"Sieht man nun vom Gebrauchswert der Warenkörper ab, so bleibt ihnen nur noch eine Eigenschaft, die von Arbeitsprodukten. Jedoch ist uns auch das Arbeitsprodukt bereits in der Hand verwandelt. Abstrahieren wir von seinem Gebrauchswert, so abstrahieren wir auch von den körperlichen Bestandteilen und Formen, die es zum Gebrauchswert machen. Es ist nicht länger Tisch oder Haus oder Garn oder sonst ein nützlich Ding. Alle seine sinnlichen Beschaffenheiten sind ausgelöscht. Es ist auch nicht länger das Produkt der Tischlerarbeit oder der Bauarbeit oder der Spinnarbeit oder sonst einer bestimmten produktiven Arbeit. Mit dem nützlichen Charakter der Arbeitsprodukte verschwindet der nützlicher Charakter der in ihnen dargestellten Arbeiten, es verschwinden also auch die verschiedenen konkreten Formen dieser Arbeiten, sie unterscheiden sich nicht länger, sondern sind allzusamt reduziert auf gleiche menschliche Arbeit, abstrakt menschliche Arbeit." (MEW Bd. 23, S. 51) Wo etwas Abwesendes wesentlich ist, kann es nur das Wesen einer Abstraktion sein - eben das, was tatsächlich bleibt, bloße Tatsache ist, wenn man von allem absieht, was wirklich da ist (siehe Dasein). Es ist das reine Material, die bloße Substanz der Elemente. die ihre Wirklichkeit und Macht aus ihrer Elementarform beziehen (siehe z.B. abstrakt menschliche Arbeit in der Elementarform, der Warenform des Reichtums der bürgerlichen Gesellschaft). Ein abwesendes Wesen ist ein Unwesen, ein Wesen der Abstraktion, das Wirkungen hat, die ihren Grund nurmehr außer sich haben können und hierdurch wie durch einen Zauber, wie der Dämonie einer Sachwelt wirken, die für die Menschen zu einem Fetisch wird, weil er das Verhältnis einer ihnen entzogenen, einer entfremdeten Vermittlung verkörpert, als Körper einer Entfremdung wirkt. Wert hat keine bestimmte materielle Substanz, ist immer nur in der Verhältnisform der Tauschwerte, ein gemeinsames Drittes in ihrer Preisbildung, ihre abstrakte Einheit. Daher ist er unmittelbar auch nicht zahlenmäßig zu erfassen, sondern nur durch seine Verhältnisse zu begreifen, in denen er seine Herkunft in seinem Dasein im Warentaiusch vermittelt. In der Wertform vollzieht sich seine Dialektik, die den Trieb, das Treiben von einer abstrakt Allgemeinen Substanz des Wertverh�ltnisses aufkl�ren kann. Der Wert bewegt sich darin zwischen dem Gebrauchswert als die nützliche Eigenschaft der Ware und dem Tauschwert, der Relation zu anderer Ware, in die dieser in gegensinnigen Positionen zwischen seiner Produktion und Nachfrage in der Warenzirkulation als ein quantitatives Verhältnis, als ein gesellschaftlich gültiges Quantum von Relationen ihres Wertseins verwirklicht wird. Dass die Herstellung von Waren durch Arbeit erzeugt wird, weiß jedes Kind. Es verwundert auch niemanden, dass das Quantum an Arbeit in ihrer Zeitdauer messbar ist. Warum aber soll dies, was alles so konkret fassbar ist, nicht ebenso zahlenmäßig erfassbar sein? Das liegt zunächst daran, dass die Relationen auf dem Markt, wo die Waren getauscht werden, erst im Nachhinein den Wert ihrer Arbeit je nach Angebot und Nachfrage verwirklichen, so wie er sich in den Preisen der Waren realisiert und sich an einer Gesamtsumme der verfügbaren Warenpreise, an ihrer Preissumme bemisst. Von daher muss man dort von ihrer Entstehung absehen. Und so realisiert deren Wert nur eine abstrakt menschliche Arbeit, und diese macht deshalb auch die gesellschaftliche Substanz der Wertform aus und ist die Grundlage der marxistischen Arbeitswerttheorie. Weil der Warentausch den Doppelcharakter der Ware als gesellschaftlich bewertetes Arbeitsprodukt zugleich als Wert für den einzelnen Nutzen im Privateigentum der Warenbesitzer vermittelt, bezieht sich die Wertsubstanz durch die Getrenntheit von beidem auf sich als Wert der Waren schlechthin. Der Gebrauchswert lässt sich einerseits unmittelbar nicht auf die Arbeit beziehen, die ihn hervorbringt. Und Dinge mögen vielfach nützlich sein; den Gebrauchswert als Eigenschaft der Ware haben sie aber nur auf dem Markt nur durch ihre Verkäuflichkeit. Der ist dort eben ihre Bedingung zum Kauf. Die Arbeit, welche ihrem Verkauf vorausgesetzt ist, wird daher nicht als konkrete Arbeitszeit zum Maß ihrer Bewertung. Dieses ergeht aus dem Verhältnis der Waren in ihrer Preisbildung, im Durchsatz ihrer Marktfähigkeit, worin das Verhältnis von Angebot und Nachfrage erst ausmacht, was für deren Bewertung als Produkt menschlicher Arbeit überhaupt gültig werden kann, eben als Durschschnittswert des im Warentausch erst realisierten Arbeitsaufwandes. Die Trennung von Arbeit und Bedürfnis, welche auf dem Markt an der Sache im Tausch aufgelöst wird, also die dort stattfindende Aufhebung der Arbeitsteilung, hat zur Folge, dass die Vermittlung der Waren selbst einen eigenständigen Inhalt, einen Wert der verdurchschnittlichen Arbeit ist, deren Produkte gekauft werden können, weil und sofern die Menschen Mittel für einen Tausch besitzen, ein Äquivalent nicht der aufgewendeten Kraft und auch nicht der wirklich zur Produktion dieses einzelnen Dings aufgewendeten Zeit, wohl aber der Zeit, die darin durchschnittlich nötig ist, um sie tauschbar zu machen. Der Warenbesitz erheischt im Tausch eben nur Ware, die zu besitzen ist - andere Besitztümer mit anderen Gebrauchswerten, Geld, Macht usw.. Erst die durchschnittliche Arbeitszeit, die für den Tausch von Waren auf dem Markt erbracht wird, für welche also sowohl die dort zirkulierende Warenmenge als Angebot, und die dort anstehenden realen Bedürfnisse der Menschen als Nachfrage ein Maß verlangen, macht ihren Wert substanziell aus. Konkrete Arbeitszeit, die für Untauschbares erbracht wurde, fällt damit aus. Überdurchschnittliche oder unterdurchscnittliche Arbeit machen die Pegel, zwischen denen sich das Durchschnittsmaß der getauschten Waren bildet: Ihr Wert als Substanz aller in ihrer Herstellung veräußerten durchschnittlichen Zeitmenge. Der Begriff des Kaptalismus als Wert war zur Zeit von Karl Marx in der Diskussion der bürgerlichen Ökonomie schon geläufig. Lediglich das, was Wertsein ausmacht, was also Wertsubstanz ist, war strittig. Substanz ist das, was die Bewegung des Begriffs begründet, was also der Gehalt der Entfaltung aller Zusammenhänge, der Stoff im Ganzen des Begriffs ist. Marx, der Hegels Begriff der Abstraktion als Prinzip des Begriffs vorfand, aber zugleich als sich selbst bleibende Abstraktion einer Idee kritisierte, verwendete Begriffssubstanz als Substanz der Formbestimmung, welche als deren in ihrer Form selbst wirkende Kraft begriffen werden muss, wenn das Denken hierüber dessen Wirklichkeit ergründet, also eine Wirkung zu erklären hat, die als diese nicht ist, die also unwirklich wirksam ist. Diese Substanz muss der Grund aller Unwirklichkeit des Begriffs sein, kann demnach keine Gedankenabstraktion oder Vorstellung sein (die Wertkritiker spielten hierzu verrückt und nannten sie Halluzination). Sie ist die abstrakte Natur der Wirklichkeit des Warenverhältnisses, Realabstraktion, die nicht einfach real, sondern zugleich ideell als eine sich selbst reduzierende Idealität, als Durchschnitt gesellschaftlich notwendiger Arbeit darstellt. Als Formbestimmung aller praktischen Verhältnisse betreibt Wertsubstanz die Wirkung einer Abstraktion in der bürgerlichen Gesellschaft als Reduktion ihrer ökonomischen Beziehungen auf abstrakt menschliche Arbeit. Sie ist also eine praktische Reduktion jeder Arbeit auf ihre Abstraktion, die sich formell als Abstraktion ihrer Bewegung auswirkt, auf die Zeit ihres Ablaufs, auf Arbeitszeit, soweit sie auf dem Markt realisierbar ist, indem sie dort einen Preis hat. Dies ist die Grundlage der Arbeitswerttheorie. Wertsubstanz hat ihr Quantum in der Wertgr��e, und die ist nach Marx die notwendige Arbeitszeit zur Herstellung menschlicher Produkte, auf das sich ihr Dasein in der b�rgerlichen Gesellschaft beschr�nkt. Im Ganzen macht diese Substanz den Durchschnitt der gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit aus, durch welche sich der Wert quantitativ ausdr�ckt. Das ist die Wertsubstanz des Kapitalismus nach Karl Marx als Abstraktion des n�tigen Aufwands, der damit negativ bestimmt ist zu seinem Sein, Negation des Reichtums ist, den solche Gesellschaft produziert. Dieser existiert gesellschaftlich nur abstrakt in der Wertform, derweil er konkret in vielfachem Privatbesitz ist. Dort aber verliert sich seine gesellschaftliche Notwendigkeit in der Willk�r des Verbrauchs. Dass gesellschaftlicher Reichtum gesellschaflich notwendig ist, kann umgekehrt nur bemerkt werden, wenn er nicht mehr entsteht, wenn er also wirklich negiert ist. "Daß jede Nation verrecken würde, die, ich will nicht sagen für ein Jahr, sondern für ein paar Wochen die Arbeit einstellte, weiß jedes Kind. Ebenso weiß es, daß die den verschiedenen Bedürfnismassen entsprechende Massen von Produkten verschiedene und quantitativ bestimmte Massen der gesellschaftlichen Gesamtarbeit erheischen. Daß diese Notwendigkeit der Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit in bestimmten Proportionen durchaus nicht durch die bestimmte Form der gesellschaftlichen Produktion aufgehoben, sondern nur ihre Erscheinungsweise ändern kann, ist self-evident. ... Der Witz der bürgerlichen Gesellschaft besteht ja eben darin, daß a priori keine bewußtse Regelung der Produktion stattfindet. Das Vernünftige und Naturnotwendige setzt sich als blindwirkender Durchschnitt durch." (Briefe über das Kapital, Dietz-Verlag 1954, Marx an Kugelmann, MEW 32, S. 552). Die Durchschnittsbildung findet auf dem Markt statt, weshalb die Elementarform des Reichtums der b�rgerlichen Gesellschaft auch die Ware ist. Mit ihr beginnt damit die logische Abhandlung ihres Begriffs, der sich als Entfaltung der Reduktion aller Produktionszusammenh�nge auf die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit ergibt. Dass man damit �konomisch und politisch m�chtig werden kann, beweist die Kritik der politischen �konomie darin, dass Macht nichts anderes ist als die Verf�gungsgewalt dessen, was jenseits des Durchschnitts an Mehrwert in der realen Wertgr��e der Arbeitsprodukte herauskommt. Der Besitzer des Mehrprodukt ist der Inhaber der Wertdifferenz, der Wertgröße von Produktion und Konsumtion und hierdurch auch der Inhaber der gesellschaftlichen Entwicklungspotenzen, die er auch als Rechtstitel wertm��ig anlegen kann (siehe Grundrente). Es gibt verschiedene Auslegungen der Wertsubstanz, die nicht mit Arbeitszeit, sondern z.B. mit Energie (Wertkritik) operieren. Das hat nichts mehr mit der Marx'schen Argumentation zu tun. Sein ganzes Werk begreift sich selbst nur aus diesem Begriff. Dass sie sich dann doch auf Marx beziehen wollen, weil sein Buch �ber das Kapital nun mal der Wirklichkeit am n�chsten kommt und zugleich einen gro�en Gedankenhintergrund herbringt, macht ihre Marxrezeption vor allem zu einer Paralyse des Denkens und Begreifens. | ![]() |