<250>
[ZWÖLFTES KAPITEL]
Tabellen nebst Beleuchtung über die Differentialrente
[1. Veränderungen in der Masse und Rate der Rente]
Zu dem Obigen noch: Gesetzt, es würden fruchtbarere Kohlenminen und Steinbrüche entdeckt oder besser gelegne, so daß sie mit derselben Quantität Arbeit ein größres Produkt lieferten als die ältren, und zwar ein s o g r o ß e s P r o d u k t, daß die ganze Nachfrage gedeckt würde. Dann würde der Preis - weil der Wert - von Kohle, Stein, Holz fallen, und infolge davon müßten die alten Kohlenminen und Steinbrüche geschlossen werden. Sie würden weder Profit noch Arbeitslohn noch Rente abwerfen. Nichtsdestoweniger würden die n e u e n Rente abwerfen wie vorhin die alten, obgleich w e n i g e r (der Rate nach). Denn jede Vermehrung in der Produktivität der Arbeit vermindert das [in] Arbeitslohn ausgelegte Kapital im Verhältnis zu dem in capital constant, hier in den Werkzeugen ausgelegten. Ist das richtig? Auch hier richtig, wo der change 1*) in der productivity of labour 2*) entspringt nicht aus einem change in der P r o d u k t i o n sw e i s e selbst, sondern aus der natürlichen Fruchtbarkeit des Kohlenwerks oder des Steinbruchs oder ihren situations 3*)? Das einzige, was wir hier sagen können, daß d a s s e l b e Quantum Kapital hier mehr Tonnen Kohle oder Stein liefert, daß also in der einzelnen Tonne weniger Arbeit enthalten ist, in allen zusammen aber ebensoviel oder selbst mehr, wenn die neuen Minen oder Brüche außer der alten demand, supplied by the old mines and quarries 4*), noch eine additional demand 5*) befriedigen und zwar eine additional demand, die größer ist als die Differenz zwischen der fertility der old und new mines und quarries 6*).
Aber die o r g a n i s c h e K o m p o s i t i o n des a n g e w a n d t e n Kapitals würde dadurch nicht geändert. Es wäre wahr, daß in dem Preis einer Tonne, einer einzelnen
_____
1*) die Veränderung - 2*) Produktivität der Arbeit - 3*) Lagen 4*) Nachfrage, die die alten Gruben und Steinbrüche befriedigten - 5*) Zusätzliche Nachfrage - 6*) Fruchtbarkeit der alten und der neuen Gruben und Steinbrüche
<251>
Tonne, weniger Rente enthalten wäre, aber nur, weil überhaupt weniger Arbeit in ihr enthalten ist, also auch weniger Arbeitslohn und weniger Profit. Das V e r h ä l t n i s der R e n tr a t e zum Profit würde jedoch nicht dadurch berührt. Wir können also ¦¦567¦ nur das sagen: Bleibt die demand dieselbe, ist also nach wie vor d a s s e lb e Quantum Kohle und Stein zu produzieren, so wird w e n ig e r K a p i t a l angewandt jetzt in den neuen, fruchtbareren Minen und quarries als früher in den alten, um d i e s e l b e Warenmasse zu produzieren. Der Gesamtwert der letztren fällt damit, also auch der total amount of rent und profit 1*) und Arbeitslohn und angewandtem capital constant. Aber die Verhältnisse von Rente und Profit changieren so wenig als die von Profit und Arbeitslohn oder von Profit und ausgelegtem Kapital, weil kein o r g a n i s c h e r change in dem angewandten Kapital stattgefunden. Nur die G r ö ß e, nicht die K o m p os i t i o n des angewandten Kapitals, also auch nicht die Produktionsweise, hat changiert.
Ist a d d i t i o n a l d e m a n d zu befriedigen, aber additional demand gleich der Differenz der Fruchtbarkeit der neuen und alten mines und quarries, so wird nach wie vor K a p i t a l v o n d e r s e l b e n G r ö ß e angewandt. Der Wert der einzelnen Tonne fällt. Aber die Gesamtmasse der Tonnen hat denselben Wert wie früher. Auf die einzelne Tonne betrachtet, ist mit dem in ihr enthaltnen Wert auch die Größe der Wertteile vermindert, die sich in Profit und Rente auflösen. Aber da das K a p i t a l gleich groß geblieben und damit der Gesamtwert seines Produkts, auch kein o r g a n i s c h e r change in seiner Komposition stattgefunden hat, ist der a b s o l u t e a m o u n t o f r e n t a n d p r o f i t 2*) derselbe geblieben.
Ist die a d d i t i o n a l d e m a n d so groß, daß sie nicht gedeckt wird, bei gleicher Kapitalanlage, durch die Differenz in der fertility der new und old mines und quarries, so muß also in den neuen Minen additional capital 3*) angewandt werden. In diesem Falle - falls mit dem growth 4*) des gesamten angelegten Kapitals nicht ein change eintritt in Verteilung der Arbeit, Anwendung der Maschinerie, falls also k e i n change in der o r g a n i s c h e n Komposition des Kapitals eintritt - wächst d e r a m o u n t o f r e n t u n d P r o f i t, weil der Wert des Gesamtprodukts gewachsen, der Wert der Gesamttonnenzahl, obgleich der Wert jeder einzelnen Tonne gefallen, also auch der Wertteil derselben, der sich in rent und Profit auflöst.
In allen diesen Fällen findet k e i n W e c h s e l in der Rentrate statt, weil kein c h a n g e in der o r g a n i c c o m p o s i t i o n 5*) des angewandten Kapitals (welches immer
_____
1*) die Gesamtmasse von Rente und Profit - 2*) die absolute Masse von Rente und Profit - 3*) Zusätzliches Kapital - 4*) Wachstum 5*) organischen Zusammensetzung
<252>
sein G r ö ß e n w e c h s e l) stattfindet. Ginge dagegen der change aus einem solchen change hervor, aus der Abnahme des in Arbeitslohn ausgelegten Kapitals gegen das in Maschinerie etc. ausgelegte - so daß also die Produktionsweise selbst changierte -, so fiele die R e n t r a t e, weil die Differenz zwischen dem Kostenpreis und dem Wert der Ware abgenommen hätte. In den oben betrachteten 3 Fällen nimmt diese nicht ab. Denn fällt der Wert, so fällt da ebenso der Kostenpreis der einzelnen Ware, indem weniger Arbeit has been expended upon it, less paid + unpaid labour 1*).
Danach also, wenn die größre Produktivität der Arbeit - oder der geringere Wert einer certain measure of the commodities produced 2*) - nur aus einem change in der productivity der natural elements 3*) hervorgeht, aus dem Unterschied in dem natural degree of fertility of soils, mines, quarries 4*) etc., kann der amount of rent fallen, weil unter den veränderten Verhältnissen a less quantity of capital is employed 5*); er kann konstant bleiben bei einer additional demand; er kann wachsen, wenn die additional demand größer als die Differenz der Produktivität zwischen den alt angewandten und neu angewandten natural agencies 6*). Die Rate der Rente könnte aber nur wachsen mit einem change in the organic composition of the capital employed 7*). Es ist also nicht nötig, daß der a m o u n t o f r e n t fällt, wenn der schlechtere soil, quarry, coal-mine 8*) etc. verlassen wird. Die R a t e d e r R e n t e kann sogar nie fallen, wenn dies Verlassen bloße Folge der m i n d r e n natürlichen Fruchtbarkeit ist.
Ric[ardo] verdreht das Richtige, daß in diesem Falle der a m o u n t o f r e n t unter bestimmtem state of demand 9*) fallen kann - d.h. davon abhängt, ob die G r ö ß e d e s a n g e w a n d t e n K a p i t a l s fällt oder dieselbe bleibt oder wächst - mit dem Grundfalschen, daß die r a t e o f r e n t fallen muß, was unter der Voraussetzung u n m ö gl i c h, da angenommen, daß k e i n c h a n g e in t h e o r g a n i c c o m p o s i t i o n o f c a p i t a l stattgefunden, also kein change, der das V e r h ä l t n i s z w i s c h e n W e r t u n d c o s t - p r i c e berührt, das einzige Verhältnis, das die r a t e o f r e n t bestimmt.
_____
1*) auf sie verwendet worden ist, weniger bezahlte und unbezahlte Arbeit - 2*) bestimmten Menge der produzierten Waren 3*) Produktivität der natürlichen Elemente - 4*) natürlichen Grad der Fruchtbarkeit von Böden, Gruben, Steinbrüchen - 5*) eine geringere Menge von Kapital angewandt wird - 6*) natürlichen Faktoren - 7*) Wechsel in der organischen Zusammensetzung des angewandten Kapitals - 8*) Boden, Steinbruch, Kohlengrube - 9*) Stand der Nachfrage
<253>
[2. Verschiedene Kombinationen der Differential- und der absoluten Rente. Die Tabellen A, B, C, D, E.]
Wie verhält es sich aber in diesem Fall mit den d i f f er e n t i a l r e n t s?
Gesetzt, es waren 3 Klassen coal-mines bearbeitet, I, II, III, wovon I die absolute Rente trug, II eine doppelt so große Rente und III eine doppelt so große Rente wie II oder viermal so groß wie I. In diesem Fall trägt I die absolute Rente R, II 2 R und III 4 R. Wird nun Nr. IV eröffnet, fruchtbarer als I, II und III und so umfangreich, daß ein Kapital so groß wie in I darin angelegt werden kann. In diesem Fall - the former s t a t e o f d e m a n d r e m a i n i n g c o n s t a n t 1*) - wird in IV dasselbe Kapital angelegt wie früher in I. I würde damit geschlossen. Und ein Teil des in II angelegten Kapitals müßte werden withdrawn 2*), III und IV wird reichen hin, um I zu ersetzen und einen Teil von II, aber nicht to supply the whole demand, without part of II continuing to be worked 3*). Wir wollen der Illustration wegen voraussetzen, IV sei fähig, mit demselben Kapital, wie es in I angelegt war, die ganze Zufuhr von I und die halbe Zufuhr von II zu liefern. Würde also 1/2 des Kapitals wie früher in II angelegt, das alte Kapital in III und das neue in IV, so the whole market would be supplied 4*).
¦¦568¦ What then were the changes that had taken place, or how would the changes accomplished affect the general rental, the rents of I, II, III and IV?
The a b s o l u t e r e n t, derived from IV, would, in amount and rate, be absolutely the same as that formerly derived from I; in fact the a b s o l u t e r e n t, in amount and rate, would also before have been the same on I, II and III, always supposing that the same a m o u n t o f c a p i t a l was employed in those different classes. The value of the produce of IV would be exactly identical to that formerly employed on I, because it was the produce of a capital o f t h e s a m e m a g n i t u d e and of a capital of the same o r g a n i c c o m p o s it i o n. Hence the difference between value and cost-price must be the same; hence the rate of rent. Besides, the amount must be the same, because - at a g i v e n r a t e of rent - capitals of the same magnitude would have been employed. But, since the value of the coal is not determinded by the value of the coal derived from IV, it would bear a surplus rent, or an overplus over its a b s o l u t e r e n t; a rent derived, not from any difference between cost-price
_____
1*) wenn die frühere Nachfrage konstant bleibt - 2*) zurückgezogen - 3*) um die ganze Nachfrage zu befriedigen, ohne daß ein Teil von II weiterhin bearbeitet wird - 4*) würde der ganze Markt versorgt sein
<254>
and value, but of the difference between the m a r k e t v a l u e and the i n d i v i d u a l v a l u e of the produce No. IV. 1*)
Wenn wir sagen, daß die absolute Rent oder die Differenz zwischen Wert und Kostpreis d i e s e l b e auf I, II, III, IV, vorausgesetzt, daß die G r ö ß e des in ihnen angelegten Kapitals, also der amount of rent with a given rate of rent 2*) derselbe, so ist das so zu verstehn: Der Wert (individuelle) der Kohle von I ist höher als der von II und der von II ist höher als der von III, weil in e i n e r Tonne Kohle von I mehr Arbeit enthalten als in einer von II und in einer Tonne von II mehr als in einer Tonne von III. Aber da die o r g a n i c c o m p o s i t i o n des Kapitals in allen 3 Fällen dieselbe, berührt dieser change die i n d i v i d u e l l e a b s o l u t e r e n t nicht, die I, II, III liefern. Denn ist der Wert der Tonne von I größer, so auch ihr Kostenpreis; er ist nur größer im Verhältnis, als g r ö ß r e s K a p i t a l von derselben organischen Komposition zur Produktion e i n e r Tonne in I als in II und einer Tonne in II als m III angewandt ist. Also ist dieser Unterschied ihrer Werte exakt gleich dem Unterschied ihrer K o s tp r e i s e, d.h. des relativen Kapitals expended to produce one ton of coal on I, II and III 3*). Die Verschiedenheit der Wertgrößen auf den 3 Klassen affiziert also nicht die D i f f e r e n z z w i s c h e n W e r t u n d K o s tp r e i s in den verschiednen Klassen. Ist der Wert größer, so ist der K o s t p r e i s g r ö ß e r i n d e m s e l b e n V e r h ä l t n i s, denn der Wert ist nur größer im Verhältnis, wie mehr K a p i t a l oder labour expended 4*); also bleibt das Verhältnis zwischen Wert und Kostpreis dasselbe, also a b s o l u t e r e n t.
Sehn wir aber nun weiter, wie es sich mit der D i f f e r e n t i a l r e n t e verhält.
Erstens ist in der ganzen Produktion von Kohle auf II, III und IV jetzt w e n i g e r Kapital angewandt. Denn das Kapital in IV ist so groß, wie das
_____
1*) Welches wären nun die eingetretenen Veränderungen oder wie würden die vollzogenen Veränderungen das Gesamtrental, die Renten von I, U, III, IV beeinflussen?
Die aus IV entspringende a b s o l u t e R e n t e würde in Masse und Rate absolut dieselbe sein wie die früher aus I entspringende; tatsächlich wäre die a b s o l u t e R e n t e in I, II und III auch früher in Masse und Rate dieselbe gewesen, immer vorausgesetzt, daß in diesen verschiedenen Klassen d i e s e l b e M e n g e K a p i t a l angewandt wurde. Der Wert des Produkts von IV wäre genau gleich dem des früher in I angewandten, weil es das Produkt eines Kapitals v o n d e r g l e i c h e n G r ö ß e und eines Kapitals von der g l e i c h e n o r g a n i s c h e n Z u s a m m e n s e tz u n g wäre. Daher muß die Differenz zwischen Wert und Kostenpreis dieselbe sein, daher die Rentrate. Außerdem muß deren Masse dieselbe sein, da - bei g e g e b e n e r R a t e der Rente - Kapitalien von gleicher Größe angewandt worden wären.
Aber da der Wert der Kohle nicht durch den Wert der von IV herkommenden Kohle bestimmt wird, würde diese eine Surplusrente oder einen Überschuß über ihre a b s o l u t e R e n t e abwerfen; eine Rente, die nicht aus einer Differenz Zwischen Kostenpreis und Wert entspränge, sondern aus der Differenz zwischen dem M a r k t w e r t und dem i n d i v i d u e ll e n W e r t des Produkts von Nr. IV. - 2*) die Masse der Rente bei gegebener Rentrate - 3*) ausgelegt, um eine Tonne Kohle in I, II und III zu produzieren - 4*) Arbeit verausgabt wird
<255>
Kapital in I war. Außerdem aber wird die Hälfte des in II angewandten Kapitals withdrawn 1*). Also sinkt der amount of rent auf II unter allen Umständen um die Hälfte. In der Kapitalanlage ist nur ein change vorgegangen in II, denn in IV wird soviel Kapital angelegt als früher in I. Wir haben ferner angenommen, daß in I, II und III gleich große Kapitalien angelegt waren, z.B. in jedem 100, zusammen 300; also jetzt in II, III und IV nur noch 250 oder 1/6 Kapital has been withdrawn from the production of coal 2*).
Ferner aber ist der M a r k t w e r t der Kohle gefallen. Wir sahen, daß I R, II 2 R und III 4 R abwerfen. Nehmen wir an, daß das Produkt von 100 auf I = 120, wovon R = 10 und 10 = Profit, so der Marktwert von II 130 (10 Profit und 20 Rente), von III 150 (10 Profit und 40 Rente). War das Produkt von I = 60 Tonnen (die Tonne = 2 l.), so von II = 65 Tonnen, von III = 75 Tonnen und die Gesamtproduktion = 60 + 65 + 75 Tonnen = 200 Tonnen. Da nun 100 in IV soviel produziert als das ganze Produkt von I und das halbe von II, so 60 + 32 1/2 Tonnen = 92 1/2 Tonnen, die nach dem alten Marktwert gekostet hätten 185 l., also eine Rente von 75 l. geliefert hätten, da der Profit = 10; also, da die absolute Rente = 10 l., 7 1/2 R.
Nach wie vor bringen II, III, IV dieselben 200, Tonnenzahl, hervor, denn 32 1/2 + 75 + 92 1/2 = 200 Tonnen.
Wie verhält es sich jetzt aber mit dem Marktwert und den differential rents?
Um dies zu beantworten, müssen wir sehn, was der Betrag der a b s o l u t e i n d i v i d u e l l r e n t von II ist. Wir nehmen an, daß die absolute Differenz zwischen K o s t p r e i s u n d W e r t in dieser Produktionssphäre = 10 l. = der Rente, die die schlechteste Mine abwarf, obgleich dies nicht nötig ist, außer wenn I durch seinen Wert d e n M a r k t w e r t absolut bestimmte. ¦¦569¦ Fand dies in der Tat statt, so stellte die Rente auf I (wenn die coal von I zu seinem Wert verkauft wird) überhaupt den Überschuß des Werts in dieser P r o d u kt i o n s s p h ä r e über seinen eignen cost-price und den general cost-price of commodities 3*) dar. II verkauft also seine Produkte zu ihrem Werte, wenn es die Tonnenzahl zu 120 l. verkauft (die 65 Tonnen), also die einzelne Tonne zu 1 11/13 l.
Daß es sie statt dessen zu 2 l. verkaufte, war bloß dem Überschuß des durch I bestimmten Marktwerts über seinen individuellen Wert geschuldet, nicht dem Überschuß seines W e r t s, sondern seines M a r k t w e r t s ü b e r s e i n e n K o s t e np r e i s.
_____
1*) zurückgezogen - 2*) aus der Produktion der Kohle zurückgezogen worden ist - 3*) allgemeinen Kostenpreis der Waren
<256>
Ferner verkauft II nach der Voraussetzung statt 65 nur noch 32 1/2 Tonnen indem es statt ein Kapital von 100 nur noch ein Kapital von 50 in die Mine steckt.
II verkauft also Setzt 32 1/2 Tonnen zu 60 l. 10 l. auf 50 l. ist 20 p.c. Von den 60 l. sind 5 Profit und 5 Rente.
W i r h a b e n a l s o f ü r I I: Wert des Produkts, der Tonne = 1 11/13 l.; Zahl der Tonnen = 32 1/2; Gesamtwert des Produkts = 60 l.; Rente = 5 l. Die Rente ist von 20 auf 5 gefallen. Wäre noch d e r s e l b e a m o u n t of capital 1*) angewandt, so wäre sie nur auf 10 gefallen. Sie ist also in der Rate nur um die Hälfte gefallen. D.h., sie ist gefallen um die ganze Differenz, die der von I bestimmte M a r k t w e r t über ihrem eignen Wert und daher über der Differenz stand, die aus der Differenz zwischen ihrem eignen Wert und Kostenpreis resultiert.
Ihre Differentialrente war gleich 10; ihre Rente ist jetzt = 10, = ihrer absoluten Rente. In II ist also mit der Reduktion des Marktwerts auf den W e r t (der Kohle von II) die Differentialrente fortgefallen, also die durch diese Differentialrente angeschwollene, verdoppelte rate of rent. Sie ist so von 20 auf 10 reduziert worden. Ferner aber von 10 auf 5, weil bei dieser g e g e b n e n R e n t r a t e das in II angelegte Kapital um die Hälfte gefallen ist.
Da der M a r k t w e r t nun durch den Wert von II bestimmt ist, durch 1 11/13 l. per Tonne, ist der M a r k t w e r t der 75 Tonnen, die III produziert, nun = 138 6/13 l., davon Rente = 28 6/13 l. Früher die Rente = 40 l. Sie ist also gefallen um 11 7/13 l. Ihre Differenz von der absoluten Rente betrug 30. Sie beträgt jetzt nur noch 18 6/13 (denn 18 6/13 + 10 = 28%). Sie war früher = 4 R. Sie ist jetzt nur noch = 2 R + 86/13 l. Da das in III angelegte Kapital gleich groß geblieben, ist dieser Fall ausschließlich dem Fall in der R a t e d e r D i f f e r e n t i a l r e n t e, also dem Fall im Überschuß des Marktwerts von III über seinen individuellen Wert geschuldet.
Früher war der ganze amount der Rent in III gleich dem Überschuß des h ö h r e n M a r k t w e r t s über den Produktionspreis, jetzt nur mehr = dem Überschuß des n i e d r e n Marktwerts über den Kostenpreis [50]; die Differenz nähert sich also der absoluten Rent von III. III produziert mit 100 Kapital 75 Tonnen, deren Wert = 120 l.; also 1 Tonne = 1 3/5 l. Statt dessen verkaufte III bei dem frühren Marktpreis zu 2 l., also 2/5 l. zu teuer per Tonne. Dies machte auf 75 Tonnen 2/5 x 75 = 30 l., und dies war in der Tat die Differentialrente von Rente [III]; denn seine Rente war = 40 (10 absolute Rente und 30 Differentialrente). Jetzt verkauft es die Tonne nach dem neuen Marktwert nur noch zu 1 11/13 l. Also wieviel über seinem Wert? 3/5 = 39/65 und 11/13
_____
1*) dieselbe Masse des Kapitals
<257>
= 55/65. Verkauft also die Tonne zu teuer um 16/65. [51] Dies macht auf 75 Tonnen = 18 6/13. und dies ist exakt die Differentialrente, die also immer gleich ist der Anzahl der Tonnen multipliziert mit dem Überschuß des Marktwerts der Tonne über den [individuellen] Wert der Tonne. Was jetzt noch herauszurechnen ist, ist der Fall der Rente um 11 7/13. Der Überschuß des Marktwerts über den Wert von III ist gefallen von 2/5 l. per Tonne (als es sie zu 2 l. verkaufte) auf 16/65 per Tonne (zu 1 11/13 l.). also von 2/5 = 26/65 auf 16/65, [um] 10/65. Dies macht auf 75 Tonnen 750/65 = 150/13 = 11 7/13, und dies ist exactly der amount, um den die Rente in III gefallen ist.
¦¦570¦ Die 92 1/2 Tonnen von IV kosten zu 1 11/13 l. [pro Tonne] 170 10/13 l. Hier die Rente = 60 10/13 und die Differentialrente = 50 10/13. Wären die 92 1/2 Tonnen zu ihrem Wert verkauft, so = 120 l., so würde 1 Tonne kosten = 1 11/37 l. Statt dessen wird sie verkauft zu 1 11/13. Aber 11/13 = 407/481 und 11/37 = 143/481. Dies gibt Überschuß von 264/481 des Marktwerts von IV über seinen Wert. Dies macht für 92 1/2 Tonnen exakt 50 10/23 l., die Differentialrente von IV.
Stellen wir nun die beiden cases zusammen unter A und B.
A Klasse I. II. III. Total Kapital l. 100 100 100 300 Absolute Rente l. 10 10 10 30 Tonnen 60 65 75 200 Marktwert pro Tonne l. 2 2 2 Individueller Wert l. 2 1 11/13 1 3/5 Gesamtwert l. 120 130 150 400 Differentialrente l. 0 10 30 40
Der Gesamttonnengehalt = 200. Gesamt absolute Rente = 30.
Total D i f f e r e n t i a l r e n t e = 40. Gesamtrente = 70.
B Klasse II. III. IV. Total Kapital l. 50 100 100 250 Absolute Rente l. 5 10 10 25 Tonnen 32 1/2 75 92 1/2 200 Marktwert pro Tonne l. 1 11/13 1 11/13 1 11/13 Individueller Wert l. 1 11/13 1 3/5 1 11/37 Gesamtwert l. 60 138 6/13 170 10/13 369 3/13 Differentialrente l. 0 18 6/13 50 10/13 69 3/13
Gesamtkapital = 250. Absolute Rente = 25. Differentialrente = 69 3/13. Gesamtrente = 94 3/13. Der Gesamtwert der 200 Tonnen ist gefallen von 400 auf 369 3/13.
<258>
Diese beiden Tabellen geben zu sehr wichtigen Betrachtungen Anlaß.
Zunächst sehn wir, daß die a b s o l u t e R e n t e dem Betrag nach steigt oder fällt im Verhältnis zu dem in der Agrikultur [52] angelegten Kapital, den Gesamtmassen Kapital, die auf I, II, III angelegt sind. Die R a t e d i e s e r a b s o l ut e n R e n t e - da sie ganz unabhängig ist von der Differenz in der Verschiedenheit der Bodenarten, vielmehr aus der Differenz zwischen Wert und K[osten-]Preis entspringt, diese Differenz selbst aber bestimmt durch die o r g a n i s c h e Z u s a mm e n s e t z u n g des agricultural capital, durch die Produktionsweise und nicht den Boden - ist ganz unabhängig von der Größe der angelegten Kapitalien. In II B nun fällt d e r B e t r a g der absoluten Rente von 10 auf 5, weil das Kapital von 100 auf 50 gefallen, die Hälfte ¦¦571¦ des Kapitals entzogen worden ist.
Ehe wir nun weitere Betrachtungen über die beiden Tabellen anstellen, wollen wir noch andre Tabellen aufstellen. Wir sahn, in B ist der Marktwert auf 1 11/13 l. per Tonne gefallen. Mit diesem W e r t aber werden I A und II B weder das erste vom Markt ganz verschwinden müssen, noch das letztre gezwungen sein, nur die Hälfte des früheren Kapitals anzuwenden. Da bei I von dem Gesamtwert der Ware, 120, die Rente = 10 oder = 1/12 des Gesamtwerts ist, so [gilt dies] ditto auf den Wert der einzelnen Tonne, die 2 l. wert ist. 2/12 l. ist aber = 1/6 l.· oder 3 1/3 sh. (3 1/3 sh. x 60 = 10 l.). Der K o s t e n p r e i s der Tonne von I ist also [2 l. - 3 1/3 sh. =] 1 l. 16 2/3 sh. Der [neue] Marktwert ist 1 11/13 l. oder 1 l. 16 12/13 sh. 16 2/3 sh. ist aber = 16 sh. 8 d. oder 16 26/39 sh. Dagegen ist 16 12/13 sh. = 16 36/39 sh. oder 10/39 sh. mehr. Dies wäre die Rente per Tonne bei dem neuen Marktwert und gäbe für 60 Tonnen eine Gesamtrente von 15 5/13 sh. Also, ich lege nicht 1 p.c. Rente auf die 100 Kapital. Damit I A gar keine Rente abwürfe, müßte der Marktwert fallen auf s e i n e n Kostenpreis, also auf 1 l. 16 2/3 sh. oder 1 5/6 l. (oder 1 10/12 l.)·In diesem Falle wäre die Rente auf I A verschwunden. Es könnte aber mit 10 p.c. Profit nach wie vor exploitiert werden. Dies hörte erst auf bei weitrem Fallen des Marktwerts unter [den Kostenpreis von] 1 5/6 l.
Was nun aber II B angeht, so ist in Tabelle B angenommen, daß die Hälfte des Kapitals withdrawn wird. Da aber der Marktwert von 1 11/13 l. noch eine Rente von 10 p.c. liefert, so liefert er sie ebensowohl für 100 wie für 50. Ist also angenommen, daß die Hälfte des Kapitals withdrawn, so nur, weil unter diesen Verhältnissen II B noch die absolute Rente von 10 p.c. liefert. Denn hätte [II] B fortgefahren, 65 Tonnen zu produzieren statt 32 1/2, so würde der Markt surchargiert und der Marktwert von IV, der den Markt beherrscht, fiel so, daß die Kapitalanlage auf II B reduziert werden müßte, um die absolute Rente abzuwerfen. Indes ist klar, daß, wenn
<259>
das ganze Kapital 100 zu 9 p.c. Rente abwirft, der Gesamtbetrag größer ist, als wenn von 50 10 p.c. abgeworfen werden. Wenn also nur 50 Kapital in II für die Nachfrage nach dem Stand des Markts nötig, so müßte die Rente auf 5 l. herabgedrückt werden. Sie würde aber m der Tat tiefer fallen, wenn angenommen wird, daß die 32 1/2 Tonnen mehr konstant nicht abgesetzt werden können, also aus dem Markt geworfen werden würden. Der Marktwert würde so tief fallen, daß nicht nur die Rente auf II B verschwände, sondern auch der Profit affiziert würde. Dann würde Entziehung des Kapitals erfolgen, um die Zufuhr zu vermindern, bis es den richtigen Punkt von 50 erreicht, und dann würde der Marktwert hergestellt sein auf 1 11/13 l., wo er wieder die absolute Rente für II B abwürfe, aber nur für die Hälfte des früher drin angelegten Kapitals. Auch m diesem Falle würde die Aktion von IV und III ausgehn, die den Markt beherrschen.
Es ist aber keineswegs gesagt, daß, wenn der Markt für die Tonne zu 1 11/23 l. nur 200 Tonnen absorbiert, er nicht 32 1/2 Tonnen mehr absorbiert, wenn der Marktwert fällt, wenn also durch den Druck der 32 1/2 Übertonnen auf den Markt der Marktwert von 232 1/2 Tonnen herabgedrückt wird. Der Kostenpreis in II B ist 1 9/13 l. oder 1 l. 13 11/13 sh. Der Marktwert aber ist 1 11/13 l. oder 1 l. 16 12/13 sh. Fiele der Marktwert so, daß I A keine Rente mehr abwürfe, auf den Kostenpreis von I A, auf l l. 16 2/3 sh. oder 1 5/6 l. oder 1 10/12 l., so müßte die Nachfrage, damit II B sein ganzes Kapital anwende, schon bedeutend wachsen; denn I A könnte fortfahren, da es den gewöhnlichen Profit abwirft, exploitiert zu werden. Der Markt hätte nicht 32 1/2, sondern 92 1/2 Tonnen mehr, statt 200 292 1/2 Tonnen zu absorbieren, also [fast] die Hälfte mehr. Dies schon sehr bedeutende Steigerung.
Der Marktwert müßte also, soll die Steigerung mäßig sein, so tief fallen, daß I A aus dem Markt gejagt würde. D.h. der Marktpreis müßte unter den Kostenpreis von I A fallen, also unter 1 10/12 l., sage auf 1 9/12 l. oder 1 l. 15 sh. Er stünde dann immer noch bedeutend über dem Kostenpreis von II B.
Wir wollen also den Tabellen A und B noch drei Tabellen zufügen, C und D und E. Und wir wollen in C annehmen, daß die Nachfrage wachse, daß alle Klassen von A und B fortproduzieren können, aber zu dem Marktwert von B, wo l A noch Rente abwirft. Wir wollen in D annehmen, daß sie groß genug sei, damit I A keine Rente mehr abwirft, aber noch den gewöhnlichen Profit. Und wir wollen in E annehmen, daß der Preis so sinkt, um es aus dem Markt zu ¦¦572¦ werfen, aber zugleich sein Sinken die Absorption der 32 1/2 Surplustonnen von II B herbeiführt.
Der case, wie er in A und B unterstellt ist, ist möglich. Es ist möglich, daß I A bei der Reduktion der Rente von 10 l. auf kaum 16 sh. sein Land
<260>
dieser Exploitation entzieht und es für eine andre Exploitationssphäre vermietet, wo es eine höhere Grundrente abwerfen kann. In diesem case aber würde II B durch den obigen geschilderten Prozeß gezwungen werden, 1/2 of his capital to withdraw 1*), wenn der Markt mit dem Eintreten des neuen Marktwerts sich nicht erweiterte.
C Klasse I II III IV Total Kapital l. 100 100 100 100 400 Absolute Rente l. 10/13 10 10 10 30 10/13 Tonnen 60 65 75 92 1/2 292 1/2 Marktwert pro Tonne l. 1 11/13 1 11/13 1 11/13 1 11/13 Individueller Wert l. 2 1 11/13 1 3/5 1 11/37 Gesamtwert l. 110 120 138 6/13 170 10/13 540 Rente l. 10/13 Differentialrente l. -9 3/13 0 +18 6/13 +50 10/13 69 3/13
D Klasse I II III IV Total Kapital l. 100 100 100 100 400 Absolute Rente l. 0 9 1/6 10 10 29 1/6 Marktwert pro Tonne l. 1 5/6 1 5/6 1 5/6 1 5/6 Kostenpreis l. 1 5/6 [1 9/13] [1 7/15] [1 7/37] Tonnenzahl 60 65 75 92 1/2 292 1/2 Gesamtwert l. 110 119 1/6 137 1/2 169 7/12 536 1/4 Differential- l. 0 (-) - (latet +17 1/2 +49 7/12 67 1/12 rente 2*))
E Klasse II III IV Total Kapital l. 100 100 100 300 Absolute Rente l. 3 3/4 10 10 23 3/4 Marktwert pro Tonne l. 1 3/4 1 3/4 1 3/4 Kostenpreis l. 1 5/6 1 9/13 [1 7/15] [1 7/37] Tonnenzahl 65 75 92 1/2 232 1/2 Gesamtwert l. 113 3/4 131 1/4 161 7/8 406 7/8 Differential- l. -(vacat) +11 1/4 +41 7/8 53 1/8 rente
¦¦573¦ Wir werden nun die Tabllen A B C D E zusammenstellen, aber so, wie es gleich hätte geschehen sollen. K a p i t a l G e s a m t w e r t, G e s a m t p r o d u k t,
¦¦574¦ A [Klasse] I II III Total C Kapital l. 100 100 100 300 GT Tonnenzahl 60 65 75 200 GW Gesamtwert l. 120 130 150 400 MW Marktwert 2 l. 2 l. 2 l.
per Tonne IW Individueller 2 l. 1 11/13 l. = 1 3/5 l. = Wert per Tonne 1 l. 16 12/13 sh 1 l. 12 sh. DW Differential- 0 2/13 l. = 2/5 l. = wert pro Tonne 3 1/13 sh. 8 sh.
KP Kostenpreis 1 5/6 l. = 1 9/13 l. = 1 7/15 l. per Tonne 1 l. 1 l. 1 l. 9 1/3 sh 16 2/34 sh. 13 11/13 sh AR Absolute Rente l. 10 10 10 30 DR Differentialrente l. 0 10 30 40 AR in T. Absolute Rente in Tonnen 5 5 5 15 DR in T. Differentialrente in Tonnen 0 5 15 20 GR Rental l. 10 20 40 70 GR in T. TonnenRental 5 10 20 35
B [Klasse] II III IV Total C Kapital l. 50 100 100 250 GT Tonnenzahl 32 1/2 75 92 1/3 200 GW Gesamtwert l. 60 138 6/13 150 10/13 369 3/13 MW Marktwert 1 11/13 l. = 1 11/13 l. = 1 11/13 l. = per Tonne 1 l. 1 l. 1 l. 16 12/13 sh 16 12/13 sh. 16 12/13 sh.
IW Individuel- 1 11/13 l. = 1 3/5 l. = 1 11/37 l. = ler Wert per 1 l. 1 l. 12 sh. 1 l. Tonne 16 12/13 sh. 5 35/37 sh.
DW Differential- 0 16/65 l. = 264/481 l. = wert pro Tonne 4 12/13 sh. 10 470/481 sh. KP Kostenpreis 1 9/13 l. = 1 7/15 l. = 1 7/37 l. per Tonne 1 l. 1 l. 1 l. 13 11/13 sh. 9 1/3 sh. 3 29/37 sh.
AR Absolute Rente l. 5 10 10 25 DR Differentialrente l. 0 18 6/13 50 10/13 69 3/13 AR in T. Absolute Rente in Tonnen 2 17/24 5 5/12 5 5/12 13 13/24 DR in T. Differentialrente in Tonnen 0 10 27 1/2 37 1/2 GR Rental l. 5 28 6/13 60 10/13 94 3/13 GR in T. TonnenRental 2 17/21 15 5/12 32 11/12 51 1/24
C [Klasse] I II III IV Total C Kapital l. 100 100 100 100 400 GT Tonnenzahl 60 65 75 92 1/2 292 1/2 GW Gesamtwert l. 110 10/13 120 138 6/13 170 10/13 540 MW Marktwert 1 1 1 1 per Tonne 11/13 l. 11/13 l. 11/13 l. 11/13 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 12/13 16 12/13 16 12/13 16 12/13 sh. sh. sh. sh.
IW Individueller 2 l. 1 1 1 Wert per Tonne = 40 sh. 11/13 l. 3/5 l. 11/37 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 12/13 12 sh. 5 35/37 sh. sh.
DW Differential- -2/13 l. 0 +16/65 l. 264/481 l. wert pro Tonne = -3 1/13 = +4 = +10 sh. 12/13 470/481 sh. sh.
KP Kostenpreis 1 5/6 l. 1 9/13 l. 1 7/15 l. 1 7/37 l. per Tonne = 1 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 2/3 13 11/13 9 1/3 3 29/37 sh. sh. sh. sh.
AR Absolute 10/13 l. 10 10 10 30 10/13 Rente l. = 15 5/13 sh.
DR Differentialrente l. 0 0 18 6/13 50 10/13 69 3/13 AR in T. Absolute Rente in Tonnen 5/12 5 5/12 5 5/12 5 5/12 16 2/3 DR in T. Differentialrente in Tonnen 0 0 10 27 1/2 37 1/2 GR Rental l. 10/13 = 10 28 6/13 60 10/13 100 15 5/13 sh.
GR in T. TonnenRental 5/12 5 5/12 15 5/12 31 11/12 54 1/6
D [Klasse] I II III IV Total C Kapital l. 100 100 100 100 400 GT Tonnenzahl 60 65 75 92 1/2 292 1/2 GW Gesamtwert l. 100 119 1/6 137 1/2 169 7/12 536 1/4 MW Marktwert 1 1 1 1 per Tonne 5/6 l. 5/6 l. 5/6 l. 5/6 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 2/3 16 2/3 16 2/3 16 2/3 sh. sh. sh. sh.
IW Individueller 2 l. 1 1 1 Wert per Tonne = 40 sh. 11/13 l. 3/5 l. 11/37 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 12/13 12 sh. 5 35/37 sh. sh.
DW Differential- -1/6 l. -1/78 l. +7/30 l. 119/222 l. wert pro Tonne = -3 1/3 = 10/39 = +4 2/3 = 10 80/111 sh. sh. sh. sh.
KP Kostenpreis 1 5/6 l. 1 9/13 l. 1 7/15 l. 1 7/37 l. per Tonne = 1 l. = 1 l. = 1 l. = 1 l. 16 2/3 13 11/13 9 1/3 3 29/37 sh. sh. sh. sh.
AR Absolute Rente l. 0 9 1/6 10 10 29 1/6 sh.
DR Differentialrente l. 0 0 17 1/2 49 7/12 67 7/12 AR in T. Absolute Rente in Tonnen 0 5 5 5/11 5 5/11 15 10/11 DR in T. Differentialrente in Tonnen 0 0 9 6/11 27 1/22 36 13/22 GR Rental l. 0 9 1/6 27 1/2 59 7/12 96 1/4 15 5/13 sh.
GR in T. TonnenRental 0 5 15 32 1/2 52 1/2
E [Klasse] II III IV Total C Kapital l. 100 100 100 300 GT Tonnenzahl 65 75 92 1/2 232 1/2 GW Gesamtwert l. 113 3/4 131 1/4 161 7/8 406 7/8 MW Marktwert 1 3/4 l. = 1 3/4 l. = 1 3/4 l. = per Tonne 1 l. 15 sh. 1 l. 15 sh. 1 l. 15 sh.
IW Individuel- 1 11/13 l. = 1 3/5 l. = 1 11/37 l. = ler Wert per 1 l. 1 l. 12 sh. 1 l. Tonne 16 12/13 sh. 5 35/37 sh.
DW Differential- -1 12/13 +3 sh. +9 2/37 sh. wert pro Tonne sh. KP Kostenpreis 1 9/13 l. = 1 7/15 l. = 1 7/37 l. per Tonne 1 l. 1 l. 1 l. 13 11/13 sh. 9 1/3 sh. 3 29/37 sh.
AR Absolute Rente l. 3 3/4 10 10 23 3/4 DR Differentialrente l. 0 11 1/4 41 7/8 53 1/8 AR in T. Absolute Rente in Tonnen 2 1/7 5 5/7 5 5/7 13 4/7 DR in T. Differentialrente in Tonnen 0 6 3/7 23 13/14 30 5/14 GR Rental l. 3 3/4 21 1/4 51 7/8 76 7/8 GR in T. TonnenRental 2 1/7 12 1/7 29 9/14 43 13/14
_____
1*) seines Kapitals zurückzuziehen - 2*) latent
<261>
M a r k t w e r t d e r T o n n e, I n d i v i d u e l l e r W e r t, D i f f e r e n t i a l w e r t [53], K o s t e np r e i s, A b s o l u t e R e n t e, A b s o l u t e R e nt e i n T o n n e n, D i f f e r e n t i a l r e n t e, D i f f e r e n t i a l r e n t e i n T o n n e n, G es a m t r e n t e. Und dann die Totals aller Klassen in jeder Tabelle [54].
¦¦575¦ E r l ä u t e r u n g z u d e r T a b e l l e (S. 574) 1*).
Es ist angenommen, daß Kapital von 100 (konstantes und variables Kapital) ausgelegt wird und daß die von demselben in Bewegung gesetzte Arbeit eine Surplusarbeit (unbezahlte Arbeit) liefert, gleich 1/5 des vorgeschoßnen Gesamtkapitals, oder einen Mehrwert gleich 100/5. Wenn also das vorgeschoßne Kapital = 100 l., müßte der W e r t des Gesamtprodukts = 120 l. sein. Ferner vorausgesetzt, daß der Durchschnittsprofit = 10 p.c., so sind 110 l. der K o s t e n p r e i s des Gesamtprodukts, im obigen Beispiel der Kohlen. Die 100 l. Kapital verwandeln sich bei der gegebnen Rate des Mehrwerts oder der Surplusarbeit in einen W e r t von 120 l., ob die Exploitation in fruchtbaren oder unfruchtbaren Minen stattfindet; mit einem Wort: Die v e r s c h i e d n e P r o d u k t i v i t ä t der Arbeit - sei die Verschiedenheit eine Folge verschiedner Naturbedingungen der Arbeit oder verschiedner gesellschaftlicher Bedingungen derselben oder verschiedner technologischer Bedingungen - ändert nichts daran, daß der Wert der Waren gleich dem in ihnen materialisierten Quantum Arbeit.
Also, wenn es heißt, der W e r t des von dem Kapital 100 geschaffnen P r o d u k t s = 120, so heißt das nichts, als in dem P r o d u k t ist die in dem Kapital 100 materialisierte Arbeitszeit enthalten + 1/6 unbezahlter, aber von dem Kapitalisten appropriierter Arbeitszeit. Der Gesamtwert des Produkts ist = 120 l., ob das Kapital von 100 in einer Klasse von Minen 60 Tonnen, in einer andren 65 oder 75 oder 92 1/2 produziert. Aber es ist klar, daß der Wert des einzelnen aliquoten Teils, sei er durch Tonne wie hier, Quarter, Elle etc. gemessen, durchaus verschieden ist nach der Produktivität. Um bei unsrer Tabelle zu bleiben (dasselbe gilt für jede andre Warenmasse als Resultat der kapitalistischen Produktion), so ist der Wert von 1 Tonne = 2 l., wenn das Gesamtprodukt des Kapitals = 60 Tonnen, also 60 Tonnen 120 l. wert sind oder eine Arbeitszeit darstellen = der, die in 120 l. materialisiert ist. Ist das Gesamtprodukt = 65 Tonnen, so der Wert der einzelnen Tonne = 1 l. 16 12/13 sh. oder 1 11/23 l.; ist es 75 Tonnen, so der Wert der einzelnen Tonne = 1 9/15 l. oder = 1 l. 12 sh.; ist es endlich = 92 1/2 Tonnen, so der Wert der Tonne = 1 11/37 l. oder = 1 l. 5 35/37 sh.
_____
1*) Siehe die beigefügte Einlage
<262>
Weil die Gesamtmasse der vom Kapital 100 produzierten Waren oder Tonnen stets denselben W e r t hat, = 120 l., da sie stets dasselbe G e s a m t q u a n t u m A r b e i t darstellt, das in 120 l. enthalten ist, so ist eben deshalb der W e r t der einzelnen Tonne verschieden, je nachdem d e r s e l b e Wert sich in 60, 65, 75 oder 92 1/2 Tonnen darstellt, also mit der Verschiedenheit der Produktivität der Arbeit. Diese Verschiedenheit der Produktivität der Arbeit bewirkt eben, daß d a s s e l b e Q u a n t u m A r b e i t sich bald in einer kleinren, bald in einer größren Gesamtmasse von Waren darstellt, der e i n z e l n e a l i q u o t e T e i l dieser Gesamtmasse also bald mehr, bald weniger von dem expended absolute amount of labour 1*) in sich enthält, also demgemäß bald größren, bald kleinren Wert hat. Dieser verschiedene Wert der einzelnen Tonnen, je nachdem das Kapital von 100 l. in fruchtbarem oder unfruchtbarem Minen angelegt, also je nach der verschiednen Produktivität der Arbeit, ist es, was in der Tabelle als der i n d i v i d u e l l e W e r t der einzelnen Tonne figuriert.
Es ist daher nichts falscher als die Vorstellung, daß, wenn der Wert der einzelnen Ware bei steigender Produktivität der Arbeit falle, der G e s a m t w e r t des von einem bestimmten Kapital - z.B. 100 - produzierten Produkts 2*) wegen der vergrößerten Masse von Waren, worin er sich darstelle, steige. Der Wert der einzelnen Ware fällt ja nur, weil sich der G e s a m t w e r t - das Gesamtquantum der expended labour - in einer größren Masse von Gebrauchswerten, Produkten darstellt, auf das einzelne Produkt daher ein geringerer aliquoter Teil des Gesamtwerts oder der expended labour fällt, und zwar nur fällt in d e m M a ß e, worin ein geringres Quantum Arbeit von ihm absorbiert wird oder ein geringerer Anteil des Gesamtwerts ihm zukömmt.
Ursprünglich faßten wir die e i n z e l n e W a r e als Resultat und direktes Produkt eines bestimmten Quantums Arbeit. Jetzt, wo die Ware sich als P r o d u k t der k a p i t a l i s t is c h e n P r o d u k t i o n darstellt, ändert sich die Sache formell dahin: Die produzierte Masse von Gebrauchswerten stellt ein Q u a n t u m A r b e i t s z e i t dar, = dem Quantum Arbeitszeit, enthalten in dem in ihrer Produktion auf gezehrten Kapital (konstanten und variablen) + der von dem Kapitalisten angeeigneten unbezahlten Arbeitszeit. Ist die im Kapital enthaltne Arbeitszeit in Geld ausgedrückt = 100 l., enthalten diese 100 l. Kapital 40 l. in Arbeitslohn ausgelegtes Kapital und beträgt die Surplusarbeitszeit 50 p.c. auf das variable Kapital, d.h. ist die Rate des Mehrwerts = 50 p.c., so ist der Wert der Gesamtmasse der vom Kapital 100 produzierten Waren = 120 l. Damit die Waren zirkulieren können, muß ihr
_____
1*) der verausgabten absoluten Menge Arbeit - 2*) in der Handschrift: Arbeit
<263>
Tauschwert, wie wir im ersten Teil dieser Schrift gesehn haben [55], vorher in P r e i s verwandelt werden, d.h. in Geld ausgedrückt werden. Also, ¦¦576¦ eh der Kapitalist die Waren auf den Markt wirft, muß er vorher - falls das Gesamtprodukt nicht ein einziges unteilbares Ding, wie z.B. ein Haus ist, worin das ganze Kapital sich darstellt, e i n e e i n z i g e W a r e, deren Preis dann unter der Voraussetzung = 120 l., = dem Gesamtwert, in Geld ausgedrückt, wäre - den P r e i s der einzelnen Ware berechnen. P r e i s hier = monetary expression of value 1*).
Je nach der verschiednen Produktivität der Arbeit wird sich nun der Gesamtwert von 120 l. auf mehr oder weniger Produkte verteilen, der Wert des e i n z e l n e n Produkts also demgemäß proportionell - gleich einem größern oder kleinern aliquoten Teil von 120 l. sein. Die Operation sehr einfach. Ist das Gesamtprodukt = 60 Tonnen Kohlen z.B., so 60 Tonnen = 120 l. und 1 Tonne = 120/60 l. = 2 l.; ist das Produkt 65 Tonnen, so der Wert der einzelnen Tonne = 120/65 l. = 1 11/13 l. oder 1 l. 16 12/13 sh. (= 1 l. 16 sh. 11 1/3 d.); ist das Produkt = 75 Tonnen, so der Wert der einzelnen Tonne = 120/75 = 1 l. 12 sh.; wenn = 92 1/2 Tonnen, so = 1 11/37 l.= 1 l. 5 35/37 sh. Der Wert (Preis) der einzelnen Ware also gleich dem G e s a m t w e r t des Produkts dividiert durch die Gesamtanzahl der Produkte, die nach [den] ihnen als Gebrauchswert zukommenden Maßen gemessen sind, wie eben Tonne, wie qr., wie Elle etc. Ist so der Preis der einzelnen Ware gleich dem Gesamtwert der von Kapital 100 produzierten Warenmasse dividiert durch die Gesamtzahl der Waren, so ist der Gesamtwert = dem Preis der einzelnen Ware x mit der Gesamtanzahl der einzelnen Waren oder gleich dem Preis eines bestimmten Maßes der einzelnen Ware x mit der Gesamtzahl der Warenmasse, gemessen an diesem Maßstab. Ferner: Der Gesamtwert besteht aus dem Wert des in der Produktion vorgeschoßnen Kapitals + dem Mehrwert, aus der im vorgeschoßnen Kapital enthaltnen Arbeitszeit + der vom Kapital angeeigneten Surplusarbeitszeit oder unbezahlten Arbeitszeit. Der einzelne aliquote Teil der Warenmasse enthält also in demselben Verhältnis Mehrwert, worin er Wert enthält. Je nachdem 120 l. auf 60, 65, 75 oder 92 1/2 Tonnen verteilt werden, werden die 20 l. Mehrwert auf sie verteilt. Ist die Tonnenzahl = 60, also der Wert der einzelnen Tonne = 120/60 = 2 l. oder 40 sh., so ist 1/6 dieser 40 sh. oder 2 l. der Anteil des Mehrwerts, der auf die einzelne Tonne fällt, = 6 2/3 sh.; das Verhältnis des Mehrwerts ist in der einen Tonne, die 2 l. kostet, dasselbe wie in den 60, die 120 l. kosten. Der
_____
1*) Geldausdruck des Werts
<264>
Mehrwert [im Verhältnis] zum Wert bleibt im Preis der einzelnen Ware derselbe wie im Gesamtwert der Warenmasse. Der Gesamtmehrwert in jeder einzelnen Tonne ist im obigen Fall = 20/6 = 2/6 = 1/3 von 20, = 1/6 von 40 wie oben. Der Mehrwert der einen Tonne x 60 ist daher auch gleich dem Gesamtmehrwert, den das Kapital produziert hat. Ist der Wertteil, der auf das einzelne Produkt fällt - der aliquote Teil des Gesamtwerts -, kleiner wegen der größern Anzahl der Produkte, d. h. wegen der größren Produktivität der Arbeit, so ist auch der Mehrwertteil, der auf es fällt, kleiner, der aliquote Teil des gesamten Mehrwerts, der an ihm hängt. Dadurch wird aber das Verhältnis des Mehrwerts, des neugeschaffnen Werts zum vorgeschoßnen und nur reproduzierten Wert nicht affiziert. Wir haben nun allerdings gesehn 1*), daß, obgleich die Produktivität der Arbeit den Gesamtwert des Produkts nicht affiziert, sie aber den Mehrwert vergrößern kann, wenn das Produkt in die Konsumtion des Arbeiters eingeht, der n o r m a l e A r b e i t s l o h n oder, was dasselbe, der W e r t d e s A r b e i t s v e r m ö g e n s durch den sinkenden Preis der einzelnen Waren - oder, was dasselbe, eines gegebnen Quantums von Waren - also vermindert wird. Insofern die größre Produktivität der Arbeit den relativen Mehrwert schafft, vermehrt sie nicht den Gesamtwert des Produkts, wohl aber den Teil dieses Gesamtwerts, der Mehrwert, i.e. unbezahlte Arbeit vorstellt. Fällt also bei großer Produktivität der Arbeit ein kleiner Wertteil auf das einzelne Produkt - weil die Gesamtmasse der Waren, worin der Wert dargestellt ist, sich vergrößert hat -, sinkt also der Preis des einzelnen Produkts, so wird dennoch, unter den eben erwähnten Umständen, der Teil dieses Preises, der M e h r w e r t darstellt, gestiegen, also das Verhältnis des Mehrwerts zum reproduzierten Wert gewachsen sein (eigentlich hier immer noch mit Bezug auf das variable Kapital zuerst, wo noch nicht von Profit die Rede, zu sprechen}. Dies aber nur der Fall, weil im G e s a m t w e r t des Produkts, in der Folge der vergrößerten Produktivität der Arbeit, der Mehrwert gewachsen ist. Derselbe Grund, die gewachsne Produktivität der Arbeit, der dasselbe Quantum Arbeit sich in größerer Produktenmasse darstellen läßt, daher den Wert des aliquoten Teils dieser Masse oder den Preis der einzelnen Ware senkt, vermindert den Wert des Arbeitsvermögens, vermehrt daher die im W e r t d e s G e s a m t p r o d u k t s, hinc 2*) im P r e i s der einzelnen Ware enthaltne Surplusarbeit oder unbezahlte Arbeit. Obgleich daher der Preis d e r e i n z e l n e n W a r e sinkt, obgleich das G e s a m tq u a n t u m d e r i n i h r e n t h a l t n e n A rb e i t, daher ihr Wert abnimmt, nimmt der proportionelle Bestandteil dieses Werts, der aus Mehrwert besteht 3*), zu,
_____
1*) Siehe 1. Teil dieses Bandes, S. 184-188 - 2*) daher - 3*) in der Handschrift: bestimmt
<265>
oder in dem geringren Gesamt¦¦577¦quantum Arbeit, das in der einzelnen Ware steckt, steckt ein g r ö ß r e s Q u a n t u m u n b e z a h l t e r A r b e i t als früher, wo die Arbeit unproduktiver war, daher der Preis der einzelnen Ware höher war, daher das Gesamtquantum Arbeit, das in der einzelnen Ware steckt, größer war. Obgleich 1 Tonne in diesem Falle weniger Arbeit enthält, daher wohlfeiler ist, enthält sie mehr Surplusarbeit und wirft daher mehr Mehrwert ab.
Da in der Konkurrenz sich alles falsch darstellt, verkehrt, so bildet sich der einzelne Kapitalist ein, l. daß er seinen Profit auf die einzelne Ware durch ihre Preisschmälerung herabgesetzt, aber größren Profit w e g e n d e r g r ö ß r e n Masse mache (hier wird noch verwechselt die größere Profitmasse, die aus der Vergrößerung des angewandten Kapitals selbst bei niedrigerer Rate des Profits herauskommt); 2. daß er den Preis der einzelnen Ware festsetzt und durch Multiplikation den Gesamtwert des Produkts bestimmt, während der ursprüngliche Prozeß die Division ist und die Multiplikation nur in zweiter Hand, auf der Voraussetzung jener Division, richtig ist. Der Vulgärökonom tut in der Tat nichts, als die queer notions 1*) der in der Konkurrenz befangnen Kapitalisten in eine scheinbar mehr theoretische Sprache übersetzen und sucht die Richtigkeit dieser Vorstellungen zu konstruieren.
Nun zu unserer Tabelle zurück.
Der G e s a m t w e r t des mit einem Kapital von 100 geschaffnen Produkts oder Warenmasse = 120 l.; die Warenmasse mag groß oder klein sein je nach dem verschiednen Grad der Produktivität der Arbeit. Der K o s t e n p r e i s dieses Gesamtprodukts, welches immer seine Größe, = 110 l., wenn, wie angenommen, der Durchschnittsprofit = 10 p.c. Der Überschuß des W e r t s des Gesamtprodukts, welches immer seine Größe, = 10 l. = 1/12 des Gesamtwerts oder = 1/10 des vorgeschoßnen Kapitals. Dieser Überschuß des W e r t s über den K o s t e n p r e i s des Gesamtprodukts - diese 10 l. - konstituieren die R e n t e. Sie ist offenbar ganz unabhängig von der verschiednen Produktivität der Arbeit infolge der verschiednen degrees der natural fertility 2*) der Minen, Bodenarten, kurz, des natural element in which the capital of 100 has been employed, for those different degrees in the pro-ductivity of the labour employed, arising from the different degrees of fertility in the natural agent 3*), verhindern das Gesamtprodukt nicht, den Wert von 120 l., den Kostenpreis von 110 l., also einen Überschuß des
_____
1*) sonderbaren Vorstellungen - 2*) Grade der natürlichen Fruchtbarkeit - 3*) natürlichen Elements, worin das Kapital von 100 l. angewandt wurde, denn diese verschiedenen Grade der Produktivität der angewandten Arbeit, die aus den verschiedenen Graden der Fruchtbarkeit des natürlichen Faktors hervorgehen
<266>
Werts über den Kostenpreis = 10 l. zu bieten. Alles, was die K o n k u r r e n z d e r K a p i t a l i e n bewirken kann, ist, daß der K o s t e n p r e i s der Waren, die ein Kapitalist mit 100 l. in der Kohlenproduktion, dieser besondren Produktionssphäre schafft, = 110 l. ist. Sie kann aber nicht bewirken, daß er das Produkt zu 110 l. verkauft, obgleich es 120 l. wert ist - ein Zwang, der in der übrigen Industrie ausgeübt wird. Denn der landlord tritt dazwischen und legt Hand auf die 10 l. Diese Rente nenne ich daher die a b s o l u t e R e n t e. Sie bleibt daher in der Tabelle stets d i e s e l b e, wie die fertility der coal-mines 1*) und daher die Produktivität der Arbeit changiere. Sie drückt sich aber nicht in d e r s e l b e n T o n n e n z a h l aus unter verschiednen degrees der fertility der mines 2*) und daher der productivity of labour 3*). Denn je nach der verschiednen Produktivität der Arbeit stellt das in 10 l. enthaltne Arbeitsquantum sich in mehr oder weniger Gebrauchswerten, in mehr oder weniger Tonnen dar. Ob diese a b s o l u t e R e n t e, bei Verschiedenheit des degree of fertility, stets ganz oder teilweise bezahlt wird, wird sich bei weiterer Analyse der Tabelle zeigen.
Es befinden sich aber ferner auf dem Markt Kohlen, die das Produkt von Minen verschiedner Produktivität sind, die ich, von dem geringsten Grad der Fruchtbarkeit beginnend, mit I, II, III, IV bezeichnet habe. Also z.B. die erste Klasse, wo das Produkt von 100 l. Kapital 60, die zweite Klasse, wo es 65 Tonnen etc. ist.
Gleich großes Kapital - 100 l., mit derselben organischen Zusammensetzung, innerhalb derselben Produktionssphäre - ist hier also von ungleicher Produktivität, indem der Grad der Produktivität der Arbeit verschieden ist nach dem Grad der Produktivität der Mine, der Bodenart, kurz des natural agent 4*). Die Konkurrenz stellt aber e i n e n M a r k t w e r t her für diese Produkte, die verschiednen i n d i v i d u e l l e n W e r t haben. Dieser Marktwert selbst kann n i e g r ö ß e r sein als der individuelle Wert des Produkts d e r m i n d e s tf r u c h t b a r s t e n Klasse. Wäre er höher, so bewiese das nur, daß der M a r k t p r e i s über dem M a r k t w e r t steht. Der Marktwert aber muß wirklichen W e r t darstellen. Es ist nun möglich, daß, die Produkte der einzelnen Klassen betrachtet, ihr W e r t über oder unter dem Marktwert steht.
Steht er ü b e r dem Marktwert, so ist die Differenz zwischen dem Marktwert und ihrem Kostenpreis k l e i n e r als die Differenz zwischen ihrem individuellen Wert und ihrem Kostenpreis. Da die absolute Rente aber = der Differenz zwischen ihrem individuellen ¦¦578¦ Wert und ihrem Kostenpreis ist, kann der Marktwert in diesem Fall den so gestellten Produkten
_____
1*) Ergiebigkeit der Kohlengruben - 2*) Graden der Ergiebigkeit der Gruben - 3*) Produktivität der Arbeit - 4*) natürlichen Faktors
<267>
nicht die g a n z e a b s o l u t e R e n t e abwerfen. Fiele er bis auf i h r e n Kostenpreis, so würfe er ihnen g a r k e i n e R e n t e ab. Sie könnten keine Rente zahlen, da die Rente nur Differenz zwischen Wert und Kostenpreis, für sie, individuell, infolge des Marktwerts, diese Differenz aber fortgefallen wäre. In diesem Falle ist die Differenz zwischen ihrem individuellen Wert und dem Marktwert eine n e g a t i v e. D.h. der Marktwert ist um eine n e g a t i v e G r ö ß e von ihrem individuellen Wert verschieden. Den Unterschied zwischen Marktwert und individuellem Wert überhaupt bezeichne ich als D i f f e r e n t i a l w e r t. Für die Waren, die sich in dem bezeichneten Umstand befinden, habe ich vor dem Differentialwert ein Minuszeichen gesetzt.
Steht dagegen der i n d i v i d u e l l e W e r t der Produkte einer Minenklasse (Bodenklasse) u n t e r dem Marktwert, so steht also der M a r k t w e r t ü b e r ihrem individuellen Wert. Der in ihrer Produktionssphäre herrschende Wert oder Marktwert gibt also einen Ü b e r s c h u ß ü b e r ihren individuellen Wert. Ist z. B. der Marktwert der Tonne = 2 l., so ist der Differentialwert der Tonne, deren individueller Wert = I l. 12 sh. ist, = 8 sh. Und da das Kapital von 100 l. 75 Tonnen produziert in der Klasse, wo der individuelle Wert der Tonne = 1 l. 12 sh., so ist der gesamte Differentialwert für diese 75 Tonnen = 8 sh. x 75 = 30 l. Dieser Überschuß des Marktwerts für das gesamte Produkt dieser Klasse ü b e r den individuellen Wert ihres Produkts, der der relativ größren Fruchtbarkeit des Bodens oder der Mine geschuldet ist, bildet die D i f f e r e n t i a lr e n t e, da nach wie vor der Kostenpreis für das Kapital derselbe bleibt. Diese Differentialrente ist größer oder kleiner, je nach dem größren oder kleinren Überschuß des M a r k tw e r t s über den i n d i v i d u e l l e n W e r t, ein Überschuß, der selber wieder größer oder kleiner ist, je nach der r e l a t i v g r ö ß r e n o d e r k l e i n e r n F r u c h t b a r k e i t der Minen- oder Bodenklasse, der dies Produkt angehört, verglichen mit der unfruchtbarem Klasse, deren Produkt bestimmend in den Marktwert eingreift.
Endlich ist noch zu bemerken, daß der i n d i v i d u e l l e K o s t e n p r e i s der Produkte der verschiednen Klassen verschieden ist. Z.B. für die Klasse, wo 100 l. Kapital 75 Tonnen liefern, wäre, da der Gesamtwert = 120 l. und der K o s t e np r e i s = 110 l. ist, der Kostenpreis der einzelnen Ware = 1 l. 9 1/3 sh.; und wäre der Marktwert = dem individuellen Wert in dieser Klasse, d.h. = 1 l. 12 sh., so würden die 75 Tonnen, zu 120 l. verkauft, eine Rente von 10 l. liefern, während 110 l. ihren Kostenpreis darstellten.
Aber der i n d i v i d u e l l e K o s t e n p r e i s der einzelnen Tonne ist natürlich verschieden je nach der Anzahl Tonnen, worin das Kapital von 100 sich darstellt oder je nach dem i n d i v i d u e l l e n W e r t des Einzelprodukts der verschiednen Klassen. Z.B. produziert das Kapital 100 60 Tonnen, so der
<268>
Zwölftes Kapitel -----Wert der Tonne = 2 l. und ihr Kostenpreis = 1 l. 16 2/3 sh. 55 Tonnen würden gleich sein 110 l. oder dem Kostenpreis des Gesamtprodukts. Produziert das Kapital von 100 dagegen 75 Tonnen, so der Wert der Tonne = 1 l. 12 sh., ihr Kostenpreis = 1 l. 9 1/3, und von dem gesamten Produkt würden 68 3/4 Tonnen kosten 110 l., oder den Kostenpreis ersetzen. Im selben Verhältnis wie der i n d i v i d u e l l e W e r t ist der individuelle K os t e n p r e i s, d.h. der K o s t e n p r e i s d e r e i n z e l n e n T o n n e verschieden in den verschiednen Klassen.
Es zeigt sich nun in allen 5 Tabellen, daß die a b s o l u t e R e n t e stets = dem Überschuß des Werts der Ware über ihren eignen Kostenpreis, die D i f f e r e n t i a l r e n t e dagegen = dem Überschuß des Marktwerts über ihren individuellen Wert, die Gesamtrente, s'il y en a 1*) (außer der absoluten Rente), = dem Überschuß des Marktwerts über den individuellen Wert + dem Überschuß des individuellen Werts über den Kostenpreis oder = dem Überschuß des Marktwerts über den individuellen Kostenpreis ist.
Da es sich hier nur darum handelt, als Illustration meiner Theorie über Werte und Kostenpreise das allgemeine Gesetz der Rente zu entwickeln, während ich die detaillierte Darstellung der Grundrente erst dann geben ¦¦579¦ würde, wenn ich zur Behandlung des Grundeigentums ex professo käme, so habe ich alle Umstände entfernt, welche die Sache komplizieren: also E i n f l u ß d e r L a g e der Minen oder Bodenarten; verschiedner degree 2*) der Fruchtbarkeit der auf d e r s e l b e n Mine oder d e r s e l b e n Bodenart angewandten Dosen von Kapital; Verhältnis der Renten zueinander, die verschiedne Varietäten desselben Produktionszweiges geben, also z.B. der verschiednen Zweige des Ackerbaus; Verhältnis der Renten zueinander, die verschiedne, aber ineinander verwandelbare Produktionszweige geben, wie z.B. wenn Land der Agrikultur entzogen wird, um es zum Häuserbau zu verwenden etc. Alles dies gehört nicht hierher.
Nun zur Betrachtung der Tabellen. Sie zeigen, wie das allgemeine Gesetz große Mannigfaltigkeit der Kombination erklärt, während Ric[ardo], weil er das allgemeine Gesetz der Rente verkannte, auch das Wesen der Differentialrente nur einseitig auffaßte, und daher durch gewaltsame Abstraktion die große Mannigfaltigkeit der Erscheinung auf one single case 3*) zurückführen
_____
1*) wenn es eine gibt - 2*) Grad - 3*) einen einzelnen Fall
<269>
will. Die Tabellen selbst sollen nicht die Totalität der Kombinationen zeigen, sondern nur die wichtigsten, namentlich für unsren spezifischen Zweck.
[a)] ad Tabelle A [Das Verhältnis zwischen individuellem Wert und Marktwert]
In Tabelle A ist der Marktwert der Tonne Kohle bestimmt durch den individuellen Wert der Tonne in Klasse I, wo die Mine am unfruchtbarsten, also die Produktivität der Arbeit die geringste, also die Masse der Produkte, die Kapitalanlage von 100 l. liefert, die kleinste, daher der Preis des Einzelprodukts (der durch seinen Wert bestimmte Preis) am höchsten.
Es ist vorausgesetzt, daß der Markt 200 Tonnen absorbiert, ni plus, ni moins 1*). Der M a r k t w e r t kann nicht ü b e r dem Wert der Tonne in I stehn, d.h. der unter den ungünstigsten Produktionsbedingungen produzierten Ware. Daß II und III die Tonne über ihrem i n d i v i d u e l l e n W e r t verkaufen, erklärt sich daraus, daß ihre Produktionsbedingungen günstiger als die andrer innerhalb d e r s e l b e n Sphäre (trade) produzierten Waren, verstößt also nicht gegen das Gesetz des Werts. Stünde der Marktwert dagegen über dem Wert der Tonne in I, so dies nur möglich, weil das Produkt von I ohne a l l e Rücksicht auf Marktwert ü b e r seinem Wert verkauft würde. Ein Unterschied von Marktwert und Wert kömmt überhaupt nur vor, nicht weil Produkte absolut ü b e r ihrem Wert verkauft werden, sondern weil der Wert, den das Produkt einer ganzen Sphäre hat, verschieden sein kann von dem Wert des einzelnen Produkts, d.h., weil die zur Lieferung des Gesamtprodukts - hier der 200 Tonnen - n o t w e n d i g e A r b e i t s z e i t verschieden sein kann von der Arbeitszeit, die einen Teil der Tonnen, hier die von II und III produziert, mit einem Wort, weil das G e s a m t p r o d u k t, das geliefert worden ist, Produkt von Arbeiten von verschiednen degrees of productivity 2*) ist. Der Unterschied von Marktwert und individuellem Wert eines Produkts kann sich daher nur auf die verschiednen d e g r e e s o f p r o d u c t i v i t y beziehn, womit bestimmtes Quantum Arbeit verschiedne Portionen des Gesamtprodukts hervorbringt. Er kann sich nie darauf beziehn, daß der Wert u n a b h ä n g i g vom Arbeitsquantum, das in dieser Sphäre überhaupt angewandt ist, bestimmt wird. Stünde der Marktwert der Tonne über 2 l., so dies nur möglich, weil I, von seinen Verhältnissen zu II und III abgesehn, sein Produkt überhaupt ü b e r
_____
1*) nicht mehr, nicht weniger - 2*) Graden der Produktivität
<270>
seinem Wert verkaufte. In diesem Falle stünde infolge des state of the market, of demand and supply 1*) der M a r k t p r e i s über dem M a r k t w e r t. Der Marktwert, von dem es sich hier handelt - und dem der Marktpreis hier gleich vorausgesetzt ist -, kann aber nicht ü b e r s i c h s e l b s t stehn.
Der Marktwert ist hier g l e i c h dem Wert von I, das überdem 3/10 2*) des ganzen auf dem Markt befindlichen Produkts liefert, weil II und III nur hinreichend Produkt liefern, um der ganzen demand zu genügen, die additional demand, außer der von I supplierten, zu befriedigen. II und III haben also keinen Grund, unter 2 l. zu verkaufen, da das ganze Produkt zu 2 l. verkauft werden kann. Sie können nicht ¦¦580¦ ü b e r 2 l. verkaufen, weil I zu 2 l. die Tonne verkauft.
Dies Gesetz, daß der M a r k t w e r t nicht ü b e r dem individuellen W e r t des Produkts produziert werden kann, das unter den s c h l e c h t s t e n P r o d u k t i o n sb e d i n g u n g e n produziert, aber einen Teil der notwendigen supply liefert, verkehrt Ric[ardo] dahin, daß der Marktwert nicht u n t e r den Wert jenes Produkts fallen kann, also immer von ihm bestimmt werden muß. Wir werden weiter sehn, wie falsch dies ist.
Weil in I Marktwert der Tonne und individueller Wert der Tonne zusammenfallen, stellt d i e R e n t e, die es liefert, den absoluten Überschuß des Werts über seinen Kostenpreis dar, die a b s o l u t e R e n t e, = 10 l. II liefert eine Differentialrente von 10 l. und III von 30 l., weil der durch I bestimmte Marktwert für II einen Überschuß von 10 l. und für III von 30 l. liefert über ihren i n d i v i d u e l l e n W e r t hinaus und daher über die absolute Rente von 10 l., die den Überschuß des individuellen Werts über den Kostenpreis darstellt. II liefert daher eine Gesamtrente von 20 und III von 40 l., weil der Marktwert einen Überschuß von 20 resp. 40 über ihren Kostenpreis darstellt.
Wir nehmen an, daß von I, der unfruchtbarsten, zu der mehr fruchtbaren Mine II und von dieser zu der noch fruchtbarem Mine III fortgeschritten wird. II und III sind zwar fruchtbarer als I, aber sie befriedigen nur 7/10 3*) der total demand und können daher, wie eben auseinandergesetzt, ihr Produkt zu 2 l. verkaufen, obgleich dessen Wert resp. nur l l. 1612/is sh. und l l. 12 sh. ist. Es ist klar, daß, wenn das bestimmte Quantum geliefert wird, das zur Nachfrage erheischt ist, und eine Gradation in der productivity of labour 4*) stattfindet, die verschiednen Portionen dieser Nachfrage befriedigt - je nachdem in der einen oder andren Richtung vorgeschritten
_____
1*) der Marktlage, des Standes von Nachfrage und Zufuhr - 2*) in der Handschrift: 1/5 - 3*) in der Handschrift: 4/5 4*) Produktivität der Arbeit
<271>
wird -, in beiden Fällen der Marktwert der fruchtbarem Klassen ü b e r i h r e n i n d i v i d u e l l e n W e r t steigt; in dem einen Fall, weil sie den Marktwert durch die unfruchtbare Klasse b e s t i m m t f i n d e n und die additional supply, die sie liefern, nicht groß genug ist, um irgendeinen Anlaß zu geben, den durch Klasse I bestimmten Marktwert zu ändern, im andren Fall, weil der Marktwert, den sie ursprünglich bestimmt haben, der durch Klasse III oder II bestimmt war, durch Klasse I bestimmt wird, die die additional supply liefert, die der Markt erfordert, und sie nur zu einem höhren Wert - der jetzt den Marktwert bestimmt - liefern kann.
[b) Zusammenhang der Rententheorie Ricardos mit der Konzeption der sinkenden Produktivität der Landwirtschaft. Veränderungen der Rate der absoluten Rente in ihrem Verhältnis zu den Veränderungen der Profitrate]
Ric[ardo] würde z.B. im vorliegenden Fall sagen: Es wird ausgegangen von Klasse III. Die additional supply wird zunächst von II geliefert. Endlich die letzte additional supply - die der Markt fordert - von I, und da I die additional supply von 60 Tonnen nur zu 120 l. liefern kann, zu 2 l. per Tonne, diese supply aber erheischt ist, steigt der Marktwert der Tonne, der ursprünglich 1 l. 12 sh., später 1 l. 16 12/13 sh. war, jetzt zu 2 l. Aber ebenso richtig ist es umgekehrt, daß, wenn von I ausgegangen wird, das die Nachfrage für 60 Tonnen zu 2 l. befriedigte, dann aber die additional supply von II geliefert wird, II zum Marktwert von 2 l. verkaufen wird, obgleich die individual value 1*) seines Produkts nur 1 l. 16 12/13 sh. ist; denn die erheischten 125 Tonnen können nach wie vor nur geliefert werden, wenn I seine 60 Tonnen zum Wert von 2 l. per Tonne liefert. Ebenso, wenn neue additional supply 2*) von 75 Tonnen nötig ist, aber III n u r 75 Tonnen liefert, nur supplies the additional demand 3*), also nach wie vor die 60 Tonnen von I zu 2 l. geliefert werden müssen.
Hätte I die ganze Nachfrage von 200 Tonnen geliefert, so wären sie zu 400 l. verkauft worden. Und so werden sie jetzt [verkauft], weil II und III nicht zu dem Preis verkaufen, wozu sie die additional demand von 140 Tonnen befriedigen können, ¦¦XII-581¦ sondern zu dem Preis, wozu I, das nur 3/10 4*) des Produkts liefert, ihn befriedigen könnte. Die Masse des erheischten Produkts, = 200 Tonnen, wird hier zu
_____
1*) der individuelle Wert - 2*) in der Handschrift: demand 3*) die Zusätzliche Nachfrage deckt - 4*) in der Handschrift: 1/5
<272>
2 l. per Tonne verkauft, weil 3/10 1*) davon nur zu 2 l. Wert per Tonne geliefert werden können, ob nun von III durch II zu I oder von I durch II zu III die Lieferung der additional portions of the demand 2*) geschah.
Ric[ardo] sagt: Wenn von III und II ausgegangen wird, muß ihr Marktwert zum Wert von I (bei ihm Kostenpreis) steigen, weil die 3/10 1*), die I liefert, für die demand nötig, es sich hier also um die e r h e i s c h t e P r o d u k t e n m a s s e handelt, nicht um den individuellen Wert besondrer Portionen derselben. Aber ebenso richtig, daß, wenn von I ausgegangen wird und II und III n u r die additional supply liefern, die 3/10 1*) von I nach wie vor gleich notwendig bleiben; wenn es also den Marktwert in der descending line 3*) bestimmte, es ihn a u s d e n s e l b e n G r ü n d e n in der ascending line 4*) bestimmt. Also Tabelle A zeigt uns die Falschheit der Ric[ardoschen] Auffassung, daß die Differentialrente das Übergehn von der fruchtbarem Mine oder Boden zum minder fruchtbaren 5*)
b e d i n g t, die abnehmende Produktivität der Arbeit. Sie ist ganz ebenso vereinbar mit dem u m g e k e h r t e n Gang und daher der wachsenden Produktivität der Arbeit. Ob das eine oder das andre stattfindet, hat mit dem Wesen und der Existenz der Differentialrente nichts zu tun, sondern ist eine h i s t o r i s c h e Frage. In der Wirklichkeit werden sich die ascending und descending line kreuzen, die additional demand bald suppliert werden durch Übergang zu mehr, bald zu minder fertile 6*) Bodenart, Mine, natural agent, always supposed 7*), daß die supply geliefert durch den natural agent einer neuen differenten Klasse - sei sie mehr fruchtbar oder minder- nur gleich der additional demand ist, also keinen Wechsel im V e r h ä l t n i s v o n N a c h f r a g e u n d Z u f u h r, also auch e i n e n W e c h s e l i m M a r k t w e r t selbst nur dann hervorbringt, nicht wenn die Zufuhr zu billigren Kosten, sondern wenn sie nur zu größeren suppliert werden kann.
T a b e l l e A enthüllt uns also von vornherein die Falschheit dieser Grundvoraussetzung Ric[ardo]s, die, wie Anderson zeigt, selbst bei falscher Auffassung der absoluten Rente nicht nötig war.
Wird von III zu II und von II zu I übergegangen - also in der descending line, with a recourse to natural agents of a gradually decreasing fertility 8*) -, so verkauft erst III, wo Kapital von 100 angelegt, seine Waren zu ihrem Wert, zu 120 l. Dies gibt per Tonne 1 l. 12 sh., da es 75 Tonnen produziert. Wird eine additional supply 9*) von 65 Tonnen nötig, so verkauft II, das Kapital von 100 anlegt, ditto sein Produkt zum Wert von 120. Dies gibt
_____
1*) In der Handschrift: 1/5 - 2*) zusätzlichen Teile der Nachfrage - 3*) absteigenden Linie - 4*) aufsteigenden Linie - 5*) in der Handschrift: unfruchtbaren - 6*) fruchtbarer 7*) natürlichen Faktor, immer vorausgesetzt - 8*) absteigenden Linie, mit einer Rückkehr zu natürlichen Faktoren von einer allmählich abnehmenden Fruchtbarkeit - 9*) in der Handschrift: demand
<273>
1 l. 16 12/13 sh. per Tonne. Wird endlich an additional supply von 60 Tonnen nötig, das nur von I geliefert werden kann, so verkauft dies sein Produkt ditto zu seinem Wert von 120 l., was für die Tonne 2 l. gibt. Bei diesem Prozeß würde III eine Differentialrente von 18 6/13 l. liefern, sobald II auf den Markt kömmt, während es früher nur die absolute Rente von 10 l. lieferte. II würde eine Differentialrente von 10 l. liefern, sobald I ins Spiel kommt, und die Differentialrente von III würde steigen zu 30 l. Wenn Ricardo von III zu I herabsteigend bei I keine Rente mehr findet, so dies, weil er bei III davon ausging, daß keine absolute Rente existiert.
Allerdings findet ein Unterschied statt bei der ascending und descending line. Wenn von I zu III fortgeschritten wird, so daß II und III nur die additional supply liefern, so bleibt der Marktwert gleich dem individuellen Wert von I, = 2 l. Und wenn der Durchschnittsprofit, wie hier vorausgesetzt, = 10 p.c., so kann angenommen werden, daß in seine Berechnung der Kohlenpreis (Weizenpreis, man kann überall statt Tonne Kohle Quarter Weizen setzen etc.) eingegangen, da Kohle sowohl als Lebensmittel in den Konsum der Arbeiter wie als matière instrumentale 1*) bedeutend in das konstante Kapital eingeht. Man kann also ebenfalls annehmen, daß die Rate des Mehrwerts höher, damit der Mehrwert selbst größer, also auch die P r o f i t r a t e höher als 10 p.c. gewesen sein würde, wenn I produktiver oder der Wert der Tonne Kohle u n t e r 2 l. gestanden. Dies war aber der Fall, wenn von III ausgegangen würde. Der [Markt-]wert der Tonne Kohle dann nur = 1 l. 12 [sh.]; stieg, als ¦¦582¦ II eintrat, auf 1 l. 16 12/13 sh., schließlich als I eintrat, auf 2 l. Es kann also angenommen werden, daß - alle ändern Umstände, Länge der Surplusarbeit, sonstige Produktionsbedingungen etc. als konstant und unchanged 2*) vorausgesetzt - die Profitrate höher stand (die M e h r w e r t r a t e, weil ein Element des Arbeitslohns wohlfeiler; schon der höhren Mehrwertrate wegen [der Masse des] Mehrwerts, also auch Profitrate] höher; aber außerdem - der Mehrwert so modifiziert - die Profitrate höher, weil ein Kostenelement des konstanten Kapitals niedriger) als bloß III bearbeitet wurde, niedriger bei II, endlich auf 10 p.c. als die lowest level 3*) sank bei I. In diesem Falle wäre also vorauszusetzen, daß z.B. (ohne Rücksicht auf die Data) die Profitrate = 12 p.c. war, als bloß III bearbeitet wurde; daß sie auf 11 p.c. sank, als II ins Spiel trat, und definitiv auf 10 p.c., als I eintrat. In diesem case 4*) wäre die absolute Rente bei III = 8 l. gewesen, weil der Kostenpreis = 112 l.; sie wäre 9 l. geworden, sobald II ins Spiel kam, weil der Kostenpreis nun = 111 l., und sie hätte
_____
1*) Hilfsstoff - 2*) unverändert - 3*) niedrigste Stufe 4*) Fall
<274>
sich endlich auf 10 l. gehoben, weil der Kostenpreis auf 110 l. gefallen. Hier hätte also ein change 1*) in der Rate der a b s o l u t e n R e n t e selbst stattgefunden und zwar im umgekehrten Verhältnis zum change in der R a t e d e s P r o f i t s. Die Rate der Rente wäre progressiv gewachsen, w e i l die Rate des Profits progressiv gefallen. Die letztre aber gefallen wegen der zunehmenden Unproduktivität der Minenarbeit, Agrikulturarbeit etc. und der ihr entsprechenden zunehmenden Verteurung der Lebensmittel und matières instrumentales.
[c)] Betrachtungen über den Einfluß des change im Wert von Lebensmitteln und Rohmaterial (also auch Wert der Maschinerie) auf die organische Zusammensetzung des Kapitals.
Die R e n t r a t e stieg hier, w e i l die P r o f i tr a t e fiel. Fiel sie nun, weil in change in der organischen Konstitution des Kapitals vorgegangen? War die Durchschnittskonstitution des Kapitals C80 V20, blieb diese Zusammensetzung? Es ist vorausgesetzt, daß der normale Arbeitstag derselbe bleibt. Sonst kann der Einfluß der Verteurung der Lebensmittel paralysiert werden. Es ist hier zweierlei zu unterscheiden. Erstens Verteurung der Lebensmittel, daher Vermindrung der Surplusarbeit und des Surpluswertes. Zweitens Verteurung des capital constant, weil, wie in der Kohle die matière instrumentale, beim Weizen ein andres Element des capital constant, der Samen, im Wert steigt oder auch infolge der Verteurung des Weizens andres raw produce (material) 2*) im Kostpreise steigen kann. War endlich das Produkt Eisen, Kupfer etc., so stieg das Rohmaterial gewisser Industriezweige und das Rohmaterial der Maschinerie (Gefäße eingeschlossen) aller Industriezweige.
Nach einer Seite hin ist vorausgesetzt, daß kein change in der organischen Konstitution des Kapitals vorging; d.h., es ging kein change in der Produktionsweise vor, der die Masse der lebendigen Arbeit, die angewandt werden muß, vermindert oder vermehrt hätte im Verhältnis zu der Masse des angewandten konstanten Kapitals.
Es wird nach wie vor d i e s e l b e A r b e i t e r z a h l erheischt (die limits of the normal working day remaining the same 3*)), um dieselbe Masse von Rohmaterial mit derselben Masse von Maschinerie etc. zu verarbeiten oder, wo kein Rohmaterial existiert, dieselbe Masse Maschinerie, Werkzeuge etc. in Bewegung zu setzen. Außer diesem ersten Gesichtspunkt, der bei der organischen Zusammensetzung des Kapitals zu betrachten, kommt aber noch ein zweiter, nämlich Wechsel im W e r t der
_____
1*) Wechsel - 2*) Rohprodukt ([Roh]material) - 3*) Grenzen des normalen Arbeitstags bleiben die gleichen
<275>
Elemente des Kapitals, obgleich sie als Gebrauchswerte nach wie vor in denselben Portionen angewandt werden. Hier wieder zu unterscheiden: Erstens: Der W e r t w e c h s e l affiziert beide Elemente variables und konstantes Element g l e i c h m ä ß i g. Dies dürfte in der Praxis n i e m a l s der Fall sein. Steigerung gewisser Agrikulturprodukte, wie Weizen etc., verteuert den Arbeitslohn (den notwendigen) und das Rohmaterial (z.B. den Samen).
Verteurung von Kohle steigert den notwendigen Arbeitslohn und die matière instrumentale der meisten Industrien. Indes, im ersten Fall findet die Steigerung des Arbeitslohns für alle Industriezweige statt, die des Rohmaterials nur für einige. Bei der Kohle ist das Verhältnis, worin sie in den Arbeitslohn eingeht, geringer als das, worin sie in die Produktion eingeht. Bei dem g e n e r a l c a p i t a l 1*) also möchte kaum der Wertwechsel von Kohle und Weizen beide Elemente des Kapitals g l e i c h m ä ß i g affizieren. Aber supponieren wir den Fall.
Der Wert des Produkts des Kapitals C80 V20 sei = 120. Bei dem g e n e r a l c a p i t a l fällt W e r t des Produkts und K o s t e n p r e i s desselben zusammen. Diese Differenz ist eben ausgeglichen für das general capital. Die Wertsteigerung eines Artikels, wie Kohle, der nach der Voraussetzung p r op o r t i o n e l l g l e i c h m ä ß i g in beide Bestandteile des Kapitals eingeht, bewirke für beide Elemente eine Koststeigerung von 1/10. So würde mit C80 nur noch soviel Ware gekauft werden können wie früher [etwa] mit C70 und mit V20 nur noch soviel Arbeiter bezahlt werden können als früher [etwa] mit V18. Oder, um die Produktion auf der alten Stufenleiter fortzusetzen, muß jetzt [etwa] C90 und V22 ausgelegt werden. Der Wert des Produkts ist nach wie vor 120, wovon aber Auslage = 112 (90 konstantes Kapital und 22 variables). Also der Profit = 8, und das macht auf 112 = 1/14, = 7 1/7 p.c. Wert des Produkts von ausgelegtem Kapital, = 100, nun also = 107 1/7. In welchem Verhältnis gehn nun in dies neue Kapital C und V ein?
Früher verhielten sich V:C = 20:80 = 1:4; jetzt = 22:90 = 11:45. 1/4 = 45/180; 11/45 = 44/180. D.h. das variable Kapital hat um Viso abge¦¦583¦nommen gegen das konstante. Um also anzunehmen, nach der Voraussetzung, daß die Verteurung der Kohle etc. p r o p o r t i o n e l l g l e i c h m ä ß i g wirke auf beide Teile des Kapitals, müssen wir setzen C88 V22. Denn der Wert des Produkts = 120; gehn ab als Auslage 88 + 22 = 110. Bleiben 10 Profit. 22:88 = 20:80. Das Verhältnis von C und V wäre dasselbe geblieben wie im alten Kapital. Nach wie vor verhielten sich V:C = 1:4. Aber 10 Profit auf 110 = 1/11 = 9 1/11 [p.c.]. Soll daher die Produktion auf derselben Stufenleiter
_____
1*) Gesamtkapital
<276>
fortgesetzt werden, so müssen 110 Kapital angelegt werden, wo früher 100, und der Wert [des] Produkts nach wie vor = 120 [56]. Für ein Kapital von 100 aber ergäbe sich die Zusammensetzung: C80 V20 mit einem Wert des Produkts von 109 1/11.
[Zweitens:] Wäre im obigen Fall der Wert von C80 konstant geblieben und hätte nur der von V variiert, also V22 statt V20, so war früher das Verhältnis = 20:80 oder 10:40, jetzt wie 22:80 oder = 11:40. Hätte nun dieser change stattgefunden, so [betrüge das Kapital] C80 V22 [und der] Wert des Produkts 120; also Auslage 102 und Profit 18, also 17 33/51 p.c. [Es verhalten sich aber] 22:18 = 21 29/51 : 17 33/51. Sind 22 V im Arbeitslohn ausgelegtes Kapital nötig, um konstantes Kapital zum Wert von 80 zu moven 1*), so 21 29/51, um konstantes Kapital vom Wert von 78 22/51 zu moven.
Nach diesem Verhältnis könnten von 100 Kapital nur 78 22/51 auf Ausgabe in Maschinerie und Rohmaterial fallen; es müßten 21 29/51 auf Arbeitslohn kommen, während früher 80 auf Rohmaterial etc. und nur 20 auf Arbeitslohn kamen. Der Wert des Produkts jetzt = 117 33/51. Und die Zusammensetzung des Kapitals: C78 22/51 V21 29/51. Es sind aber 21 19/51 + 17 33/51 = 39 11/51. Die gesamte zugesetzte Arbeit war bei der frühern Komposition = 40; sie ist jetzt = 39 11/51 oder 40/51 weniger, w e i l das capital constant nicht seinen Wert geändert, aber weniger capital constant zu bearbeiten ist, also von dem Kapital 100 etwas weniger Arbeit wie früher, wenn auch teurer bezahlte Arbeit, in Bewegung gesetzt werden kann.
Ändert also ein change in einem Kostenelement, hier eine Verteurung, Wertsteigen, bloß den Arbeitslohn (den notwendigen), so findet folgendes statt: Erstens, die Rate des Mehrwerts sinkt; zweitens, für em gegebnes Kapital kann weniger capital constant, weniger Rohmaterial und Maschinerie angewandt werden. Die absolute Masse dieses Teils des Kapitals nimmt verhältnismäßig ab zum variablen Kapital, was unter sonst g l e i c h b l e i b e nd e n Umständen stets ein Steigen der Profitrate hervorbringen muß (wenn der Wert des konstanten Kapitals derselbe bleibt).
Seine M a s s e nimmt ab, obgleich sein W e r t d e rs e l b e bleibt. Aber die R a t e d e s M e h rw e r t s und der M e h r w e r t selbst nimmt ab, da bei der fallenden Rate nicht die Anzahl der angewandten Arbeiter wächst. Die Rate des Mehrwerts - der Surplusarbeit - fällt mehr als die Rate des Verhältnisses zwischen variablem und konstantem Kapital. Es muß nämlich nach wie vor d i e s e l b e A r b e i t e r a nz a h l angewandt werden, um d i e s e l b e M a s s e v o n c a p i t a l c o n s t a n t in Bewegung zu setzen, also dieselbe absolute Quantität Arbeit. Nur ist von dieser absoluten Quantität
_____
1*) bewegen
<277>
A r b e i t muß also teurer bezahlt werden. D a s s e l b e Kapital - 100 z.B. - kann also weniger in capital constant auslegen, da es mehr für capital variable auslegen muß, um ein kleineres capital constant in Bewegung zu setzen. Das Fallen der Rate des Mehrwerts hängt hier nicht zusammen mit einer Vermehrung in der absoluten Quantität von Arbeit, die ein bestimmtes Kapital anwendet, oder mit der Vermehrung der von ihm angewandten Arbeiteranzahl. Der Mehrwert selbst kann hier also nicht steigen, obgleich die Rate des Mehrwerts sinkt.
Bleibt also die organische Zusammensetzung des Kapitals dieselbe, soweit seine Bestandteile materiell als Gebrauchswerte betrachtet werden; ist also der Wechsel dieser Zusammensetzung nicht geschuldet einem change in der P r o d u k t i o n s w e i s e innerhalb der Sphäre, worin das Kapital angelegt ist, sondern nur einem Steigen im W e r t d e s A r b e i t s v e r m ö g e n s und daher einer Erhöhung des notwendigen Arbeitslohns, = Abnahme der Surplusarbeit oder der Rate des Mehrwerts, die in diesem Fall weder ganz noch teilweise paralysiert sein kann durch Vermehrung der Arbeiteranzahl, die von einem Kapital von gegebner Größe 100 z.B. - angewandt wird, so ist das Fallen der Profitrate einfach geschuldet dem Fallen des Mehrwerts selbst. Dieser selben Ursache ist dann geschuldet der Wechsel in der organischen Zusammensetzung des Kapitals, der - bei gleichbleibender Produktionsweise und gleichbleibendem Verhältnis der angewandten Massen von unmittelbarer Arbeit und accumulated labour 1*) - nur herkömmt daher, daß der W e r t (d e r p r o p o r t i o n e l l e W e r t) d e r a n g e w a n d t e n M a s s e n sich geändert hat. Dasselbe Kapital wendet ¦¦584¦ in demselben Verhältnis weniger unmittelbare Arbeit an, als es weniger konstantes Kapital anwendet, aber es bezahlt diese wenigere Arbeit teurer. Es kann daher nur weniger konstantes Kapital anwenden, weil die wenigere Arbeit, die dies wenigere konstante Kapital in Bewegung setzt, einen größren Teil des Gesamtkapitals absorbiert. Um 78 konstantes Kapital in Bewegung zu setzen, muß es z.B. 22 in variablem Kapital auslegen, während früher 20V genügte, um 80C in Bewegung zu setzen.
Dies also der Fall, wenn die Verteurung des dem Grundeigentum unterworfnen Produkts bloß den Arbeitslohn affiziert. Das umgekehrte Resultat fände statt bei Verwohlfeilerung dieses Produkts.
Nehmen wir aber nun den oben supponierten Fall an. Die Verteurung des Agrikulturprodukts treffe capital constant und variable p r o p o r t i o n e l l
_____
1*) aufgehäufter Arbeit
<278>
g l e i c h m ä ß i g. Hier also, der Voraussetzung nach, findet kein change in der o r g a n i s c h e n Z u s a m m e n s e tz u n g d e s K a p i t a l s statt. Erstens kein c h a n g e i n d e r P r o d u k t i o n s w e i s e. Dasselbe absolute Quantum immediate labour 1*) setzt nach wie vor dasselbe Quantum a c c u m u l a t e d l a b o u r in Bewegung. Die Massenverhältnisse bleiben dieselben. Zweitens kein c h a n g e i m W e r t v e r h ä l t n i s der accumulated und immediate labour. Steigt oder fällt der Wert der einen, so der der andren im selben V e r h ä l t n i s zu ihrer relativen Größe, bleibt also unverändert. Aber früher: C80 V20, W e r t d e s P r o d u k t s = 120. Jetzt C88 V22, Wert des Produkts = 120.
Dies gibt 10 auf 110 oder 9 1/11 Prozent, also für C80 V20 Wert von 109 1/11.
Früher hatten wir:
Konstantes Kapital Variables Mehrwert Profitrate Mehrwertrate 80 20 20 20 p.c. 100 p.c.
Jetzt haben wir:
Konstantes Kapital Variables Mehrwert Profitrate Mehrwertrate 80 20 9 1/11 9 1/11 p.c. 45 5/11 p.c.
C80 stellt hier weniger Rohmaterial etc. vor, V20 im selben Verhältnis weniger absolute Arbeit. Das Rohmaterial etc. ist teurer geworden; die Quantität des für 80 gekauften Rohmaterials etc. ist daher kleiner geworden, erheischt also, da die P r od u k t i o n s w e i s e d i e s e l b e geblieben, weniger immediate labour. Aber dieses Weniger immediate labour kostet soviel wie früher das Mehr immediate labour und hat sich gradeso verteuert, also im selben Verhältnis abgenommen wie das Rohmaterial etc. Wäre also der Mehrwert derselbe geblieben, so sänke die Profitrate in dem Verhältnis, worin das Rohmaterial etc. sich verteuert, das Wertverhältnis des capital variable zum capital constant changiert hätte. Die Mehrwertrate ist aber nicht dieselbe geblieben, sondern hat in demselben Verhältnis changiert, wie der Wert des variablen Kapitals gewachsen ist.
Nehmen wir ein [anderes] Beispiel.
Der Wert des lb. Baumwolle ist von 1 sh. auf 2 sh. gestiegen. Mit 80 l. {setzen wir hier Maschine etc. = 0} konnten früher gekauft werden 1600 lbs. Mit 80 l. können jetzt nur noch gekauft werden 800 lbs. Um die 1600 lbs. zu verspinnen, früher 20 l. in Arbeitslohn nötig, = 20 Arbeitern meinetwegen. Um die 800 lbs. zu verspinnen nur 10, da die Produktionsweise
_____
1*) unmittelbarer Arbeit
<279>
d i e s e l b e geblieben. Die 10 hätten früher 10 l. gekostet, sie kosten jetzt 20 l., ganz wie die 800 lbs. früher 40 l. gekostet hätten, jetzt 80 kosten. Gesetzt nun, der Profit war früher 20 p.c. Dies setzte voraus:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate I 80 l. = 20 l. = 20 l. 100 20 1600 1 sh. 1600 lbs. 20 Arbei- p.c. p.c. lbs. 6 d.
Baumwolle ter Twist II 80 l. = 20 l. = 10 l. 50 10 800 2 sh. 800 lbs.. 10 Arbei- p.c. p.c. lbs. 9 d. Baumwolle ter Twist
Nämlich ist der Mehrwert, den 20 Arbeiter schaffen, = 20, so der, den 10 schaffen, = 10; um ihn zu produzieren, müssen aber nach wie vor 20 l. gezahlt werden, während nach dem frühren Verhältnis nur 10 gezahlt wurden. Der Wert des Produkts, des ¦¦585¦ lb. Twist, muß hier jedenfalls steigen, weil es mehr Arbeit enthält, accumulated labour (in der Baumwolle, die in es eingeht) und immediate labour.
Wäre nur die Baumwolle gestiegen, der Arbeitslohn derselbe geblieben, so hätten nach wie vor nur 10 Arbeiter 800 lbs. Baumwolle gesponnen. Aber diese 10 Arbeiter hätten auch nur 10 l. gekostet. Also der Mehrwert von 10 nach wie vor = 100 p.c. Um 800 lbs. Baumwolle zu verspinnen, 10 Arbeiter nötig mit Kapitalauslage von 10. Also gesamte Kapitalauslage = 90. Es komme nun stets in der Voraussetzung auf 80 lbs. Baumwolle l Arbeiter. Daher auf 800 lbs. 10 und auf 1600 lbs. 20. Das ganze Kapital von 100 könnte jetzt also verspinnen wieviel lbs.? Für 888/9 l. könnte Baumwolle gekauft und für 11 1/9 l. in Arbeitslohn ausgelegt werden.
Das Verhältnis wäre:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate III 88 8/9 l. 11 1/9 l. 11 1/9 100 11 1/9 888 8/9 2 sh. =888 8/9 = 11 1/9 l. p.c. p.c. lbs. 6 d. lbs. Arbeiter Twist
In diesem Fall, wo kein W e r t w e c h s e l im v a r i a b l e n Kapital vorgeht, die Rate des Mehrwerts also dieselbe bleibt, [ergibt sich]: In I verhält sich das variable Kapital zum konstanten = 20:80 = 1:4. In III verhält es sich wie 11 1/9 : 88 8/9 = 1 : 8, ist also verhältnismäßig um die Hälfte gefallen, weil der W e r t des konstanten Kapitals sich verdoppelt hat. Dieselbe Arbeiteranzahl verspinnt dieselbe Masse Baumwolle, aber es können jetzt mit 100 l. nur noch 11 1/9 Arbeiter beschäftigt werden, während die 88 8/9 l. Rest nur 888 8/9 lbs. Baumwolle kaufen statt [wie] in I
<280>
1600 lbs. Die R a t e d e s M e h r w e r t s ist dieselbe geblieben. Infolge des change in der value 1*) des konstanten Kapitals jedoch kann nicht mehr dieselbe Arbeiterzahl auf ein Kapital von 100 beschäftigt werden; das Verhältnis zwischen variablem und konstantem Kapital hat gewechselt. Folglich sinkt die Masse des Mehrwerts und damit der Profit, da derselbe Mehrwert nach wie vor auf dieselbe Kapitalauslage berechnet wird. Im ersten Fall war das variable Kapital 1/4 des konstanten (20:80) und 1/5 des Gesamtkapitals (= 20). Jetzt nur noch 1/8 des konstanten Kapitals (11 1/9 : 88 8/9) und 1/9 (11 1/9) von 100, vom Gesamtkapital.
Aber 100 p.c. auf 100/5 oder 20 ist = 20, und 100 p.c. auf 100/9 oder 11 1/9 ist nur 11 1/9. Bei gleichbleibendem Arbeitslohn hier oder gleichbleibendem Wert des variablen Kapitals fällt seine absolute Größe, weil der W e r t d e s k o n s t a n t e n K ap i t a l s gestiegen ist. Daher fällt die Percentage des variablen Kapitals, damit der Mehrwert selbst, seine absolute Größe und daher die Rate des Profits.
Ein c h a n g e i n t h e v a l u e d e s k o n s t a nt e n K a p i t a l s bei g l e i c h b l e i b e n d e m W e r t des v a r i a b l e n K a p i t a l s und g l e i c h b l e i b e n d e r P r o d u k t i o n s w e i s e, also gleichem Verhältnisse der angewandten Massen von Arbeit, Rohmaterial und Maschinerie, bringt dieselbe Variation in der Zusammensetzung des Kapitals hervor, als ob der W e r t d e s k o n s t a n t e n K a p i t a l s derselbe geblieben, aber als ob g r ö ß e r e M a s s e des im Wert nicht veränderten Kapitals (a l s o auch g r ö ß r e W e r t s u m m e desselben) angewandt worden wäre, verhältnismäßig zu dem in Arbeit ausgelegten Kapital. Die Folge ist notwendig Fallen des Profits. (Umgekehrt, wenn der Wert des konstanten Kapitals sinkt.)
Umgekehrt ein c h a n g e i n d e r v a l u e d e s v ar i a b l e n K a p i t a l s (hier Steigen) vergrößert das Verhältnis des v a r i a b l e n K a p i t a l s zum k o ns t a n t e n, also auch der Percentage des variablen Kapitals oder den proportionellen Anteil, den es vom Gesamtkapital bildet.
Dennoch f ä l l t h i e r d i e P r o f i t r a t e, statt zu steigen. Denn die P r o d u k t i o n s w e i s e ist d i e s e l b e geblieben. Es wird nach wie vor dieselbe Masse lebendiger Arbeit angewandt, um dieselbe Masse Rohmaterial, Maschinerie etc. in Produkt zu verwandeln. Hier wie im obigen Fall kann mit demselben Kapital, 100, ¦¦586¦ nur eine geringre Gesamtmasse of immediate and accumulated labour in Bewegung gesetzt werden; aber das geringre Quantum Arbeit kostet mehr. Der notwendige Arbeitslohn ist gestiegen. Ein größrer Teil dieses geringren Quantums Arbeit ersetzt notwendige Arbeit, ein geringerer also bildet Surplusarbeit. Die Rate des Mehrwerts ist gefallen, während gleichzeitig die Anzahl der von demselben Kapital kommandierten Arbeiter oder kommandierten Gesamtquantität von Arbeit sich
_____
1*) Wechsel im Wert
<281>
vermindert hat. Das variable Kapital ist gestiegen im Verhältnis zum konstanten Kapital und daher auch zum Gesamtkapital, obgleich die im Verhältnis zur Masse des konstanten Kapitals angewandte A r b e i t s m a s s e abgenommen hat. Der Mehrwert fällt daher und mit ihm die Profitrate. Vorhin fiel die Profitrate, weil bei g l e i c h b l e i b e n d e r R a t e d e s M e h rw e r t s das variable Kapital im Verhältnis zum konstanten und daher zum Gesamtkapital f i e l, oder der Mehrwert fiel, weil b e i g l e i c h b l e i b e n d e r R a t e die Anzahl der Arbeiter sich vermindert hatte, sein Multiplikator abgenommen hatte. Diesmal fällt die Profitrate, weil das variable Kapital s t e i g t im Verhältnis zum konstanten, also auch zum Gesamtkapital; dieses Steigen des variablen Kapitals aber begleitet ist von einem Fall in der Masse der angewandten Arbeit (von d e m s e l b e n Kapital angewandten Arbeit); oder der Mehrwert fiel, weil a b n e h m e n d e R a t e desselben verbunden ist mit abnehmender Anzahl der angewandten Arbeit. Die b e z a h lt e Arbeit hat sich vermehrt im Verhältnis zum konstanten Kapital, aber das angewandte Gesamtquantum Arbeit hat abgenommen.
Diese Variationen im Wert wirken also immer auf den Mehrwert selbst, dessen absolute amount 1*) in beiden Fällen abnimmt, weil einer seiner beiden Faktoren fällt oder beide fallen; das eine Mal nimmt er ab, weil die Anzahl der Arbeiter abnimmt bei gleicher Rate des Mehrwerts, das andre Mal nimmt er ab, weil die Rate abnimmt und die Anzahl der per cent des Kapitals beschäftigten Arbeiter.
Wir kommen schließlich zu case 2*) II, wo der change in der value eines Agrikulturprodukts p r o p o r t i o n e l l g l e i c hm ä ß i g auf beide Teile des Kapitals wirkt, dieser c h a n g e o f v a l u e also nicht begleitet ist von einem change in the organic composition of capital 3*).
Das lb. Twist steigt in diesem Fall (sieh S. 584 4*)) von 1 sh. 6 d. auf 2 sh. 9 d., da es das Produkt von mehr Arbeitszeit als früher. Es enthält zwar e b e n s o v i e l i m m e d i a t e (wenn auch mehr bezahlte und weniger unbezahlte Arbeit) labour als vorher, aber mehr accumulated labour. Der change in the value of cotton 5*) von 1 auf 2 sh. setzt in den Wert des lb. Twist 2 sh. statt 1. Das Beispiel II S. 584 indes nicht richtig put 6*). Wir hatten:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate I 80 l. = 20 l. = 20 l. 100 20 1600 1 sh. 1600 lbs. 20 Arbei- p.c. p.c. lbs. 6 d. cotton ter Twist
_____
1*) Masse - 2*) Fall - 3*) Wechsel in der organischen Zusammensetzung des Kapitals - 4*) siehe vorl. Band, S. 279 - 5*) Wechsel im Wert der Baumwolle - 6*) aufgestellt
<282>
Die Arbeit von 20 Arbeitern drückt sich aus in 40 l. Davon hier die Hälfte unbezahlte Arbeit, daher 20 Mehrwert. Nach diesem Verhältnis werden 10 Arbeiter produzieren 20 l. und davon 10 Arbeitslohn und 10 Mehrwert.
Stiege daher der Wert des Arbeitsvermögens im selben Verhältnis wie der des Rohmaterials, d.h. verdoppelte er sich, so wäre er = 20 l. für 10 Arbeiter, wie früher = 20 l. für 20 Arbeiter. In diesem Falle bliebe keine Surplusarbeit übrig. Denn der Wert, den die 10 Arbeiter liefern in Geld, = 20 l., wenn der, den die 20 liefern, in Geld = 40 l. Dies unmöglich. In solchem Falle wäre die Basis der kapitalistischen Produktion fortgefallen.
Da aber die Wertwechsel im konstanten und variablen Kapital gleich sein sollen (proportionell), müssen wir den case anders setzen. Also setze, der Wert der Baumwolle steige um 1/3; 80 l. kaufen jetzt 1200 lbs. cotton, während früher 1600. Früher 1 l. = 20 lbs. oder 1 lb. = 1/20 l. = 1 sh. Jetzt 1 l.= 15 lbs. oder 1 lb = 1/15 l. = 1 1/3 sh. oder 1 sh. 4 d. Früher kostete 1 Arbeiter 1 l., jetzt 1 1/3 l. = 1 l. 6 2/3 sh. oder 1 l. 6 sh. 8 d. und gibt für 15 Mann 20 l. (15 l. + 15/3 l.).·¦¦587¦ Da 20 Mann Wert von 40 l. produzieren, produzieren 15 Mann Wert von 30. Von diesem Wert jetzt 20 = ihrem Lohn und 10 Mehrwert oder unbezahlte Arbeit.
Wir haben also:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate IV 80 l. = 20 l. = 10 l. 50 10 1200 1 sh. 1200 lbs. 15 Mann p.c. p.c. lbs. 10 d. Baumwolle Twist In diesen 1 sh. 10 d. 1 sh. 4 d. für Baumwolle 1*) und 6 d. für Arbeit.
Das Produkt verteuert, weil das cotton um 1/3 teurer. Das Produkt ist aber nicht um Vs teurer. Es war früher bei 1 = 18 d.; hätte es sich also um 1/3 verteuert, so jetzt = 18 + 6 d. = 24 d., ist aber nur = 22 d. Früher steckten in 1600 lbs. Twist 40 l. Arbeit, also in 1 lb. 1/40 l. oder 20/40 sh. oder 1/2 sh. = 6 d. Arbeit.
Jetzt in 1200 lbs. [Twist] 30 l. Arbeit, also ditto in 1 lb. 1/40 l. = 1/2 sh. oder 6 d. Obgleich sich die Arbeit in demselben Maß verteuert hat wie das Rohmaterial, ist das Quantum immediate Arbeit, das in 1 lb. Twist steckt, d a s s e l b e geblieben, obgleich von diesem Quantum jetzt mehr bezahlte, weniger unbezahlte Arbeit ist. Dieser change in der value der wages 2*) ändert daher nichts im Wert des lb. Twist, des Produkts. Es figuriert hier nach wie vor nur 6 d. für Arbeit, während statt früher l sh.
_____
1*) In der Handschrift: Twist - 2*) Wechsel im Wert der Löhne
<283>
jetzt 1 sh. 4 d. für cotton figuriert. Und so kann überhaupt, wenn die Ware z u i h r e m W e r t verkauft wird, der change in der value der wages keinen change im Preis des Produkts hervorbringen. Aber früher von den 6 d. 3 Arbeitslohn, 3 Mehrwert.
Jetzt von den 6d. 4 d. Arbeitslohn und 2 Mehrwert. In der Tat 3 d. Arbeitslohn auf l lb. Twist macht für 1600 lbs. Twist 3 x 1600 d. = 20 l. Und 4 d. per lb. macht für 1200 lbs. 4 x 1200 = 20 l. Und 3 d. auf 15 d. (1 sh. cotton + 3 d. Arbeitslohn) macht im ersten Fall 1/5 Profit = 20 p.c. Dagegen 2 auf 20 d. (16 d. cotton und 4 d. Arbeitslohn) macht 1/10 oder 10 p.c.
Wäre im obigen Beispiel der Preis des cotton derselbe geblieben [so hätten wir]: 1 Mann verspinnt, da die Produktionsweise in allen Beispielen d i e s e l b e geblieben, 80 lbs., und das lb. wieder = 1 sh.
Jetzt zerfällt das Kapital so:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate 73 1/3 l. = 26 2/3 l. 13 1/3 50 13 1/3 1466 2/3 1 6/11 1466 2/3 lbs. (20 Mann) l. p.c. p.c. lbs. sh. cotton
Diese Rechnung unmöglich; denn wenn ein Mann 80 verspinnt, verspinnen 20 1600 und nicht 1466 2/3, da vorausgesetzt, daß die P r o d u k t i o n s w e i s e d i e s e l b e geblieben. Die differente Zahlung des Mannes kann an diesem fact nichts ändern. Das Beispiel muß also anders gestellt werden.
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate II 75 l. = 25 l. = 12 1/2 50 12 1/2 1500 1 sh. 1500 lbs. (18 3/4 l. p.c. p.c. lbs. 6 d. Baumwolle Mann) Twist Von diesen 6 d. 4 Arbeitslohn und 2 Profit. 2 auf 16 = V8= 12V2Pc.
Bliebe nun endlich der Wert des variablen Kapitals wie früher, 1 Mann = 1 l., während der Wert des konstanten Kapitals changierte, so daß 1 lb. Baumwolle 1*) statt 1 sh. 1 sh. 4 d. oder 16 d. kostete, dann:
Konstantes Variables Mehr- Mehr- Profit- Produkt Preis des Kapital Kapital wert wert- rate lb. Twist rate III 84 4/19 15 15/19 15 15/19 100 15 15/19 1263 1 sh. l. = lbs. l. (= l. p.c. p.c. 3/19 10. d. 1263 3/19 15 15/19 lbs. lbs. cotton Mann) [Twist]
_____
1*) in der Handschrift: Twist
<284>
¦¦588¦ Der Profit = 3 d. Es ist dies auf 19 d. exakt 15 15/19 p.c.
Stellen wir nun alle 4 cases zusammen; beginnend von I, wo noch kein change im Wert stattgefunden.
I II III IV Konstantes 80 l. = 1600 75 l. = 1500 84 4/19 l. = 80 l. = 1200 Kapital lbs. cotton lbs. cotton 1263 3/19 lbs. lbs. [cotton] [cotton] Variables 20 l. = 20 25 l. = 15 15/19 l. = 20 l = Kapital Arbeiter 18 3/4 15 15/19 15 Mann Arbeiter Arbeiter Mehrwert 20 l. 12 1/2 l. 15 15/19 l. 10 l.
Mehrwertrate 100 p.c. 50 p.c. 100 p.c. 50 p.c.
Profitrate 20 p.c. 12 1/2 p.c. 15 15/19 p.c. 10 p.c.
Produkt 1600 lbs. 1500 lbs. 1263 3/19 1200 lbs.
Twist Twist Twist Twist Preis des 1 sh. 6 d. 1 sh. 6 d. 1 sh. 10 d. 1 sh. 10 d. lb. Twist Profit 3 d. 2 d. 3 d. 2 d.
Der Preis des Produkts variiert in III und IV, weil der Wert des capital constant variiert hat. Dagegen change of value in dem capital variable bringt keinen Preiswechsel hervor, weil das absolute Quantum der immediate labour dasselbe bleibt und nur verschieden verteilt ist in necessary labour 1*) und surplus labour. Wie verhält sich nun der case in IV, wo der change in value das konstante und variable Kapital p r o p o r t i o n a l g l e i c h m ä ß i g affiziert hat, beide um 1/3 gestiegen sind?
Wäre nur der Arbeitslohn gestiegen (II), so fiel Profit von 20 p.c. auf 12 1/2, also um 7 1/2 p.c. Wäre nur das capital constant gestiegen (III), so fiel er von 20 auf 15 15/19, also um 4 4/19 p.c. Da beide gleichmäßig steigen 2*), fällt er von 20 auf 10, also um 10 p.c. Warum aber nicht auf 7 1/2 + 4 4/19 p.c. oder um 11 27/38, was d i e S u m m e der Differenzen von II und III ist? Es ist Rechenschaft abzulegen über diese 1 27/38; danach hätte der Profit fallen müssen (IV) statt auf 10 auf 8 11/38. Die Profitmasse bestimmt durch den amount der surplus value und diese, die Rate der surplus labour vorausgesetzt, von der A n z a h l der Arbeiter. In I 20 Arbeiter und die Hälfte ihrer Arbeitszeit unpaid 3*). In II nur 1/3 der Gesamtarbeit unpaid labour, also Sinken der Rate des Mehrwerts; außerdem werden 1 1/4 Arbeiter weniger angewandt, also auch Abnahme der A n z a h l oder der Gesamtarbeit. In III ist die Rate des Mehrwerts wieder dieselbe wie in I, one half of the working day unpaid 4*), aber die Anzahl der Arbeiter sinkt infolge der Erhöhung in
_____
1*) notwendige Arbeit - 2*) in der Handschrift: fallen 3*) unbezahlt - 4*) die eine Hälfte des Arbeitstags ist unbezahlt
<285>
der value des konstanten Kapitals von 20 auf 15 15/19 oder um 4 4/19. In IV nimmt die Arbeiteranzahl (nachdem auch die Rate des Mehrwerts wieder so tief gefallen wie in II, nämlich = 1/3 des working day 1*)) um 5 ab, nämlich von 20 auf 15. Verglichen mit I nimmt die Arbeiterzahl in IV um 5 ab, verglichen mit II um 3 3/4 und verglichen mit III um 15/19; aber sie nimmt nicht, verglichen mit I um 1 1/4 + 4 4/19 ab, d.h. um 5 35/76. Sonst wäre die Anzahl der beschäftigten Arbeiter in IV = 14 41/76.
Soviel ergibt sich: V a r i a t i o n e n i m W e r t der Waren, die in das capital constant oder variable eingehn - bei g l e i c h b l e i b e n d e r P r o d u k t i o n s w e i s e oder G l e i c h b l e i b e n d e r s t o f f l i c h e n Z u s a m m e n s e t z u n g d e s K a p i t a l s (d.h. bei gleichbleibendem Verhältnis zwischen der angewandten immediate und accumulated labour) -, bringen k e i n e n change in der organic composition of the capital hervor, wenn sie p r o p o r t i o n e l l g l e i c h m ä ß i g das variable und konstante Kapital affizieren wie in IV (wo z.B. Baumwolle sich verteuert gleichmäßig wie der Weizen, der von den Arbeitern konsumiert wird). Die Profitrate sinkt hier (bei steigendem Wert von konstantem Kapital und variablem Kapital) erstens, weil die Rate des Mehrwerts fällt wegen der Erhöhung des Arbeitslohns, und zweitens, weil die A n z a h l der Arbeiter abnimmt.
Die Variation im Wert - wenn sie nur das konstante Kapital oder nur das variable affiziert - wirkt wie ein change in der organic composition des Kapitals und produziert einen solchen change m dem W e r t v e r h ä l t n i s der Kapitalbestandteile, obgleich die Produktionsweise dieselbe bleibt. Wird nur das variable Kapital affiziert, so steigt es im Verhältnis zum konstanten Kapital ¦¦589¦ und zum Gesamtkapital, aber nicht nur die Rate des Mehrwerts, sondern auch die Anzahl der beschäftigten Arbeiter nimmt ab. Es wird daher auch weniger konstantes Kapital (dessen Wert unverändert) angewandt (II). Affiziert der Wertwechsel nur das konstante Kapital, so sinkt das variable Kapital im Verhältnis zum konstanten und Gesamtkapital.
Obgleich die Rate des Mehrwerts dieselbe bleibt, nimmt sein amount ab, weil die A n z a h l der beschäftigten Arbeiter [sinkt] (III). Endlich wäre es möglich, daß der Wertwechsel capital constant und capital variable beide affiziert, aber in u n g l e i c h e r Proportion. Dieser Fall ist nur unter die obigen zu subsumieren. Z.B. konstantes und variables Kapital würden so affiziert, daß das erste um 10 p.c. stiege im Wert, das zweite um 5. So würde, soweit beide um 5 p. c. steigen, das eine um 5 + 5, das andre um 5, case IV eintreten. Soweit aber das konstante Kapital überdem noch um 5 p.c. variierte, case III.
_____
1*) Arbeitstags
<286>
Wir haben oben bloß Steigen im Wert vorausgesetzt. Bei dem Fallen die umgekehrte Wirkung. Z.B. von IV ausgehend zu I, wäre der Fall betrachtet, wenn p r o p o r t i o n e l l g l e i c h m äß i g auf beide Bestandteile wirkend. Für das Wirken des bloßen Falls [eines Bestandteils] müßten II und III modifiziert werden.
¦589¦¦ ¦¦600¦ Ich bemerke noch zu oben über den Einfluß der Variation of value upon the organic composition of capital 1*): Bei Kapitalien in v e r s c h i e d n e n P r o d u k t i o n s z w e i g e n kann also bei sonst stofflich gleicher Zusammensetzung der höhre W e r t der angewandten Maschinerie oder des Materials Differenz hervorbringen. Z.B. wenn cotton, silk, linen and wool 2*) ganz dieselbe stoffliche Komposition hätten, würde der bloße Unterschied in der Kostbarkeit des angewandten Materials solche Variation schaffen. ¦600¦¦
[d) Veränderungen der Gesamtrente in Abhängigkeit von der Veränderung des Marktwerts]
¦¦589¦ Zur Tabelle A zurück, hat sich also ergeben, daß die Annahme - der Profit von 10 p.c. sei durch Senkung entstanden (indem die Profitrate, von III ausgehend, höher stand, in II niedriger als für III, aber immer noch höher als I, wo 10 p.c.) möglicherweise richtig ist, wenn nämlich die descending line 3*) die wirkliche war, daß diese Annahme aber keineswegs notwendig aus der Gradation der Renten, dem bloßen Dasein der Differentialrenten, folgt, [daß] diese bei der ascending line 4*) vielmehr fortwährendes Gleichbleiben der Profitrate voraussetzt.
Tabelle B. Hier, wie oben schon auseinandergesetzt, zwingt die Konkurrenz von III und IV [den Bebauer von] II, die Hälfte seines Kapitals zu withdraw 5*). Bei der descending line würde dies umgekehrt so erscheinen, daß bloß an additional supply of 32 1/2 tons 6*) erheischt, hence 7*) nur ein Kapital von 50 in II anzulegen ist.
Das Interessanteste aber an der Tabelle ist dies: Früher waren 300 l. Kapital angelegt, jetzt nur noch 250 l., also 1/6 weniger. Die Masse der Produkte ist aber dieselbe geblieben - 200 Tonnen. Die Produktivität der Arbeit also gestiegen und der Wert der einzelnen Ware gefallen. Ditto der
_____
1*) Veränderung des Werts auf die organische Zusammensetzung des Kapitals - 2*) Baumwolle, Seide, Leinen und Wolle 3*) absteigende Linie - 4*) aufsteigenden Linie 5*) zurückzuziehen - 6*) eine Zusätzliche Zufuhr von 32 1/2 Tonnen - 7*) daher
<287>
G e s a m t w e r t der Waren von 400 l. auf 369 3/13 l. Der Marktwert der Tonne ist gefallen, verglichen mit A, von 2 l. auf 1 l. 16 12/13 [sh.], indem der neue Marktwert durch den i n d i v i d u e l l e n W e r t von II, statt wie früher durch den höheren von I bestimmt ist. Trotz aller dieser Umstände - Abnahme des angelegten Kapitals, Abnahme des Gesamtwerts des Produkts bei gleichbleibender Masse der Produktion, Fall im Marktwert, Exploitation fruchtbarerer Klassen - ist die Rente in B, verglichen mit A, absolut gestiegen um 24 3/13 l. (94 3/13 gegen 70). Betrachten wir, wieweit die einzelnen Klassen an der Vergrößrung der Gesamtrente teilnehmen, so finden wir, daß in Klasse II die absolute Rente der Rate nach dieselbe geblieben, denn 5 auf 50 l. = 10 p.c.; aber ihr a m o u n t ist auf die Hälfte gesunken, von 10 auf 5, weil die Kapitalanlage in II B um die Hälfte gefallen, von 100 auf 50. Statt eine Vergrößrung des Rentals bewirkt Klasse II B eine Vermindrung desselben um 5 l. Ferner ist die Differentialrente für II B ganz weggefallen, weil der Marktwert jetzt gleich dem individuellen Wert von II; dies gibt zweiten Ausfall von 10 l. Also zusammen Abnahme der Rente für II. Klasse = 15 l.
In III ist der Betrag der absoluten Rente derselbe; aber infolge des Sinkens des Marktwerts ist auch sein Differentialwert gefallen; hence die differential rent 1*). Sie betrug 30 l. Sie beträgt nur noch 18 6/13. Dies ist ein Ausfall von 11 7/13. Für II und III zusammen ist also die Rente gefallen um 26 7/13. Es bleibt also Rechenschaft abzulegen für ein Steigen nicht von 24 3/13, wie es auf den ersten Blick scheint, sondern von 50 10/13. Ferner aber ist für B, verglichen mit A, die absolute Rente von I A mit der Klasse I selbst weggefallen. Dies also weiterer Ausfall von 10 l. So summa summarum für 60 10/13 l. Rechenschaft abzulegen. Dies aber das Rental der neuen Klasse IV B. Das Steigen des Rentals in B also nur aus der Rente von IV B zu erklären. Die absolute Rente für IV B, wie die aller anderen Klassen = 10 l. Die Differentialrente von 50 10/13 aber kommt ¦¦590¦ daher, daß der Differentialwert von IV = 10 470/481 sh. per Tonne beträgt und mit 92 1/2 zu multiplizieren ist, weil dies die Anzahl der Tonnen. Die Fruchtbarkeit von II und III ist dieselbe geblieben; die unfruchtbarste Klasse ist ganz entfernt, und dennoch steigt das Rental, weil die Differentialrente von IV allein infolge seiner relativ großen Fruchtbarkeit größer ist, als die gesamte Differentialrente von A war. Die Differentialrente hängt nicht von der absoluten Fruchtbarkeit der bebauten Klassen ab, denn 1/2 II, III, IV [B sind] fruchtbarer wie I, II, III [A], und dennoch ist die Differentialrente für 1/2 II, III, IV, [B]
_____
1*) daher die Differentialrente
<288>
größer, als sie für I, II, III [A] war, weil der größte Teil des gelieferten Produkts - 92 1/1 Tonnen - von einer Klasse geliefert wird, für die der Differentialwert größer, als er überhaupt in I, II, III A vorkam. Den Differentialwert für eine Klasse g e g e b e n, hängt der absolute amount 1*) ihrer Differentialrente natürlich von der Masse ihres Produkts ab. Aber diese M a s s e selbst ist schon eingerechnet in die Berechnung und Bildung des Differentialwerts. Weil IV mit 100 l. 92 1/2 Tonnen, ni plus ni moins 2*), produziert, beträgt sein Differentialwert in B, wo der Marktwert gleich 1 l. 16 12/13 sh. per Tonne, 10 sh. etc. per Tonne. Das ganze Rental in A beträgt 70 auf 300 Kapital, = 23 1/3 p.c. Dagegen in B, wenn die 3/13 weggelassen werden, 94 auf 250, = 37 3/5 p.c.
Tabelle C. Hier ist angenommen, daß, nachdem Klasse IV hinzugekommen und die II. Klasse den Marktwert bestimmt, nicht wie in Tabelle B die Nachfrage dieselbe bleibt, sondern die Nachfrage zunimmt mit dem sinkenden Preis, so daß die ganze von IV neuzugeführte Masse von 92 1/2 Tonnen vom Markt absorbiert wird. Zu 2 l. per Tonne würden nur 200 Tonnen absorbiert; zu 1 11/13 l. wächst die Nachfrage zu 292 1/2. Es ist falsch, vorauszusetzen, daß die Schranke des Markts bei 1 11/13 l. per Tonne notwendig dieselbe bleibt wie bei 2 l. per Tonne. Vielmehr dehnt sich der Markt to a certain extent 3*) aus mit dem fallenden Preis - selbst bei dem allgemeinen Lebensmittel wie Weizen.
Dies ist der einzige Punkt, den wir z u n ä c h s t bei Tabelle C hervorheben wollen.
Tabelle D. Hier ist angenommen, daß die 292 1/2 Tonnen nur vom Markt absorbiert werden, wenn der Marktwert fällt auf 1 5/6 l., welches der K o s t e n p r e i s der Tonne für Klasse I ist, die also keine Rente trägt, sondern nur den gewöhnlichen Profit von 10 p.c. abwirft. Dies ist der case, den Ricardo als den Normalcase voraussetzt und bei dem also länger zu verweilen.
Es wird hier de prime abord 4*) wie in den bisherigen Tabellen die ascending line angenommen; später wollen wir denselben Prozeß in der descending line betrachten. Wenn II, III und IV nur eine additional supply 5*) von 140 lieferten, d.h. additional supply, die der Markt zu 2 l. per Tonne absorbiert, so würde I fortfahren, den Marktwert zu bestimmen. Dies jedoch nicht der Fall. Es befindet sich ein overplus von 92 1/2 Tonnen auf dem Markt, produziert von Klasse IV. Wäre dies überhaupt Surplusproduktion,
_____
1*) die absolute Masse - 2*) nicht mehr, nicht weniger - 3*) bis zu einem gewissen Grad - 4*) von vornherein - 5*) zusätzliche Zufuhr
<289>
die absolut die Bedürfnisse des Markts überschritte, so würde I ganz aus dem Markt geworfen und II müßte die Hälfte seines Kapitals withdraw wie in B. II würde dann den Marktwert bestimmen wie in B. Allein es ist angenommen, daß, wenn der Marktwert tiefer sinkt, der Markt die 92 1/2 Tonnen absorbieren kann. Wie wird nun der Prozeß vor sich gehn? IV, III und 1/2 II beherrschen absolut den Markt. D.h., könnte der Markt absolut nur 200 Tonnen absorbieren, so würden sie I aus dem Markt werfen.
Aber nehmen wir zunächst den faktischen Zustand. Es befinden sich 292 1/2 Tonnen auf dem Markt, während sich früher nur 200 darauf befanden. II würde zu seinem individuellen Wert, zu 1 11/13 l. verkaufen, um sich Platz zu schaffen und I, dessen individueller Wert = 2 l., aus dem Markt zu verdrängen. Da aber auch bei diesem Marktwert kein Raum für die 292 1/2 l., pressen IV und III auf II, bis der Marktpreis herabsinkt auf 1 5/6 l., bei welchem Preise die Klassen IV, III, II und I Raum für ihr Produkt auf dem Markt finden, der zu d i e s e m ¦¦591¦ Marktpreis das g a n z e Produkt absorbiert. Durch diese Senkung des Preises ist die Zufuhr mit der Nachfrage ausgeglichen. Sobald die additional supply die Grenzen des Markts - innerhalb des alten Marktwerts - überschreitet, sucht natürlich jede der Klassen ihr ganzes Produkt mit Ausschluß des Produkts der andren Klassen i n den Markt zu drängen. Es kann dies nur durch Preissenkung geschehn, und zwar durch Senkung des Preises bis zu einem Punkt, wo a l l e Platz finden. Ist diese Senkung des Preises so groß, daß die Klassen I, II etc. u n t e r den Produktionskosten [57] verkaufen müssen, so müssen sie natürlich [ihr Kapital aus der Produktion] withdraw. Findet sich aber, daß die Senkung nicht so weit zu gehn hat, um das Produkt dem Markt adäquat zu machen, so kann das Gesamtkapital zu diesem neuen Marktwert nun in dieser Produktionssphäre fortarbeiten.
Es ist aber ferner klar, daß unter diesen Umständen nicht die schlechtesten Böden I und II, sondern die besten III und IV den Marktwert bestimmen, also auch die Rente auf den b e s t e n B o d e n s o r t e n die auf den schlechteren bestimmt, wie Storch dies richtig für diesen case begriffen hat. [19] IV verkauft zu dem Preis, wobei es sein ganzes Produkt in den Markt drängen kann und allen Gegendruck der andren Klassen aufhebt. Dieser Preis ist 1 5/6 l. Verkaufte es höher, so kontrahierten sich die limits des Markts, und der Prozeß des wechselseitigen Ausschließens begönne von neuem.
Daß I den Marktwert bestimmt, nur unter der Voraussetzung, daß die additional supply von II etc. nur die additional supply ist, die der Markt unter den limits des Marktwerts I absorbiert. Ist sie größer, so ist I ganz passiv und zwingt durch den Raum, den es einnimmt, bloß die Reaktion
<290>
von II, III, IV hervor, bis der Preis sich so kontrahiert hat, daß der Markt weit genug für das ganze Produkt wird. Nun findet es sich, daß bei diesem von IV in fact 1*) bestimmten Marktwert IV selbst außer der absoluten Rente noch eine Differentialrente von 49 7/12 l. zahlt, III außer der absoluten Rente noch eine Differentialrente von 17 1/2 l., II dagegen keine Differentialrente zahlt und auch nur einen Teil, 9 1/6 l. statt 10 l., der absoluten Rente, also nicht den ganzen Betrag der absoluten Rente. Warum? Der neue Marktwert von 1 5/6 l. steht zwar über seinem Kostenpreis, aber u n t e r seinem individuellen Wert.
Wäre er g l e i c h seinem individuellen Wert, so zahlte es die absolute Rente von 10 l., die gleich der Differenz zwischen individuellem Wert und Kostenpreis. Da er aber unter demselben steht - die aktuelle Rente, die er zahlt, = der Differenz zwischen dem Marktwert und dem Kostenpreis, diese Differenz aber kleiner als die zwischen seinem individuellen Wert und seinem Kostenpreis -, so zahlt es nur einen Teil seiner absoluten Rente, 9 1/6 l. statt 10. {Die a k t u e l l e R e n t e gleich der Differenz zwischen Marktwert und Kostenpreis.} Die a b s o l u t e R e n t e = der Differenz zwischen individuellem Wert und Kostenpreis.
D i e D i f f e r e n t i a l r e n t e = der Differenz zwischen Marktwert und individuellem Wert.
Die aktuelle oder G e s a m t r e n t e = der absoluten Rente + der Differentialrente, alias = dem Überschuß des Marktwerts über den individuellen Wert + dem Überschuß des individuellen Werts über den Kostenpreis oder = der Differenz zwischen Marktwert und Kostenpreis. Ist also der Marktwert = dem individuellen Wert, so ist die Differentialrente = 0 und die Gesamtrente = der Differenz zwischen individuellem Wert und Kostenpreis.
Ist der Marktwert > als der individuelle Wert, so die D i f f e r e n t i a l r e n t e = dem Überschuß des Marktwerts über den individuellen Wert, die Gesamtrente aber = dieser Differentialrente + der absoluten Rente.
Ist der Marktwert < als der individuelle Wert, aber größer als der Kostenpreis, so die Differentialrente eine negative Größe, die Gesamtrente also = der absoluten Rente + dieser negativen Differentialrente, d.h. des Überschusses des individuellen Werts über den Marktwert.
Ist der Marktwert = dem Kostenpreis, so Rente überhaupt = 0.
Um diese Sache in Gleichungen zu setzen, nennen wir die absolute
_____
1*) tatsächlich
<291>
Rente AR, die Differentialrente DR, die Gesamtrente GR, den Marktwert MW, den individuellen Wert IW und den Kostenpreis KP. Wir haben dann folgende Gleichungen: ¦¦592¦
1. AR = IW - KP = + y.
2. DR = MW - IW = x.
3. GR = AR + DR = MW - IW + IW - KP = y + x = MW - KP.
If 1*) MW > IW, so MW - IW = + x. Hence 2*): DR positiv und GR = y + x.
Und MW - KP = y + x. Oder MW - y - x = KP oder MW = y + x + KP.
If MW < IW, so MW - IW = - x. Hence DR negativ und GR = y - x.
Und MW - KP = y - x. Oder MW + x = IW. Oder MW + x - y = KP.
Oder MW = y - x + KP.
If MW = IW so DR = 0, x = 0, because 3*) MW - IW = 0. Hence = IWKP; = MW - KP = + y.
If MW = KP, GR oder MW - KP = 0.
Unter den angenommenen circumstances 4*) zahlt I keine Rente. Warum nicht? Weil die absolute Rente = der Differenz zwischen dem individuellen Wert und dem Kostenpreis. Die Differentialrente aber ist = der Differenz zwischen dem Marktwert und dem individuellen Wert. Nun ist aber der Marktwert hier = dem Kostenpreis von I. Der individuelle Wert von I = 2 l. per Tonne, der Marktwert = 1 5/6 l. Die Differentialrente von I also = 1 5/6 l. - 2 l., also = - 1/6 l. Die absolute Rente von I aber = 2 l. - 1 5/6 l., d.h. = der Differenz zwischen seinem individuellen Wert und seinem Kostenpreis = + 1/6 l. Da also die aktuelle Rente von I = der absoluten Rente (1/6 l.) und der Differentialrente (- 1/6 l.), so ist [sie] = + 1/6 l. - 1/6 l. = 0. Es zahlt also weder Differentialrente noch absolute Rente, sondern nur den Kostenpreis. Der Wert seines Produkts = 2 l.; verkauft zu 1 5/6 l., also 1/12 u n t e r seinem Wert = 8 1/3 p.c. u n t e r seinem Wert. I kann nicht höher verkaufen, weil nicht es den Markt bestimmt, sondern IV, III, II gegen es. Es hat nur an additional supply zu dem Preis von 1 5/6 l. zu liefern.
Dies fact, warum I keine Rente zahlt, weil der Marktwert = seinem Kostenpreis.
Dies fact aber ist die Konsequenz:
_____
1*) Wenn - 2*) Daher - 3*) weil - 4*) Umständen
<292>
E r s t e n s v o n d e r r e l a t i v e n U n f r u c h t b a r k e i t v o n I. Was es zu liefern hat, sind 60 additional tons 1*) zu 1 5/6 l. Gesetzt, statt nur 60 Tonnen für 100 zu liefern, liefere I 64 zu 100, 1 Tonne weniger als Klasse II. So brauchten nur 93 3/4 l. Kapital in I gesteckt zu werden, um 60 Tonnen zu liefern. Der individuelle Wert von 1 Tonne auf I wäre dann 1 7/8 l. 17 1/2 sh. sein Kostenpreis: 1 l. 14 3/8 sh. Und da der Marktwert = 1 5/6 l. = 1 l. 16 2/3 sh., so die Differenz zwischen Kostenpreis und Marktwert = 2 7/24 sh. Und dies würde machen auf 60 Tonnen ¦¦593¦ eine Rente von 6 l. 17 1/2 sh.
Wenn also alle Umstände dieselben blieben und I um 1/15 (da 60/15 = 4) fruchtbarer wäre, als es ist, würde es noch einen Teil der absoluten Rente zahlen, weil Differenz zwischen dem Marktwert und seinem Kostenpreis existierte, wenn auch eine kleinere Differenz als zwischen seinem individuellen Wert und seinem Kostenpreis. Hier würde der schlechteste Boden also noch Rente tragen, wenn er fruchtbarer wäre, als er ist. Wäre I absolut fruchtbarer, als es ist, so wären II, III, IV r e l a t i v u n f r u c h tb a r e r, verglichen mit ihm. Die Differenz zwischen seinem und ihren individuellen Werten wäre kleiner. Daß es also k e i n e R e n t e trägt, ist ebensosehr dem Umstand geschuldet, daß es selbst nicht absolut fruchtbarer und daß II, III, IV nicht r e l a t i v u n f r u c h t b a r e r sind.
Z w e i t e n s a b e r: Die Fruchtbarkeit von I gegeben, 60 Tonnen für 100l. Wären II, III, IV, also speziell IV, das als neuer Mitbewerber in den Markt tritt, nicht nur relativ gegen I, sondern a b s o l u t minder fruchtbar, so könnte I eine Rente abwerfen, obgleich diese nur in einer Fraktion der absoluten Rente bestünde. Denn da der Markt 292 1/2 Tonnen zu 1 5/6 l. absorbiert, würde er eine geringre Anzahl Tonnen, z.B. 280 Tonnen zu einem höheren Marktwert als 1 5/6 l. absorbieren. Jeder Marktwert aber, der höher als 1 5/6 l., d.h. als die Produktionskosten von I, wirft eine Rente für I ab, = dem Marktwert - dem Kostenpreis von I.
Es kann also ebenfalls gesagt werden, daß I wegen der absoluten Fruchtbarkeit von IV keine Rente abwirft, denn solange nur II und III Mitbewerber auf dem Markt, warf es Rente ab, und es würde sie selbst trotz dem Auftreten von IV, trotz der additional supply 2*) fortfahren abzuwerfen - wenn auch eine geringre Rente -, wenn IV für 100 l. Kapitalauslage 80 statt 92x/2 Tonnen produzierte.
D r i t t e n s: Wir haben angenommen, daß die absolute Rente für 100l. Kapitalauslage = 10 l. ist, = 10 p.c. auf das Kapital oder 1/11 auf den Kostenpreis, daß also der Wert von 100 l. Kapital in der Agrikultur = 120 l., wobei 10 l. Profit.
_____
1*) zusätzliche Tonnen - 2*) zusätzlichen Zufuhr
<293>
Man muß nur nicht glauben, daß, wenn wir [sagen]: 100 l. Kapital ist ausgelegt in der Agrikultur, und wenn ein Arbeitstag = 1 l., nun 100 Arbeitstage ausgelegt sind. Überhaupt, wenn ein Kapital von 100 l. = 100 Arbeitstagen, so ist niemals, in welchem Produktionszweig dies Kapital immer ausgelegt sei, [der neugeschaffene Wert = 100 Arbeitstagen]. Gesetzt, 1 l. Gold sei gleich l Arbeitstag von 12 Std., und dies sei der normale Arbeitstag, so fragt es sich erstens, welches ist die Rate, wozu die Arbeit exploitiert wird? D.h., wieviel Stunden von den 12 arbeitet der Arbeiter für sich, für die Reproduktion (als Äquivalent) seines Salairs, und wieviel arbeitet er für den Kapitalisten g r a t i s? [Wie groß ist die] Arbeitszeit also, die der Kapitalist v e r k a u f t, ohne sie g e z a h l t zu haben, die daher die Quelle des Mehrwerts, der Vergrößerung des Kapitals bildet? Ist diese Rate = 50 p.c., so arbeitet der Arbeiter 8 Stunden für sich, 4 gratis für den Kapitalisten. Das Produkt = 12 Stunden = 1 l. (da 12 Stunden Arbeitszeit enthalten nach der Voraussetzung in 1 l. Gold). Von diesen 12 Stunden = 1 l. ersetzen 8 dem Kapitalisten das Salair, 4 bilden seinen Mehrwert. Auf ein Salair von 13 1/3 sh. also Mehrwert = 6 2/3 sh. oder auf Kapitalauslage von 1 l. = 10 sh., auf 100 l. also 50 l. Dann wäre der Wert der mit den 100 l. Kapital produzierten Ware = 150 l. Der Gewinn des Kapitalisten besteht überhaupt im Verkauf der in dem Produkt unbezahlten Arbeit. Aus dem Verkauf dessen, was nicht bezahlt ist, entspringt der normale Gewinn.
¦¦594¦ Die zweite Frage aber ist die: Welches ist die o r g a n i s c h e K o m p o s i t i o n des Kapitals? Der Wertteil des Kapitals, der aus Maschinerie etc. und Rohmaterial besteht, wird nur e i n f a c h im Produkt r e p r o d uz i e r t, erscheint wieder, bleibt unverändert. Diesen Bestandteil des Kapitals muß der Kapitalist zu seinem W e r t zahlen. Er tritt also als gegebner, v o r a u s g es e t z t e r Wert in das Produkt ein. Nur die von ihm angewandte Arbeit geht g a n z in den Wert des Produkts ein, wird ganz von ihm gekauft, obgleich sie nur zum Teil von ihm bezahlt ist. Die obige Rate der Exploitation der Arbeit angenommen, wird die Größe des Mehrwerts für Kapital v o n d e rs e l b e n Größe also abhängen von seiner organischen Komposition. Ist das Kapital a = C80 V20, so der Wert des Produkts = 110 und der Profit = 10 (obgleich 50 p.c. unbezahlte Arbeit drinstecken). Ist das Kapital b = C40 V60, so der Wert des Produkts = 130, Profit =30, obgleich ditto nur 50 p.c. unbezahlte Arbeit drinstecken. Ist das Kapital c = C60 V40, [so ist] der Wert des Produkts = 120 und der Profit =20 p.c., obgleich ditto 50 p.c. unbezahlte Arbeit drinstecken. Wir haben also für die 3 Kapitalien, = 300, zusammen Profit = 10 + 30 + 20 = 60. Und dies macht im Durchschnitt für 100 = 20 p.c. Und diesen Durchschnittsprofit macht jedes der Kapitalien, wenn es die von ihm
<294>
produzierte Ware zu 120 l. verkauft. Das Kapital a: C80 V20 verkauft 10 l. ü b e r seinem Wert, das Kapital b: C40 V80 verkauft 10 l. u n t e r seinem Wert und das Kapital c: C80 V40 verkauft z u seinem Wert. Die Waren zusammengerechnet, sind sie zu ihrem Wert verkauft: 120 + 120 + 120 = 360 l. In der Tat der Wert von a + b + c = 110 + 130 + 120 = 360 l. Aber die Preise der einzelnen Kategonen stehn teils ü b e r, teils u n t e r, teils a u f ihrem Wert, damit jede derselben einen Profit von 20 p.c. abwirft. Die so modifizierten Werte der Waren sind ihre Kostenpreise, die die Konkurrenz beständig als Gravitationszentren der Marktpreise setzt.
Bei den 100 l., die nun in der Agrikultur angelegt sind, nehmen wir an, ist die Konstitution C60 V40 (was übrigens vielleicht noch zu niedrig für V), so der Wert = 120. Dies stünde aber gleich dem K o s t e n p r e i s der Industrie. Also nimm im obigen Fall an, daß der Durchschnittspreis für 100 Kapital == 110 l. sei. Wir sagen nun, wenn das Agrikulturprodukt zu seinem Wert verkauft wird, steht sein Wert 10 l. ü b e r seinem Kostenpreis. Es wirft dann eine Rente von 10 p.c. ab, und dies nehmen wir als das N o r m a l e bei der kapitalistischen Produktion an, daß das Agrikulturprodukt im Unterschied von den andren Produkten, statt zu seinem K o s t e n p r e i s, zu seinem W e r t verkauft wird, infolge des G r u n d e i g e n t u m s. Die Komposition des Gesamtkapitals ist C80 V20, wenn der Durchschnittsprofit = 10 p.c. Wir nehmen an, daß die des Agrikulturkapitals = C60 V40 ist, oder daß in seiner Zusammensetzung mehr in Arbeitslohn - immediate labour 1*) - ausgelegt wird als in der Gesamtsumme des in den übrigen Industriezweigen ausgelegten Kapitals. Es bezeichnet dies eine r e l a t i v n i e d r i g r e Entwicklung der Produktivität der Arbeit in dieser Branche. Allerdings [bei] einigen Arten der Agrikultur, z.B. der Viehzucht, mag die Komposition sein C90 V10, also das Verhältnis von V:C kleiner sein als im industriellen Gesamtkapital. Aber nicht diese Branche bestimmt die Rente, sondern die eigentliche Agrikultur und zwar der Teil in ihr, der das hauptsächliche L e b e n sm i t t e l, wie Weizen etc., erzeugt. Die Rente in den andren Zweigen ist nicht durch die Komposition des in ¦¦595¦ ihnen selbst angelegten Kapitals bestimmt, sondern durch die Komposition des Kapitals, das in der Produktion des hauptsächlichen Lebensmittels verwandt wird. Das bloße Dasein der kapitalistischen Produktion setzt die Pflanzennahrung statt der Tiernahrung als das größte Element der Lebensmittel voraus. Das Verhältnis der Renten in den verschiednen Branchen zueinander is a secondary question 2*), die uns hier nicht interessiert, außer Betracht bleibt.
_____
1*) unmittelbare Arbeit - 2*) ist eine sekundäre Frage
<295>
Damit also die absolute Rente = 10 p.c., ist vorausgesetzt, daß die allgemeine durchschnittliche Komposition des not agricultural capital = C80 V20, die des agricultural capital = C60 V40 sei.
Fragt sich nun, würde es auf den in D vorausgesetzten Fall, daß Klasse I keine Rente zahlt, Einfluß haben, wenn das agricultural capital anders zusammengesetzt sei, z.B. C50 V50 oder C70 V30? Im ersten Fall wäre der Wert des Produkts = 125 l., im zweiten Falle = 115 l. Im ersten Fall wäre die Differenz, entspringend aus the different composition from the not agricultural capital 1*) = 15 l., im zweiten = 5. D.h. der Unterschied von Wert des Agrikulturprodukts und Kostenpreis im einen Fall 50 p. c. höher als in der Voraussetzung, im zweiten 50 p.c. niedriger.
Wäre der erste der Fall, der Wert von 100 l. = 125 l., so in Tabelle A der Wert der Tonne für I = 2 1/12 l. Und dies wäre der Marktwert für A, da Klasse I hier den Marktwert bestimmt. Der Kostenpreis dagegen für I A wäre nach wie vor 1 5/6 l. Da also nach der Voraussetzung die 292 1/2 Tonnen nur verkauf bar zu 1 5/6 l., so würde dies keinen Unterschied machen, ebensowenig wenn das agricultural capital = C70 V30 oder der Unterschied des Werts des agricultural produce von seinem Kostenpreis nur = 5 l., nur halb so groß wie in der Annahme. Wenn also der K o s t e n p r e i s, also die organische Durchschnittskomposition des not agricultural capital = C80 V20 als konstant vorausgesetzt ist, so würde es für diesen case [D] keinen Unterschied machen, ob es höher oder niedriger, obgleich der Unterschied für Tabelle A bedeutend wäre, und es einen Unterschied von 50 p.c. in der absolute rent machen würde.
Setzen wir aber nun umgekehrt voraus: Die Komposition des agricultural capital sei nach wie vor C60 V40 und die des not agricultural capital variiere. Statt C80 V20 sei sie entweder C70 V30 oder C90 V10. In dem ersten Fall der Durchschnittsprofit = 15 oder 50 p.c. höher als in dem supposed case 2*); in dem andren = 5 l. oder 50 p.c. niedriger. In dem ersten Fall die absolute Rente = 5 l. Dies würde also wieder keinen Unterschied für I D machen. Im zweiten Fall die absolute Rente = 15 l. Auch dies würde keinen Unterschied für den case I D machen. Für diesen Fall also dies alles gleichgültig, so wichtig es bliebe für Tabelle A, B, C und E, d.h. für die absolute Bestimmung der absoluten und Differentialrente, jedesmal, sooft die neue Klasse - sei die line ascending or descending 3*) - nur die necessary additional demand 4*) zum alten Marktwert liefert.
_____
1*) der verschiedenen Zusammensetzung von der des nichtlandwirtschaftlichen Kapitals - 2*) angenommenen Fall - 3*) Linie aufsteigend oder absteigend - 4*) notwendige zusätzliche Nachfrage
<296>
Die folgende Frage ist nun die:
Ist dieser c a s e D praktisch möglich? Und noch vorher, ist es, wie Ricardo annimmt, der n o r m a l e Kasus? Der normale case kann es nur sein:
Entweder, wenn das agricultural capital = C80 V20, gleich der Durchschnittskomposition des not agricultural capital, so daß der W e r t des agricultural produce = dem K o s t e n p r e i s des n o t a g r i c u l t u r a l p r o d u c e wäre. Dies statistisch einstweilen falsch. Die Annahme dieser r e l a t i v größren Improduktivität der Agrikultur jedenfalls sachgemäßer als Ricardos Annahme einer p r o g r e s s i v e n absoluten Zunahme ihrer Unproduktivität.
¦¦596¦ Ricardo nimmt in ch. I "On Value" an, daß in Gold- und Silberminen die durchschnittliche Komposition des Kapitals bestehe (obgleich er hier nur von capital fixe und capital circulant spricht; doch wollen wir das "korrigieren"). Unter dieser Voraussetzung könnte bei diesen Minen stets nur eine Differentialrente, nie eine absolute Rente existieren. Die Voraussetzung selbst beruht aber wieder auf der andren Voraussetzung, daß die von den fruchtbarem Minen gelieferte additional supply stets größer ist als die bei dem alten Marktwert erheischte additional supply. Es ist aber absolut nicht einzusehn, warum das Gegenteil nicht ebensosehr soll stattfinden können. Die bloße Existenz der Differentialrente beweist schon, daß eine additional supply möglich ist, ohne den g e g e b n e n M a r k t w e r t 1*) zu ändern. Denn IV oder III oder II lieferten keine Differentialrenten, wenn sie nicht zum Marktwert von I verkauften, wie dieser immer bestimmt sei, also zu einem u n a b h ä n g i g von der absoluten Größe ihrer supply bestimmten Marktwert.
Oder: der c a s e D müßte stets der normale sein, wenn die in ihm supponierten [Verhältnisse] stets die normalen sind; d.h., wenn I durch die Konkurrenz von IV, III und II, speziell von IV, stets gezwungen ist, sein Produkt um den ganzen Betrag der absoluten Rente zum K o s t e n p r e i s u n t e r seinem Wert zu verkaufen. Das bloße Dasein der Differentialrente in IV, III, II beweist, daß sie zu einem Marktwert verkaufen, der ü b e r ihrem individuellen Wert steht. Nimmt Ric[ardo] an, daß dies bei I nicht der Fall sein kann, so nur, weil er die Unmöglichkeit der absoluten Rente v o r a u s s e t z t, und letztres, weil er die I d e n t i t ä t v o n W e r t u n d K o s t e np r e i s voraussetzt.
Nehmen wir den Fall C, wo die 292 1/2 Tonnen zum Marktwert von 1 l. 16 12/13 sh. Absatz finden. Und gehn wir wie Ricardo von IV aus. Solang nur 92 1/2 Tonnen nötig, verkauft IV die Tonne zu 1 l. 5 35/37 sh., d.h. Ware, mit 100 l. Kapital produziert, zu ihrem Wert von 120 l., was die absolute Rente
_____
1*) In der Handschrift: Marktpreis
<297>
von 10 l. liefert. Warum soll IV seine Ware u n t e r ihrem Wert zu ihrem K o s t e n p r e i s verkaufen? Solange es allein da ist, können ihm III, II, I keine Konkurrenz machen. Der bloße K o s t e n p r e i s von III steht ü b e r dem Wert, der IV eine Rente von 10 l. abwirft, und in noch höherem Grade der Kostenpreis von II und I. Also könnte III etc. keine Konkurrenz machen, wenn es diese Tonnen selbst zum bloßen Kostenpreis verkaufte.
Nehmen wir an, daß bloß eine Klasse existiert - die beste oder schlechteste Landesart IV oder I oder III oder II, dies tut zur Theorie gar nichts -, nehmen wir an, daß sie e l e m e n t a r i s c h existiert, d.h. r e l a t i v elementarisch im Verhältnis zur Masse des gegebnen Kapitals und Arbeit, die überhaupt disponible und in diesem Produktionszweig absorbierbar - so daß sie also keine Schranken bildet, ein relativ unlimitiertes field of action 1*) für die vorhandne Masse Arbeit und Kapital ist -; nehmen wir also an, daß keine Differentialrente existiert, weil keine Böden von v e r s c h i e d n e r natural fertility 2*) bebaut werden, also keine Differentialrente existiert (oder doch nur verschwindend); nehmen wir ferner an, daß k e i n G r u n d e i g e n t u m existiert, so ist es klar, daß keine absolute Rente, also überhaupt (da nach der Voraussetzung keine Differentialrente existiert) k e i n e Rente existiert. Dies ist eine Tautologie. Denn die Existenz der a b s o l u t e n G r u n d r e n t e setzt nicht nur voraus, sondern ist das v o r a u s g e s e t z t e G r u n d e ig e n t u m, d.h., das durch die Aktion der kapitalistischen Produktion bedingte und modifizierte Grundeigentum. Diese Tautologie entscheidet n i c h t s über die Frage, da wir eben die Bildung der absoluten Grundrente aus dem W i d e r s t a n d erklären, den das Grundeigentum in der Agrikultur der kapitalistischen Ausgleichung der Werte der Waren zu Durchschnittspreisen entgegensetzt. Heben wir diese Aktion des Grundeigentums auf - diesen Widerstand, den spezifischen Widerstand, auf den die Konkurrenz der Kapitalien in diesem field of action stößt - so heben wir natürlich die Voraussetzung auf, unter der eine Grundrente existiert. Übrigens widerspricht sich die Voraussetzung: einerseits entwickelte kapitalistische Produktion (wie Herr Wakeneid sehr gut in seiner Kolonialtheorie sieht [58]), anderseits die Nichtexistenz des Grundeigentums. Wo sollen in diesem Fall die Lohnarbeiter herkommen?
Etwas A n n ä h e r n d e s findet in Kolonien statt, selbst wenn l e g a l Grundeigentum existiert, insofern die Regierung gratis gibt, wie es bei der Kolonisierung von England aus ursprünglich geschah, und selbst wenn die ¦¦597¦ Regierung Grundeigentum faktisch setzt, indem sie den Boden, wenn
_____
1*) unbegrenztes Aktionsfeld - 2*) natürlicher Fruchtbarkeit
<298>
auch verschwindend wohlfeil, verkauft, wie in den United States l dollar or something of the sort per acre 1*).
Hier ist zweierlei zu unterscheiden.
E r s t e n s: Es handelt sich von eigentlichen Kolonien, wie in den Vereinigten Staaten, Australien etc. Hier ist die Masse der ackerbauenden Kolonisten, obgleich sie mehr oder minder großes Kapital vom Mutterland mitbringen, keine K a p i t a l is t e n k l a s s e, und ebensowenig ist ihre Produktion die k a p i t a l i s t i s c h e. Es sind more or less self-working peasants 2*), denen zunächst die Hauptsache ist, i h r e n e i g n e n U n t e r h a l t, ihre means of subsistence 3*) zu produzieren, deren Hauptprodukt also nicht W a r e wird und nicht für den trade 4*) bestimmt ist. Den Überschuß ihrer Produkte über ihren eignen Konsum verkaufen sie, tauschen sie aus gegen importierte Manufakturwaren etc. Der andre, kleinre Teil der Kolonisten an der See, schiffbaren Flüssen etc. bildet Handelsstädte. Hier kann noch gar nicht von kapitalistischer Produktion die Rede sein. Bildet sich selbst nach und nach die letztre aus, so daß dem self-working and self-owning farmer 5*) der Verkauf seiner Produkte und der Gewinn, den er aus diesem Verkauf macht, entscheidend wird, so findet aber auch, solange das Land in der elementarischen Fülle dem Kapital und der Arbeit gegenüber noch existiert, also praktisch illimited field of action 6*) bleibt, fortwährend auch noch die erste Form der Kolonisierung statt, und die Produktion wird daher n i e nach dem Bedürfnis des Markts - zu einem gegebnen Marktwert - geregelt sein. Alles was die Kolonisten der ersten 7*) Art ü b e r ihren unmittelbaren Konsum hinaus produzieren, werfen sie auf den Markt und verkaufen es zu jedem Preis, der ihnen mehr als den Arbeitslohn abwirft. Sie sind und bleiben für lange Zeit Mitbewerber der farmers, die schon mehr oder minder kapitalistisch produzieren, und halten so den Marktpreis des Agrikulturprodukts beständig u n t e r seinem Wert. Der farmer, der daher Boden der schlechtesten Art bebaut, wird sehr zufrieden sein, wenn er den Durchschnittsprofit macht beim Verkauf seiner farm, wenn er das angelegte Kapital ersetzt erhält, was in einer großen Masse Fällen nicht der Fall. Hier also konkurrieren zweierlei wesentliche Umstände: Die kapitalistische Produktion in der Agrikultur herrscht noch nicht; zweitens, obgleich legal, existiert das Grundeigentum faktisch nur noch sporadisch, eigentlich nur noch der Grundbesitz. Oder, obgleich das Grundeigentum legal existiert, ist es - in Anbetracht des e l e m e n t a r i s c h e n Verhältnisses von Grund und Boden zu Arbeit
_____
1*) Vereinigten Staaten 1 Dollar oder ungefähr soviel pro Acre 2*) mehr oder weniger selbstarbeitende Bauern 3*) Existenzmittel - 4*) Handel - 5*) selbstarbeitenden und selbstbesitzenden Pächter - 6*) unbegrenztes Aktionsfeld - 7*) in der Handschrift: zweiten
<299>
und Kapital - noch unfähig, dem Kapital Widerstand zu leisten, die Agrikultur in ein field of action zu verwandeln, das d e r A n l a g e d e s K a p i t a l s spezifischen Widerstand leistet im Unterschied von der not agricultural industry.
In der zweiten Sorte Kolonien - plantations 1*) -, von vornherein Handelsspekulationen, für den Weltmarkt produzierend, findet kapitalistische Produktion statt, obgleich nur formell, da die Negersklaverei die freie Lohnarbeit, also die Grundlage der kapitalistischen Produktion ausschließt. Es sind aber K a p i t a l i s t e n, die das Geschäft mit Negersklaven treiben. Die Produktionsweise, die sie einführen, ist nicht aus der Sklaverei entsprungen, sondern wird auf sie gepfropft. In diesem Fall ist Kapitalist und Grundeigentümer eine Person. Und die e l e m e n t a r i s c h e Existenz des Bodens gegenüber dem Kapital und Arbeit leistet der Kapitalanlage, also auch der Konkurrenz der Kapitalien keinen Widerstand. Es entwickelt sich hier auch keine von den landlords verschiedne Farmerklasse. Solange dies Verhältnis dauert, steht nichts im Weg, daß der Kostenpreis den Marktwert regelt.
Alle diese Voraussetzungen haben nichts zu tun mit den Voraussetzungen, unter denen eine a b s o l u t e G r u n d r e n t e existiert: d.h. entwickelte kapitalistische Produktion auf der einen Seite, Grundeigentum, nicht nur legal vorhanden, sondern faktisch den Widerstand leistend und das field of action gegen das Kapital verteidigend und ihm nur unter gewissen Bedingungen Raum gebend auf der andren.
Unter diesen Umständen, selbst wenn nur IV oder III oder II oder I bebaut wird, wird eine absolute Grundrente existieren. Das Kapital kann nur neuen Raum in der allein existierenden Klasse erobern, indem es die Grundrente zahlt, d.h. das Agrikulturprodukt zu seinem W e r t verkauft. Auch kann erst unter diesen Umständen die Rede sein von einer Vergleichung und Differenz zwischen dem in der Agrikultur (i.e. einem Naturelement als solchem in der Urproduktion) angelegten Kapital und dem in der not agricultural industry angelegten.
Die folgende Frage aber ist die:
Geht man von I aus, so klar, daß II, III, IV, wenn sie nur die zu dem alten Marktwert zulässige additional supply 2*) liefern, zu dem Marktwert, den I bestimmt, verkaufen, also außer der absoluten Rente, im Verhältnis ihrer relativen Fruchtbarkeit eine Differentialrente liefern werden. Geht man dagegen von IV aus, so scheinen ¦¦598¦ einige Einwürfe möglich.
Nämlich wir sahen, II zieht die absolute Rente, wenn es zu seinem Wert 1 11/13 l. verkauft oder zu 1 l. 16 12/13 sh.
_____
1*) Plantagen - 2*) in der Handschrift: demand
<300>
In Tabelle D steht der Kostenpreis von III, der nächstfolgenden Klasse (in der descending line 1*)), höher als der W e r t von IV, der eine Rente von 10 l. abwirft. Von einer Konkurrenz oder underselling 2*) - selbst wenn III zum Kostenpreis verkaufte kann hier also nicht die Rede sein. Befriedigt IV aber nicht mehr die Nachfrage, werden mehr als 92 1/2 Tonnen erheischt, so wird sein Preis steigen. Er müßte im obigen Fall schon um 3 43/111 sh. 3*) per Tonne steigen, bevor III selbst zu seinem K o s t e n p r e i s als Mitbewerber auftreten könnte. Fragt sich, wird es so auftreten? Diesen case wollen wir gleich anders stellen. Die Nachfrage brauchte nicht um 75 Tonnen zu steigen, damit der Preis von IV auf 1 l. 12 sh., den individuellen Wert von III steige, am wenigsten beim h e r r s c h e n d e n A g r i k u l t u r p r o d u k t, wo ein Ungenügen in der Zufuhr ein viel größres Steigen des P r e i s e s hervorbringt, als dem a r i t h m e t i s c h e n Ausfall der Zufuhr entspricht. Wäre IV aber auf 1 l. 12 sh. gestiegen, so würde III zu diesem Marktwert, der gleich seinem individuellen Wert, die absolute Rente zahlen und IV eine Differentialrente. Findet überhaupt an additional demand 4*) statt, so kann III zu seinem individuellen Wert verkaufen, da es dann den Marktwert beherrscht, und es wäre durchaus kein Grund vorhanden, warum der G r u n de i g e n t ü m e r auf die Rente verzichten sollte.
Aber gesetzt, der Marktpreis von IV steige nur zu 1 l. 9 1/3 sh., dem K o s t e n p r e i s von III. Oder um den case noch frappanter zu setzen: Der Kostenpreis von III sei nur 1 l. 5 sh., also nur 1 8/37 sh. höher als der K o s t e n p r e i s von IV. Höher muß er sein, weil seine Fruchtbarkeit niedriger als die von IV. Kann nun III in Angriff genommen werden und so mit IV konkurrieren, das über dem Kostenpreis von III, nämlich zu 1 l. 5 35/37 sh. 5*) verkauft? Entweder findet additional demand statt oder nicht. Im ersten Fall ist der Marktpreis von IV über seinen Wert gestiegen, über 1 l. 5 35/37, sh. Und III würde dann unter allen Umständen ü b e r seinem Kostenpreis verkaufen, wenn auch nicht zum vollen Betrag seiner absoluten Rente.
Oder es findet k e i n e additional demand statt. Es sind hier wieder 2 Fälle möglich. Die Konkurrenz von III könnte nur eintreten, wenn der Farmer von III zugleich sein G r u n de i g e n t ü m e r, ihm persönlich als Kapitalisten das Grundeigentum kein Hindernis in den Weg legte, keinen Widerstand leistete, weil er es in seiner Gewalt hat, nicht als Kapitalist, sondern als Grundeigentümer. Seine Konkurrenz würde IV zwingen, unter dem bisherigen Preis von 1 l. 5 35/37 sh. zu verkaufen und sogar unter dem Preis von
_____
1*) absteigenden Linie - 2*) Unterbietung - 3*) in der Handschrift: 5 2/3 sh. - 4*) eine zusätzliche Nachfrage - 5*) in der Handschrift: 1 l. 16 2/3 sh.
<301>
1 l. 5 sh. zu verkaufen. Damit wäre III aus dem Feld geschlagen. Und IV hätte jedesmal die Fähigkeit, III aus dem Feld zu schlagen. Es brauchte nur den Preis zu seinen eignen Produktionskosten zu senken, die niedriger sind als die von III. Erweiterte sich aber der Markt infolge der P r e i s e r m ä ß i g u n g, die III bewirkt, wie dann? Entweder erweiterte sich der Markt so, daß IV nach wie vor seine 92 1/2 Tonnen trotz der neu hinzugekommenen 75 absetzen könnte oder nicht in diesem Maße, so daß ein Teil des Produkts von IV und III überschüssig bliebe. In diesem Falle würde IV so lange herabsetzen, da es den Markt beherrscht, bis das Kapital in III auf die Schranken reduziert, d. h. nur soviel Kapital in ihm angelegt wäre, als grade hinreichend, um das ganze Produkt von IV zu absorbieren. Aber zu 1 l. 5 sh. wäre das ganze Produkt verkaufbar, und da III einen Teil dieses Produkts zu diesem Preis verkaufte, könnte IV nicht darüber verkaufen. Dies wäre aber der einzig mögliche case, momentane Überproduktion, nicht hervorgegangen aus einer additional demand, aber führend zu einer Erweiterung des Markts. Und dieser case nur möglich, wenn m III Kapitalist und Grundeigentümer identisch - also wieder vorausgesetzt wird, daß das Grundeigentum nicht als Macht dem Kapital gegenüber existiert, weil der Kapitalist selbst Grundeigentümer und den Grundeigentümer dem Kapitalisten opfert. Tritt aber das Grundeigentum als solches in III dem Kapital gegenüber, so ist durchaus kein Grund vorhanden, daß der Grundeigentümer seine acres zur Bebauung hergibt, ohne eine Rente davon zu beziehn, daß er es also hergibt, bevor der Preis von IV wenigstens ü b e r den Kostenpreis von III angestiegen. Ist dies Steigen nur ¦¦599¦ gering, so wird in jedem Land kapitalistischer Produktion III als field of action dem Kapital entzogen bleiben, es sei denn, daß es in keiner andren Form Rente abwerfen kann. Es wird aber nie in Anbau genommen werden, bevor es eine Rente abwirft, der Preis von IV ü b e r dem Kostenpreis von III steht, IV also außer seiner alten eine Differentialrente abwirft. Mit dem fernem Wachsen der Nachfrage würde der Preis von III bis auf seinen Wert steigen, da der K o s t e n p r e i s von II ü b e r dem individuellen Wert von III steht. II würde bebaut, sobald der Preis von III über l l. 13u/i3 sh. gestiegen, also irgendeine Rente für II abwürfe.
Nun ist aber in D unterstellt, daß I k e i n e Rente abwirft. Aber auch nur, weil I vorausgesetzt ist als schon bebautes Land, das durch den change 1*), den das Hereinkommen von IV im Marktwert hervorgebracht, gezwungen ist, u n t e r seinem Wert zu seinem K o s t e n p r e i s zu verkaufen. Fortfahren wird
_____
1*) Wechsel
<302>
es nur, so exploitiert zu werden, wenn der Eigentümer selbst der farmer, also das Grundeigentum in diesem i n d i v i d u e ll e n c a s e dem Kapital gegenüber v e r s c h w i n d e t, oder wenn der farmer ein kleiner Kapitalist, der mit weniger als 10 p.c. vorliebnimmt, oder ein Arbeiter, der etwas mehr oder nur seinen Arbeitslohn herausschlagen will und seine Surplusarbeit, 10 oder 9 oder < 10 l., statt dem Kapitalisten dem Grundeigentümer zahlt. In beiden letztren Fällen wird zwar fermage 1*) gezahlt, aber, ökonomisch gesprochen, keine Rente, und wir handeln nur von der letztern. In dem einen Fall der {armer ein bloßer labourer 2*), in dem andren Mittelding zwischen labourer und Kapitalist.
Nichts abgeschmackter als die Behauptung, der Grundeigentümer könne seine acres nicht so gut e n t z i e h n dem Markt, wie der Kapitalist sein Kapital aus einem Produktionszweig. Bester Beweis das viele fruchtbare Land, das in den entwickeltsten Ländern Europas wie England unbebaut ist, das Land, was aus der Agrikultur in Eisenbahnbau oder Hausbau angelegt oder dafür reserviert wird oder zu Schießplätzen oder zur Jagd wie in Hochschottland etc. von seinem landlord bestimmt wird. Bester Beweis der vergebliche Kampf der englischen Arbeiter, Hand auf das waste 3*) Land zu legen.
Wohlbemerkt: In allen Fällen, wo die absolute Rente wie in II D unter ihren Betrag sinkt, weil, wie hier, der Marktwert unter dem individuellen Wert der Klasse steht oder wie in II B ein Teil des Kapitals infolge der Konkurrenz beßren Bodens must be withdrawn from the worse one 4*) oder wie in I D die Rente ganz wegfällt, ist vorausgesetzt:
1. daß, wo sie ganz wegfällt, der Grundeigentümer und Kapitalist d i e s e l b e Person, hier also individuell und exzeptionell der Widerstand des Grundeigentums gegen das Kapital und die limitation of the field of action to the latter by the former 5*) verschwindet. Es ist derselbe case wie bei den Kolonien, nur individuell, daß die Voraussetzung des Grundeigentums wegfällt;
2. daß die Konkurrenz der beßren Ländereien eine Überproduktion schafft - oder auch die Konkurrenz der schlechtren Länder (in der descending line 6*)) - und den Markt gewaltsam erweitert, an additional demand schafft durch gewaltsame Preissenkung. Dies ist aber grade absolut der Fall, den Ric[ardo] nicht voraussetzt, denn er räsoniert stets unter der Voraussetzung, daß nur die necessary additional demand 7*) suppliert wird;
3. daß II und I in B, C, D keine oder nicht den vollen Betrag der absolute
_____
1*) Pachtzins - 2*) Arbeiter - 3*) unbebaute - 4*) von dem schlechteren zurückgezogen werden muß - 5*) die Beschränkung des Aktionsfeldes des letzteren durch den ersten - 6*) absteigenden Linie - 7*) notwendige zusätzliche Nachfrage
<303>
rent zahlen, weil sie durch die Konkurrenz der beßren Ländereien gezwungen sind, ihr Produkt u n t e r ihrem Wert zu verkaufen. Ric[ardo] unterstellt umgekehrt, daß sie es zu i h r e m W e r t verkaufen und daß stets der s c h l e c h t s t e Boden den Marktwert bestimmt, wenn grade in dem case I D, den er als den normalen auffaßt, das Gegenteil stattfindet. Außerdem sein Räsonnement stets unter der Voraussetzung der descending line of production.
Ist die Durchschnittskomposition des not agricultural 1*) capital = C80 V20, Rate des Mehrwerts = 50 p.c., so - wenn die Komposition des agricultural capital = C90 V10, d.h. höher als die des industrial capital, was falsch ¦¦600¦ historisch für die kapitalistische Produktion - keine a b s o l u t e G r u n dr e n t e; wenn [sie] = C80 V20, was bisher noch nicht der Fall, k e i n e absolute Rente; wenn niedriger, z.B. C60 V40, a b s o l u t e G r u n d r e n t e.
Die Theorie vorausgesetzt, können nach dem Verhältnis der verschiedenen Klassen, in i h r e m Verhältnis zum Markt - i.e. dem Verhältnis, worin die eine oder andre Klasse den Markt beherrscht, eintreten:
A. Die letzte Klasse zahlt absolute Rente. Sie bestimmt den Marktwert, weil alle Klassen z u d i e s e m M a r k t w e r t n u r die n e c e s s a r y s u p p l y 2*) liefern.
B. Die letzte Klasse bestimmt den Marktwert; zahlt absolute Rente, die ganze Rate derselben, aber nicht den ganzen frühren Betrag, weil Konkurrenz von III und IV sie zwingen, to withdraw part of the capital from production 3*).
C. Die ü b e r s c h ü s s i g e supply, die die Klassen I, II, III, IV z u m a l t e n M a r k t w e r t liefern, erzwingt Fallen desselben, dieses jedoch - geregelt durch die höhren Klassen - erweitert den Markt. I zahlt nur einen Teil der absolute rent, II n u r die absolute rent.
D. Dieselbe Beherrschung des M a r k t w e r t s durch die beßren Klassen oder der schlechtren durch oversupply 4*) vernichtet die Rente ganz in I, reduziert sie in II unter ihren absolute amount; endlich in E. verdrängen die beßren Klassen durch Senken des Marktwerts unter den Kostenpreis I vom Markt. II reguliert nun den Marktwert, weil z u d i e s e m n e u e n M a r k t w e r t nur die nötige supply geliefert von allen 3 Klassen.
Nun zu Ricardo zurück.
Es versteht sich von selbst, daß, wenn wir von der Komposition des agricultural capital sprechen, der Bodenwert oder -preis nicht darin eingeht. Letzterer nichts als die kapitalisierte Grundrente.
_____
1*) In der Handschrift: not industrial - 2*) notwendige Zufuhr 3*) einen Teil des Kapitals der Produktion zu entziehen 4*) übermäßige Zufuhr