fertigweisrup1a

Zitate zu Reproduktion des Kapitals

"Die Rückverwandlung eines Teils des Produktenwerts in Kapital, das Eingehn eines andern Teils in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- wie der Arbeiterklasse bildet eine Bewegung innerhalb des Produktenwerts selbst, worin das Gesamtkapital resultiert hat; und diese Bewegung ist nicht nur Wertersatz, sondern Stoffersatz, und ist daher ebensosehr bedingt durch das gegenseitige Verhältnis der Wertbestandteile des gesellschaftlichen Produkts wie durch ihren Gebrauchswert, ihre stoffliche Gestalt“ (MEW 24, S. 393)

"Das Gesamtprodukt, also auch die Gesamtproduktion, der Gesellschaft zerfällt in zwei große Abteilungen:

I. Produktionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die produktive Konsumtion eingehn müssen oder wenigstens eingehn können.

II. Konsumtionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- und Arbeiterklasse eingehn.

In jeder dieser Abteilungen bilden sämtliche verschiedne ihr angehörige Produktionszweige einen einzigen großen Produktionszweig, die einen den der Produktionsmittel, die andern den der Konsumtionsmittel. Das in jedem der beiden Produktionszweige angewandte gesamte Kapital bildet eine besondre große Abteilung des gesellschaftlichen Kapitals.

In jeder Abteilung zerfällt das Kapital in zwei Bestandteile:

1. Variables Kapital. Dies, dem Wert nach betrachtet, ist gleich dem Wert der in diesem Produktionszweig angewandten gesellschaftlichen Arbeitskraft, also gleich der Summe der dafür gezahlten Arbeitslöhne. Dem Stoff nach betrachtet, besteht es aus der sich betätigenden Arbeitskraft selbst, d.h. aus der von diesem Kapitalwert in Bewegung gesetzten lebendigen Arbeit.

2. Konstantes Kapital, d.h. den Wert aller zur Produktion in diesem Zweig angewandten Produktionsmittel. Diese zerfallen ihrerseits wieder in fixes Kapital: Maschinen, Arbeitswerkzeuge, Baulichkeiten, Arbeitsvieh etc.; und in zirkulierendes konstantes Kapital: Produktionsmaterialien, wie Roh- und Hilfsstoffe, Halbfabrikate etc.

Der Wert des mit Hilfe dieses Kapitals in jeder der beiden Abteilungen erzeugten gesamten Jahresprodukts zerfällt in einen Wertteil, der das in der Produktion aufgezehrte und seinem Wert nach auf das Produkt nur übertragne konstante Kapital c darstellt, und in den durch die gesamte Jahresarbeit zugesetzten Wertteil. Dieser letztre zerfällt wieder in den Ersatz des vorgeschoßnen variablen Kapitals v und in den Überschuß darüber, der den Mehrwert m bildet. Wie der Wert jeder einzelnen Ware, so zerfällt also auch der des gesamten Jahresprodukts jeder Abteilung in c + v + m.

Der Wertteil c, der das in der Produktion verzehrte konstante Kapital darstellt, deckt sich nicht mit dem Wert des in der Produktion angewandten konstanten Kapitals. Die Produktionsstoffe sind zwar ganz verzehrt, und ihr Wert ist daher ganz auf das Produkt übertragen. Aber nur ein Teil des angewandten fixen Kapitals ist ganz verzehrt, sein Wert daher auf das Produkt übergegangen. Ein andrer Teil des fixen Kapitals, Maschinen, Gebäude etc., existiert und fungiert fort, nach wie vor, wenn auch mit durch den Jahresverschleiß vermindertem Wert. Dieser fortfungierende Teil des fixen Kapitals existiert nicht für uns, wenn wir den Produktenwert betrachten. Er bildet einen, von diesem neuproduzierten Warenwert unabhängigen, neben ihm vorhandnen Teil des Kapitalwerts. Dies zeigte sich bereits bei Betrachtung des Produktenwerts eines Einzelkapitals (Buch I, Kap. VI, S. 192 <Siehe Band 23, S. 217/218>)." (MEW 24, S. 394f.)

"Wir beginnen mit dem großen Austausch zwischen beiden Klassen. (1.000v + 1.000m) I - diese Werte, die in den Händen ihrer Produzenten in der Naturalform von Produktionsmitteln bestehn, tauschen sich aus gegen 2.000 IIc, gegen Werte, die unter der Naturalform von Konsumtionsmitteln bestehn. Die Kapitalistenklasse II hat dadurch ihr konstantes Kapital = 2.000 aus der Form von Konsumtionsmitteln wieder in die von Produktionsmitteln der Komsumtionsmittel umgesetzt, in eine Form, worin es von neuem als Faktor des Arbeitsprozesses und für die Verwertung als konstanter Kapitalwert fungieren kann. Andrerseits ist dadurch das Äquivalent für die Arbeitskraft in I (1.000 Iv) und der Mehrwert der Kapitalisten I (1.000 Im) realisiert in Konsumtionsmitteln; beide sind aus ihrer Naturalform von Produktionsmitteln umgesetzt in eine Naturalform, worin sie als Revenue verzehrt werden können.

Dieser wechselseitige Umsatz kommt aber zustande durch eine Geldzirkulation, die ihn ebensosehr vermittelt, wie sie sein Verständnis erschwert, <398> die aber entscheidend wichtig ist, weil der variable Kapitalteil immer von neuem in Geldform auftreten muß, als Geldkapital, das sich aus Geldform in Arbeitskraft umsetzt. Das variable Kapital muß in allen auf der ganzen Peripherie der Gesellschaft gleichzeitig nebeneinander betriebnen Geschäftszweigen, einerlei ob sie der Kategorie I oder II angehören, in Geldform vorgeschossen werden. Der Kapitalist kauft die Arbeitskraft, ehe sie in den Produktionsprozeß eintritt, zahlt sie aber erst in verabredeten Terminen, nachdem sie schon verausgabt ist in der Produktion von Gebrauchswert. Wie der übrige Wertteil des Produkts, gehört ihm auch der Teil desselben, der nur ein Äquivalent für das in Zahlung der Arbeitskraft verausgabte Geld ist, der den variablen Kapitalwert repräsentierende Wertteil des Produkts. In diesem Wertteil selbst hat der Arbeiter ihm das Äquivalent für seinen Arbeitslohn bereits geliefert. Es ist aber die Rückverwandlung der Ware in Geld, ihr Verkauf, die dem Kapitalisten sein variables Kapital wieder herstellt als Geldkapital, das er von neuem in Ankauf der Arbeitskraft vorschießen kann." (MEW 24, S. 397f.)

"Es folgt allgemein: Von dem Geld, das die industriellen Kapitalisten in Zirkulation werfen zur Vermittlung ihrer eignen Warenzirkulation, sei es nun auf Konto des konstanten Wertteils der Ware oder des in den Waren existierenden Mehrwerts, soweit er als Revenue verausgabt wird, kehrt so viel zurück in die Hände der respektiven Kapitalisten, als sie für die Geldzirkulation vorgeschossen.

Was die Rückverwandlung des variablen Kapitals der Klasse I in Geldform betrifft, so existiert es für die Kapitalisten I, nachdem sie es in Arbeitslohn ausgelegt haben, zunächst in der Warenform, worin es ihnen die Arbeiter geliefert haben. Sie haben es in Geldform diesen letztren als den Preis ihrer Arbeitskraft ausgezahlt. Sie haben sofern den Wertbestandteil <401> ihres Warenprodukts bezahlt, der gleich diesem in Geld ausgelegten variablen Kapital. Dafür sind sie Eigner auch dieses Teils des Warenprodukts. Aber der von ihnen angewandte Teil der Arbeiterklasse ist kein Käufer der von ihm selbst produzierten Produktionsmittel; er ist Käufer der von II produzierten Konsumtionsmittel. Das bei der Zahlung der Arbeitskraft in Geld vorgeschoßne variable Kapital kehrt also nicht direkt an die Kapitalisten I zurück. Es geht durch die Käufe der Arbeiter über in die Hände der kapitalistischen Produzenten der dem Arbeiterkreis notwendigen und überhaupt zugänglichen Waren, also in die Hände der Kapitalisten II, und erst indem diese das Geld zum Ankauf von Produktionsmitteln verwenden - erst auf diesem Umweg kehrt es zurück in die Hände der Kapitalisten I." (MEW 24, S. 400f.)

"Da II(v+m) in der Naturalform von Konsumtionsartikeln existiert, da das den Arbeitern in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschoßne variable Kapital von selben im ganzen und großen in Konsumtionsmitteln verausgabt werden muß, und da der Wertteil m der Waren, bei Voraussetzung der einfachen Reproduktion, faktisch in Konsumtionsmitteln als Revenue verausgabt wird, so ist prima facie <auf den ersten Blick> klar, daß die Arbeiter II mit dem von den Kapitalisten II erhaltnen Arbeitslohn einen Teil ihres eignen Produkts - entsprechend dem Umfang des als Arbeitslohn erhaltnen Geldwerts - wiederkaufen. Dadurch verwandelt die Kapitalistenklasse II ihr in Zahlung der Arbeitskraft vorgeschoßnes Geldkapital zurück in Geldform; es ist ganz dasselbe, als hätten sie die Arbeiter in bloßen Wertmarken gezahlt. Sobald die Arbeiter diese Wertmarken realisieren durch Kauf eines Teils des von ihnen produzierten und den Kapitalisten gehörigen Warenprodukts, würden diese Wertmarken in die Hände der Kapitalisten zurückkehren, bloß daß hier die Marke Wert nicht nur vorstellt, sondern in ihrer goldnen oder silbernen Leiblichkeit besitzt.

...

Die Kategorie II der jährlichen Warenproduktion besteht aus den mannigfaltigsten Industriezweigen, die aber - mit Bezug auf ihre Produkte - in zwei große Unterabteilungen zerfällt werden können:

a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse eingehn und, soweit sie notwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qualität und dem Wert nach verschieden von denen der Arbeiter, auch einen Teil der Konsumtion der Kapitalistenklasse bilden. Diese ganze Unterabteilung können wir für unsern Zweck zusammenfassen unter der Rubrik: Notwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig, ob ein solches Produkt, wie z.B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein notwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; genug, daß es gewohnheitsmäßig ein solches.

b) Luxus-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapitalistenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten Mehrwert umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt. Bei der ersten Rubrik ist klar, daß das in der Produktion der ihr angehörigen Warensorten vorgeschoßne variable Kapital in Geldform direkt zurückfließen muß an den Teil der Kapitalistenklasse II (also an die Kapitalisten II a), welche diese notwendigen Lebensmittel produziert. Sie verkaufen sie an ihre eignen Arbeiter zum Betrag des diesen in Arbeitslohn ausgezahlten variablen Kapitals. Dieser Rückfluß ist direkt mit Bezug auf diese ganze Unterabteilung a der Kapitalistenklasse II, so zahlreich auch die Transaktionen zwischen den Kapitalisten der verschiednen beteiligten Industriezweige sein mögen, wodurch dies rückfließende variable Kapital pro rata verteilt wird. Es sind Zirkulationsprozesse, deren Zirkulationsmittel direkt geliefert werden durch das von den Arbeitern ausgegebne Geld. Anders verhält es sich aber mit Unterabteilung II b. Der ganze Teil des Wertprodukts, mit dem wir es hier zu tun haben, II b(v+m) besteht unter der Naturalform von Luxusartikeln, d.h. Artikeln, die die Arbeiterklasse ebensowenig kaufen kann wie den unter Form von Produktionsmitteln bestehenden Warenwert Iv; obgleich diese Luxusmittel wie jene Produktionsmittel Produkte dieser Arbeiter. Der Rückfluß, wodurch das in dieser Unterabteilung vorgeschoßne variable Kapital den kapitalistischen Produzenten in seiner Geldform wiederkehrt, kann also nicht direkt, sondern muß vermittelt sein, ähnlich wie sub Iv." (MEW 24, S. 401f.)

"Aus dem Umstand, daß (II b)v realisiert wird in einem äquivalenten Teil von (II a)m, folgt, daß im Verhältnis, wie der Luxusteil des jährlichen Produkts wächst, wie also ein steigendes Quotum der Arbeitskraft absorbiert wird in der Luxusproduktion - daß im selben Verhältnis die Rückverwandlung des in (II b)v vorgeschoßnen variablen Kapitals in Geldkapital, das von neuem als Geldform des variablen Kapitals fungiert, und damit die Existenz und Reproduktion des in II b beschäftigten Teils der Arbeiterklasse - ihre Zufuhr notwendiger Konsumtionsmittel - bedingt wird durch die Verschwendung der Kapitalistenklasse, den Umsatz eines bedeutenden Teils ihres Mehrwerts in Luxusartikel.

Jede Krise vermindert die Luxuskonsumtion momentan; sie verlangsamt, verzögert die Rückverwandlung des (II b)v in Geldkapital, läßt sie nur teilweis zu und wirft damit einen Teil der Luxusarbeiter aufs Pflaster, während sie andrerseits den Verkauf der notwendigen Konsumtionsmittel eben dadurch auch ins Stocken bringt und verringert. Ganz abgesehn von den gleichzeitig abgedankten, unproduktiven Arbeitern, die für ihre Dienste einen Teil der Luxusausgabe der Kapitalisten empfangen (diese Arbeiter selbst sind pro tanto Luxusartikel) und die sich sehr stark beteiligen namentlich auch an der Konsumtion notwendiger Lebensmittel etc. Umgekehrt in der Prosperitätsperiode, und namentlich während der Zeit ihrer Schwindelblüte - wo schon aus andren Gründen der relative, in Waren ausgedrückte Wert des Geldes fällt (ohne wirkliche sonstige Wertrevolution), also der Preis der Waren, unabhängig von ihrem eignen Wert, steigt. Nicht nur steigt die Konsumtion notwendiger Lebensmittel; die Arbeiterklasse (in die nun ihre ganze Reservearmee aktiv eingetreten) nimmt auch momentanen Anteil an der Konsumtion ihr sonst unzugänglicher Luxusartikel, außerdem auch an der Klasse der notwendigen Konsumtionsartikel, die sonst zum größten Teil "notwendige" Konsumtionsmittel nur für die Kapitalistenklasse bildet, was seinerseits eine Steigerung der Preise hervorruft." (MEW 24, S. 408f.)

"Der direkte Rückfluß des in variablem Kapital vorgeschoßnen Geldkapitals, der nur stattfindet für die Kapitalistenabteilung IIa, die notwendige Lebensmittel produziert, ist nur eine durch spezielle Bedingungen modifizierte Erscheinung des früher erwähnten allgemeinen Gesetzes, daß den Warenproduzenten, die der Zirkulation Geld vorschießen, selbes zurückkehrt bei normalem Verlauf der Warenzirkulation. Woraus beiläufig folgt, daß, wenn hinter dem Warenproduzenten überhaupt ein Geldkapitalist steht, der wieder dem industriellen Kapitalisten Geldkapital (in dem strengsten Sinne des Worts, also Kapitalwert in Geldform) vorschießt, der eigentliche Rückflußpunkt dieses Geldes die Tasche dieses Geldkapitalisten ist. In dieser Weise, obgleich das Geld durch alle Hände mehr oder weniger zirkuliert, gehört die Masse des zirkulierenden Geldes der in Form von Banken etc. organisierten und konzentrierten Abteilung des Geldkapitals; die Art, wie diese ihr Kapital vorschießt, bedingt den beständigen finalen Rückfluß in Geldform zu ihr, obgleich dies wieder vermittelt ist durch die Rückverwandlung des industriellen Kapitals in Geldkapital.

Zur Warenzirkulation ist immer zweierlei nötig: Waren, die in Zirkulation geworfen werden, und Geld, das in Zirkulation geworfen wird. "Der Zirkulationsprozeß erlischt ... nicht, wie der unmittelbare Produktenaustausch, in dem Stellen- oder Händewechsel der Gebrauchswerte. Das Geld verschwindet nicht, weil es schließlich aus der Metamorphosenreihe einer Ware herausfällt. Es schlägt immer nieder auf eine durch die Waren geräumte Zirkulationsstelle" etc. (Buch I. Kap. III, p. 92. <Siehe Band 23, S. 126/127>)" (MEW 24, S. 411f)

"Aber, mit hier gleichgültigen Ausnahmen, sind Produktionsmittel und Konsumtionsmittel total verschiedne Sorten von Waren, Produkte von ganz verschiedner Natural- oder Gebrauchsform, also auch Produkte total verschiedner konkreter Arbeitsarten. Die Arbeit, welche Maschinen zur Produktion von Lebensmitteln anwendet, ist ganz verschieden von der Arbeit, welche Maschinen macht. Der ganze jährliche Gesamtarbeitstag, dessen Wertausdruck = 3.000, scheint verausgabt in der Produktion von Konsumtionsmitteln = 3.000, in denen kein konstanter Wertteil wiedererscheint, da diese 3.000 = 1.500v + 1.500m sich nur in variablen Kapitalwert + Mehrwert auflösen. Andrerseits erscheint der konstante Kapitalwert = 6.000 wieder in einer von den Konsumtionsmitteln ganz verschiednen Produktenart, den Produktionsmitteln, während doch kein Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags in der Produktion dieser neuen Produkte verausgabt scheint; dieser ganze Arbeitstag scheint vielmehr nur aus den Arbeitsweisen zu bestehn, die nicht in Produktionsmitteln, sondern in Konsumtionsmitteln resultieren. Das Geheimnis ist bereits gelöst. Das Wertprodukt der Jahresarbeit ist gleich dem Produktenwert der Abteilung II, dem Totalwert der neuproduzierten Konsumtionsmittel. Aber dieser Produktenwert ist größer um 2/3 als der innerhalb der Produktion von Konsumtionsmitteln (Abteilung II) verausgabte Teil der Jahresarbeit. Nur 1/3 der Jahresarbeit ist in ihrer Produktion verausgabt. 2/3 dieser Jahresarbeit sind in der Produktion von Produktionsmitteln verausgabt, also in Abteilung I. Das während dieser Zeit sub I erzeugte Wertprodukt, gleich dem sub I produzierten variablen Kapitalwert plus Mehrwert, ist gleich dem sub II in Konsumtionsmitteln wiedererscheinenden konstanten Kapitalwert von II. Sie können sich daher wechselseitig austauschen und in natura ersetzen. Der Totalwert der Konsumtionsmittel II ist daher gleich der Summe des neuen Wertprodukts sub I + II, oder II(c+v+m) = I(v+m) + II(v+m), also gleich der Summe des von der Jahresarbeit in Form von v + m produzierten Neuwerts.

Andrerseits ist der Totalwert der Produktionsmittel (I) gleich der Summe des in der Form von Produktionsmitteln (I) und des in der Form von Konsumtionsmitteln (II) wiedererscheinenden konstanten Kapitalwerts, also gleich der Summe des im Totalprodukt der Gesellschaft wiedererscheinenden konstanten Kapitalwerts. Dieser Totalwert ist gleich dem Wertausdruck von 4/3 vor dem Produktionsprozeß sub I, und 2/3 vor dem Produktionsprozeß sub II vergangnen Arbeitstagen, also zusammen von zwei Gesamtarbeitstagen." (MEW 24, S. 428f.)

"Das Produkt des individuellen Kapitals, d.h. jedes selbständig fungierenden, mit eignem Leben begabten Bruchstücks des gesellschaftlichen Kapitals, hat irgendeine beliebige Naturalform. Die einzige Bedingung ist, daß es wirklich eine Gebrauchsform hat, einen Gebrauchswert, der es zu einem zirkulationsfähigen Glied der Warenwelt stempelt. Es ist ganz gleichgültig und zufällig, ob es als Produktionsmittel wieder in denselben Produktionsprozeß eingehn kann, aus dem es als Produkt herauskommt, also ob der Teil seines Produktenwerts, worin sich der konstante Kapitalteil darstellt, eine Naturalform besitzt, worin er tatsächlich wieder als konstantes Kapital fungieren kann. Wenn nicht, wird dieser Teil des Produktenwerts durch Verkauf und Einkauf wieder in die Form seiner sachlichen Produktionselemente verwandelt und dadurch das konstante Kapital in seiner funktionsfähigen Naturalform reproduziert.

Anders verhält es sich mit dem Produkt des gesellschaftlichen Gesamtkapitals. Alle sachlichen Elemente der Reproduktion müssen in ihrer Naturalform Teile dieses Produkts selbst bilden. Der aufgezehrte konstante Kapitalteil kann durch die Gesamtproduktion nur ersetzt werden, soweit im Produkt der gesamte wiedererscheinende konstante Kapitalteil in der Naturalform neuer Produktionsmittel wiedererscheint, die wirklich als konstantes Kapital fungieren können. Einfache Reproduktion vorausgesetzt, muß daher der Wert des Teils des Produkts, der aus Produktionsmitteln besteht, gleich dem konstanten Wertteil des gesellschaftlichen Kapitals sein.

Ferner: Individuell betrachtet, produziert der Kapitalist in seinem Produktenwert durch die neu zugesetzte Arbeit nur sein variables Kapital plus Mehrwert, während der konstante Wertteil durch den konkreten Charakter der neu zugesetzten Arbeit auf das Produkt übertragen ist.

Gesellschaftlich betrachtet, produziert der Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags, der Produktionsmittel produziert, ihnen daher sowohl Neuwert zusetzt, als den Wert der in ihrer Produktion verzehrten Produktionsmittel auf sie überträgt, nichts als neues konstantes Kapital, bestimmt, das in der Form der alten Produktionsmittel aufgezehrte zu ersetzen, sowohl das sub I wie sub II konsumierte konstante Kapital. Er produziert nur Produkt, bestimmt, der produktiven Konsumtion anheimzufallen. Der ganze Wert dieses Produkts ist also nur Wert, der als konstantes Kapital von neuem fungieren, der nur konstantes Kapital in seiner Naturalform zurückkaufen kann, der sich daher, gesellschaftlich betrachtet, weder in variables Kapital noch in Mehrwert auflöst. - Andrerseits produziert der Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags, der Konsumtionsmittel produziert, keinen Teil des gesellschaftlichen Ersatzkapitals. Er produziert nur Produkte, die in ihrer Naturalform bestimmt sind, den Wert des variablen Kapitals und den Mehrwert sub I und sub II zu realisieren." (MEW 24, S. 430f.)