"Das Bewußtsein kann nie etwas Andres sein als das bewußte Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozeß. Wenn in der ganzen Ideologie die Menschen und ihre Verhältnisse wie in einer Camera obscura auf den Kopf gestellt erscheinen, so geht dies Phänomen ebensosehr aus ihrem historischen Lebensprozeß hervor, wie die Umdrehung der Gegenstände auf der Netzhaut aus ihrem unmittelbar physischen. ... Auch die Nebelbildungen im Gehirn der Menschen sind notwendige Sublimate ihres materiellen, empirisch konstatierbaren und an materielle Voraussetzungen geknüpften Lebensprozesses." (MEW 3, S. 26 ) Die Widerspiegelungstheorie besagt, dass das Bewusstsein nicht als Wissen des Seins, sondern durch das Sein selbst unmittelbar bestimmt sei. Es behauptet also ein vom Bewusstsein der Menschen unabh�ngiges Sein, von welchem das Bewusstsein der Menschen ein blo�es Abbild sei, behauptet also, dass Bewusstsein und Kultur nicht selbst nur so widersprüchlich sind, wie ihre Lebensbedingungen und daher auch selbst nach einer Auflösung ihrer Widersinnigkeiten verlangen, sondern einfacher Abkömmling einer objektiven Determination wären. Und solange die Menschen diese als bloße Gegebenheit wahrnehmen, solange sie sich nicht von ihrer Entfremdung durch eine Kritik ihrer Lebensbedingungen emanzipieren, solange sie nur so Denken k�nnen, wie diese durch ihre Nebelbildungen auch vernebeln können und ausschließlich objektiv zu sein scheinen, werden sie sich tatsächlich nicht von ihren Bedingungen unterscheiden können. Sie müssen sich dann selbst als deren Objekt wahrnehmen, durch deren Abstraktionskraft sie verdummen. Aber in Wahrheit unterscheiden sich die Menschen schon von Natur aus von ihren Sachen, die sie produziert haben, und müssten sich in einer schlechten Unendichkeit entwickeln, wenn sie sich nicht in diesem Unterschied durch ihre Subjektivität als Mensch (siehe auch Humanismus) gesellschaftlich verwirklichen, wo ihre Lebensinhalte nur in einer ihnen fremden Form gesellschaftliche Wirkung haben (siehe auch Formbestimmung). Doch wird deren Gewalt nur persönlich interpretiert, ihre Objektivität also selbst privatrechtlich personifieziert (siehe auch Konstruktivismus), da kehrt sich das Ganze um und macht die Subjekte zu Objekten einer widersinigen Welt, die sie als "mündige Bürger" (Immanuel Kant) kategorisch durch die allgemeine Lebenspflichtigkeit einer an und für sich "freien Persönlichkeit" (siehe auch kategorischer Imperativ) auf sich nehmen müssen (siehe hierzu auch reaktionärer Marxismus). Bei bei Marx geht es jedoch um die wirklichen Voraussetzungen des gesellschaftlichen Lebens, um die geschichtlich entstandenen und also auch änderbaren Lebensumstände. "Es wird von den wirklich tätigen Menschen ausgegangen und aus ihrem wirklichen Lebensprozeß auch die Entwicklung der ideologischen Reflexe und Echos dieses Lebensprozesses dargestellt. Auch die Nebelbildungen im Gehirn der Menschen sind notwendige Sublimate ihres materiellen, empirisch konstatierbaren und an materielle Voraussetzungen geknüpften Lebensprozesses. Die Moral, Religion, Metaphysik und sonstige Ideologie und die ihnen entsprechenden Bewußtseinsformen behalten hiermit nicht länger den Schein der Selbständigkeit. Sie haben keine Geschichte, sie haben keine Entwicklung, sondern die ihre materielle Produktion und ihren materiellen Verkehr entwickelnden Menschen ändern mit dieser ihrer Wirklichkeit auch ihr Denken und die Produkte ihres Denkens. Nicht das Bewußtsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewußtsein. ... Diese Betrachtungsweise ist nicht voraussetzungslos. Sie geht von den wirklichen Voraussetzungen aus, sie verläßt sie keinen Augenblick. Ihre Voraussetzungen sind die Menschen nicht in irgendeiner phantastischen Abgeschlossenheit und Fixierung, sondern in ihrem wirklichen, empirisch anschaulichen Entwicklungsprozeß unter bestimmten Bedingungen. Sobald dieser tätige Lebensprozeß dargestellt wird, hört die Geschichte auf, eine Sammlung toter Fakta zu sein, wie bei den selbst noch abstrakten Empirikern, oder eine eingebildete Aktion eingebildeter Subjekte, wie bei den Idealisten." (MEW 3, S. 27) Das Bewusstsein kann niemals unabhängig vom Dasein der Menschen bestimmt, aber es kann auch nicht damit identisch sein, weil dieses die seiende Form der Geschichte, ihr wirkliches Sein durch den praktischen Lebensprozess der Menschen ist. Das war von Marx längst in seinen Feuerbachthesen ausgeführt. Mit der Widerspiegelungstheorie wird die Lebenstätigkeit der Menschen geschichtslos verstanden, zu einem persönlichen Subjekt, in welchem sich die ganze Gesellschaft darstellen würde. Als dieses gilt das Proletariat als ein gesellschaftliches Natursubjekt, das seine Geschichte als bloße Naturmacht der Arbeit stellvertretend für alle Menschen verwirklichen könne, weil diese selbst als Naturkraft des Menschen schlechthin eine allgemein menschliche Emanzipation als gesellschaftliches Subjekt aus der Befangenheit seiner Natur vorantreiben müsse (siehe auch objektives Sollen). Klassenkämpfe blieben demzufolge eine übergeschichtliche Notwendigkeit der menschlichen Emanzipation schlechthin. Weil damit jede gesellschafliche Veränderung nur eine formelle Beziehung durch einen mächtigen politischen Willen umzusetzen hätte, kann es auch keinen gesellschaflich entwickelten Inhalt geben (siehe hierzu auch Produktivkraft), der sich geschichtlich dadurch bewährt, dass er selbst gegen die Formbestimmungen seiner Zeit mächig geworden ist. Die Aufhebung ihrer wirklichen gesellschaftlichen Widersprüche bleibt in ihrer Wirklichkeit damit außen vor. Die Widerspiegelungstheorie behauptet damit implizit, dass es keine den Menschen emtfremdeten Verhältnisse gibt, dass es eine vom Bewusstsein und der Tätigkeit der Menschen eine von jeder menschlichen Subjektivität unabh�ngige Objektivit�t gebe (siehe hierzu auch Dogmatismus), durch welche die Menschen verdinglicht würden und die sich in ihrem Bewusstsein und ihrer Kultur nur spiegeln könne (siehe Dialektischer Materialsimus) wenn sie nicht als Ganzes, als gesellschaftlichliche Form im Großen und Ganzen "abgeschafft" werden würde. In ihrer entfremdeten Form wird sie also nicht als eine geschichtliche Verselbständigung menschlicher Lebensäußerung, sonden als eine selbständige, hiervon unabhängige Macht begriffen (siehe hierzu historischer Materialismus), gegen welche die Menschen ihre Geschichte gegen eine übergeschichtlichen Notwendigkeit als eigene Geschichte ihrer Arbeit zu erkämpfen, den historisch fortentwickelten Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung aufzuheben hätten. Im Unterschied zu Marx, der die Geschichte als die gesellschaftliche Entwicklung der menschlichen Tätigkeit, also subjektiv verstand (siehe auch historischer Materialismus), wollte Engels sie aus der Bewegung der Materie selbst entwickelt verstehen. Engels widersprach daher implizit der historischen Geschichtsauffassung einer Gesellschaft, die sich jenseits ihrer Naturbedingtheit als menschliche Naturmacht begründet und als Bildungsprozess des Menschen durch die Fortbildung seiner Tätigkeit fortbestimmt. Geschichte geriet ihm daher zu einem rein objektiv determinierten Prozess der Natur, in welcher der Mensch selbst ob seiner materiellen Existenz notwendig befangen bleibt und von daher eine ebenso objektive Naturdialektik zu vollziehen habe: "Fragt man ..., was denn Denken und Bewußtsein sind und woher sie stammen, so findet man, daß es Produkte des menschlichen Hirns und daß der Mensch selbst ein Naturprodukt, das sich in und mit seiner Umgebung entwickelt hat; wobei es sich dann von selbst versteht, daß die Erzeugnisse des menschlichen Hirns, die in letzter Instanz ja auch Naturprodukte sind, dem übrigen Naturzusammenhang nicht widersprechen, sondern entsprechen." (Friedrich Engels im Anti-Dühring) Hieraus folgerte Lenin und mit ihm der wissenschaftliche Sozialismus der Sowjets die Naturhaftigkeit der Geschichte als vollständig objektiv determinierte Naturgeschichte, in der menschlicher Geist, die Kultur einer Gesellschaft selbst nur ein Abbild der materialistischen Dialektik sei, der Mensch als erkennendes Subjekt, das in seiner Kritik auch geschichtlich tätig ist, gar nicht vorkommen würde - es sei denn im bloßen Nachvollzug dessen, was so ist wie es von Natur aus sein muss. "Genauso wie die Erkenntnis des Menschen die von ihm unabhängig existierende Natur, d. h. die sich entwickelnde Materie widerspiegelt, so spiegelt die gesellschaftliche Erkenntnis des Menschen (d. h. die verschiedenen philosophischen, religiösen, politischen usw. Anschauungen und Lehren) die ökonomische Struktur der Gesellschaft wider. Die politischen: Einrichtungen sind ein Überbau auf der ökonomischen Basis. Wir sehen zum Beispiel, wie die verschiedenen politischen Formen der heutigen europäischen Staaten dazu dienen, die Herrschaft der Bourgeoisie über das Proletariat zu festigen. Marx' Philosophie ist der vollendete philosophische Ma?terialismus, der der Menschheit - insbesondere aber der in Arbeiterklasse - mächtige Mittel der Erkenntnis gegeben hat." (Lenin, in "Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus", Dietz-Verlag Berlin 1972, S. 6f) Eine menschliche Emanzipation kann sich demnach garnicht subjektiv begründen und verhalten; sie kann nur der "Dialektik der Natur" Folge leisten. Das beruht auf einer Fehlinterpretation der Marx'schen These: "Das Bewußtsein kann nie etwas andres sein als das bewußte Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozeß.“ (MEW 3, S. 26). Diese These behauptet gerade das Gegenteil von einer rein objektiven Geschichte einer Bewegung: Es beinhaltet eine bestimmte Beziehung von Wissen und Sein, eine Identit�t von beidem, seiendes Wissen und wissendes Sein imn Lebensprozess der Menschen. Sein und Bewusstsein können in ihrer Form nicht identisch sein. Identit�t unterstellt immer einen Unterschied, der in der Form des Seins auch schon in seinem Material besteht. Indem Menschen ein Bewusstsein bilden, vollzieht sich ihre Identifizierung in gleicher Weise wie ihre Unterscheidung vom Sein als blo�e Gegebenheit. Bewusstes Sein ist demnach immer kritisch sein, denn Kritik ist die Beziehung und Unterscheidung im Sein (siehe hierzu Kritik der politischen �konomie). Aber das kritische Bewusstsein als solches ist eine Fiktion. Deshalb wendet sich die Marx'sche These vor allem auch gegen die Behauptung einer Lebens�nderung durch Bewusstseins�nderung: "Diese Forderung, das Bewußtsein zu verändern, läuft auf die Forderung hinaus, das Bestehende anders zu interpretieren, d.h. es vermittels einer anderen Interpretation anzuerkennen.“ (MEW 3 S.20) Wo Menschen sich nur ununterschieden von ihren Lebensbedingungen, den Gegebenheiten ihrer Sachverh�ltnisse verstehen, betreiben sie in ihrem Selbstverst�ndnis ein objektiviertes Leben, das ihnen subjektiv erscheint, weil es f�r sie als Leben schlechthin gilt. Es macht vor allem der gesellschaftliche Schein der Sachen, welche als Waren existieren, dass ihnen das versachlichte Leben undurchdringlich geworden ist, als Leben schlichthin gilt (siehe Warenfetischismus). Die Sachzw�nge, welche der Markt als gesellschaftliches Verh�ltnis der Sachen hervorbringt, erscheinen somit als Lebensnotwendigkeiten, worin sich die Menschen subjektiv verhalten, wie sie objektiv bestimmt sind. Ihr Verhalten spiegelt so auch nur wider, was ihnen vorausgesetzt und schon vor aller Erkenntnis notwendig ist, um Existieren zu k�nnen. In den Erscheinungen der Sachverh�ltnisse verharrt also auch das Bewusstsein (siehe praktisches Bewusstsein), solange es Existenz und Leben nicht unterscheiden und den sachlichen Schein nicht menschlich durchdringen kann, zu menschlicher Erkenntnis eines bestimmten gesellschaftlichen Verh�ltnisses der Menschen bringen kann. Der notwendige Schein der Warenbeziehungen wird ihnen zur ausschlie�lichen Notwendigkeit, durch die sie sich mit ihrem Besitz bestimmt sehen, solange sie sich hiervon nicht befreien k�nnen, weil sie in objektiver Bedingheit befangen sind, sich selbst als Ding begreifen, weil ihnen das Dinghafte genehm ist - solange sie also davon geblendet sind, Vorz�ge daraus genie�en und diese Verh�ltnisse aus diesem Grund guthei�en. Ihr Leben ist ein Spiegel der Verh�ltnisse, worin sie objektiv bestimmt sind, solange sie sich nicht subjektiv hiergegen als Mensch erkennen und wenden. Dies Objekthafte als Beschreibung der Sachgebundenheit macht eigentlich die Widerspiegelungstheorie aus. Doch sie wird oft auch v�llig f�lschlich auf grundlegende Fragestellungen der philosophischen Grundlagen des Marxismus derart bezogen, als ob darin der historische Materialismus begr�ndet sei. Die Widerspiegelungstheorie wird hiernach als eine Interpretation der Marx'schen These so verstanden, als ob das Sein das Bewusstein unmittelbar bestimme - im Sinne von Determination. Gemeint wird somit die materielle Position des Bewusstseins, nichts anderes als Wissen des Seienden (also nicht blo� seiendes Wissen) zu bedeuten. Es ging um die Selbstbegr�ndung der Philosophie, die sich als blo�e Interpretation begr�ndet und ihre Gedanken als Substanz der Wirklichkeit nimmt, ohne deren Lebenspraxis zu analysieren. Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage. (Marx, 2. Feuerbachthese MEW 3, S. 533) Letztlich gr�ndet solches Wissen auf Ideen, auf Vorstellungen von der Welt (siehe Ideologie), die sich nicht in der Welt selbst beweisen und dort auch als notwendig erweisen. Die Marx'sche allgemeine Kritik der Philosophie wurde zur Ideologiekritik, deren Konsequenz die Analyse der gegenst�ndlichen Wirklichkeit war. Die Auslegung der Feuerbachthesen f�hrte in der Widerspiegelungstheorie zu einem Objektivismus, durch den der Mensch selbst blo� als ein Abbild, als eine Widerspiegelung seiner Lebensverh�ltnisse verstanden wurde (siehe hierzu auch Positivismus), der sich von seiner Natur her bis in seine gesellschaftliche Wirklichkeit nach den Gesetzen einer ewigen Naturdialektik entwickeln und bet�tigen w�rde. Dies machte aus dem Marxismus einen biologistischen Positivismus, der ihm sein ganzes emanzipatorisches Potential entwand, indem er politische �konomie nicht kritisierte (siehe Kritik der politischen �konomie), sondern zu seiner positiven Grundlage machte und alle Seinsinhalte jenseits der �konomischen Nutzbarkeit zum �berbau der "�konomischen Basis" erkl�rte. Besonders im "real existierenden Sozialismus" der Ostblockl�nder wurde diese Auffassung f�r die Anforderungen des dort herrschenden Staatskapitalismus funktionalisiert und somit zu einer linksfaschistischen Ideologie. Die Lebensbedingungen der Menschen wurden darin als Lebensspender verstanden, wie es Marx an der b�rgerlichen Ideologie mit seinen Ausf�hrungen zum Warenfetischismus kritisiert hatte. In diesem Zusammenhang wurde aus dem arbeitenden Subjekt, das f�r Marx die Notwendigkeit der Menschwerdung darstellte, ein Proletariat, das nur die Staatsgewalt aus�ben, politisch an die Macht kommen m�sse, um eine sozialistische Gesellschaft zu entfalten. Der Prolet als Staatskult lie� den "Menschen als h�chstes Wesen f�r den Menschen" vergessen. Die Widerspiegelungstheorie ist somit nichts anderes als die verallgemeinerte Einf�ltigkeit eines praktischen Bewusstseins, das nichts anderes wissen will, als was seinen praktischen Bed�rfnissen entspricht. Die Widerspiegelungstheorie verstand das Wertgesetz als Prinzip der Gerechtigkeit, wenn die Arbeitsmenge von Staats wegen gleich verteilt wurde. Und so galt es ebenso naturhaft als ein ehernes Gesetz des Arbeitsprozesses, wie es von Marx in seinem Hauptwerk ausf�hrlich kritisiert wurde. Der "Sozialismus" des "Arbeiter- und Bauernstaates" hat mit Marxismus wenig gemein, zumal die Verherrlichung der Arbeit selbst dem Prinzip ihrer Ausbeutung f�r politische Zwecke entsprach. Indem solche Auffassung das Nachdenken �ber die Formen des gesellschaftlichen Lebens als �berfl�ssig f�r eine sozialistische Gesellschaft behauptete, wurden von diesem reaktion�ren "Marxismus" die "ewigen Wahrheiten des Marxismus-Leninismus" zur Staatsdoktrin und f�hrten zu einem gewaltigen Missbrauch der Menschen, die in solchem Staat als befreit zu gelten hatten. Das f�hrte zu einer Aufhebung des Menschen gerade dort, wo er seine Emanzipation antreten solte: In der Subjektivit�t seiner Arbeit, der Subjektwerdung des Proletariats als Mensch einer Gesellschaft, in welcher Arbeit nicht politisch bestimmt, sondern wirtschaftlich reell ausgef�hrt werden kann. Die Wiederspiegelungstheorie wurde somit verabsolutiert zu dem, was Marx als wesentlichen Gegenstand seiner Kritik sich vorgenommen hatte: Zur politischen �konomie - jetzt einer staatspolitischen �konomie. Damit war sie die Grundlage des Linksfaschismus, wie ihn besonders Stalin durchgesetzt hatte (siehe auch Diktatur des Proletariats). Zu der Zeit seiner Einf�hrung war zugleich auch die Entwicklung eines Faschismus des Kapitals in der Entwicklung (siehe Nationalsozialismus), der seine ideologische Substanz nicht aus einer platten Anti-Philosophie gewann, sondern aus der Kultur. Was im Westen als Kulturbolschewismus abging, war im Osten "permanenter Klassenkampf". Die Massenvernichtungen von Menschen hatten beide n�tig, da beide sich im Besitz "sozialistischer" Wahrheit glaubten. | ![]() |