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Rubrik Politik: Bolschewismus von rechts

von Robert Misik

Erschienen: 17.1.2003
Der Artikel zeigt den ideologischen Hintergrund der Regierungsleute der USA auf, die uns täglich im Fernsehen ihren Krieg erläutern wollen, wie z.B. Wolfowitz und Perle (gerade abgetreten wegen Verdacht auf Veruntreuung). Sie gehören zu einer intellektuellen Rechten aus einer regelrecht philosophischen Schule.
Diese beruft sich stark auf die Lehren des jüdischen deutschen Philosophen Leo Strauss. Die neokonservativen Intellektuellen (Neocons) wenden sich gegen Nihilismus, Libertinage und Werterelativismus und setzen entgegen internationaler Weltordnungsbemühungen auf ein starkes Amerika.
Die Elitetheorie von Strauss geht zurück auf den nationalkonservativen Kronjuristen Hitlers Carl Schmitt, mit dem Strauss persönlich verbunden war. Sie baut gegen den modernen 'Gleichheitskult' auf elitäre Qualitäten wie Heroismus, Tugend, Kreativität, die als Herrschaftskultur über die Niederungen der breiten Masse gestellt werden sollen, um als bewährte Avantgarde die Geschichte zu bestimmen. In diesem Sinne hat Huntington in seinem Buch 'Der Kampf der Kulturen' die ganze Welt eingeteilt und sich für mächtiges und ordnendes Verhalten der 'bewährten westlichen Kulturen' gegen das 'Chaos der östlichen Kulturen' ausgesprochen.
Nicht wenige der Straussianer haben sich aus einem Leninismus heraus invertiert, dessen Avantgardismus sie nun von rechts interpretieren und mit einem weltrevolutionären Gestus den Kampf gegen den Liberalismus und das Böse verkünden.

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