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¦¦125¦ 3. Der relative Mehrwert

Wir nennen die bisher betrachtete Form des Mehrwerts a b s o l u t e n M e h r w e r t, weil seine Existenz selbst, die Rate seines Wachstums, jede Zunahme desselben zugleich eine absolute Vermehrung des g e s c h a f f n e n Werts ist (des produzierten Werts). Er entsteht, wie wir sahen, durch eine Verlängerung des notwendigen Arbeitstags über seine Grenzen hinaus, und seine absolute Größe ist gleich der Größe dieser Verlängerung, während seine relative Größe - der proportionelle Mehrwert oder die Rate des Mehrwerts - mit dem Verhältnis dieser Verlängerung dieser Fluxion zu ihrem Fluente [94], der notwendigen Arbeitszeit, gegeben ist. Ist die notwendige Arbeitszeit 10 Stunden, so wird sie um 2, 3, 4, 5 Stunden verlängert. Folglich statt eines Werts von 10 Arbeitsstunden wird einer von 12-15 geschaffen. Die Verlängerung des N o r m a l a r b e i t s t a g s, d.h. der Summe der notwendigen Arbeitszeit + der Surplusarbeitszeit, ist hier der Prozeß, wodurch der Mehrwert wächst, vergrößert wird.

Gesetzt nun, der Gesamtarbeitstag habe seine normalen Grenzen erreicht. So tritt dann erst die Tendenz des Kapitals, Mehrwert, d.h. Surplusarbeitszeit, zu setzen, in ihrer eigentümlichen und charakteristischen Weise hervor. Gesetzt, der Normalarbeitstag besteht aus 12 Stunden, wovon 10 notwendige Arbeitszeit, 2 Surplusarbeitszeit. Eine Verlängerung über diesen Zeitraum hinaus, also ein Wachstum des absoluten Mehrwerts, sei außer Frage. Es ist natürlich klar, daß eine solche Schranke - wie man sie immer festsetzen mag - sich geltend machen, eintreten muß. (Man kann, um das Problem ganz rein vor sich zu haben, auch unterstellen, daß die S u m m e des absoluten Mehrwerts nicht weiter gesteigert werden könne, indem die Arbeitsbevölkerung gegeben.) In diesem Falle also, wo der Mehrwert durch eine Verlängerung des Gesamtarbeitstags nicht weiter gesteigert werden kann, wie kann er überhaupt noch gesteigert werden? Durch V e r k ü r z u n g der n o t w e n d i g e n A r b e i t s z e i t. Wenn 12 Stunden der Gesamtarbeitstag, 10 Stunden notwendige Arbeitszeit, 2 Stunden Surplusarbeitszeit, so kann der Mehrwert oder die Surplusarbeitszeit z.B. um 50% wachsen, von 2 Stunden auf 3 - ohne daß der Gesamtarbeitstag verlängert wird -, wenn die notwendige Arbeitszeit von 10 Stunden auf 9 Stunden, um 1/10, verkürzt würde. Das Quantum der Surplusarbeitszeit, folglich der Mehrwert, kann wachsen, nicht nur dadurch, daß die Surplusarbeitszeit direkt vermehrt wird durch eine gleichzeitige Verlängrung des Gesamtarbeitstags, sondern auch dadurch, daß die notwendige Arbeitszeit verkürzt wird, also Arbeitszeit aus notwendiger Arbeitszeit in Surplusarbeitszeit

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v e r w a n d e l t wird. Der Normalarbeitstag würde nicht verlängert, wohl aber die notwendige Arbeitszeit verkürzt und überhaupt das Verhältnis, worin der Gesamtarbeitstag zwischen Arbeit zum Ersatz des Salairs und Arbeit für Schöpfung des Mehrwerts geteilt ist, sich verändert haben.

Die notwendige Arbeitszeit ist, wie wir sahen, nichts (als bezahlte Arbeitszeit) als die Arbeitszeit, die die im Salair, im Kaufpreis des Arbeitsvermögens, enthaltne Arbeitszeit ersetzt.

(In der Tat die zur Produktion des Salairs erheischte Arbeitszeit.) Sie könnte verkürzt werden durch eine Verkürzung des Salairs. Wird der Wert des Salairs gewaltsam herabgesetzt, so auch die Arbeitszeit, die im Salair enthalten, also die Arbeitszeit, die zur Reproduktion des Salairs, zu seinem Ersatz, gezahlt. Mit dem Wert fiele das Äquivalent für den Wert; der diesem Wert entsprechende oder vielmehr gleiche Gegenwert. Nun findet allerdings dergleichen in der Praxis statt. Der Preis des Arbeitsvermögens, wie der jeder andren Ware, steigt und fällt in der Praxis über oder unter seinen Wert. Wir haben aber damit nichts zu schaffen, denn wir gehn von der Voraussetzung aus, daß der Preis der Ware ihrem Wert entspricht oder wir betrachten die Phänomene u n t e r d i e s e r V o r a u s s e t z u n g. Die Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit, um die es sich hier handelt, muß also unter der Voraussetzung entwickelt [werden], daß das Arbeitsvermögen zu seinem Wert verkauft, der Arbeiter den normalen Arbeitslohn erhält, also keine Verkürzung in der Summe der Lebensmittel stattfindet, die zur normalen und traditionellen Reproduktion seines Arbeitsvermögens erheischt sind.

¦¦126¦ {Steigen des Mehrwerts durch Herabsetzen des Arbeitslohns unter sein Durchschnittsmaß (ohne Vermehrung der Produktivität der Arbeit) ist Steigen des Profits durch Herabdrücken des Arbeiters unter seine normalen Lebensbedingungen. Andrerseits Steigen des Arbeitslohns über sein normales Durchschnittsmaß ist Teilnahme, Aneignung auf Seiten des Arbeiters von einem Teil seiner eignen Surplusarbeit. (Ebenfalls bei gleichbleibender Produktivkraft der Arbeit.) In dem ersten Fall the capitalist encroaches upon the vital conditions of the workman, and upon the times of labour necessary for its own sustainance 1*). In dem zweiten Fall the workman expropriates part of his own surplus labour. In both cases the one loses what the other gains, but the workman loses in life, what the capitalist gains in money, and in the other case the workman gains in enjoyment of life, what the capitalist loses in the rate of appropriating other people's labour 2*).}

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1*) vergreift sich der Kapitalist an den lebenswichtigen Bedingungen des Arbeiters und an der Arbeitszeit, die für seinen eigenen Unterhalt notwendig ist - 2*) eignet sich der Arbeiter einen Teil seiner Mehrarbeit an. In beiden Fällen verliert der eine, was

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Jede Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit, die unter der Voraussetzung stattfindet, daß der Preis des Arbeitsvermögens gleich seinem Wert, also der Lohn nicht unter den Normallohn herabgedrückt wird oder fällt, ist nur möglich durch V e r m e hr u n g d e r P r o d u k t i v i t ä t d e r A r b e i t oder, was dasselbe ist, durch höhre E n t w i c k l u n g d e r P r o d u k t i v k r ä f t e d e r A r b e i t.

Wir haben bei der Betrachtung der Ware gesehn: Steigt die Produktivkraft der Arbeit, so wird derselbe Gebrauchswert in kürzrer Arbeitszeit oder ein größres Quantum derselben Gebrauchswerte in derselben Arbeitszeit (oder geringrer Zeit, dies aber in casus 2 eingeschlossen) produziert. Der Gebrauchswert der Ware bleibt derselbe, obgleich ihr Tauschwert fällt, d.h., ein geringres Quantum Arbeitszeit in ihr vergegenständlicht, weniger Arbeit zu ihrer Produktion erheischt ist. Die zur normalen Reproduktion des Arbeitsvermögens erheischte Summe von Lebensmitteln ist nicht durch ihren Tauschwert, sondern durch ihren Gebrauchswert - qualitativ und quantitativ - bestimmt, also nicht durch die Arbeitszeit, die zu ihrer Herstellung erheischt ist, die in ihr vergegenständlicht ist, sondern durch das Resultat dieser Arbeitszeit, durch die reale Arbeit, soweit sie sich im Produkt darstellt.

Kann also dieselbe Summe von Lebensmitteln durch erhöhte Produktivität der realen Arbeit in kürzrer Arbeitszeit hergestellt 1*)

werden, so fällt der Wert des Arbeitsvermögens und damit die zu seiner Reproduktion, zur Produktion seines Gegenwerts, erheischte Arbeitszeit, die notwendige Arbeitszeit, obgleich nach wie vor das Arbeitsvermögen zu seinem Wert verkauft wird. Ebenso wie eine andre Ware nach wie vor zu ihrem Wert verkauft wird, wenn sie heute 1/100 weniger kostet wie früher, weil 1/100 Arbeitszeit weniger in ihr enthalten ist, obgleich sie nach wie vor denselben Gebrauchswert besitzt. Der Wert des Arbeitsvermögens und daher die notwendige Arbeitszeit fallen hier, nicht weil der Preis des Arbeitsvermögens unter seinen Wert sinkt, sondern weil sein Wert selbst gesunken ist, weniger Arbeitszeit in dem Arbeitsvermögen vergegenständlicht und daher weniger Arbeitszeit zu seiner Reproduktion erheischt ist. In diesem Falle wächst die Surplusarbeitszeit, weil die notwendige Arbeitszeit abgenommen hat. Ein Quantum des Gesamtarbeitstags, das früher durch die notwendige Arbeit in Beschlag genommen ward, wird jetzt frei, in die Surplusarbeitszeit annektiert. Ein Teil notwendige Arbeitszeit wird in Surplusarbeitszeit verwandelt; also ein Teil des Gesamtwerts des Produkts, der früher in das Salair einging, geht jetzt in den Mehrwert (den Gewinn des

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der andere gewinnt, aber der Arbeiter verliert am Leben, was der Kapitalist an Geid gewinnt, und im anderen Falle gewinnt der Arbeiter an Lebensfreude, was der Kapitalist an der Aneignungsrate der Arbeit anderer Menschen verliert - 1*) In der Handschrift: dargestellt

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Kapitalisten) ein. Diese Form des Mehrwerts nenne ich den r e l a t i v e n M e h r w e r t.

Es ist nun zunächst klar, daß eine Vermehrung der Produktivkraft der Arbeit nur den Wert ihres Arbeitsvermögens oder ihre notwendige Arbeitszeit vermindern kann, soweit die Produkte dieser Arbeiten entweder direkt in ihren Konsum eingehn, wie Nahrungsmittel, Heizungsmittel, Wohnung, Kleidung etc., oder in das konstante Kapital (Rohmaterial und Arbeitsinstrument) eingehn, die zur Herstellung jener Produkte erheischt sind. Denn da im Wert des Produkts der Wert des in es eingehenden konstanten Kapitals wiedererscheint, fällt der Wert des Produkts offenbar, nicht nur, wenn die zu seiner eignen Herstellung erheischte Arbeitszeit fällt, sondern ebensosehr, wenn die zur Herstellung seiner Produktionsbedingungen erheischte Arbeitszeit fällt; also der Wert der zur Herstellung der in den Konsum des Arbeiters eingehenden Produkte erheischten Rohmaterials und Arbeitsinstruments, kurz des konstanten Kapitals. (Sieh Ramsay [95])

{Der Unterschied zwischen Wiedererscheinen oder einfacher Erhaltung des Werts im Produkt und Reproduktion dieses Werts dieser: Im letzten Fall tritt ein neues Äquivalent an die Stelle des durch Verzehrung des Gebrauchswerts, worin er enthalten war, verschwundnen Tauschwerts. Im erstem Fall wird kein neues Äquivalent an die Stelle des ursprünglichen Werts gesetzt. Z. B. der Wert des Holzes, der im Tische wiedererscheint, wird nicht durch ein neugeschaffnes Äquivalent ersetzt. Der Wert des Holzes erscheint nur im Tisch wieder, weil das Holz vorher Wert hatte und die Produktion seines Werts Voraussetzung für die Produktion des Werts des Tisches ist.} Aber zweitens: Nehmen wir den Arbeiter in dem Arbeitszweig, worin er selbst arbeitet. Produziert ein Arbeiter in einer Weberei infolge erhöhter Produktivkraft der Arbeit 20 Ellen Kaliko in einer Stunde, während er früher nur I Elle produzierte, so haben die 20 Ellen, nach Abzug des mehr in ihnen enthaltnen konstanten Kapitals, soweit sie also überhaupt von dem Arbeiter selbst geschaffner ¦¦127¦ Wert sind, nicht mehr Wert als früher die 1 Elle.

Bliebe die Produktivkraft der Arbeit in allen andren Arbeitszweigen dieselbe, wie vor dieser Umwälzung in der Weberei, so würde der Arbeiter mit 1 Stunde, trotz der gestiegnen Produktivkraft seiner Arbeit, nicht mehr Lebensmittel kaufen können, wie vorher - d.h., nach wie vor nur Waren, worin 1 Arbeitsstunde vergegenständlicht. Das Wachstum der Produktivkraft in seinem eignen Arbeitszweig, die erhöhte Produktivität seiner eignen Arbeit würde also nur die Reproduktion seines eignen Arbeitsvermögens verwohlfeilern und daher seine notwendige Arbeitszeit abkürzen, sofern und zu dem Umfang, worin Kaliko etwa als Kleidungsmittel in seinen eignen Konsum

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einginge. Nur in dieser Proportion. Dies gilt aber von jedem bestimmten Zweig der Produktion, also von jedem einzelnen Kapital für sich in der Sphäre seiner eignen industriellen Wirksamkeit genommen.

Nehmen wir das Gesamtkapital der Gesellschaft, also die Gesamtkapitalistenklasse gegenüber der Arbeiterklasse, so ist es klar, daß die Kapitalistenklasse den Mehrwert, ohne Verlängrung des Gesamtarbeitstags und ohne Abkürzung des normalen Arbeitslohns, nur erhöhen kann, soweit größere Produktivität der Arbeit, höhre Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit erlaubt, mit weniger Arbeit die Gesamtarbeiterklasse zu erhalten, die Summe ihrer Lebensmittel wohlfeiler zu produzieren und daher die Summe der Gesamtarbeitszeit abzukürzen, deren die Arbeiterklasse zur Reproduktion ihres eignen Salairs bedarf. Diese Summe besteht aber nur aus der Summe der einzelnen Lebensmittel und der Summe der bestimmten Arbeitszweige, also aus der Summe der einzelnen Arbeitszweige, die diese Lebensmittel produzieren, also aus der Summe der Abkürzungen der Arbeitszeit wegen erhöhter Produktivkraft der Arbeit in jedem dieser einzelnen Arbeitszweige.

Wir sind aber berechtigt - und wir können den Prozeß nur betrachten, indem wir immer ein bestimmtes einzelnes Kapital mit bestimmten Arbeitern in einer bestimmten Sphäre uns vorstellen -, zur Verallgemeinerung der Darstellung den Prozeß so zu betrachten, als ob der Arbeiter von den Gebrauchswerten lebe, die er selbst produziert. (Es wird dabei nicht angenommen, daß der Arbeiter in demselben Maße weniger notwendige Arbeitszeit braucht, worin er mehr Produkt in derselben Zeit liefert, aber daß in dem Verhältnis, worin seine notwendige Arbeitszeit abnimmt, sein eignes wohlfeiler gewordnes Produkt in seinen Konsum eingeht. Es gilt dies für die ganze Gesellschaft, also für die Summe der einzelnen, da die gesellschaftliche Summe der relativen Mehrarbeit nichts ist als die Summe der Mehrarbeiten der einzelnen Arbeiter in den einzelnen Arbeitszweigen. Nur treten hier Ausgleichungen ein und Vermittlungen, deren Betrachtung nicht hierher gehört, die aber das wesentliche Verhältnis verdecken.

Die A b n a h m e d e r n o t w e n d i g e n A r b e i t sz e i t ist also S t e i g e n d e r S u r p l u s a rb e i t s z e i t. Die eine vermindert sich in dem Grad, wie sich die andre vermehrt, und vice versa. Dies Steigen und Fallen berührt aber den Gesamtarbeitstag und seine Größe nicht.) Er selbst kann in der Tat nur relativen Mehrwert schaffen, soweit er ihn in der Sphäre seiner eignen Wirksamkeit schafft, d. h., in seinen eignen Konsum eingehende Produkte in mindrer Zeit als vorher produziert. Die Ökonomen flüchten daher stets zu dieser Voraussetzung, soweit sie überhaupt in das Wesen des relativen Werts eingehn. (Siehe Mill. [96])

In der Tat, betrachtet man den gewöhnlichen Hergang. Wenn der Arbeitstag

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= 12 Stunden, die Surplusarbeitszeit = 2 Stunden war, und der Kapitalist, infolge vermehrter Produktivität der Arbeit, produziert z.B. doppelt so viel. So kann der Mehrwert nur wachsen sein Gewinn nur daher fließen, daß entweder das Produkt der Arbeit in einer gewissen Proportion in die Reproduktion des Arbeitsvermögens eingeht, dieses in dieser Proportion verwohlfeilert wird, in diesem Verhältnis das Salair fällt, d. h. der Wert des Arbeitsvermögens, also auch der Teil des Gesamtarbeitstags, der bisher zur Reproduktion dieses Teils vom Wert des Arbeitsvermögens erheischt war. Oder der Fabrikant verkauft die Ware über ihrem Wert, d. h., als ob die Produktivität der Arbeit dieselbe geblieben. Nur im Verhältnis, worin er sie über ihrem Wert verkauft, also alle andren Waren unter ihrem Wert kauft, wohlfeiler kauft - als im Verhältnis der in ihnen und seinen Waren relativ enthaltnen Arbeitszeit -, setzt er einen neuen Mehrwert. Der Arbeiter bekommt aber nur dasselbe normale Salair wie früher. Er bekommt also einen geringem Teil des Gesamtwerts des Produkts, oder ein geringrer Teil desselben ist im A n k a u f v o n A r b e i t s v e r m ö g e n a u s g e l e g t a l s v o r d e r e r h ö h t e n Produktivität der Arbeit. Ein geringrer T e i l s e i n e s G e s a m t t a g e s i s t a l s o z u r R e p r o d u k t i o n d e s S a l a i r s, e i n g r ö ß r e r f ü r d e n K a p i t a l i s t e n v e ra u s g a b t. Es ist dasselbe, praktisch, a l s o b s i c h i n f o l g e d e r e r h ö h t e n P r o d u k t i v i t ä t s e i n e r A r b e i t s e i n e U n t e r h a l t s k os t e n v e r m i n d e r t o d e r e r in dem Verhältnis, worin der Kapitalist Neuwert erhält, alle andren Lebensmittel infolge d e r g r ö ß e r e n P r o d u k t i v i t ä t seiner Arbeit wohlfeiler kaufen ¦¦128¦ könne.

Wir brauchen übrigens hier nicht zu wiederholen, daß die allgemeine Voraussetzung des Verkaufs über dem Wert sich selbst aufhebt, wie die Konkurrenz denn auch in der Tat den Verkauf über dem Wert durch den Verkauf unter dem Wert ausgleicht. Es handelt sich hier um den Fall, wo gestiegne Produktivität der Arbeit noch nicht allgemein geworden in demselben Geschäftszweig, der Kapitalist also verkauft (in bestimmter Proportion wenigstens, denn er wird immer wohlfeiler verkaufen, als der andre), als ob mehr Arbeitszeit zur Herstellung seines Produkts nötig gewesen wäre als wirklich dazu nötig war. Er verkauft z.B. das Produkt von 3/4 Stunden zum Produkt von 1 Stunde, weil die Mehrzahl seiner Konkurrenten noch 1 Stunde zur Herstellung dieses Produkts bedürfen.

War der notwendige Arbeitstag bisher 10 Stunden und 2 Stunden Surplusarbeit, so brauchten die Arbeiter nur mehr statt 10 x 4/4 Stunden 10 x 3/4 Stunden (da ihre Arbeit 1/4 über der Durchschnittsarbeitsstunde), also statt 10 Stunden 7 1/2 Stunden, zu arbeiten, und betrüge der Mehrwert nach wie vor 1/5 der notwendigen Arbeitszeit (10/5 = 2), so jetzt 1/5 von 7 1/2 Stunden oder von 15/2 Stunden. 1/5 von 15/2 Stunden = 15/10 = 1 5/10 = 1 1/2 oder 3/2 oder 6/4. In der Tat, wenn 3/4 Stunden dieser Arbeit

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= 1 oder 4/4 der Durchschnittsarbeit, so 6/4 derselben = 8/4 oder 2 Arbeitsstunden. Der Arbeitstag wäre damit reduziert auf 7 1/2 + 3/2 = 9 Stunden. Der Kapitalist läßt sie nach wie vor 12 Stunden arbeiten, zahlt die notwendige Arbeitszeit mit 7 1/2 und streicht daher ein 4 1/2 Stunden. Sein Gewinn rührt daher, daß die notwendige Arbeitszeit von 10 Stunden auf 7 1/2 gefallen oder der Arbeiter mit dem Produkt von 7 1/2 Stunden alle seine notwendigen Lebensmittel kaufen kann. Es ist ganz dasselbe, als ob er seine sämtlichen Lebensmittel selbst produziert und durch größere Produktivität der Arbeit in 3/4 Stunden so viel davon produzieren könnte wie früher in 1 Stunde, daher in 7 1/2 so viel wie früher in 10. Wäre mit der gewachsnen Produktivität der Arbeit das Verhältnis dasselbe geblieben, so hätte sich der Gesamtarbeitstag vermindert, weil die notwendige Arbeit verringert, das Verhältnis zwischen notwendiger Arbeit und Surplusarbeit aber wäre dasselbe geblieben.

Praktisch kömmt es ganz auf dasselbe heraus: Ob der Wert des Arbeitsvermögens und daher die notwendige Arbeitszeit sich v e r m i n d e r t, weil das Produkt des Arbeiters in seinen eignen Konsum eingeht zu einem gewissen Verhältnis und daher in diesem Verhältnis die notwendige Arbeitszeit ab- und die Surplusarbeitszeit und daher der Surpluswert zunimmt; oder ob infolge der gesteigerten Produktivität der Arbeit dieser besondre Arbeitszweig über das Niveau des gesellschaftlichen Durchschnittsarbeiters in demselben Zweig steigt, daher der Wert z.B. der Arbeitsstunde im Verhältnis zu allen andren Waren steigt, der Kapitalist diese Arbeit zahlt als Niveauarbeit - nach dem alten Maßstab -, sie aber verkauft als über dem Niveau stehende. In beiden Fällen reicht eine geringre Zahl von Stunden hin, um den Arbeitslohn zu zahlen, d.h., hat die ¦¦129¦ notwendige Arbeitszeit abgenommen, und in beiden Fällen resultiert der relative Mehrwert, d.h. der nicht durch absolute Verlängerung des Arbeitstags erzielte Mehrwert, daher, daß infolge der vermehrten Produktivität der Arbeit eine geringre Arbeitszeit zur Reproduktion des Salairs erheischt ist; das einmal direkt, weil der Arbeiter dieselbe Quantität Gebrauchswerte in kleinrer Arbeitszeit produziert, obgleich das Produkt nach wie vor zu seinem Wert verkauft wird. Das andre Mal daher, weil eine kleinre Quantität Arbeitszeit einer größren Quantität Durchschnittsarbeitszeit infolge der erhöhten Produktivität gleichgesetzt wird, der Arbeiter also dieselbe Masse Gebrauchswerte mit geringrer - aber höher verkaufter - Arbeitszeit erhält. In beiden Fällen resultiert der relative Mehrwert daher, daß die n o t w e n d i g e A r b e i t s z e i t verkürzt ist.

Es ist übrigens an und für sich klar: Wächst die Produktivität der Arbeit und bliebe das Verhältnis dasselbe, so müßte der Arbeiter entweder weniger Arbeitszeit arbeiten, um sein Salair zu reproduzieren, also etwa statt 10 Stunden

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7 1/2. Damit würde der Gesamtarbeitstag verkürzt werden. Oder er müßte eine größere Quantität Lebensmittel erhalten, sein Arbeitslohn über das Niveau steigen. Geschieht weder das eine oder das andre, so klar, daß sich infolge der gestiegnen Produktivität der Arbeit nur das Quantum Arbeit, das er für den Kapitalisten arbeitet, verlängert und das Quantum Arbeit, das er für sich selbst arbeitet, verkürzt hat.

Die ganze Schwierigkeit kommt daher, daß der einzelne Kapitalist bei Erhöhung der Produktivität der Arbeit nicht direkt an Heruntersatz der notwendigen Arbeitszeit denkt, sondern daran, sie über ihrem Wert zu verkaufen - an ihre E r h ö h u n g ü b e r d i e D u r c h s c h n i t t s a r b e i t s z e i t. Von dieser erhöhten Arbeitszeit ist aber eine geringere Proportion zur Ersetzung des Salairs nötig; d. h., die Surplusarbeitszeit wächst, obgleich dies Wachsen auf einem Umweg, durch den Verkauf über dem Wert, sich darstellt.

Mit dem Wachsen des relativen Mehrwerts, also der relativen Arbeitszeit, wächst der Gesamtarbeitstag nicht. Es folgt daher, daß nur das V e r h ä l t n i s fällt, worin der Arbeiter an seinem eignen Arbeitstag partizipiert. Der verhältnismäßige Arbeitslohn fällt, oder das Kapitalgewicht steigt verhältnismäßig zur Arbeit.

Ferner: Infolge der gewachsnen Produktivität der Arbeit wird die Masse der Produkte vermehrt. In ihrer Summe (z.B. von einem Arbeitstag) ist derselbe Wert vorhanden wie früher in einer kleinren Summe derselben. Das einzelne Produkt oder die einzelne Ware fällt daher in ihrem Wert, aber sie ist multipliziert mit einem größern Faktor, der die Anzahl derselben anzeigt. 6 x 4 ist nicht mehr als 12 x 2. Hier ist also Wachstum des realen Reichtums der Gebrauchswerte ohne Wachstum ihres Tauschwerts oder der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit, während im ersten Fall - dem absoluten Mehrwert - die Masse der Produkte auch wächst, aber zugleich mit ihrem Tauschwert, d.h. im Verhältnis der in ihnen enthaltnen Arbeitszeit. *)

Der relative Mehrwert unterscheidet sich also vom absoluten dadurch: In beiden Mehrwert = Surplusarbeit oder Verhältnis des Mehrwerts gleich Verhältnis --*) Dies so zu verstehn. Verwandeln sich 10 [lb.] Baumwolle in derselben Zeit in Twist wie früher 1 lb. Baumwolle, so haben die 10 lb. nicht mehr Spinnarbeit absorbiert wie früher 1 lb. Der den 10 lb. zugesetzte Wert nicht größer als der des 1 lb. Jedes lb.

Twist enthält im ersten Fall 10 x weniger Spinnarbeit als im zweiten. Und da sie beide gleichviel Baumwolle enthalten, so caeteris paribus 1*) jedes lb. Twist um 1/10 wohlfeiler, wenn die Spinnarbeit 1/10 des Werts betrug. /130/ Wäre der zugesetzte Spinnarbeitstag = 10 und der Wert von 1 lb. Baumwolle (in beiden Fällen zur Vereinfachung Instrument = 0 gesetzt) = 20, so 1 lb.

Twist im 1. Fall = 10 + 20 = 30; im zweiten Falle 10 lb. Twist = 100 + 10 = 110; also 1 lb. Twist = 11 und 10 lb. = 110, während 10 lb. im ersten Fall = 300. [97]

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1*) unter sonst gleichen Umständen

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der Surplusarbeitszeit zur notwendigen Arbeitszeit. Im ersten Fall wird der Arbeitstag über seine Grenzen hinaus verlängert, und der Mehrwert wächst (oder die Surplusarbeitszeit) im Verhältnis, wie der Arbeitstag über seine Grenzen hinaus v e r l ä ng e r t wird. Im zweiten Fall ist der Arbeitstag gegeben. Der Mehrwert wird hier vergrößert oder die Surplusarbeitszeit, indem der Teil des Arbeitstags, der zur Reproduktion des Arbeitslohns nötig war oder der notwendig war, v e r k ü r z t wird. Im ersten Fall ist eine gegebne Stufe der Produktivität der Arbeit vorausgesetzt. Im zweiten wird die Produktivkraft der Arbeit erhöht. Im ersten Fall bleibt der Wert eines aliquoten 1*) Teils des Gesamtprodukts oder ein Teilprodukt des Arbeitstags unverändert; im zweiten wird der Wert des Teilprodukts verändert, aber seine Quantität (Anzahl) wächst in demselben Verhältnis, worin sein Wert abnimmt. Der Wert der Gesamtsumme bleibt so unverändert, während die Gesamtsumme der Produkte oder Gebrauchswerte gewachsen ist. ¦¦130¦ Die Sache ist ferner einfach so darzustellen: Die Produktivität der Arbeit - wie wir bei Analyse der Ware sahen - erhöht nicht den W e r t des Produkts oder der Ware, worin sie sich darstellt. Vorausgesetzt, daß die in den Waren enthaltne Arbeitszeit unter den gegebnen Bedingungen n o t w e n d i g e Arbeitszeit, gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, ist - und dies ist eine Voraussetzung, von der immer ausgegangen wird, sobald der Wert einer Ware auf die in ihr enthaltne Arbeitszeit reduziert wird -, findet vielmehr das folgende statt: D e r W e r t d e s P r o d u k t s d e r A r b e i t s t e h t i m u m g e k e h r t e n V e r h ä l t n i s z u r P r od u k t i v i t ä t d e r A r b e i t. Dies ist in der Tat ein identischer Satz. Er heißt weiter nichts als: Wird die Arbeit produktiver, so kann sie in derselben Zeit größres Quantum derselben Gebrauchswerte darstellen, sich in größrer Masse der Gebrauchswerte von derselben Art verkörpern. Ein aliquoter Teil dieser Gebrauchswerte, z. B. eine Elle Leinwand, enthält danach weniger Arbeitszeit als vorher, hat also k e i n e m T a u s c h w e r t, und zwar ist der Tauschwert der Elle Leinwand in demselben Verhältnis gefallen, worin die Produktivität der Webarbeit gewachsen ist. Umgekehrt, wäre mehr Arbeitszeit als bisher erheischt, um eine Elle Leinwand herzustellen (etwa weil mehr Arbeitszeit erheischt wäre, um ein Pfund Flachs zu produzieren), so enthielte die Elle Leinwand jetzt mehr Arbeitszeit, ergo höhern Tauschwert. Ihr Tauschwert wäre gewachsen in demselben Verhältnis, worin die zu ihrer Produktion erheischte Arbeit unproduktiver geworden wäre.

Nehmen wir also den Gesamtarbeitstag - den durchschnittlichen Normalarbeitstag -, so bleibt der Wert der Summe seiner Produkte unverändert, die

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1*) entsprechenden

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Arbeit mag produktiver oder unproduktiver werden. Denn die Summe der produzierten Gebrauchswerte enthält nach wie vor einen Arbeitstag, stellt nach wie vor dasselbe Quantum notwendiger gesellschaftlicher Arbeitszeit dar. Nehmen wir dagegen einen aliquoten Teil der täglichen Gesamtproduktion oder ein Teilprodukt, so wächst und fällt sein Wert im u m g e k e h r t e n Verhältnis zur Produktivität der in ihm enthaltnen Arbeit. Z.B., wenn 1 Quarter oder 8 bushels das Produkt der Monatsarbeit war, so soll in dem einen Fall die Agrikultur ihre Produktivität verdoppeln, in dem andren ihre Produktivität um das Doppelte abnehmen. Wir hätten also die 3 Fälle: 8 bushel das Produkt von einem Monat Arbeit, 16 bushel das Produkt derselben Arbeitszeit, 4 bushel das Produkt derselben Arbeitszeit. Der Wert der Gesamtsumme der Produkte des Monats, 8, 16 und 4 bushel enthielten nach wie vor respektive dasselbe Quantum notwendige Arbeitszeit. Der Wert dieser Gesamtsumme wäre also unverändert geblieben, obgleich die Produktivität der Arbeit in dem einen Fall um das Doppelte gewachsen, in dem andern Fall um das Doppelte vermindert wäre.

Aber in dem einen Fall enthielte 1 bushel 1/8 Monat = 2/16, in dem andern 1/4 oder 2/8 = 4/16 und in dem 3. nur 1/16. Mit der Verdopplung der Produktivität der Agrikultur waren die bushel im Wert um die Hälfte gesunken, mit der Abnahme der Produktivität um das Doppelte um das Doppelte gestiegen. Der W e r t der Ware kann also nie infolge der Produktivität der Arbeit anwachsen. Es enthielte dies einen Widerspruch. Wachsen der Produktivität der Arbeit heißt, daß sie in weniger Zeit dasselbe Produkt (Gebrauchswert) darstellt. Wachsen des Tauschwerts des Produkts heißt, daß es mehr Arbeitszeit enthält als vorher.

Wenn also der W e r t der einzelnen Ware im u m g ek e h r t e n Verhältnis zur Produktivität der Arbeit steht, während der Wert der Gesamtsumme von Produkten, worin sich eine g e g e b n e Arbeitszeit verkörpert, unberührt, unverändert bleibt durch irgendwelchen Wechsel in der Produktivität der Arbeit - so hängt dagegen der M e h r w e r t von der Produktivität der Arbeit ab -, und wenn die Ware einerseits zu ihrem Wert verkauft wird, andrerseits die Länge des Normalarbeitstags gegeben ist, so kann der M e h r w e r t nur wachsen infolge steigender Produktivität der Arbeit. Der Mehrwert bezieht sich nicht auf die Ware; sondern er drückt ein Verhältnis aus zwischen zwei Teilen des Gesamtarbeitstags - nämlich zwischen dem Teil, den der Arbeiter arbeitet, um sein Salair zu ersetzen (den Wert seines Arbeitsvermögens) und dem Teil, den er über diesen Ersatz hinaus für den Kapitalisten arbeitet. Die Größe dieser beiden Teile, da sie zusammen den ganzen Arbeitstag ausmachen, da sie Teile desselben Ganzen, steht offenbar im u m g e k e h r t e n Verhältnisse, und der Mehrwert, d. h. die Surplusarbeitszeit, steigt oder fällt, je nachdem die notwendige

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Arbeitszeit fällt oder steigt. Das Wachsen oder Abnehmen der letztren steht aber im u m g e k e h r t e n V e r h ä l tn i s zur Produktivität der Arbeit.

¦¦131¦ Aber verdoppelte sich die Produktivität der Arbeit allgemein, d.h. in allen Industriezweigen, die direkt oder indirekt die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens erheischten Waren (Gebrauchswerte) liefern, Produkte liefern, die in die Konsumtion des Arbeiters eingehn, so würde in dem Verhältnis, wie diese allgemeine Produktivität der Arbeit gleichmäßig wüchse, der Wert des Arbeitsvermögens sinken, daher die zum Ersatz dieses Werts notwendige Arbeitszeit fallen und sich in demselben Verhältnis, worin sie abnehmen, der Teil des Tages, der Surpluszeit bildet, für den Kapitalisten gearbeitet wird, zunehmen. Indes ist die Entwicklung der Produktivkräfte in diesen verschiednen Arbeitszweigen weder gleichmäßig noch gleichzeitig, sondern ungleichen, verschiednen und oft entgegengesetzten Bewegungen ausgesetzt.

Nimmt die Produktivität der Arbeit in einem Industriezweig zu, der direkt oder indirekt in die Konsumtion des Arbeiters eingeht, z.B. in der Industrie, die Kleidungsstoffe liefert, so können wir nicht sagen, daß in demselben Verhältnis, worin die Produktivität dieser bestimmten Industrie wächst, der Wert des Arbeitsvermögens sinkt. Es ist nur das Lebensmittel, das wohlfeiler produziert wird. Diese Verwohlfeilerung beeinflußt nur zu einem aliquoten Teil die Lebensbedürfnisse des Arbeiters 1*). Die gewachsne Produktivität der Arbeit in diesem einen Zweig vermindert die notwendige Arbeitszeit (d.h. die zur Produktion der für die Arbeiter erheischten Lebensmittel erheischte Arbeitszeit) nicht in dem Verhältnis, worin sie wächst, sondern nur in dem Verhältnis, worin das Produkt dieser Arbeit durchschnittlich in die Konsumtion des Arbeiters eingeht. Bei jedem einzelnen Industriezweig (mit Ausnahme etwa der Agrikulturprodukte) ist dies also nicht bestimmt zu berechnen. Es ändert dies an dem allgemeinen Gesetz nichts. Es bleibt nach wie vor richtig, daß relativer Mehrwert nur in dem Verhältnis entstehn und wachsen kann, worin direkt oder indirekt in den Konsum des Arbeiters eingehnder Gebrauchswert (Lebensmittel) verwohlfeilert wird, d. h. in dem Verhältnis, nicht worin die Produktivität eines besondren Industriezweigs gewachsen ist, wohl aber in dem Verhältnis, worin diese Zunahme seiner Produktivität die notwendige Arbeitszeit vermindert, d.

h., ein in den Konsum des Arbeiters eingehendes Produkt wohlfeiler darstellt. Bei der Betrachtung des relativen Mehrwerts kann daher nicht nur, sondern muß stets von der Voraussetzung ausgegangen werden, daß die Entwicklung der Produktivkraft oder die Entwicklung der Produktivität der Arbeit in jedem besondren Zweig, worin Kapitalanlage stattfindet, u n m i t t e l b a r die notwendige Arbeitszeit in einem bestimmten Verhältnis

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1*) In der Handschrift: der Arbeit

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vermindert, d.h., daß das von dem Arbeiter produzierte Produkt einen Teil seiner Lebensmittel bildet und die Verwohlfeilerung desselben daher in einem bestimmten Verhältnis die zur Reproduktion seines Lebens erheischte Arbeitszeit vermindert. Da nur unter dieser Voraussetzung relativer Mehrwert entsteht, so kann und muß bei Betrachtung des relativen Mehrwerts stets das Dasein dieser Voraussetzung unterstellt werden.

Es ist ferner klar: Das Dasein und Wachstum des relativen Mehrwerts bedingen durchaus nicht, daß die L e b e n s l a g e des Arbeiters u n v e r ä n d e r t bleibt, d.h., daß sein Durchschnittsarbeitslohn ihm stets nur dieselbe quantitativ und qualitativ bestimmte Masse von Lebensmitteln liefert. Dies findet nicht statt, obgleich der relative M e h r w e r t weder entstehn noch wachsen kann ohne entsprechendes S i n k e n im W e r t d e s A r b e i t s v e r m ö g e n s oder im W e r t d e s A r b e i t s l o h n s (im durchschnittlichen Arbeitslohn). Der relative Mehrwert könnte sogar fortwährend steigen, daher der W e r t d e s A r b e i t s v e r m ö g e n s fortwährend fallen, also der Wert des Durchschnittsarbeitslohns fortwährend fallen, und dennoch sich der Kreis der Lebensmittel und daher Lebensgenüsse des Arbeiters fortwährend erweitern. Dieser ist nämlich bedingt durch die Qualität und Quantität der G e b r a u c h s w e r t e (Waren), die er sich aneignen kann, nicht durch ihren T a u s c h w e r t.

Gesetzt, die Produktivität verdopple sich allgemein, also in allen Produktionszweigen. Nimm an, vor dieser Verdopplung sei der Normaltag 12 Stunden, wovon 10 notwendige Arbeitszeit, 2 Surplusarbeitszeit. Die Gesamtsumme der täglichen Lebensmittel des Arbeiters, die früher [10], [36] Stunden Arbeit kosteten, könnten nun in 5 Stunden hergestellt werden. Statt 10 Stunden Arbeit zu brauchen, um den Wert (Preis) seines Arbeitsvermögens täglich zu ersetzen, d. h., ein Äquivalent für seinen täglichen Arbeitslohn zu liefern, brauchte der Arbeiter nur mehr [5] [36] Stunden. Der W e r t seines Arbeitsvermögens wäre um die Hälfte gesunken, denn die zu seiner Reproduktion erheischten Lebensmittel wären nun das Produkt von 5 Stunden statt früher von 10. Erhielte der Arbeiter nun - nach dieser Umwälzung in der Produktivität der Arbeit - einen täglichen Arbeitslohn - 6 Stunden, d. h., hätte er künftig 6 Stunden ¦¦IV-138¦ [98] täglich zu arbeiten, so würde sich seine materielle Lebenslage ganz in demselben Verhältnis verbessert haben, als ob er unter den früheren Produktionsbedingungen den ganzen Arbeitstag von 12 Stunden für sich selbst (d.h.

die Reproduktion seines Salairs) und 0 Arbeitszeit für den Kapitalisten gearbeitet hätte; als wenn den ganzen Arbeitstag notwendige Arbeitszeit und gar keine Surplusarbeitszeit gearbeitet worden wäre. Denn 5 : 6 = 10 : 12. (5 x 12 = 6 x 10.) Nichtsdestoweniger aber wäre in diesem Fall die Surplusarbeitszeit von 2 Stunden auf 6 Stunden gewachsen

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und ein relativer Mehrwert von 4 Stunden zu dem absoluten Mehrwert von 2 Stunden hinzugekommen. Statt daß der Arbeiter früher 10 Stunden für sich und 2 für den Kapitalisten arbeitete, also 10/12 (= 5/6), also 5/6 des Tags für sich und 2/12 1*) = 1/6 des Tags für den Kapitalisten, arbeitet er jetzt nur noch 6/12 oder 3/6 des Tags für sich und statt 1/6 ebenfalls 3/6 für den Kapitalisten, den halben Tag. Die notwendige Arbeitszeit wäre gesunken von 10 auf 6, also auch der Wert des täglichen Arbeitsvermögens, statt 10 Stunden wert zu sein nur mehr 6 Stunden wert - 4 Stunden weniger, d.h., er wäre um 40% gefallen (10 : 4 = 100 : 40). Der Mehrwert wäre gewachsen auf 2*) 300 Prozent, von 2 auf 6. {(Statt 1/6 des Tags 3/6. 2/6 zu 1/6 gibt 3/6, also 200 3*) Prozent Z u w a c h s. Dies für den M e h r w e r t.

Andrerseits 5/6 herab zu 3/6 ist 2/6 Abnahme. D.h, absolut betrachtet ist der Zuwachs auf Seiten der Surplusarbeits[zeit] oder des Kapitalisten grade so groß, wie die Abnahme auf Seiten der notwendigen Arbeitszeit oder des Werts des Arbeitsvermögens, = 2/6 Tag oder 4 Arbeitsstunden. (2/6 = 4/12.) Aber die Zunahme auf der einen Seite im Verhältnis zu der ursprünglichen Surplusarbeitszeit und die Abnahme auf der andren im Verhältnis zur ursprünglichen notwendigen Arbeitszeit (oder der Wert des Arbeitsvermögens) betrachtet, drücken sich die Zunahme auf der einen Seite und die Abnahme auf der andren in v e r s c h i e d n e n P r o p o r t i o n e n aus, obgleich die a b s o l u t e G r ö ß e, die auf der einen Seite subtrahierte, die auf der andren addierte Zeit, d i e s e l b e i d e n t i s c h e G r ö ß e ist. So im obigen Fall. 10/12 oder 5/6 verhalten sich zu 6/12 oder 3/6 oder zu (5 - 2)/6 ) = 5 : 3 wie 60 Prozent (soll heißen 40 Prozent, sieh die andre·Seite) [99], denn 5 : 3 = 100 : 60 (5 x 60 = 300 und 3 x 100 dito = 300), während 2/12 oder 1/6 sich zu 6/12 oder zu (1 + 2)/6 (3/6) verhalten = 1 : 3 wie 100 : 300, also wie 300 Prozent. Obgleich daher der absolute Anwuchs der Surplusarbeits[zeit] = ist der absoluten Abnahme der notwendigen Arbeitszeit, die infolge der gestiegenen Produktivität der Arbeit eingetreten ist, so daß das Verhältnis, worin der Wert des Arbeitsvermögens sinkt oder die notwendige Arbeitszeit fällt und das Verhältnis, worin die Surplusarbeitszeit oder der Mehrwert steigt, nicht identisch, sondern hängt von dem u r s p r ü n gl i c h e n V e r h ä l t n i s ab, worin Surplusarbeitszeit und notwendige Arbeitszeit sich in den normalen Gesamtarbeitstag t e i l t e n, an ihm partizipierten.}

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1*) In der Handschrift: 4/12 - 2*) in der Handschrift: um 3*) in der Handschrift: 300

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{Es folgt hieraus, daß in dem Verhältnis, worin die gesamte Surplusarbeitszeit (sowohl der Teil, der infolge der Produktivität der Arbeit aus Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit entstanden, als der Teil, der durch Verlängrung des Arbeitstags bis zu seinen normalen Schranken entstanden) bereits einen größern Teil (bedeutendre Portion) des Gesamtarbeitstags bereits bildet, jede Vermehrung der Produktivkraft der Arbeit und folgende Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit (oder Vermehrung des relativen Mehrwerts) den p r o p o r t i o n e l l e n M e h rw e r t in kleinerem Verhältnis vergrößern kann. Oder daß das Verhältnis, worin eine Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit die Surplusarbeitszeit anwachsen macht, um so kleiner ist, je größer bereits die Gesamtgröße der Surplusarbeitszeit und um so größer, je kleiner bisher die Gesamtgröße der Surplusarbeitszeit war.

Daher (dies beim P r o f i t näher auszuführen) je fortgeschrittner die Industrie, um so kleiner das proportionelle Wachstum des Mehrwerts, wenn sich die Produktivkraft i n d e ms e l b e n M a ß e zu vermehren fortführe. Die allgemeine Produktivkraft oder überhaupt die Produktivkraft, soweit sie die Reproduktion des Arbeitsvermögens beeinflußt. Oder dies V e r h ä l t n i s, worin eine Vermehrung der ¦¦139¦ Produktivkraft der Arbeit die notwendige Arbeitszeit (daher den W e r t des Arbeitsvermögens) vermindert, und die Surplusarbeitszeit, daher den Mehrwert erhöht, steht in u m g e k e h r t e m V e r h ä l t n i s zu dem V e r h ä l t n i s, worin notwendige Arbeitszeit und Surplusarbeitszeit u r s p r ü n g l i c h, d.h. jedesmal vor dem Eintreten der neuen Vermehrung der Produktivkraft, den Gesamtarbeitstag teilten oder an ihm partizipierten. Nimm an, der Arbeitstag = 12 Stunden, 10 Stunden notwendige Arbeit, 2 Stunden Surplusarbeit. Die Produktivkraft verdopple sich allgemein. So reichten nun 5 Stunden hin für notwendige Arbeitszeit, die Surplusarbeitszeit würde vermehrt um 5 Stunden, um dieselbe Größe, worum die notwendige Arbeitszeit (daher der W e r t des Arbeitsvermögens) abgenommen hätte - i.e. um 5 Stunden. Die notwendige Arbeitszeit fiele von 10 auf 5, d. h. um die Hälfte = 50%.

{(Fiele die notwendige Arbeitszeit von 10 auf 6, so hätte sie um 4 Stunden abgenommen. 10 : 4 = 100 : 40, also um 40 Prozent. Vorhin sagte ich um 60 Prozent. Dies falsch, denn ich rechnete 10 : 6 = 100 : 60. Es handelt sich aber um das Verhältnis von 10 zu dem Rest, der von 10 bleibt, wenn 6 abgezogen wird, also von 10 zu 4. Die Arbeitszeit hat ja nicht um 6 Stunden, i.e. um 60 Prozent, abgenommen.) Andrerseits ist die Surplusarbeitszeit gestiegen von 2 auf 7 Stunden (indem 5 Stunden Surplusarbeitszeit hinzugekommen), also 2 : 7 = 100: 350 (2 x 350 = 700 und 7 x 100 dito = 700); also auf 1*)

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1*) In der Handschrift: um

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350%; sie hätte sich vermehrt auf 1*) das Dreifache und die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe. Nimm nun an, nachdem dies Verhältnis hergestellt, also vom Gesamtarbeitstag 5 Stunden notwendige Arbeit, 7 Stunden Surplusarbeit, verdopple sich wieder die allgemeine Produktivkraft der Arbeit, d.h., die notwendige Arbeitszeit nehme ab um 2 1/2 Stunden, die Surplusarbeitszeit wachse also um dieselben 2 1/2 Stunden; also von 7 auf 9 1/2 Stunden. Die notwendige Arbeitszeit hier wieder gefallen um 50 %, die Surplusarbeitszeit gestiegen im Verhältnis von 14/2 (7) zu 19/2 (9 1/2), also von 14 : 19. 14 : 19 = 100 : x; x = 1900/14 = 135 5/7 Prozent (19 x 100 = 1900 und 14 x 135 5/7 (oder 135 10/14) 2*) dito = 1900). Obgleich daher in beiden Fällen die Produktivkraft der Arbeit sich verdoppelt und daher die notwendige Arbeitszeit um die Hälfte, um 50%, gesunken, wäre die Surplusarbeitszeit oder der Mehrwert in dem einen Fall gestiegen auf 1*) 350%, in dem andren nur auf 135 5/7 Prozent. (Das Verhältnis, worin sich die Produktivkraft a l l g e m e i n v e rm e h r t, w ä r e s t e t s d a s s e l b e = d e m V e rh ä l t n i s, w o r i n d i e n o t w e n d i g e A rb e i t s z e i t, m i t s i c h s e l b s t v e r g l ic h e n , d. h. m i t i h r e m U m f a n g v o r d i es e m V e r m e h r e n d e r P r o d u k t i v k r a f t, f ä l l t.) Aber in dem ersten Fall betrug vor Eintritt der Verdopplung der Produktivkraft die Surplusarbeitszeit nur 1/6 des ganzen Arbeitstags, 2 Stunden = 2/12, im zweiten Fall betrug sie 7 Stunden oder 7/12.

Derselbe Witz von Jacob z. B. geltend gemacht bei der Geldvermehrung. [100] Es wuchs im 18. Jahrhundert mehr als im 17. Aber die proportionale Zunahme war kleiner. ¦/140/ Nimmt man nun den wirklichen case 3*), wo sich die Produktivkraft in einem Zweig z.B.

verdoppelt, dagegen nicht gleichzeitig in den andren Zweigen, vielleicht unverändert bleibt in den Produktionszweigen, die das Kapital konstant für diesen einen Zweig liefern, so daß also die Auslage für Rohstoff dieselbe bleibt, d.h., wächst mit der vermehrten Produktivkraft und die Auslage für Maschinerie, wenn auch nicht in demselben Verhältnis zunimmt, so ist klar, daß der P r o f i t, i.e. das Verhältnis des Mehrwerts zum Gesamtwert des ausgelegten Kapitals, aus doppelten Gründen nicht in demselben Verhältnis wächst, wie die notwendige Arbeit durch Vermehrung der Prpduktivkraft abnimmt. Erstens nicht, weil, je weiter entwickelt die Produktivkraft der Arbeit, der Mehrwert nicht in demselben Verhältnis wächst, wie die notwendige Arbeit abnimmt.

Zweitens nicht, weil dieser in vermindertem Verhältnis angewachsne Mehrwert auf Kapital berechnet wird, das ungefähr an Wert im Verhältnis zur Steigerung der Produktivkraft angewachsen ist.}

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1*) In der Handschrift: um - 2*) in der Handschrift: (oder 135 x 10/14) - 3*) Fall

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{Man kann die Abnahme der notwendigen Arbeitszeit doppelt berechnen, 1. im Verhältnis zu ihrer eignen Größe vor der Vermehrung der Produktivkraft der Arbeit; 2. im Verhältnis zu dem ganzen Arbeitstag. In der ersten Rechnung ist es klar, daß - eine allgemeine Steigerung der Produktivkraft vorausgesetzt - die' notwendige. Arbeitszeit (daher der Wert des Arbeitsvermögens) in demselben Maße fällt, worin die Produktivkraft steigt; das Verhältnis aber, worin die Surplusarbeitszeit oder der Mehrwert wächst, von dem Verhältnis abhängt, worin der Gesamtarbeitstag ursprünglich zwischen notwendiger Arbeitszeit und Surplusarbeitszeit geteilt war. Also war ursprünglich 12 Stunden, 10 notwendige Arbeit, 2 Surplus, und verdoppelt sich die Produktivkraft der Arbeit, so fällt die notwendige Arbeitszeit von 10 auf 5, d. h. um 50 Prozent, während die Produktivkraft sich verdoppelt hat. (Dies Verhältnis drückt sich bei der Produktivkraft im Wachsen um 100 Prozent, bei der notwendigen Arbeitszeit im Fallen um 50 Prozent [aus]. Daß die notwendige Arbeitszeit von 10 auf 5, d.h. um 50 Prozent, fällt, heißt, daß ich in 1 Stunde soviel produzieren kann, wie früher in 2, d.h. das Doppelte, d.h., daß die Produktivkraft der Arbeit um 100 Prozent gestiegen ist.) Dagegen ist die Surplusarbeit gewachsen von 2 auf 7, d. h. auf 2*) 350 Prozent (verdreifacht 2 x 3 oder [6] Stunden und um die Hälfte gestiegen = 2/2 = 1, also das Ganze von 2 zu 7), weil sie ursprünglich nur 2 Stunden von 12 betrug. Hätte sie ursprünglich schon 3 Stunden betragen, die notwendige Arbeit nur 9 Stunden, so wäre diese gefallen um 4 1/2 Stunden, wieder um 50%, die Surplusarbeit gestiegen von 3 : 7 1/2, d. h. auf 2*) 250 Prozent (denn 3 : 7 1/2 oder 6/2 : 15/2 oder 6 : 15 = 100 : 250. 15 x 100 = 1500 und 6 x 250 = 1500). Betrachten wir dagegen den ganzen Arbeitstag, so ändert sich das Verhältnis n i c h t. Ursprünglich betrug die [notwendige] Arbeitszeit 10 Stunden oder 10/12 des Arbeitstags; jetzt nur noch 5/12 im ersten Fall. (Im zweiten betrug sie 9/12 des Arbeitstags, nachher nur noch 4 1/2 / 12.) Ob ich die notwendige Arbeitszeit mit sich selbst oder dem Gesamtarbeitstag vergleiche, ist gleich. Es kommt nur der Divisor 12 hinzu. Dieser fix 3*) also erledigt.} Nun zurück zu p. 138 v o r der Klausel 4*). {Die Lebenslage des Arbeiters hätte sich verbessert, obgleich der W e r t seines Arbeitsvermögens gefallen, seine notwendige Arbeitszeit um 4 Stunden reduziert und seine Surplusarbeitszeit

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1*) In der Handschrift: vorausgesetzt -, klar, daß die - 2*) in der Handschrift: um - 3*) Diese Aufstellung - 4*) siehe vorl.

Band, S. 238

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für den Kapitalisten um 4 Stunden gewachsen wäre, weil er selbst einen Anteil von 1 Stunde an der frei gewordnen Zeit erhielte, d.

h. die Arbeitszeit, die er für sich selbst, d.h. zur Reproduktion des Salairs, arbeitete, n i c h t reduziert wäre auf den v o l l e n U m f a n g, worin die Produktivität der Arbeit diese notwendige Arbeitszeit abgekürzt hätte. Er erhielte mehr Gebrauchswerte von geringrem Wert - d. h., in denen weniger Arbeitszeit erhalten als vorher. Das Maß aber, worin überhaupt neue Surplusarbeit gebildet, relativer Mehrwert entstanden wäre, entspräche vollständig dem Maße, worin ein Teil seiner notwendigen Arbeitszeit in Surplusarbeitszeit für den Kapitalisten verwandelt oder der W e r t seines A r b e i t s v e r m ö g e n s gesunken wäre. Dies genügt hier. Später überhaupt das Proportioneile an der Sache (sieh auch oben 1*) [101]) zusammenzustellen. Also ändert dies an der N a t u r und dem G e s e t z d e s r e l a t i v e n M e h r w e r t s - daß infolge der steigenden Produktivität ein größrer Teil des Arbeitstags vom Kapital angeeignet wird - nichts. Daher die Abgeschmacktheit, dies Gesetz widerlegen zu wollen durch statistische Nachweise, daß die materielle Lage des Arbeiters hier oder da, in diesem oder jenem Verhältnis, sich verbessert habe ¦¦141¦ infolge der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit.} {"Standard", Oct. 26. 1861, lesen wir in einem Prozeß von der Firma John Brights mit seinen Arbeitern vor den Rochdale magistrates 2*),

"die Vertreter der T r a d e - U n i o n d e r T e p p i c h w e b e r [sind] wegen Einschüchterung gerichtlich zu belangen. Die Teilhaber Brights hatten neue Maschinerie eingeführt, die 240 Yards Teppich in der Zeit und mit der Arbeit produzieren sollten, die früher zur Produktion von 160 Yards erforderlich waren. Die Arbeiter hatten keinerlei Anrecht, an den Profiten teilzuhaben, die durch die Kapitalanlage ihrer Unternehmer in mechanischen Verbesserungen gemacht worden waren. Daher schlugen die Herren Bright vor, den Lohn von 1 1/2 d pro Yard auf 1 d zu senken, wodurch die Einkünfte der Arbeiter für die gleiche Arbeit genau so blieben wie vorher. Aber das war eine nominelle Herabsetzung, von der die Arbeiter, wie behauptet wird, vorher nicht ehrlich verständigt worden waren."} [102]

Eine gewisse Entwicklung der Produktivität der Arbeit ist überhaupt vorausgesetzt, selbst für das Dasein des absoluten Mehrwerts, d.h. der Surplusarbeit überhaupt, und daher für die Existenz der kapitalistischen Produktion wie aller frühern Produktionsweisen, in denen ein Teil der Gesellschaft nicht nur für sich selbst, sondern auch für den andern Teil der Gesellschaft arbeitet.

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1*) Siehe vorl. band, S. 342/343 - 2*) Friedensrichtern

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"Das bloße Vorhandensein der vorigen" (der zu Kapitalisten gewordenen Meister) "als besondere Klasse hängt ab von der Produktivität der Arbeit." ([p.] 206, Ramsay, "An Essay on the Dist. of Wealth etc.", Edinburgh 1836.)

"Wenn die Arbeit jedes Mannes nur genügen würde, seine eigne Nahrung zu produzieren, könnte es kein Eigentum geben" (wird hier gebraucht für Kapital), (p. 14, Piercy Ravenstone, M[aster of] A[rts], "Thoughts on the Funding System, and the Effects", London 1824.)

Das Kapitalverhältnis entwickelt sich übrigens auf einer historischen Stufe der ökonomischen Gesellschaftsformation, die bereits das Resultat einer langen Reihe früherer Entwicklungen ist. Die Stufe der Produktivität der Arbeit, von der sie ausgeht, ist nichts naturwüchsig, sondern etwas historisch geschaffnes, wo die Arbeit längst aus ihren ersten rohen Anfängen hinausgetreten ist.

Es ist klar, daß, wenn ein Land von Natur fruchtbaren Boden hat, fischreiche Wasser, reiche Kohlelager (überhaupt Brennmaterial), Metallbergwerke usw., verglichen mit andren Ländern, wo diese natürlichen Bedingungen der Produktivität der Arbeit in minderem Grad vorhanden sind, in dem erstren Land weniger Zeit erheischt ist, um die notwendigen Lebensmittel zu produzieren, also von vornherein ein größrer Überschuß der Arbeit für andre über die Arbeit für sich selbst möglich ist, daher die absolute Surplusarbeitszeit, also der absolute Surpluswert hier von vornherein größer, also das Kapital (oder jedes andre Produktionsverhältnis, wodurch M e h r a r b e i t erzwungen wird) produktiver als unter minder günstigen Naturbedingungen. Die Alten wußten schon, wie die natürliche Wohlfeilheit des Arbeitsvermögens, d.h.

seiner Produktions- oder Reproduktionskosten, ein großer Faktor der industriellen Produktion ist. So z.B. heißt es in D i o d o r s "Historischer Bibliothek", 1, I, C 80, [103] mit Bezug auf die Ägypter:

"Es ist ganz unglaublich, wie wenig Mühe und Kosten die Erziehung ihrer Kinder ihnen verursacht. Sie kochen ihnen die nächste beste einfache Speise; auch geben sie ihnen von der Papierstaude den untern Teil zu essen, soweit man ihn im Feuer rösten kann, und die Wurzel und Stengel der Sumpfgewächse, teils roh, teils gesotten, teils gebraten. Die meisten Kinder gehen ohne Schuhe und unbekleidet, da die Luft so mild ist. Daher kostet ein Kind seinen Eltern, bis es erwachsen ist, im ganzen nicht über zwanzig Drachmen. H i e r a u s i s t e s h a u p t s ä c h l i c h z u e r k l ä r e n, d a ß i n Ä g y p t e n d i e B e v ö lk e r u n g so zahlreich ist und darum soviel große Werke angelegt werden konnten."

{Die Masse des Mehrwerts, sein Verhältnis gegeben, hängt von der Masse der Bevölkerung ab; eine bestimmte Bevölkerung gegeben, von der Rate der Surplusarbeit zur notwendigen.} Es folgt daraus nur, daß da, wo das Kapitalverhältnis herrscht (oder ähnliches Produktionsverhältnis, das absolute Mehrarbeit e r z w i n g t, denn diese natürliche

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Fruchtbarkeit erleichtert nur die Verlängerung der Surplusarbeitszeit und ihr Dasein; sie schafft nicht relativen Mehrwert in unsrem Sinn), die Produktivität des Kapitals am größten ist d.h. die meiste Surplusarbeit und daher der meiste Surpluswert, oder, was dasselbe, der Wert des Arbeitsvermögens naturaliter 1*)

am niedrigsten -, wo die Naturbedingungen der Arbeit, ¦¦142¦ also namentlich Grund und Boden am fruchtbarsten. Es folgt daher keineswegs, daß die fruchtbarsten Länder die geeignetsten zur Entwicklung des Kapital Verhältnisses selbst, also auch seiner Fruchtbarkeit. Wenn Ricardo von der Fruchtbarkeit des Grund und Bodens als einer Hauptbedingung für die Produktivität der Arbeit spricht, so unterstellt er kapitalistische Produktion und stellt seinen Satz unter dieser Voraussetzung auf. Er ist natürlich geneigt, die b ü r g e r l i c h e n P r o d u k t i o n s v e rh ä l t n i s s e überall als gegeben vorauszusetzen. Dies schadet seinen Entwicklungen nicht, da er bloß von der Produktion in dieser bestimmten Form handelt. Die folgende Stelle wichtig sowohl für den Begriff der Surplusarbeit überhaupt als für das Mißverständnis im obigen berührten Punkt.

"'In verschiedenen Stadien der Gesellschaft ist d i e A k k um u l a t i o n d e s K a p i t a l s oder der M i t t e l, A r b e i t a n z u w e n d e n *), mehr oder weniger rasch und muß in a l l e n F ä l l e n v o n d e n P r o d u k t i v k r ä f t e n d e r A r b e i t a b h ä n g e n.

Die Produktivkräfte der Arbeit sind im allgemeinen am größten, wo Ü b e r f l u ß v o n f r u c h t b a r e m B o d e n existiert.'" (Ricardo.) "Bedeuten in diesem ersten Satz d i e P r o d u k t i v k r ä f t e d e r A r b e i t d i e K l e i n h e i t d e s e n t s p r e c h e n d e n T e i l s j e d e s P r o d u k t s , d e r d e n e n z u f ä l l t, d e r e n H a n d a r b e i t e s p r o d u z i e r t, so ist der Satz tautologisch, weil der ü b r i g b l e i b e n d e T e i l d e r F o n d s i s t, w o r a u s, wenn es seinem Eigner beliebt, K a p i t a l a k k u m u l i e r t w e rd e n k a n n. Aber dies ist meistens nicht der Fall, wo das Land am fruchtbarsten ist. Es ist der Fall in Nordamerika, aber das ist ein künstlicher Zustand der Dinge. Es ist nicht der Fall in Mexiko. Es ist nicht der Fall in Neuholland. Die Produktivkräfte der Arbeit sind in einem a n d e r e n Sinne tatsächlich größer dort, wo viel fruchtbares Land ist, nämlich [verstanden als] das V e r m ö g e n d e s M e n s c h e n, wenn er es wünscht, v i e l R o h p r o d u k t im V e r h ä l t n i s z u r g e s a m t e n A r b e i t, d i e e r v e r r i c h t e t, zu gewinnen. Es ist in der Tat e i n e G a b e d e r N a t u r, daß die Menschen m e h r N a h r u n g s m i tt e l g e w i n n e n können, als jene k l e i n s t e M e ng e, m i t d e r s i e d i e e x i s t i e r e n d e B ev ö l k e r u n g e r n ä h r e n und e r h a l t e n k ö n n t e n; aber das 'M e h r p r o d u k t'" (der Terminus wird von Herrn Ricardo benutzt, p. 93) "bedeutet im allgemeinen den Ü b e r s c h u ß d e s --*) Es ist nur in solchen Stellen wie diesen, wo bei Ric[ardo] die Natur des Kapitals durchbricht. Also Kapital ist nicht means of labour for producing a certain result, but it is "the means for employing labour", and, this involves that the possessor of the means, or those means themselves, employs labour, the means are the power over labour 2*).

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1*) natürlich - 2*) Arbeitsmittel zum Erreichen eines bestimmten Resultats, sondern es ist "Mittel zur B e s c h ä f t i g u n g von Arbeit", und das schließt ein, daß der Besitzer der Mittel oder diese Mittel selbst Arbeit beschäftigen, die Mittel sind die Macht über die Arbeit

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g e s a m t e n P r e i s e s e i n e s D i n g e s ü b e r d e n T e i l h i n a u s, d e r d e n A r b e i t e r n z u f ä l l t, d i e e s h e r s t e l l e n, eine Eigentümlichkeit, die bestimmt wird durch Übereinkommen der Menschen und die nicht festgesetzt ist." (p. 74, 75, "Observations on certain verbal Disputes in Pol. Ec., particularly relating to value and to demand and supply", Lond[on] 1821.)

Dieser Mann sieht nicht, daß von der Proportional Quantity of raw produce which "the whole labour" of a man can perform daily, in der Tat abhängt "the smallness" or bigness "of that aliquot part that goes" to the labourer 1*). Gegen Ric[ardo] er nur soweit recht, als er sagt: Die natürliche Fruchtbarkeit macht, daß ich mit eines Tags Arbeit viel über das absolut Notwendige, um zu existieren (the lowest quantity to keep the existing population upon 2*)), produzieren kann, if I chose 3*). Sie macht weder, daß ich viel arbeite, also viel produziere, und noch weniger, daß das, was ich über das Notwendige hinaus arbeite, den fond des Kapitals bildet. Dies "is settled by human arrangement" 4*). Für Ricardo ist das Kapitalverhältnis selbst Naturverhältnis und daher überall vorausgesetzt.

Kapitalistische Produktion vorausgesetzt, wird, je nach günstigeren Naturbedingungen der Arbeit und daher nach dem Grad ihrer natürlichen Produktivität, in verschiednen Ländern die notwendige Arbeitszeit, d.h. die zur Reproduktion der Arbeiter erheischte, verschieden sein und in umgekehrtem Verhältnis zur Produktivität der Arbeit stehn, daher also in demselben Verhältnis in dem einen Land die Surplusarbeitszeit oder der Surpluswert größer als in dem andren sein können, wenn auch dieselbe Stundenzahl gearbeitet wird.

Alles dies betrifft the very existence of absolute surpluslabour, and its relative quantity in different countries according to their respective natural facilities for production 5*). Damit haben wir hier es nicht zu tun.

¦¦143¦ Indem unterstellt ist, daß der Normalarbeitstag bereits in notwendige Arbeit und absolute Surplusarbeit zerfällt, ist die Existenz der letztern, und zwar in einem bestimmten Grade, also auch eine bestimmte Naturbasis derselben, vorausgesetzt. Hier fragt es sich vielmehr um d i e P r o d u k t i v k r a f t d e r A r b e i t - daher die Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit, die Verlängerung

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1*) proportionalen Menge Rohprodukte, welche "die ganze Arbeit" ist, die ein Mann täglich bewältigen kann, in der Tat abhängt "die Geringfügigkeit" oder Größe "dieses entsprechenden Teils", der dem Arbeiter "zufällt" - 2*) die geringste Menge, um die vorhandene Bevölkerung damit zu erhalten - 2*) wenn ich es will 4*) "wird bestimmt durch Übereinkommen der Menschen" - 5*) die reine Existenz der absoluten Mehrarbeit und ihrer relativen Menge in verschiedenen Ländern gemäß deren besonderen natürlichen Gegebenheiten für die Produktion

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der Surplusarbeitszeit -, soweit sie selbst Produkt der kapitalistischen (überhaupt der sozialen) Produktion ist.

Die Hauptformen sind: K o o p e r a t i o n, T e i l u n g d e r A r b e i t und M a s c h i n e r i e oder Anwendung der scientific power 1*) usw.

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1*) wissenschaftliche Kraft

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a) Kooperation

Dies ist die G r u n d f o r m, Teilung der Arbeit setzt Kooperation voraus oder ist nur eine spezifische Weise derselben.

Ebenso das auf der Maschinerie begründete Atelier usw. Die Kooperation ist die a l l g e m e i n e F o r m, die allen gesellschaftlichen Arrangements zur Vermehrung der Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit zugrunde liegt und in jeder derselben nur weitere Spezifikation erhält. Aber die Kooperation ist selbst zugleich eine b e s o n d r e Form, die neben ihren weiterentwickelten und höher spezifizierten Formen existiert. (Ganz ebenso, wie sie eine Form ist, die über ihre bisherigen Entwicklungen übergreift.)

Als eine von ihren eignen weiteren Entwicklungen oder Spezifikationen unterschiedne und im Unterschied getrennt von ihnen e x i s t i e r e n d e Form ist die K o o p e r a t i o n die naturwüchsigste, rohste und abstrakteste ihrer eignen Arten; wie sie übrigens fortfährt in ihrer Einfachheit, in ihrer einfachen Form, die Basis und Voraussetzung aller ihrer höherentwickelten Formen zu bleiben.

Kooperation ist also zunächst das unmittelbare - nicht durch den A u s t a u s c h vermittelte - Z u s a m m e n w i r k e n vieler Arbeiter zur Produktion desselben Resultats, desselben Produkts, desselben Gebrauchswerts (oder Nützlichkeit). In der Sklavenproduktion. (Vgl. Cairnes. [104])

Sie ist erstens das Z u s a m m e n w i r k e n v i e l e r A r b e i t e r. Also das Dasein der A g g l o m e r a t i o n, der Z u s a m m e n h ä u f u n g v i e l e r A r b e i t e r in d e m s e l b e n R a u m (auf einem Platz), die g l e i c h z e i t i g arbeiten, ist ihre erste Voraussetzung oder ist selbst schon das materielle Dasein der Kooperation.

Diese Voraussetzung liegt allen ihren höherentwickelten Formen zugrunde.

Die e i n f a c h s t e, noch nicht weiter spezifizierte Weise der Kooperation ist offenbar die, daß die so in einem Raum verbunden und gleichzeitig Arbeitenden nicht verschiednes, sondern d a s s e l b e tun, daß aber die Gleichzeitigkeit ihrer Aktion erheischt ist, um ein bestimmtes Resultat überhaupt oder in einer bestimmten Zeit hervorzubringen. Auch diese Seite der Kooperation bleibt in den höherentwickelten Formen derselben. Auch in der Teilung der Arbeit tun viele gleichzeitig dasselbe. Noch mehr im automatischen Atelier.

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Eine der ältesten Formen dieser Kooperation findet sich z.B. in der Jagd vor. Ebenso im Krieg, der nur Menschenjagd, weiterentwickelte Jagd, ist. [105] Den Effekt, den z.B. die Charge eines Kavallerieregiments hervorbringt, können die einzelnen Glieder des Regiments, jedes für sich genommen, nicht hervorbringen, obgleich während der Charge jeder einzelne nur als einzelner handelt, soweit er überhaupt handelt. Die großen Bauten der Asiaten sind ein andres Exempel dieser Art Kooperation, wie überhaupt im Bauen die Wichtigkeit dieser einfachen Form der Kooperation sehr schlagend hervortritt. Ein einzelner mag eine Hütte bauen, aber zum Bau eines Hauses gehören viele, die gleichzeitig dasselbe tun. Ein einzelner mag einen kleinen Kahn rudern; für einen größeren Nachen sind bestimmte Anzahl Ruderknechte erheischt. Bei der Teilung der Arbeit tritt diese Seite der Kooperation auf im Prinzip der Proportion der m u l t i p l e s, die für jede besondre Branche anzuwenden sind. Im automatischen Atelier beruht die Hauptwirkung nicht auf der Teilung der Arbeit, sondern auf der D i e s e l b i g k e i t der von vielen gleichzeitig verrichteten Arbeit. Z. B., daß die von demselben Motor gleichzeitig in Bewegung gesetzten Spinning mules 1*) gleichzeitig von soundso viel Spinnern überwacht werden.

Wakefields neues Kolonisationssystem hat das Verdienst - nicht, daß er die Kunst des Kolonisierens entdeckt oder ¦¦144¦ befördert, auch nicht, daß er irgendwelche neue Entdeckungen überhaupt im Gebiet der politischen Ökonomie gemacht - wohl aber, daß er die Borniertheiten der politischen Ökonomie naiv entdeckt, ohne sich selbst der Wichtigkeit dieser Entdeckungen klar oder nur im geringsten selbst von den ökonomischen Borniertheiten frei zu sein.

In Kolonien nämlich, namentlich in den ersten Stadien ihrer Entwicklung, sind die bürgerlichen Verhältnisse noch nicht fertig; noch nicht vorausgesetzt wie in alt etablierten Ländern. Sie werden erst. Die Bedingungen ihres Werdens treten also klarer hervor. Es zeigt sich, daß diese ö k o n o m i s c h e n V e rh ä l t n i s s e weder von Natur da sind noch daß sie D i ng e sind, wie der Ökonom leicht geneigt ist, Kapital usw.

aufzufassen. Wir werden später weitersehn, wie Herr Wakefield zu seiner eignen Verwunderung in den Kolonien hinter dies Geheimnis kommt. Hier wollen wir zunächst bloß eine auf diese einfache Form der Kooperation bezügliche Stelle zitieren:

"Es gibt zahlreiche Verrichtungen von so einfacher Art, d a ß s i e k e i n e Z e r l e g u n g i n T e i l e z u l a ss e n, die jedoch nur d u r c h d a s Z u s a m m e nw i r k e n v i e l e r P a a r e v o n H ä n d e n ausgeführt werden können. Z. B. das Heben eines großen Baumes auf einen Wagen, das Niederhalten der

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1*) Spinnmaschinen

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Unkräuter auf großen Feldern mit wachsenden Feldfrüchten, die Schur einer großen Schafherde zur gleichen Zeit, das Einbringen einer Getreideernte zu einer Zeit, wenn es reif genug und nicht zu reif ist, beim Bewegen eines großen Gewichts; kurz, alles, was nicht getan werden kann, ohne daß sich eine große Zahl von Händepaaren gegenseitig und gleichzeitig bei d e r s e l b e n u n g e t e i l t e n B e s c h ä f t i g u n g helfen." (p.

168, Wakefield, E.G., "A view of the art of colonization etc.", Lon[don] 1849.)

So z.B. Fischfang. Resultat, wenn viele auf einmal - wie bei der Jagd. Bauen von Eisenbahnen, Graben von Kanälen etc. Diese Art Kooperation bei den öffentlichen Werken der Ägypter und Asiaten.

Die Römer verwandten ihre Armeen so zu public works 1*). (Sieh Stelle bei Jones. 2*))

Wir haben bereits gesehn bei Betrachtung des absoluten Mehrwerts, daß, wenn seine Rate gegeben, seine Masse von der Anzahl gleichzeitig beschäftigter Arbeiter abhängt, also so far 3*) von ihrer Kooperation. Indessen tritt grade hier der Unterschied vom relativen Mehrwert - soweit er erhöhte Produktivkraft der Arbeit und daher Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit voraussetzt schlagend hervor. Werden statt 10 Arbeiter, von denen jeder 2 Stunden Surplusarbeit arbeitet, 20 angewendet, so ist das Resultat 40 Surplusstunden statt 20 im ersten Fall. 1 : 2, = 20 : 40.

Das Verhältnis ist für die 20 dasselbe wie für den einen. Es ist hier nur die Zusammenaddierung oder Multiplikation der Arbeitsstunden des einzelnen. Die K o o p e r a t i o n a l s s o l c h e ändert hier absolut nichts an dem Verhältnis. Hier dagegen betrachten wir die Kooperation als eine Naturkraft der gesellschaftlichen Arbeit, insofern vermittelst der Kooperation die Arbeit des einzelnen eine Produktivität erlangt, die sie als Arbeit des isolierten einzelnen nicht erhalten würde. Z.B.: Wenn 100 gleichzeitig mähen, so arbeitet jeder nur als einzelner und dasselbe. Aber das Resultat, daß in dieser bestimmten Zeit, bevor das Heu verfault etc. gemäht ist - dieser Gebrauchswert produziert ist -, ist nur das Resultat davon, daß 100 g l e i c hz e i t i g an diese selbe Arbeit Hand anlegen. In andren Fällen tritt wirkliche Vermehrung der Kraft ein. Z.B. beim Heben usw.

Lasten laden. Es entsteht hier eine Kraft, die nicht der einzelne isoliert besitzt, sondern nur zusammenwirkend g l e i c h z e it i g mit den andern. Im ersten Falle könnte er räumlich nicht seine Aktionssphäre soweit ausdehnen, wie zur Erreichung des Resultats erheischt. Im zweiten Fall könnte er gar nicht oder nur mit unendlichem Zeitverlust die nötige Kraftpotenz entwickeln.

Die Zeit, worin hier 10 einen Baum auf den Wagen laden, ist kleiner (wenn überhaupt der Fall möglich), als die Zeit, worin einer in 10mal größrer Zeit dasselbe Resultat

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1*) öffentliche Arbeiten - 2*) siehe vorl. Band, S. 251 - 3*) so weit

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erzielen würde. Das Resultat ist, daß durch die Kooperation in geringrer Zeit produziert wird, als was dieselben einzelnen, wenn ebensoviele zerstreut arbeiteten, in derselben Zeit produzieren könnten oder Gebrauchswerte produziert werden, die sonst überhaupt nicht produziert werden könnten. Ein einzelner kann nicht in 100 Tagen tun, oft auch 100 einzelne nicht in 100 Tagen, was 100 durch Kooperation in einem Tage tun. Hier also wächst die Produktivkraft des einzelnen durch die gesellschaftliche ¦¦145¦ Form der Arbeit. Indem es so möglich wird, in geringrer Zeit mehr zu produzieren, können die notwendigen Lebensmittel oder die zu ihrer Produktion erheischten Bedingungen in geringrer Zeit produziert werden. Die notwendige Arbeitszeit nimmt ab. Die relative Surpluszeit ist damit ermöglicht. Die eine kann verlängert, die andre verkürzt werden.

"Die Kraft des einzelnen Menschen ist ganz gering, aber die Vereinigung der ganz geringen Kräfte ergibt eine Gesamtkraft, die größer ist als die Summe aller Teilkräfte, so daß schon die bloße Vereinigung der Kräfte die Zeit verringern und den Raum ihrer Wirkung vergrößern kann." (G.R. Carli, Note 1, p. 196, zu Pietro Verri, "Meditazioni sulla Econ. Polit. etc.", t. XV, Custodi, Parte Moderna.)

{Man erinnert sich hier vielleicht, daß diese einfache Form der Kooperation in vielen Industriezweigen die gemeinschaftliche Benutzung von Arbeitsbedingungen erlaubt, z.B. Feurung, Baulichkeit etc. Dies aber geht uns hier noch nicht an. Sondern ist unter dem Profit zu betrachten. Wir haben hier nur zuzusehn, wie weit das Verhältnis von notwendiger Arbeit und Surplusarbeit direkt affiziert wird 1*), nicht aber das Verhältnis der Surplusarbeit zur Totalsumme des ausgelegten Kapitals. Dies auch bei den folgenden Abschnitten festzuhalten.} {Es ist nicht absolut nötig, daß Vereinigung in demselben Raum stattfindet. Wenn 10 Astronomen von den Sternwarten verschiedner Länder dieselben Beobachtungen anstellen usw., so ist das keine T e i l u n g d e r A r b e i t, sondern die Verrichtung derselben Arbeit an verschiednen Orten, eine Form der Kooperation.} Zugleich aber auch K o n z e n t r a t i o n v o n A rb e i t s m i t t e l n.

Erweiterung der Aktionssphäre; Verkürzung der Zeit, worin ein bestimmtes Resultat erreicht wird; endlich Erzeugung von Produktionskräften, zu deren Entwicklung der vereinzelte Arbeiter überhaupt unfähig ist, sind charakteristisch für die einfache Kooperation wie für ihre weiterspezifizierten Formen.

Bei der einfachen Kooperation ist es nur die Masse der Menschenkraft, die wirkt. An die Stelle des einen mit zwei Augen etc.

tritt ein vielaugiges, vielarmiges

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usw. Ungeheuer. Daher die großen Arbeiten der römischen Armeen.

Die großen asiatischen und ägyptischen öffentlichen Werke. Hier, wo der Staat der Verausgaber der Revenue des ganzen Landes, besitzt er die Macht, große Massen in Bewegung zu setzen.

"Es geschah in vergangenen Zeiten, daß diese orientalischen Staaten nach Bestreitung ihrer Zivil- und Militärausgaben sich im Besitz eines Überschusses von Lebensmitteln befanden, die sie für Werke der Pracht und des Nutzens verausgaben konnten. I h r K o m m a n d o ü b e r d i e H ä n d e u n d A r m e f a s t d e r g a n z e n n i c h t a c k e r b a u e n d e n B e v ö l k e r u n g [...] und diese Nahrungsmittel, die dem Monarchen und der Priesterschaft gehörten, boten ihnen die Mittel zur Errichtung jener mächtigen Monumente, womit sie das Land erfüllten ... in der Bewegung der kolossalen Statuen und der enormen Massen, deren Transport Staunen erregt, wurde fast nur menschliche Arbeit verschwenderisch angewandt ... Grabstätten und Staubecken Ceylons, die Chinesische Mauer, die zahlreichen Bauwerke, deren Ruinen die Ebenen Assyriens und Mesopotamiens bedecken." (Richard Jones, "Textbook of Lectures on the Polit. Econ.

of Nations", Hertford 1852, p. 11.) "Die Zahl der Arbeiter und die Konzentration ihrer Mühen genügte." {Anzahl der Arbeiter und Konzentration derselben die Basis der einfachen Kooperation.} "So sehen wir mächtige Korallenriffe aus den Tiefen des Ozeans zu Inseln anschwellen und festes Land bilden, obgleich jede individuelle Ablagerung winzig, schwach und verächtlich ist. Die nichtackerbauenden Arbeiter einer asiatischen Monarchie haben außer ihren individuellen körperlichen Bemühungen wenig zum Werk zu bringen. ¦¦146¦ Aber i h r e Z a h l i s t i h r e K r a f t, und die M a c h t d e r D i r e k t i o n ü b e r d i e s e M a s s e n ließ Paläste und Tempel usw. in die Höhe wachsen. Es war d i e s e K o n z e n t r a t i o n d e r E i n k ü n f t e, w e l c h e s i e [d i e A r b e i t e r] n ä h r t e, i n e i n e r [H a n d] o d e r i n w e n ig e n H ä n d e n, w e l c h e s o l c h e U n t e r n e hm u n g e n m ö g l i c h m a c h t e." ([p.] 78, 1. c.)

{Die Kontinuität der Arbeit überhaupt der kapitalistischen Produktion eigen; entwickelt sich aber erst vollständig mit der Entwicklung des capital fixe, worüber später.} Diese Macht der ägyptischen und asiatischen Könige und Priester oder der etruskischen Theokraten in der alten Welt ist in der bürgerlichen Gesellschaft auf das Kapital und damit die Kapitalisten übergegangen.

Die einfache Kooperation wie ihre weiterentwickelten Formen - wie überhaupt alle Mittel, die Produktivkraft der Arbeit zu steigern - fallen in den Arbeitsprozeß, nicht in den Verwertungsprozeß.

Sie steigern die efficiency der labour 1*). Der W e r t des Produkts der labour hängt dagegen ab von der zu ihrer Herstellung erheischten notwendigen Arbeitszeit. Die efficiency der labour kann daher nur den Wert eines bestimmten Produkts verringern, nie ihn steigern. Aber alle diese Mittel, die angewandt werden, um die efficiency

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1*) Wirksamkeit der Arbeit

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des Arbeitsprozesses zu steigern, vermindern (to a certain degree 1*)) die notwendige Arbeitszeit und vermehren so den Surpluswert, den Teil des Werts, der dem Kapitalist zufällt, obgleich der Wert des Gesamtprodukts nach wie vor bestimmt bleibt durch die Totalität der angewandten Arbeitszeit.

"Das mathematische Prinzip, daß das Ganze der Summe seiner Teile gleich ist, wird falsch auf unsren Gegenstand angewandt. In bezug auf die Arbeit, diesen großen Grundpfeiler der menschlichen Existenz, kann man sagen, daß das ganze Produkt der gemeinschaftlichen Anstrengung unendlich alles übertrifft, was individuelle und isolierte Bemühungen möglicherweise erfüllen könnten." (p. 84, Michael Thomas Sadler, "The law of Population", t. 1.)

Die K o o p e r a t i o n - i.e. ihre Anwendung durch den Kapitalisten, i.e. Geld- oder Warenbesitzer - erheischt natürlich Konzentration der Arbeitsmittel, dito der Lebensmittel (des gegen Arbeit ausgetauschten Teils des Kapitals) in seiner Hand. Um einen Mann 360 Tage während des Jahrs zu beschäftigen, erheischt ein 360mal kleinres Kapital, als um 360 Mann an demselben Tag zu beschäftigen.

Die gesellschaftliche Produktivkraft, die aus der Kooperation entspringt, ist u n e n t g e l t l i c h. Die einzelnen Arbeiter oder vielmehr Arbeitsvermögen werden bezahlt, und zwar als vereinzelte. Ihre Kooperation und die daher entspringende Produktivkraft wird nicht bezahlt. Der Kapitalist zahlt 360 Arbeiter; er zahlt nicht die Kooperation der 360 Arbeiter: denn der Austausch zwischen Kapital und Arbeitsvermögen findet zwischen dem Kapital und dem einzelnen Arbeitsvermögen statt. Er ist bestimmt durch den Tauschwert des letztren, der ebenso unabhängig ist von der Produktivkraft, die dies Vermögen unter gewissen gesellschaftlichen Kombinationen erhält, als davon, daß die Zeit, die er arbeitet und arbeiten kann, größer ist als die zu seiner Reproduktion erheischte Arbeitszeit.

Die Kooperation, diese Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit, stellt sich dar als eine Produktivkraft des Kapitals, nicht der Arbeit. Und diese Transposition findet innerhalb der kapitalistischen Produktion in bezug auf alle Produktivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit statt. Dies bezieht sich auf die reale Arbeit. Ganz wie der allgemein abstrakt gesellschaftliche Charakter ¦¦147¦ der Arbeit - d. h. der Tauschwert der Ware - als G e l d - und alle Eigenschaften, die das Produkt als Darstellung dieser allgemeinen Arbeit besitzt, sich als Eigenschaften des Gelds darstellen; so der konkret gesellschaftliche Charakter der Arbeit als Charakter und als Eigenschaft des Kapitals.

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1*) bis zu einem gewissen Grade

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In der Tat: Sobald der Arbeiter in den wirklichen Arbeitsprozeß eintritt, ist er qua Arbeitsvermögen bereits dem Kapital einverleibt, gehört er nicht mehr sich selbst, sondern dem Kapital, und sind daher auch die Bedingungen, unter denen er arbeitet, vielmehr Bedingungen, unter denen das Kapital arbeitet. Bevor er aber in den Arbeitsprozeß eintritt, tritt er mit dem Kapitalisten in Kontakt als einzelner Warenbesitzer oder Verkäufer, und zwar ist diese Ware sein eignes Arbeitsvermögen. Als einzelnes verkauft er es. Gesellschaftliches wird es, sobald es bereits in den Arbeitsprozeß getreten ist. Diese Metamorphose, die mit ihm vorgeht, ist ihm selbst ein Äußerliches, woran es keinen Anteil hat, das ihm vielmehr angetan wird. Der Kapitalist kauft nicht ein, er kauft viele einzelne Arbeitsvermögen gleichzeitig, aber alle als vereinzelte, vereinzelten voneinander unabhängigen Warenbesitzern angehörige Waren. Sobald sie in den Arbeitsprozeß treten, sind sie bereits dem Kapital einverleibt, und ihre eigne Kooperation ist daher nicht ein Verhältnis, worin sie sich setzen, sondern worin sie vom Kapitalisten versetzt sind, nicht eine Beziehung, die ihnen gehört, sondern der sie jetzt angehören und die selbst als ein Verhältnis des Kapitals zu ihnen erscheint. Es ist nicht ihre gegenseitige Vereinigung, sondern eine sie beherrschende Einheit, deren Träger und Leiter eben das Kapital selbst ist.

Ihre eigne Vereinigung in der Arbeit - Kooperation - ist tatsächlich eine ihnen fremde Macht, und zwar die Macht des Kapitals gegenüber den vereinzelten Arbeitern. Soweit sie als unabhängige Personen, als Verkäufer, ein Verhältnis zum Kapitalisten haben, ist es das von vereinzelten, voneinander unabhängigen Arbeitern, die jeder im Verhältnis zum Kapitalisten, aber nicht im Verhältnis zueinander stehn. Soweit sie als werktätige Arbeitsvermögen in ein Verhältnis zueinander treten, sind sie dem Kapital einverleibt, und dies Verhältnis steht daher als Verhältnis des Kapitals, nicht als ihr eignes, ihnen gegenüber. Sie finden sich agglomeriert. Die Kooperation, die aus ihrer Agglomeration entspringt, ist ihnen gegenüber ebensosehr die Wirkung des Kapitals als diese Agglomeration selbst. Ihr Z u s a m m e n h a n g a n d i h r e E i n h e i t liegt nicht in ihnen, sondern im Kapital, oder die daraus entspringende gesellschaftliche Produktivkraft ihrer Arbeit ist Produktivkraft des Kapitals. Wie die nicht nur ersetzende, sondern vermehrende Kraft des einzelnen Arbeitsvermögens als Vermögen des Kapitals erscheint - die Surplusarbeit -, so der gesellschaftliche Charakter der Arbeit und die aus diesem Charakter entspringende Produktivkraft.

Es ist dies die erste Stufe, worauf die Subsumtion der Arbeit unter das Kapital nicht mehr als bloß formelle Subsumtion erscheint, sondern die Produktionsweise selbst verändert, so daß die kapitalistische Produktionsweise spezifische Produktionsweise ist. Formell ist die Subsumtion, soweit der einzelne

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Arbeiter, statt als unabhängiger Warenbesitzer zu arbeiten, jetzt als dem Kapitalist gehöriges ¦¦148¦ Arbeitsvermögen und daher unter dem Kommando und Aufsicht des Kapitalisten auch nicht mehr für sich, sondern für den Kapitalisten arbeitet; auch die Arbeitsmittel nicht mehr als Mittel zur Verwirklichung seiner Arbeit, seine Arbeit vielmehr als Mittel der Verwertung - d.h. Einsaugen von Arbeit - für die Arbeitsmittel erscheint. Formell ist dieser Unterschied, soweit er existieren kann, ohne daß irgendwie die Produktionsweise und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen die Produktion stattfindet, im geringsten verändert werden.

Mit der Kooperation tritt schon ein spezifischer Unterschied ein.

Die Arbeit vollzieht sich unter Bedingungen, unter denen die unabhängige Arbeit des einzelnen sich nicht vollbringen kann - und zwar erscheinen diese Bedingungen als ein ihn beherrschendes Verhältnis, als ein Band, das das Kapital um die einzelnen Arbeiten schlingt.

Mit dem Zusammenarbeiten vieler, denen ihr Zusammenhang selbst ein fremdes Verhältnis ist, deren Einheit außer ihnen liegt, tritt die Notwendigkeit des Kommandos, der Oberaufsicht selbst, als eine Produktionsbedingung auf, als eine durch die Kooperation der Arbeiter notwendig gewordne und durch sie bedingte neue Art Arbeit, labour of superintendence 1*), ganz wie bei einer Armee, selbst wenn sie bloß aus derselben Waffengattung besteht, zu ihrem Wirken als Corps die Notwendigkeit von Befehlshabern, die Notwendigkeit des Kommandos eintritt. Dies Kommando gehört dem Kapital, obgleich der einzelne Kapitalist es selbst wieder durch spezifische Arbeiter vollziehn lassen kann, die jedoch das Kapital und den Kapitalisten gegenüber der Arbeiterarmee vertreten.

(Sklaverei.) (Cairnes. [104])

Soweit besondre Arbeiten dieser Art aus Funktionen entspringen, die die kapitalistische Produktion selbst erzeugt, ist es natürlich Blödsinn, das Kapital dadurch für nötig zu beweisen, daß es diese Funktionen vollzieht. Es ist dies eine Tautologie. Es wäre, als wollte man den Negern die Sklaverei dadurch rechtfertigen, daß sie als Sklaven des Sklavenaufsehers mit der Peitsche bedürfen, der zu ihrer Produktion ebenso notwendig ist als sie selbst.

Aber er ist nur notwendig, weil und sofern sie Sklaven sind - auf der Basis der Sklaverei. Sofern dagegen Kooperation, wie z.B. im Orchester, einen Direktor erheischt - es ist etwas ganz andres, die Form, die dies unter den Bedingungen des Kapitals annimmt und die es sonst z.B. bei Assoziation annähme, als eine besondre Funktion der Arbeit neben andren, aber nicht als die Macht, die ihr eigne Einheit als ihnen fremde und die Exploitation ihrer Arbeit als von fremder Macht an ihnen verübte, vollführt.

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1*) Arbeit der Oberaufsicht

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Seite 138a aus Heft IV

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Die Kooperation kann kontinuierlich sein; sie kann auch nur vorübergehend sein, wie beim Ernten in der Agrikultur etc.

Die Hauptsache bei der einfachen Kooperation bleibt die G l e i c h z e i t i g k e i t der Aktion, eine Gleichzeitigkeit, deren Resultat nie durch das Nacheinander in der Zeit durch die vereinzelten Arbeiter in ihren Wirkungen erreicht werden kann.

Das Wichtigste bleibt: Diese erste Transposition des gesellschaftlichen Charakters der Arbeit als gesellschaftlicher Charakter des Kapitals, der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit als Produktivkraft des Kapitals; endlich die erste Verwandlung der formellen Subsumtion unter das Kapital in reale Änderung der Produktionsweise selbst.

¦¦138a¦ Als Mittel zur Vermehrung der Produktivität der Arbeit unterscheidet D. de Tracy:

1. Z u s a m m e n w i r k e n d e r K r ä f t e. (Einfaches Zusammenwirken.) "Kommt es darauf an, sich zu verteidigen? Zehn Mann werden leicht einem Feinde widerstehen, der sie völlig vernichten würde, griffe er einen nach dem anderen an. Muß eine Last bewegt werden? Eine Last, deren Gewicht den Bemühungen einer einzelnen Person unüberwindlichen Widerstand entgegengesetzt hatte, gibt sofort den Anstrengungen mehrerer nach, die gemeinsam handeln. H a n d e l t e s s i c h a m e i n e k o m p l iz i e r t e A r b e i t? Dann müssen verschiedene Dinge gleichzeitig getan werden. Der eine macht das eine, während der andere etwas anderes macht, und alle tragen zu einer Wirkung bei, die ein einzelner Mensch nicht hätte erzeugen können. Der eine rudert, während der andere steuert und ein dritter das Netz auswirft oder den Fisch harpuniert, und der Fischfang hat einen Erfolg, der ohne diese Kooperation unmöglich wäre." (l.c., p.

78.)

Hier, bei dieser letztren Kooperation, findet schon Teilung der Arbeit statt, weil plusieurs choses doivent être faites simultanément 1*), aber dies ist nicht die Teilung der Arbeit im eigentlichen Sinne. Die 3 können abwechselnd rudern, steuern, fischen, obgleich im Akt des Zusammenwirkens jeder nur das eine tut. Die eigentliche Teilung der Arbeit dagegen besteht darin, daß,

"wenn mehrere Menschen auf Gegenseitigkeit, die einen für die anderen, arbeiten, kann sich jeder a u s s c h l i e ß l i c h der Beschäftigung zuwenden, für die er die größten Vorzüge besitzt usw.". (p. 79, l.c.)

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1*) mehrere Dingen gleichzeitig getan werden müssen

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¦¦149¦ b) Teilung der Arbeit [106]

Die Teilung der Arbeit ist eine besondre, spezifizierte, weiterentwickelte Form der Kooperation, ein mächtiges Mittel, um die Produktivkraft der Arbeit zu steigern, in kürzrer Arbeitszeit dasselbe Werk zu verrichten, also die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens nötige Arbeitszeit zu verkürzen und die Surplusarbeitszeit zu verlängern.

In der einfachen Kooperation ist das Zusammenwirken vieler, die d i e s e l b e Arbeit verrichten. In der Teilung der Arbeit ist die Kooperation vieler Arbeiter unter dem Kommando des Kapitals, die die u n t e r s c h i e d n e n Teile d e r s e l b e n W a r e n produzieren, wovon jeder besondre Teil eine besondre Arbeit erheischt, eine besondre Operation, und jeder Arbeiter oder ein bestimmtes Multiplum Arbeiter nur eine besondre Operation verrichtet, der andre eine andre usf.; die Totalität dieser Operationen aber e i n e W a r e, eine bestimmte besondre Ware, produziert; in der Ware also die Totalität dieser besondren Arbeiten sich darstellt.

Wir sagen W a r e in doppelter Hinsicht. Erstens kann eine durch Teilung der Arbeit produzierte Ware selbst wieder Halbfabrikat, Rohstoff, Arbeitsmaterial für eine andre Produktionssphäre sein. Ein solches Produkt braucht also keineswegs ein Gebrauchswert zu sein, der seine letzte Form, worin er schließlich in die Konsumtion eingeht, erhalten hat.

Sind verschiedne Produktionsprozesse zur Herstellung eines Gebrauchswertes erheischt, z.B. von gedrucktem Kattun - Spinnen, Weben, Drucken -, so ist der gedruckte Kattun das Resultat dieser verschiednen Produktionsprozesse und der Totalität der besondren Arbeitsweisen Spinnen, Weben, Drucken. Es findet deswegen noch keine Teilung der Arbeit in dem jetzt betrachteten Sinn statt.

Ist das Gespinst W a r e, das G e w e b e W a r e und der gedruckte Kattun besondre Ware neben diesen Waren - diesen Gebrauchswerten, die das Produkt von Prozessen sind, die dem Drucken des Kattuns vorhergehn müssen, so findet keine Teilung der Arbeit in dem jetzt betrachteten Sinn statt, obgleich gesellschaftliche Teilung der Arbeit stattfindet, denn das Gespinst ist das Produkt von Spinnern, das Gewebe das Produkt von Webern und der Kattun das Produkt von Druckern. Die zur Hervorbringung des gedruckten Kattuns notwendige Arbeit ist geteilt in Spinnerei, Weberei, Druckerei, und jeder dieser Zweige bildet die Beschäftigung einer besondren Abteilung von Arbeitern, von denen jeder nur diese besondre Operation des Spinnens oder Webens oder Druckens verrichtet. Hier ist also erstens eine Totalität besondrer Arbeiten nötig, um den gedruckten Kattun zu produzieren;

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und zweitens sind verschiedne Arbeiter unter jede dieser besondren Arbeitsoperationen subsumiert. Aber es kann nicht gesagt werden, daß sie zur Produktion d e r s e l b e n W a r e konkurrieren. Sie produzieren vielmehr voneinander unabhängige Waren.

Das Gespinst ist so gut Ware nach der Voraussetzung wie der gedruckte Kattun. Das Dasein eines Gebrauchswerts als Ware hängt nicht von der Natur dieses Gebrauchswertes ab, also auch nicht davon, wie nah oder fern er der Gestalt steht, worin er schließlich in die Konsumtion, sei es als Arbeitsmittel, sei es als Lebensmittel, eingeht. Es hängt nur davon ab, daß ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit in diesem Produkt dargestellt ist und daß es das Material zur Befriedigung gewisser Bedürfnisse ist, seien dies nun Bedürfnisse eines weiteren Produktionsprozesses oder des Konsumtionsprozesses. Träte dagegen der gedruckte Kattun erst als W a r e auf den Markt, sobald er die Prozesse des Spinnens, Webens und Druckens durchlaufen hätte, so wäre er durch T e i l u n g der Arbeit produziert.

Wir haben gesehn [107], daß das Produkt überhaupt nur Ware wird und Warenaustausch als Bedingung der Produktion überhaupt nur stattfindet, wenn eine gesellschaftliche Teilung der Arbeit ¦¦150¦ oder eine Teilung der gesellschaftlichen Arbeit stattfindet. In den besondren Waren stecken besondre Arbeitsweisen, und der Produzent oder Besitzer der einzelnen Ware bemächtigt sich nur seines aliquoten 1*) Teils der gesellschaftlichen Produktion, d.h. der Produkte aller andren Arbeitszweige durch den Austausch, viz. 2*) Verkauf seines Produkts, durch die Verwandlung seiner Ware in Geld. Daß er überhaupt Ware produziert, schließt ein, daß seine Arbeit einseitig ist und nicht u n m i t t e l b a r seine Subsistenzmittel produziert, diese vielmehr nur durch den Austausch seiner Arbeit gegen die Produkte andrer Arbeitszweige.

Diese gesellschaftliche Teilung der Arbeit, die in dem Dasein des Produkts als Ware und des Warenaustauschs vorausgesetzt ist, ist wesentlich verschieden von der Teilung der Arbeit, die wir hier betrachten. Die letztre setzt die erstre als ihren Ausgangspunkt und ihre Grundlage voraus. In der erstren findet Teilung der Arbeit statt, sofern jede Ware die andre, also jeder Warenbesitzer oder Produzent dem andren gegenüber einen besondren Arbeitszweig darstellt und die Totalität dieser besondren Arbeitszweige, ihr Dasein als das Ganze der gesellschaftlichen Arbeit ist vermittelt durch den W a r e n a u s t a u s c h oder weiter bestimmt die Z i r k u l a t i o n d e r W a r e n, die die Geldzirkulation, wie wir gesehn, [108] einschließt. Es kann bedeutende Teilung der Arbeit in diesem Sinn stattfinden, ohne daß die Teilung der Arbeit im letztren Sinn existiere. Auf

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1*) entsprechenden - 2*) nämlich

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der Grundlage der Warenproduktion kann die letztre dagegen nicht ohne die erstre stattfinden, obgleich sie stattfinden kann, ohne daß die Produkte überhaupt als Waren produziert werden, ohne daß die Produktion überhaupt auf Grundlage des Warenaustauschs stattfindet. Die erste Teilung der Arbeit zeigt sich darin, daß das Produkt eines besondren Arbeitszweigs als besondre Ware den Produkten aller andren Arbeitszweige als von ihr verschiednen selbständigen Waren gegenübertritt. Die zweite Teilung der Arbeit findet dagegen statt in der Produktion eines besondren Gebrauchswerts, bevor er als besondre, selbständige Ware auf den Markt, in Zirkulation, tritt. Die Ergänzung der verschiednen Arbeiten findet im ersten Fall durch den Warenaustausch statt. Im zweiten ist direktes, nicht durch Warenaustausch vermitteltes Zusammenwirken der besondren Arbeiten zur Herstellung desselben Gebrauchswerts unter dem Kommando des Kapitals. Durch die erste Teilung der Arbeit treten sich die Produzenten als selbständige Warenbesitzer gegenüber und als Repräsentanten besonderer Arbeitszweige. Durch die zweite erscheinen sie vielmehr als unselbständig, indem sie nur durch ihre Kooperation eine ganze Ware produzieren, überhaupt Ware produzieren, und nicht eine besondre Arbeit, sondern vielmehr jeder nur die einzelnen, in einer besondren Arbeit kombinierten, zusammenlaufenden Operationen darstellt und der Warenbesitzer, der Produzent der ganzen Waren, ihnen, den unselbständigen Arbeitern, als Kapitalist gegenübersteht.

A. Smith verwechselt beständig die Teilung der Arbeit in diesen sehr verschiednen, sich zwar ergänzenden, aber auch in gewisser Rücksicht gegenüberstehenden Bedeutungen. Neure Engländer [109], um die Konfusion zu vermeiden, nennen die erste Art Division of Labour, Teilung der Arbeit, die zweite Subdivision of Labour, Unterteilung der Arbeit, was jedoch den begrifflichen Unterschied nicht darstellt.

Wie Stecknadel und Twist zwei besondre Waren, stellt jede derselben besondren Arbeitszweig dar, und ihre Produzenten stehn sich als Warenbesitzer gegenüber. Sie repräsentieren Teilung der gesellschaftlichen Arbeit, wovon jeder Teil dem andren als besondre Produktionssphäre gegenübersteht. Dagegen die zur Produktion der Stecknadel erheischten verschiednen Operationen - gesetzt nämlich, daß die besondren Teile derselben nicht als besondre Waren auftreten -, wenn sie ebensoviele Arbeitsweisen darstellen, worunter besondre Arbeiter subsumiert, ist Teilung der Arbeit im zweiten Sinn. Es ist die Besonderung der Operationen innerhalb der zu einer besondren W a r e gehörigen Produktionssphäre und die Verteilung jeder dieser Operationen unter besondre Arbeiter, deren Kooperation das ganze Produkt schafft, die W a r e, deren Repräsentant aber nicht der Arbeiter, sondern der Kapitalist.

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¦¦151¦ Auch diese Form der Teilung der Arbeit, die wir hier betrachten, erschöpft keineswegs die Teilung der Arbeit. Letztre ist in gewisser Beziehung die Kategorie aller Kategorien der politischen Ökonomie. Wir haben sie hier aber nur zu betrachten als eine besondre Produktivkraft des Kapitals.

Es ist klar, 1. daß diese Teilung der Arbeit gesellschaftliche Teilung der Arbeit voraussetzt. Erst aus der im Warenaustausch entwickelten Besondrung der gesellschaftlichen Arbeit scheiden sich die Arbeitszweige so weit ab, daß jeder besondre Zweig zu der Spezialarbeit zurückgeführt wird, worin nun die Teilung innerhalb dieser Spezialarbeit, ihre Analyse, stattfinden kann. 2.

ist ebenso klar, daß die zweite Teilung der Arbeit umgekehrt die erste ausdehnen muß - rückschlagend. E r s t e n s, soweit sie mit allen andren Produktivkräften gemein hat, die für einen bestimmten Gebrauchswert erheischte Arbeit zu verkürzen, also freizusetzen Arbeit für eine neue Branche der gesellschaftlichen Arbeit. Zweitens, und dies ist ihr spezifisch, soweit sie in ihrer Analyse eine Spezialität so spalten kann, daß die verschiednen B e s t a n d t e i l e d e s s e l b e n G e b r a u c h sw e r t s nun als verschiedne voneinander unabhängige Waren produziert werden, oder auch, daß die v e r s c h i e d n e n A r t e n d e s s e l b e n G e b r a u c h s w e r t s, die früher alle derselben Produktionssphäre anheimfielen, nun durch die Analyse der einzelnen derselben verschiednen Produktionssphären anheimfallen.

Das eine ist Teilung der gesellschaftlichen Arbeit in verschiedne Arbeitszweige; das andre Teilung der Arbeit in der Manufaktur einer Ware, also Teilung der Arbeit nicht in der Gesellschaft, sondern gesellschaftliche Teilung der Arbeit innerhalb eines und desselben Ateliers. Der Teilung der Arbeit im letztren Sinn entspricht die M a n u f a k t u r als besondre W e i s e d e r P r o d u k t i o n.

A. Smith unterscheidet nicht die Teilung der Arbeit in beiden senses 1*). Die letztere Teilung der Arbeit erscheint bei ihm daher auch nicht als etwa? der kapitalistischen Produktion Spezifisches.

Das Kapitel über die Teilung der Arbeit, womit er sein Werk eröffnet (book I, ch. I) ("De la Division du travail") beginnt damit:

"Man verschafft sich viel leichter eine Vorstellung von den Wirkungen der T e i l u n g d e r A r b e i t auf die allgemeine Industrie der Gesellschaft, wenn man untersucht, wie diese in einigen besonderen Manufakturen in Erscheinung treten." [p. 11.] [110]

Die Teilung der Arbeit innerhalb des A t e l i e r s (worunter hier eigentlich Werkstatt, factory 2*), Mine, Acker verstanden wird, gesetzt nur, daß die in der

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1*) Bedeutungen - *) Fabrik

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Produktion einer bestimmten W a r e beschäftigten Individuen kooperieren unter dem Kommando des Kapitals), die kapitalistische Teilung der Arbeit gilt ihm nur und wird von ihm nur besonders besprochen als leichter faßliches, mehr greifbares und anschauliches Beispiel von den Wirkungen der Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft überhaupt und auf die "industrie générale de la société" 1*).

Daß dies der Fall:

"Man nimmt gemeinhin an, daß die T e i l u n g in einigen von den Manufakturen, wo Gegenstände von geringem Wert hergestellt werden, weitestmöglich betrieben wird. Es besteht kein Zweifel daran, daß sie tatsächlich dort weiter gediehen ist als in den bedeutenderen Fabriken, aber es ist so, daß in den erstgenannten Manufakturen, welche kleine und nur von einer geringen Anzahl Menschen verlangte Gegenstände herstellen, die Gesamtzahl der dort angestellten Arbeiter notwendigerweise niedrig ist u n d d a ß h ä u f i g a l l j e n e, d i e m i t d e n e i nz e l n e n u n t e r s c h i e d l i c h e n A r b e i t sg ä n g e n b e f a ß t s i n d, i n d e r s e l b e n W e r k s t a t t v e r e i n t s e i n k ö n n e n und sich alle zugleich unter den Augen der Aufsichtsperson befinden. Im Gegensatz dazu b e s c h ä f t i g t in jenen großen Manufakturen, welche die Konsumtionsobjekte für die Masse der Bevölkerung liefern, j e d e r A r b e i t s g a n g e i n e s o g r o ß e A n z a h l A r b e i t e r, d a ß e s u n m ö gl i c h i s t, s i e a l l e ¦¦152¦ i n d e r s e l b e n W e r k s t a t t u n t e r z u b r i n g e n. Selten wird man auf einen Blick etwas anderes zu sehen bekommen als jene, die mit einem einzigen Arbeitsgang beschäftigt sind. Und dennoch ist in diesen Manufakturen in Wirklichkeit die Arbeit in eine weit größere Anzahl von Arbeitsgängen geteilt als in den Manufakturen der erstgenannten Art, wobei die Teilung hier weniger spürbar ist und daher weniger untersucht wurde." [p. 11/12.]

Diese Stelle beweist erstens, auf welcher kleinen Stufenleiter industrielle Unternehmungen noch zur Zeit A. Smith ausgeführt wurden.

Zweitens, die Teilung der Arbeit in einem Atelier und die Teilung eines Arbeitszweiges innerhalb der Gesellschaft in verschiedne voneinander unabhängige Branchen sind ihm nur s u b j e k t i v, nicht o b j e k t i v verschieden. Bei der einen sieht man die Teilung auf einen Blick, bei der andren nicht. An der Sache ist damit nichts geändert, sondern nur an der Art und Weise, wie der Beobachter sie sieht. Z. B. betrachtet man die ganze Industrie von Eisenwaren von der Produktion des Roheisens durch alle die verschiednen Arten, worin sie sich spaltet und wovon jede einen unabhängigen Produktionszweig bildet, eine s e l b s t ä nd i g e Ware bildet, deren Zusammenhang mit ihren Vorstufen oder Nachstufen durch den Warenaustausch vermittelt wird, so zählt diese gesellschaftliche Teilung dieser Industriebranche vielleicht mehr Teile als die uns im innern einer Nadelfabrik entgegentreten.

A. Smith begreift die Teilung der Arbeit also nicht als besondre, spezifisch

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1*) "allgemeine Industrie der Gesellschaft"

<263>

verschiedne, für die k a p i t a l i s t i s c h e Produktionsweise charakteristische Form.

Die Teilung der Arbeit, wie wir sie hier betrachten, unterstellt erstens, daß die gesellschaftliche Teilung der Arbeit schon eine bedeutende Höhe der Entwicklung erlangt hat, daß die verschiednen Produktionssphären voneinander getrennt und innerhalb ihrer selbst wieder in selbständige Unterarten geteilt sind; wie sich das Kapital überhaupt nur entwickeln kann auf Grundlage einer schon relativ ausgebildeten Warenzirkulation, die identisch ist mit einer relativ ausgebildeten Entwicklung der Teilung (Verselbständigung) der Geschäftszweige innerhalb des Ganzen der Gesellschaft. Dies vorausgesetzt, also daß z. B. die Produktion des Baumwollgarns als unabhängiger, selbständiger Geschäftszweig existiert (also z.B. nicht mehr als ländliche Nebenarbeit), so ist die zweite Voraussetzung für die Teilung der Arbeit, die ihr selbst vorhergeht und vor ihr existiert, daß viele Arbeiter in diesem Zweig unter dem Kommando des Kapitals in ein Atelier vereinigt sind. Diese Vereinigung, die Agglomeration der Arbeiter unter das Kommando des Kapitals, die die Bedingung der k a p it a l i s t i s c h e n Kooperation ist, macht sich aus zwei Gründen. Erstens hängt der Mehrwert nicht nur von seiner Rate ab, sondern seine absolute Masse, Größe, hängt zugleich ab von der Zahl der Arbeiter, die gleichzeitig von demselben Kapital exploitiert werden. Es wirkt als Kapital im Verhältnis zur Arbeiterzahl, die es gleichzeitig beschäftigt. Die Unabhängigkeit der Arbeiter in ihrer Produktion ist damit vorbei. Sie arbeiten unter der Aufsicht und dem Kommando des Kapitals. Soweit sie zusammenwirken und zusammenhängen, existiert ihr Zusammenhang im Kapital, oder dieser Zusammenhang ist ihnen gegenüber selbst nur äußerlich, eine Daseinsweise des Kapitals. Ihre Arbeit wird Z w a n g s a r b e i t, weil sie, sobald sie in den Arbeitsprozeß eintreten, nicht ihnen, sondern bereits dem Kapital gehört, ihm bereits einverleibt ist. Die Arbeiter werden der D i s z ip l i n des Kapitals unterworfen und in ganz veränderte Lebensverhältnisse gestellt. Die ersten Manufakturen in Holland und in allen Ländern, wo sie sich selbständig entwickelt und nicht fertig von außen importiert wurden, waren wenig mehr als Konglomeration von Arbeitern, die dieselbe Ware produzierten, und Konzentration von Arbeitsmitteln in demselben Atelier, unter dem Kommando desselben Kapitals. Entwickelte Teilung der Arbeit findet in ihnen nicht statt, entwickelt sich vielmehr erst in ihnen als ihrer natürlichen Grundlage. In den mittelaltrigen Zünften wurde der Meister ¦¦153¦ verhindert, Kapitalist zu werden, dadurch, daß die Zunftgesetze die Anzahl der Arbeiter, die er gleichzeitig beschäftigen durfte, auf ein sehr geringes Maximum beschränkten.

Zweitens, die ökonomischen Vorteile, die aus der gemeinsamen Benutzung

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der Gebäulichkeit, Feuerung etc. entsprangen und so sehr bald auch - von aller Teilung der Arbeit abgesehn - diesen Manufakturen produktiv einen Vorzug über den patriarchalischen oder zunftmäßigen Betrieb gaben, gehören nicht hierher, da wir hier nur zu betrachten haben, nicht die Ö k o n o m i e in den A r b e i t s b e d i n g u n g e n, sondern die produktivre Anwendung des Kapital variabel; wie weit diese Mittel d i r e k t die in einer bestimmten Produktionssphäre angewandte Arbeit produktiver machen.

Selbst wo ein bestimmter Geschäftszweig - sieh z.B. Blanqui 1*) sehr geteilt, aber patriarchalisch, so daß jeder Teil als besondre Ware, unabhängig von den andren oder nur durch den Warenaustausch vermittelt, stattfindet, ist die Vereinigung in einem Atelier keineswegs nur formell. In diesen Umständen findet die Arbeit fast immer als häuslich-ländliche Nebenarbeit statt, fehlt also die absolute Subsumtion des Arbeiters unter eine ganz einseitige und einfache Operation. Sie ist nicht seine ausschließliche Arbeit. Dann aber fehlt die Hauptsache. Diese Arbeiter arbeiten mit ihren eignen Arbeitsmitteln. Die Produktionsweise selbst ist in der Tat nicht kapitalistisch, sondern der Kapitalist tritt nur als M i t t e l s m a n n, als K a u f m a n n zwischen diese selbständigen Arbeiter und den definitiven Käufer ihrer Waren. Diese Form, worin das Kapital sich noch nicht der Produktion selbst bemächtigt hat und die auf einem großen Teil des Kontinents noch herrscht, bildet stets den Übergang von ländlichen Nebenindustrien in die kapitalistische Produktionsweise selbst. Der Kapitalist erscheint hier noch dem Arbeiter, der selbst als Warenbesitzer, Produzent und Verkäufer erscheint, als K ä u f e r d e r W a r e n, nicht d e r A r b e i t gegenüber. Es fehlt also noch die Grundlage der kapitalistischen Produktion.

Wo jene Teilung der Arbeit in der Form unabhängiger Produktionszweige existiert, wie in dem Beispiel von Blanqui finden eine Masse zeitraubender unproduktiver Zwischenprozesse statt, bedingt dadurch, daß die verschiednen Stufen der Ware als selbständige Waren existieren und ihr Zusammenhang in der Gesamtproduktion durch den Warenaustausch, Kauf und Verkauf erst vermittelt ist.

Das Füreinanderarbeiten in den verschiednen Branchen ist allerlei Zufälligkeiten, Unregelmäßigkeiten usf. unterworfen, indem erst der Zwang im Atelier die Gleichzeitigkeit, Gleichmäßigkeit und Proportionalität in den Mechanismus dieser verschiednen Operationen hineinbringt, sie überhaupt erst zu einem gleichförmig wirkenden Mechanismus verbindet.

Wenn die Teilung der Arbeit, soweit sie erst auf Grundlage d.

vorhandnen Ateliers zur fernren Analyse der Operationen und Subsumtion bestimmter

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1*) Siehe vorl. Band, S. 280

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Arbeitermultiples unter dieselben fortgeht, d i e T e i l u n g w e i t e r f ü h r t, ist sie, soweit die disjecta membra poetae [111] vorher selbständig, als ebensoviele unabhängige Waren und daher als Produkte ebensoviel unabhängiger Warenbesitzer nebeneinander existierten, auch umgekehrt K o m b i n a t i o n derselben in einem Mechanismus, eine Seite, die Adam ganz übersieht.

Wir werden später noch weiter darauf eingehn, jvarum die Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft, eine Teilung, die durch den Warenaustausch zum Ganzen der Produktion sich ergänzt und auf die einzelnen Vertreter derselben nur durch die Konkurrenz, Gesetz der Nachfrage und Zufuhr wirkt, sich gleichmäßig weiterentwickelt, Hand in Hand geht mit der Teilung der Arbeit im Innern des Ateliers, der die kapitalistische Produktion charakterisierenden Teilung der Arbeit, worin die Unabhängigkeit der Arbeiter vollständig vernichtet und sie Teile eines unter dem Kommando des Kapitals stehenden gesellschaftlichen Mechanismus werden.

¦¦154¦ Soviel ist klar, A. Smith hat die T e i l u n g d e r A r b e i t nicht als ein der kapitalistischen Produktionsweise Eigentümliches begriffen, wodurch, nebst der Maschinerie und einfachen Kooperation, die Arbeit nicht nur formell, sondern in ihrer Wirklichkeit durch die Subsumtion unter das Kapital verändert wird. Er faßt sie in derselben Weise auf wie Petty und nach Petty andrer seiner Vorgänger [109]. (Sieh die o s t i n d i s c h e S c h r i f t. 1*) [112])

Smith, wie seine Vorgänger fassen in der Tat die Teilung der Arbeit noch vom a n t i k e n Standpunkt, insofern sie sie mit der Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft zusammenwerfen.

Sie unterscheiden sich von der Auffassung der Antiken nur in der Betrachtung des Resultats und des Zwecks der Teilung der Arbeit.

Sie fassen sie von vornherein als Produktivkraft des Kapitals, soweit sie das betonen und fast ausschließlich betrachten, daß durch sie die W a r e n v e r w o h l f e i l e r t werden, weniger notwendige Arbeitszeit erheischt wird, um eine bestimmte Ware zu produzieren, oder eine größre Quantität von Waren in derselben notwendigen Arbeitszeit produziert werden kann, der T a u s c h w e r t der einzelnen Waren also verringert wird.

Auf diese Seite des T a u s c h w e r t s - und darin besteht ihr m o d e r n e r Standpunkt - legen sie alles Gewicht. Es ist dies natürlich das Entscheidende, wo die Teilung der Arbeit als Produktivkraft des Kapitals aufgefaßt wird, denn das ist sie nur, soweit sie die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens erheischten Lebensmittel verwohlfeilert, weniger Arbeitszeit zu ihrer Reproduktion erheischt. Die Alten, soweit sie überhaupt die Teilung der Arbeit zum Gegenstand des Begreifens und Nachdenkens gemacht, fassen dagegen ausschließlich den G e b r a u c h sw e r t

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1*) Siehe vorl. Band, S. 281

<266>

ins Auge. Die Produkte der einzelnen Produktionszweige erhalten b e s s e r e Q u a l i t ä t infolge der Teilung der Arbeit, während bei den Modernen der q u a n t i t a t i v e Gesichtspunkt herrscht. Die Alten betrachten also die Teilung der Arbeit nicht mit Bezug auf die W a r e, sondern mit Bezug auf das P r o d u k t als solches. Ihr Einfluß auf die W a r e ist das, was den zum Kapitalisten gewordnen Warenbesitzer interessiert; ihr Einfluß auf das P r o d u k t als solches bezieht sich nur auf sie, soweit es sich um die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse überhaupt, den Gebrauchswert als solchen, handelt. Die Anschauung der Griechen hat immer als ihren historischen Hintergrund Ä g y p t e n, das ihnen ganz so als industrielles Musterland galt, wie früher Holland, später England den Modernen. Die Teilung der Arbeit findet bei ihnen, wie wir unten weiter sehn werden, also mit Bezug auf die erbliche Teilung der Arbeit und das aus ihr hervorgehende Kastenwesen statt, wie es in Ägypten existierte.

A. Smith wirft auch weiter die beiden Formen der Teilung der Arbeit durcheinander. So heißt es weiter in demselben b. I, ch. I.:

"In jedem Gewerbe schafft die Teilung der Arbeit, wie weit sie auch fortgeschritten sein mag, Raum für einen proportionalen Zuwachs in den produktiven Möglichkeiten der Arbeit. E s s c h e i n t, d a ß d i e s e r V o r z u g d i e T r e nn u n g d e r v e r s c h i e d e n e n B e s c h ä f t ig u n g e n u n d H a n d w e r k e h e r v o r g eb r a c h t h a t. Außerdem ist im allgemeinen diese Trennung in den Ländern weiter gediehen, die sich eines höheren Grades der Veredelung und des Gewerbefleißes erfreuen; und was in einer noch ein wenig unvollkommenen Gesellschaft die Arbeit eines einzelnen Menschen ist, wird in einer fortgeschritteneren Gesellschaft zur Verrichtung von mehreren." [p. 15.]

A. Smith hebt ausdrücklich den q u a n t i t a t i v e n Gesichtspunkt, d.h. die Abkürzung der zur Produktion einer Ware nötigen Arbeitszeit, als den ausschließlichen hervor, in der Stelle, worin er die Vorteile der Teilung der Arbeit aufzählt.

"D i e s e s t a r k e E r h ö h u n g d e s A r b e i t sq u a n t u m s, d a s d i e g l e i c h e Z a h l v o n H ä n d e n infolge der Teilung der Arbeit z u l e i s t e n i m s t a n d e i s t, entspringt 3 verschiedenen Umständen." (B. I, ch. I [, p. 18].)

Und zwar bestehn diese Vorteile nach ihm 1. aus der V i rt u o s i t ä t, die der Arbeiter in seiner einseitigen Branche ¦¦155¦ erwirbt.

"Erstens erhöht die wachsende Geschicklichkeit des Arbeiters zwangsläufig d i e A r b e i t s m e n g e, die er liefern kann, und indem die Teilung der Arbeit d i e A u f g a b e j e d e s M e n s c h e n a u f i r g e n d e i n e s e h r e i n f a c h e O p e r a t i o n r e d u z i e r t und d i e s e z u r e i n z i g e n s e i n e s L e b e n s w e r d e n l ä ß t, führt sie ihn notwendigerweise dazu, sich eine sehr hohe Geschicklichkeit anzueignen." [p. 19.]

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(Also rapidité des opérations 1*).)

Z w e i t e n s: E r s p a r u n g d e r Z e i t, die beim Übergang von einer Arbeit zur andren verlorengeht. Es ist dabei "change de place" 2*) und "des outils différents" 3*) erfordert.

"Wenn die beiden Gewerbe i n d e r g l e i c h e n W e r k s t a t t untergebracht werden können, ist der Zeitverlust zweifellos viel geringer. Dessen ungeachtet bleibt er aber beachtlich. Für gewöhnlich trödelt der Mensch ein wenig, wenn er eine Verrichtung beendet, um Hand an eine andere zu legen." [p.

20/21.]

Schließlich erwähnt A. Smith,

"daß es die Teilung der Arbeit ist, die ursprünglich zur Erfindung aller dieser Maschinen zur Verkürzung und Erleichterung der Arbeit geführt hat", [p. 21/22.]

(Nämlich durch die Arbeiter selbst, deren ganze attention auf ein einfaches objet 4*) ausschließlich gerichtet ist.) Und der Einfluß, den die savants ou théoriciens 5*) auf die Erfindung der Maschinerie ausüben, ist selbst der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit verdankt, wodurch

"die philosophischen oder theoretischen Erkenntnisse wie jede andere Tätigkeit zur hauptsächlichen oder einzigen Beschäftigung einer besonderen Klasse von Bürgern werden". [p. 24.]

A. Smith bemerkt, daß, wenn einerseits die Teilung der Arbeit das Produkt, Resultat der natürlichen Verschiedenheit der menschlichen Anlagen, letztere in noch viel höhrem Grade das Resultat der Entwicklung der Teilung der Arbeit sind. Hier folgt er seinem Lehrer Ferguson.

"In Wirklichkeit ist der Unterschied der natürlichen Begabung zwischen den Individuen weitaus geringer als wir glauben, und jene so unterschiedlichen Anlagen, welche die Menschen verschiedener Berufe anscheinend unterscheiden, wenn sie die Reife des Alters erreicht haben, sind k e i n e s w e g s s o s e h r d i e U r s a c h e a l s v i e l m e h r d i e W i rk u n g der Teilung der Arbeit ... Hätte ein jeder dieselbe Aufgabe zu erfüllen" (ohne die Teilung und den Austausch, den er zum G r u n d der Teilung der Arbeit macht) "und dieselbe Arbeit zu verrichten, wäre es nicht zu diesem großen Unterschied der Beschäftigungen gekommen, welche allein eine große Verschiedenheit der Talente hervorbringen kann." [p. 33/34.] "Ursprünglich unterscheiden sich Philosoph und Lastträger in Talent und Intelligenz nicht halb so sehr voneinander wie ein Schäferhund von einem Windhund." [p. 35.]

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1*) Geschwindigkeit der Arbeitsvorgänge - 2*) "Platzveränderung" - 3*) "unterschiedliches Werkzeug" - 4*) Objekt - 5*) Wissenschaftler oder Theoretiker

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Smith erklärt die Teilung der Arbeit überhaupt aus der

"Veranlagung der Menschen, Handel zu treiben und auszutauschen", ohne welche "jeder gezwungen wäre, sich selbst alles Notwendige zur Befriedigung seiner Bedürfnisse und Bequemlichkeiten zu beschaffen". (B. I, eh. II[, p. 34].)

Er unterstellt also die échange 1*), um die Teilung der Arbeit zu erklären und unterstellt die Teilung der Arbeit, in order that there be something to exchange 2*).

N a t u r w ü c h s i g e T e i l u n g d e r A r b e i t g e h t d e n é c h a n g e s zuvor, und diese échanges der Produkte als Waren entwickelt sich erst z w i s c h e n v e r s c h i e d n e n G e m e i n w e s e n, n i c h t i nn e r h a l b d e s s e l b e n G e m e i n w e s e n s. (Beruht zum Teil nicht nur auf den naturwüchsigen Unterschieden der Menschen selbst, sondern natürlichen, den natürlichen Elementen der Produktion, die diese verschiednen Gemeinwesen vorfinden.)

Die Entwicklung des Produkts zur Ware und der Warenaustausch wirkt allerdings rückschlagend auf die Teilung der Arbeit zurück, so daß échanges und division in Verhältnis der Wechselwirkung treten.

¦¦156¦ Smith' Hauptverdienst bei der Teilung der Arbeit ist, daß er sie an die Spitze stellt und betont, und zwar direkt als Produktivkraft der Arbeit (i. e. des Kapitals). Bei ihrer Auffassung ist er abhängig von der damaligen Entwicklungsstufe der M a n uf a k t u r, die noch weit von der modernen Fabrik verschieden.

Daher auch das relative Übergewicht, was der Teilung der Arbeit über die Maschinerie eingeräumt wird, die nur noch als ihr Anhängsel erscheint.

In dem ganzen Abschnitt über die Teilung der Arbeit folgt A.

Smith wesentlich, oft bis zur Kopie, seinem Lehrer Adam Ferguson ("Essai sur l'histoire de la société civile", traduction par M.

Bergier, Paris 1783). Im barbarischen Zustand liebt der Mensch die Faulheit:

"entweder ist er in seiner Betriebsamkeit durch die Vielfalt seiner Bedürfnisse entmutigt, oder seine zu sehr geteilte Aufmerksamkeit genügt nicht, um Geschicklichkeit in auch nur einer Art Arbeit zu erlangen." (t. II, p. 128.)

Unter den verschiednen Umständen, die die Menschen allmählich "sans dessein prémédité de leur part" dahin führen, "à subdiviser leurs professions", führt F[erguson] ebenfalls an "l'espérance d'échanger une chose pour une autre" 3*), nur nicht so einseitig wie Smith als den einzigen Grund. Ferner:

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1*) den Austausch - 2*) damit es etwas zum Austauschen geben kann - 3*) "ihrerseits ohne vorgefaßten Plan" dahin führen, "ihre Berufe zu unterteilen", führt F[erguson] ebenfalls an "die Hoffnung, eine Sache auszutauschen gegen eine andere"

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"Der Künstler erlebt, daß, je mehr er seine Aufmerksamkeit einengen und sie auf einen Teil eines Werkes begrenzen kann, seine Arbeit um so vollkommener ist und er u m s o m e h r d i e M e n g e s e i n e r P r o d u k t e s t e i g e r n kann.

Jeder Manufakturunternehmer überzeugt sich, daß seine Kosten in dem Maße sinken und der Gewinn in dem Maße wächst, wie er die Aufgaben seiner Arbeiter unterteilt und e i n e g r ö ß e r e A n z a h l H ä n d e f ü r j e d e s E i n z e l t e i l d e s P r o d u k t s b e s c h ä f t i g t ... der Fortschritt im Handel ist nichts als eine fortgesetzte Unterteilung der mechanischen Berufe." ([p.] 129.)

A. Smith läßt die Maschine ursprünglich durch die Arbeiter erfinden, die infolge der Teilung der Arbeit,

"wenn die Aufmerksamkeit des Menschen ganz auf ein Objekt gerichtet ist", mit einem einzigen Gegenstand beschäftigt, [Maschinen] auffinden; "alle diese Maschinen, die dazu geeignet sind, die Arbeit zu verkürzen und zu erleichtern". (B. I, ch. 1[, p. 22].)

A. Ferguson sagt:

"die Methoden, die Mittel, die Verfahren ... die der aufmerksame Handwerker in eigener Sache erfunden hat, um seine eigne Arbeit zu verringern oder zu erleichtern." (p. 133.)

A. Smith sagt,

"mit der Entwicklung der Gesellschaft wird die Beschäftigung mit philosophischen oder theoretischen Erkenntnissen, wie jede andere Tätigkeit, hauptsächliche oder einzige Beschäftigung einer besonderen Klasse von Bürgern". (B. I, ch. I[, p. 23/24].)

A. Ferguson: "Diese Methode, die so große Vorteile für die Industrie bringt, läßt sich mit ebensolchem Erfolg auf Dinge weit höherer Bedeutung anwenden, auf die verschiedenen Bereiche von Polizei und Krieg ... i n e i n e r P e r i o d e , i n d e r a l l e s g e s c h i e d e n i s t, kann sie selbst einen besonderen Beruf bilden" (p. 131, 136),

und er hebt speziell die Beschäftigung der Wissenschaft mit der industriellen Praxis hervor, wie A. Smith, (p. 136.)

Was ihn vor A. Smith auszeichnet, ist, daß er die negativen Seiten der Teilung der Arbeit schärfer und nachdrücklicher entwickelt (auch bei ihm noch die Q u a l i t ä t der Ware eine Rolle spielt, die A. Smith richtig vom kapitalistischen Standpunkt als bloßes accident 1*) beiseite läßt).

"Man könnte sogar zweifeln, ob die allgemeine Befähigung einer Nation im Verhältnis zum Fortschritt der Technik zunimmt. In mehreren Zweigen der Technik ist kein Fachwissen nötig; der Zweck wird vollkommen erreicht, auch wenn sie vollständig der Mitwirkung der Vernunft und des Gefühls entledigt sind, und die Unwissenheit ist ebenso die Mutter der Industrie wie des Aberglaubens.

Nachdenken und Einbildungskraft sind Verwirrungen unterworfen; aber die Gewohnheit, den Fuß oder die Hand zu bewegen, hängt weder von dem einen noch dem anderen ab. So könnte man sagen, daß die Vollkommenheit

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1*) bloßen Zufall

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der Manufakturarbeit darin besteht, daß der Geist entbehrlich gemacht" (und speziell, was wichtig in bezug auf das Atelier) "und die ohne Mitarbeit des Kopfes betriebene Werkstatt ¦]157¦ als ein Mechanismus betrachtet werden kann, dessen einzelne Teile Menschen sind." (p. 134, 135.)

In dem letztren d e r B e g r i f f d e r M a n u f a k t u r viel mehr als bei A. Smith. Er hebt ferner hervor das veränderte Verhältnis, das zwischen manufacturier und ouvrier 1*) infolge dieser Teilung der Arbeit eintritt.

"Was die Industrie selbst betrifft, so kann der Fabrikbesitzer durchaus ein gebildeter Mensch sein, während der Geist des untergeordneten Arbeiters brach liegt ... Der General kann in der Kriegskunst sehr erfahren sein, während sich das Verdienst des Soldaten darauf beschränkt, einige Fuß- und Handbewegungen auszuführen. D e r e i n e k a n n g e w o n n e n h a b e n, w a s d e r a n d e r e v e r l o r !" (p. 135, 136.)

Was er vom General in bezug auf den gemeinen Soldaten bemerkt, gilt vom Kapitalist oder seinem manager in bezug auf die Armee von Arbeitern. Die Intelligenz und selbständige Entwicklung, die in der unabhängigen Arbeit im Kleinen angewandt wurde, wird nun für das ganze Atelier im Großen angewandt und von dem Chef monopolisiert, dadurch, daß die Arbeiter ihrer beraubt werden.

"Er wendet im Großen die Listen und Mittel des Angriffs und der Verteidigung an, welche der Wilde an der Spitze einer kleinen Schar oder nur für seine Selbsterhaltung einsetzt." (p. 136.)

F[erguson] behandelt daher auch ausdrücklich die "subordination" als Folge "der séparation des arts et des professions" 2*).

(l.c., p. 138.) Hier der G e g e n s a t z v o n K a p i t a l etc.

Mit Bezug auf das Ganze der Nationen sagt er:

"Nationen, die sich der Industrie verschrieben haben, gelangen an einen Punkt, da sie sich aus Mitgliedern zusammensetzen, welche außer in ihrem eigenen Gewerbe in allen anderen Lebensfragen von allergrößter Unwissenheit sind." (p. 130.) "Wir sind Nationen, die vollständig aus Heloten bestehen, und wir haben keine freien Bürger." (p. 144, l.c.)

Es kontrastiert dies mit dem klassischen Altertum, wobei er jedoch zugleich hervorhebt, daß die Sklaverei die Grundlage der vollständigren totalen Entwicklung der Freien war. (Sieh den Franzos [113] der diese ganze Fergusonsche Sache weiter ausgerhetorisiert hat, aber geistreich.)

Nimmt man also Ferguson, Smith' direkten Lehrer, und Petty, dessen Beispiel von der Uhr er das von der Nadelfabrik unterschob, so besteht seine Originalität nur in der an die S p i t z e - S t e l l u n g der Teilung der Arbeit u n d d e r

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1*) Fabrikbesitzer und Arbeiter - 2*) "der Trenmnung der Künste und der Gewerbe"

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e i n s e i t i g e n (d a h e r ö k o n o m i s c h r i c ht i g e n) B e t r a c h t u n g d e r s e l b e n a l s M i t t e l z u r V e r m e h r u n g d e r P r o d u kt i v k r a f t d e r A r b e i t.

In A. Potter, "Political Economy", New York 1841 (part II fast nur reprint of 1*) Scropes "Political Economy", London 1833)

heißt es:

"Das erste und wichtigste für die Produktion ist Arbeit. Um ihren Teil bei dieser großen Aufgabe erfolgreich zu lösen, muß die Arbeit von einzelnen kombiniert werden; oder, anders ausgedrückt, die Arbeit, die nötig ist, um bestimmte Resultate zu erreichen, muß unter mehreren Individuen a u f g e t e i l t werden, und diese Individuen so in die Lage versetzt werden zusammenzuarbeiten." (p. 76, Scrope.)

Dazu bemerkt Potter, Note l.c.:

"Das hier erwähnte Prinzip wird üblicherweise T e i l u n g d e r A r b e i t genannt. Dieser Ausdruck ist unzulässig, da die zugrunde liegende Idee E i n v e r s t ä n d n i s und Z u s a m m e n a r b e i t bedeutet und nicht T e i l u n g.

Der Begriff der Teilung bezieht sich nur auf den V o r g a n g.

Dieser ist in m e h r e r e O p e r a t i o n e n u n t e rt e i l t, und diese werden v e r t e i l t oder a u f g et e i l t u n t e r e i n e r A n z a h l v o n A r b e it e r n. Es handelt sich also um K o m b i n a t i o n v o n A r b e i t e r n, erreicht durch e i n e U n t e r t e il u n g v o n P r o z e s s e n."

Es ist: Combination of labour 2*).

Fergusons Buch heißt: "Essay on the History of Civil Society." ¦¦158¦ Dugald Stewart, "Collected Works", ed. by Sir W. Hamilton, Edinburgh. Ich zitiere of vol. 3*) VIII der "Collected Works", which is vol. 4*) I (1855) der "Lectures on Political Economy".

Er sagt über die Art, wie die Teilung der Arbeit die Produktivität der Arbeit vermehrt, u.a.:

"Die Wirksamkeit der Teilung der Arbeit und die Verwendung von Maschinen ... beide leiten ihren Wert vom gleichen Umstand ab, von der Tendenz, einem Mann zu ermöglichen, die Arbeit vieler zu leisten." (p. 317.) "Sie" [die Teilung der Arbeit] "verursacht auch eine Z e i t e r s p a r n i s, indem sie die Arbeit in ihre verschiedenen Zweige zerlegt, die alle i m g l e i c h e n A u g e n b l i c k a u s g e f ü h r t w e r d e n k ö n n e n ... D u r c h d i e g l e i c h z e i t i g e D u r c h f ü h r u n g a l l d e r v e r s c h i e d e n e n A r b e i t s p r o z e s s e, die ein einzelner getrennt hätte ausführen müssen, wird es z. B. möglich, eine Menge Nadeln in derselben Zeit v ö l l i g fertigzustellen, in der eine einzige Nadel sonst nur abgeschnitten oder zugespitzt worden wäre." ([p.] 319.)

Es ist dies nicht nur die Bemerkung 2. von A. Smith, daß bei dem Übergehn von einer Operation zur andern derselbe Arbeiter, der den Umkreis der verschiednen Operationen durchläuft, Zeit verliert.

Die verschiednen Operationen, die der Arbeiter in dem patriarchalischen

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1*) Nachdruck von - 2*) Kombination der Arbeit - 3*) aus dem Band - 4*) das ist Band

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oder handwerksmäßigen Betrieb nacheinander verrichtet zur Herstellung seines Werks und die als verschiedne Weisen seiner Wirksamkeit sich ineinander verschlingen und sich in der Zeitfolge ablösen; die verschiednen Phasen, die seine Arbeit durchläuft und worin sie variiert, werden als selbständige Operationen oder Prozesse voneinander getrennt, isoliert. Diese Selbständigkeit wird befestigt, personifiziert, indem jeder solcher einfache und einsilbige Prozeß zur ausschließlichen Funktion eines bestimmten Arbeiters oder einer bestimmten Zahl von Arbeitern wird. Sie werden unter diese isolierten Funktionen subsumiert. Die Arbeit verteilt sich nicht unter ihnen; sie werden unter die verschiednen Prozesse verteilt, deren jeder ihr ausschließlicher Lebensprozeß wird - soweit sie als produktives Arbeitsvermögen wirken. Die gesteigerte Produktivität und Komplikation des gesamten Produktionsprozesses, seine Bereicherung, wird also erkauft durch die Reduktion des Arbeitsvermögens in jeder besondren Funktion zu einer bloßen dürren Abstraktion - einer einfachen Eigenschaft, die in ewigem Einerlei derselben Wirkung erscheint und für die das gesamte Produktionsvermögen des Arbeiters, die Mannigfaltigkeit seiner Anlagen, konfisziert ist. Die so getrennten Prozesse, als Funktionen dieser lebendigen Automaten ausgeführt, erlauben eben durch ihre Trennung und Selbständigkeit Kombination; daß diese verschiednen Prozesse g l e i c h z e i t i g in demselben Atelier ausgeführt werden können. Die Teilung und Kombination bedingen sich hier wechselseitig. Der Gesamtproduktionsprozeß der einen Ware erscheint jetzt als eine zusammengesetzte Operation, Komplikation vieler Operationen, die jede von der andren unabhängig sich ergänzen und g l e i c h z e i t i g nebeneinander ausgeführt werden können. Aus dem Futurum ist hier das Ergänzen der verschiednen Prozesse in die Gegenwart verlegt, wodurch die Ware, wenn sie auf der einen Seite begonnen, auf der andren fertig wird. Gleichzeitig, indem diese verschiednen Operationen mit Virtuosität ausgeführt werden, weil auf einfache Funktion reduziert, kömmt zu dieser G l e i c h z e i t i g k e i t, die überhaupt der Kooperation eigen, die V e r k ü r z u n g d e r A r b e i t s z e i t hinzu, die in jeder der gleichzeitigen und sich ergänzenden und zum Ganzen zusammensetzenden Funktionen erreicht wird; so daß nicht nur in einer gegebnen Zeit mehr g a n z e W a r e n, mehr Waren f e r t i g werden, sondern m e h r fertige Waren überhaupt geliefert werden. Durch diese Kombination wird das Atelier zu einem Mechanismus, von dem die einzelnen Arbeiter die verschiednen Glieder bilden.

Die Kombination jedoch - die Kooperation, wie sie in der Teilung der Arbeit nicht mehr als Nebeneinander derselben Funktionen oder temporäre Verteilung derselben, sondern als Besondrung einer Totalität von Funktionen in ihre Bestandteile und Vereinigung dieser verschiednen Bestandteile erscheint -

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existiert nun doppelt: soweit der Produktionsprozeß selbst betrachtet wird in dem Ganzen des Ateliers, das als solcher Gesamtmechanismus (obgleich in der Tat nichts andres als das Dasein der Kooperation der Arbeiter, ihr gesellschaftliches Verhalten im Produktionsprozeß) ihnen als ¦¦159¦ eine äußerliche, sie beherrschende und umfassende Macht gegenübersteht, in der Tat als die Macht und eine Existenzform des Kapitals selbst, unter das sie einzeln subsumiert sind und dem ihr gesellschaftliches Produktionsverhältnis angehört. Andrerseits im fertigen Produkt, das wieder dem Kapitalisten gehörige Ware ist.

Für den Arbeiter selbst findet keine Kombination von Tätigkeiten statt. Die Kombination ist vielmehr eine Kombination der einseitigen Funktionen, unter die jeder Arbeiter oder Anzahl von Arbeitern gruppenweis subsumiert ist. Seine Funktion ist einseitig, abstrakt, Teil. Das Ganze, das sich herausbildet, basiert eben auf diesem seinem b l o ß e n T e i l d a s e i n und Isolierung in der einzelnen Funktion. Es ist also eine Kombination, von der er einen Teil bildet, die darauf beruht, daß seine Arbeit nicht kombiniert ist. D i e A r b e i t e r b i l d e n d i e B a u s t e i n e d i e s e r K o m b i n a t i o n. Die Kombination ist aber nicht ein Verhältnis, das ihnen selbst angehört und unter ihnen als Vereinigten subsumiert ist. Dies zugleich über die schönen Phrasen des Herrn Potter von Kombination und Konzert, im Gegensatz zu division.

Die kapitalistische Produktionsweise hat hier bereits die Arbeit in der Substanz ergriffen und verändert. Es ist nicht mehr bloß die f o r m e l l e Subsumtion des Arbeiters unter das Kapital; daß er für einen andren arbeitet unter fremdem Kommando und fremder Aufsicht. Es ist auch nicht mehr bloß wie bei der einfachen Kooperation sein gleichzeitiges Zusammenwirken mit vielen, mit denen er gleichzeitig d i e s e l b e Arbeit verrichtet, was seine Arbeit als solche unverändert läßt und einen nur temporären Zusammenhang schafft, ein Nebeneinander, was der Natur der Sache nach leicht auflösbar und in den meisten Fällen der einfachen Kooperationen nur für vorübergehende besondre Perioden, ausnahmsweise Bedürfnisse, stattfindet, wie beim Ernten, Wegebauen usw.

oder wie bei der Manufaktur in ihrer einfachsten Form (wo das gleichzeitige Exploitieren vieler Arbeiter die Hauptsache und die Ersparung im Capital fixe etc.) ihn nur formell Teil eines Ganzen bilden läßt, dessen Chef der Kapitalist, ein Ganzes, worin er aber nicht weiter berührt wird - qua Produzent - davon, daß neben ihm soviel andre dasselbe tun, auch Stiefel machen usw. Durch die Verwandlung seines Arbeitsvermögens in die bloße Funktion eines Teils des Gesamtmechanismus, dessen Ganzes das Atelier bildet, hat er überhaupt aufgehört, Produzent einer Ware zu sein. Er ist nur Produzent einer einseitigen Operation, die nur im Zusammenhang mit

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dem Ganzen des Mechanismus, welches das Atelier bildet, überhaupt etwas produziert. Er ist also ein lebendiger Bestandteil des Ateliers und durch die Weise seiner Arbeit selbst ein Zubehör zum Kapital geworden, da seine Fertigkeit nur in einem Atelier ausgeübt werden kann, nur als Ring eines Mechanismus, der ihm gegenüber das Dasein des Kapitals ist. Er mußte ursprünglich statt der Ware die Arbeit, die die Ware produziert, an den Kapitalisten verkaufen, weil ihm die objektiven Bedingungen zur Verwirklichung seines Arbeitsvermögens fehlten. Er muß sie jetzt verkaufen, weil sein Arbeitsvermögen nur noch Arbeitsvermögen ist, soweit es an das Kapital verkauft wird. Er ist jetzt also nicht mehr nur durch den Mangel an Arbeitsmitteln, sondern durch sein Arbeitsvermögen selbst, die Art und Weise seiner Arbeit, unter die kapitalistische Produktion subsumiert, dem Kapital verfallen, in dessen Hand sich nicht nur mehr die objektiven 1*) Bedingungen, sondern die gesellschaftlichen Bedingungen der subjektiven Arbeit befinden, unter denen seine Arbeit überhaupt noch Arbeit ist.

Die Vermehrung der Produktivkraft, die aus der Teilung der Arbeit, dieser gesellschaftlichen Daseinsweise der Arbeit, hervorgeht, ist also nicht nur Produktivkraft des Kapitals, statt Produktivkraft des Arbeiters. Die g e s e l l s c h a f t l i c h e F o r m dieser kombinierten Arbeiten ist das Dasein des Kapitals gegen den Arbeiter; die Kombination tritt ihm als übermächtiges Verhängnis entgegen, der er verfallen ist durch die Reduktion seines Arbeitsvermögens auf eine ganz einseitige Funktion, die getrennt von dem Gesamtmechanismus nichts ¦¦160¦ ist und daher ganz von demselben abhängt. Er ist selbst zu einem bloßen Detail geworden.

Dugald Stewart, l.c., nennt die der Teilung der Arbeit untergeordnete[n] [Manufakturarbeiter]

"lebende Automaten ..., die für Teilarbeiten verwandt werden", während der "Unternehmer immer alles daransetzen wird, um Zeit und Arbeit zu sparen", (p. 318.)

D. Stewart zitiert auf die Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft bezüglich Sprüchwörter der Alten.

"Alles und nichts sind wir." "In allem vermögen wir etwas, im ganzen nichts." [114] "Viele Dinge verstand er, doch schlecht verstand er sie alle." [115] (Aus dem "Margites", zitiert im "Second Alcibiades", one of the spurious dialogues of Plato 2*).)

So in der "Odyssee" [von Homer], 14, 228: "Denn manch anderer Mann hat Freude an anderen Werken",

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1*) In der Handschrift: subjektiven - 2*) einer der gefälschten Dialoge von Plato

<275>

und Sextus Empiricus von Archilochus:

"Jeder erquickt seinen Sinn bei andrer Arbeit." [116]

Thukydides läßt den Perikles die ackerbautreibenden Spartaner, wo keine Vermittlung der Konsumtion durch Warenaustausch, also auch keine Teilung der Arbeit stattfindet, als "?????????" 1*) (nicht für den Erwerb, sondern Subsistenz Arbeitenden) den Athenern gegenüberstellen. In derselben Rede (Thuc., l. I, c. 142) sagt Perikles über das Seewesen:

"?? ?? ???????? ?????? ?????" (das Seewesen aber erheischt Kunstfertigkeit,) "????? ??? ???? ??," (so sehr wie irgend etwas andres,) "??? ??? ?????????, ???? ????, ?? ???????? ??????????" (und es kann nur nicht bei etwa vorkommenden Fällen als Nebenwerk ausgeübt werden,) "???? ?????? ????? ?????? ???????? ????

?????????." (sondern vielmehr kann nichts andres bei jenem als Nebenbeschäftigung betrieben werden.) [117]

Auf Plato kommen wir sogleich, obgleich er vor Xenophon hergehörte. Xenophon, der überhaupt viel bürgerlichen Instinkt hat und daher oft sowohl an bürgerliche Moral wie bürgerliche Ökonomie erinnert, geht mehr wie Plato auf die Teilung der Arbeit ein, soweit sie sich nicht nur im ganzen, sondern auch im einzelnen Atelier vollzieht. Seine folgende Auseinandersetzung deswegen interessant, weil er 1. die Abhängigkeit der Teilung der Arbeit von der G r ö ß e d e s M a r k t s lehrt. 2. Nicht nur wie bei Plato Teilung der Geschäfte. Sondern er betont die durch Teilung der Arbeit hervorgebrachte Reduktion der Arbeit auf einfache Arbeit und die leichter in derselben zu erhaltende Virtuosität. Obgleich er sich so viel mehr der modernen Auffassung nähert, doch bei ihm das für die Alten Charakteristische. Es handelt sich nur um den G e b r a u c h s w e r t, die Verbesserung der Q u a l i t ä t. Die Verkürzung der Arbeitszeit interessiert ihn nicht, so wenig wie den Plato, selbst in der einen Stelle, wo dieser ausnahmsweise im Vorübergehn hervorhebt, daß m e h r Gebrauchswerte geliefert werden. Selbst hier handelt es sich nur um das Mehr von G e b r a u c h s w e r t e n; nicht von der Wirkung der Teilung der Arbeit auf das Produkt als W a r e.

Xenophon erzählt, wie nicht nur der Ehre wegen das Senden von Speisen von des persischen Königs Tisch an Freuden angenehm.

(Weil die Speisen schmackhafter.)

"Aber in der Tat bereitet das, was von der Tafel des Königs kommt, auch weit mehr Gaumenfreude. Und dies ist nichts Wunderbares; denn wie die übrigen Künste in den großen Städten besonders vervollkommnet sind, ebenso werden die königlichen Speisen ganz eigens zubereitet. Denn in den kleinen Städten macht derselbe Bettstelle, Tür, Pflug,

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1*) "Selbstwirtschaftende

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Tisch (oft baut er obendrein noch Häuser und ist zufrieden, ¦¦161¦ wenn er selbst so eine für seinen Unterhalt ausreichende Kundschaft findet. Es ist rein unmöglich, daß ein Mensch, der so vielerlei treibt, alles gut mache); in den großen Städten aber, wo jeder einzelne viele Käufer findet, genügt auch ein Handwerk, um seinen Mann zu nähren, ja oft gehört dazu nicht einmal ein ganzes Handwerk, sondern der eine macht Mannsschuhe, der andre Weiberschuhe. Hier und da lebt einer nur vom Nähen der Sohlen, der andre davon, daß er sie ausschneidet; ein dritter schneidet nur das Oberleder zu, ein weiterer schließlich tut nichts dergleichen, sondern setzt die Stücke zusammen. Notwendig ist es nun, daß der Verrichter der einfachsten Arbeit sie unbedingt auch am besten macht. Ebenso steht es mit der Kochkunst. Denn derjenige, für den derselbe Mann die Polster ausbreitet, den Tisch deckt, das Brot knetet, bald diese, bald jene Zuspeise bereitet, der muß, meine ich, ein jedes so hinnehmen, wie es grade gerät.

Wo es aber genug Arbeit für einen Mann ist, Fleisch zu kochen, für einen anderen, es zu braten, für einen dritten, Fisch zu kochen, für einen vierten, ihn zu braten, für einen weiteren, Gebäck zuzubereiten, und zwar nicht etwa alle Arten, sondern es reicht, wenn er eine einzige beliebte Art herstellt, dann muß, meine ich, ein jeder sein Produkt ganz besonders vervollkommnet haben. Bei dieser Art, mit seinen Speisen verfahren zu lassen, übertraf er alle bei weitem." (Bei dieser Zubereitung hatten die Speisen von der Tafel des Cyrus vor allen den Vorzug.) (Xenophon, "Cyrop.", ed. E. Poppo, Lipsiae 1821, l. VIII, c. II.)

Platos Auseinandersetzung in der "Republik" bildet die direkte Grundlage und Ausgangspunkt für einen Teil der englischen Schriftsteller, die nach Petty und vor A. Smith über die Teilung der Arbeit geschrieben. Sieh z.B. James Harris [118] (später Earl of Malmesbury), "Three Treatises etc.", 3. ed., Lond[on] 1772, den 3. "Treatise", worin aber die Division of employments als natural Grundlage der society 1*) dargestellt wird, p. 148-55, wovon er selbst in einer Note sagt, daß er das whole argument 2*)

aus Plato geholt.

Plato im 2. Buch der "Republik" (zitiert nach der Ausgabe von Baiter, Orelli etc., Zürich 1839) beginnt mit der Entstehung der ????? 3*) (Stadt und Staat fallen hier zusammen).

"[Sokrates:] Es entsteht aber ... eine Polis ..., weil ein jeder von uns s i c h n i c h t s e l b s t g e n u g i s t, sondern ¦¦162¦ vieler b e d a r f." [369 c.]

Die Stadt entspringt, sobald der einzelne nicht mehr selbständig, sondern vieler bedarf.

"Schaffen aber wird sie" (nämlich die Polis) "unser Bedürfnis." [369 c.]

Das Bedürfnis stiftet den Staat. Eis werden nun erst die unmittelbarsten Bedürfnisse aufgezählt, Nahrung, Wohnung, Kleidung.

"Das erste und wichtigste Bedürfnis jedoch ist die Beschaffung von Nahrung, um existieren

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1*) Teilung der Beschäftigungen als natürliche Grundlage der Gesellschaft - 2*) gesamte Argument 3*) Polis

<277>

und leben zu können ... das zweite die Herstellung einer Wohnung, das dritte die Verfertigung von Kleidung und dergleichen." [369 d.]

Wie soll die ????? nun diese verschiednen Bedürfnisse befriedigen? Der eine wird Landmann, der andre Häuserbauer, der andre Weber, Schuster usw. Soll jeder seine Arbeitszeit teilen und in einem Teil derselben den Boden bestellen, in dem andren bauen, in dem 3. weben usw., um seine verschiednen Bedürfnisse selbst zu befriedigen, oder soll er seine ganze Arbeitszeit auf eine einzige Beschäftigung ausschließlich verwenden, so daß er nicht nur für sich, sondern auch für die andren z.B. Getreide produziert, webt? etc. Das letztere ist besser. Denn erstens sind die Menschen verschieden durch ihre natürlichen Anlagen, die sie zur Verrichtung verschiedner Werke verschieden befähigen. {Der Verschiedenheit der Bedürfnisse entspricht eine Verschiedenheit der Anlagen in dem einzelnen, die zur Befriedigung dieser Bedürfnisse nötigen verschiednen Arbeiten zu verrichten.} Einer, der bloß eine einzige Kunstfertigkeit ausübt, wird sie besser verrichten, als wenn einer viele Künste treibt. Wird etwas nur als Nebenwerk verrichtet, so wird oft der zu seiner Produktion entsprechende Zeitpunkt verpaßt. Das Werk kann nicht abwarten die Muße dessen, der es zu verrichten hat, sondern vielmehr muß der das Werk Verrichtende sich nach den Bedingungen seiner Produktion usw. richten, darf es daher nicht als Nebenwerk betreiben. Wenn daher einer ausschließlich eine einzige Arbeit verrichtet (nach der Natur der Sache und zur rechten Zeit) und dagegen mit den andren sich nicht beschäftigt, so wird alles in größerer Masse besser und leichter produziert werden.

Der Hauptgesichtspunkt ist das B e s s e r: die Qualität. Nur in der gleich anzuführenden Stelle kommt ????? 1*) vor; sonst stets ??????? 2*).

"[Sokrates:] Wie wird der Staat genügend für dies alles sorgen?

Etwa nicht, indem ein Mann das Land beackert, ein andrer Häuser baut, ein dritter webt usw.? ... Soll nun jeder einzelne von ihnen seine Arbeit f ü r d i e A l l g e m e i n h e i t t u n?

Soll z.B. der Bauer als einzelner Nahrungsmittel für vier Leute produzieren, also die vierfache Zeit und Arbeit für die Nahrungsproduktion verwenden und dann mit den anderen teilen? Oder soll er sich darum nicht kümmern und für sich allein in einem Viertel der Zeit den vierten Teil dieser Nahrungsmenge produzieren, in den restlichen drei Vierteln aber sich teils mit dem Hausbau, teils mit der Herstellung von Kleidung, teils mit der von Schuhwerk befassen, und sich nicht die Mühe des Verkehrs mit anderen machen, sondern selbst alles Benötigte mit eigner Hand herstellen? [Adaimantos:] ... Auf erstere Art ist es bequemer als auf letztere. [Sokrates:] ... Zunächst sind die Menschen keineswegs einander gleich, sondern sie unterscheiden sich nach ihren Anlagen, so daß sich der eine mehr für diese, der andre mehr für

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1*) mehr - 2*) besser

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jene Tätigkeit eignet ... Ob wohl ein einzelner Besseres leistet, wenn er viele Gewerbe ausübt oder wenn er nur eines betreibt?

[Adaimantos:] Wenn ... er nur eines betreibt. [Sokrates:] ...

Wenn man den kritischen Zeitpunkt der Produktion verpaßt, wird das Werk verdorben ... Denn die Arbeit ... will nicht warten auf die freie Zeit dessen, der sie macht, sondern der Arbeiter muß sich nach der Arbeit richten, nicht als wäre sie eine Nebensache.

[Adaimantos:] Dies ist notwendig. [Sokrates:] Daraus folgt also, daß man mehr von allem verfertigt and sowohl schöner als auch leichter, wenn einer nur eine Sache macht, seiner natürlichen Begabung gemäß und zur richtigen Zeit, frei von anderen Geschäften." [369 d - 370 c.]

Plato entwickelt dann weiter, wie weitere Teilung ¦¦163¦ der Arbeit oder Errichtung verschiedner Geschäftszweige nötig wird.

Z.B.:

"Denn der Landbebauer wird sich offenbar nicht selbst den Pflug anfertigen, wenn er gut sein soll, auch nicht die Hacke u n d d i e a n d e r e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n G e r ä t e. Ebensowenig der Häuserbauer usw." [370 c - d.]

Der Landbauer wird sich nicht selbst Pflug, Hacke und andre zur Agrikultur notwendige Werkzeuge machen, wenn sie "gut" sein sollen. Ebenso ... der Häuserbauer, Weber etc. Wie verschafft sich nun der eine Teilnahme an dem Überschuß des Produkts der andren und die andren, wie nehmen sie Teil an dem Überfluß seines Produkts? Durch den Austausch, durch Verkauf und Kauf. "?????????

??? ?????????." 1*) [371 b.] Er entwickelt dann verschiedne Sorten von Handel und daher verschiedne Arten Handelsleute. Als eine besondere der Teilung der Arbeit verdankte Menschensorte werden auch die Lohnarbeiter genannt.

"Es gibt aber auch noch weitere Leute, die anderen Dienste leisten. Es sind solche, die hinsichtlich ihres Verstandes der Gemeinschaft nicht recht würdig sind, aber ausreichend Körperkraft für schwere Arbeiten besitzen; da diese nur den Gebrauch ihrer Kraft verkaufen und den Preis dafür Lohn nennen, heißen sie ...

Lohnarbeiter." [371 e.]

Nachdem er Masse verschiedner Beschäftigungen aufgeführt, die eine weitere Verfeinerung nötig macht usw., kommt er zur Trennung der Kriegskunst von den andren und daher Bildung eines besondren Kriegerstandes.

"Wir sind aber übereingekommen ..., daß unmöglich einer viele Künste gut ausüben kann ... Wie steht es nun? ... Ist etwa das Kriegswesen keine Kunst? ... Aber wir haben doch dem Schuhmacher verboten, sich gleichzeitig als Landwirt, Weber oder Baumeister zu betätigen, damit wir gute Schuhmacherarbeit bekommen, und ebenso haben wir allen übrigen je eine Aufgabe zugewiesen, für die einen jeden seine Anlagen befähigen. Daran sollte er sein Leben lang arbeiten, frei von anderen Geschäften, den rechten Zeitpunkt nicht verpassen und gute Arbeit liefern; aber ist es nicht höchst wichtig, daß grade das Kriegshandwerk gut ausgeübt wird?

... Unsere Aufgabe wäre es nun, herauszufinden, welche Leute

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1*) "Durch Verkauf und Kauf."

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zum Schutz des Staates geeignet sind und wie ihre Anlagen sein müssen." [374 a-c.e.] (p. 439-441 passim, l.c.)

Die verschiednen Bedürfnisse in einem Gemeinwesen erheischen verschiedne Tätigkeiten zu ihrer Befriedigung; die verschiednen Anlagen befähigen verschiedne Menschennaturen besser zu dieser als jener Tätigkeit. Daher Teilung der Arbeit und ihr entsprechend verschiedne Stände. Was Plato überall als die Hauptsache hervorhebt, daß so jedes Werk b e s s e r getan wird. Die Qualität, der Gebrauchswert, ist ihm wie allen Antiken das Entscheidende und ausschließlicher Gesichtspunkt. Im übrigen liegt seiner ganzen Auffassung das attisch idealisierte ägyptische Kastenwesen zugrunde.

Die Alten erklärten sich überhaupt die besondre Stufe industrieller Entwicklung, wozu es die Ägypter gebracht, aus ihrer erblichen Teilung der Arbeit und dem darauf beruhenden Kastenwesen.

"Auch die Künste sind ... in Ägypten ... zu dem gehörigen Grade von Vollkommenheit gediehn. Denn in diesem Lande allein dürfen die Handwerker durchaus nicht in die Geschäfte einer andren Bürgerklasse eingreifen, sondern bloß den nach dem Gesetz ihrem Stamme erblich zugehörigen Beruf treiben ... Bei andren Völkern findet man, daß die Gewerbsleute ihre Aufmerksamkeit auf zu viele Gegenstände verteilen ... Bald versuchen sie es mit dem Landbau, bald lassen sie sich in Handelsgeschäfte ein, bald befassen sie sich mit 2 oder 3 Künsten zugleich. In Freistaaten laufen sie meist in die Volksversammlungen ... In Ägypten hingegen verfällt jeder Handwerker in schwere Strafen, wenn er sich in Staatsgeschäfte mischt oder mehrere Künste zugleich treibt." So sagt Diodor, kann "nichts ihren Berufsfleiß stören". "Zudem, daß sie von ihren Vorfahren ... viele Regeln haben, sind ¦¦164¦ sie eifrig darauf bedacht 1*), noch neue Vorteile aufzufinden." (Diodor, l. I, c. 74, "Historische Bibliothek".)

Bei Plato wird die Teilung der Arbeit als ökonomische Grundlage eines Gemeinwesens entwickelt, worin jeder vom andren abhängig ist, und nicht selbständig, ohne Zusammenhang mit andren, die Totalität seiner Bedürfnisse selbst befriedigt. Die Teilung der Arbeit innerhalb des Gemeinwesens entwickelt sich aus der Vielseitigkeit der Bedürfnisse und der Einseitigkeit der Anlagen, die bei verschiednen verschieden und sich daher besser in dieser als jener Beschäftigung bewährt. Die Hauptsache ist ihm, daß, wenn einer aus einer Kunst den ausschließlichen Lebensberuf macht, er sie besser verrichtet und seine Tätigkeit ganz den Erfordernissen, Bedingungen des Werks, das er zu verrichten, anpaßt, während, wenn er es als Nebensache betriebe, das Werk von den Gelegenheiten abhängt, die ihm seine Beschäftigung mit andren Dingen läßt. Dieser Gesichtspunkt, daß die ????? nicht als ???????? 2*),

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1*) In der Handschrift: bedarf 2*) Kunst nicht als Nebenbeschäftigung

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Nebenwerk, betrieben werden kann, auch in der oben zitierten Stelle des Thukydides.

Xenophon geht weiter: Indem er erstens die Reduktion der Arbeit auf möglichst einfache Tätigkeit hervorhebt, zweitens von der Ausdehnung des Markts die Stufe, worauf die Teilung der Arbeit ausgeführt werden kann, abhängig macht.

Vgl.

Blanqui in der oben angespielten Stelle 1*) unterscheidet die

"r e g l e m e n t i e r t e und in gewisser Weise e r z w u ng e n e A r b e i t der dem Regime der großen Fabriken unterworfenen Arbeiter" [p. 43.]

von der handwerksmäßigen oder als häusliche Nebenarbeit betriebenen Industrie der Landbewohner.

"Das Unrecht der Fabriken ... besteht in der Unterwerfung des Arbeiters ..., ihn und seine Familie den Z w ä n g e n der Arbeit unterzuordnen, [p. 118.] ... Vergleicht man z. B. die Industrie von Rouen oder Mulhouse mit der von Lyon oder Nîmes. Beider Ziel ist das Spinnen und Weben von Fasern; die einen aus Baumwolle, die anderen aus Seide; und dennoch ähneln sie einander in keiner Weise. Die erstere betreibt nur riesige Anlagen, mit Einsatz von Kapitalien ..., mit Einsatz wahrer Arbeiterarmeen; untergebracht zu Hunderten, selbst zu Tausenden in ungeheuer großen Fabrikanlagen, die Kasernen ähneln, hoch sind wie Türme und durchbrochen von Fenstern wie Schießscharten." (Schießscharten.) "Die zweite, im Gegensatz, ist ganz patriarchalisch; sie beschäftigt viele Frauen und Kinder, aber ohne sie zu übermüden oder zugrunde zu richten; sie läßt sie in ihren schönen Tälern der Drôme, des Var, der Isère und von Vaucluse, um dort Seidenraupen zu züchten und ihre Kokons abzuhaspeln" (abhaspeln). (Puppen des Seidenwurms:)

"Sie wird niemals zu einem regelrechten Fabrikbetrieb. Um trotzdem in ebenso hohem Maße angewandt zu werden in dieser Industrie wie in der ersten, nimmt hier d a s P r i n z i p d e r T e i l u n g d e r A r b e i t eine besondere Eigenart an. Es gibt zwar Hasplerinnen" (Abhaspierinnen), "Seidenzwirner" (Seidenspinner, Zwirner), "Färber, Kettenschlichter, ferner Weber; a b e r s i e s i n d n i c h t i n d e r s e l b e n W e r k s t a t t v e r e i n i g t , n i c h t v o n d e ms e l b e n M e i s t e r a b h ä n g i g: alle s i n d sie u n a b h ä n g i g. Ihr Kapital, das aus ihren Werkzeugen, ihren Webstühlen, ihren Kesseln besteht, ist unbedeutend. Aber es reicht aus, sie mit ihren Auftraggebern in gewissem Sinne auf gleiche Ebene zu stellen. Daher ist keinerlei Fabrikvorschriften, keinen Bedingungen zu entsprechen; jeder schließt seinen Vertrag in voller Freiheit ab." (Blanqui ainé 2*), "Cours d'Éc. Industrielle", Recueilli etc. par A. Blaise, Paris (1838-9), p. 44-80 passim.)

Auf Grundlage der modernen Industrie bildet sich wieder ein Fabrikwesen out of doors 3*), das alle seine Nachteile ohne seine Vorteile teilt. Dies gehört nicht hierher. Später darüber.

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1*) Siehe vorl. Band, S. 264 - 2*) der Ältere - 3*) mit Heimarbeit

<281>

¦[165¦ "Jedem beweist seine eigene Erfahrung, daß, wenn man Hand und Geist immer derselben Art von Arbeiten und Produkten zuwendet, man diese leichter, reichlicher und besser herstellt, als wenn jeder einzeln für sich das, was er benötigt, herstellen würde ... Auf diese Weise teilen sich die Menschen zum Nutzen der Allgemeinheit und zu ihrem eigenen Vorteil in verschiedene Klassen und Stände." ([p.] 28, Cesare Beccaria, "Elementi di Economia Pubblica", t. XI, Custodi, Parte Moderna.)

"In einer so großen Stadt" (wie London) "werden die Manufakturen eine die andere hervorbringen, und jede Manufaktur wird in so viel Teile als möglich geteilt werden, wodurch das Werk eines jeden Arbeiters einfach und leicht wird. Z.B. beim Uhrenmacher, und die Uhr wird w o h l f e i l e r und besser sein, wenn ein Mann das Rad macht, ein andrer die Feder, ein dritter das Zifferblatt graviert, ein vierter das Gehäuse macht, als wenn das ganze Werk von einem einzigen Mann ausgeführt würde." ([p. 35,] W. Petty, "An Essay concermng the multiplication of mankind etc.", 3. ed., 1682.)

Er entwickelt dann weiter, wie die Teilung der Arbeit es mit sich bringt, daß besondre Manufakturen sich in besondren Städten oder besondren Straßen großer Städte konzentrieren. Hier

"wird die besondre Ware dieser Plätze besser und w o h lf e i l e r als sonstwo gemacht". (l.c.)

Er geht endlich auf die Handelsvorteile, Ersparung falscher Unkosten, wie Fracht etc., ein, wodurch infolge dieser Verteilung der zusammengehörigen Manufakturen an einem Platze der Preis solcher Manufaktur vermindert und der Profit des auswärtigen Handels vermehrt wird, ([p.] 36, l.c.)

Was Petty's Auffassung der Teilung der Arbeit von der antiken unterscheidet, ist von vornherein ihr Einfluß auf den Tauschwert des Produkts, auf das Produkt als Ware - ihre Verwohlfeilerung.

Derselbe Gesichtspunkt, noch entschiedner als Verkürzung der zur Produktion einer Ware nötigen Arbeitszeit ausgesprochen, wird geltend gemacht in "The advantages of the East India Trade to England considered etc.", London 1720 [112] Das Entscheidende ist, jede Ware zu machen mit "the least and easiest labour" 1*). Wird ein Ding mit "less labour" 2*) verrichtet, so "consequently with labour of less price" 3*) Die Ware wird so verwohlfeilert und die Arbeitszeit auf das zu ihrer Produktion nötige Minimum zu reduzieren wird durch die Konkurrenz dann allgemeines Gesetz.

"Wenn mein Nachbar billig verkaufen kann, indem er mit wenig Arbeit viel herstellt, muß ich danach trachten, ebenso billig wie er zu verkaufen." [p. 67.]

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1*) "der geringsten und leicht von der Hand gehenden Arbeit" 2*) "weniger Arbeit" - 3*) "folglich mit Arbeit von geringem Preis"

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Von der Teilung der Arbeit hebt er insbesondre hervor:

"The more variety of artists to every manufacture, the less is left to the skill of single persons." [p. 68.] "Je größer die Anzahl der in jeder Manufaktur beschäftigten Personen, um so weniger bleibt dem Geschick der einzelnen Person überlassen."

Spätre Schriftsteller wie Harris (sieh oben) [118] führen nur Platos Entwicklung weiter aus. Dann Ferguson. Was A. Smith auszeichnet - in mancher Hinsicht hinter seinen Vorgängern -, daß er die Phrase der "Vermehrung der Produktivkräfte der Arbeit" anwendet. Wie sehr A. Smith sich noch in der Kindheitsepoche der großen Industrie befand, zeigt sich darin, daß die Maschinerie nur als Korollar zur Teilung der Arbeit erscheint und die Arbeiter bei ihm noch mechanische Entdeckungen machen, um sich ihre Arbeit zu erleichtern und sie abzukürzen.

Die Teilung der Arbeit durch Vereinfachung derselben erleichtert ihre Erlernung; vermindert also die allgemeinen Produktionskosten des Arbeitsvermögens.

¦¦166¦ Das Atelier, dessen Grundlage die Teilung der Arbeit bildet, schließt immer eine gewisse Hierarchie der Geschicklichkeiten ein, indem die eine Operation komplizierter als die andre, mehr Körperkraft, die andre mehr Delikatesse der Hand oder größere Virtuosität erheischt. Es wird darin, wie Ure sagt, jeder opération approprié un ouvrier dont le salaire corresponde à son habilité 1*) ... Es ist immer noch l'adaptation des travaux aux différentes capacités individuelles ... division du travail dans ses nombreuses gradations ... division du travail selon les différents degrés d'habileté 2*). [119] Die Virtuosität des einzelnen bleibt immer noch wichtig.

Es ist in der Tat Analyse in die Operationen, die je ein einzelner Arbeiter verrichten kann; die Operation wird von der sie begleitenden losgelöst, aber das Grundprinzip bleibt immer noch, sie als Funktion des Arbeiters zu betrachten, so daß daher bei der Analyse derselben und ihrer Verteilung unter verschiedne Arbeiter und Gruppen von Arbeitern nach Graden der Geschicklichkeit, körperlicher Entwicklung usw. zu verteilen. Der Prozeß wird noch nicht als solcher, unabhängig von dem Arbeiter, der ihn verrichtet, analysiert, während im automatischen Atelier das System

"einen Prozeß zerlegt, indem es ihn in seine einzelnen wesentlichen Bestandteile teilt und welches alle seine Teile durch eine selbsttätige Maschine ausführen läßt, kann man diese

_____

1*) jedem Arbeitsvorgang ein Arbeiter angepaßt, dessen Lohn seiner Geschicklichkeit entspricht - 2*) die Anpassung der Arbeiten an die unterschiedlichen individuellen Fähigkeiten... Teilung der Arbeit in ihren zahlreichen Abstufungen ... Teilung der Arbeit gemäß den unterschiedlichen Graden der Geschicklichkeit

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elementaren Teile einer Person mit gewöhnlicher Begabung nach kurzer Probezeit anvertrauen." [120] "Indem man das Machwerk in mehrere verschiedne Operationen teilt, deren jede verschiedene Stufen von Gewandtheit und Kraft erheischt, kann der Fabrikherr sich genau die präzise Quantität von Gewandtheit und Kraft, wie jede Operation sie erheischt, sich verschaffen; während, wenn das ganze Werk durch einen Arbeiter vollbracht werden müßte, dieser Arbeiter zugleich genug Gewandtheit besitzen müßte, um die delikatesten Operationen zu exekutieren und genug Kraft für die mühseligsten Operationen." (Babbage, Ch., "On the Economy of Machinery etc.", Lond[on] 1832.) (ch.

XIX.)

"Wenn nach der besondren Natur der Produkte jeder Art von Manufakturen die Erfahrung kennengelehrt hat zugleich die vorteilhafteste Art von partiellen Operationen, worin die Fabrikation sich teilen kann und die Zahl der Arbeiter, die hier angewandt werden müssen, so werden alle établissements, die nicht für die Zahl ihrer Arbeiter ein exaktes multiplum dieser Zahl anwenden, mit weniger Ökonomie fabrizieren." (Babbage, l.c., ch. XXII.)

Sind z.B. 10 Arbeiter nötig zu verschiednen Operationen, so muß man multiplen von 10 anwenden.

"Geschieht dies nicht, so kann man die ouvriers 1*) nicht immer individuellement zu demselben Detail der Fabrikation verwenden ... Dies ist eine der Ursachen der kolossalen Dimensionen des industriellen Etablissements." (l.c.)

Hier, wie bei der einfachen Kooperation, wieder das Prinzip der multiples. Aber jetzt in Proportionen, die bestimmt sind in ihrer Proportionalität durch die Teilung der Arbeit selbst. Es ist überhaupt klar, daß die Teilung um so weiter geführt werden kann, auf je größerer Stufenleiter gearbeitet wird. Einmal kann das richtige Multiplum so angewandt werden. Zweitens hängt es natürlich von der Größe der Stufenleiter ab, wie weit die Operationen geteilt und die ganze Zeit eines einzelnen Arbeiters von einer Operation absorbiert werden kann.

Erfordert also die Teilung der Arbeit größeres Kapital, weil mehr Rohmaterial in derselben Zeit verarbeitet wird, so hängt ihre Ausführung überhaupt von der Stufenleiter ab, worauf gearbeitet wird, also der Anzahl Arbeiter, die gleichzeitig beschäftigt werden können. Größres Kapital - i.e. Konzentration in einer Hand ist nötig zur Entwicklung der Teilung der Arbeit, die andrerseits wieder durch die mit ihr ¦¦167¦ gewonnene Produktivkraft mehr Material verarbeitet, also diesen Bestandteil des Kapitals vergrößert.

"Der auf eine sehr einfache Operation in den Manufakturen Reduzierte in Abhängigkeit von dem, der ihn anwenden wollte. Er produzierte kein vollständiges Werk mehr, sondern nur einen Teil des Werks, wofür er der Mitwirkung der Arbeiten andrer ganz so bedürfte, wie der Rohstoffe, Maschinen etc. Seine Lage dem Chef der Werkstatt gegenüber

_____

1*) Arbeiter

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untergeordnet ... er beschränkte seine Forderungen auf das Notwendige, ohne daß die Arbeit, die er anbot, nicht hätte fortgeführt werden können, während allein der Chef der Werkstatt, der die Teilung der Arbeit bewirkt hatte, von jedem Anwachsen der Produktivkräfte profitierte." (p. 91, 92, Sismondi, "N[ouveaux] Pr[incipes] etc.", t. 1.)

"Die Teilung der Arbeit verkürzt die für das Erlernen einer Tätigkeit notwendige Zeit." F. Wayland, p. 76. ("The Elements of Pol. Econ.", Boston 1843.) "Errichtet man eine Fabrik, ist es wichtig, Anzahl und Art der Arbeiter so auszuwählen, daß, sobald die unterschiedlichen Operationen eines Produktionsprozesses verschiedenen Personen zugewiesen wurden, die in solchen Verhältnissen zur Verfügung stehen, u m s i c h e i n a n d e r r i c h t i g u n d v o l l z u b e s c h ä f t i g e n. Je perfekter das bewältigt wird, um so größer wird die Wirtschaftlichkeit sein; und sobald sich das einmal bestätigt hat, ist es auch offenbar, daß das Unternehmen nicht erfolgreich vergrößert werden kann, ohne die Beschäftigung einer Vielzahl der bisher vorhandenen Arbeiter." (p. 83, l.c.)

A. Smith fällt dann auch am Schluß seines Abschnitts über die Teilung der Arbeit wieder in die Voraussetzung zurück, daß die verschiednen Arbeiter, unter denen die Arbeit geteilt ist, Warenbesitzer und Produzenten sind (wir werden sehn, daß er später diese Illusion aufgibt).

"Jeder Arbeiter befindet sich in der Lage, eine große Menge Arbeit zu besitzen, über die er verfügen kann, ausgenommen den Teil, den er davon zur Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse verwendet, und da sich die anderen Arbeiter in derselben Situation befinden, ist er in der Lage, eine große Menge von ihm hergestellter Waren gegen eine große Menge der ihren oder, was dasselbe ist, gegen den Preis dieser Waren auszutauschen." [121]

Die Überlieferung des Geschicks von Generation zu Generation stets wichtig. Ein entscheidender Gesichtspunkt beim Kastenwesen, wie später beim Zunftwesen.

"Leicht von der Hand gehende Arbeit ist überlieferte Geschicklichkeit." (Th. Hodgskin, "Popul. Polit. Economy", London 1827, p. 48.)

"Um die Arbeit zu teilen und die menschliche und die maschinelle Arbeitskraft in vorteilhaftester Weise einzusetzen, ist es in einer Menge der Fälle notwendig, in großem Maßstab zu operieren oder, anders ausgedrückt, Reichtümer in großen Mengen zu produzieren. Dieser Vorteil ist es, der zur Entstehung der großen Fabriken führt." ("Élem. d'Éc. Pol.", James Mill traduit par J.T.

Parisot, Paris 1823[, p. 11].)

Die Teilung der Arbeit - oder vielmehr das auf Teilung der Arbeit begründete Atelier - vermehrt bloß den Surpluswert, der dem Kapitalist zufällt (wenigstens nur d i r e k t, und dies ist die einzige Wirkung, um die es sich hier handelt) - oder diese Vermehrung der Produktivkraft der Arbeit bewährt sich nur als Produktivkraft des Kapitals, sofern sie angewandt wird auf Gebrauchswerte, die in die Konsumtion der Arbeiter eingehn, daher die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens notwendige Arbeitszeit verkürzen. Aus eben diesem Umstand, daß die Teilung der Arbeit im großen hauptsächlich

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nur auf objects of common use 1*) angewandt wird, schließt umgekehrt Parson 2*) Wayland, daß es die Armen und nicht die Reichen sind, denen ihre Vorteile zugutkommen. Mit Bezug auf die middling dass 3*) hat der Parson nach einer Seite recht. Es handelt sich hier aber überhaupt nicht um das begriffslose Verhältnis von Armen ¦¦168¦ und Reichen, sondern um das Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital. Die Stelle bei dem Pfaffen lautet:

"Je höher der Preis eines Produkts, desto geringer wird die Anzahl der Personen sein, die in der Lage ist, es zu kaufen. Folglich wird die Nachfrage um so geringer sein und deshalb auch um so weniger Gelegenheit für Teilung der Arbeit bestehen. Und, nebenbei, je größer die Kosten für die Ware, umso größer die Menge an Kapital, die benötigt wird, um durch Teilung der Arbeit zu produzieren ... Daraus folgt, daß Teilung der Arbeit nur selten benutzt wird bei der Herstellung kostbaren Schmucks und von teuren Luxusgegenständen, während sie ganz allgemein für die Herstellung aller Waren des alltäglichen Bedarfs verwendet wird.

Folglich erkennen wir, daß die Vorteile des Gebrauchs von Naturstoffen und der Teilung der Arbeit sehr viel größer und weit wichtiger für die mittleren und niederen Klassen sind als für die Reichen. Diese Mittel erhöhter Produktion verringern die Kosten der unvermeidlichen Bedürfnisse und der wesentlichen Bequemlichkeiten des Lebens auf niedrigster Stufe und machen diese natürlich soweit als möglich für alle erreichbar." ([p.] 86, 87, F. Wayland, "The Elements of Pol. Econ.", Boston 1843.)

Wie Ausdehnung des Kapitals, so erheischt die Anwendung der Teilung der Arbeit als ihre Grundvoraussetzung Kooperation, Agglomeration der Arbeiter, die überhaupt nur stattfinden wird, wo eine gewisse Dichtigkeit der Bevölkerung. {Zugleich auch, wo die Bevölkerung aus ihren zerstreuten Wohnungen auf dem Land gesammelt ist in Zentren der Produktion. Darüber Stewart. [122] Dies näher zu erörtern bei dem Abschnitt über die Akkumulation.}

"Es gibt e i n e g e w i s s e B e v ö l k e r u n g sd i c h t e, die zweckdienlich ist sowohl für den gesellschaftlichen Verkehr als auch für jenes Zusammenwirken der Kräfte, durch das der Ertrag der Arbeit gesteigert wird." ([p.] 50, James Mill, "El. of Pol. Ec.", London 1821.)

Mit der Entwicklung der Teilung der Arbeit verschwindet - was bei der bloß formellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital noch sehr möglich - jedes individuelle Produkt der Arbeit. Die fertige Ware ist das Produkt des Ateliers, welches selbst eine Daseinsweise des Kapitals ist. Der Tauschwert der Arbeit selbst - und die Arbeit, nicht ihr Produkt - wird durch die Weise der Produktion selbst, nicht nur durch den Kontrakt zwischen Kapital und Arbeit, das einzige, was der Arbeiter zu verkaufen hat. Die Arbeit wird in der Tat seine einzige Ware und die Ware überhaupt allgemein Kategorie,

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1*) Gegenstände des täglichen Bedarfs - 2*) Pfarrer - 3*) Mittelklasse

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worunter die Produktion subsumiert ist. Wir gingen von der Ware als der allgemeinsten Kategorie der bürgerlichen Produktion [aus]. Solche allgemeine Kategorie wird sie erst durch Veränderung, der die Produktionsweise selbst durch das Kapital unterworfen wird.

"Es gibt aber nichts mehr, was man als den natürlichen Lohn der Arbeit eines einzelnen bezeichnen könnte. Jeder Arbeiter erzeugt nur einen Teil eines Ganzen, und da jeder Teil für sich allein ohne Wert oder Nutzen ist, gibt es nichts, was der Arbeiter nehmen und wovon er sagen könnte: Das ist mein Erzeugnis, das will ich für mich behalten." (p. 25, [Thomas Hodgskin,] "Labour defended against the claims of Capital etc.", London 1825.)

"Der zunehmende Reichtum hat zu einer Spaltung zwischen gesellschaftlichen und beruflichen Bedingungen geführt; nicht mehr der Ü b e r f l u ß eines jeden ist zum Gegenstand des Austauschs geworden, sondern d e r L e b e n s u n t e r h a l t s e l b s t... in dieser neuen Situation hängt das Leben des ganzen Menschen, der arbeitet und produziert, nicht von der Vollkommenheit und dem Gelingen seiner Arbeit ab, sondern von ihrem V e r k a u f." (p. 82, t. I, Sism., "Études".)

"Die größere Ergiebigkeit des menschlichen Fleißes und der verringerte Preis für die Erfordernisse des Lebens verschwören sich heutzutage, das produktive Kapital zum Anschwellen zu bringen." ([p. 88,] 89, S.P. Newman, "Elements of Polit. Econ.", Andover and New York 1835.)

Soweit in der Teilung der Arbeit eine Seite der natürlichen Individualität des Arbeiters als Naturgrundlage fortentwickelt wird, wird sie an die Stelle seines ganzen Produktionsvermögens gesetzt und zu einer Besonderheit ausgebildet, die zu ihrer Bewährung die Betätigung im Zusammenhang mit dem Gesamtatelier erheischt, als eine besondre Funktion desselben.

¦¦169¦ Storch stellt beide Arten der Teilung der Arbeit wie A.

Smith zusammen, nur daß die eine als letzte Zuspitzung der andern bei ihm erscheint; als A u s g a n g s p u n k t für die andre, was ein Fortschritt ist.

"Diese Teilung geht von der Trennung der verschiedenartigsten Professionen bis zu jener Teilung, wo plusieurs ouvriers se partagent la confection d'un seul et même produit 1*), wie in der Manufaktur."

(Sollte heißen nicht produit, sondern marchandise 3*). Auch in der andren Teilung der Arbeit arbeiten verschiedne am selben Produkt.) (p. 173, H. Storch, "Cours d'Écon. Pol.", avec des notes etc. par J.-B. Say, Paris 1823, t. I.)

"Es genügt nicht, daß das zur Subdivision der métiers 3*) nötige Kapital sich in der Gesellschaft vorhanden finde; es ist außerdem nötig, daß es i n d e n H ä n d e n d e r U n t e r n e hm e r a k k u m u l i e r t

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1*) mehrere Arbeiter sich in die Anfertigung eines und desselben Produukts teilen - 2*) Ware - 3*) Handwerks

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sei in hinreichend beträchtlichen Portionen, um sie in den Stand zu setzen, auf großer Stufenleiter zu arbeiten ... Je mehr die Teilung der métiers zunimmt, ist nötig zur beständigen Beschäftigung einer selben Zahl von Arbeitern ein immer beträchtlicheres Kapital in Werkzeugen, Rohstoffen etc. Vermehrung der Zahl der Arbeiter mit der Teilung der Arbeit. Beträchtlicheres Kapital in Konstruktionen und Subsistenzmitteln." (Storch, l.c., p. 250, 251.)

"Arbeit i s t v e r e i n t ... wann immer Erwerbszweige aufgeteilt sind ... Die stärkste T e i l u n g d e r A r b e i t findet statt unter jenen außerordentlich rohen Wilden, die einander niemals helfen, die getrennt voneinander arbeiten; und die Teilung der Erwerbszweige mit all ihren großen Erfolgen hängt ganz und gar ab von der K o m b i n a t i o n der Arbeit, d e r K o o p e r a t i o n." (p. 24, Wakefield, Note, t. I zu seiner Ausgabe von A. Smith, "Wealth of Nations", London 1835.)

*)

A. Smith macht den Austausch zur Grundlage der Teilung der Arbeit, während er umgekehrt ihr Resultat ist (aber nicht sein muß). Hodgskin bemerkt richtig, daß Teilung der Erwerbszweige, also der gesellschaftlichen Arbeit, in allen Ländern und unter allen politischen Institutionen Platz greift. Sie existiert ursprünglich in der Familie, wo sie naturwüchsig aus physiologischen Unterschieden, Geschlechts- und Altersunterschieden hervorgeht. Die Verschiedenartigkeit der individuellen Organisationen, körperlichen und geistigen Anlagen wird neue Quelle derselben.

Dann aber kömmt durch verschiedne Naturbedingungen, Unterschiede des Bodens, Verteilung von Wasser und Land, Berg und Ebene, Klima, Lage, Mineralhaltigkeit der Erde und Besonderheiten in ihren Eigentümlichkeiten, spontanen Schöpfungen, Verschiedenheit in den natürlich vorgefundnen Arbeitsinstrumenten hinzu, die die Erwerbszweige verschiedner Stämme teilt, und in dem Austausch derselben haben wir überhaupt die ursprüngliche Verwandlung von Produkt in Ware zu suchen. (Sieh Hodgskin, Th., "Populär Political Economy etc.", London 1827, ch. IV, V und VI.) Wo die Population stagnant ist, wie in ¦¦170¦ Asien, ist es auch die Teilung der Arbeit.

--*) Im Manuskript gestrichen: Auf diesem Unterschied zwischen Separation of employments (Trennung der Erwerbszweige) und "division of labour", "Teilung der Arbeit", reitet Wakefield. Was ihm vorschwebt, ist eben der von A. Smith nicht betonte Unterschied zwischen der Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft und der Teilung der Arbeit innerhalb des Ateliers. A. Smith läßt die Erwerbszweige vermittelst des exchange 1*) miteinander kooperieren und weiß nicht nur, was sich von selbst versteht, sondern sagt ausdrücklich, daß innerhalb der einzelnen Manufaktur in Teilung der Arbeit zugleich Kombination derselben. Was bei Wakefield wirklichen Fortschritt bildet - und darauf kommen wir später ist seine Ahnung, daß die letztre Teilung der Arbeit, auf Grundlage der freien bürgerlichen Arbeit, eine der kapitalistischen Produktionsweise eigentümliche Form ist und daher nur unter gewissen gesellschaftlichen Bedingungen eintritt.

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1*) Austausches

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"Verbesserte Transportmethoden, wie Eisenbahnen, Dampfschiffe, Kanäle, alle Methoden der Erleichterung des Verkehrs zwischen entfernten Ländern wirken ein auf die Teilung der Arbeit in der gleichen Art wie eine tatsächliche Erhöhung der Bevölkerungszahl; sie bringen mehr Arbeiter in Verbindung usw." [p. 119.]

B e v ö l k e r u n g und progress derselben die Hauptgrundlage der division of labour 1*).

"Wenn die Zahl der Arbeiter wächst, steigt die Produktivkraft der Gesellschaft im gleichen Verhältnis zu diesem Wachstum, multipliziert durch die Wirkungen der Teilung der Arbeit und der Vermehrung der Kenntnisse." (p. 120, l.c.)

"Allein mit einem Zuwachs an Kapital kann der Unternehmer für die Herstellung irgendeines Werkstückes ... unter seinen Arbeitern eine zweckmäßigere Teilung der Arbeit einführen. Wenn das zu fertigende Werkstück aus mehreren Teilen besteht und er jeden Arbeiter ständig zur Erfüllung seines Anteils beschäftigen will, ist ein weit größeres Kapital nötig, als wenn jeder Arbeiter, gleichgültig womit, gelegentlich an allen Teilen des Werkstücks beschäftigt wird." (A. Smith, ["Recherches ...",] III, ch. III [p.

338/339].)

"Was die P r o d u k t i o n s l e i s t u n g anbetrifft, so kann sie nicht a n s t e i g e n, w e n n d i e A n z a h l d e r A r b e i t e r d i e g l e i c h e b l e i b t. Es sei denn, man vermehrt oder vervollkommnet die Maschinen und Werkzeuge, mit deren Hilfe die Arbeit erleichtert und beschleunigt wird; aber ebensogut könnte man wohl eine bessere Verteilung oder wirksamere Umverteilung der Arbeit schaffen." (l.c. [, p.

338].)

"Der Eigentümer des Kapitals, der eine große Anzahl Arbeiter ernährt, bemüht sich notwendigerweise aus eigenem Interesse, unter ihnen die Teilung und Verteilung der Arbeit so gut zu kombinieren, daß sie imstande sind, die größtmögliche Menge an Werkstükken zu fertigen. Aus gleichem Grunde versucht er, sie mit besseren Maschinen auszurüsten, als er selbst und sie sich vorstellen konnten. W a s a u f d i e A r b e i t e r e i n e r e i nz i g e n W e r k s t a t t z u t r i f f t, t r i f f t, w i e s i c h e r w e i s t, a u s d e n g l e i c h e n G r ü n d e n a u c h a u f d i e g r o ß e G e s e l ls c h a f t z u. Je größer ihre Anzahl, um so mehr tendieren sie selbstverständlich dazu, sich in verschiedene Klassen zu spalten und ihre Arbeiten aufzuteilen. Es gibt eine weit größere Anzahl von Köpfen, die sich damit befassen, die zweckmäßigsten Maschinen für die Ausführung der Arbeit zu erfinden, mit der jeder beauftragt ist und infolgedessen mit um so größerer Wahrscheinlichkeit das Ziel, sie zu erfinden, erreichen wird." (ch. VIII, l. I, [p. 177/178,] A. Smith.)

Lemontey ("OEuvres complètes", t. I, p. 245 sq., Paris 1840) hat im Anfang dieses Jahrhunderts Fergusons Auseinandersetzung geistreich bearbeitet. ("Sur l'influence morale de la division du travail.")

"Die Gesellschaft als Ganzes hat mit dem Innern einer Werkstatt gemein, daß auch sie ihre Teilung der Arbeit hat. Nimmt man die Teilung der Arbeit in einer modernen Werkstatt als Beispiel, um sie auf eine ganze Gesellschaft anzuwenden, so wäre ohne Zweifel diejenige Gesellschaft am besten für die Produktion des Reichtums organisiert, welche nur einen einzigen Unternehmer als Vorgesetzten hätte, der nach einer im voraus festgesetzten

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1*) Teilung der Arbeit

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Ordnung die Funktionen unter die verschiedenen Mitglieder der Gesellschaft verteilt. Aber so ist es gar nicht. Während innerhalb der modernen Werkstatt die Teilung der Arbeit durch die Autorität des Unternehmers bis ins einzelnste geregelt ist, kennt die moderne Gesellschaft keine andere Regel, keine andere Autorität für die Verteilung der Arbeit als die freie ¦¦171¦ Konkurrenz." (p.

130, [Karl Marx,] "Misère de la Philosophie", Paris 1847.) 1*)

"Unter der Herrschaft des Patriarchats, der Herrschaft der Kasten, in der feudalen und kooperativen Gesellschaft gab es eine Teilung der Arbeit in der ganzen Gesellschaft nach bestimmten Regeln ... Was die Teilung der Arbeit in der Werkstatt anbetrifft, so war sie in allen diesen Gesellschaftsformen sehr wenig entwickelt. Man kann sogar als allgemeine Regel aufstellen, je weniger die Autorität der Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft herrscht, um so mehr entwickelt sich die Teilung der Arbeit im Innern der Werkstatt und um so mehr ist sie dort der Autorität eines einzelnen unterworfen. Die Autorität in der Werkstatt und die in der Gesellschaft stehen in bezug auf die Teilung der Arbeit im u m g e k e h r t e n V e r h ä l t n i s zueinander." (p. 130, 131, l.c.) 2*) "Die Akkumulation und die Konzentration der Werkzeuge und der Arbeiter gehen der Entwicklung der Teilung der Arbeit im Innern der Werkstatt voraus. ... Die Entwicklung der Teilung der Arbeit setzt die Vereinigung der Arbeiter in einer Werkstatt voraus. ... Sind erst die Menschen und die Werkzeuge vereinigt, reproduziert sich die Teilung der Arbeit so, wie sie in der Form der Zünfte bestand, und spiegelt sich notwendig im Innern der Werkstatt wider." ([p.] 132, 133, l.c.) 3*) "Die Konzentration der Produktionsinstrumente und die Teilung der Arbeit sind ebenso untrennbar voneinander wie auf dem Gebiete der Politik die Zentralisation der öffentlichen Gewalten und die Teilung der Privatinteressen." (p. 134, l.c.) 4*)

Um die Teilung der Arbeit anzuwenden, ist also vorausgesetzt: 1. K o n g l o m e r a t i o n v o n A r b e i t e r n, wozu eine gewisse Dichtigkeit der Bevölkerung nötig. Kommunikationsmittel können hier die Dichtigkeit in einem gewissen Grad ersetzen. D e p o p u l a t i o n d e s L a n d e s (sieh 18.

Jahrhundert). In einem dünn bevölkerten Land könnte diese Konglomeration nur an einigen Punkten stattfinden. Die Konglomeration wird aber auch hervorgebracht, dadurch, daß nur dünne Bevölkerung für den Ackerbau erheischt, die Masse der Bevölkerung sich also getrennt von dem Boden um die jedesmaligen Produktionsmittel, Sitze des Kapitals, konglomerieren kann. Die relative Verdichtung auf der einen Seite kann durch relative Verdünnung auf der andren hervorgebracht werden, selbst mit einer g e g e b n e n Bevölkerung, deren Existenz ursprünglich noch in der nichtkapitalistischen Produktionsweise wurzelt.

Was also zuerst nötig ist, ist nicht Vergrößerung der Bevölkerung, sondern Vergrößerung der rein industriellen Bevölkerung oder andere Verteilung der Bevölkerung. Die erste Bedingung hierzu Verkleinerung der unmittelbar mit

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1*) Siehe Band 4 unserer Ausgabe, S. 150/151 - 2*) siehe ebenda, S. 151 - 3*) siehe ebenda, S. 152/153 - 4*) siehe ebenda, S. 153

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der Erzeugung der Nahrungsmittel, in der Agrikultur beschäftigten Bevölkerung, Loslösung der Menschen vom Boden, von der Mutter Erde, und dadurch ihre Freimachung (free hands [72], wie Stewart sagt), ihre Mobilisierung. Die Loslösung der mit der Agrikultur verknüpften Arbeiten von der Agrikultur und die Beschränkung der Agrikultur - progressiv - auf weniger Hände ist die Hauptbedingung für die Teilung der Arbeit und die Manufaktur überhaupt, damit sie nicht im einzelnen, an zerstreuten Punkten, sondern herrschend auftritt. {Dies alles gehört in die A k k u m u l at i o n.} Dieselbe Population anders verteilt, braucht nicht größern Vorrat von Lebensmitteln, sondern nur andre Verteilung, Distribution derselben. Der Kapitalist, der Teilung der Arbeit anwendet, daher mehr auf einem Punkte agglomerierte Arbeiter beschäftigt, zahlt größere Summen von Salair als der Handwerksmeister, bedarf mehr capital variable, das sich schließlich in Lebensmittel auflöst; aber dazu ist es erheischt, daß dasselbe Salair, das früher von 100 diesen ausgezahlt wurde, ¦¦172¦ jetzt von einem ausgezahlt werde. Also nur größere Konzentration des capital variable in weniger Händen und dito der Lebensmittel, wogegen sich dies Salair austauscht. Es ist hier nicht Z uw a c h s, sondern nur K o n z e n t r a t i o n erheischt in diesen Teilen des Kapitals; ganz wie nicht größere Bevölkerung, sondern größere Agglomeration der Bevölkerung unter dem Kommando desselben Kapitals.

2. K o n z e n t r a t i o n v o n A r b e i t s i n s t r um e n t e n.

D i e T e i l u n g d e r A r b e i t f ü h r t z u e in e r D i f f e r e n z i e r u n g u n d d a m i t V e re i n f a c h u n g d e r I n s t r u m e n t e, d i e a l s A r b e i t s m i t t e l d i e n e n; daher auch zur Vervollkommnung dieser Instrumente. Aber in ihr bleibt nach wie vor das Arbeitsmittel Arbeitswerkzeug, Instrument, dessen Anwendung von der persönlichen Virtuosität der einzelnen Arbeiter abhängt, Leiter ihrer eignen Geschicklichkeit ist, in der Tat zu seinem natürlichen Organ hinzugefügtes Kunstorgan. Eis sind verschiedenartigere, nicht mehr Instrumente erheischt für dieselbe Zahl von Arbeitern. Insofern das Atelier Konglomeration von Arbeitern, setzt es ebenso Agglomeration von Instrumenten voraus.

Und jedenfalls wächst dieser Teil des Capital constant nur in dem Verhältnis, worin das capital variable, das in Arbeltslohn ausgelegte, oder die von demselben Kapital gleichzeitig beschäftigte Arbeiteranzahl wächst.

Als ein neu hinzugekommner Teil des Capital constant können die andren Arbeitsbedingungen, namentlich die Behausung, betrachtet werden, die Gebäulichkeiten, da vor der Manufaktur die Werkstatt noch keine besonderte Existenz vom Privathaus erhält.

Mit dieser Ausnahme findet größere Konzentration des in Arbeltsmitteln bestehenden Teils des Kapitals statt; nicht notwendig Wachstum des Kapitals

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und keinenfalls relatives Wachstum desselben, verglichen mit seinem in Arbeitslohn ausgelegten Bestandteil.

3. V e r m e h r u n g d e s R o h m a t e r i a l s. Der in Rohmaterial ausgelegte Teil des Kapitals wächst a b s o l u t gegen den in Arbeitslohn ausgelegten, indem dasselbe Quantum Rohmaterial ein geringres Quantum Arbeitszeit absorbiert oder dasselbe Quantum Arbeitszeit sich in einem größern Quantum Rohmaterial verwirklicht. Indes kann auch dies u r s p r ü n g_l i c h stattfinden, ohne absolute Vermehrung des Rohmaterials in einem Lande 1*). Dasselbe in einem Lande vorhandne Quantum Rohmaterial kann weniger Arbeit absorbieren, d.h., im ganzen Lande eine geringre Arbeiterzahl mit dessen Bearbeitung beschäftigt sein, seiner Verwandlung in neues Produkt, obgleich diese Arbeiterzahl, statt wie früher über eine große Oberfläche zerstreut zu sein, in größern Gruppen auf einzelnen Punkten konzentriert ist unter dem Kommando einzelner Kapitalisten.

Absolut also gesprochen, ist nichts erheischt zur M a n uf a k t u r, d.h. des auf Teilung der Arbeit begründeten Ateliers, als andre Verteilung der verschiednen Bestandteile des Kapitals, Konzentration statt Zerstreuung. In dieser Form der Zerstreuung existieren diese Arbeitsbedingungen noch nicht als Kapital, obgleich als die materiellen Bestandteile des Kapitals, wie der arbeitende Teil der Bevölkerung, existiert, obgleich noch nicht in der Qualität als Lohnarbeiter oder Proletarier.

D i e M a n u f a k t u r (im Unterschied von dem mechanischen Atelier oder der factory, Fabrik) ist die spezifisch der Teilung der Arbeit entsprechende Produktionsweise oder Form der Industrie. Selbständig, als die e n t w i c k e l t s t e Form der kapitalistischen Produktionsweise, tritt sie auf vor der Erfindung der eigentlichen Maschinerie (obgleich schon Maschinen angewandt und namentlich fixes Kapital).

¦¦173¦ Bei Petty und dem zitierten Apologeten des East India Trade [112] (also bei den Modernen) in bezug auf die Teilung der Arbeit von vornherein charakteristisch, daß die Verwohlfeilerung der Ware - die Verminderung der zur Produktion einer bestimmten Ware gesellschaftlich notwendigen Arbeit - Hauptgesichtspunkt.

Bei Petty wird sie in Verbindung mit dem auswärtigen Handel erwähnt. Bei dem East Indian direkt als Mittel, die Konkurrenten auf dem Weltmarkt zu unterkaufen, wie letztrer den Welthandel selbst als Mittel darstellt, in weniger Arbeitszeit dasselbe Resultat zu erzielen.

A. Smith in ("Recherches ...",] ch. I, b.I, wo er ex professo von der Teilung der Arbeit handelt, entwickelt am Schlüsse des Kapitels, wie außerordentlich

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1*) In der Handschrift: andren

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mannigfaltig, verschiednen Ländern angehörig, vielseitig in einem "zivilisierten Lande", d.h., wo das Produkt allgemein die Form der Ware annimmt, die Arbeitsarten, die z.B. konkurrieren, um mobilier, Kleidung, outils 1*) eines einfachen Taglöhners zu beschaffen.

"Betrachtet", beginnt dieser Schluß, "woraus in einem zivilisierten und blühenden Lande die bewegliche Habe eines einfachen Tagelöhners oder des letzten Handlangers bestehen, und ihr werdet sehen, daß die Zahl der Menschen, um deren Belieferung mit irgendeinem Teil dieser Güter die Industrie konkurrierte, jenseits jeder Berechnung liegt. So grob beispielsweise die Wolljacke, die den Tagelöhner kleidet, auch aussehen mag, sie ist das Produkt der gemeinsamen Arbeit einer Vielzahl von Arbeitern", usw. [p.

25.]

Und A. Smith schließt diese Betrachtung mit den Worten: "Zwischen den beweglichen Gütern eines europäischen Prinzen und denen eines arbeitsamen, soliden Bauern besteht möglicherweise kein größerer Unterschied als zwischen den Möbeln des letzteren und denen des Königs, der über 10000 nackte Wilde herrscht und als absoluter Gebieter über ihre Freiheit und ihr Leben verfügt." [p. 28.]

Dieser ganze Passus und Betrachtungsweise ist nachkopiert von Mandeville, "Fable of the Bees", zuerst veröffentlicht 1705 als Poem [123], 1729 den 2. Teil veröffentlicht, which consists of a series of six dialogues 2*) (Prosa). 1714 he added the prose notes which make the bulk of the first volume of the work as we have it now 3*). Da heißt [es] u.a.:

"Wenn wir die blühendsten Nationen zurückverfolgen zu ihrem Ursprung, werden wir finden, daß in den frühesten Anfängen jeder Gesellschaft die reichsten und allerbedeutendsten Männer in ihr lange Zeit auf eine große Menge der Bequemlichkeiten des Lebens verzichten mußten, derer sich jetzt die armseligsten, bescheidensten und unglücklichsten Menschen erfreuen können; so daß viele Dinge, die einst als Schöpfungen des Luxus betrachtet wurden, heute selbst denen gewährt werden, die so erbärmlich arm sind, daß sie zu Objekten öffentlicher Wohltätigkeit werden ... Ein Mann wäre ausgelacht worden, wenn er im schlichten Kleid eines armen Geschöpfes Luxus entdeckte, das daherkommt in dickem Gewand und rauhem Hemd darunter aus der Armenunterstützung des Kirchspiels. Und doch, wie viele Menschen, wie viele verschiedene Gewerbe und welche Vielfalt an Geschick und Werkzeugen müssen eingesetzt werden, um das allereinfachste Yorkshire Tuch herzustellen?" etc. (Remark, P., vol. I, p. 181-183, ed. of 1724.) "Welche Geschäftigkeit muß in verschiedenen Teilen der Welt betrieben werden, bevor ein feines scharlachrotes oder karminrotes Tuch hergestellt werden kann; welche Vielfalt an Gewerben und Handwerkern muß beschäftigt werden! Nicht nur die offensichtlichen, wie Wollkämmer, Spinner, die Weber, die Tuchmacher, die Putzer, die Färber, die Setzer, die Zieher und die

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1*) Möbel, Kleidung, Handwerkszeug - 2*) der aus einer Serie von 6 Dialogen besteht - 3*) fügte er Prosanotizen hinzu, die den Umfang des ersten Bandes des Werkes ausmachen, wie er jetzt vorliegt

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Packer; sondern auch andere, die ferner liegen und anscheinend der Sache fremd scheinen - wie der Maschinenbauer, der Zinngießer und der Chemiker, die dennoch alle nötig sind, ebenso wie eine große Anzahl von Gewerben, damit die ¦¦174¦ Werkzeuge, Geräte und anderer Zubehör vorhanden sind, die zu den bereits genannten Gewerbszweigen gehören."

Dann geht er über, wie Seefahrt, auswärtige Länder, mit einem Wort, der Weltmarkt dazu konkurriert. ("Search into the Nature of Society" (appended to the second édition 1*)), pp. 411-13.)

In diesem Aufzählen liegt in der Tat nur das: Sobald W a r e die allgemeine Form des Produkts wird oder die Produktion auf Grundlage des Tauschwerts und daher des Warenaustauschs stattfindet, wird erstens die Produktion jedes Individuums einseitig, während seine Bedürfnisse vielseitig. Es ist also ein concours 2*) unendlich vieler selbständiger Arbeitszweige nötig, um die Bedürfnisse, selbst die einfachsten Bedürfnisse des Individuums, zu befriedigen. Zweitens: Der ganze Umkreis der gegenständlichen Bedingungen, die zur Produktion einer einzigen Ware erheischt sind, Rohstoff, Instrumente, matières instrumentales 3*) etc., gehn in ihre Produktion als W a r e n ein, sind durch Kauf und Verkauf dieser unabhängig voneinander produzierten Elementarbestandteile der Ware bedingt. Es findet dies in dem Maße statt, daß die einzelnen Elemente, die zur Produktion einer Ware erheischt sind, als Waren außer ihr existieren, daher ursprünglich als Waren von außen, durch die Zirkulation vermittelt, in diesen einzelnen Produktionszweig treten - je mehr die W a r e die allgemein elementarische Form des Reichtums geworden ist, je mehr die Produktion aufhört, unmittelbare Erzeugung der eignen Subsistenzmittel für das Individuum zu sein - trade 4*) geworden ist, wie Steuart [124] [sagt] [36], die Ware also aufhört, die Form des über das Bedürfnis des Individuums hinausgehnden, für es überflüssigen und daher verkaufbaren Teils seiner Produktion zu sein. Hier ist noch das Produkt als solches die Basis und die Produktion für die Subsistenz. Die Warenproduktion basiert hier noch auf Grundlage einer Produktion, deren Hauptprodukt nicht Ware wird, wo die Subsistenz selbst noch nicht vom Verkauf abhängt; der Produzent, wenn er nicht W a r e produziert, überhaupt n i c h t s produziert; W a r e zu sein also die allgemein elementarische, notwendige Form seines [Produk]ts [36] ist, die es überhaupt zu einem Element des bürgerlichen Reichtums macht. Dieser Unterschied zeigt sich schlagend, wenn man die große moderne Agrikultur mit der Agrikultur

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1*) der zweiten Auflage beigefügt - 2*) Zusammenwirken - 3*) Produktionshilfsstoffe - 4*) Handel

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vergleicht, worin die Produktion für die eigne Subsistenz noch die Basis bildet und die die meisten Bedingungen ihrer Produktion selbst erzeugt; so daß sie nicht als Warenmassen, durch die Zirkulation vermittelt, in sie eingehn.

In der Tat also enthält diese Betrachtungsweise von Mandeville etc. nichts, als daß die allgemeine elementarische Form des bürgerlichen Reichtums die W a r e ist; daß für den Produzenten nicht mehr der Gebrauchswert, sondern allein der Tauschwert des Produkts entscheidet, für ihn der Gebrauchswert nur der Träger des Tauschwerts ist; daß er in der Tat nicht bloß ein bestimmtes Produkt, sondern Geld produzieren muß. Diese Voraussetzung, daß das Produkt allgemein als Ware produziert wird, daher durch die Bedingungen seiner eignen Produktion als Waren, durch die Zirkulation vermittelt, in [die] '36' sie eingehn, unterstellt eine allseitige Teilung der gesellschaftlichen Arbeit oder Loslösung der einander bedingenden und ergänzenden Arbeiten in unabhängige, nur durch die Warenzirkulation, Kauf und Verkauf vermittelte Arbeitszweige. Oder es ist identisch damit, da das allgemeine Gegenüberstehn der Produkte als Waren voraussetzt das Gegenüberstehn der sie produzierenden] Tätigkeit[en ...]. Derartige Betrachtung also historisch wichtig, [...] [36] ¦/V-179/ Auf solcher Entwicklungsstufe der Gesellschaft ist vielmehr die Betrachtung des Kontrastes interessanter von Zuständen, worin die einzelne Familie unmittelbar selbst beinahe alle ihre Bedürfnisse befriedigt, wie z.B. Dagald Stewart, l.c., p. 327[, 328]:

"In einigen Teilen von Hochschottland stellte vor nicht allzu langer Zeit laut "Statistical Accounts" jeder Bauer seine eigenen Schuhe her aus Leder, das er selbst gerbte. Auch mancher Schafhirte und Häusler erschien mit Frau und Kindern in der Kirche in Kleidern, die keine Hand außer ihrer eigenen angetastet hatte, da sie selbst [die Wolle] von den Schafen geschoren und den Flachs gesät hatten. In die Zubereitung dieser, so wird hinzugefügt, ging kaum irgendein gekaufter Artikel ein, mit Ausnahme von Pfrieme, Nadel, Fingerhut und sehr wenigen Teilen des im Weben angewandten Eisenwerks. Auch die Farben wurden hauptsächlich von den Frauen selbst von Bäumen, Gesträuchen und Kräutern gewonnen." ("Lectures on Pol. Ec.", v. 1, l.c.)

¦¦V-175¦ Auf einer vorgerückten Entwicklungsstufe der bürgerlichen Gesellschaft dagegen, wie sie A. Smith schon gegenüberstand, erscheint die einfache Reproduktion dieser Mandevilleschen, Harrisschen etc. Reflexionen nicht ohne einen Beisatz von pedantischer Kinderei, und namentlich bewirkt dergleichen Ausmalung bei ihm, daß er die Teilung der Arbeit als spezifisch kapitalistische Produktionsweise nicht scharf und bestimmt begreift; wie andrerseits die außerordentliche Wichtigkeit, die er der Teilung der Arbeit in der

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Manufaktur beilegt, zeigt, daß zu seiner Zeit das moderne Fabrikwesen im Entstehen begriffen war. Ure bemerkt hierzu mit Recht:

"Als Adam Smith sein unsterbliches Werk über die Grundzüge der politischen Ökonomie schrieb, war das automatische Industriesystem noch kaum bekannt. Die Teilung der Arbeit erschien ihm mit Recht als das große Prinzip der Vervollkommnung in der Manufaktur ... Aber was zur Zeit des Dr. Smith als passendes Beispiel dienen konnte, kann heute das Publikum in bezug auf das wirkliche Prinzip der Fabrikindustrie nur irreführen ... Das Schuldogma von der Teilung der Arbeit nach den verschiedenen Graden der Geschicklichkeit ist von unseren aufgeklärten Fabrikanten endlich beiseite geworfen." (Andrew Ure, "Philosophie des manufactures etc.", t. I, ch. I.) (1835 zuerst erschienen.)

Dies zeigt schlagend, daß die Teilung der Arbeit, um die es sich hier handelt - und um die es sich eigentlich auch bei A. Smith in der Tat handelt -, keine allgemeine Kategorie, den meisten und verschiedenartigsten Gesellschaftszuständen gemeinsam, sondern eine ganz bestimmte historische, einer bestimmten historischen Entwicklungsstufe des Kapitals entsprechende Produktionsweise; die sogar in der alleinherrschenden und überwiegenden Form, worin sie bei A. Smith auftritt, der schon überwältigten und vergangnen Stufe der Entwicklung der kapitalistischen Produktion seiner Zeitepoche angehörte.

Ure, in dem angegebnen Passus, sagt 1.

"Er" (A. Smith) "schloß also daraus, daß man selbstverständlich j e d e r d i e s e r V e r r i c h t u n g e n einen Arbeiter anpassen kann, dessen Lohn seiner Geschicklichkeit entspräche.

Diese A n p a s s u n g ist das Wesen der Teilung der Arbeit."

Also erstens: A n e i g n u n g des Arbeiters an eine bestimmte Operation, seine Subsumtion unter dieselbe. Er gehört von nun an dieser Operation, die die ausschließliche Funktion seines auf ein Abstraktum reduzierten Arbeitsvermögens wird.

Erstens also wird das Arbeitsvermögen dieser besondren Operation a n g e e i g n e t. Zweitens aber, da die Basis der Operation selbst der menschliche Körper bleibt, findet statt, wie Ure sagt, daß diese Appropriation zugleich

"Verteilung oder vielmehr d i e A n p a s s u n g d e r A r b e i t e n an die verschiedenen individuellen Fähigkeiten".

D.h., die Operationen selbst werden den natürlichen und erworbnen Fähigkeiten angepaßt in ihrer Trennung. Es ist nicht Auflösung des Prozesses in seine mechanischen principes 1*), ¦¦176¦ sondern eine Auflösung mit Rücksicht darauf, daß diese einzelnen Prozesse als Funktionen menschlicher Arbeitsvermögen ausgeübt werden müssen.

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1*) Elemente

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G. Garnier, in dem Band von Noten, den er seiner Übersetzung A.

Smith' hinzugefügt, erklärt sich gegen den Volksunterricht, in N.

I zum Kapitel Smith' über die Teilung der Arbeit. Es sei dies gegen die Teilung der Arbeit, und man proscribiré damit "tout notre système social" 1*). (p. 2, l.c., t. V.) Einige seiner Bemerkungen sind gut hier zu notieren.

"Die Arbeit, welche die Gesamtheit der Bewohner eines Landes ernährt, kleidet und Unterkunft schafft, ist eine Last, die der Gesellschaft als Ganzes auferlegt ist, welche diese aber notwendigerweise lediglich einem Teil ihrer Glieder z u w e i s t." (p.

2, l.c.)

Und je größer der industrielle Fortschritt der Gesellschaft, um so mehr wachsen ihre materiellen Ansprüche,

"und folglich wird es mehr aufgewandte Arbeit geben, welche diese produziert, sie bereitstellt" (die Lebensmittel überhaupt) "und sie an die Konsumenten bringt. Und g l e i c h z e i t i g wächst i n f o l g e d e r s e l b e n F o r t s c h r i t t e indessen die K l a s s e derer, die von diesen Handarbeiten befreit ist, im Verhältnis zur anderen Klasse. Jene hat also gleichzeitig sowohl mehr Menschen zu versorgen als auch für jeden von ihnen reichlicher und ständig verbesserte Bedarfsgüter bereitzustellen. In dem Maße, wie die Gesellschaft gedeiht, d.h.

auf dem Gebiet der Industrie, im Handel, in der Bevölkerung usw.

erstarkt ... bleibt dem Menschen, der sich einem auf Handarbeit beruhenden Beruf gewidmet hat, w e n i g e r f r e i e Z e i t. Je mehr die Gesellschaft an Reichtum gewinnt, um so mehr Wert erlangt die Z e i t d e s A r b e i t e r s" (ist vielmehr d. Wert) ... "Je mehr also die Gesellschaft einem Zustand von Glanz und Macht entgegengeht, um s o w e n i g e r Z e i t w i r d d i e A r b e i t e r k l a s s e f ü r d a s S t u d i u m u n d f ü r g e i s t i g e u n d t h e o r e t i s c h e A r b e i t e n v e r w e n d e n k ö n n e n." (p. 2-4.)

D.h., die freie Zeit der Gesellschaft basiert auf der Absorption der Zeit des Arbeiters durch die Zwangsarbeit, und so verliert er den Raum für die geistige Entwicklung, denn das ist die Zeit.

"Andererseits, j e w e n i g e r Z e i t d i e A r b e it e r k l a s s e h a t, d e n B e r e i c h d e s W i ss e n s z u n u t z e n, u m s o m e h r b l e i b t d e r a n d e r e n K l a s s e. Wenn sich die Menschen dieser letzteren Klasse folgerichtig und mit Fleiß philosophischen Betrachtungen oder literarischen Werken widmen können, dann ist es so, weil sie befreit sind von allen Sorgen um Erzeugung, Fertigstellung oder Transport der Gegenstände ihres täglichen Bedarfs und weil andere die mechanischen Arbeiten für sie übernommen haben. Wie alle anderen Teilungen der Arbeit tritt jene zwischen Hand- und geistiger Arbeit in dem Maße stärker und einschneidender hervor, wie die Gesellschaft reicher wird. Gleich jeder anderen ist diese Teilung der Arbeit eine Wirkung vergangener und eine Ursache künftiger Fortschritte ... Darf die Regierung denn dieser Teilung der Arbeit ¦¦177¦ entgegenwirken und sie in ihrem naturgemäßen Gang aufhalten? Darf sie einen Teil der Staatseinnahmen zum Versuch verwenden, zwei Klassen von Arbeit, die ihre Teilung und Trennung erstreben, zu verwirren und zu vermischen?" (p. 4, 5, l.c.)

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1*) ächte damit "unser ganzes gesellschaftliches System"

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Die Masse der Produktion wächst, indem die efficiency der labour 1*) bei gleicher Arbeiterzahl und zugleich die Extension und Intensivität der Arbeitszeit vermehrt wird. Dies vorausgesetzt, ist ihr fernres Wachstum durch das Wachstum oder die Vermehrung der Lohnarbeiter gegenüber dem Kapital bedingt. Letztre wird teils direkt durch das Kapital vermehrt, indem früher selbständige Handwerker etc. der kapitalistischen Produktionsweise unterworfen und damit in Lohnarbeiter verwandelt werden; ebenso, indem die Einführung der Maschinerie etc. die Verwandlung von Weibern und Kindern in Lohnarbeiter produziert. So vergrößert sich die Arbeiterzahl relativ, obgleich die Gesamtbevölkerung dieselbe bleibt.

Das Kapital produziert aber auch absolute Vermehrung der Menschenzahl, zunächst der Arbeiterklasse. Die Bevölkerung kann absolut nur wachsen und damit, abgerechnet von den eben angeführten Operationen, indem nicht nur mehr Kinder geboren werden, sondern mehr aufwachsen, bis zum arbeitsfähigen Alter ernährt werden können. Die Entwicklung der Produktivkräfte unter dem Regime des Kapitals vermehrt die Masse der jährlich erzeugten Lebensmittel und verwohlfeilert sie soweit, daß der D u r c h s c h n i t t sa r b e i t s l o h n auf größerer Stufenleiter der Reproduktion der Arbeiter berechnet sein kann, obgleich er im Wert sinkt, kleineres Quantum materialisierter Arbeitszeit darstellt. Wenn nur seine Wertgröße nicht ganz in derselben Proportion fällt, wie die Produktivkraft der Arbeit steigt, auch Sinken des Niveaus.

Andrerseits die Lebenslage, worin das Kapital die Arbeiterklasse stellt, die Konglomeration und die Abscheidung von allem andern Lebensgenuß, die gänzliche Aussichtslosigkeit, einen höhern gesellschaftlichen Standpunkt zu erreichen und ein gewisses Dekorum aufrechtzuerhalten, die Inhaltslosigkeit seines ganzen Lebens, die Vermischung der Geschlechter im Atelier, die Vereinsamung des Arbeiters selbst, alles treibt zu frühzeitigen Ehen. Die Verkürzung und fast Abschaffung der notwendigen Lernzeit, das frühe Alter, worin Kinder selbst als Produzenten auftreten können, die Abkürzung der Zeit also, worin sie ernährt werden müssen, vermehrt den Stimulus zur beschleunigten Menschenproduktion. Nimmt das Durchschnittsalter der Arbeitergenerationen ab, so befindet sich immer überflüssige und stets steigende Masse kurzlebiger Generationen auf dem Markt, und das ist alles, dessen die kapitalistische Produktion bedarf.

Einerseits kann also gesagt werden (sieh Colins etc.), daß ein Land um so reicher, je mehr Proletarier es zählt, und daß das Wachstum des Reichtums in der Zunahme der Armut sich zeigt.

Andrerseits w ä c h s t r e l a t i v die Zahl der von Handarbeit Unabhängigen und, obgleich die Arbeitermasse wächst, wächst in

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1*) der Wirkungsgrad der Arbeit

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derselben Proportion die Bevölkerung der Gesellschaftsschichten, die sie durch ihre Arbeit materiell zu ernähren hat. (Colins, Sismondi etc.) Die steigende Produktivität des Kapitals drückt sich direkt aus in der steigenden Masse der von ihm angeeigneten Surplusarbeit oder der steigenden Profitmasse, die eine Wertmasse ist. Diese Wertmasse ist nicht nur wachsend, sondern dieselbe Wertgröße stellt sich in ungleich größrer Masse von Gebrauchswerten dar. Eis wächst also die Revenue der Gesellschaft (vom Salair abgesehn), der Teil derselben, der nicht ¦¦178¦ wieder in Kapital rückverwandelt wird, und damit die Substanz, von 1*) der die nicht direkt an der materiellen Produktion beteiligte Gesellschaftsschicht lebt. Damit dann auch der mit den Wissenschaften beschäftigte Teil; ganz wie der mit Zirkulationsgeschäften (Handel, Geldgeschäft) sich befassende und die Müßiggänger, die nur konsumieren; dito der d i e n e n d e T e i l der Bevölkerung. Beträgt z.B. in England 1 Million, mehr als sämtliche direkt in den factories 2*) von Geweben und Gespinsten beschäftigten Arbeiter. Bei der Loslösung der bürgerlichen Gesellschaft von der feudalen vermindert sich dieser Teil der Bevölkerung sehr.

Auf einer weiterentwickelten Stufe wächst diese voluntary servage 3*) (sieh Quesnay über die Diener [125]) wieder außerordentlich mit Luxus, Reichtum und Schaustellung des Reichtums. Auch diese Bande - von der arbeitenden Klasse selbst geschieden - hat sie zu ernähren und für sie zu arbeiten, da selbe nicht an der materiellen Produktion direkt beteiligt ist. (Dito Armeen.)

¦¦179¦ Obgleich die Masse der Arbeiter absolut wächst, nimmt sie relativ ab, nicht nur im Verhältnis zu dem konstanten Kapital, das ihre Arbeit absorbiert, sondern auch im Verhältnis zu dem nicht direkt in der materiellen Produktion oder überhaupt in gar keiner Produktion angesiedelten Teil der Gesellschaft.

"In jedem Stadium der Gesellschaft nimmt die Zahl derjenigen, die arbeiten, in dem Maße ab, in dem die Zunahme und die Verbesserungen der Technik die Produktivkraft des Menschen vermehren ... Das Eigentum entsteht aus der Verbesserung der Produktionsmittel; s e i n e i n z i g e s G e s c h ä f t i s t d i e F ö rd e r u n g d e s M ü ß i g g a n g e s. Solange jedes Menschen Arbeit knapp zu seiner eigenen Erhaltung ausreicht, wird es keine Müßiggänger geben, weil kein Eigentum" {Kapital} "möglich ist. Kann dagegen eines Menschen Arbeit fünf erhalten, dann werden auf jeden in der Produktion beschäftigten Menschen vier Müßiggänger kommen; nur auf diese Weise kann das Produkt konsumiert werden ... Das Streben der Gesellschaft geht dahin, den Müßiggänger auf Kosten des Fleißigen zu erheben, den Uberfluß in Macht zu verwandeln ... Die Arbeit, die produziert, ist der Vater des Eigentums;

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1*) In der Handschrift: an - 2*) Fabriken - 3*) freiwillige Knechtschaft

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das, was die Konsumtion fördert, ist sein Kind ... Die Zunahme von Eigentum, diese größere Fähigkeit, Müßiggänger und unproduktive Arbeitzu unterhalten, ist es, was die politische Ökonomie als Kapital bezeichnet." (p. 11-13. Piercy Ravenstone, M[aster of] A[rtsl, "Thoughts on the Funding System, and its effects", London 1824.)

"Je weniger zahlreich die ausbeutende Bevölkerung ist, desto weniger wird sie denen, die sie ausbeutet, zur Last." ([p.] 69, t.

I, Colins, "L'Écon. Polit. Source des Révolutions et des Utopies prétendues socialistes", Paris 1856.) "Versteht man unter gesellschaftlichem Fortschritt, zum Schlechten hin, die aus einer zahlenmäßig größeren ausbeutenden und einer kleineren ausgebeuteten Klasse resultierende Vergrößerung des Elends, so hat es vom 15.

bis 19. Jahrhundert gesellschaftlichen Fortschritt, und zwar zum Schlechten hin, gegeben." ([p.] 70, 71, l.c.)

/178/ Über die Trennung der Wissenschaft, soweit sie die Arbeit selbst betrifft, von der Arbeit - der Wissenschaft, deren Anwendung die Industrien und Agrikultur wurden, von den industriellen und agrikolen Arbeitern unter dem Abschnitt der Maschinerie.

(Sonst gehören alle diese Betrachtungen in das Schlußkapitel von Kapital und Arbeit. [17])

Der mittelaltrige Meister ist zugleich Handwerker und arbeitet selbst. Er ist Meister in seinem Handwerk. Mit der Manufaktur wie sie auf Teilung der Arbeit gegründet ist - hört dies auf. Abgesehn von dem kaufmännischen Geschäft, das er als Warenkäufer und Verkäufer versieht, besteht die Tätigkeit des Kapitalisten darin, alle Mittel anzuwenden, um die Arbeit möglichst zu exploitieren, d. h. produktiv zu machen.

"Die Kapitalistenklasse wird zuerst teilweise und schließlich g a n z u n d g a r e n t b u n d e n v o n d e r N o tw e n d i g k e i t d e r H a n d a r b e i t. Sie ist daran interessiert, daß die P r o d u k t i v k r ä f t e d e r A r b e i t e r, d i e s i e b e s c h ä f t i g t, so groß wie möglich seien. D i e s e K r a f t z u s t e i g e r n, darauf ist ihre Aufmerksamkeit, und zwar fast ausschließlich, gerichtet. Mehr Gedanken werden darauf gerichtet, die besten Möglichkeiten zu finden, alle Erfolge menschlichen Fleißes in die Tat umzusetzen; Kenntnisse erweitern, vervielfältigen seine Tätigkeitsbereiche und unterstützen den Fleiß." (Rich. Jones, "Textbook of Lectures on the Pol. Econ. of Nations", Hertford 1852.) (Lecture III[, p. 39].)

"Der Unternehmer wird immer alles daransetzen, um Zeit und Arbeit zu sparen." (Dug. Stewart, p. 318, l.c.) "Diese Spekulanten, d i e s o s e h r s p a r e n a n d e r A r b e i t d e r A r b e i t e r, die sie bezahlen müßten." (J.N. Bidaut, "Du Monopole qui s'établit dans les arts industriels et le commerce", Paris 1828, p. 13.)

"Die Z a h l d e r A r b e i t e r hat sehr z u g e n o mm e n, weil man immer mehr Männer- durch Frauenarbeit und vor allem Erwachsenen- durch Kinderarbeit ersetzt. Drei Mädchen im Alter von 13 Jahren mit Löhnen von 6 bis 8 sh die Woche haben massenweise einen Mann reifen Alters mit einem Lohn von 18 bis 45 sh verdrängt." ([p.] 147, Note, [De] Quincey, Thomas, "The Logic of Polit. Economy", Edinb[urgh] 1844.)

1/179/ "Die Ersparnis an den Kosten der Produktion kann nichts anderes sein als Ersparnis

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an der zur Produktion angewandten Arbeitsmenge." (Sismondi, "Études etc.", t. I, p. 22.)

¦¦180¦ A. Smith bemerkt über das Wachstum des Kapitals, das der Teilung der Arbeit vorausgesetzt ist, die zugleich die Z a h l d e r a n g e w a n d t e n A r b e i t e r vermehre:

"In dem Maße, in dem die Teilung der Arbeit fortschreitet, wächst in hohem Grade die Rohstoffmenge, die von derselben Zahl Menschen verarbeitet werden kann; und da die Verrichtungen jedes Arbeiters auf einen immer höheren Grad von Einfachheit zurückgeführt werden, gelangt man dahin, eine Menge neuer Maschinen zu erfinden, die zur Erleichterung und Abkürzung dieser Verrichtungen dienen."

(Dies sonderbare Logik - weil die Arbeit auf einen stets größren Grad von Einfachheit reduziert, erfindet man Maschinen, um sie zu erleichtern und abzukürzen. Also weil sie erleichtert und abgekürzt sind durch die Teilung der Arbeit! Soll heißen, vereinfachen und analysieren sich die Werkzeuge, aus deren Zusammensetzung später die Maschine entsteht.)

"In dem Maße, wie die Teilung der Arbeit sich entwickelt, muß man, um die gleiche Arbeiterzahl fortwährend beschäftigen zu können, eine gleiche Menge Lebensmittel und eine größere Menge Rohstoffe und Werkzeuge akkumulieren, als auf einem weniger fortgeschrittenen Stand notwendig gewesen wäre. N u n s t e i g t d i e Z a h l d e r A r b e i t e r i m a l l g e m e in e n in j e d e m A r b e i t s b e r e i c h zur gleichen Zeit, wie sich dort die Teilung der Arbeit verstärkt; o d e r e s i s t v i e l m e h r d a s A n w a c h s e n i h r e r Z a h l, d a s s i e d a z u b r i n g t, s i c h s o z u g r u p p i e r e n u n d e i n z u o r d n e n." (p. 193-94, t. II, A. Smith.) (b. II, "Introduction".)

A. Smith führt uns ibidem den Kapitalist vor als stets auf der Lauer, die Produktivkraft der Arbeit zu erhöhn. Hier Akkumulation des Kapitals, Voraussetzung für Teilung der Arbeit und Maschinerie (da sie als kapitalistische Produktionsweise erscheine), und umgekehrt die Akkumulation das Resultat dieser Steigerung der Produktivkräfte. L.c. heißt es:

"Ebenso, wie die Arbeit ohne eine vorhergegangene Akkumulation von Kapitalien nicht die große Ausdehnung der Produktivkraft erreichen kann, führt dieselbe Akkumulation von Kapitalien diese Ausdehnung natürlich herbei. Wer sein Kapital dazu anwendet, Arbeiter zu beschäftigen, wünscht dies zweifellos in einer Weise zu tun, in der sie möglichst viele Arbeitsergebnisse liefern: Er ist daher bestrebt, sowohl die Arbeit unter seine Arbeiter möglichst zweckmäßig zu verteilen, als auch sie mit den besten Maschinen zu versehen, die er entweder erfinden oder kaufen kann. In welchem Maße ihm beides möglich ist, hängt im allgemeinen davon ab, wie groß sein Kapital ist und wie viele Menschen er mit diesem Kapital beschäftigen kann. Es wächst daher in einem Lande nicht nur d i e M e n g e A r b e i t entsprechend der Zunahme des K a p i t a l s, d a s s i e i n B e w e g u n g s e t z t, sondern infolge dieser Zunahme produziert auch dieselbe Menge Arbeit eine weit größere Menge Arbeitsergebnisse." (p. 194/195.)

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"Nicht mehr als der vierte Teil unserer gesamten Bevölkerung liefert alles, was von allen konsumiert wird." ([p.] 14, Th. Hodgskin, "Populär Polit. Econ.", Lond[on] 1827.)

"Die schmutzige Ökonomie, die ihn" (den Tagelöhner) "mit unruhigen Augen verfolgt, überhaupt ihn beim geringsten Anschein einer Erholung mit Vorwürfen bewirft, behauptet, wenn er sich einen Augenblick ausruht, daß er sie bestehle." (p. 466, v. II, S.N. Linguet, "Théorie des Loix Civiles", Londres 1767.)

Über die Folgen (bösen) der Teilung der Arbeit, die A. Smith, ch.

I, b. I, wo er ex professo handelt von der Teilung der Arbeit, nur leicht berührt, spricht er dagegen nach Ferguson [126] rund heraus in b. V, das vom Staatseinkommen handelt. Da heißt es l. V (ch. I, article II):

"Während d i e T e i l u n g d e r A r b e i t Fortschritte macht, beschränkt sich die Tätigkeit der übergroßen Mehrheit derer, die von der Arbeit leben, d. h. der Masse des Volkes, auf eine sehr geringe Zahl einfacher Handgriffe, sehr häufig auf einen oder zwei. Nun entwickelt sich die Intelligenz der meisten Menschen infolge ihrer gewohnten Beschäftigung weiter. Ein Mensch, dessen ganzes Leben mit der Erledigung einer geringen Anzahl einfacher Handgriffe abläuft, deren Ergebnisse vielleicht auch noch täglich die gleichen oder doch nahezu gleich sind, hat weder die Gelegenheit, seine Intelligenz zu entwickeln, noch seine Einbildungskraft in der Suche nach Auswegen zur Überwindung von Schwierigkeiten zu üben, auf die er niemals trifft; so verliert er natürlich die Gewohnheit, seine Fähigkeiten zu entfalten oder zu üben, und dürfte im allgemeinen so dumm und unwissend werden, wie es für ein menschliches Wesen nur möglich ist. Die Erschlaffung seiner geistigen Fähigkeiten ... die Einförmigkeit seiner sitzenden Lebensweise verdirbt und schwächt natürlich seinen Mut ... sie zerstört selbst die Beweglichkeit seines Körpers und macht ihn unfähig, seine Kraft schwunghaft und ausdauernd in irgendeiner anderen Beschäftigung einzusetzen als in der, wozu er herangezogen ist. So ist seine Geschicklichkeit in seinem besonderen Gewerbe eine Qualifikation, die er erworben zu haben scheint auf Kosten seiner geistigen Fähigkeiten, seiner gesellschaftlichen Tugenden und seiner kämpferischen Veranlagungen. Das also ist der Zustand, in den der arme Arbeiter, d.h. die Masse der Bevölkerung, in der gesamten zivilisierten und industriell fortgeschrittenen Gesellschaft notwendig hinabstürzen muß ... Es sieht nicht so aus in den Gesellschaftsformationen, die man für gewöhnlich als b a r b a r i s c h bezeichnet: die der Jägerund Hirtenvölker und selbst der Ackerbauern im unentwickelten Zustand der Landwirtschaft, der dem Fortschritt der Gewerbe und der Ausweitung des Fernhandels vorausgeht. In diesen Gesellschaftsformationen zwingen die unterschiedlichen Tätigkeiten jeden einzelnen, seine Fähigkeit durch ständiges Mühen zu üben usw. ...

Wenn sich auch ¦¦182¦ in einer unentwickelten Gesellschaft die Beschäftigungen jedes Individuums einigermaßen stark unterscheiden, so gibt es dennoch keine großen Variationen der Beschäftigungen in der Gesellschaft überhaupt ... In einem zivilisierten Staat, wo im Gegensatz hierzu für die meisten nur eine geringe Auswahl an Beschäftigungen zur Verfügung steht, gibt es eine nahezu unendliche Zahl an Möglichkeiten in der Gesellschaft im allgemeinen." [p. 181-184.] ---

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{Abschweifung: (Über produktive Arbeit.)}

{Ein Philosoph produziert Ideen, ein Poet Gedichte, ein Pastor Predigten, ein Professor Kompendien usw. Ein Verbrecher produziert Verbrechen. Betrachtet man näher den Zusammenhang dieses letztren Produktionszweiges mit dem Ganzen der Gesellschaft, so wird man von vielen Vorurteilen zurückkommen. Der Verbrecher produziert nicht nur Verbrechen, sondern auch das Kriminalrecht und damit auch den Professor, der Vorlesungen über das Kriminalrecht hält, und zudem das unvermeidliche Kompendium, worin dieser selbe Professor seine Vorträge als "Ware" auf den allgemeinen Markt wirft. Damit tritt Vermehrung des Nationalreichtums ein, ganz abgesehn von dem Privatgenuß, den, wie uns ein kompetenter Zeuge, Prof. Roscher [sagt], (sieh [127]) das Manuskript des Kompendiums seinem Urheber selbst gewährt. Der Verbrecher produziert ferner die ganze Polizei und Kriminaljustiz, Schergen, Richter, Henker, Geschworene usw., und alle diese verschiednen Gewerbszweige, die ebensoviele Kategorien der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit bilden, entwickeln verschiedne Fähigkeiten des menschlichen Geistes, schaffen neue Bedürfnisse und neue Weisen ihrer Befriedigung. Die Tortur allein hat zu den sinnreichsten mechanischen Erfindungen Anlaß gegeben und in der Produktion ihrer Werkzeuge eine Masse ehrsamer Handwerksleute beschäftigt. Der Verbrecher produziert einen Eindruck, teils moralisch, teils tragisch, je nachdem, und leistet so der Bewegung der moralischen und ästhetischen Gefühle des Publikums einen "Dienst". Er produziert nicht nur Kompendien über das Kriminalrecht, nicht nur Strafgesetzbücher und damit Strafgesetzgeber, sondern auch Kunst, schöne Literatur, Romane und sogar Tragödien, wie nicht nur Müllners "Schuld" und Schillers "Räuber", sondern selbst "Ödipus" und "Richard der Dritte" beweisen. Der Verbrecher unterbricht die Monotonie und Alltagssicherheit des bürgerlichen Lebens. Er bewahrt es damit vor Stagnation und ruft jene unruhige Spannung und Beweglichkeit hervor, ohne die selbst der Stachel der Konkurrenz abstumpfen würde. Er gibt so den produktiven Kräften einen Sporn. Während das Verbrechen einen Teil der überzähligen Bevölkerung dem Arbeitsmarkt entzieht und damit die Konkurrenz unter den Arbeitern vermindert, zu einem gewissen Punkt den Fall des Arbeitslohns unter das Minimum verhindert, absorbiert der Kampf gegen das Verbrechen einen andren Teil derselben Bevölkerung. Der Verbrecher tritt so als eine jener natürlichen "Ausgleichungen" ein, die ein richtiges Niveau herstellen und eine ganze Perspektive "nützlicher" Beschäftigungszweige auftun. Bis ins Detail können die Einwirkungen des Verbrechers auf die Entwicklung der Produktivkraft nachgewiesen werden. Wären Schlösser je zu ihrer jetzigen Vollkommenheit gediehn, wenn es keine

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Seite 182 aus Heft V

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Diebe gäbe? Wäre die Fabrikation von Banknoten zu ihrer gegenwärtigen Vollendung gediehn, gäbe es keine ¦¦183¦ Falschmünzer?

Hätte das Mikroskop seinen Weg in gewöhnliche kommerzielle Sphären gefunden (siehe Babbage [128]) ohne Betrug im Handel? Verdankt die praktische Chemie nicht ebensoviel der Warenfälschung und dem Bestreben, sie aufzudecken, als dem ehrlichen Produktionseifer? Das Verbrechen, durch die stets neuen Mittel des Angriffs auf das Eigentum, ruft stets neue Verteidigungsmittel ins Leben und wirkt damit ganz so produktiv wie strikes 1*) auf Erfindung an Maschinen. Und verläßt man die Sphäre des Privatverbrechens. Ohne nationale Verbrechen, wäre je der Weltmarkt entstanden? Ja, auch nur Nationen? Und ist der Baum der Sünde nicht zugleich der Baum der Erkenntnis seit Adams Zeiten her? Mandeville in seiner "Fable of the Bees" (1705) hatte schon die Produktivität aller möglichen Berufsweisen usw. bewiesen und überhaupt die Tendenz dieses ganzen Arguments:

"Das, was wir in dieser Welt das Böse nennen, das moralische so gut wie das natürliche, ist das große Prinzip, das uns zu sozialen Geschöpfen macht, die feste Basis, das L e b e n u n d d i e S t ü t z e a l l e r G e w e r b e u n d B es c h ä f t i g u n g e n ohne Ausnahme; hier haben wir den wahren Ursprung aller Künste und Wissenschaften zu suchen; und in dem Moment, da das Böse aufhörte, müßte die Gesellschaft verderben, wenn nicht gar gänzlich untergehen." [129]

Nur war Mandeville natürlich unendlich kühner und ehrlicher als die philisterhaften Apologeten der bürgerlichen Gesellschaft.} Was uns bei der Teilung der Arbeit, wie bei allen Formen der kapitalistischen Produktion, schlägt, ist der Charakter des Antagonismus.

[E r s t e n s:] Bei der Teilung der Arbeit i n n e r h a l b des Ateliers sind die Arbeiter quantitativ nach gewissen Verhältniszahlen, wie das Ganze der Produktion, das Produkt der kombinierten Arbeiten es erheischt, streng und gesetzmäßig unter die einzelnen Operationen verteilt. Betrachten wir dagegen das Ganze der Gesellschaft - die gesellschaftliche Teilung der Arbeit - so befinden sich bald zuviel Produzenten in dem einen Geschäftszweig, bald in dem andern. Die Konkurrenz, wodurch der Preis der Ware bald über ihren Wert steigt, bald unter ihren [Wert] sinkt, gleicht beständig diese Ungleichheit und Disproportion aus, reproduziert sie aber ebenso beständig. Es ist die durch die Konkurrenz vermittelte Bewegung der Warenpreise, die als Regulator die Verteilung der Produktenmassen unter bestimmte Produktionszweige bestimmt, beständige Auswanderung und Einwanderung in den besondren Produktionssphären

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1*) Streiks

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hervorbringt - das sog. Gesetz der Nachfrage und Zufuhr, das einerseits die Preise bestimmt, andrerseits von ihnen bestimmt wird. Ohne hier näher auf diesen Punkt einzugehn, springt der Unterschied dieser anarchischen Verteilung innerhalb der Gesellschaft von den geregelten, festen innerhalb des Ateliers selbst ins Auge.

Z w e i t e n s: Innerhalb der Gesellschaft sind verschiedne Geschäftszweige, die selbst bloß verschiedne Phasen der Produktion darstellen, die ein Produkt durchlaufen muß, um seine Schlußform, seine letzte Form, die Gestalt zu erhalten, worin sein Gebrauchswert fertig hergestellt ist, wie z. B. Flachsbauen, Flachsspinnerei, Leinwandweberei - miteinander vermittelt -, so daß sie schließlich zur Herstellung eines Produkts kooperieren - durch die Warenzirkulation. Der Flachs tritt als Ware ¦¦184¦ dem Spinner, das Garn als Ware dem Weber gegenüber. Warenkauf und Warenverkauf vermitteln hier den Zusammenhang, der innerlich - als innere Notwendigkeit - zwischen diesen unabhängig voneinander betriebnen Produktionszweigen existiert. Die Teilung der Arbeit innerhalb der Manufaktur setzt dagegen u n m i t t e l b a r e Kombination der verschiednen Operationen, die e i n b e s t i m m t e s Produkt liefern, voraus. Ware wird dies Produkt erst als Resultat dieser kombinierten Operationen. Dagegen verwandelt sich der Produktteil, den jede dieser Teiloperationen schafft, nicht in Ware. Die Kooperation ist hier nicht dadurch vermittelt, daß das Produkt des einen Prozesses ursprünglich als Ware in den andren hineintritt und dadurch die geteilten Arbeiten sich ergänzen. Vielmehr ist die u n m i t t e l b a r e Kombination der Arbeiten hier vorausgesetzt, damit ihr gemeinschaftliches Produkt als Ware auf den Markt trete.

D r i t t e n s: {Nach dem relativen Mehrwert sind absoluter und relativer Mehrwert in ihrer Kombination zu betrachten. Dann die Proportionen des Steigens und Fallens. Danach oder vielmehr davor die Änderung, die die Produktionsweise selbst erleidet, indem sie kapitalistisch wird. Nicht mehr bloß formelle Subsumtion des Arbeitsprozesses unter das Kapital. Die verschiednen Mittel, wodurch das Kapital den relativen Mehrwert schafft, die Produktivkräfte steigert und die Masse der Produkte, sind alles gesellschaftliche Formen der Arbeit, die aber vielmehr als gesellschaftliche Formen des Kapitals - Daseinsweisen des Kapitals selbst innerhalb der Produktion, erscheinen. So daß nicht nur gezeigt wird, wie das Kapital produziert, sondern wie das Kapital selbst produziert wird - seine eigne Genesis. Es zeigt sich dann auch, daß diese bestimmte Form des gesellschaftlichen Produktionsverhältnisses durch die vergangne Arbeit Kapital wird, bestimmter Entwicklungsstufe des materiellen Produktionsprozesses, bestimmten materiellen, aber selbst erst historisch

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geschaffnen Produktionsbedingungen entspricht, Produktionsbedingungen, deren Ausgangspunkte natürlich einer vorkapitalistischen Produktionsstufe der Gesellschaft angehören, deren Herstellung und Entwicklung mit der Genesis des Kapitals selbst zusammenfällt, bis die Produktion sich auf gewonnener kapitalistischer Basis bewegt, wo jene Produktionsbedingungen dann nur erweitert und reproduziert werden. Ferner erscheint diese Genesis des Kapitals zugleich als Entäußerungsprozeß der Arbeit, Entfremdung, Darstellung als fremder Mächte ihrer eignen gesellschaftlichen Formen. Auch der Masse nach, die die kapitalistische Produktion erheischt, erscheint das Kapital als eine gesellschaftliche Form, nicht der unabhängigen einzelnen Arbeit. Danach ist darzustellen, wie weit das Kapital produktiv, woran sich die Frage über produktive und nichtproduktive Arbeit anschließt. Dann der Arbeitslohn und Mehrwert als R e v e n u e, überhaupt die Form der R e v e n u e, die uns nötig zum Übergang zur Akkumulation des Kapitals. [130]} Innerhalb des Ateliers sind die verschiednen Operationen nach einem Plan systematisch geschieden und verschiedne Arbeiter ihnen zugeteilt nach einer Regel, die ihnen als zwingendes, fremdes und von außen ihnen auferlegtes Gesetz entgegentritt. Der Zusammenhang der kombinierten Arbeiten, ihre Einheit, tritt dem einzelnen Arbeiter ebenfalls als W i l l e, persönliche Einheit, Kommando und Oberaufsicht des Kapitalisten entgegen; wie ihre eigne Kooperation ihnen nicht als ihre Tat, ihre eigne gesellschaftliche Existenz, sondern als Dasein des sie zusammenhaltenden Kapitals, als eine Daseinsform des ¦¦185¦ Kapitals in dem unmittelbaren Produktionsprozeß, Arbeitsprozeß, selbst erscheint. Im Innern der Gesellschaft dagegen erscheint die Teilung der Arbeit frei, d. h.

hier z u f ä l l i g, zwar durch einen innern Zusammenhang verbunden, der aber ebensosehr als das Produkt der Umstände wie der Willkür der voneinander unabhängigen Warenproduzenten sich darstellt. Wesentlich unterschieden, wie die Teilung der Arbeit als spezifisch kapitalistische Produktionsweise - die Teilung der Arbeit im Innern des Ateliers der Teilung der Arbeit im ganzen der Gesellschaft gegenübertritt, bedingen sich beide wechselseitig. Dies heißt in der Tat nur, daß die große Industrie und freie Konkurrenz beide sich wechselseitig bedingende Formen, Gestaltungen der kapitalistischen Produktion sind. Indes ist hier alles Heranziehen der Konkurrenz zu vermeiden, da sie die Aktion der Kapitalien aufeinander ist, also schon die Entwicklung des Kapitals überhaupt voraussetzt.

Die Ware als die elementarischste Form des Reichtums war unser Ausgangspunkt. Ware und Geld sind beide die elementarischen Daseinsweisen, Existenzweisen des Kapitals, entwickeln sich aber erst zu Kapital unter bestimmten Bedingungen. Kapitalbildung kann nicht stattfinden außer auf

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Grundlage der Warenproduktion und Warenzirkulation, also auf einer schon gegebnen, zu einem gewissen Umfang gediehnen Stufe des Handels, während umgekehrt Warenproduktion und Warenzirkulation (was Geldzirkulation einschließt) zu ihrem Dasein keineswegs die kapitalistische Produktion voraussetzten, vielmehr als notwendig gegebene historische Voraussetzung der letzteren erscheinen.

Andrerseits aber wird die Ware erst die a l l g e m e i n e Form des Produkts, muß alles Produkt die Form der Ware annehmen, ergreifen Kauf und Verkauf nicht nur den Überfluß der Produktion, sondern die Subsistenz selbst und treten die verschiednen Produktionsbedingungen selbst umfassend als Waren, durch Kauf und Verkauf vermittelt, in den Produktionsprozeß selbst ein, nur auf Grundlage der kapitalistischen Produktion. Wenn die Ware daher einerseits als Voraussetzung der Kapitalbildung erscheint, erscheint andrerseits ebensosehr die W a r e als a l l g e m e i n e Form des Produkts wesentlich als Produkt und Resultat des Kapitals. Produkte nehmen auf andrer Produktionsweise zum Teil die Form der Ware an. Das Kapital dagegen produziert notwendig Ware, sein Produkt als Ware, oder es produziert nichts. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktion, i.e. des Kapitals, realisieren sich daher auch erst die allgemeinen über die Ware entwickelten Gesetze, z. B. daß der Wert der Ware durch die in ihr enthaltne gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit bestimmt ist. Es zeigt sich hier, wie selbst frühern Produktionsepochen angehörige Kategorien auf Grundlage verschiedner Produktionsweise spezifisch verschiedenen Charakter - historischen Charakter erhalten.

Die Verwandlung des Gelds - das selbst nur eine verwandelte Form der Ware - in Kapital findet nur statt, sobald das Arbeitsvermögen (nicht der Arbeiter) in Ware verwandelt ist, also die Kategorie der Ware schon von vornherein einer ganzen, sonst von ihr ausgeschloßnen Sphäre sich bemächtigt hat. Nur sobald die arbeitende Masse der Bevölkerung aufgehört hat, als Warenproduzent auf den Markt zu treten, statt des Produkts der Arbeit vielmehr die Arbeit selbst oder rather 1*) ihr Arbeitsvermögen verkauft, wird die Produktion ihrem ganzen Umfang, ihrer ganzen Breite und Tiefe nach W a r e n p r o d u k t i o n, verwandelt sich alles Produkt in Ware und treten die gegenständlichen Bedingungen jeder einzelnen Produktionssphäre selbst als Waren in sie ein. Nur auf Grundlage des Kapitals, der kapitalistischen Produktion, wird Ware in der Tat die allgemeine elementarische Form des Reichtums.

Hierin liegt aber schon, ¦¦186¦ daß die Entwicklung der Teilung der Arbeit in der Gesellschaft, wo sie in zufälliger Form erscheint, und die kapitalistische Teilung der Arbeit im Innern des Atelier[s] einander wechselseitig

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1*) vielmehr

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bedingen und produzieren. Damit der Produzent nur Ware produziert, d.h., der Gebrauchswert des Produkts nur als Tauschmittel für ihn existiert - der fact schließt ein, daß seine Produktion ganz auf der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit basiert, er also nur ein ganz einseitiges Bedürfnis befriedigt durch seine Produktion. Andrerseits findet diese allgemeine Produktion der Produkte als Waren aber nur auf Grundlage der kapitalistischen Produktion und im Maß ihrer Ausdehnung statt. Hat sich das Kapital z.B. noch nicht der Agrikultur bemächtigt, so wird ein großer Teil des Produkts noch unmittelbar als Subsistenzmittel, nicht als Ware, produziert werden; ein großer Teil der arbeitenden Bevölkerung wird noch nicht in Lohnarbeiter und ein großer Teil der Arbeitsbedingungen noch nicht in Kapital verwandelt sein.

Die kapitalistische Produktion, also die reglementsmäßige Teilung der Arbeit innerhalb des Atelier[s], vermehrt unmittelbar die freie Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft (ganz abgesehn von der durch die Massenproduktion bedingten Erweiterung des Austauschzirkels, des Weltmarkts), indem sie die Arbeit einer bestimmten Anzahl Arbeiter effektiver macht, also beständig einen Teil der Arbeitskräfte freisetzt für neue Beschäftigungsweisen und damit zugleich bisher latente oder nicht vorhandne Bedürfnisse und Arbeitsweisen zu ihrer Befriedigung entwickelt. Auch durch die Vermehrung der Bevölkerung, durch die Verwohlfeilerung der zur Reproduktion und Vervielfältigung der Arbeitsvermögen erheischten Lebensmittel; ebenso, indem der Surpluswert, der Teil der Revenue wird, nun in den mannigfaltigsten Gebrauchswerten sich zu verwirklichen sucht.

Wo die W a r e als herrschende Form des Produkts erscheint und die Individuen nicht nur Produkte, Gebrauchswerte, Subsistenzmittel produzieren müssen, um überhaupt etwas zu produzieren, der Gebrauchswert der Ware für sie vielmehr nur stofflicher Träger des Tauschwerts, Tauschmittel, potentia 1*) Geld ist, wo sie also W a r e produzieren müssen, ist ihr Verhältnis zueinander - soweit der Stoffwechsel ihrer Tätigkeiten, überhaupt ihr Verhältnis innerhalb der Produktion in Betracht kömmt - das von W a r e n b e s i t z e r n. Wie sich aber die Ware erst in dem Warenaustausch - i. e. der Warenzirkulation - entwickelt, so der Warenbesitzer in den Charakteren von Verkäufer und Käufer. Verkauf und Kauf, erst die Darstellung des Produkts als Ware, dann die Darstellung der Ware als Geld und die Metamorphose der Ware, worin sie in aufeinanderfolgenden Stadien als Ware Geld, wieder Ware sich darstellt, sind die Bewegungen, wodurch die Produktionen der voneinander

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1*) dem Vermögen nach

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unabhängigen Individuen g e s e l l s c h a f t l i c h vermittelt werden. Die g e s e l l s c h a f t l i c h e Form ihres Produkts und ihrer Produktion, d. h. die gesellschaftliche Beziehung, in welche die Warenproduzenten als solche treten, sind eben nur die Darstellung ihres Produkts als W a r e und G e l d und die Akte, Bewegungen, worin es diese verschiednen Bestimmungen abwechselnd annimmt, Verkauf und Kauf.

Welches also immer der innere notwendige aus der Natur ihrer Bedürfnisse und aus der Art der sie produzierenden Tätigkeiten selbst entspringende Zusammenhang sei, der die verschiedenen Gebrauchswerte, also auch die verschiednen sie produzierenden, in ihnen steckenden Arbeitsweisen zu einem Ganzen, Totalität, System von Tätigkeiten und Reichtum verbindet - in welchem Verhältnis immer der Gebrauchswert der einen Ware als Konsumtionsmittel oder Produktionsmittel Gebrauchswert für den andren Warenbesitzer sei -, die g e s e l l s c h a f t l i c h e Beziehung, worin die Warenbesitzer treten, ist die Darstellung ihres Produkts als Ware und Geld und die Bewegung, worin sie als Träger der Metamorphose der Waren ¦¦187¦ einander gegenübertreten.

Wenn das Dasein der Produkte füreinander als Waren und daher der Individuen als Warenbesitzer, weiterentwickelt als Verkäufer und Käufer, daher an und für sich gesellschaftliche Teilung der Arbeit voraussetzt - denn ohne dieselbe würden die Individuen nicht Ware, sondern unmittelbar Gebrauchswert, Subsistenzmittel für sich selbst produzieren ", so setzt es ferner eine bestimmte Teilung der gesellschaftlichen Arbeit voraus, nämlich eine Teilung, die f o r m e l l absolut zufällig ist und dem freien Belieben und Treiben der Warenproduzenten überlassen bleibt. Soweit diese Freiheit beschränkt ist, ist sie nicht durch staatliche oder sonstige äußerliche Einflüsse beschränkt, sondern durch die Existenzbedingungen, die Charakteristika, die die Ware zur Ware machen. Sie muß einen Gebrauchswert haben für die Gesellschaft, d.h. die Käufer, also bestimmte wirkliche oder eingebildete Bedürfnisse befriedigen. Hier ist eine Basis, auf die der einzelne Warenproduzent baut, aber es ist seine Sache, ob er vorhandne Bedürfnisse befriedigt oder neue durch seinen Gebrauchswert hervorruft, oder ob er sich verrechnet und ein nutzloses Ding geschaffen hat. Es ist seine Sache, einen Käufer aufzufinden, für den seine Ware einen Gebrauchswert hat. Die zweite Bedingung, die er zu erfüllen hat, ist, nicht mehr Arbeit auf seine Ware zu verwenden als die zu ihrer Produktion gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, und dies zeigt sich darin, daß er nicht mehr Arbeitszeit zu ihrer Produktion erheischt als der Durchschnitt der Produzenten, die dieselbe Ware produzieren. Die Produktion des Produkts als Ware - wenn die Ware notwendige Form des Produkts, allgemein Form der

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Produktion, daher auch die Befriedigung der Lebensbedürfnisse 1*)

durch Verkauf und Kauf vermittelt - bedingt also eine gesellschaftliche Teilung der Arbeit, die zwar dem Inhalt nach auf einer Basis von Bedürfnissen, Zusammenhang der Tätigkeiten usw. beruht, deren Zusammenhang aber formell nur durch die Darstellung des Produkts als Ware, das Gegenübertreten der Produzenten als Warenbesitzer, als Verkäufer und Käufer v e r m i t t e l t ist, also einerseits ebensosehr als das Produkt einer v e rb o r g e n e n, in den Individuen nur als Not, Bedürfnis, Fähigkeit usw. erscheinenden Naturnotwendigkeit erscheint, andrerseits als das Resultat ihres unabhängigen, nur durch das Wesen des Produkts - Gebrauchswert und Tauschwert sein zu müssen - bedingten Beliebens.

Andrerseits: Das Produkt nimmt nur allgemein die Form der Ware an - das Verhältnis der Produzenten zueinander als Verkäufer und Käufer wird nur der sie beherrschende gesellschaftliche Zusammenhang -, wo das Arbeitsvermögen selbst zur Ware für seinen Besitzer, der Arbeiter daher Lohnarbeiter und das Geld Kapital geworden ist. Der gesellschaftliche Zusammenhang zwischen dem Geldbesitzer und dem Arbeiter ist auch nur der von Warenbesitzern. Das Verhältnis modifiziert sich, bringt neue gesellschaftliche Verhältnisse hervor, durch die spezifische Natur der Ware, die der Arbeiter zu verkaufen hat und die eigentümliche Art, worin der Käufer dasselbe konsumiert, ganz wie den besondren Zweck, wozu er es kauft. Die kapitalistische Produktion führt u.a. die Teilung der Arbeit im Innern des Ateliers mit sich, und es ist dies, wie die andren vom Kapital angewandten Produktionsmittel, die die Massenproduktion, daher die Gleichgiltigkeit des Gebrauchswerts des Produkts für den Produzenten, die Produktion für den bloßen Verkauf des Produkts als bloßer Ware ¦¦188¦ weiterentwickeln.

Daher ergibt sich also, wie die freie, scheinbar zufällige, unkontrollierte und dem Treiben der Warenproduzenten anheimgestellte T e i l u n g d e r A r b e i t i n n e r h a l b d e r G e s e l l s c h a f t der systematischen, planmäßigen 2*), reglementsmäßigen, unter dem Kommando des Kapitals vor sich gehenden Teilung der Arbeit im Innern des Ateliers entspricht und beide sich gleichmäßig miteinander entwickeln, sich durch Wechselwirkung produzieren.

In Gesellschaftsformen dagegen, wo die gesellschaftliche Teilung selbst als festes Gesetz, äußere Norm erscheint, Regeln unterworfen ist, findet die Teilung der Arbeit, wie sie die Basis der Manufaktur bildet, nicht oder nur sporadisch und nur in Anfängen statt.

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1*) In der Handschrift: Lebensmittel - 2*) in der Handschrift: systematischen, planmäßigen, systematischen

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Z.B. die Zunftgesetze bestimmen ein sehr niedriges Maximum von Gesellen, die ein Meister halten kann. Er wird eben dadurch verhindert, sich zum Kapitalisten zu entwickeln. Die Teilung der Arbeit ist damit von selbst vom Innern des Ateliers ausgeschlossen.

(Etwas weiter auszuführen.)

Platos Hauptargument für die Teilung der Arbeit, 1*) daß, wenn einer verschiedene Arbeiten verrichtet, die eine oder die andre also als Nebenwerk verrichtet, das Produkt auf die Gelegenheit des Arbeiters warten muß, während sich umgekehrt die Arbeit nach den Erfordernissen des Produkts richten soll, neuerdings von den bleachers und dyers 2*) gegen ihre Subsumtion unter die factory acts [89] {77ie Bleaching and Dyeing Works Act came into Operation on 1st August 1861 3*).} geltend gemacht. Nach dem factory act nämlich, dessen provisions 4*) in dieser Beziehung reproduziert für Bleaching etc.:

"während irgendeiner Essenszeit, die irgendeinen Teil der eineinhalb Stunden für Mahlzeiten bildet, soll kein Kind, keine junge Person oder Frau beschäftigt oder ihnen gestattet werden, in irgendeinem Raum zu verweilen, in dem ein Fabrikationsprozeß durchgeführt wird; und alle diese jungen Personen und Frauen sollen ihre Essenszeiten i n d e r g l e i c h e n T a g e s p e r i o d e erhalten." ("Factory Report for the half year ending 31st Oct. 1861":) "Die Bleicher beschweren sich wegen der für sie geforderten Einheitlichkeit der Essenszeiten. Ihr Einspruch gründet sich darauf, daß man zwar die Maschinen in Fabriken ohne Nachteil jederzeit anhalten kann und in diesem Fall außer der Produktion selbst nichts verloren geht. Dagegen kann bei den unterschiedlichen Operationen wie s e n g e n, waschen, bleichen, mangeln, kalandern und färben keine von ihnen in einem bestimmten Augenblick gestoppt werden, ohne Schaden zu riskieren ... die gleiche Mittagsstunde für alle Arbeiter durchzusetzen könne gelegentlich wertvolle Güter dem Wagnis aussetzen, welches sich aus unvollständiger Bearbeitung ergibt." (l.c., p. 21, 22.)

(Dieselbe dinner hour 5*) festgesetzt, weil sonst die Kontrolle unmöglich wird, ob die Arbeiter überhaupt die mealtimes 6*) erhalten.)

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1*) Siehe vorl. Band, S. 276-279 - 2*) Bleichern und Färbern 3*) Das Fabrikgesetz für Bleichereien and Färbereien wurde am 1.

August 1861 in Kraft gesetzt - 4*) Bestimmungen - 5*) Mittagsstunde - 6*) Essenszeiten

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Verschiedne Arten der Division du travail 1*)

"Wir begegnen bei den Völkern, die eine gewisse Stufe der Zivilisation erreicht haben, drei Arten von Teilung der Arbeit: die e r s t e, die wir die a l l g e m e i n e nennen, führt die Scheidung der Produzenten in Landwirte, Gewerbetreibende und Kaufleute herbei, sie entspricht den drei Hauptzweigen der nationalen Arbeit; die z w e i t e, ¦¦189¦ die man die b e s o nd e r e nennen könnte, ist die Unterteilung innerhalb der einzelnen Erwerbszweige. So z.B. in der e i n f a c h e n Industrie, wo man zwischen dem Beruf des Landmanns und dem des Bergarbeiters unterscheiden muß etc. Die d r i t t e Art der Teilung der Arbeit endlich, die man als T e i l u n g d e r A r b e i t s v e r r i c h t u n g oder als T e i l u n g d e r A r b e i t i m e i g e n t l i c h e n S i n n e bezeichnen sollte, ist diejenige, d i e s i c h i n d e n e i n z e l n e n H a n d w e r k e n u n d B e r u f e n h e r a u s b i l d e t und die darin besteht, daß mehrere Arbeiter untereinander ihre Verrichtungen aufteilen, die sie ausüben müssen, um denselben Gegenstand für Gebrauch und Verkauf herzustellen, wobei jeder von ihnen nur eine der Arbeiten zu leisten hat, deren Resultat allein nicht die komplette Herstellung des f e r t i g e n G e g e n s t a n d e s ist und wobei dieses Resultat nur durch d i e V e r e i n i g u n g d e r V e r r i c h t u n g e n a l l e r A r b e i t e r, die mit seiner Herstellung beschäftigt sind, zu erreichen ist. Von jener Art ist die Teilung der Arbeit, die in den m e i s t e n M a n u f a k t u r e n und Werkstätten Fuß faßt, wo man eine größere oder kleinere Anzahl Arbeiter mit der Produktion einer W a r e n a r t beschäftigt sieht, wobei alle u n t e rs c h i e d l i c h e V e r r i c h t u n g e n a u s f ü hr e n." (p. 84-86, 1.1, F. Skarbek, "Theorie des richesses sociales , 2. ed., Paris 1839.) "Die dritte Art der Teilung der Arbeit w i r d i n n e r h a l b d e r W e r k s t ä t t e n s e l b s t v o l l z o g e n ... sie entsteht von dem Moment an, da Kapitalien vorhanden sind, welche zur Errichtung von Manufakturen bestimmt sind, und da W e r k s t a t t b es i t z e r e x i s t i e r e n, welche alle notwendigen V or a u s z a h l u n g e n l e i s t e n, u m A r b e i t e r a r b e i t e n z u l a s s e n, und welche dank ihrer Fonds in der Lage sind, den Rückfluß der verausgabten Kosten für die Herstellung der Produkte abzuwarten, die sie für den Austausch zur Verfügung stellen." ([p.] 94, 95, l.c.)

Einfache Kooperation

"Ferner muß man feststellen, daß diese partielle Teilung der Arbeit auch dann erfolgen kann, wenn die Arbeiter mit derselben Verrichtung beschäftigt sind. Die Maurer z.B., die Ziegel von Hand zu Hand zu einem höheren Gerüst wandern lassen, tun alle dieselbe Arbeit, und dennoch existiert unter ihnen eine Art von Teilung der Arbeit, die darin besteht, daß jeder von ihnen den Ziegel ein bestimmtes Stück weiterwandern läßt und alle gemeinsam ihn viel schneller an den Bestimmungsort gelangen lassen, als trüge jeder von ihnen seine Ziegel gesondert auf das Gerüst hinauf." (l.c., p. 97, 98.) (Skarbek.)

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1*) Teilung der Arbeit

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¦¦190¦ gamma) Maschinerie Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft (steam, electricity, mechanical and chemical agencies 1*))

John Stuart Mill [131] bemerkt:

"Es ist fraglich, ob alle bisher gemachten mechanischen Erfindungen die Tagesmühe irgendeines menschlichen Wesens erleichtert haben."

Er hätte sagen sollen, of any toiling human being 2*). Aber die Maschinerie auf Grundlage der kapitalistischen Produktion bezweckt keineswegs, to lighten or shorten the day's toil des Arbeiters 3*).

"Waren sind billig, außer sie sind aus Menschenfleisch gemacht." ([John Barnard Bytes,] "Sophisms of Free trade", London 1850, 7.

edit., p. 202.)

Der Zweck der Maschinerie, ganz allgemein gesprochen, ist, den Wert der Ware, ergo ihren Preis, zu vermindern, sie zu verwohlfeilern, d.h., die zur Produktion einer Ware notwendige Arbeitszeit zu verkürzen, keineswegs aber, die Arbeitszeit zu verkürzen, während welcher der Arbeiter mit der Produktion dieser wohlfeilem Ware beschäftigt ist. Es handelt sich in der Tat darum, nicht den Arbeitstag zu verkürzen, sondern, wie bei aller Entwicklung der Produktivkraft auf kapitalistischer Grundlage, die Arbeitszeit zu verkürzen, die der Arbeiter zur Reproduktion seines Arbeitsvermögens, in andren Worten, zur Produktion seines Salairs, bedarf, also den Teil des Arbeitstags zu verkürzen, den er für sich selbst arbeitet, den b e z a h l t e n Teil seiner Arbeitszeit, und durch die Verkürzung derselben den andren Teil des Tags zu verlängern, den er gratis für das Kapital arbeitet, den u n b e z a h l t e n Teil des Arbeitstags, seine S u rp l u s a r b e i t s z e i t. Warum überall mit Einführung der Maschinerie die Sucht nach Verschlingung fremder Arbeitszeit wächst und der Arbeitstag - bis die Gesetzgebung einschreiten muß ", statt verkürzt zu werden, vielmehr über seine natürlichen Grenzen verlängert wird, also nicht nur die relative Surplusarbeitszeit, sondern die Gesamtarbeitszeit, dies P h ä n o m e n betrachten wir im 3. Kapitel [132].

¦¦196¦ "Jedoch gleichzeitig mit der Erhöhung der Anzahl [der Arbeiter] verstärkt sich auch die Plackerei. Die Arbeit der in den Fabrikprozessen Beschäftigten i s t j e t z t d r e i m a l s o g r o ß als bei der Einführung solcher Operationen. Die Maschinerie hat zweifelsohne ein Werk verrichtet, welches die Sehnen und Muskeln von Millionen Menschen ersetzt, aber sie hat auch e r s t a u n l i c h die Arbeit der durch ihre furchtbare Bewegung beherrschten Menschen v e r m e h r t." ("Ten hours' Factory Bill. Lord Ashley's Speech", Lond[on] 1844, p. 6. [90])

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1*) Dampf, Elektrizität, mechanische und chemische Vorrichtungen - 2*) irgendeines sich abmühenden menschlichen Wesens - 3*) die Tagesmühe des Arbeiters zu erleichtern oder abzukürzen

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/190/ Es ist nur in einzelnen Fällen, daß der Kapitalist durch Einführung der Maschinerie d i r e k t e H e r a b s e tz u n g d e s A r b e i t s l o h n s bezweckte, obgleich dies stets der Fall, wenn er an die Stelle der geschickten Arbeit einfache und an die Stelle der Arbeit erwachsener Männer die Arbeit von Frauen und Kindern setzt. Der Wert der Ware ist durch die in ihr enthaltne g e s e l l s c h a f t l i c h n o tw e n d i g e Arbeitszeit bestimmt. Bei Einführung neuer Maschinerie, solange die Masse der Produktion noch auf Grundlage der alten Produktionsmittel fortdauert, kann der Kapitalist die Ware u n t e r ihrem gesellschaftlichen Wert verkaufen, obgleich er sie über ihrem individuellen Wert verkauft, d.h. über der A r b e i t s z e i t, die er unter dem neuen Produktionsprozeß zu ihrer Herstellung bedarf. Hier scheint also der Mehrwert für ihn aus dem Verkauf - der Übervorteilung der andren Warenbesitzer, dem Steigen des Preises der Ware über ihren Wert, herzustammen, nicht aus der Verminderung der notwendigen Arbeitszeit und der Verlängerung der Surplusarbeitszeit. Indes ist auch das nur Schein. Durch die ausnahmsweise Produktivkraft, die die Arbeit hier im Unterschied von der Durchschnittsarbeit in demselben Geschäftszweig erhalten, wird sie im Verhältnis zu derselben höhre Arbeit, so daß z.B. eine Arbeitsstunde derselben gleich 5/4 Arbeitsstunden der Durchschnittsarbeit, einfache Arbeit auf höherer Potenz. Der Kapitalist zahlt sie aber wie die Durchschnittsarbeit. Eine geringre Zahl Arbeitsstunden wird so gleich einer größeren Zahl Arbeitsstunden der Durchschnittsarbeit. Er bezahlt sie als Durchschnittsarbeit und verkauft sie als das, was sie ist, höhere Arbeit, von der ein bestimmtes Quantum = einem höheren Quantum der Durchschnittsarbeit. Der Arbeiter braucht hier also nur geringre Zeit zu arbeiten, unter der Voraussetzung, als der Durchschnittsarbeiter, um denselben ¦¦191¦ Wert zu produzieren. Er arbeitet also in der Tat geringere Arbeitszeit - als der Durchschnittsarbeiter - um das Äquivalent für seinen Arbeitslohn oder die zur Reproduktion seines Arbeitsvermögens nötigen Lebensmittel zu produzieren. Er gibt also eine größre Zahl Arbeitsstunden als Surplusarbeit dem Kapitalisten, und es ist nur diese relative Surplusarbeit, die dem letztern beim Verkauf den Überschuß des Preises der Ware über ihren Wert liefert. Er realisiert diese Surplusarbeitszeit, oder, was dasselbe, diesen Surpluswert nur im Verkauf, der also nicht aus dem Verkauf, sondern aus der Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit und daher der relativen Vermehrung der Surplusarbeitszeit herstammt. Selbst wenn der Kapitalist, der die neue Maschinerie einführt, höheren als den Durchschnittsarbeitslohn zahlte, rührte der von ihm realisierte Uberschuß über den normalen Mehrwert, den von den andren Kapitalisten in demselben Geschäftszweig realisierten Mehrwert, nur davon her, daß der Arbeitslohn nicht i n d e m s e l b e n Verhältnis vermehrt wird, in welchem

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diese Arbeit über die Durchschnittsarbeit steigt, daß also stets eine relative Vermehrung der Surplusarbeitszeit stattfindet. Dieser Fall also auch subsumiert unter das allgemeine Gesetz, daß der Mehrwert = Surplusarbeit.

Die Maschinerie - sobald sie kapitalistisch angewandt wird, sich nicht mehr in ihren Anfängen befindet, worin sie meist nichts als machtvolleres Handwerksinstrument ist - setzt die e i n f ac h e K o o p e r a t i o n voraus, und zwar erscheint diese, wie wir weiter sehn werden, als viel wichtigeres Moment in ihr wie in der auf Teilung der Arbeit beruhenden Manufaktur, wo sie sich nur im Prinzip der multiples geltend macht, i.e. nicht nur darin, daß die verschiednen Operationen unter verschiedne Arbeiter verteilt sind, sondern daß Verhältniszahlen stattfinden, worin bestimmte Anzahl von Arbeitern gruppenweis je den einzelnen Operationen zugeteilt, unter sie subsumiert ist. Im m e c h a n i s c h e n A t e l i e r, der entwickeltsten Form der kapitalistischen Anwendung der Maschinerie, ist es wesentlich, daß viele d a s s e l b e tun. Es ist sogar sein Hauptprinzip. Die Anwendung der Maschinerie setzt ferner ursprünglich als Existenzbedingung die auf Teilung der Arbeit beruhnde Manufaktur voraus, indem die M a s c h i n e n f a b r i k a t i o n selbst - also die Existenz der Maschine - auf einem Atelier beruht, worin das Prinzip der Teilung der Arbeit vollständig durchgeführt. Erst auf weiterer Entwicklungsstufe findet Maschinenfabrikation selbst auf Grundlage der Maschinerie - durch mechanisches Atelier - statt.

"In den Anfängen des mechanischen Ateliers bot eine Werkstatt dem Auge die Teilung der einzelnen Arbeiten in mannigfachen Abstufungen dar; die Feile, der Bohrer, die Drechselbank hatten ein jedes je nach dem Grad der Geschicklichkeit seine Arbeiter; aber die Fingerfertigkeit, mit der Arbeiter mit Feilen oder Bohrern umgingen, ist heute durch Maschinen zum Hobeln, zum Fräsen von Falzen in Holz und zum Bohren versetzt, während die manuelle Arbeit der Eisen- und Kupferdreher von der maschinell betriebenen Drehbank übernommen wurde." (p. 30, 31, Ure, t. I, l.c.)

Die in der Manufaktur entwickelte Teilung der Arbeit wiederholt sich einerseits im Innern des mechanischen Ateliers, obgleich in sehr vermindertem Maßstab; andrerseits, wie wir später sehn werden, wirft das mechanische Atelier die wesentlichsten Prinzipien der auf Teilung der Arbeit beruhenden Manufaktur über den Haufen.

Endlich vermehrt die Anwendung der Maschinerie die Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft, die Vervielfältigung der besondren Geschäftszweige und unabhängigen Produktionssphären.

Ihr Grundprinzip ist Ersetzung geschickter Arbeit durch e i n f a c h e Arbeit; also auch Reduktion der Masse des Arbeitslohns auf den Durchschnittsarbeitslohn oder Reduktion der notwendigen Arbeit der Arbeiter auf das

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Durchschnittsminimum und Reduktion der Produktionskosten des Arbeitsvermögens auf die Produktionskosten des einfachen Arbeitsvermögens.

¦¦192¦ Die Vermehrung der Produktivkraft durch die einfache Kooperation und Teilung der Arbeit kostet dem Kapitalisten nichts.

Sie sind unentgeltliche Naturkräfte der gesellschaftlichen Arbeit in den bestimmten Formen, die sie unter der Herrschaft des Kapitals annimmt. Die Anwendung der Maschinerie bringt nicht nur Produktivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit ins Spiel im Unterschied von der Arbeit des vereinzelten Individuums. Sie verwandelt einfache Naturkräfte in Potenzen der gesellschaftlichen Arbeit, wie Wasser, Wind, Dampf, Elektrizität usw. Dies abgesehn von der Benutzung der mechanischen Gesetze, die in dem eigentlichen, arbeitenden Teil (i.e. direkt das Rohmaterial mechanisch oder chemisch verwandelnden Teil der Maschinerie) wirkt. Indes unterscheidet sich diese Form der Vermehrung der Produktivkräfte, hinc 1*) der notwendigen Arbeitszeit dadurch: Ein Teil der bloßen Naturkraft, die angewandt wird, ist in dieser ihrer anwendbaren Form Produkt der Arbeit, wie die Verwandlung von Wasser in Dampf.

Wo die bewegende Kraft, wie das Wasser z. B. natürlich als Wasserfall und dgl. vorgefunden wird {höchst charakteristisch, nebenbei bemerkt, daß die Franzosen das Wasser im Lauf des 18.

Jahrhunderts horizontal wirken ließen, die Deutschen stets es künstlich brachen [133]}, ist das Medium, wodurch seine Bewegung auf die eigentliche Maschinerie fortgeleitet wird, z.B. Wasserrad, Produkt der Arbeit. Ganz und gar aber gilt dies von der unmittelbar den Rohstoff umformenden Maschinerie selbst. Die Maschinerie also, im Unterschied von der einfachen Kooperation und der Teilung der Arbeit in der Manufaktur, ist produzierte Produktivkraft; sie kostet; sie tritt als Ware (direkt als Maschinerie oder indirekt als Ware, die konsumiert werden muß, um der bewegenden Kraft die erheischte Form zu geben) in die Produktionssphäre, worin sie als Maschinerie wirkt, als ein Teil des konstanten Kapitals. Wie jeder Teil des konstanten Kapitals fügt sie dem Produkt den Wert zu, der in ihr selbst enthalten ist, d. h., verteuert es um die Arbeitszeit, die zu ihrer eignen Produktion erheischt war. Obgleich wir daher in diesem Kapitel das Verhältnis des variablen Kapitals zu der Wertgröße, worin es sich reproduziert, ausschließlich betrachten - in andren Worten, das Verhältnis der in einer Produktionssphäre angewandten notwendigen Arbeit zur Surplusarbeit, daher absichtlich die Betrachtung des Verhältnisses des Mehrwerts zum konstanten Kapital und zur Gesamtsumme des vorgeschoßnen Kapitals ausschließen -, gebietet die Anwendung der Maschinerie, neben dem in Arbeitslohn ausgelegten Teil des Kapitals auch die

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1*) daher

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andren Teile des Kapitals zu betrachten. Das Prinzip nämlich, daß die Anwendung von Mitteln, wodurch die Produktivkraft vermehrt wird, die relative Surpluszeit und damit den relativen Surpluswert vermehrt, beruht auf der Verwohlfeilerung der Waren, daher die Verkürzung der zur Reproduktion des Arbeitsvermögens notwendigen Arbeitszeit infolge dieser contrivances 1*), wodurch die Produktivkraft vermehrt wird, d.h., dieselbe Arbeiterzahl 2*) in derselben Zeitdauer mehr Gebrauchswerte produziert. Im Fall der Anwendung der Maschinerie wird jedoch dies Resultat nur erreicht durch größere Kapitalauslagen, durch Konsumtion vorhandner Werte, durch Hereinbringen eines Elements, das also im Betrag seines eigenen Werts die Wertgröße des Produkts, der Ware, vermehrt.

Was zunächst das Rohmaterial betrifft, so bleibt sein Wert natürlich derselbe, in welcher Weise es bearbeitet wird - nämlich der Wert, worin es in den Produktionsprozeß eingeht. ¦¦193¦ Ferner vermindert die Anwendung der Maschinerie das Quantum Arbeit, das von einem bestimmten Quantum Rohmaterial absorbiert wird, oder vermehrt das Quantum Rohmaterial, das in einer bestimmten Arbeitszeit in Produkt verwandelt wird. Diese beiden Elemente betrachtet, enthält die mit Hilfe der Maschinerie produzierte Ware weniger Arbeitszeit als die ohne sie produzierte, stellt kleinere Wertgröße dar, ist wohlfeiler. Dies Resultat wird aber nur erreicht durch die industrielle Konsumtion von Waren - in der Maschinerie existierenden Waren -, deren Wert in das Produkt eingeht.

Da also der Wert des Rohmaterials derselbe bleibt, ob Maschinerie angewandt wurde oder nicht; da das Quantum Arbeitszeit, das ein bestimmtes Quantum Rohmaterial in Produkt, daher in Ware verwandelt, sich mit Anwendung der Maschinerie verringert; so hängt die Verwohlfeilerung der durch Maschine produzierten Waren nur von einem einzigen Umstand ab: Daß die in der Maschinerie selbst enthaltne Arbeitszeit geringer ist als die in dem von ihr ersetzten Arbeitsvermögen enthaltne Arbeitszeit; daß der Wert der Maschinerie, der in die Ware eingeht, geringer ist - i.e. = minus Arbeitszeit - als der Wert der von ihr ersetzten Arbeit. Dieser Wert aber = dem Wert der Arbeitsvermögen, deren verwandte Anzahl durch die Maschinerie verringert wird.

In dem Maße, wie die Maschinerie aus ihrer Kindheitsstufe heraustritt, sich von den Dimensionen und dem Charakter des Handwerkszeugs unterscheidet, das sie ursprünglich ersetzt, wird sie massenhafter und teurer, erheischt

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1*) Erfindungen - 2*) In der Handschrift: Arbeitszeit

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mehr Arbeitszeit zu ihrer Produktion, steigt ihr absoluter Wert, obgleich sie relativ wohlfeiler wird, d. h., obgleich die wirksamre Maschinerie in dem Verhältnis ihrer Wirksamkeit weniger kostet als die minder wirksame, d. h., das Quantum Arbeitszeit, das ihre eigne Produktion kostet, in viel geringrem Verhältnis wächst als das Quantum Arbeitszeit, das sie ersetzt. Jedenfalls aber steigt ihre absolute Teuerkeit progressiv, fügt sie also absolut größern Wert der von ihr produzierten Ware hinzu, namentlich im Vergleich zu dem Handwerkszeug oder selbst den einfachen und den auf Teilung der Arbeit beruhenden Instrumenten, die sie im Produktionsprozeß ersetzt. Daß nun die von ihrem teurem Produktionsinstrument produzierte Ware wohlfeiler sei als die ohne es produzierte; daß die in der Maschinerie selbst enthaltne Arbeitszeit geringer sei als die von ihr ersetzte, hängt von zwei Umständen ab: 1. Je größer die Wirksamkeit der Maschinerie, je mehr sie die Produktivkraft der Arbeit steigert, in dem Verhältnis, worin sie einen Arbeiter befähigt, die Werke vieler Arbeiter zu verrichten, wächst die Masse der Gebrauchswerte und daher der Waren, die mit Hilfe der Maschinerie in derselben Arbeitszeit produziert werden. Es vermehrt s i c h s o d i e A n z a h l d e r W a r e n, w o r i n d e r W e r t d e r M as c h i n e r i e w i e d e r e r s c h e i n t. Der Gesamtwert der Maschinerie erscheint nur wieder in der Gesamtheit der Ware, zu deren Produktion sie als Arbeitsmittel assistiert hat; dieser Gesamtwert verteilt sich in aliquoten 1*) Teilen 2*) unter die einzelnen Waren, aus deren Summe die Gesamtmasse besteht. Je größer also diese Gesamtmasse, um so kleiner der Wertteil der Maschinerie, der in der einzelnen Ware wiedererscheint. Trotz der Wertdifferenz zwischen Maschinerie und Handwerkszeug oder einfachem Arbeitsinstrument wird ein geringrer Wertteil für die Maschinerie in die Ware eingehen als für das Arbeitsinstrument und das Arbeitsvermögen, das die Maschine ersetzt, in dem Verhältnis, wie sich der Wert der Maschine auf eine größre Gesamtsumme von Produkten, Waren verteilt. Eine Spinnmaschine, die dieselbe Arbeitszeit in 1 000 Pfunden Baumwolle absorbierte, erscheint als Wertteil von 1/1000 nur in dem einzelnen Pfund Garn wieder, während, wenn sie nur 100 Pfund in derselben Zeit spinnen hülfe, 1/100 ihres Werts in dem einzelnen Pfund Garn wiedererschiene, es also in diesem Fall zehnmal mehr Arbeitszeit, zehnmal mehr Wert enthielte, 10mal teurer wäre als in dem ersten. ¦¦194¦ Maschinerie kann also nur unter Umständen (auf kapitalistischer Grundlage) angewandt werden, wo überhaupt massenhafte Produktion, Produktion auf großer Stufenleiter, möglich.

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1*) entsprechenden - 2*) in der Handschrift: Waren

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/201/ "Die Teilung der Arbeit und der Einsatz starker Maschinen sind nur möglich in Anlagen, die genügend Arbeit für alle Gruppen von Arbeitern anbieten und hohe Erträge ergeben. Je beachtlicher die Produktionserträge sind, um so geringer sind i m V e r h ä l t n i s d a z u d i e K o s t e n für Werkzeuge und Maschinen. Wenn zwei Maschinen gleicher Stärke in der gleichen Zeit, die eine 100 000 Meter, die andere 200 000 Meter des gleichen Stoffes produzierten, könnte man sagen, daß die erste Maschine doppelt soviel kostet wie die zweite, daß man in einem der Unternehmen doppelt soviel Kapital eingesetzt hat, wie im anderen." (p. 334, Rossi, "Cours d'Econ. Politique".)

/194/ 2. Schon bei der auf Teilung der Arbeit beruhenden Manufaktur wie bei der handwerksmäßigen Industrie usw. findet es sich, daß die Arbeitsinstrumente (ebenso ein andrer Teil der Arbeitsbedingung, wie Baulichkeiten) ihrem g a n z e n U m f a n g nach in den A r b e i t s p r o z e ß eingehn, entweder direkt als Arbeitsmittel oder indirekt als Bedingungen (wie Baulichkeiten), die notwendig sind, damit der Arbeitsprozeß vor sich geht. Aber sie gehn nur t e i l w e i s e, portionsweise, in den V e rw e r t u n g s p r o z e ß ein - nämlich nur zu dem Umfang, wozu sie im Arbeitsprozeß aufgenutzt werden, mit ihrem Gebrauchswert zugleich ihr Tauschwert im Arbeitsprozeß konsumiert wird. Ihr Gebrauchswert als Arbeitsmittel geht in den Arbeitsprozeß ganz ein, aber er erhält sich während einer Periode, die eine Summe von Arbeitsprozessen umfaßt, worin sie wiederholt zur Produktion derselben Art von Waren dienen, d.h., stets von neuem als Arbeitsmittel neuer Arbeit zur Verarbeitung von neuem Material dienen. Ihr Gebrauchswert als solche Arbeitsmittel ist erst abgenutzt am Ende einer solchen kürzeren oder längeren Periode, worin derselbe Arbeitsprozeß stets von neuem wiederholt worden ist. Ihr Tauschwert erscheint also nur ganz wieder in der Gesamtsumme der Waren, in deren Produktion sie während einer solchen Periode gedient haben - der ganzen Periode, von ihrem Eintritt in den Arbeitsprozeß bis zu ihrer Entfernung aus dem Prozeß. In jede einzelne Ware geht daher nur ein bestimmter aliquoter Wertteil derselben. Diente das Instrument während 90 Tagen, so würde in den Waren, die an jedem Tag produziert werden, 1/90 seines 1*) Werts wiedererscheinen. Es tritt hier notwendig eine ideelle Durchschnittsrechnung ein, denn ganz erscheint der Wert des Instruments nur wieder in der ganzen Periode von Arbeitsprozessen, worin es ganz abgenutzt worden - also in der Gesamtsumme der Waren, in deren Produktion es während dieser Periode assistiert hat. Es wird also so berechnet, daß an 2*) jedem Tag durchschnittlich ein so großer aliquoter Teil seines Gebrauchswerts abgenutzt wird (dies ist die Fiktion), also ein so großer aliquoter Wertted desselben im Produkt dieses einen Tags wiedererscheint.

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1*) In der Handschrift: ihres - 2*) in der Handschrift: in

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Mit der Einführung der Maschinerie, mit welcher die Arbeitsmittel großen Wertumfang annehmen und sich in massenhaften Gebrauchswerten darstellen, wächst dieser Unterschied zwischen Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß und wird ein bedeutendes Moment in der Entwicklung der Produktivkraft und dem Charakter der Produktion. Ein Atelier von mechanischen Webstühlen z.B., das während 12 Jahren leistet, ist die Abnutzung der Maschinerie usw. während des Arbeitsprozesses an einem Tage unbedeutend und erscheint daher der Wertteil der Maschinerie, der in der einzelnen Ware wiedererscheint oder selbst in dem Produkt eines ganzen Jahres, relativ unbedeutend. Die vergangene, vergegenständlichte Arbeit tritt hier massenhaft in den Arbeitsprozeß ein, während nur ein relativ unbedeutender Teil dieses Teils des Kapitals sich in demselben Arbeitsprozeß abnutzt, also in den Verwertungsprozeß eintritt und daher als Wertteil im Produkt wiedererscheint. Wie bedeutend daher immer die Wertgröße sei, welche die in den Arbeitsprozeß eingehnde Maschinerie und die mit ihr gegebnen Baulichkeiten usw.

darstellen, geht, mit dieser Gesamtwertmasse verglichen, immer nur ein relativ geringer Teil derselben in den täglichen Ver¦¦195¦wertungsprozeß, daher in den Wert der Ware, ein, verteuert die Ware relativ, aber nur unbedeutend und in viel geringerem Maße, als die von der Maschinerie ersetzte Handarbeit sie verteuern würde. Wie groß daher auch der Teil des Kapitals, der in Maschinerie ausgelegt ist, erscheinen möge gegen den Teil, der in der lebendigen Arbeit ausgelegt ist, welcher diese Maschinerie als Produktionsmittel dient, so erscheint diese Proportion sehr gering, wenn der Wertteil der Maschinerie, der in der einzelnen Ware wiedererscheint, verglichen wird mit der in derselben Ware aufgesaugten lebendigen Arbeit, und erscheint der von beiden Maschinerie und Arbeit - dem einzelnen Produkt zugesetzte Wertteil gering - im Verhältnis zum Wert des Rohmaterials selbst.

Es ist erst mit der Maschinerie, daß die gesellschaftliche Produktion auf großer Stufenleiter die Kraft erwirbt, Produkte, die ein großes Quantum vergangner Arbeit darstellen, also große Wertmassen, ganz in den Arbeitsprozeß eingehen zu lassen, ganz als Produktionsmittel, während nur ein relativ geringer aliquoter Teil derselben in den während des einzelnen Arbeitsprozesses vor sich gehenden Verwertungsprozesses eingeht. Das Kapital, was in dieser Form in jeden einzelnen Arbeitsprozeß eingeht, ist groß, aber das Verhältnis, worin sein Gebrauchswert während dieses Arbeitsprozesses vernutzt, konsumiert wird und sein Wert daher ersetzt werden muß, ist relativ klein. Die Maschinerie wirkt ganz als Arbeitsmittel, setzt dem Produkt aber nur Wert zu im Verhältnis, worin der Arbeitsprozeß sie entwertet, eine Entwertung, die

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durch den Grad der Abnutzung ihres Gebrauchswerts während des Arbeitsprozesses bedingt ist.

Die unter 1. und 2. aufgezählten Bedingungen, wovon es abhängt, daß die vom teureren Instrument produzierte Ware wohlfeiler sei als die mit wohlfeilerem produzierte oder daß der in der Maschinerie selbst enthaltne Wert kleiner sei als der Wert der Arbeitsvermögen, die sie ersetzt, kommen also darauf hinaus: Die erste Bedingung ist massenhafte Produktion; hängt von dem Grad ab, worin die Masse der Waren, die 1 Arbeiter i n d e r s e l b e n A r b e i t s z e i t produzieren kann, groß ist im Vergleich zu der, die er ohne die Maschinerie produzieren würde. In andren Worten, von dem Grad, worin A r b e i t d u r c h d i e M a s c h i n e r i e e r s e t z t w i r d, also die Masse Arbeitsvermögen, die mit Bezug auf die Masse des Produkts gebraucht wird, möglichst v e r k ü r z t i s t, möglichst viel Arbeitsvermögen durch die Maschinerie ersetzt wird und der Teil des Kapitals, der in Arbeit ausgelegt ist, relativ klein erscheint gegen den Teil des Kapitals, der in Maschinerie ausgelegt ist. Zweitens aber: Daß, wie groß immer der in Maschinerie bestehende Teil des Kapitals sei, der Wertteil der Maschine, der in der einzelnen Ware wiedererscheint, der Wertteil also, den die Maschinerie der einzelnen Ware zusetzt, gering ist im Vergleich zu den in derselben Ware enthaltenen Wertteilen von Arbeit und Rohmaterial, und zwar, weil in einer gegebnen Arbeitszeit die Gesamtmaschinerie in den Arbeitsprozeß eingeht, aber nur ein relativ unbedeutender Teil derselben in den Verwertungsprozeß eingeht; die ganze Maschinerie in den Arbeitsprozeß eingeht, aber stets nur ein aliquoter Teil der Wertgröße der Maschinerie.

Danach zu berichtigen folgende Kritik des Ricardo.

"Ricardo spricht von 'der beim Bau einer Strumpfwirkmaschine verausgabten Arbeitsmenge eines Maschinenbauers'", als enthalten z.B. in ein Paar Strümpfen, "jedoch die g a n z e A r b e i t, die jedes einzelne Paar Strümpfe hergestellt hat, falls wir hier von einem einzelnen Paar sprechen, schließt die ganze Arbeit des Maschinenbauers ein und nicht nur einen Teil; denn eine Maschine macht zwar viele Paare, aber keines dieser Paare hätte unter Verzicht auf irgendeinen Teil der Maschine angefertigt werden können." ([p.] 54, "Observation on certain verbal disputes in Pol.

Ec.", London 1821.)

¦/196/ Der in Rohmaterial ausgelegte Teil des Kapitals wächst noch ungleich schneller im Vergleich zu dem in Arbeitslohn ausgelegten als bei der bloßen Teilung der Arbeit. Es kommt dann noch hinzu die neue und verhältnismäßig große Masse des in Arbeitsmitteln, Maschinerie usw. ausgelegten Kapitals. Mit dem Fortschritt der Industrie wächst also gleichzeitig der auxiliary Teil des Kapitals [134] im Verhältnis zu dem in lebendiger Arbeit ausgelegten.

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¦¦197¦ Eine der ersten Folgen der Einführung neuer Maschinerie, bevor sie herrschend in ihrem Produktionszweig geworden ist, ist, die Arbeitszeit der Arbeiter z u v e r l ä n g e r n, die fortfahren, mit den alten unvollkommenen Produktionsmitteln zu arbeiten. Die mit der Maschinerie produzierte Ware, obgleich sie ü b e r ihrem individuellen Wert verkauft wird, d. h. über dem Quantum in ihr selbst enthaltner Arbeitszeit, wird u n t e r dem bisherigen gesellschaftlichen, allgemeinen Wert derselben Produktspezies verkauft. Die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit zur Produktion dieser bestimmten Ware ist daher g e f a l l e n, nicht aber die für die mit den alten Produktionsinstrumenten arbeitenden Arbeiter. Reichen also 10 Stunden Arbeitszeit hin zur Reproduktion seines Arbeitsvermögens, so enthält sein Produkt von 10 Stunden nicht mehr 1 0 S t u n d e n n o t w e n d i g e r A r b e i t s z e i t, nämlich unter den neuen gesellschaftlichen Produktionsbedingungen zur Herstellung dieses Produkts notwendiger Arbeitszeit, sondern vielleicht nur 6 Stunden. Wenn er daher 14 Stunden arbeitet, so stellen diese seine 14 Stunden nur 1 0 S t u n d e n n o t w e n d i g e r A r b e i t s z e i t dar, und es sind nur 10 Stunden notwendige Arbeitszeit in ihnen realisiert. Das Produkt hat daher auch nur den Wert eines Produkts von 10 Stunden allgemeiner notwendiger gesellschaftlicher Arbeit. Er müßte die Arbeitszeit verlängern, wenn er selbständig arbeitet. Arbeitet er als Lohnarbeiter, also notwendig auch Surpluszeit, so wird bei aller Verlängrung der absoluten Arbeitszeit die durchschnittliche Surplusarbeit für den Kapitalisten nur herauskommen, indem sein Lohn unter den frühren average 1*) fällt, d.h. von den mehr Stunden, die er arbeitet, weniger von ihm selbst angeeignet werden, nicht, weil seine Arbeit produktiver, sondern weil sie unproduktiver geworden, nicht, weil er in kleinrer Arbeitszeit dasselbe Quantum von Produkt schafft, sondern weil das ihm zufallende Quantum verringert wird.

--Der Mehrwert = Surplusarbeit - absolute sowohl wie relative ", den das Kapital durch Anwendung der Maschinerie erzeugt, entspringt nicht aus den A r b e i t s v e r m ö g e n, die die Maschinerie e r s e t z t, sondern aus den Arbeitsvermögen, die sie anwendet.

"Nach Baines kann eine erstklassige Baumwollspinnerei nicht gebaut, mit Maschinerie eingerichtet und mit Dampfmaschinen und Gasanlagen ausgerüstet werden für weniger als 100 000 l. Eine Dampfmaschine von 100 Pferdekräften dreht 50 000 Spindeln, die pro Tag 62 500 Meilen feines Baumwollgarn produzieren können. In einer solchen Fabrik spinnen 1 000 Menschen soviel Garn wie 250 000 Menschen ohne Maschinerie." (S. Laing, "The national distress", London 1844, p. 75. [135])

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1*) Durchschnitt

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In diesem Fall stammt der Mehrwert des Kapitals nicht von der ersparten Arbeit von 250 Personen, sondern von der 1 Person, die sie ersetzt; nicht von den 250 000 ersetzten Personen, sondern von den 1000 Beschäftigten. Es ist ihre Surplusarbeit, die sich im Mehrwert verwirklicht. Der Gebrauchswert der Maschine, und ihr Ersetzen von Menschenarbeit ist ihr Gebrauchswert, bestimmt ihren Wert nicht, sondern die zu ihrer eignen Produktion erheischte Arbeit. Und dieser ihr Wert, den sie vor ihrer Anwendung besitzt, bevor sie in den Produktionsprozeß eintritt, ist der einzige Wert, den sie qua Maschinerie dem Produkt zufügt. Diesen Wert hat der Kapitalist im Ankauf der Maschine bezahlt.

Vorausgesetzt, daß die Waren sich zu ihrem Wert verkaufen, besteht der r e l a t i v e M e h r w e r t, den das Kapital vermittelst der Maschinerie schafft, wie bei der Anwendung aller andern arrangements 1*), die die Produktivkraft der Arbeit vermehren und damit den Preis des einzelnen Produkts vermindern, bloß darin, daß die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens notwendigen Waren verwohlfeilert, daher die zur Reproduktion des Arbeitsvermögens notwendige Arbeitszeit, die nur ein Äquivalent der im Arbeitslohn enthaltenen Arbeitszeit ist, verkürzt wird; daher bei ¦¦198¦ gleicher Dauer des Gesamtarbeitstags die Surplusarbeitszeit verlängert wird. (Es finden einige modifizierende Umstände statt, von denen später.) Diese Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit ist ein Resultat, das der gesamten kapitalistischen Produktion zugut kömmt und die Produktionskosten des Arbeitsvermögens überhaupt vermindert, weil nach der Voraussetzung die von der Maschinerie produzierte Ware in seine Reproduktion überhaupt eingeht. Eis ist dies jedoch kein Motiv für den einzelnen Kapitalisten, Maschinerie einzuführen - ein allgemeines Resultat, das ihm nicht besonders zugut kömmt.

E r s t e n s: Die Einführung der Maschinerie, sei es, daß sie die handwerksmäßige Industrie ersetzt (wie z. B. beim Spinnen), also einen Industriezweig überhaupt erst der kapitalistischen Produktionsweise unterwirft; sei es, daß sie eine früher auf bloßer Teilung der Arbeit beruhende Manufaktur revolutioniert (wie in der Maschinenfabrik); sei es endlich, daß sie frühre Maschinerie durch vervollkommnete verdrängt oder die Anwendung der Maschinerie in einem Atelier auf früher noch nicht von ihr ergriffene Teiloperationen desselben ausdehnt - in allen diesen Fällen verlängert sie, wie oben bemerkt, die n o t w e n d i g e A r b e i t s z e i t für die unter die alte Produktionsweise noch subsumierten Arbeiter und verlängert ihren Gesamtarbeitstag.

Andererseits aber v e r k ü r z t sie relativ die notwendige Arbeitszeit in den Ateliers, worin sie neu eingeführt

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1*) Maßnahme

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ist. Sind 2 Arbeitsstunden des Handwebers nach der Einführung des Powerlooms 1*) nur noch = 1 gesellschaftlich notwendigen Arbeitsstunde, so ist 1 Arbeitsstunde des Powerloomweavers 2*) jetzt, bevor der Powerloom allgemein in diese Art Weberei eingeführt ist, größer als die notwendige Arbeitsstunde. Ihr Produkt hat einen höhren Wert als das einer Arbeitsstunde. Es ist dasselbe, als sei einfache Arbeit auf höhrer Potenz oder höhere Sorte Webarbeit in ihr realisiert. Dies nämlich zu dem Umfang, worin der Kapitalist, der den powerloom benutzt, das Produkt 1 Stunde zwar unter dem Niveau der alten Arbeitsstunde verkauft, unter seinem bisherigen gesellschaftlich notwendigen Wert, aber über ihrem individuellen Wert, d. h. über der Arbeitszeit, die er selbst zu seiner Herstellung mit Hülfe des powerloom anzuwenden hat. Der Arbeiter braucht also weniger Stunden zur Reproduktion seines Salairs zu arbeiten, seine notwendige Arbeitszeit ist in demselben Maße verkürzt, worin seine Arbeit höhere Arbeit in derselben Branche geworden ist, das Produkt einer Arbeitsstunde desselben 3*) also vielleicht über das Produkt von zwei Arbeitsstunden in den Ateliers, wo noch die alte Produktionsweise herrscht, verkauft wird. Bleibt der Normaltag daher derselbe - gleich lang so wächst hier die Surplusarbeitszeit, weil die notwendige verkürzt ist. Es fände dies selbst im Fall einer Lohnerhöhung statt, immer unter der Voraussetzung, daß unter den neuen Umständen der Arbeiter nicht s o g r o ß e n aliquoten Teil des Tags als vorher zur Ersetzung seines Salairs oder Reproduktion seines Arbeitsvermögens anwendet. Diese Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit ist natürlich temporär und verschwindet, sobald die allgemeine Einführung der Maschinerie in diesem Zweig den Wert der Ware wieder auf die in ihr enthaltne Arbeitszeit reduziert hat. Indes ist dies zugleich ein Stachel für den Kapitalisten, durch Einführung stets neuer, kleiner Verbesserungen die von ihm angewandte Arbeitszeit über das Niveau der in derselben Produktionssphäre allgemein notwendigen Arbeitszeit zu erheben.

Dies gilt, in welchem Produktionszweig die Maschinerie auch immer angewandt werde, und ist unabhängig davon, ob die von ihr produzierten Waren in die Konsumtion des Arbeiters selbst eingehn.

Z w e i t e n s. Es ist eine allgemeine Erfahrung, daß, sobald die Maschinerie kapitalistisch angewandt wird - d. h., aus ihrer Kindheitsstufe heraustritt, worin sie in vielen Branchen ursprünglich erscheint, nämlich als bloß produktivere Form des alten Handwerkszeugs, die aber noch in der alten

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1*) mechanischen Webstuhls - 2*) Webers am mechanischen Webstuhl - 3*) in der Handschrift: desselben sich

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Betriebsweise ¦¦199¦ von unabhängigen Arbeitern und ihren Familien angewandt wird - sobald sie als eine Form des Kapitals dem Arbeiter gegenüber sich verselbständigt -, die a b s o l u t e A r b e i t s z e i t - der Gesamtarbeitstag - nicht verkürzt, sondern verlängert wird. Die Betrachtung dieses case 1*) gehört in Kapitel III [132]. Es sind aber hier die Hauptpunkte anzugeben. Es ist hier zweierlei zu unterscheiden. E r s t e n s die neuen Bedingungen, worin sich der Arbeiter versetzt findet und die den Kapitalisten befähigen, gewaltsam die Arbeitszeit zu verlängern. Z w e i t e n s die Motive, die das Kapital zu dieser Operation bestimmen.

ad 1. Einmal die verwandelte Form der Arbeit, ihre scheinbare Leichtigkeit, die alle Muskelanstrengung auf die Maschinerie wirft, ebenso das Geschick. Die Verlängerung stößt aus dem einen Grund zunächst nicht auf physische Unmöglichkeit; an dem zweiten bricht der Gegensatz des Arbeiters, dem seine noch bei der Manufaktur vorherrschende, jetzt gebrochne Virtuosität nicht mehr erlaubt, sich auf die Hinterfüße zu stellen, vielmehr dem Kapital erlaubt, die geschickten Arbeiter durch ungeschickte und daher seiner Kontrolle mehr unterworfne zu ersetzen. Dann die neue Klasse von Arbeitern, die nun als ein bestimmendes Element hineinkommt, den Charakter des ganzen Ateliers verändert, und ihrer Natur nach der Despotie des Kapitals fügsamer ist. Nämlich das Element der Weiber- und Kinderarbeit. Ist einmal durch Tradition der Arbeitstag gewaltsam verlängert, so erheischt es Menschenalter, wie in England, bevor die Arbeiter fähig sind, ihn wieder auf die Normalgrenzen zurückzuführen. So ist die Verlängerung des Tags über seine natürlichen Grenzen, die Nachtarbeit, ein Absprung des Fabriksystems.

"Es ist klar, daß die lange Arbeitszeit durch den Umstand herbeigeführt wurde, daß man eine so große Anzahl verlassener Kinder aus verschiedenen Teilen des Landes bekommen hat" (aus den Arbeitshäusern), "so daß die Fabrikherren von den Arbeitern unabhängig waren und sie, nachdem sie erst einmal mit Hilfe des auf diese Weise aufgetriebenen armseligen Menschenmaterial die lange Arbeitszeit zur Gewohnheit gemacht hatten, diese auch ihren Nachbarn leichter aufzwingen konnten." (Fielden, J., "The Curse of the Factory System", London 1836[, p. 11].)

"'Mr. E., ein Fabrikant, unterrichtete mich, daß er ausschließlich Weiber bei seinen mechanischen Webstühlen beschäftigt; es ist im allgemeinen so; er gebe verheirateten Weibern den Vorzug, besonders solchen mit Familie zu Hause, die von ihnen für den Unterhalt abhängt; sie sind viel aufmerksamer und gelehriger als unverheiratete und zur äußersten Anstrengung ihrer Kräfte gezwungen, um die notwendigen Lebensmittel herbeizuschaffen.' So werden die Tugenden, die eigentümlichen Tugenden des weiblichen Charakters, zu seinem Schaden verkehrt - so wird alles Sittliche und Zarte ihrer Natur

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1*) Falles

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zum Mittel ihrer Sklaverei und ihres Leidens gemacht." (p. 20, "Ten Hours' Factory Bill. The Speech of Lord Ashley", London 1844.)

Der obenzitierte Fielden sagt:

"Mit den voranschreitenden Verbesserungen der Maschinerie hat der G e i z der Fabrikbesitzer viele von ihnen dazu angestachelt, mehr Arbeit aus ihren Arbeitern herauszupressen, als die Natur sie befähigte zu leisten." (Fielden, l.c., [p.] 34.)

Der Heißhunger nach fremder Arbeit (Surplusarbeit) ist dem Anwender der Maschinerie nicht spezifisch eigen, sondern das treibende Motiv der ganzen kapitalistischen Produktion. Da der factory master 1*) sich nun in besserer Lage befindet, diesem Trieb zu folgen, läßt er ihm ganz natürlich die Zügel schießen. *)

Es kommen jedoch noch besondere Umstände hinzu, die diesem Trieb im Falle der Anwendung von Maschinerie ganz besondern Stachel geben.

¦¦200¦ Die Maschinerie etc. verwertet sich in einer längren Periode, worin derselbe Arbeitsprozeß beständig zur Produktion neuer Ware wiederholt wird. Diese Periode ist nach Durchschnittsrechnung bestimmt, wonach der Gesamtwert der Maschinerie in das Produkt übergegangen ist. Durch Verlängerung der Arbeitszeit über die Grenzen des Normalarbeitstags hinaus wird die Periode abgekürzt, worin das in der Maschinerie ausgelegte Kapital durch die Gesamtproduktion ersetzt ist. Gesetzt, die Periode sei 10 Jahre, wenn 12 Stunden täglich gearbeitet wird. Wird 15 Stunden täglich gearbeitet, also der Tag um 1/4 verlängert, so macht das in einer Woche l 1/2 Tage = 18 Stunden. Die ganze Woche nach der Voraussetzung 90. 18/90 = 1/5 2*) Woche. Und so auf die 10 Jahre würde 1/5 3*) gespart werden; also 2 4*) Jahre. Hence 5*) in 8 6*)

Jahren hätte sich das in Maschinerie ausgelegte Kapital ersetzt.

Entweder ist sie wirklich in der Zeit abgenutzt. Dann ist der Reproduktionsprozeß beschleunigt. Wenn nicht - und sie noch arbeitsfähig ist - so vergrößert sich das Verhältnis des variablen Kapital zu dem konstanten, weil letztres noch mitarbeitet, ohne jedoch weiter in den Verwertungsprozeß eingehn zu müssen. Dadurch steigt, wenn nicht der Mehrwert (der schon überhaupt gewachsen ist, --*) Noch zu bemerken: Die bewegende Kraft, solang sie von Menschen (und selbst Tieren) ausgeht, kann physisch nur bestimmte Zeit des Tags wirken. Eine Dampfmaschine etc. bedarf keiner Ruhe. Sie kann jede beliebige Zeitdauer fortgesetzt werden.

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1*) Fabrikbesitzer - 2*) in der Handschrift: 72. 72/18 = 1/4 3*) in der Handschrift: 1/4 - 4*) In der Handschrift: 2 1/2 5*) Also - 6*) in der Handschrift: 7 1/2

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infolge der verlängerten Arbeitszeit), doch das Verhältnis dieses Mehrwerts - zur Gesamtsumme des ausgelegten Kapitals - und daher der Profit. Es kömmt hinzu: Bei der Einführung neuer Maschinerie folgen sich die Verbesserungen Schlag auf Schlag. So wird beständig ein großer Teil der alten Maschinerie zum Teil entwertet oder ganz unbrauchbar, bevor ihre Zirkulationsperiode durchlaufen oder ihr Wert in dem Wert der Waren wieder erschienen ist. Je mehr die Periode der Reproduktion abgekürzt wird, um [so] geringer diese Gefahr und um so fähiger der Kapitalist, nachdem der Wert der Maschinerie in kürzrer Frist ihm wiedergekehrt ist, die neue verbesserte Maschinerie einzuführen und die alte wohlfeil zu verkaufen, die wieder für einen andren Kapitalisten mit Nutzen angewandt werden kann, da sie in seine Produktion von vornherein als Repräsentant geringerer Wertgröße eintritt. (Hierüber Näheres beim capital fixe, wo auch die Beispiele von Babbage [136] anzuführen.)

Das Gesagte gilt nicht nur von der Maschinerie, sondern von dem ganzen Kapital fixe, das die Anwendung der Maschinerie in ihrem Gefolge mit sich führt und bedingt.

Indes handelt es sich für den Kapitalisten keineswegs bloß darum, die in dem capital fixe ausgelegte Wertmasse möglichst bald returniert 1*) zu erhalten, so vor Entwertung zu schützen und in disponibler Form wieder zu besitzen, sondern es handelt sich vor allem um die profitable Anwendung dieses Kapitals - der großen Masse des Kapitals, das in eine Form eingebaut ist, worin es sowohl als Tauschwert verkömmt wie als Gebrauchswert nutzlos, außer soweit es in Kontakt mit der lebendigen Art Arbeit gebracht wird, deren Kapital fixe es bildet. Da der in Arbeitslohn ausgelegte Teil des Kapitals sich gegen das Gesamtkapital - speziell auch gegen das fixe Kapital, sehr verkleinert hat und die Größe des Mehrwerts nicht nur von seiner Rate, sondern von der Anzahl der gleichzeitig angewandten Arbeitstage, der Profit aber vom Verhältnis dieses Mehrwerts zum Gesamtkapital abhängt, so Abnahme der Profitrate. Um diese zu verhindern, natürlich das einfachste Mittel durch Verlängerung des Arbeitstags die absolute Surplusarbeit möglichst zu verlängern und so das Kapital fixe zum Mittel zu machen, möglichst großes Quantum unbezahlter Arbeit anzueignen. Steht die Fabrik still, so betrachtet das der Fabrikant, als bestehlen ihn die Arbeiter; denn in dem capital fixe hat sein Kapital eine Form erhalten, worin es direkt Anweisung auf fremde Arbeit ist. Es ist dies alles sehr naiv ausgedrückt von Herrn Senior, der noch im Jahr 1837 der Ansicht ¦¦201¦ war, daß mit Entwicklung der Maschinerie der

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1*) zurück

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Arbeitstag - also die absolute Arbeitszeit - notwendig steigend wachsen müsse.

Senior sagt und führt dabei auch noch Ehren-Ashworth an als seine Autorität:

"Der Unterschied zwischen den Arbeitsstunden, die in der ganzen Welt üblich sind in Baumwollfabriken und anderen Beschäftigungen, rührt aus zwei Gründen her. 1. Das große Übergewicht des fixen im Verhältnis zum zirkulierenden Kapital, das lange Arbeitszeit wünschenswert macht." (p. 11, Senior, "Letters on the Factory Act etc.", Lond[on] 1837.) (XI, [p.] 4"371.)

Mit dem beständigen Wachstum des capital fixe im Vergleich zum zirkulierenden Kapital:

"wird der Antrieb zur Verlängerung der Arbeitszeit stärker, da dies das einzige Mittel ist, eine große Masse fixen Kapitals profitabel zu machen. 'Wenn ein Ackersmann', sagte Herr Ashworth zu mir, 'seinen Spaten niederlegt, macht er für diese Periode ein Kapital von 18 d nutzlos. Wenn einer von unseren Leuten die Fabrik verläßt, macht er ein Kapital nutzlos, das 100 000 [138] l.

gekostet hat.'" ([p.] 14, l.c.)

He renders useless! 1*) Die Maschinerie ist ja grade da - so großes Kapital in ihr ausgelegt - um ihm Arbeit abzupressen. In der Tat begeht er schon ein großes Verbrechen gegen [139] a capital that has cost 100 000 [138] l. by leaving the mill at all 2*)! (Daher die Nachtarbeit ursprünglich;

"später arbeiteten unsere factories gewöhnlich 80 Stunden per week 3*)". (p. 5, XI. [137]))

"Eine Dampfmaschine oder eine andere, die nur einige Stunden oder einige Tage pro Woche in Betrieb sind, stellen vergeudete Kraft dar. Laufen sie den ganzen Tag, produzieren sie mehr, und noch mehr, wenn sie Tag und Nacht arbeiten." (J.G. Courcelle-Seneuil, "Traité Théorique et pratique des entreprises industrielles etc.", 2. éd., Paris 1857, p. 48.)

"Die ersten Maschinen zur Tüllfabrikation waren sehr teuer beim ersten Ankauf, von 1000 zu 1200 l. St. Die Besitzer dieser Maschine fanden, daß sie mehr fabrizierten. Da aber die Arbeitszeit der Arbeiter auf 8 Stunden beschränkt war, konnte er in bezug auf den Preis nicht mit der alten Fabrikationsweise lutter 4*). Dieser Nachteil rührte her von der beträchtlichen Summe, die das erste établissement 5*) der Maschine kostete. Bald aber bemerkten die Fabrikanten, daß mit derselben Ausgabe von ursprünglichem Kapital und

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1*) Er macht es nutzlos! - 2*) ein Kapital, das 100 000 l. gekostet hat, indem es überhaupt die Fabrik verließ - 3*) pro Woche 4*) kämpfen - 5*) Aufstellen

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einer kleinen addition (Zubuße) zu ihrem fonds de roulement 1*)

sie dieselben Maschinen während 24 Stunden arbeiten lassen könnten." (p. 279, Babbage[, "Traité sur l'économie"].)

/206/ "Es ist selbstverständlich, daß mit der Ebbe und Flut des Marktes und dem abwechselnden Wachsen und Schrumpfen der Nachfrage die Gelegenheiten ständig wiederkehren werden, wo der Fabrikant zusätzliches zirkulierendes Kapital anwenden kann, ohne zusätzliches fixes Kapital zu verwenden ... wenn z u s ä t zl i c h e M e n g e n a n R o h m a t e r i a l o h n e z u s ä t z l i c h e A u s g a b e n f ü r G e b ä u d e u n d M a s c h i n e r i e v e r a r b e i t e t w e r d e n k ö n n e n." (p. 64, Torrens, R., "On Wages and Combination", London 1834.)

Dies überhaupt ein Vorteil bei Verlängerung der Arbeitszeit saving of an additional expense for buildings and machinery 2*).

/201/ D r i t t e n s. Soweit die Anwendung der Maschinerie die Arbeitszeit abkürzt, worin dieselbe Ware produziert werden kann, vermindert sie den Wert der Ware und macht die Arbeit produktiver, weil sie in derselben Zeit mehr Produkt liefert. Soweit berührt die Maschinerie nur die Produktivkraft der normalen Arbeit.

Ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit stellt sich aber nach wie vor in derselben Wertgröße dar. Sobald die Konkurrenz daher den Preis der durch Maschinerie produzierten Ware auf ihren Wert reduziert 3*) hat, kann die Anwendung der Maschinerie den M e h r w e r t, den Gewinn ¦¦202¦ des Kapitalisten, nur vermehren, soweit durch Verwohlfeilerung der Ware der Wert des Arbeitslohns oder der Wert des Arbeitsvermögens oder die zu seiner Reproduktion notwendige Zeit verringert wird.

Indes kommt hier ein Umstand hinzu, wodurch selbst ohne Verlängerung des Arbeitstags die Anwendung der Maschinerie die absolute Arbeitszeit vermehrt und daher den absoluten Mehrwert. Es geschieht dies sozusagen durch K o n d e n s i e r u n g d e r A r b e i t s z e i t, indem jeder Zeitteil mehr mit Arbeit ausgefüllt wird; die Intensität der Arbeit wächst; nicht nur die Produktivität (also Qualität) der Arbeit vermittelst der Anwendung der Maschinerie wächst, sondern das A r b e i t sq u a n t u m in einem gegebnen Zeitabschnitt wächst. Die Zeitporen werden sozusagen durch Kompression der Arbeit verkleinert.

Dadurch stellt 1 Arbeitsstunde dasselbe Arbeitsquantum vielleicht dar, das 6/4 Arbeitsstunden in der Durchschnittsarbeit, worin keine Maschinerie angewandt oder nicht Maschinerie von derselben Vollkommenheit angewandt wird.

Wo nämlich die Maschinerie bereits eingeführt ist, sind die Verbesserungen, die die Zahl der Arbeiter in bezug auf die Masse der produzierten Waren und der angewandten Maschinerie verkleinern, begleitet von dem Umstand,

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1*) Betriebskapital - 2*) Einsparung einer zusätzlichen Ausgabe für Gebäude und Maschinerie - 3*) in der Handschrift: produziert

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daß die Arbeit des einzelnen Arbeiters, der 1 oder 2 ersetzt, mit der verbesserten Maschinerie wächst, also die Maschinerie ihn nur befähigt zu tun, was früher 2 oder 3 taten, indem sie ihn zwingt, seine Arbeit zu vermehren und jeden Zeitteil intensiver mit Arbeit auszufüllen. Das Arbeitsvermögen wird so in derselben Arbeitsstunde rascher abgenutzt.

Man sehe zunächst, wie in verschiednen Perioden die Berichterstatter über Fabrikarbeiter von der wachsenden Arbeit mit Verbesserung der Maschinerie sprechen. Es folgt dies einerseits aus der größeren Geschwindigkeit der Maschine, der der Arbeiter folgen muß; andrerseits aus dem größern Quantum Maschinenarbeit, das der einzelne Arbeiter zu überwachen hat, wie z. B., wenn die Zahl der Spindeln an der Mule vermehrt wird, dazu doppelte Spindelreihen (double decking) kommt oder 1 Weber 2 oder 3 powerlooms statt 1 zu kontrollieren hat.

"Verglichen mit dem, was vor 30 oder 40 Jahren war, ist die Arbeit, die in den Fabriken zu verrichten, sehr gewachsen. Das ist so infolge der größren Aufmerksamkeit und Tätigkeit, welche die bedeutend vermehrte Geschwindigkeit der Maschinerie von den Kindern erheischt, die sie zu bedienen haben." (p. 32, J. Fielden, "The Curse of the Factory System", Lond[on] 1836.)

Dies also im Jahr 1836. John Fielden war selbst Fabrikant.

Lord Ashley (jetzt Graf Shaftesbury) stated in his speech on the Ten Hours' Factory bill [81] on March 15, 1844 1*):

"Die Arbeit der in den Fabrikprozessen Beschäftigten ist jetzt dreimal so groß, als bei der Einführung solcher Operationen. Die Maschinerie hat zweifelsohne ein Werk verrichtet, welches die Sehnen und Muskeln von Millionen Menschen ersetzt, aber sie hat auch erstaunlich die Arbeit der durch ihre furchtbare Bewegung beherrschten Menschen vermehrt." (l.c. [,p.] 6.) "Die Arbeit, einem Paar Mules während 12 Stunden - so wird ein Arbeitstag berechnet - auf und ab zu folgen, zum Spinnen von Baumwollgarn Nr.

40, schloß im Jahre 1815 das Durchlaufen einer Distanz von 8 Meilen ein. Im Jahre 1832 betrug die im Gefolge eines Mulepaares zum Spinnen derselben Nummer zu durchreisende Distanz 20 Meilen und oft mehr. Im Jahre 1835 hatte der Spinner täglich 820 Auszüge an jeder Mule zu machen, was eine Gesamtsumme von 1640 Auszügen im Verlaufe des Tages ergab. Im Jahre 1832 hatte der Spinner an jeder Mule 2200 Auszüge zu machen, zusammen 4400. Im Jahre 1844 hatte die arbeitende Person, wie es im Bericht eines ausgebildeten, tätigen Spinners heißt, in der gleichen Periode von jeder Mule 2400 Auszüge zu machen, was insgesamt 4800 Auszüge im ¦¦203¦ Verlauf des Tages ausmacht; und in einigen Fällen ist die erheischte Arbeitsleistung noch größer." (p. 6, 7.)

"Ich habe ein Dokument hier, unterzeichnet von 22 tätigen Spinnereiarbeitern aus Manchester, in welchem sie feststellen, daß 20 Meilen die allgemeinste Strecke ist, die sie

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1*) stellte in seiner Rede zur Zehnstundenbill [81] am 15. März 1844 fest

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zu durchreisen haben, und sie halten die Strecke für noch länger.

Ich habe hier ein anderes Dokument, das mir 1842 zuging, worin nachgewiesen wird, daß die Arbeit p r o g r e s s i v z u n i m m t, nicht nur, weil eine größere Entfernung zu durchreisen ist, sondern weil die Quantität der produzierten Waren sich vermehrt, während die Händezahl proportional abnimmt; und ferner, weil nun oft schlechtere Baumwolle gesponnen wird, die schwieriger zu bearbeiten ist." (p. 8, 9, l.c.)

"Im Kardierraum" (der Kardierstube) "hat auch g r o ß e Z un a h m e d e r A r b e i t stattgefunden - eine Person tut jetzt die Arbeit, die früher zwischen zwei verteilt war. In der Weberei, wo eine große Anzahl Personen, meist weiblichen Geschlechts, beschäftigt ist, ... ist die Arbeit während der letzten Jahre um volle 10 Prozent gewachsen infolge der vermehrten Geschwindigkeit der Maschinerie. Im Jahre 1838 war die Zahl der Docken, die wöchentlich gesponnen wurden, 18 000, im Jahre 1843 belief sie sich auf 21 000. Im Jahr 1819 war die Zahl der Schußschläge beim Dampfwebstuhl 60 pro Minute, im Jahre 1842 betrug sie 140, was einen großen Zuwachs an Arbeit anzeigt, weil bei dieser Arbeit mehr Feinheit und Aufmerksamkeit notwendig ist." (p. 9.)

{Solange die Maschinerie einen Fabrikanten befähigt, die Ware über ihrem i n d i v i d u e l l e n Wert zu verkaufen, gilt folgendes, was zeigt, daß selbst in diesem Falle der Mehrwert aus einer Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit herrührt, selbst eine Form des relativen Mehrwerts ist:

"Der Profit eines Menschen hängt nicht ab von seinem Kommando über das P r o d u k t der Arbeit anderer, sondern von seinem Kommando über A r b e i t s e l b s t. Wenn er seine Waren" (beim Steigen der Geldpreise der Ware) "zu einem höheren Preis verkaufen kann, während die Löhne seiner Arbeiter unverändert bleiben, so zieht er augenscheinlich Gewinn daraus, ob andere Waren steigen oder nicht. Ein kleiner Teil dessen, was er produziert, reicht hin, jene Arbeit in Bewegung zu setzen, und demzufolge verbleibt ihm ein größerer Teil." (p. 49, 50, [John Cazenove,] "Outlines of Polit. Economy" (von einem Malthusian) etc., London 1832.)}

Die factory Reports beweisen, daß in den Industriezweigen, die (bis April 1860) unter dem Factoryakt standen, also die wöchentliche Arbeit zu 60 Stunden gesetzlich reduziert war, die Löhne nicht gefallen sind, rather 1*) gestiegen (1859 verglichen mit 1839), während sie positiv gefallen waren in den Fabriken, worin damals noch

"die Arbeit von Kindern, jungen Personen und Frauen unbeschränkt ist".

Es handelt sich hier um

"Kattundruckereien, Bleichereien und Färbereien, in welchen bis 1860 die Arbeitsstunden jetzt die gleichen bleiben, wie sie seit 20 Jahren waren, in denen die unter dem Fabrikgesetz

_____

1*) eher

<333>

geschützten Gruppen zeitweilig 14 und 15 Stunden pro Tag beschäftigt wurden." *)

In der ersten Art Fabriken [hat] sich die Produktion verhältnismäßig mehr vermehrt als früher und zugleich, wie die rasche Ausdehnung der Fabriken zeigt, der Profit des Fabrikanten.

"Die großen in Maschinen jeder Art eingeführten Verbesserungen haben deren Produktivkraft sehr gesteigert. Ohne Zweifel gab die Verkürzung des Arbeitstages den Stachel zu diesen Verbesserungen, insbesondere soweit es d i e g r ö ß e r e G e s c h w i nd i g k e i t d e r M a s c h i n e n in festgelegter Zeit betrifft. Diese Verbesserungen und die i n t e n s i v e r e n A n s t e n g u n g e n der Arbeiter bewirkten ... daß wenigstens ebensoviel Arbeit in dem verkürzten Arbeitstag geliefert werden konnte, wie es früher während des längeren üblich war." ([p.] 10, "Factory Reports. For the half year ending October 31, 1858", cf. "Reports for the half year ending 30,h April 1860", p. 30 sqq.)

¦¦204¦ Das Phänomen, daß die Zehnstundenbill [81] den Gewinn des englischen Fabrikanten trotz der Abkürzung des Arbeitstags nicht vermindert 1*) hat, erklärt sich aus zwei Gründen: 1. daß die englische Arbeitsstunde über der kontinentalen steht, sich zu ihr als kompliziertere Arbeit verhält (daß also das Verhältnis des englischen Fabrikanten zu dem ausländischen wie das eines Fabrikanten, der neue Maschinerie einführt, zu seinem Konkurrenten).

"Bei sonst gleichen Umständen kann der englische Fabrikant in einer bestirnten Zeit eine beträchtlich größere Menge von Arbeit herausbringen als ein ausländischer Fabrikant, so viel, um den Unterschied der Arbeitstage zwischen 60 Stunden wöchentlich hier und 72 bis 80 Stunden anderwärts auszugleichen; und die Transportmittel in England ermöglichen es dem Fabrikanten, seine Waren nahe seiner Fabrik auf die Eisenbahn zu verladen, von wo aus sie fast unmittelbar für den Export verschifft werden können." ([p.] 65, "Reports of Insp. of Factories", 31 Oct. 1855, Lond[on] 1856.)

--*) /204/ Folgende Liste (zu S. 203) zeigt überhaupt, daß mit dem Fortschritt der Industrie seit 20 Jahren der Arbeitslohn in verschiednen Fabrikzweigen bedeutend gefallen ist.

Kattun drucken, färben und bleichen, Barchent färben, 61 Stunden 60 Stunden pro Woche pro Woche 1839 1859 1839 1859

Farbemischer 35 sh 32 Zurichter 18 22 Maschinendrucker 40 38 Bleicher 21 18 Vormann 40 40 Färber 21 16 Blockschneider 35 25 Fertigmacher 21 22 Blockdrucker 40 28 Färber 18 16 Wäscher und ("Factory Reports. For Half Arbeiter 16+15 dito Year ending 30 April 1860", p. 32.)

_____

1*) In der Handschrift: vermehrt

<334>

2. Was an absoluter Arbeitszeit verkürzt, ist an Kondension der Arbeitszeit gewonnen, so daß in der Tat 1 Arbeitsstunde jetzt gleich 6/5 Arbeitsstunden oder mehr. Wie die absolute Ausdehnung des Arbeitstags über gewisse Grenzen (über den natürlichen Tag)

hinaus an natürlichen Hindernissen scheitert, so hat der kondensierte Arbeitstag seine Grenzen. Es ist fraglich, ob die Masse Arbeit, die jetzt in den Fabriken unter dem Zehnstundengesetz geliefert wird, für 12 Stunden z.B. mit derselben Intensität überhaupt möglich wäre.

"Eine Gruppe von Fabrikanten" (da sie nicht zwei Gruppen Halbzeitler, 6 Stunden arbeitende Kinder unter 13 Jahren, anwenden wollen), "Spinner von Wollgarn, beschäftigt tatsächlich heute selten Kinder unter 13 Jahren, d.h. Halbzeitler. Sie haben verbesserte und neue Maschinen verschiedener Art eingeführt, durch die eine Verwendung von Kindern ganz überflüssig wurde; ein Beispiel zur Illustration: Durch den Anschluß eines Apparates, genannt A n s t ü c k m a s c h i n e, an die schon vorhandenen Maschinen kann die Arbeit von 6 oder 4 Halbzeitlern, je nach Beschaffenheit der einzelnen Maschine, von einer jugendlichen Person geleistet werden ... das Halbzeitsystem hatte durchaus Anteil daran, daß es Anreiz zur Entwicklung der Anstückmaschine gab." (p. 42, 43, "F[actory] Reports for the half year ending 31 Oct.

1858", Lond[on] 1858.)

Jedenfalls zeigt uns diese Wirkung der Verkürzung der absoluten Arbeitszeit, wie die Fabrikanten auf Mittel sinnen, um die relative Surplusarbeitszeit zu verlängern, die notwendige abzukürzen.

Es zeigt uns zugleich, wie die Maschinerie nicht nur den einzelnen befähigt, die Arbeit vieler zu verrichten, sondern die von ihm erheischte Arbeitsgröße vermehrt, so der Arbeitsstunde höheren Wert gibt und damit die relativ für den Arbeiter selbst notwendige Zeit zur Reproduktion des Salairs vermindert.

¦¦205¦ Es geschieht dies, wie gesagt, durch Vermehrung der Geschwindigkeit der Maschine und die größre Masse arbeitender Maschinerie, die der einzelne Arbeiter zu überwachen hat. Dies wird erreicht, indem teils durch veränderte Konstruktion der Maschine, die die bewegende Kraft erzeugt, Maschine von demselben Gewicht mit relativ, oft mit absolut verminderten Kosten, eine größre Masse Maschinerie in Bewegung setzt und in schnellere Bewegung.

"Die durch den [letzten] Bericht festgestellten Tatsachen scheinen zu bedeuten, daß das Fabriksystem reißend rasch um sich greift; daß, obwohl die gleiche Anzahl Hände im Verhältnis zu den Pferdestärken beschäftigt sind, wie in früheren Perioden, die Zahl der Hände im Verhältnis zur Maschinerie abgenommen hat; daß die Dampfmaschine durch Ökonomie der Kraft und anderer Methoden ein größeres Maschinengewicht treibt und ein vermehrtes Quantum an Erzeugnissen erzielt infolge verbesserter Arbeitsmaschinen, Herstellungsmethoden, erhöhter Geschwindigkeit der Maschinerie und vieler anderer Ursachen." (p. 20, "Fact. Reports for the half year ending 31st Oct. 1856".) "In dem Bericht für Oktober 1852 zitiert

<335>

Mr. L. Horner ... einen Brief des berühmten Ingenieurs James Nasmyth aus Patricroft bei Manchester, in dem die Art der jüngsten Verbesserungen der Dampfmaschine erklärt wird, die bewirken, daß die gleiche Maschine mehr Arbeit verrichten kann bei geringerem Verbrauch von Kraftstoff ... 'Es würde nicht leicht möglich sein, eine genaue Aufstellung der vermehrten Arbeitsleistung derselben Dampfmaschinen zu erhalten, bei denen einige oder alle diese Verbesserungen angebracht sind. Ich bin aber sicher, daß wir - im Falle eines exakten Berichts - für dasselbe Gewicht Dampfmaschinerie jetzt mindestens 50% mehr Dienst oder Arbeit im Durchschnitt erhalten, und daß ... in vielen Fällen dieselbe Dampfmaschine, die zur Zeit der beschränkten Geschwindigkeit von 220 Fuß in der Minute 50 Pferdestärken gab, jetzt über 100 liefert.'" [140] "Der Bericht von 1838 1*)", sagt Horner ("Reports", 31 Oct.

1856) "gab die Zahl der Dampfmaschinen und Wasserräder mit der Summe der eingesetzten Pferdestärken an. Zu jener Zeit stellten die Zahlen eine weit korrektere Schätzung der tatsächlich eingesetzten Kraft dar als die Zahlen in den Statistiken von 1850 oder 1856. Die Zahlen in den Berichten geben alle die n o m i n a l e Kraft der Maschinen und Räder an, nicht aber der tatsächlich eingesetzten Kraft oder der, die eingesetzt werden kann. Die moderne Dampfmaschine von 100 Pferdestärken kann mit weit größerer Stärke als früher betrieben werden, die sich aus den Verbesserungen in ihrer Konstruktion, der Kapazität und Konstruktion der Kessel usw. ergibt, und daher kann die nominelle Kraft einer modernen Dampfmaschine für Fabrikationszwecke lediglich als Index betrachtet werden, aus dem ihre realen Möglichkeiten errechnet werden können." (p. 13/14, l.c.)

Viertens: Ersetzen der einfachen Kooperation durch Maschinerie.

Wie die Maschinerie die zur Teilung der Arbeit entwickelte Kooperation beseitigt oder revolutioniert, so in vielen Fällen die einfache Kooperation. Wenn z.B. Operationen wie Mähen, Säen usw.

die gleichzeitige Beschäftigung vieler Hände erfordern, durch Säoder Mähmaschinen ersetzt werden. Dito beim Keltern, wenn die Kelterpresse an die Stelle des Füßgetrampels tritt. So, wenn Dampfmaschine angewandt zum Heben der Baumaterialien bis an die Spitze des Gebäudes oder zu der Höhe, wo sie ¦¦206¦ gebraucht werden sollen.

"Der Streik der Arbeiter im Baugewerbe von Lancashire" (1833)

"hat zu einer merkwürdigen Verwendung der Dampfmaschine geführt.

Diese Maschine nun in einigen Städten angewandt, statt Handarbeit beim Hochziehen der unterschiedlichen Baumaterialien bis zur Spitze des Gebäudeteils, wo sie verwendet werden sollen." ([p.] 109, [Tufnell,] - Character, Object and Effects of Trades' Unions etc.", Lond[on] 1834.)

Fünftens. Erfindung und Anwendung von Maschinerie gegen strikes 2*) etc. gegen Forderungen der Lohnerhöhung.

Strikes kommen meist daher, entweder Herabsetzung des Lohns zu verhindern

_____

1*) In der Handschrift: 1828 - 2*) Streiks

<336>

oder Erhöhung des Lohns zu erzwingen oder die Grenzen des Normalarbeitstags festzusetzen. Es handelt sich immer [141], in ihnen die positive oder relative Masse der Surplusarbeitszeit zu beschränken oder Teil davon dem Arbeiter selbst anzueignen. Hiergegen wendet der Kapitalist Einführung von Maschinerie an. Hier erscheint die Maschine direkt als Mittel, die notwendige Arbeitszeit zu verkürzen; dito als Form des Kapitals - Mittel des Kapitals - Macht des Kapitals - ü b e r die Arbeit - zur Niederschlagung jeder Ansprüche der Arbeit auf Selbständigkeit. Die Maschinerie hier auch der I n t e n t i o n n a c h a l s d e r A r b e i t f e i n d l i c h e F o r m d e s K a p i t a l s i n s S p i e l t r e t e n d. Die selfactors [142], in der Spinnerei die wool-combing-machines, der sog. "condenser" 1*)

statt der mit der Hand gedrehten "slubbing machine" 2*) (auch in der Wollweberei) usw., alles Maschinen, erfunden, um strikes niederzuschlagen.

/207/ So auch der automatische appareil pour les opérations de la teinture et du rinçage 3*) erfunden

"unter dem Druck der selben despotischen Vereinigungen", [143] (nämlich der Arbeiterassociations) (in den Kattundruckereien ist hier die Rede, wo die Anwendung von dampfgetriebenen gravierten Zylindern, mit solchen Zylindern 4-6 Farben zugleich gedruckt).

Mit Bezug auf die Erfindung einer neuen Maschine beim Weben sagt Ure:

"So sah sich die Horde der Unzufriedenen, die sich unbezwinglich hinter den alten Linien der Teilung der Arbeit verschanzt glaubten, an den Flanken angegriffen; und nachdem ihre Verteidigungsmittel durch die moderne Taktik der Maschinenkonstrukteure ausgeschaltet worden waren, sah sie sich gezwungen, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben." (p. 142, 1. c.)

/206/ Es ist das Resultat dieser neuen Maschine, entweder die frühere Arbeit ganz überflüssig zu machen (wie den Spinner durch den selfactor) oder die Zahl der erheischten Arbeiter zu vermindern und die neue Arbeit (wie die des combers mit combing machines 4*)) im Verhältnis zur frühren zu vereinfachen.

"Die häufigste Ursache der Streiks in dem Baumwollgewerbe war die Einführung verbesserter Maschinerie und speziell das Vergrößern von Mulemaschinen, wodurch die Zahl der Spindeln, die ein Spinner fähig ist zu überwachen, sich beständig erhöhte ... ein Besitzer vereinbart bei der Einführung solcher verbesserter Maschinerie in seinem Etablissement mit seinen Spinnern, ihnen pro Stück weniger zu zahlen, aber doch zu solcher Rate, daß, dank der höheren Leistung der Maschine, ihre wöchentlichen Einkünfte steigen statt

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1*) Maschinen zum Wollkämmen, der sog. "Kondensator" 2*) "Vorspinnmaschine" - 3*) Apparat für die Prozesse des Färbens und Spülens - 4*) Wollkämmers mit Maschinen zum Wollkämmen

<337>

zu fallen ... Aber dieser Handel nachteilig für die Besitzer und Personen in den Fabriken, wo die verbesserte Maschine nicht eingeführt ist." ([p.] 17, 18.) ([Tufnell,] "Character, object and effects of Trades' Unions etc.", Lond[on] 1834.) "1829 ein bedeutender Streik. Kurz zuvor hatten verschiedene Fabrikanten Spinnmaschinen mit 400-500 Spindeln aufgestellt, welche die Spinner, die an ihnen arbeiteten, in die Lage versetzten, für eine bestimmte Menge Arbeit eine geringere Summe im Verhältnis von 3-4 zu erhalten und zu gleicher Zeit m i n d e s t e n s die gleiche Lohnmenge wie jene zu erhalten, die an den alten Maschinen beschäftigt wurden. 21 Spinnereien und 10 000 Personen wurden durch diesen Streik für 6 Monate in Untätigkeit versetzt." (p.

19, l.c.) "Der Streik" (1833) "bei Messrs. Hindes and Deham" (Westriding von Yorkshire) "verursachte die Erfindung einer Wollkämmaschine, welche die Arbeit einer Gruppe von Männern überflüssig werden ließ, die als Haupträdelsführer in dieser Angelegenheit aufgetreten waren, womit ihrer Vereinigung ein Schlag versetzt wurde, von dem sie sich nie erholen können." (p. 61, 62.)

¦¦207¦ Damit "die E i n f ü h r u n g v o n D a m p f als W i d e r s a c h e r d e r menschlichen Kraft". (P. Gaskell (Chirurg), "Artisans and Machinery etc.", Lond[on] 1836, p. 23.)

"Die überzähligen Hände würden die Fabrikanten befähigen, die Lohnrate zu verringern: aber die Gewißheit, daß einer beträchtlichen Herabsetzung unmittelbar immense Verluste folgen würden durch Streiks, ausgedehnte Arbeitseinstellungen und verschiedene andere Hindernisse, die ihnen in den Weg gelegt würden, läßt sie den langsameren Prozeß mechanischer Verbesserungen vorziehen, durch den sie die Produktion verdreifachen können, aber dennoch keine neuen Arbeiter brauchen." (l.c., p. 314.)

"Die Fabrikarbeiter sollten in heilsamer Erinnerung halten, daß ihre Arbeit in der Tat eine sehr niedrige Sorte geschickter Arbeit ist; daß keine leichter aneigenbar und in Anbetracht ihrer Qualität besser belohnt ist, daß keine durch kurze Unterweisung des minder Erfahrenen in so kurzer Zeit und in solchem Überfluß zugeführt werden kann ... Des Besitzers Maschinerie spielt in der Tat eine viel wichtigere Rolle in dem Geschäft der Produktion als die Arbeit und das Geschick des Arbeiters, die eine Erziehung von 6 Monaten lehren und jeder Bauernknecht lernen kann." (p. 17, 19, "The Master Spinners and Manufacturers' Defence Fund. Report of the Committee appointed for the receipt and apportionment of this fund to the Central Association of Master Spinners and Manufacturers", Manchester 1854.)

Mit Bezug auf den "eisernen Mann" (self-acting mule) [142] sagt Ure:

"da das Kapital die Wissenschaft in seine Dienste nimmt, lernt die rebellische Hand der Arbeit, immer gelehrig zu sein". [144] "Die Notwendigkeit, die Spinnmaschinen zu vergrößern, eine durch Beschlüsse der Arbeiterassoziationen geschaffene Notwendigkeit, hat seit kurzem der mechanischen Wissenschaft einen außerordentlichen Impuls gegeben ... Indem er d i e G r ö ß e s e i n e r M u l e - J e n n y - S p i n n m a s c h i n e [145] v e rd o p p e l t, kann sich ihr Eigentümer der mittelmäßigen oder widerspenstigen Arbeiter entledigen und wieder Herr in seinem Hause werden, was ein großer Vorteil ist." (Ure, t. II, p. 134.)

Dieser Ausweg zielt darauf ab, "den L o h n e i n e s j ed e n S p i n n e r s zu erhöhen oder mindestens aufrechtzuerhalten, aber indem d i e n o t w e n d i g e Z a h l d e r A r b e i t e r für dasselbe Arbeitsergebnis vermindert wird. Auf diese Weise lebten jene, die beschäftigt waren, in Wohlstand, während die Masse der Arbeiter darunter litt." ([p.] 133,

<338>

134.) (l.c.) "Der eiserne Mann ... Schöpfung, dazu bestimmt, d i e O r d n u n g innerhalb der arbeitenden Klassen w i ed e r h e r z u s t e l l e n." (p. 138.)

"Die ersten Fabrikanten, die sich völlig auf Handarbeit verlassen mußten, waren periodisch starken unmittelbaren Verlusten ausgesetzt, durch die Halsstarrigkeit ihrer Arbeiter, die die Gelegenheit ergriffen, ihre Forderungen nachdrücklich hervorzubringen, wenn der Markt besondere Lieferungen erforderte ... auch eine Krise nahte rasch heran, die den Fortschritt der Fabrikanten gebremst hätte, als Dampf und seine Anwendung für die Maschinerie auf einmal den Gang der Dinge gegen die Männer wendete." ([p.] 34, 35, Gaskell, l.c.)

¦¦208¦ Sechstens. Anmaßung der Arbeiter, die durch Maschinerie hervorgebrachte Produktivität ihrer Arbeit sich teilweise aneignen zu wollen.

"Trades-Unions in ihrer Sucht, den Arbeitslohn aufrechtzuerhalten, s u c h e n a n d e m P r o f i t v e r b e s s e rt e r M a s c h i n e r i e t e i l z u n e h m e n ... sie verlangen höheren Lohn, weil die Arbeit verkürzt ist ... in anderen Worten: sie streben, e i n e S t e u e r a u f i nd u s t r i e l l e V e r b e s s e r u n g e n zu legen." (p.

42.) ("On Combination of Trades". New Edit., London 1834.) "Das Prinzip, Löhne anzupassen an die vermuteten Profite der Auftraggeber, das enthalten ist in der Forderung höherer Entlohnung von verbesserter Maschinerie, ist durchaus unzulässig. Die Anwendung dieses Prinzips ist indes nicht auf irgend eine Art des Profits beschränkt. Die Färber, 7. August 1824, streikten; sie statuierten in einem Anschlagzettel, daß ihre Besitzer eine Preiserhöhung für das Färben erhalten hätten, m e h r als der Zulage angemessen, die sie fordern ... Löhne ändern so ihren Charakter ganz und absorbieren entweder den Profit oder werden eine dem Wert entsprechende Steuer auf Profite." (p. 43, 44, l.c.)

Siebtens. Mehr continuity of labour 1*). Benutzung des Abfalls usw. In einem finishing Stadium kann mehr gearbeitet werden, sobald mit Hülfe der Maschinerie mehr Rohstoff geliefert.

Die Kontinuität der Arbeit nimmt überhaupt mit der Anwendung der Maschinerie (überhaupt des capital fixe) zu.

Ferner: Indem die Maschine reichlicher die Zufuhr von Arbeitsmaterial für die Industriezweige liefert, für die ihr Produkt als Rohmaterial dient. Z.B. im 18. Jahrhundert, die handloom weavers 2*) hatten immer gelitten von der impossibility of supplying themselves mit materials (Garn) for their labour. Considerable vacations frequently occuring in this respect 3*), dann sie in "privations" 4*).

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1*) Kontinuität der Arbeit - 2*) am Handwebstuhl arbeitenden Weber - 3*) Unmöglichkeit, sich selbst mit Materialien (Garn) für ihre Arbeit zu versorgen. Beträchtliche Freizeiten, die in dieser Beziehung häufig auftraten - 4*) "Mangel"

<339>

"Was jetzt durch die Verbeßrung an der Spinnmaschine gewonnen wurde, rührte n i c h t h e r v o n e i n e r E r h öh u n g i n d e r R a t e d e r Z a h l u n g f ü r d i e A r b e i t, sondern von einem Markt, der im allgemeinen zu gering bevorratet war, und e i n e r b e s t ä n d i g s i c h e r h ö h e n d e n G a r n p r o d u k t i o n, d i e e s i h n e n m ö g l i c h m a c h t e, v o l l z u a rb e i t e n." (Gaskell, l.c., p. 27.) Dies ein Hauptresultat der Maschinerie, "diese Möglichkeit, fortgesetzt in der gleichen Abteilung voll zu arbeiten".

Für den selbstarbeitenden kleinen Mann wäre es die Möglichkeit, to work full hours 1*). Für den Kapitalist ist es die Möglichkeit, andre full hours arbeiten zu lassen.

Was hier die Spinnmaschine für die Weberei, indem sie ihr Garn liefert, die Erfindung des cottongin 2*) durch Eli Whitney (von Connecticut) 1793, indem sie dem Spinner Baumwolle liefert. Der Plantagenbesitzer hatte Neger genug, um ein großes Quantum von cotton zu säen, aber nicht genug, um die Faser vom Samen zu trennen. Dies verminderte also bedeutend das Quantum der Rohproduktion und vermehrte die Kosten z.B. von einem Pfund Baumwolle.

"Eine durchschnittliche Tagesarbeit war nötig, um ein Pfund Baumwollfasern gründlich vom Samen zu trennen ... Whitneys Erfindung ermöglichte es dem Besitzer seiner Entkörnungsmaschine, täglich je Arbeiter die Samen von [100] Pfund der Fasern zu trennen.

Seither erhöhte sich der Wirkungsgrad der Maschine." [146]

¦¦209¦ Dasselbe in I n d i e n.

"Das nächste Übel in Indien, das man schwerlich in einem Lande zu finden erwartet, welches mehr Arbeit exportiert als irgendein andres der Welt, abgesehen vielleicht von China und England b e s t e h t i n d e r U n m ö g l i c h k e i t, e i n e g e n ü g e n d e A n z a h l v o n H ä n d e n z u r R e i n i g u n g d e r B a u m w o l l e z u b e s c h a ff e n. Infolgedessen bleiben große Mengen Baumwolle ungepflückt, während ein andrer Teil von der Erde aufgesammelt wird, wenn er abgefallen und selbstverständlich verfärbt und teilweise verfault ist, so d a ß w e g e n A r b e i t e r m a n g e l z u r r i c h t i g e n S a i s o n der Pflanzer tatsächlich gezwungen ist, sich mit dem Verlust eines großen Teils jener Baumwollernte abzufinden, auf die England so sehr wartet." ("Bengal Hurkaru", Bi-Monthly Overland Summary of News, 22nd July 1861.) [147] "Eine gewöhnliche Churka, bedient von einem Mann und einer Frau, reinigte 28 Pfund täglich. Die Churka von Dr. Forbes produzierte bei Bedienung durch 2 Männer und einem Knaben pro Tag 250 Pfund." ("Bombay Chamber of Commerce. Report for 1859-60", p.

171.) "16 dieser" (zuletzt genannten Maschinen), "mit Ochsen getrieben, würden eine Tonne Baumwolle pro Tag reinigen, was der Durchschnittsarbeit von 750 Leuten entsprach." ("Paper read before the Society of Arts", on the 17th April 1861. [148])

Durch die Maschinerie können Stoffe verarbeitet werden, die zu schlecht zum Verarbeiten mit Handarbeit sind.

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1*) voll zu arbeiten - 2*) der Baumwollentkörnungsmaschine

<340>

"Die Nachfrage nach billigen Waren" (aus Wolle in dem Westriding von Yorkshire) "hat dieser Art von Fabrikation einen ungeheuren Auftrieb gegeben, deren Wirtschaftlichkeit nicht so sehr in der verbesserten Maschinerie und Arbeit sparenden Prozessen besteht, sondern in der Verwendung von minderwertiger Rohwolle und wollenen Lumpen, denen von starken Maschinen der ursprüngliche Wollzustand zurückgegeben wurde und die man dann entweder zu Garn für minderwertiges Tuch oder, mit neuer Wolle vermischt, zu Garn für bessere Tucharten verspann. Diese Fabrikationsart ist nirgendwo in so großem Maße üblich wie in England, obwohl sie auch in Belgien beträchtlich ist." ([p.] 64, "Reports of Inspectors of Factories for 31 Oct. 1855", London 1856.)

"Häufig kann sehr viel Material eingespart werden, wenn man bei der Herstellung von Brettern dazu übergeht, sie statt mit der Krummaxt mit der Säge zu bearbeiten, und wiederum ist die Einwirkung natürlicher Wirkstoffe soviel billiger, daß viele Artikel, die unter anderen Bedingungen wertlos waren, heute Aufmerksamkeit verdienen, weil sie jetzt profitabler mit einem gewissen Wert ausgestattet werden können." ([p.] 72, 73, F. Wayland, "The Elements of P.E.", Boston 1843.)

Die Abfälle ferner bei der Produktion auf großer Stufenleiter so bedeutend, daß sie selbst wieder leichter Handelsartikel, sei es für Agrikultur oder andre Industriezweige, werden können.

¦¦210¦ Achtens. Ersetzen von Arbeit.

"Wenn die Gewerbe sich vervollkommnen, so bedeutet das nichts anderes als die Entdeckung neuer Wege, auf denen ein Produkt m i t w e n i g e r M e n s c h e n oder" (was dasselbe ist) "in k ü r z e r e r Z e i t a l s v o r h e r verfertigt werden kann." (Galiani, "Della Moneta", p. 158[, 159], Custodi, Parte Moderna.)

Es gilt dies von der einfachen Kooperation wie der Teilung der Arbeit so gut wie von der Maschinerie - meno gente und minor tempo 1*) zur Herstellung eines Produkts sind identisch. Kann einer in 1 Stunde tun, was früher in 2, so kann einer nun in einem Arbeitstag tun, was früher zwei; wozu also früher zwei gleichzeitige Arbeitstage nötig. Alle Mittel also, wodurch die notwendige Arbeitszeit eines einzelnen Arbeiters verkürzt wird, schließt zugleich ein Verminderung der Arbeiteranzahl, die erheischt, um denselben Effekt hervorzubringen. Ist nun bei Anwendung der Maschinerie nur Gradunterschied in dieser Verminderung, oder kommt etwas Spezifisches hinzu?

Steuart (Sir James), "Prinziples of Pol. Econ.", lb. I, ch. XIX, sagt:

"Ich sehe also die Maschinen als Mittel an, um" (i h r e r W i r k u n g s f ä h i g k e i t n a c h) "die Zahl der tätigen Menschen zu erhöhen, ohne daß man deren mehr zu ernähren braucht." Ebenso fragt er daselbst: "Wodurch unterscheidet sich die Wirkung einer Maschine von derjenigen neuer Einwohner?" (l.c.)

_____

1*) weniger Leute und kürzere Zeit

<341>

{Preis d e r Ware und Arbeitslohn . Von Proudhons Blödsinn we speak another place. But what he is replied to by M. Eugène Forcade, one of the best economical critics in France, is as false and ridiculous as P's assertions. F. says: 1*)

"Wäre P.s Einwurf ... 'der Arbeiter kann sein eigenes Produkt nicht zurückkaufen' [149]" (wegen des Zinses, der darauf geschlagen) "wahr, er träfe nicht nur die Profite des Kapitals, er w ü r d e s o g a r d i e E x i s t e n z m ö g l i c hk e i t d e r I n d u s t r i e v e r n i c h t e n. Wenn der Arbeiter gezwungen ist, mit 100 das zu bezahlen, wofür er nur 80 erhalten hat, w e n n d e r L o h n v o n e i n e m P r o d u k t n u r d e n W e r t z u r ü c k k a u f e n k a n n, d e n e r i h m h i n z u g e f ü g t h a t, so bedeutet das, daß der Arbeiter nichts zurückkaufen kann" {also selbst wenn er den g a n z e n W e r t wieder erhält, den er dem Produkt hinzugefügt hat, das heißt, wenn keinerlei Profit existiert und keine andere Form von Mehrwert als Ausdruck von Mehrarbeit; und mit solcher Vorstellung glaubt Forcade, irgendetwas von politischer Ökonomie zu verstehen! Proudhons Blödsinn der, daß er glaubt, der Arbeiter müsse mit dem Geld, das er erhält (als Salair), höhren Warenwert zurückkaufen, als in dem Geld enthalten ist, oder die Ware würde ü b e r ihrem Wert verkauft, weil Profit etc. im Verkauf realisiert ist. Aber nun gar Forcade, der die Industrie für u n m ö g l i c h erklärt, sobald der Lohn von einem Produkt nur den Wert zurückkaufen kann, den der Arbeiter hinzugefügt hat. Die kapitalistische Industrie umgekehrt unmöglich, wenn der Lohn ausreicht, um von einem Produkt den ganzen Wert zurückzukaufen, den ihm der Arbeiter hinzufügte. In diesem Falle gäbe es keinen Mehrwert, keinen Profit, keinen Zins, keine Rente, kein Kapital. In der T a t: F.s Bemerkung bezieht sich nicht nur auf den "Arbeiter", sondern auf die Produzenten überhaupt}, "daß der Lohn nichts b e z a h l e n kann." (Also in der Tat der allgemeine Satz: Wenn der P r o d u z e n t von einem Produkt nur zurückkaufen kann, was er ihm an Wert hinzufügte, kann der Produzent nichts bezahlen. Nämlich, weil die Ware außer der zugesetzten Arbeit konstantes Kapital enthält.) "In der Tat enthält der S e l b s t k o s t e n p r e i s immer etwas mehr als den Lohn" (dies schon höchst pöbelhaft. Er will sagen, immer einige Dinge mehr als die Arbeit, die zuletzt hinzugefügt und in der Ware vergegenständlicht wurde), "z.B. den P r e i s f ü r d e n R o h s t o f f, d e r o f t a n d a s A u s l a n d b ez a h l t w i r d". (Und wenn nicht an das Ausland bezahlt., ändert das nichts an der Sache. Der Einwurf, der ¦¦211¦ auf grobem Mißverständnis beruht, bleibt derselbe. Der Witz der: Das Quantum von dem Gesamtprodukt, das das Salair zahlt, enthält keine Spur von Wert, der Anteil des Rohmaterialwertes ist usw., obwohl jeder einzelne Gebrauchsgegenstand, für sich betrachtet, aus dem Wert der bis zuletzt hinzugefügten Arbeit und dem Wert des Rohmaterials usw. besteht, unabhängig von dieser Arbeit. Dasselbe gilt von dem ganzen Teil des Produkts, das sich auflöst in Mehrwert. (Profit etc.) Was den Wert des konstanten Kapitals betrifft, so wird er entweder ersetzt durch sich selbst, in natura, oder durch Austausch mit anderen Formen konstanten Kapitals.)

"P[roudhon] hat das ununterbrochene Wachsen des nationalen Kapitals vergessen, er hat

_____

1*) sprechen wir an anderer Stelle. Aber was ihm M. Eugene Forcade, einer der besten Kritiker auf ökonomischem Gebiet in Frankreich, entgegnete, ist ebenso falsch und lächerlich wie P.s Behauptungen. F. sagt:

<342>

vergessen, daß dieses Wachsen für alle Arbeitenden feststeht, für die Unternehmer wie für die Arbeiter." ([p.] 998, 999, "Revue des Deux Mondes", tome 24, Paris 1848, Forcade, Eugène.)

Und mit dieser gedankenlosen Phrase sucht F. der Lösung des Problems zu entrinnen; und er ist unstreitig noch einer der "kritischsten" Ökonomisten! Wir wollen an dieser Stelle gleich den ganzen Dreck von Proudhon zusammenstellen.} [150]

[Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3]

/I-A/ {Ist das ursprüngliche Verhältnis von notwendiger Arbeit zu Surplusarbeit = 10 Stunden : 2 Stunden = 5 : 1 und würden nun statt 12 Stunden 16 gearbeitet, so also 4 Stunden mehr, so müßte, damit das Verhältnis dasselbe bleibe, der Arbeiter 3 1/3 und der Kapitalist nur 2/3 Stunden von diesen 4 Stunden erhalten; denn 10 : 2 = 3 1/3 : 2/3 = 10/3% : 2/3 = 10: 2. Aber nach dem mathematischen Gesetz, that 1*)

"ein Verhältnis größerer Ungleichheit verringert und von geringerer Ungleichheit erhöht ist, indem beiden Gliedern eine beliebige Menge hinzugefügt wird" [151],

folgt, daß d. ratio 2*) des Arbeitslohns zum Mehrwert unverändert ist, selbst wenn in obigen Verhältnissen die overtime 3*) geteilt. Früher die [notwendige] Arbeit zu Surplus = 10 : 2 = 5 : 1. (5 x größer.) Jetzt wäre 13 1/3 : 2 2/3 = 40/3 : 8/3 = 40 [: 8 = 5 : 1.}] [36] ¦/IV-138a/ 1. Der Mehrwert, den das Kapital durch Entwicklung der Produktivkräfte erhält, fließt nicht daher, daß das Quantum der mit derselben Arbeit geschaffnen Produkte oder Gebrauchswerte vermehrt, sondern daß die n o t w e n d i g e Arbeit v e rm i n d e r t und in demselben Verhältnis die Surplusarbeit v e r m e h r t wird. Der Mehrwert, den das Kapital durch den Produktionsprozeß erhält, besteht überhaupt nur in dem Uberschuß der Surplusarbeit über die notwendige Arbeit.

S u r p l u s w e r t exakt gleich S u r p l u s a r h e i t; die Vermehrung der einen exakt gemessen durch die Verminderung der notwendigen Arbeit. Bei dem a b s o l u t e n M e h rw e r t ist die Vermindrung der notwendigen Arbeit r e l at i v, d.h., sie fällt dadurch relativ, daß die Überarbeit d i r e k t vermehrt wird. Ist die notwendige Arbeit = 10 Stunden, die Surplusarbeit = 2 und wird diese nun um 2 Stunden

_____

1*) daß - 2*) Verhältnis - 3*) Mehrarbeit

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vermehrt, i.e., der Gesamtarbeitstag von 12 Stunden auf 14 verlängert, so bleibt die notwendige Arbeit nach wie vor 10 Stunden.

Aber früher verhielt sie sich wie 10 : 2 zur Surplusarbeit, d.h.

wie 5 : 1, jetzt wie 10 : 4 = 5 : 2, oder früher war sie = 5/6 des Arbeitstags, jetzt nur noch = 5/7 Hier hat also die notwendige Arbeitszeit sich r e l a t i v vermindert, weil die Gesamtarbeitszeit und daher die Surplusarbeitszeit a b s o l u t gewachsen ist. Dagegen, wenn der Normalarbeitstag gegeben ist und die Vermehrung des r e l a t i v e n Surpluswerts durch Vermehrung der Produktivkräfte, v e r m i n d e r t sich die n o t w e n d i g e A r b e i t s z e i t absolut, und dadurch vermehrt sich der Surpluswert absolut und relativ, ohne daß der W e r t des Produkts vermehrt wird. Bei dem absoluten Mehrwert daher r e l a t i v e s F a l l e n d e s W e r t s des Arbeitslohns, verglichen mit dem absoluten Wachsen des Surpluswerts; bei dem relativen Mehrwert a b s o l u t e s F a l l e n d e s W e r t s des Arbeitslohns. Dennoch der erste Fall stets schlechter für den Arbeiter. Im ersten Fall fällt der P r e i s der Arbeit absolut. Im zweiten Fall kann der P r e i s d e r A r b e i t steigen.

2. Der Mehrwert des Kapitals vermehrt sich nicht wie der Multiplikator der Produktivkraft, sondern um den Bruchteil des Arbeitstags, der die notwendige Arbeitszeit darstellt, dividiert durch den Multiplikator der Produktivkraft.

3. Je größer der Surpluswert v o r der neuen V e r m e hr u n g d e r P r o d u k t i v k r a f t, d.h., je größer bereits der gratis gearbeitete Teil des Tags und je kleiner daher der bezahlte Teil desselben, der Bruchteil des Tags, der das Äquivalent des Arbeiters bildet, desto geringer ist das Wachstum des Surpluswerts, den das Kapital von der neuen Vermehrung der Produktivkraft erhält. Sein Surpluswert steigt, aber in immer geringerem Verhältnis zur Entwicklung der Produktivkräfte. Die Schranke bleibt das Verhältnis zwischen dem Bruchteil des Tags, der die n o t w e n d i g e A r b e i t ausdrückt, und dem ganzen Arbeitstag. Innerhalb dieser Grenzen kann es sich allein bewegen. Je kleiner schon der Bruchteil, der auf die notwendige Arbeit fällt, je größer also die Surplusarbeit, desto geringer das V e r h ä l t n i s, worin eine Vermehrung der Produktivkraft die notwendige Arbeitszeit vermindert, da der Nenner des Bruchteils um so größer. Die R a t e der Selbstverwertung des Kapitals wächst daher um so langsamer im Maße, wie es schon verwertet ist. Es geschieht dies aber nicht, weil der Arbeitslohn gewachsen oder der Anteil der Arbeiter am Produkt, sondern weil der Bruchteil des Arbeitstags, der notwendige Arbeit repräsentiert, schon so tief gefallen ist im Verhältnis zum ganzen Arbeitstag.

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¦¦II-89¦ Zur Teilung der Arbeit

Th. Hodgshin, "Popular Polit. Econ. etc.", London 1827.

"Die Erfindung und das Wissen geht notwendig der Teilung der Arbeit voraus. Die Wilden haben gelernt, Bogen und Pfeile herzustellen, Tiere und Fische zu fangen, den Boden zu kultivieren und Tuch zu weben, bevor einige von ihnen sich ausschließlich der Herstellung dieser Werkzeuge für Jagen, Fischen, Bearbeitung des Bodens und Weben widmeten ... Die Kunst der Bearbeitung von Metallen, Leder oder Holz war ohne Frage in gewissem Ausmaß bekannt, bevor es Schmiede, Schuster und Zimmerleute gab. Erst in neuester Zeit wurden Dampfmaschinen und Spinnmaschinen erfunden, bevor einige Männer die Fabrikation von Spinn- und Dampfmaschinen zu ihrer hauptsächlichen oder einzigen Geschäftstätigkeit machten." ([p.] 79, 80.)

"Wichtige Erfindungen sind das Resultat der Notwendigkeit der Arbeit und des natürlichen Wachstums der Bevölkerung. Sind z.B. die wild wachsenden Früchte aufgegessen, so wird der Mensch Fischer usw." ([p.] 85.)

"Notwendigkeit ist die Mutter des Erfindens; und die fortdauernde Existenz dieser Notwendigkeit ist nur durch das ständige Anwachsen der Bevölkerung zu erklären. Z. B. der Anstieg im Preis von Vieh, verursacht durch Wachstum der Bevölkerung und durch die Steigerung ihrer Industrie- oder sonstigen Produkte. Das Ansteigen im Preis des Viehes führt zum Anbau von Futter, erhöhten Düngerverbrauch und zu dieser erhöhten Menge an Produkten, das in diesem Landes fast ([p.] 86, 87.) "Niemand zweifelt, daß die r a s c h e N a c h r i c h t e n v e r b i n d u n g zwischen den verschiednen Teden des Landes beiträgt zu beidem, zur Erhöhung des Wissens und des Reichtums ... Z a h l r e i c h e Hirne werden allein durch eine Andeutung augenblicklich in Gang gesetzt; und jede Entdeckung wird sofort gewürdigt und fast ebenso rasch verbessert. Die Möglichkeiten für Verbesserungen groß im Verhältnis, als die P e r s o n e n z a h l v e rv i e l f ä l t i g t i s t, deren Aufmerksamkeit sich irgendeinem besonderen Gegenstand widmet. Das Wachsen der Anzahl der Personen bringt die gleiche Wirkung hervor wie die K o m m un i k a t i o n; denn die letztre wirkt nur, indem sie viele dazu bringt, über den gleichen Gegenstand nachzudenken." ([p.] 93/94.)

U r s a c h e n d e r T e i l u n g d e r A r b e i t.

"Anfangs Teilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern in der Familie. Dann die Altersverschiedenheiten. Dann Eigentümlichkeiten der Konstitution. Der Unterschied von Geschlecht, von Alter, von körperlicher und geistiger Kraft oder der Unterschied der Organisation sind die Hauptquellen der Teilung der Arbeit, und sie wird ständig erweitert im Fortschreiten der Gesellschaft infolge unterschiedlicher Neigungen, Veranlagungen und Talente von Individuen und deren verschiedenartigen Fähigkeiten für unterschiedliche Beschäftigungen." ([p.] 111 sqq.) "Außer der Differenz der Fähigkeit in denen, die arbeiten, gibt es unterschiedliche Eignung und Leistungsfähigkeit bei den natürlichen Werkzeugen, mit denen sie arbeiten. Die Ungleichheit der Böden, des Klimas und der Lage, Eigentümlichkeiten in den ursprünglichen Naturprodukten der Erde sowie der Mineralien in ihrem Inneren lassen gewisse Gegenden auch gewissen Kunstfertigkeiten angepaßt sein ...

t e r r i t o r i a l e T e i l u n g der Arbeit." ([p.] 127 sqq.)

G r e n z e n d e r T e i l u n g d e r A r b e i t. 1.

"A u s d e h n u n g d e s M a r k t e s ... der Gebrauchsgegenstand,

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den ein Arbeiter produzierte ... bildet in Wirklichkeit und endgültig den Markt für die Gebrauchsgegenstände, die von anderen Arbeitern produziert werden; und sie und ihre Erzeugnisse sind wechselseitig der Markt füreinander ... d i e A u s d e hn u n g d e s M a r k t e s muß bedeuten die Anzahl der Arbeiter und ihre produktive Kraft, und mehr die erstre als die letztere ... So wie die Zahl der Arbeiter ansteigt, vermehrt sich die produktive Kraft der Gesellschaft im gleichen Verhältnis dieses Ansteigens, vervielfältigt durch die Wirkung der Teilung der Arbeit und der Steigerung des Wissens ... V e r b e ss e r t e T r a n s p o r t m e t h o d e n, wie Eisenbahnen, Dampfschiffe, Kanäle, alle Mittel der Erleichterung des Verkehrs zwischen fernen Ländern, wirken auf die Teilung der Arbeit wie eine t a t s ä c h l i c h e E r h ö h u n g d e r B e v ö lk e r u n g s z a h l; sie bringen mehr Arbeiter in Verbindung miteinander oder mehr Erzeugnisse für den Austausch." ([p.] 115 sqq.)

2. G r e n z e. T h e n a t u r o f d i f f e r e n t e m p l o y m e n t s 1*). "Mit dem Fortschritt der Wissenschaft verschwindet diese scheinbare Grenze. Namentlich Maschinerie verrückt sie. Die Verwendung von Dampfmaschinen als Antrieb für mechanische Webstühle befähigt einen Mann, die Funktionen mehrerer zu erfüllen oder so viel Tuch zu weben, wie 3 oder 4 Personen am Handwebstuhl weben können. Das ist eine Verflechtung der Beschäftigungen ... aber dann folgt wieder spätere Vereinfachung ... so beständige Erneuerung der Gelegenheiten für die weitere Teilung der Arbeit." ([p.] 127 sqq.)

¦¦90¦ Surpluslabour

"Durch die Habgier der Kapitalisten usw. b e s t ä n d i g e T e n d e n z , d i e Z a h l d e r A r b e i t s s t u nd e n zu erhöhen und auf diese Weise durch Erhöhung des Angebots an Arbeit die Vergütung dafür herabzusetzen ... Zu demselben Resultat drängt d i e V e r m e h r u n g d e s f i x e n K a p i t a l s. Denn, wo ein so hoher Wert in Maschinerie und Gebäuden usw. steckt, gerät der Fabrikant in starke Versuchung, soviel Inventar nicht untätig liegen zu lassen, und so wird er keinen Arbeiter beschäftigen, der sich nicht verpflichtet, viele Stunden des Tages dabei zu bleiben. Daher also die niederdrückende Nachtarbeit, die in einigen Einrichtungen praktiziert wird, wo die eine Gruppe von Männern kommt, wenn die anderen gehen." ([p.] 102, G. Ramsay, "An Essay on the Distribution of Wealth", Edinburgh 1836)

--Bei dem a b s o l u t e n M e h r w e r t bleibt das in Arbeit ausgelegte Kapital, das v a r i a b l e K a p i t a l, seiner Wertgröße nach dasselbe, während der Wert des Gesamtprodukts wächst; aber deswegen wächst, weil der Wertteil des Produkts, der die Reproduktion des variablen Kapitals darstellt, wächst. In diesem Fall (dies bezieht sich nicht auf den Mehrwert, sondern auf ihn als Profit) wächst außerdem notwendig der Teil des konstanten Kapitals, der sich in Rohstoff und matières instrumentales 2*) auflöst. Es ist nicht anzunehmen, außer zu einem

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1*) Das Wesen der verschiedenen Beschäftigungen - 2*) Produktionshilfsstoffen

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sehr geringen degree 1*), daß die Auslage (der r e a l déchet 2*), wenn auch der b e r e c h n e t e) der Maschinerie, Baulichkeiten etc. dadurch zunimmt.

Bei dem r e l a t i v e n M e h r w e r t bleibt der Wertteil des Produkts, worin sich das variable Kapital reproduziert, derselbe; aber seine Verteilung changes. A larger part represents surplus labour und a smaller necessary labour 3*). In diesem Fall wird das gegebne v a r i a b l e Kapital vermindert um den Betrag des verminderten Arbeitslohns. Das konstante Kapital bleibt dasselbe, außer was Rohmaterial und matières instrumentales betrifft. Ein Teil des Kapitals, früher in Arbeitslohn ausgelegt, wird frei und kann in Maschinerie etc. verwandelt werden. Wir haben an einem andren Ort untersucht (beim Profit) die changes 4*)

im konstanten Kapital. Lassen das also hier weg, um nur den change im variablen zu betrachten. Das alte Kapital sei = C (konstantes K[apital]) + 1000 l. Dieses 1000 stelle das variable Kapital vor. Sage den Wochenlohn von 1 000 Mann. Es kann nun zweierlei unterschieden werden. Das variable Kapital fällt, weil in andren Industriezweigen produzierte necessaries 5*) fallen (z.B. Korn, Fleisch, Stiefel etc.). In diesem Fall bleibt C unverändert, und die Zahl der beschäftigten Arbeiter, das Gesamtquantum der Arbeit, bleibt dasselbe. Es ist kein change in den P r o d u k t i o n s b e d i n g u n g e n vorgegangen. Gesetzt, das variable Kapital werde dadurch um '/10 vermindert (i.e. sein Wert), so fällt es von 1 000 auf 900. Gesetzt, der Mehrwert sei = 500 gewesen, also = der Hälfte des variablen Kapitals. So stellt 1 500 den Gesamtwert der Arbeit der 1 000 Mann vor. (Da nach der Unterstellung ihr Arbeitstag d e r s e l b e bleibt, seine Größe nicht ändert.) Wie immer diese 1500 zwischen Kapital und Arbeit sich teilen mögen.

v Surpluswert In diesem Falle war das alte Kapital: 1. C + 1000 + 500. Also Surplusarbeit = 1/3 des Arbeitstags; neue Kapital: 2. C + 900 + 600. Also Surplusarbeit = 2/3 des Arbeitstags. Die Surplusarbeit wäre von 5/15 auf 6/15 gestiegen; der Arbeitstag =12 Stunden, so 1/3 = 4 Stunden und 2/5 = 4 4/5 Arbeitsstunden. Nimm an, nach einem interval fiele das variable Kapital (Arbeitslohn) wieder um 1/10 infolge der Verwohlfeilerung von Lebensmitteln, die nicht in dieser Sphäre produziert werden. So ist 1/10 von 900 = 90. Das

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1*) Maße - 2*) reale Verlust - 3*) ändert sich. Ein größerer Teil repräsentiert Mehrarbeit und ein geringerer notwendige Arbeit 4*) Veränderungen - 5*) notwendige Artikel

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variable Kapital fiele auf 810. Wir hätten also: v Surplus neues Kapital: 3. C + 810 + 690.

Also Surplusarbeit = 23/50 Arbeitstag oder 3/50 mehr als vorher.

Zugleich wird frei Kapital im ersten Fall 100, im zweiten 90; zusammen = 190 l. Diese Freisetzung des Kapitals ist auch Form der Akkumulation; zugleich Freisetzung von G e l d k a p i t a l, wie wir sie bei Betrachtung des Profits wiederfinden.

__ / \ C + V + S ist das Produkt. V + S konstante Größe. Wenn nun unter den gegebnen Umständen Arbeitslohn fällt, so die Formel ____________ / \ C + (V - x) + (S + x) 1*).

¦¦91¦ Ist die relative Mehrarbeit dagegen Folge der Verwohlfeilerung des Artikels selbst, also eines c h a n g e i n d e n p r o d u k t i v e n B e d i n g u n g e n desselben, z.B.

Einführung der Maschinerie, so z.B. soll von den 1000 variables Kapital 1/2 in Maschinerie verwandelt werden. Bleibt variables Kapital von 500 oder Arbeit von 500 Mann statt 1000. Der Wert ihrer Arbeit = 750, da der der 1000 = 1500 l. Also danach hätten wir: V S _____ / \ Altes Kapital C + 1000/500.

V Neues Kapital (C + 500) oder C + V/2, was wir C' nennen wollen, V ____ / \ C' + 500/250.

Indes, da unterstellt ist, daß die surplusvalue 2*) wächst infolge der Einführung der Maschinerie, fällt das variable Kapital, sage 1/10. Wir können nun entweder annehmen, daß die 500 s o v i e l verarbeiten (Rohmaterial) wie früher oder mehr. Der Vereinfachung wegen wollen wir annehmen, sie [ver]arbeiten nur so viel. 1/10 von 500 = 400. [152] Also: V S V _______ ________ / \ / \ Altes Kapital. C + 1000 + 500 = (C + 1000 + V/2).

V S ______ / \ Neues Kapital. (C + 500) = C' + 400 + 350 =

V C' _________ \_______/ / \ ((C + 1/2 V) + 400 + 7/8 V).

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1*) In der Handschrift ___________ / \ C + (V - x) + S + x 2*) der Mehrwert

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Es würden so 100 l. frei. Indes nur dann, wenn nicht Zusatz zu wenigstens diesem Satz für Rohmaterial und matières instrumentales nötig. Nur in diesem Falle kann durch Einführung der Maschinerie G e l d k a p i t a l freigesetzt werden, das früher was expended in the form of wages 1*).

Bei dem absoluten S u r p l u s v a l u e muß wachsen die matières brutes 2*) und matières instrumentales, in demselben Verhältnis, worin das absolute Quantum Arbeit wächst.

V S ________ / \ Altes Kapital. C + 1000 + 500. S hier = 1/3 Arbeitstag von 1000 Arbeitstagen. War der Arbeitstag = 12 Stunden, so = 4 Stunden.

Gesetzt nun, S wachse von 500 auf 600, also um so da der Wert von 12 Stunden x 1000 = 1500 l., repräsentiert ein Wert von 100 l.

800 Arbeitsstunden für die 1000 Mann oder Surplusarbeitsstunden per Mann. Es kommt nun drauf an, wieviel Material etc. 1 Mann in 1 Stunde verarbeitet, um zu wissen, wieviel, da die Arbeitsbedingungen dieselben bleiben, er in 4/5 Stunden verarbeitet. Wir wollen dies x nennen. So: ____ / \ C' V S S' Neues Kapital. C + x + 1000 + 500 + 100. Das ausgelegte Kapital wächst hier, und das Produkt wächst zweifach; um das ausgelegte Kapital und um den Surpluswert.

Die Hauptsache - Grundlage bleibt die Bestimmung des Werts selbst, also die Basis, daß unabhängig von dem Grad der Produktivität der Arbeit der Wert bestimmt ist durch die notwendige Arbeitszeit; also Geld z.B. als von konstantem Wert ausgenommen sich stets in derselben Geldsumme ausdrückt.

--Durch das Urbarium der Maria Theresia, worin die eigentliche Leibeigenschaft in Ungarn abgeschafft, schuldeten die Bauern für die ihnen zufallenden Sessions {lands on each estate, allotted to the maintenance of the serfs, 35-40 English acres 3*)} den landlords jährlich u n e n t g e l t l i c h e A r b e i von 104 days per annum 4*), abgesehn von einer Menge kleiner Leistungen, fowls, eggs 5*), etc.

_____

1*) ausgegeben in der Form des Lohnes - 2*) Rohmaterialien 3*) Ländereien auf jedem Grundbesitz, für den Unterhalt der Leibeigenen zugeteilt, 35-40 englische Morgen - 4*) Tagen im Jahr - 5*) Geflügel, Eier

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Seite 91 aus Heft II

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¦¦92¦ Spinnen von 6 Pf. Wolle oder Hanf, geliefert durch den landlord, außerdem noch 1/10 ihres Produkts für die Kirche und 1/2 (??) [153] dem landlord. Noch 1771 von 8 millions in Ungarn 1/21 landlords und nur 30 921 artisans 1*): Es sind derartige facts, an denen die Lehre der Physiokraten [53] einen historischen Hinterhalt besitzt. [154] --In den englischen Kohlenwerken wöchentlich 15 Mann killed on an average. Während der 10 Jahre concluding with 1861, killed about 10000 people. Mostly by the sordid avarice of the owners of the coalmines. Dies generally to be remarked. The capitalistic production is - to a certain degree, when we abstract from the whole process of circulation and the immense complications of commercial and monetary transactions resulting from the basis, the value in exchange - most economical of realized labour, labour realized in commodities. It is a greater spendthrift than any other mode of production of man, of living labour, spendthrift not only of flesh and blood and muscles, but of brains and nerves. It is, in fact, only at the greatest waste of individual development that the development of general men is secured in those epochs of history which prelude to a socialist constitution of mankind.

2*) [155]

"Sollte diese Qual uns quälen, Da sie unsre Lust vermehrt, Hat nicht Myriaden Seelen Timur's Herrschaft aufgezehrt?" [156] --In dem W e r t d e s P r o d u k t s haben wir zwischen mehr Teilen zu unterscheiden als in dem Wert des vorschoßnen Kapitals.

Das letztre = C + V. Das erstere = C + A. (Der Teil des Produkts, der die neuzugesetzte Arbeit ausdrückt.)

_____

1*) Handwerker - 2*) im Durchschnitt getötet. Während der 10 Jahre einschließlich 1861 wurden etwa 10000 Menschen getötet.

Meistens durch den schmutzigen Geiz der Eigentümer der Kohlenbergwerke. Dies im allgemeinen festzustellen. Die kapitalistische Produktion ist - bis zu einem gewissen Grade, wenn wir vom ganzen Prozeß der Zirkulation und den riesigen Verflechtungen kommerzieller und geldlicher Transaktionen, die als Resultat der Basis, dem Wert im Austausch, auftreten, absehen - außerordentlich sparsam mit der vergegenständlichten Arbeit, einer Arbeit, realisiert in Waren. Sie ist weit mehr als jede andere Produktionsweise eine große Vergeuderin von Menschen, von lebendiger Arbeit, Vergeuderin nicht nur von Fleisch und Blut und Muskeln, sondern auch von Hirn und Nerven. Es ist, in der Tat, nur durch die ungeheuerste Verschwendung von individueller Entwicklung, daß die Entwicklung der Menschheit überhaupt gesichert wird in der Geschichtsepoche, die der Entwicklung der sozialistischen Konstituierung der Menschheit vorausgeht.

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A aber = V + S = dem Wert des variablen Kapitals + dem Surpluswert --Wenn K o n z e n t r a t i o n der Produktionsmittel in den Händen relativ weniger - as compared to the mass of the labouring multitude 1*) - überhaupt Bedingung und Voraussetzung der kapitalistischen Produktion, weil, without it, the means of production would not separate themselves from the producers, and the latter would, therefore, not be converted into wages labourers 2*) - so diese Konzentration aber auch technologische Bedingung, um die kapitalistische Produktionsweise und mit ihr die gesellschaftliche Produktivkraft zu entwickeln. Kurz, m a t e r i e l l e Bedingung für Produktion auf großer Stufenleiter. ¦¦93¦ Durch die Konzentration entwickelt sich die g e m e i n s a m e Arbeit Assoziation, Teilung der Arbeit, Anwendung der Maschinerie, Wissenschaft und Naturkräfte. But there is still another point connected with it 3*), der bei der P r o f i t r a t e, noch nicht bei der Analyse der surplus value, zu betrachten. Die Konzentration von Arbeitern und Arbeitsmitteln auf geringrem Raum etc., economy of power 4*), gemeinsamer use 5*) durch viele von Mitteln (wie Baulichkeiten etc., Heizung etc.), deren Kosten nicht steigen im Verhältnis wie sie mehreren dienen; endlich auch Arbeit, faux frais of production 6*) gespart. Dies zeigt sich namentlich auch bei der Landwirtschaft.

"Im Fortschritt der Bodenbebauung wird alles Kapital und alle Arbeit, die früher zerstreut auf 500 Morgen verwandt wurden, ja vielleicht noch mehr, jetzt auf die gründlichere Bearbeitung von 100 Morgen konzentriert." (p. [190,] 191, R. Jones, "An Essay on the Distrib. of Wealth etc.", fart. I, "On Rent", Lond[on] 1831.)

"Die Kosten, 24 Scheffel auf 1 Morgen zu ziehn, kleiner als die waren 24 auf 2 zu ziehn; der k o n z e n t r i e r t e R a u m" {diese K o n z e n t r a t i o n d e s R a u m s auch wichtig in der Manufaktur. Jedoch hier noch wichtiger die Anwendung des gemeinschaftlichen Antriebsinstruments etc. In der Landwirtschaft, obgleich im Verhältnis zum angewandten Betrage von Kapital und Arbeit der Raum enger geworden ist, stellt er doch eine erweiterte Produktionssphäre dar im Vergleich zu der Produktionssphäre, die früher von einem einzigen, unabhängigen Produzenten besessen oder bebaut worden war. Die Sphäre ist absolut größer. Folglich die Möglichkeit, Pferde einzusetzen usw.}, "worauf die landwirtschaftliche Tätigkeit ausgeführt, muß einige Vorteile

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1*) im Vergleich zur Masse der arbeitenden Menge - 2*) ohne sie die Produktionsmittel sich nicht vom Produzenten trennen und die letzteren folglich nicht in Lohnarbeiter umgewandelt werden würden - 3*) Aber da ist noch ein anderer Gesichtspunkt mit verbunden - 4*) ökonomische Verwendung von Arbeitskraft - 5*) Gebrauch - 6*) Produktionsnebenkosten

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bringen und einige Kosten einsparen; Einfriedung, Dränage, Aussaat, Herbstarbeit usw. weniger, wenn sie auf 1 Morgen beschränkt sind usw." (l.c., [p.] 199.)

Zehnstundenbill [81] und overworking 1*)

"Obgleich die G e s u n d h e i t d e r B e v ö l k e r u n g ein so wichtiges Element des nationalen Kapitals ist, fürchten wir, gestehn zu müssen, daß die Kapitalisten durchaus nicht bei der Hand sind, diesen Schatz zu erhalten und wert zu achten. 'Die Männer des West Riding'" (zitiert die "Times" aus dem "Report des Registrar General" für Oktober 1861 [157]) "'wurden die Tuchmacher der Menschheit, und so versessen waren sie auf ihre Arbeit, daß die Gesundheit des Arbeitsvolkes geopfert wurde, und in ein paar Generationen wäre die Race degeneriert. Aber eine Reaktion trat ein: Lord Shaftesburys Bill schränkte die Stunden der Kinderarbeit ein usw.' Die Rücksicht auf die Gesundheit der A r b e i t e r w u r d e" (setzt die "Times" hinzu) "d e n F a b r i k a n t e n a u f g e z w u n g e n durch die Gesellschaft." [158] --In den größeren Schneider shops 2*) in London heißt ein gewisses Stück Arbeit, z.B. einer Hose, Rocks etc., Stunde, halbe Stunde.

(Die Stunde = 6 d.) Hier ist natürlich durch die Praxis bekannt, wieviel das average 3*) Produkt einer Stunde. Kommen neue Moden auf oder besondre Verbesserungen und Reparaturen, so Streit zwischen employer und workmen 4*), ob ein bestimmtes Stück Arbeit = 1 Stunde etc., bis auch hier die Erfahrung die Sache festgesetzt.

Ähnlich in vielen Londoner Möbelschreinereien etc.

--(Es versteht sich von selbst, daß außer einigen Wesen für Lernzeit etc. nur Arbeiter engagiert werden, die das average skill 5*) besitzen und die average Masse während des Tags liefern können. In schlechter Geschäftszeit ist, wo nicht continuity of labour 6*), dieser letztre Umstand natürlich dem employer gleichgültig.)

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1*) Mehrarbeit - 2*) Werkstätten - 3*) durchschnittliche 4*) Auftraggeber und Handwerker - 5*) die durchschnittliche Geschicklichkeit - 6*) Kontinuität in der Arbeit

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