"Die Gesellschaft, wie sie für die Nationalökonomen erscheint, ist die bürgerliche Gesellschaft, worin jedes Individuum ein Ganzes von Bedürfnissen ist, und es nur für den anderen, wie der andere nur für es da ist, insofern sie sich wechselseitig zum Mittel werden." (MEW 40, S.557). Qualitativ ist alles nur im Einzelnen als das Besondere da (siehe Dasein), das auch in seiner Vereinzelung sich im Großen und Ganzen zu einander verhält. Was sich aufeinander zwischenmenschlich bezieht, zieht sich dennoch bei aller Unterschiedenheit auch in den zerteilten Gegensätzlichkeiten seiner getrennten Verhältnisse – in deren abstrakter Allgemeinheit – dennoch auch wirklich an. Es hat ein gemeinsames Wesen, ein "gemeinsames Drittes", das ohne einander an einer rücksichtlosen Abwesenheit leidet, weil es im Großen und Ganzen sich in zwischenmenschlichen Verhältnissen nicht erkennen kann (siehe auch Langeweile ). Eine Beziehung vollzieht daher "hinter dem Rücken" seiner Positionen das Treiben einer konkreten Substanz (siehe auch Trieb), die dem einen wie dem anderen Lebensinhalt nötig ist, weil sie ohne einander nicht sein kann (siehe hierzu auch Fetischismus). Zwischenmenschlichebeziehung Zwischenmenschliche Beziehungen finden in zwischenmenschlichen Verhältnissen (siehe auch zwischenmenschllchkeit) statt, worin der Eine als Material (siehe auch Körper) des gesellschaftlichen Lebens dem Anderen dient, um für sich wahr und wirklich zu sein, sich darin also in Gesellschaft findet und in seiner Gesellschaft als Mensch empfindet, sich also selbst als Mensch zu erkennen sucht. Was sich aufeinander bezieht, zieht sich daher bei aller Unterschiedenheit auch wirklich an. Es hat ein gemeinsames Wesen, das ohne einander Abwesenheit erleidet. Wo es subjektiv ist, wird es zum Objekt seiner Zwischenmenschllchkeit, wo es objektiv existiert kann es nicht das Subjekt seiner Beziehungen sein, als das es sich außer sich von sich versteht. In den zwischenmenschlichen Beziehungen seiner Kultur tauscht es sein Dasein als Kulturträger mit seinem Dasein als Kultursubjekt und vertauscht, verkehrt alle Subjektivität ins Objektive (siehe hierzu objektive Subjektivität). Eine jede Beziehung vollzieht das Treiben einer konkreten Substanz unter den Bestimmungen seiner Wirklichkeit (siehe auch Dasein), die dem Einen wie dem Anderen notwendiger Lebensinhalt ist, auch wenn dieser vor allem nur durch seine Form bestimmt ist. Weil beides im jeweils Anderen erscheint (siehe hierzu auch Anderssein), weil sich der Kulturträger als Kultursubjekt erscheint, lässt sich das, was darin empfunden wird, durch das, wie es sich anfühlt verwechseln, – täuschen, Ganz im Widerspruch zu ihrem gesellschaftlichen Organismus ist Zwischenmenschlichkeit eine Beziehung, die sich im Verhalten zwischen ihrem Menschsein (siehe Dazwischensein) dadurch bildet, dass die Menschen sich selbst als Mittel ihrer Beziehung benutzen und als dieses sich selbst im Zweck ihrer Selbstbeziehung für wahr nehmen, ihre Bezogenheit in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen Täuschungverkörpern müssen (siehe hierzu auch Täuschung). Im Jenseits Anderem ihrer gesellschaftlichen Wirklichkeit bleiben sie ausschließlich als Gegenstand für einander unter sich, an und für sich zwischen ihrem Menschsein als bloßes Material ihres Lebens. Das hatte Martin Heidegger bereits zu einem kritisch anmutbenden Statement getrieben, das auch schon die kritische Jungend der zwanziger Jahre des 20ten Jahrhunderts begeistert hatte und das kritische Bürgertum zur Auflösung ihrer Selbstverständigung getrieben: Und es ist so platt, dass es immer mal stimmen kann, wenn er sich so verstehen will, wie es seine Zeit ratsam scheinen lässt – solange Gesellschaft wie das Sammelbecken selbstloser Spießer kritisch begriffen sein soll: "Das Dasein steht als alltägliches Miteinandersein in der Botmäßigkeit der Anderen. Nicht es selbst ist, die Anderen haben ihm das Sein abgenommen. Das Belieben der Anderen verfügt über die alltäglichen Seinsmöglichkeiten des Daseins. ... In dieser Unauffälligkeit und Nichtfeststellbarkeit entfaltet das Man seine eigentliche Diktatur. Wir genießen und vergnügen uns, wie man genießt; wir lesen, sehen und urteilen über Literatur und Kunst, wie man sieht und urteilt; ... wir finden empörend, was man empörend findet. ... Jeder ist der Andere und Keiner er selbst." (Heidegger in "Sein und Zeit" S. 126f "§27. Das alltägliche Selbstsein und das Man"") Es ist der monokausale Strukturalismus des identitären Denkens, der auch heute noch politische Selbstverständnisse des Bürgertums aufbereitet. Doch im bloßen Dazwischensein sieht das Eine wie das Andere von sich ab, soweit es sich außer sich wahrhat. Und so wirkt alles, was dadurch zwischen sich gleich bleibt für sich fremd. Weil es darin für sich gleichgültig bestimmt ist, bezieht es eine fremd bestimmte Absicht, wodurch es sich auf sich persönlich zu reduzieren kann, sich wie eine abstrakt allgemeine Notwendigkeit zwischenmenschlicher Bezogenheiten formuliert (siehe hierzu auch Lebenspflicht). In zwischenmenschlichen Beziehungen haben sich die Menschen daher selbst als das persönliche Material ihrer zwischenmenschllichen Verhältnisse wahr (siehe hierzu auch Täuschung). Im zwischenmenschlichen Verhalten ist jeder das Äußere des Anderen, seines unmittelbaren Andersseins (siehe hierzu auch Wahrhaben). Und so wird jeder zum gesellschaftlichen Inhalt seiner Äußerlichkeit und hierdurch zu einem subjektiven gesellschaftlichen Wesen außer sich, zur Lebensäußerung zwischen einer gesellschaftlich objektiven Äußerung von menschlichen Subjekten. Was sich zwischenmenschlich auf einander bezieht, zieht sich daher bei aller Unterschiedenheit auch wirklich an. Es hat ein gemeinsames Wesen, das ohne einander Abwesenheit leidet. Weil beides im jeweils Anderen wesensgleich erscheint, lässt sich das, was darin empfunden wird, leicht mit dem, wie es sich anfühlt verwechseln (siehe hierzu auch Täuschung). Form und Inhalt solcher Wahrnehmung reduziert sich daher auf sich selbst, wird zu einem gesellschaftlichen Verhältnis einer Selbstbezogenheit der Wahrnehmung, zu einer gesellschaftlichen Kultur von Selbstwahrnehmungen. In ihren gesellschaftlichen Beziehungen gründen die Menschen hierauf eine Kultur der Selbstverwertung. Darin fällt ihre Existenz mit ihrer Selbstwahrnehmung zusammen. Von daher erscheinen ihnen ihre subjektiven Beziehungen selbst objektiv und also existenziell (siehe hierzu auch Existenzwert). Weil sie in diesen Verhältnissen selbst das Material ihrer Beziehungen sind konsumieren sie ihre persönliche Anwesenheit (siehe auch Kulturkonsum) und müssen sich auch als Persönlichkeiten darin produzieren, sich selbst hierfür verwerten (siehe Selbstwert). Man könnte zwischenmenschliche Beziehungen als mitmenschliche Verhältnisse verstehen, als was sie ja auch geemeinhin als das verstanden werden, was sie sein wollen. Mit zwischenmenschlichen Beziehungen sind ja umgangssprachlich auch einfach nur unmittelbare Beziehungen "von Mensch zu Mensch" gemeint, wie sie gewöhnlich in zwischenmenschlichen Verhältnissen als Gewohnheiten der Zwischenmenschlichkeit vorkommen, Doch wo Geld sich als besonders allgemeines Kaufmittel zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Mittel der menschlichen Beziehungen zwischen den Menschen (siehe Dazwischensein), zum Material ihrer Kultur verselbständigt hat, können sich die Menschen ganz selbstlos aufeinander beziehen ohne für einander wirklich auch das zu sein (siehe Dasein), was sie von einander wechselseitig von dem wahrnehmen, was sie wahrhaben. Es handelt sich hierbei um das Verhältnis der Inhalte ihrer Gefühle, mit denen sie ihre Wirklichkeit durch einander empfinden. Es sind nicht einfach allgemein menschliche Verhältnisse, als das sie gelten. Eher sind es die Verhältnisse des bürgerlichen Mittelstands (siehe hierzu auch Kleinbürger). Und also sind zwischenmenschliche Beziehungen für sich genommen Beziehungen zwischen den Menschen, in welchen sie sich selbst und einander zum sinnlichen Material ihrer Verhältnisse, zur sinnlichen Tatsache ihres Daseins machen, sich als Person zum wechselseitigen Gegenstand ihres Lebens in zwischenmenschliche Verhältnissen haben, weil und soweit ihre gesellschaftliche Gegenwärtigkeit und Vergegenständlichung in der Wirklichkeit ihrer Lebensverhältnisses ihnen in ihrer Zwischenmenschlichkeit entzogen, für sie abwesend ist. Wo die Menschen in ihrer Gesellschaft keinen wirklichen, keinen gegenständlichen Sinn für einander bilden können, weil sie nur noch durch Geld als Kaufmittel gesellschaftlich verbunden sind (siehe auch fiktives Kapital, Globalisierung), da werden ihnen ihre Verhältnisse durch eigenständige, ihnen fremde Zusammenhänge, durch die bloßen Ereignisse ihrer Begegnung zufällig, eben so vermittelt wie diese dort ihnen zufallen, wo sie getrennt voneinander existieren (siehe auch Existenzwert). Und doch müssen sie sich in ihrer gesellschaftlichen Vereinzelung, in ihrer Isolation vorausetzungslos als ganzer Mensch begegnen, um in dieser Abstraktion ihrer Beziehungen Sinn für sich zu finden, um deren abstrakt menschlichen Sinn und Zweck im Menschsein für sich zu haben und für andere zu erfüllen. Und hierdurch werden sie sich in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen selbst zum sinnlichen Material ihrer Verhältnisse, zur sinnlichen Tatsache ihres Daseins. Es sind Beziehungen, worin das, was zwischen ihnen sich ereignet, für ihr Erleben als Mensch unter Menschen bestimmend ist, indem sie es für ihr zwischenmenschliches Menschsein nutzen und sich ihre Gegenwärtigkeit durch ihre Selbstvergegenwärtigung wechselseitig einverleiben. Sie müssen sich von daher in ihrer gesellschaftlichen Isolation vorausetzungslos als genzer Mensch begegnen, um deren abstrakt menschlichen Sinn und Zweck im Menschsein für andere zu erfüllen. Und sie müssen sich in diesem Zweck auch vergegenwärtigen, sich selbst als Mensch sinnvoll machen., müssen sich selbst als Mittel ihres zwischenmenschlichen Erlebens herrichten und bereitstellen. Von daher ist es eine Beziehung der Nutzung menschlicher Eigenschaften, die sie durch ihre Selbstvergegenständlichung wahrhaben. Zwischenmenschlichkeit meint eben das Beisammensein dessen, was zwischen den Menschen ist, also das In-allem-Sein, worin Menschen sich als das erscheinen, was an und in ihnen menschlich ist und geschieht, auch wenn sie als Mensch nicht wirklich ganz da sind, ihre Menschlichkeit im Grunde zugleich abwesend, also nur zwischen ihnen da ist (siehe auch Dazwischensein). Im Dazwischensein ist etwas, das weder das Eine noch das Andere sein kann, in dem es dazwischen ist. Es ist also etwas, von dem in dieser Beziehung unentwegt abgesehen wird, weil es nicht so da ist, wie es der Umstände halber (siehe auch Lebensumstände) da sein müsste. Es ist die Form eines abwesenden Wesens, die Form einer Isolation, die nicht isoliert sein kann, weil sie ein Wesen hat, das abwesend ist. Es ist das Dasein einer Abstraktion, die Wirklichkeit einer unmöglichen Beziehung, einer widersinnigen Beziehung, die nur durch ihre Abwesenheit sich erfüllen kann. Es ist die Form eines Seins, das in seinem Dasein einen Doppelcharakter hat, das sich in zwei Existenzweisen verwirklicht, die sich nicht wirklich beziehen können (siehe hierzu Dialektik) und nur durch das Dazwischensein ihres aneinander relativierten Daseins in Beziehung sind (siehe hierzu auch Tauschwert). Von daher ist das Dazwischensein ein wesenticher Begriff für das Verständnis des widersprüchlichen Daseins eines Kulturbürgertums, das außer sich alle Äußerungen (siehe auch Tätigkeit) nur durch sich und für sich wahrnimmt, sich in allem wahrhat, was es in Wahrheit nicht wirklich sein kann. Es ist das Dasein einer unwirklichen Wahrnehmung. Menschen können sich in anderen Menschen nur erkennen, sofern sie sich selbst von ihnen unterscheiden, sich in der Beziehung auf sie als ein anderes, als ein eigenes Wesen finden und empfinden. Im Verstand ihrer Zwischenmenschlichkeit nehmen sie sich aber nur zwischen sich und anderen wahr, reduzieren sich auf ein gemeines Wesen, das weder das eine, noch das andere, das also alleine, im Einzelnen nur durch ihre Gemeinschaft da ist (siehe Dasein), In Wirklichkeit ist es darin gleich geltend, in Wahrheit ganz gleichgültig gegen ihre Bestimmung da, was sie auch gleichgültig gegen ihre Bestimmtheit macht. Denn zwischen ihnen kann nichts anderes sein als eine Abstrakion von ihnen, das abstrakt Allgemeine ihrer Gemeinschaft, ihr abstrakt menschliches Sinnlichsein. Im zwischenmenschlichen Verhältnis bldet sich nach dem Vermögen eines bestimmten Lebensraums eine Gemeinschaft, worin die Menschen im Allgemeinen untereinander, also zwischen sich als Mensch, wie er leibt und lebt verkehren. Das setzt eine gesellschaftliche Beziehung voraus, in welcher ihre Verhältnisse gleich und im Vergleich, eben so so wie die Beziehungen der Geldformen im Geldbesitz bestimmt sind. Zwischenmenschliche Beziehungen verbrauchen sich gleichgültig wie Geld, sind Beziehungen im Gebrauchswert des Geldes (siehe hierzu fiktives Kapital) In Wahrheit sind alle menschlichen Beziehungen gesellschaftliche Beziehungen und gründen auf dem, was das Leben der Menschen in ihrer Gesellschaft ausmacht, was sie darin bilden und bewirken und wodurch sie die Mittel ihres Lebens als Gegenstand und Sache erzeugen, haben, finden und empfinden. Weil ihr Leben immer gegenständlich ist, seine allgemeine wie einzelne Form auch außer sich als menschliche Wirklichkeit von und für Menschen da ist, erscheint es auch in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen als Grund und Sinn ihrer Beziehungen, als Inhalt ihrer Kultur, die für sie in diesem Verhältnis allerdings vor allem dazu nützt, sich als Mensch in der Zwischenmenschlichkeit zu erleben, sich als das zu erfahren, was sie für andere sind, sich in der Beziehung durch andere für sich zu haben, objektiv für sie da zu sein, um subjektiv für sich sein zu können. Die zwischenmenschliche Beziehung ist von daher eine Objekt-Objekt-Beziehung von Menschen, die für sich vergegenwärtigen müssen, was ihnen objektiv genommen ist. Es sind nicht die Wahrnehmungen als solche, sondern der Inhalt ihres Lebens, der in ihre Körperform verblieben ist, welche ihre Verhältnisse substanziell ausmachen, wenn sie auf sich reduziert werden. Es sind die Menschen selbst als Körperform der Wahrehmung, die ihr einen Sinn durch dessen Einverleibung in zwischenmenschlichen Beziehungen verleiht, wo sie keinen Sinn anderen findet, nichts außer sich empfindet. Die Selbstwahrnehmung in zwischenmenschlichen Beziehungen hat mit der Verallgemeinerung der Selbstgefühle in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen diese zu einem objektivem Gefühl entwickelt, durch das jedes einzelne Selbstgefühl im Vorhinein seiner Beziehung schon in der Wirkung seiner Empfindungen inhaltlich aufgehoben und in seiner Entwirklichung bewahrt, somit in seinem formellen Verhalten der Wahrnehmung verdoppelt und dadurch zu ihrer Formbestimmung geworden ist und zu einer allgemeinen Macht der Gefühle wird. Diese bestimmen die zwischenmenschlichen Verhältnisse im Ganzen durch einen bloßen Mangel an Wirklichkeit, sodass ihre Empfindungen darin nicht aufgehen können, ihre Regungen gegen diese isoliert erscheinen lassen. Die Wahrnehmung überhaupt, in der sich dieses Verhältnis verkörpert, weil sie sich zwischen den Menschen nur auf sich selbst bezehen kann (siehe hierzu Zwischenmenschlichkeit), erfährt sich in dem Mangel gegen das Ganze einer Welt voller Selbstgefühle, so dass darin Minderwertigkeitsgefühle aufgehen, die nach einer darüber erhabenen ästhetischen Form verlangen, um die Erregungen ihrer Regungen zu befrieden. So ist eine subjektive Bestrebung ganz objektiv entstanden, die einen rein ästhetischen Willen verfolgt, solange sie nur als Selbstwahrnehmung aufgehen kann und ihre Ereignisse verursacht und deren Erleben antreibt. So kann ihr Leben zwar nicht das sein, was durch sie ist, was ihr wirkliches Sein ausmacht. Aber es besteht in Beziehungen, aus denen ihr zwischenmenschliches Verhältnis bestimmt wird, Beziehungen der Sinnbildung jenseits ihrer Tätigkeit, wodurch sie ihre Wirklichkeit erzeugen, jenseits ihrer wirklichen gesellschaftlichen, d.h. gegenständlichen Verhältnisse, jenseits ihrer stofflichen Lebenserzeugung und Reproduktion (siehe notwendige Arbeit) und in einer Kultur des wechselseitigen Menschseins, das nicht durch sich begründet sein kann, nicht wirklicher Grund für sich ist. Es sind Beziehungen der Zwischenmenschlichkeit, in der sich Menschen selbst Gegenstand und Mittel ihres Lebens sind, unmittelbare Beziehungen von Mensch zu Mensch als Mensch und Lebensmittel in einem sind, - Beziehungen, die sich allgemein durch ihr Menschsein selbst, durch ihr bloßes Dasein, durch menschliche Anwesenheit bestimmt, durch welche sie ein Gefühl für sich, ihr Selbstgefühl als Medium ihrer Liebe gewinnen. Zwischenmenschlich beziehen sich Menschen auf ihre persönliche Gegenwärtigkeit, auf ihre persönliche Eigenschaften, die ihre Anwesenheit mit sich bringt. Sie haben einander objektiv als das wahr (siehe wahrhaben), was sie subjektiv von einander für wahr nehmen. Sie haben voneinander objektiv, was sie füreinander subjektiv sind und objektivieren damit ihr Subjektsein, machen sich zum Objekt einer Beziehung, in der sie nur scheinbar subjektiv sind, weil sie sich als Objekte ihrer Zwischenmenschlichkeit wahrhaben. Was aber kann von Mensch zu Mensch wirklich wahr sein außer der bloßen Tatsache ihrer Existenz, ihrer Lebensform, eben das, worin sie sich menschlich begegnen? Doch schon dies setzt vieles voraus, vor allem das Lebensverhältnis selbst, das Leben als Lebensform im Ganzen, das schon vor aller Erfahrung da ist (siehe Dasein) und mit der Substantivierung seiner menschlichen Beziehungen zwischen - und nicht unter - Menschen eine Lebensform der Zwischenmenschlichkeit sein soll. Darin sollen sie als Menschen sich in ihrem allgemeinen Wesen gleich gelten und ihre Selbsterkenntnis, ihre Liebe, also auch zwischen den Menschen wesentlich bestimmt, ihr individuelles Wesen also gleichgültig sein. Doch nichts kann sich wirklich gleich sein und auch nicht gleich bleiben, ohne im fortwährenden Ausgleich und Vergleich, also ohne Ergänzung durch gesellschaftliche Beziehungen zu leben. Als Individuen unterscheiden sich die Menschen natürlich in ihren Beziehungen und Verhältnissen. Sie sind eben immer als ganze Menschen lebendig, also in dem, was sie darin geworden sind und werden können, was ihre Fähigkeiten und Eigenschaften ausmacht. Was sie als Individuen machen und ausdrücken ist nicht einfach zwischen ihnen, sondern durch sie, durch ihr ganzes Leben, das in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen zunächst nur seine Spuren hinterlässt. In jeder menschlichen Beziehung haben sich Menschen im anderen Menschen zum Gegenstand ihrer Lebensäußerungen, beziehen sich gegenständlich auf sich und ihre Sache, sind sinnlich also hierüber immer schon durch ihre gesellschaftliche Wirklichkeit vermittelt. In Gemeinschaften, in denen Geldbesitz - Geld als Zahlungsmittel - das wesentliche gesellschaftliches Verhältnis der Menschen bestimmt, da ist ihre sachliche Beziehung allgemein gleich geltend, gleichgültig gegen ihre Entstehung. So wird hier auch die Sinnbildung der Menschen durch ihre Kultur in der Getrenntheit von ihrem gesellschaftlich tätigen Sinn für sich bestimmt. Weil sie sich darin nicht über ihre gegenständliche Tätigkeit, ihre Arbeit mitteilen und vermitteln, besteht ihre Beziehung nur zwischen ihnen in ihrer Zwischenmenschlichkeit, in der sie ausschließlich selbst als unmittelbarer Gegenstand ihrer Wahrnehmung für einander, für sich und unter sich erscheinen, als Menschen, die für einander da sein müssen, um ihr Leben als Mensch erkennen zu können, um sich als Mensch zu finden, sich durch andere also als Mensch zu empfinden. In zwischenmenschlichen Verhältnissen haben sie sich als Gegenstand ihres Selbsterlebens wahr, beziehen sich über ihre Selbstwahrnehmung aufeinander, durch sich selbst als Sinn für andere. Das setzt voraus, dass sie jenseits ihrer gegenständlichen gesellschaftlichen Verhältnisse über ihre Wahrnehmungen Sinn mitteilen und vermitteln können. Zwischen den Menschen ist der Mensch aber außer sich, ungegenständlich. In zwischenmenschlichen Beziehungen beziehen sich daher Menschen auf sich so, wie sie sich wahrnehmen, wie sie sich durch andere sehen, wie sie sich also in dem finden und empfinden, wodurch sie ästhetisch bestimmt sind. Ihre Empfindungen sind daher schon vor aller Erfahrung durch ihre Gefühle bestimmt, in denen sie sich durch andere wahrhaben und sich durch sie verinnerlichen, einander in Erinnerung ihrer Erlebnisse mit einander haben. Zwischenmenschlichkeit ist an sich schon ein widersinniger Begriff, denn Menschlichkeit kann es nicht zwischen Menschen, sondern nur durch sie geben. Auch können Menschen nicht als reine Individuen für sich existieren, sodass zwischen ihnen ein Raum verbleiben könnte, weil sie immer schon in gesellschaftlicher Bezogenheit existieren, daher sich einander auch in ihren Beziehungen schon ergänzen, um als Menschen leben zu können. Die Beziehungen der Menschen sind also nicht zwischen ihnen, sondern durch sie in den Verhältnissen begründet, die sie als ihre geschichtlich gebildete gesellschaftliche Form ihres Lebens haben. Sie verhalten sich immer als sich darin ergänzende Menschen zueinander, zu sich wie zu ihren Gegenständen, - aber nicht als bloßes Resultat einer objektiven Geschichte in einer objektiven Welt (siehe Determinismus) oder zwischen ihren Eigenwelten als Privatpersonen, sondern immer zugleich als geschichtsbildende, sich menschlich wie sachlich gesellschaftlich äußernde und hierdurch vergegenständlichende Wesen. Wo ihnen aber ihre wirklichen Lebensverhältnisse entgegenständlicht werden (siehe Entfremdung), bleibt ihnen nur ihre Zwischenmenschlichkeit als Art und Weise ihres Überlebens als Menschen, als Lebenskultur zwischenmenschlicher Beziehungen jenseits der Gegenständlichkeit ihres Lebens. Menschliche Verhältnisse gründen immer auf dem Verhalten der Menschen zu Menschen, sind also als Äußerungen ihres Menschseins, als Verhalten ihres gegenständlichen Seins immer durch ihre gesellschaftliche Verhältnisse. Zwischen den Menschen aber erscheint alles unmittelbar menschlich, wo die Anwesenheit von Menschen Gesellschaft ersetzen kann, sie in der Gemeinschaft mit Menschen als etwas gänzlich Äußerliches sein lässt, als eine ihnen fremde Beziehung, worin sie sich "unter sich" zu sein meinen, weil sie sich in solcher Gemeinschaft als Mensch fühlen, soweit sie außer durch sie nicht Mensch sein können. Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht wirkungslos; sie wirken aber vor allem in den Menschen, in dem, was sie von einander wahrhaben, in ihren Gefühlen, Vorstellungen und Erwartungen und ihrem Glück oder Unglück, das sie miteinander haben, kurz: in ihrer seelischen Identität, die hierbei zu einem psychischen Verhältnis wird. Hierfür sind nicht gegenständliche Beziehungen, die Beziehung über sachliche Wirklichkeit, tragend. Es sind Beziehungen durch Ereignisse, die sich zwischen Menschen durch Menschen direkt oder indirekt als ein bestimmtes Erleben ergeben (siehe auch Ereignisproduktion). Zwischenmenschliche Erlebnisse hinterlassen Gefühle und Verbindungen, die zunächst in der Wahrnehmung selbst verbleiben. Sie sind vor allem durch die Reize bestimmt, welche die Beziehung ausfüllt und fortträgt, Begehrlichkeiten und Hässlichkeiten bewirken und sich von daher in den Selbstbeziehungen eines Menschen, vor allem in seinem Selbstwert niederschlagen, in welchem sich seine Selbstachtung aufhebt und bewahrt. Im Gedächtnis bestehen sie geistig fort und begründen die Regungen der Seele und werden hierdurch zu einer psychischen Regung (siehe auch Ästhetik), die sich zu einem System der Selbstbezogenheiten entwickelt (siehe auch Selbstverwirklichung). Von daher erscheint es so, als ob zwischenmenschliche Beziehungen sich lediglich privat ereignen und bestimmen, also überhaupt nur in den Individuen isoliert, im einzelnen Menschen selbst, wesentlich sein können. Aber sie bestehen aus Wahrnehmungen, Empfindungen und Gefühlen, die immer einen Gegenstand haben, auch wenn sie als Selbstwahrnehmung verblieben sind. Es sind die Menschen selbst, die darin als lebender Gegenstand füreinander sind, sich also gegenständlich mitteilen. Von daher sind solche Beziehungen durchaus gesellschaftlich und verwirklichen sich auch in einer zwischenmenschlichen Kultur, wenn sie allgemeines Sein zwischen den Menschen vermitteln, wenn sich Menschen also selbst für zwischenmenschliche Verhältnisse so zurichten, dass sie dort allgemein Träger und Mittel der zwischenmenschlichen Ereignisse sind. In ihren zwischenmenschlichen Beziehungen bilden die Menschen einen eigenständigen Zusammenhang durch ihre Gefühle, der sich wie ein Inneres ihrer Empfindungen je nach ihren Erfahrungen, nach der Geschichte ihrer zwischenmenschlichen Verhältnisse zusammenfindet. Wiewohl die Menschen nur aus diesen Verhältnissen einen bestimmten Gefühlszusammenhang bilden, erscheinen sie sich in diesem für sich selbst mit einem innersten Wesen begabt, mit einer Seele versehen, die ihre originellste Eigenheit ausmacht, weil sie auch die einzigartige Geschichte ihrer Individualität darstellt. Was für ihre Lebensverhältnisse stimmen mag, wird auf diese Weise aber nicht nur als ihr individuelles Wesen für wahr genommen, sondern schließlich auch hergenommen, um sie als Persönlichkeit ihrer Individualität wahr zu haben und sich auf diese zwischenmenschlich zu beziehen. Sie wird zum Gegenstand der Empfindungen, die sich darin allgemein Beziehen und selbst zum Gefühlsinhalt der Wahrnehmungen zur Substanz der Selbstwahrnehmung im Allgemeinen werden. Und wo dieses allgemeine Wahrnehmen selbst wahrgehabt wird, ist der Sinn der Lebenszusammenhänge auf sich selbst verwiesen, wird er zur einem Sinn, der überhaupt nur in Wahrnehmungsverhältnissen existiert, worin sich jedes Individuum im einzelnen auf das bezieht, was sich darin ganz allgemein verhält, sich einzeln in ein allgemeines Verhältnis stellt, das es im Einzelnen bildet und durch das es zugleich im Allgemeinen seine Bildung erfährt. Seine Sinnbildung erscheint daher zunächst wie die Beziehungsform einer Tautologie in einer Welt, in der alles für sich bleibt, um allgemein in Gesellschaft zu sein, um Gesellschaft als Gemeingefühl wahrzumachen, das ihre Gemeinschaft aus individuellen Gefühlszusammenhängen bildet. Wahrnehmung, die sich selbst Gegenstand wird, enthält allerdings sich selbst als Lebensbedingung, in welcher alle Lebensbedingungen zusammenfließen, die darin zur Wirkung kommen. Die Kultur im allgemeinen jenseits ihrer gesellschaftliche Formbestimmung enthält noch alle Sinnbildungen der Menschen durch die Gegenstände, die sie darin herausgebildet haben. Die Kultur der Zwischenmenschlichkeit kennt diese nur soweit sie hiergegen noch zwischen den Menschen existiert, soweit sie sich auch noch auf die sinnlichen Gegenstände der gesellschaftlichen Produktion zwischen den Seiten ihrer Existenz bezieht. Gegenständlich sind ihre Erkenntnisse einerseits durch die Vielfalt ihrer Wahrnehmungen, durch das Erleben ihrer Empfindungen und durch das, was sie andererseits in ihren Gefühlen wahrhaben. In solcher Kultur ist die menschliche Erkenntnis zwischen ihren Empfindungen und ihren Gefühlen geteilt, so wie die Gegenstände durch die widersprüchliche Form der menschlichen Arbeit geteilt ist. Sie ist dadurch aber von dieser gegenständlichen Welt ganz getrennt und als Wahrnehmung für sich selbst verselbständigt, nur als zwiespältige Wahrnehmung wahr. Als Ganzes von dieser Welt getrennt, also in sich geschlossen kann sie nur noch auf die Allgemeinform der Gegenstände einer Waren produzierenden Gesellschaft, auf Geldverhältnisse verweisen und setzt eine Wahrnehmungswelt voraus, die ihre Substanz aus den hochentwickelten Formationen des Geldbesitzes bezieht. Es ist die Kultur des Kapitals, das sich hier in den Menschen selbst als deren soziales Allgemeinwesen im Gemeinsinn eines abstrakten Reichtums niederlässt. und sich über die Anwesenheit und Dichte der Selbstwahrnehmungen der Menschen versinnlicht. Diese Kultur resultiert aus der Teilung der Arbeit, die in dieser Formbestimmung ihren Sinn durch die Teilung ihrer Erkenntnis entwickelt und ist damit zum Sinnstifter einer abstrakten Sinnlichkeit geworden, der sich über die Abwesenheit von Sinn begründet, entwickelt und ausbreitet, selbst also nur noch abstrakt menschlichen Sinn verallgemeinern kann:. Dieser Sinn entwickelt für sich eine Form von Verhältnissen auf der Grundlage eines gesicherten Besitzstands, die auch ausschließliche Beziehungsform einer Gesellschaft sein kann, nämlich einer Gesellschaft, die ihren stofflichen Bedarf vorwiegend durch Geldmittel deckt, die sie durch Technologie-Export, Devisenhandel und durch Fremdarbeit gewinnt. Sie hat daher als Dienstleistungsgesellschaft menschliche Subjektivität, die sich vorwiegend zwischen den Menschen unter der Bedingung von Geldbesitz verwirklicht. Die Menschen können sich hierin als unmittelbare Gesellschaft wie ein Zusammensein voraussetzungsloser Individuen wahrnehmen, die allerdings zwischen dem, was sie wahrhaben und dem, was sie wahrnehmen nicht mehr unterscheiden, und von daher ihre Empfindungen wie Gefühle scheinbar frei für sich haben. Da ist jede Geschichte nurmehr eine Abfolge von zwischenmenschlichen Ereignissen, die in den Menschen selbst nur als Erinnerung und Selbstgefühl verbleiben. Ihre Wahrnehmungen bestehen daher vorwiegend aus Selbstwahrnehmungen, die sich zu einem System zwischenmenschlicher Verhältnissen, zu einer selbständigen Existenz bürgerlicher Kultur entfalten, deren Entwicklung wesentlich seelisch verläuft. |
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