gesellschaft wie den Einzelnen gegenüber, tritt die Verselbständigung der Produktions- und Verkehrsverhältnisse überhaupt am deutlichsten hervor." (MEEW 3, Seite 380) Eine Verselbständigung entsteht also als eine selbständige Form in einerm Verhältnis, das sich durch die Aufhebung seiner Inhalte (siehe Widerspruch) gegen sich selbst gekehrt hat (siehe Verkehrung), indem es die bloße Form seiner Beziehungen bestärkt, so dass es sich nur noch in seiner bloßen Substanz darstellen kann. Indem eine inhaltliche Form sich durch jede Aufhebung ihrer Inhalte in ihrer Substanz verdoppelt, wird diese abstrakt allgemein berstärkt und hierdurch selbst zu einer Formbestimmung (vergleiche hierzu die Geldform), die sich ihrer Inhalte entzieht, gegen sie gleichgeltend wird (siehe Gleichgültigkeit) und von ihrer immer unnötiger werdenden Form zehrend Macht über sie gewinnt (siehe z.B. auch das Zahlungsmittel Geld, wie und warum es im Gegensatz zum Kaufmittel Geld zum Subjekt aller Märkte wird). Wenn Kinder selbständig werden, so stehen sie gegenüber ihren Eltern" auf eigenen Füßen", sagtr man. Wenn sich aber etwas verselbständigt hebt es sich ab, wird zum Selbstlauf, dreht sich jenseits jeder erkennbaren Begründung um sich selbst und verbraucht seine Substanz durch die Trennung von allem, was hierfür Inhaltliche Beziehung wäre. Es tritt nicht nur aus einem Verhältnis aus, sondern verhält sich hiergegen im Selbstbezug, bezieht sich ausschließlich auf sich, wird nicht nur unabhängig, sondern sich selbst Grund genug, im Ausschluss seiner Bezogenheiten, also isoliert zu existieren. Es ist das Für-Sich-Sein von etwas,, das an und für sich dadurch schon etwas anderes sein müsste als das, was es ist und woher es entstanden ist, das seine Beziehung verloren hat, deren "Schmerz" (Hegel) aber in sich und nur für sich fortträgt und damit total wird (siehe auch Totalitarismus). Es ist eine Selbständigkeit, die durch eine Selbstentfremdung entstanden ist und aus der Trennung zehrt und sich zugleich selbst dabei verzehrt, weil es Teil von anderem bleibt, und doch für sich ganz sein muss (siehe auch Dialektik). Selbständigkeit meint Unabhängigkeit, die Beziehung aus eigenem Stand, der allerdings immer vieles voraussetzt, vor allem eine Vielfalt von Beziehungen in der ganzen Welt, die so reichhaltig sind (siehe auch Reichtum), dass sie sich in vielem erkennen und nicht von ihrem Grund und Boden sich ablösen, sich nicht abtrennen müssten. Wo sie aber nur auf sich zurückkommen und somit selbständig erscheinen, werden sie zu einer Formbestimmung für sich. Es handelt sich in dieser Form dann um eine sich ausschließende Beziehung, die selbst ausschließlich für sich zu bestehen scheint, sich nur selbst bestätigen kann - ein Widersinn in sich. Dies verlangt aber auch, dass ihre Ausschließlichkeit nur formell ist, ihr Inhalt also nicht ihre Form selbst ausmacht, sondern sich darin ausschließend, sich selbst also auch als Fremdbestimmung reflektiert. Verselbständigung von Bestimmungen setzt eine solche Formbestimmung voraus, eine Bestimmung durch die Form, die aus fremder Kraft einen eigenen Trieb entwickelt, in welcher sie an und für sich so sein kann, wie sie sich auch zu sich verhält. Da dies aber nicht allein durch sich ist, weil die Form ja fremden Inhalt reflektiert, verlängt es eine beständige Erneuerung der Substanz, die diese Form bewahren muss. Von daher gerät eine Selbständigkeit immer irgendwann in Not, weil sie als Erscheinung vielfältiger Beziehungen und Verhältnisse notwendige Schlussfolgerungen betreibt, die sich nur in Widersprüchen verhalten und beschließen können. Dieser Vorgang wird gerne von der bürgerlichen Wissenschaft ideologisiert, weil sie meist an den Formbestimmungen festhalten will (Ideologischer Begriff). | ![]() |