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Zitate zu Dienstleistung (Klassenbestimmung)

"In der bürgerlichen Gesellschaft selbst gehört in diese Rubrik aller Austausch persönlicher Dienstleistungen - auch Arbeit für persönlichen Konsum, Kochen, Nähen etc. Gartenarbeit etc. bis herauf zu den sämtlichen unproduktiven Klassen, Staatsdiener, Ärzte, Advokaten, Gelehrte etc. - gegen Revenue in diese Kategorie. Alle menial servants etc. Alle diese Arbeiter, vom geringsten bis zum höchsten, vermitteln sich durch ihre Dienstleistungen - oft aufgezwungene - einen Anteil am Surplusprodukt, an der Revenue des Kapitalisten. Es fällt aber niemand ein zu denken, dass durch Austausch seiner Revenue gegen solche Dienstleistungen, d.h. durch seinen Privatkonsum, der Kapitalist sich als Kapital setzt. Er verausgabt vielmehr dadurch die Früchte seines Kapitals." (K. Marx, Grundrisse, 372)

"Endlich erlaubt die außerordentlich erhöhte Produktivkraft in den Sphären der großen Industrie, begleitet, wie sie ist, von intensiv und extensiv gesteigerter Ausbeutung der Arbeitskraft in allen übrigen Produktionssphären, einen stets größeren Teil der Arbeiterklasse unproduktiv zu verwenden ..." (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 469)

„Der eigentlich kaufmännische Arbeiter gehört zu der besser bezahlten Klasse von Lohnarbeitern, zu denen, deren Arbeit geschickte Arbeit ist, die über der Durchschnittsarbeit steht. Indes hat der Lohn die Tendenz zu fallen, selbst im Verhältnis zur Durchschnittsarbeit, im Fortschritt der kapitalistischen Produktionsweise. Teils durch Teilung der Arbeit innerhalb des Kontors...

Zweitens, weil die Vorbildung, Handels- und Sprachkenntnisse usw. mit dem Fortschritt der Wissenschaft und Volksbildung immer rascher, leichter, allgemeiner, billiger reproduziert werden...

Die Verallgemeinerung des Volksunterrichts erlaubt, diese Sorte aus Klassen zu rekrutieren, die früher davon ausgeschlossen, an schlechtere Lebensweise gewöhnt waren. Dazu vermehrt sie den Zudrang und damit die Konkurrenz.

Mit einigen Ausnahmen entwertet sich daher im Fortgang der kapitalistischen Produktion die Arbeitskraft dieser Leute; ihr Lohn sinkt, während ihre Arbeitsfähigkeit zunimmt.“ (K. Marx, Kapital III, MEW 25, 311f)

„Der kommerzielle Arbeiter produziert nicht direkt Mehrwert ((wohl aber Profit)), nicht indem er direkt Mehrwert schafft, aber indem der die Kosten der Realisierung des Mehrwerts vermindern hilft...“ (K. Marx, Kapital III, MEW 25, 311)

„Nur der Arbeiter ist produktiv, der Mehrwert für den Kapitalisten produziert oder zur Selbstverwertung des Kapitals dient.“ (K. Marx, Kapital I, MEW 23, 532)

„Je mehr eine herrschende Klasse fähig ist, die bedeutendsten Männer der beherrschten Klasse in sich aufzunehmen, desto solider und gefährlicher ist ihre Herrschaft.“ (K. Marx, Kapital III, MEW 25, 614)

„Das Produkt ist erst wirklich fertig, sobald es auf dem Markt ist. Die Bewegung, wodurch es dahin kommt, gehört noch mit zu seinen Herstellungskosten.“ K. Marx, Grundrisse, 432.

„Außer der extraktiven Industrie, der Agrikultur und der Manufaktur existiert noch eine vierte Sphäre der materiellen Produktion …; es ist dies die Transportindustrie, sei es dass sie Menschen oder Waren transportiert.

Das Verhältnis der produktiven Arbeit, i.e. des Lohnarbeiters, zum Kapital ist hier ganz dasselbe wie in den anderen Sphären der materiellen Produktion. Es wird hier ferner an dem Arbeitsgegenstand eine materielle Veränderung hervorgebracht - eine räumliche, Ortsveränderung.

In bezug auf den Transport von Menschen erscheint dies nur als ein Dienst, der ihnen von dem Unternehmer geleistet wird…

Betrachten wir ... den Prozess mit Bezug auf Waren, so geht hier zwar im Arbeitsprozess eine Veränderung vor mit dem Arbeitsgegenstand, der Ware. Sein örtliches Dasein wird verändert, und damit geht eine Änderung in seinem Gebrauchswert vor, indem das örtliche Dasein dieses Gebrauchswerts verändert wird. Sein Tauschwert wächst in demselben Maß, wie diese Veränderung seines Gebrauchswerts Arbeit erheischt…

Sobald die Ware am Ort ihrer Bestimmung angelangt ist, ist diese Veränderung, die mit ihrem Gebrauchswert vorgegangen ist, verschwunden und drückt sich nur noch in ihrem erhöhten Tauschwert, in der Verteuerung der Ware aus. Obgleich nun die reale Arbeit hier keine Spur am Gebrauchswert zurückgelassen hat, ist sie dennoch im Tauschwert dieses materiellen Produkts realisiert...” (K. Marx, Theorien über den Mehrwert I., MEW 26.1, 387f.)

„So wenig die Waren, die der Kapitalist mit einem Teil des Mehrwerts für seine eigene Konsumtion kauft, ihm als Produktions- und Verwertungsmittel dienen, so wenig ist die Arbeit, die er zur Befriedigung seiner natürlichen und sozialen Bedürfnisse kauft, produktive Arbeit. Statt durch den Kauf jener Waren und Arbeit den Mehrwert in Kapital zu verwandeln, verzehrt oder verausgabt er ihn umgekehrt als Revenue.“ K. Marx, Kapital I, 614.

Auch „der Arbeiter selbst kann Arbeit kaufen, i. e. Waren, die in der Form von Diensten geleistet werden, und die Verausgabung seines Lohns in solchen Diensten ist eine Verausgabung desselben, die sich durchaus nicht von der Verausgabung seines Lohns in irgendwelchen andern Waren unterscheidet. Die Dienste, die er kauft, mögen mehr oder minder notwendig sein, z. B. der Dienst eines Arztes oder eines Pfaffen, ganz wie er Brot oder Schnaps kaufen kann.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert I., MEW 26.1, 380).

„Die ganze Klasse der sogenannten Dienste vom Schuhputzer bis zum König, fällt in diese Kategorie" (der unproduktiven Dienstleister, die keinen gesellschaftlichen Reichtum schaffen) (K. Marx, Grundrisse, 369).

„Es hängt ... auch nicht von dem Verhältnis überhaupt, sondern von der natürlichen, besonderen Qualität der Dienstleistung ab, ob der Soldempfangende Taglohn erhält, oder Honorar, oder eine Zivilliste und ob er vornehmer oder geringer erscheint, als der den Dienst Zahlende.“ (K. Marx, Grundrisse, 372).