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Rubrik Ökonomie: Die entfesselte Währung – der Zusammenbruch der Kreditwirtschaft

von W. Pfreundschuh

Erschienen: 14.5.2010
Die Freigabe jeder Kreditdeckung durch die Notenbanken der EU-Länder, das Versprechen, auch Ramschkredite durch die versammelte Staatsverschuldung der Nationalstaaten zu decken, dürfte das Ende der bisherigen Kapitalwirtschaft bedeuten. Die totale Globalisierung der Finanzmärkte hat eines gebracht, was im Kapitalismus der zollbewehrten Nationalstaaten nicht möglich war: Der währungspolitisch unendlich regenierierbare Staatsbankrott. Es ist der Endpunkt in der Geschichte des Geldes. War Geld ursprünglich als Zahlungsmittel des Tauschhandels zu Kapital geworden, durch welches sich Geld selbst zu vermehren schien, so ist es jetzt wertloses Kapital, das durch Geld gestützt werden muss, um seinen Wert überhaupt erhalten zu können. Geld muss nun als Maß der Werte mit Wert gefüllt werden, um als Maßstab der Preise die Warenwirtschaft überhaupt noch zu halten und auszupressen. Es ist der Salto Mortale seiner Geschichte. Was Geld und Kapital schon in ihrer Logik enthalten, entwickelten die Finanzmärkte zum Totalitarismus einer Substanzvernichtung, die keine Grenzen mehr kennt.

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