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Rubrik Ökonomie: Globaler Kapitalismus im "Krieg gegen den Terror"

von Conrad Schuhler

Erschienen: 11/2001
aus: isw-Report Nr. 49 (November 2001)
Der Krieg in Afghanistan wurde von den Poltikern des Westens fast ausnahmslos zum 'Krieg gegen den Terror' erklärt. Damit war der Krieg zu einem 'gerechten Krieg' erklärt, dessen Hintergründe ausgeblendet werden sollten. Zugleich wurde er so zu einem Kreig der Selbstverteidigung, zur Verteidigung unseres Gesellschaftssystems und unserer Kultur - ob bestritten oder nicht: Zu einem Kampf der Kulturen.
Conrad Schuhler, freier Journalist in München und Mitarbeiter des isw e.V., zeigt mit hervorragenden Hintergrundinformationen die Gründe für die Enstehung des Terrors und des Krieges, die wesentlich von den Interessen der Großmächte an den Gas- und Ölressourcen im Kaspischen Meer bestimmt sind. Die Geschichte der Verarmung Afghanistans, die Ermächtigung von Bin Laden und die Errichtung seines Terrorregimes ist nichts anderes als die Entwicklung eines Terrors, den die globalen Mächte durch ihren gnadenlosen Kampf um die Ressourcen und Märkte der Welt ausüben. Diese Art von Machtpolitik gegen die armen Länder, in der sich nun auch Ost und West einig sind, will durch die politische und nun auch militärische Übermacht seine Energiekosten drücken und Marktabhängigkeit um jeden Preis erzeugen.
Von da her kommt der 'Kampf der Kulturen' nicht von ungefähr. Er ist nicht nur ein Begriff der Verschleierung, sondern eine Erfindung des globalisierten Finanzkapitals, mit der ausgesprochen wird, was gewollt ist: Der Sieg der kapitalistischen Kultur, die Durchsetzung der Kapitalwirtschaft in allen Regionen der Welt.
Kultur ist längst zum Begriff der 'zivilisierten Welt' geworden, die ihre Barbarei als 'Lebensnotwendigkeit' verkauft und ihre Gewalt als Verteidigung der Menschenrechte ausgibt. Die Menschen sollen daran gewöhnt werden, dass diese Gewalt nie enden soll.

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