Faschismus ist eine politische Herrschaftsform die besagt, dass Staatsgewalt "durch die Rute" (ital.: fascies) als Züchtigungsmittel, also durch körperliche Gewalt gegen das persönliche Leben der Menschen durchgesetzt wird und ihre Persönlichkeitsrechte (Recht auf Freiheit, Gleichbehandlung, spontane Äußerungen in Versammlungen usw.) dem Zweck staatspolitischer Ordnungsmacht unterwirft. Faschismus meint im Doppelsinn auch "Bündelung durch Gewalt" und betreibt einen Rückfall des Kapitalismus in feudalistische Herrschaftsformen, wo der Kapitalismus sich zu einem Feudalkapitalismus entwickelt hat. Das setzt voraus, dass die bürgerliche Gesellschaft sich destabilisiert hat und mit der Nichtung ihrer wirtschaftlichen Beziehungen ein soziales und kulturelles Vakuum entstanden ist, das mit sozialer Gewalt kompensiert wird, weil viele Menschen aus ihrem bürgerlichen Leben ausgeschlossen und deklassiert wurden. Weltfaschismus ist eine Machtbündelung, die durch "Weltordnungskriege" gegen Länder und Staaten deren soziale Strukturen destablisiert, wenn sie in Zeiten der kapitalistischen Krise mit den Machtzentren des Kapitals nicht konform gehen, sich den zentralen Interessen des Finanzkapitals widersetzen. Er basiert auf der Notwendigkeit einer Krisenüberwindung des globalisierten Kapitalismus (siehe Globalisierung), wenn dessen Wertdeckung nicht mehr durch Arbeit, sondern durch Bodenschätze eingebracht werden muss. Das sind die Erträge der Grundrente, die sich als letzte Systemretter erweisen, wenn sie mit Gewalt "erworben" und stabilisiert werden und ihre Preise aus Preisdiktaten bestehen (siehe Petro-Dollar). Schließlich bilden sie die Grundlagen jeglicher Produktion (Energie, Rohstoff). Der Heilsgedanke als Erlösungsprinzip wird hier nicht mehr national verstanden, sondern bezieht sich auf die Welt, welche aus konfliktunfähigen Kulturen bestehen soll, die sich in ihren geistigen und religiösen Antrieben gegenseitig in die Vernichtung treiben. Der Weltfaschismus entspricht damit einem Kulturalismus, in welchem Weltmachtinteressen durch Diskrimitation von fremden Kulturen durchgesetzt und hierauf bezogen Kriege als für den "Weltfrieden" notwendig begründet werden sollen. Er nutzt eine Tendenz, in welcher sich im weitesten Sinne die geistigen Strömungen im Verstand des Weltbürgertums wiederfinden, wenn dort auf die Bedrohung des Weltfriedens durch kulturelle Niedertracht und Terrorismus verwiesen und dies zunehmend - z.B. von den Neocons - als Begründung von Staatsgewalt, Politik und "Militäreinsatz" hergenommen wird (siehe Hitler-Formel). Das Prinzip des Übermenschen lebt darin unbeschadet als Weltherrschaft des Guten auf und wird sogar von der Linken teilweise rezipert und mitgetragen. Tatsächlich strebt in der Weltpolitik der Übermensch dazu, sich als übermenschliche Kulturmacht zu etablieren (siehe Huntington). |