"Mit der Verwertung der Sachenwelt nimmt die Entwertung der Menschenwelt in direktem Verh�ltnis zu." (MEW Band 40 Seite 511) Nicht alles, was so da ist, hat einen Wert. An sich hat Natur keinen Wert, weil die Natur vor aller Wertsch�tzung schon eine allgemeine Ressource des Lebens ist - ganz gleich welcher Aufwand und welches Gesch�ft mit ihr betrieben wird. Jeder Wert t�uscht �ber die Ressourcen des Lebens hinweg. Nur was nicht wirklich ist, kann einen Wert haben, den man zu sch�tzen wei�, weil es einen Aufwand braucht, um es zu erzeugen was nicht wirklich da, was abwesend, was nicht wirklich erkennbar ist. Wert kann daher nur haben, was n�tig zu haben ist und einen substanziellen Aufwand darstellt, der zumindest als Tatsache des Lebens potenziell bekannt ist (siehe Sein) und den man von daher, soweit er nicht wirklich, also nicht da ist (siehe Dasein) zu sch�tzen wei�. Es handelt sich dabei immer um die Einsch�tzung eines Aufwands f�r die Herstellung von etwas - einer Sache oder einem Dienst oder einer Per�nlichkeit - die von ihrer Entstehung getrennt wahrgenommen wird, auch wenn hier�ber noch nicht praktisch verf�gt werden kann. Sie wird durch eine Bewertung nach dem eingesch�tzt, was sie in dieser verselbst�ndigten Form ihrer Existenz f�r die Menschen aus der Notwendigkeit ihrer Erzeugung heraus schon sein m�sste, bevor sie wirklich f�r wahr genommen wird. Wertsch�tzung ist daher ein unangemessener Ausdruck, denn es handelt sich nicht um eine Sch�tzung, sondern um ein Wissen um diesen Aufwand und ist daher eine Beziehung zu etwas oder jemandem, zu dem man in einem unbestimmten Verh�ltnis steht, das ungewiss ist, weil sie keine Entwicklung hat, die Geschichte aufweisen kann. Darin bezieht man sich auf etwas, das begehrt wird, weil es nicht allgegenw�rtig und nicht ohne Aufwand zu haben ist, etwas, das Menschen in irgendeinem Sinne befriedigen und bereichern w�rde, wenn man es denn als Eigenes, als Eigentum h�tte. Im Unterschied zu einer Bewertung ist Wertsch�tzung eine Sch�tzung, die keinen wirklichen Wert zu erkennen sucht, sondern auf dem Interesse einer Aufschatzung von Selbstwert beruht (siehe hierzu auch Selbstveredelung), den sie aus einem impliziten Vergleich von dem gewinnt, was ein anderer Mensch an Wert in der Beziehung auf das eigene Selbstwertgef�hl haben soll, was er also sein sollte, um im Gef�hl Wert darzustellen. Es ist die Bewertung eines Sollens von etwas, was nicht wirklich da ist, was aber in einem zwischenmenschlichen Verh�ltnis sich bilden soll, damit die Menschen darin ihre Selbstverwertung optimal betreiben k�nnen. Es ist also eine Art Schatzbildung f�r einen Vorschuss an Zwischenmenschlichkeit, worin die Selbstgef�hle einander im Abstand zu ihren Gef�hlen begegnen um f�reinander sich ihres Selbstwerts zu versichern und fortzubilden. Sie werden sich allerdings schnell an ihrer Besicherung verschulden, ihrer gegenseitigen Versicherung schuldig machen, weil sie nicht das sein k�nnen, f�r das sie sich wahrmachen sollen, um als Wertr�ger ihrer Selbstbeziehung in Beziehung zu sein. Ihre Schuldgef�hle werden somit zur allgemeinen Grundlage f�r eine Gemeinschaft, in der sie f�reinander Wert sein und und diesen als allgemein notwendigen Selbstwert tragen m�ssen, indem sie sich weitgehend von ihren Empfindungen entfernen und ihre Geltungsbed�rfnisse aneinander best�rken, um sich ein Gemeinwohl durch Wertsch�tzung zu schaffen, in welchem jede Selbstachtung f�r einen allgemeinen Selbstwert ver�u�ert wird. Wertsch�tzung ist immer die Produktion eines Wertes zum Zweck der Veredelung einer Pers�nlichkeit, zur wechselseitigen Selbstveredelung. Es mag den Menschen dabei zwar so scheinen, dass sie darin nur ihren Wert erf�llen und einl�sen. Dieser entsteht aber erst wirklich in dieser Unterwerfung unter einen nicht vohandenen, also nur gesch�tzten und von daher wertgesch�tzten Gemeinsinn, weil es diesen Wert ohne jenen Sinn nicht geben kann. Auch wenn es schlechte und gute Eigenschaften einer Sache, eines Menschen usw. f�r den geben mag, der eine Bewertung n�tig hat, so gibt es dennoch keinen Wert an sich. Das mit der Wertsch�tzung vermittelte Werturteil spricht nur seine blo� formelle Beziehung auf diese aus. Was mir selbstverst�ndlich ist, muss ich nicht bewerten. Eine Bewertung stellt immer ein �u�eres Verh�ltnis dar, die Beziehung auf einen �u�eren Gegenstand, einem Gegenstand, von welchem ich mich getrennt f�hle und meine Beziehung selbst als Isolation leide, als Mangel meiner Bezogenheit, den ich in der Bewertung �berwinde. Ich bewerte etwas, wenn mir daran etwas fehlt, das also einen Wert bekommt, weil es nicht vollst�ndig da ist, nicht als ein vollst�ndiges Ganzes f�r mich da ist. Bewertung ist eine R�ckbeziehung, in welcher �u�eres mir zum Inhalt wird. Denn was etwas einem Menschen bedeutet, kann nicht bewertet werden; es ist seine bestimmte, sinnhafte Beziehung, die er dazu hat und die seine Empfindung ausmacht. Im Unterschied hierzu erkundet eine Wertsch�tzung das Ma� einer G�te, die Quantifizierung einer bestimmten Qualit�t, die eine Sache, ein Ereignis oder ein Mensch oder Tier nicht nur f�r einen Menschen, sondern allgemein und gesellschaftlich hat. Es geht also immer um eine Beurteilung dessen, als in den Verh�ltnissen der Wertsch�tzung als gemeinschaftlicher Wert gelten soll Bewertung beruht erst mal auf einer Gedankenabstraktion als ein Urteil aus einem abstrakten Sinn heraus, ein Urteil ohne Teil und Ganzes, ohne Grund. Umgekehrt besteht eine Bewertung objektiv als Realabstraktion in einem Wertverh�ltnis, solange darin gesellschaftliche Notwendigkeiten vermittelt sind, gleichg�ltig, wie dies subjektiv beurteilt wird. Wo subjektive und objektive Bewertung zusammenf�llt ist der Kreis geschlossen. In der Wertsch�tzung wird der Wert erst hergestellt, an dem der Selbstwert gesch�tzt und gemessen wird. Gut ist, was gef�llt, auch wenn schlecht ist, was Gefallen macht. Nur durch Gef�lligkeitein kann sich Wertsch�tzung auch wirklich zeigen und Wirkung haben. |
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