"Das praktische Erzeugen einer gegenständlichen Welt, die Bearbeitung der unorganischen Natur ist die Bewährung des Menschen als eines bewußten Gattungswesens, d.h. eines Wesens, das sich zu der Gattung als seinem eigenen Wesen oder zu sich als Gattungswesen verhält. Zwar produziert auch das Tier. Es baut sich ein Nest, Wohnungen, wie die Biene, Biber, Ameise usw. Allein es produziert nur, was es unmittelbar für sich oder sein Junges bedarf; es produziert einseitig, während der Mensch universell produziert; es produziert nur unter der Herrschaft des unmittelbaren physischen Bedürfnisses, während der Mensch selbst frei vom physischen Bedürfnis produziert und erst wahrhaft produziert in der Freiheit von demselben; es produziert nur sich selbst, während der Mensch die ganze Natur reproduziert; sein Produkt gehört unmittelbar zu seinem physischen Leib, während der Mensch frei seinem Produkt gegenübertritt. Das Tier formiert nur nach dem Maß und dem Bedürfnis der Spezies, der es angehört, während der Mensch nach dem Maß jeder Spezies zu produzieren weiß und überall das inhärente Maß dem Gegenstand anzulegen weiß; der Mensch formiert daher auch nach den Gesetzen der Schönheit." (MEW 3, Seite 516*f) Ästhetik ist die "Lehre von der Wahrnehmung" und meint das sinnliche Anschauen (von altgriechisch aísthēsis, das meint „ Wahrnehmung, Empfindung und Fühlen“). Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne durch ihre Wahrnehmung bewegt, wenn wir es betrachten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes. Der Begriff war ursprünglich von Imanuel Kant als "Lehre von der Schönheit"", von Gesetzmäßigkeiten und Harmonie in der Natur und Kunst im Zusammenhang mit seinem Verständnis von Urteilsbildiung eingeführt worden. "Das ästhetische Urteil (Geschmacksurteil) hat zum Gegenstand das Gefühl, welches das »harmonische Spiel der beiden Erkenntnisvermögen der Urteilskraft, Einbildungskraft und Verstand, im Subjekte bewirkt«, also die subjektive Zweckmäßigkeit, die unmittelbar (ohne Begriff) lustvoll empfunden wird. In der ästhetischen Urteilskraft liegt ein apriorisches Prinzip der Beurteilung, das hier auf die subjektive und formale Zweckmäßigkeit geht und subjektive Allgemeingültigkeit beansprucht." (Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft) Ästhetik ist die Beziehung der Formensprache eines Zeitgeistes oder einer Mode auf die Ausdrücklichkeit der Wahrnehmung. Sie ist vor allem als Begriff gegen die Aufklärung über den Nutzen von Bedeutung, der seinen Gegenstand nur für die Herrschaft der Aneignung instrumentalisieren kann. Mit seiner Kritik einer schlichten Nützlichkeit, wie sie im so genannten Dialektischen Materialismus verstanden wurde, hatte Marx in seiner Kritik der politischen Ökonomie den Nutzen nicht als rein ökonomische Kategorie einer gesellschaftlichen Arbeit verstanden, sondern als Kritik der Vereinzelung gesellschaftlicher Arbeit durch das im Warentausch auftretende Produkt von privat bestimmten Arbeiten (siehe Gebrauchswert) – also von Lohnarbeiten. Dies ist damit mitnichten eine Kategorie, die einer sozialen Interpretation der Arbeit schlechthin entsprechen kann. Marx hatte schon früh in der Kritik an Proudhon und an Lassalles Gründungspapier der SPD (siehe (MEW 3, Seite 516*f) darauf hingewiesen, dass dies nur einem politischen Zweck im Austausch von Produkten einer Privatarbeit sein kann, die dem vereinzelten Gebrauch eines abstrakt bestimmten gesellschaftlichen Materials und der ebenso gesellschaftlichen Arbeit zukommen mag. Schon jedes Tier weiß, was ihm nützlich ist. Privatarbeit verrichtet daher auch eine Arbeit, die seine Beziehung zur Natur außer sich veräußert und im Kapitalismus einer privat vermittelten und privat durchgesetzten Lebenspflichtigkeit der Selbsterhaltung (siehe Reproduktion) gesellschaftlich unterworfen wird. „Was ist „nutzbringende“ Arbeit? Doch nur die Arbeit, die den bezweckten Nutzeffekt hervorbringt. Ein Wilder - und der Mensch ist ein Wilder, nachdem er aufgehört hat, Affe zu sein - der ein Tier mit einem Stein erlegt, der Früchte sammelt etc., verrichtet „nutzbringende“ Arbeit.“ (Karl Marx, Marx-Engels-Werke 19, Seite 16) Der bloße Nutzen kann nicht ästhetisch sein (Oscar Wilde: "Kunst ist nicht nützlich"). Er ist in diesem Kontext die Verherrlichung einer politischen Unterwerfung, wie sie im Warentausch betrieben wird. Schon der Mensch, wie er sich aus der Wildnis heraus entwickelt hatte, wusste sich und sein Leben so zu gestalten, dass es ihm genehm werden konnte. Es war allerdings eine Arbeit, die zugleich noch den reinen naturbestimmung geschuldet war. Aber auch wenn der Nutzen menschlicher Arbeit immer eine Bedingung ihrer Wirtschaft ist, so ist sie keine unmittelbar menschliche Arbeit und von daher kein konstituierendes Moment des Reichtums der menschlichen Verhältnisse, der menschlichen Gesellschaften. "Herrschaft und Benutzung ist ein Begriff" (siehe (Marx in Marx-Engels-Werke Bd. 3, Seite 339) Nützliche Arbeit ist sowohl für Tiere als auch für Menschen eine unabhängige Existenzbedingung, eine naturbestimmung um den Stoffwechsel zwischen ihrem natürlichen Wesen und ihrer äußeren Natur zu vermitteln: "Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit ... eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln." (MEW 23, S.57) Wesentlich für den Menschen und seine Gesellschaft ist die Universalität seiner Produktion, die sein Leben zu immer neuen und verfeinerten Lebensgenuß entwickelt. "Während der Mensch selbst frei vom physischen Bedürfnis produziert" produziert er erst wahrhaft "in der Freiheit von demselben". Seine Vielfältigkeit schafft seinen gesellschaftlichen Reichtum, seine Intelligenz bereichert er mit der Verfeinerung der Naturstoffe und der Bildung neuer Beziehungen ihrer Natur für sich (siehe auch Naturmacht) macht menschliches Leben an sich und durch sich schöner, gibt ihm einen Sinn, der über den bornierten Nutzen seiner sinnlichen Tätigkeit hinausgreift: Der Sinn für ein schönes Leben. Weil und sofern aber die Menschen sich durch ihren Geldbesitz dem "Sinn des Habens" und also in ein ausschließliches Verhältnis bringen, weil sie hierdurch gesellschaftlich nicht mehr über die Produktion ihrer Sache sondern nur unter Menschen in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen erkennen können, dienen sie einander, um sich selbst zu dienen (siehe hierzu auch Dienstleistungsgesellschaft). Und Wo die Menschen sich also über ihre darin begründete Selbstbezogenheiten gesellschaftlich mitteilen und vermitteln, suchen sie für sich einen Selbstwert durch ein Bild von sich, das für sie dadurch einen Wert darstellt, dass es in Wahrheit über das erreichbare, das nahe wirklich Schöne hinaus weist. Weil und sofern ihre Lebensäußerungen nicht gegenständlich als ihre Sache auf sie zurückkommen, versachlichen sie sich selbst (siehe auch Verdinglichung) um in Gesellschaft zu sein, um über die ihnen äußerlichen Gegenstände im Warentausch Wert für sich anzueignen. Und weil ihnen von daher ihre sachlichen Beziehungen nur vertauscht und also verkehrt für sie existieren, also weil die Menschen durch ihre Arbeit nicht sich äußern und vergesellschaften, weil sie unter den Lebensbedingungen der Bürgerlichen Gesellschaft nur einen Wert für sich und andere produzieren können, produzieren sie in in ihrer Arbeit vor allem ihren Selbstwert, vertauschen sie ihr Bild von sich mit dem, was sie als Bild für andere wertvoll macht. So können sie im anderen Menschen sich selbst nur verkehrt begegnen, und erfahren ihre wirkliche Existenz minderwertig, ihre wirklich menschlichen Beziehungen in ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen als das Verhalten einer allgemeinen Entwertung. Ihrem Sinn entsprechend erzeugt menschliche Arbeit nicht einfach nur brauchbare Dinge, nicht irgendeinen Nutzen für die Menschen im Allgemeinen oder für ihre Wirtschaft. Durch ihre Arbeit erzeugen sie ihre Sache, vergegenständlichen sich darin selbst - nicht als reproduzierbarer Mensch, nicht durch irgendeinen Nutzen, etwa für eine abstrakte Wirtschaftlichkeit der Arbeit, für deren Produktivität oder den Konsum. Sie erzeugen vor allem Sinn durch sich und für sich, sinnvollen Nutzen, der nicht einfach nur zum Verbrauch oder zur stofflichen Reproduktion ihres Leben hinreicht, sondern ihr eigenes Leben äußert und gestaltet. Im bloßen Nutzen könnten sie ihren Sinn für sich nur überwältigen, nicht ihre Natur verwirklichen, sondern sich ihrer Natur nur bemächtigen - nur um zu bewahren, was schon ist, wie und warum es ist. Sie blieben geschichtslose Objekte ihrer Produkte, denen sie ihren Sinn verliehen haben, aber keinen Sinn für sich finden, weil sie sich nur doppelt vernutzt, sowohl als Subjekt wie Objekt eines Herrschaftsverhältnisses ihrer ihnen fremd verbliebenen eigenen Arbeit erkennen müssten (siehe Entfremdung), wenn und solange deren Erzeugnisse nicht in ihrem Leben aufgehen, nicht wirklich für sie wahr werden können. Herrschaft und Benutzung ist ein Begriff" (Marx in Marx-Engels-Werke Bd.1, S. 339) Von Nutzen ist. was man brauchen kann und ein Nutzen ist von daher zugleich die optimale wirtschaftliche Zusammenstellung des Gebrauchs. Durch ihn ist Nutzen definiert und damit auch der Verbrauch bestimmt, mit dem ein jeder Nutzen zu Ende geht, verbraucht bzw.abgenutzt ist. Er verschwindet iim Magen der Konsumenten und verbleibt gesellschaftlich im Nichts, in der Leere einer geschichtlich aufgehobenen Beziehung, die schon im Vorhinein durch ihr Ende bestimmt war und deshalb gesellschaftlich nur einen jederzeit vergänglichen Wert haben konnte. Und dennoch ist dieser für alles gut, was dem Gebrauch dient, was Gebrauchswert hat. Er kommt daher immer leicht an bei dem, für den etwas nützlich ist. Doch es ist eine sinnliche Beziehung, in welcher sich der Nutzen verhält, weil sich darin nicht nur der Gebrauch und Verbrauch von Produkten, sondern auch der Sinn von Menschen äußert und verwirklicht, ganz gleich, in welcher Form dies geschieht oder bestimmt ist (siehe auch Formbestimmung). Ein Sinn ist jedoch nicht immer nützlich und Nutzen hat nicht immer Sinn. Als Gegenstand von und für Menschen muss er über beides verfügen um gesellschaftlich verfügbar zu sein und wahrgenommen zu werden. Wo sich die Menschen aber selbst zum Material ihrer Beziehungen machen, in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen sich in ihren Eigenschaften und Fähigkeiten unmittelbar persönlich selbst sinnlich vernutzen, sich für ihre zwischenmenschlichen Verhältnisse vergegenständlichen, werden sie sich auch selbst unmittelbar zur Sinnerfüllung brauchbar und in dieser zum Gegenstandihres Verbrauchs von lebendiger Sinnnlichkeit, von sinnlichem Leben. Und wo von daher ihr Sinn nicht gesellschaftlich vergegegenständlicht wird, stellt er nurmehr einen gesellschaftlichen Wert der Selbstbezogenheiten dar, einen Selbstwert, dessen Produktion irgendeine Wertbildung im Jenseits ihrer wirklichen Beziehungen bezweckt hatte, werden sie sich auch selbst als Gegenstand ihrer Wahrnehmung ganz einseitig, müssen ihre Beziehungen zusammenhanglos in den bloßen Tatsachen ihrer Empfindungen erfühlen. Sie äußern keinen bestimmten Sinn, sondern das, was darin nur zu fühlen ist. Und weil die Menschen in ihren Gefühlen jenseits ihrer Empfindungen nur abstrakte Wahrheit für sich wahrnehmen können, nur fühlen, was für sie nur eine tatsächliche gesellschaftlich beziehungslose Gegebenheit ist, bleiben sie für sich und bei sich im bloßen Dazwischensein ihrer Existenzen und vergemeinschaften ihre Selbstwahrnehmungen in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. In der hierin vergesellschafteten Zwischenmenschlichkeit veröden ihre kulturellen Beziehungen und Bedürfnisse; - und sie veräußern daher auch widersinnige Dinge für einen Konsum, der nicht nur durch den Gebrauch, sondern vor allem durch dessen Zeit und Ort in einem von Widersinnigkeiten verödeten Lebensraum entsteht. Im Echoraum ihrer Selbstwahrnehmung entsteht ein eigenartiges Bedürfnis nach Sinn, der nur noch einem Gefühl entspricht, das seine Empfindungen nicht mehr kennt, sich in einer Gefühlswelt verloren sieht, die sinnlos ist, weil sie sich der Selbsterkenntnis durch ihr bloßes Selbsterleben zwischen sich und anderen verschließt (siehe auch tote Wahrnehmung). Ästhetik entsteht aus einem aufgehobenen Erkenntnisinteresse, aus einer Sehnsucht, einem Verlangen der Selbstwahrnehmung nach einem Sinn ganz für sich, in der Hoffnung, dass ihre Brüche sich durch die Gefühle von Menschen in zwischenmenschlichen Beziehungen wieder so finden und empfinden lassen, dass ihre Selbstwahrnehmungen eine Brücke gegen die gesellschaftlichen Verwüstungen erfahren können. In zwischenmenschlichen Verhältnissen errichten sie eine besondere Gemeinschaft (z.B. Kult) in objektiven Gefühlen gegen ein an sich hässlich gewordenes Leben, wodurch gemeinhin etwas wesentlich Schöneres gefunden und empfunden werden soll (siehe hierzu auch ästhetischer Wille). Doch Schönheit ist nur unmittelbar wahr. Sie kann nicht als Brücke einer Beschönigung (siehe Ästhetisierung) funktionieren. Ob schön oder hässlich: Das Ästhetische hat eine höhere Bewandnis schon durch den sprachlichen Umgang mit dem, was auch nur dem Anschein nach als Interpretation einer Vorstellung belebend ist, wenn und wo es erlebt werden kann. Im bloßen Erlebnis bleibt allerdings ihr Sinn abstrakt, sinnlich übersinnlich durch die Ereignishaftigkeit einer Existenz, die ihren Grund nicht zeitigen kann. Es kann nämlich kein Zufall sein, was dem Leben da zufällt, weil es zwischen den Menschen nach Menschen verlangt, die nur so schön und so gut da sein können, wie sie auch wirklich da sind (siehe auch Sein) - eben nur so gut und so schön, wie sie als einzelne und vereinzelte Menschen sich durch ihre wechselseitige Wahrnehmung erscheinen können. Über ihr isoliertes Dasein muss eine Rückbeziehung, eine re-ligio, durch ihre Selbstwahrnehmung gefunden werden, worin und wodurch sie sich ihre ganz persönliche Wahrheit über ihre zwischenmenschlichen Verhältnisse hinweg als eine Religion ihrer Güte mitteilen und vermitteln. Das "Schöne" wurde daher mit allen Geheimnissen (siehe Esoterik) überzogen, welche Philosophie und Kunsttheorie (siehe Kunst) je nach den Nebelschwaden ihres institutionalisierten Erkenntnisinteresses bereitzustellen vermochten (siehe hierzu auch Dekonstruktivismus). Sie soll Anschauungen und Erklärungen bereitstellen, um dem Wesen der menschlichen Beziehungen und ihrer Lebensäußerungen nachzukommen. Aber hierür müssen die Zweifel und Täuschungen der subjektiven Wahrnehmung in objektivierten Gefühlen verarbeitet werden. Denn bei der Frage, was eine menschliche Gesellschaft ausmacht, hat das Kulturbürgertum und seine Protagonisten immer schon eine simple Antwort parat: Es sei das Gute schlechthin (siehe Güte), wie es weder durch die platte Arbeit zur Herstellung der nützlichen Dinge des Lebens noch durch die Wirtschaftskraft einer Geselschaft hervorgebracht werden könne. Bei der Bewertung der Wahrnehmung eines allgemein Schönen geht es daher eher um Vorstellungen über das, was "schön und gut" sein soll, als um einen Sinn der Erkenntnis, der zwischen Gefühlen und den Empfindungen ihrer Gegenstände vermitteln könnte. Und so geht es der "Wissenschaft des Schönen" auch nicht um das, was ihre Wahrheit entäußerlichen würde, was die Wahrheit ihrer Wahrnehmung verschleiern könnte und den Bruch zwischen ihr und dem, was sie wahrhat, überbrücken, verblenden, aufheben, abtöten oder ausblenden, mit einer inneren Befindlichkeit über ihre entäußerte Wirklichkeit hinwegtäuschen würde (siehe herzu auch Verblendungszusammenhang). Die bisherige kritische Theorie war angetreten, um durch die "Wahrheit der Kunst" die bürgerlichen Subjekte durch Veränderung ihres Bewusstseins im Jenseits ihres wirklichen Daseins zu einem "wahren Leben" zu führen, Durch Subjektkritik wollte man die "Banausen und Spießer" zu revolutionären Subjekten machen, damit die Welt eine andere werde, weil Revolution vor allem eine allgemeine Selbstveränderung des Menschen sein sollte. So hatte auch die Frankfurter Schule die Auffassung vertreten, das so genannte Schöne könne überhaupt nur von einer eigenständigen gesellschaftlichen Fakultät, von der so genannten Kunst aus der Notwendigkeit der Selbstvergegenwärtigung der Wahrheit einer entäußerten Wahrnehmung produziert werden (Adorno). Bis zur Epoche des Bauhaus war daher der Sinn hierfür von seinem Nutzen von vorn herein getrennt. Als eine Disziplin der Philosophie bezog sich Ästhetik daher auch nur auf die Kunst schlechthin um deren Ureilskraft zu bewerten (Kant). Und so war für Martin Heidegger das Ästhetische schlicht das "Sich-ins Werk-Setzen der Wahrheit des Seienden" (Heidegger, "Der Ursprung des Kunstwerks" in ders. Holzwege, 5. Auflage, Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 1972, S. 25). Für Hegel war Kunst die Form eines seelischen Wissens auf dem "schmerzensreichen Weg" (siehe Schmerz) der Selbstverwirklichung zum absoluten Geist. Für ihn war Ästhetik die Entwicklung des Ideals der Religion, durch das Gott in seiner allmächtigen Unendlichkeit begreifbar sein sollte. "Die Schönheit ist Form; [ ... ]. Dies Medium der Endlichkeit, die Anschauung, kann nicht das Unendliche fassen. Es ist nur gemeinte Unendlichkeit. [ ... ] Es ist nicht die Notwendigkeit, nicht die Gestalt des Denkens darin. Die Schönheit ist viel mehr Schleier, der die Wahrheit bedeckt, als die Darstellung derselben.[ ... ] Die Kunst ist in ihrer Wahrheit vielmehr Religion, Erhebung der Kunstwelt in die Einheit des absoluten Geistes" (Jenaer Realphilosophie, ed. Hoffmeister, S. 265 f.). Und für Adorno war Ästhetik die Transzendenz im "metaphysischen Gehalt von Kunst" (Adorno, Ästhetik, Suhrkamp Taschenbuch S.. S. 121f), weil sie ein "Mehr" an Natur über sich hinaus als das Naturschöne einer seelischen Wesenhaftigkeit der Selbstveredelung verbürgt. Dese könne allerdings nicht gegenwärtig, "nicht von dieser Welt" sein. Sie kann ihren Zauber nur aus dem Geheimnis einer philosophisch amutenden Sprachästhetik einer abgehobenen Logik der Kunst gewinnen, die dem damit vertrauten als geheime Wissenschaft eines wahren Lebens (siehe hierzu auch Esoterik) zukommen sollte: "Natur hat ihre Schönheit daran, daß sie mehr zu sagen scheint, als sie ist. Dies Mehr seiner Kontingenz zu entreißen, seines Scheins mächtig zu werden, als Schein ihn selbst zu bestimmen, als unwirklich auch zu negieren, ist die Idee von Kunst. Das von den Menschen gemachte Mehr verbürgt an sich den metaphysischen Gehalt von Kunst ... Kunstwerke werden sie in der Herstellung des Mehr; sie produzieren ihre eigene Transzendenz, sind nicht deren Schauplatz, und dadurch wieder sind sie von Transzendenz geschieden. Deren Ort in den Kunstwerken ist der Zusammenhang ihrer Momente" (Adorno, Ästhetik, Suhrkamp Taschenbuch S.. S. 121f) Was auch immer solche Mythogie wie die Idee einer Religion erscheinen lassen will oder zumindest zu stiften vermöchte wie eine Naturreligon, soll in einen höheren Sinn Offenbarung sein: Sie soll daher auch in ihrer philologischenTradition durch den platonischen Begriff einer Schattenwelt zu fassen sein. Das macht sie besonders, denn alles Wirkliche fällt als bloßer Gegenstand instrumenteller Vernunft, als eine bloß gedankliche Reflexion eines theoretischen Instrumentariums hiervon ab. Diese Auffassung hatte Adorno schließlich wie schon dereinst vorauseilend Friedrich Nietzsche als Gebälk verbohrter Begrifflichkeiten zur Kritik der Aufklärung geführt. Seine Schüler wollen bis heute darin immmer noch einem höheren Sinn des richtigen Lebens entdecken, mit dem sie sich durch ihre nicht sehr tiefe, wohl aber in der Unendlicheit der abstrakt vertieftenden Formationen ihrer bloß negativen Wahrheit (siehe hierzu auch negative Dialektik) sich vor allem selbst veredlen und den "Banausen" ihrer Zeit, den Subjekten des falschen und "verdinglichten Bewusstseins" (siehe hierzu auch Subjektkritik) entgegen treten zu können (siehe hierzu auch reaktionärer Marxismus). "Die Arbeit produziert Wunderwerke für die Reichen, aber sie produziert Entblößung für den Arbeiter. Sie produziert Paläste, aber Höhlen für den Arbeiter. Sie produziert Schönheit, aber Verkrüppelung für den Arbeiter. Sie ersetzt die Arbeit durch Maschinen, aber sie wirft einen Teil der Arbeiter zu einer barbarischen Arbeit zurück und macht den andren Teil zur Maschine. " (MEW 40, Seite 514). Aber es ist nicht nötig, dem Zauber von Idealisierungen nachzugehen, die sich schon immer schnell von selbst aufgelöst und absurd gemacht haben, sobald ihre Trivialität sich selbst offenbarte. Schönes muss nicht ästhetisch sein - Hässliches auch nicht. Schön ist es, wo Menschen in ihrer Wahrnehmung mit ihren Gegenständen vereint sind, wenn sie an ihnen das empfinden können, was sie für sich auch fühlen. Es sind unmittelbar gegenständliche Eigenschaften dessen, was wahrgenommen wird, was sie außer sich als Produkt ihrer Vergegenständlichung, ihrer Fähigkeiten und Arbeit in den Gegenständen ihrer Lebenverhältnisse wahrhaben und als Gegenständlichkeit ihres Lebens in deren Eigenschaften erkennen. Schön ist, was gut ist für die Menschen und für ihre Beziehung auf ihre Bedürfnisse, weil es für sie wahr ist, weil es sich in ihren Empfindungen als Gefühl bewährt und bewahrt. An und für sich kommen die Gefühle der Menschen immer wieder auf ihre Empfindungen zurück, aus denen sie sich gebildet hatten. Es ist der natürliche Kreislauf der Wahrnehmung, aus dem sich die Fortbildung der menschlichen Kultur ergibt und aus dem neue Bedürfnisse entstehen, die sich in ihren praktischen Verhältnissen, in den Beziehungen ihrer Tätigkeiten als gesellschaftliche Wahrheit von gesellschaftlichen Gegenständen erweisen, in ihren Wahrnehmungen ihre Tätigkeit wahrhaben. Dies setzt allerdings eine ungebrochene Kultur, eine gesellschaftliche Vermittlung von Arbeit und Wahrnehmung voraus. Wo diese unvermittelbar und also in einer Wel bloßer Ereignisse zerbrochen ist, wird die Selbstwahrnehmung ausschließlich, schon durch die Erfahrung, die sie macht eine Form für sich: Empfindung als Gefühl und Gefühl als Empfindung, beides zugleich als Formbestimmung der Selbstwahrnehmung, die ihre Wahrheit außer sich hat, die sie in Selbstgefühlen ivermittelt. Diese sind in einem Menschen unterschiedslos vereint - eben so, wie es ihm die persönlichen Bedingungen seiner Wahrnehmung, seine Lebensumstände und Erfahrungen ermöglicht haben. Selbsgefühle sind Gefühle, die über objektive Gefühle eine Beziehunng zu sich finden und empfinden, die aus der Identifikation mit vergegenständlichtenGefühle eine Beziehunng zu sich vereinnahmen und wahrhaben, die vor ihnen schon da war und in einer äußerlichen Form (z.B. Musik, Architektur, Schlager, Theater, Kino, Sport, Computerspiele, Social Media, Kult, Menschenmassen und Mssenmenschen usw.) gegenwärtig ist. Die durch diese Selbstreflexion entandene Wahrnehmung einer für sich und durch sich selbst gefühlten Empfindung ist eine gedoppelte Selbstwahrnehmung, deren Inhalte außer sich bestimmt sind und nurmehr durch die Existenzformen der Selbstbezogenheiten fortgebildet werden. Die hierduch gebildete in sich selbst reflektierte Wahrnehmung ist die Elementarform einer ästhetischen Selbstwahrnehmung, die sich nicht selbst genügen kann, weil sie ohne eine vorausgesetzte Äußerung nichts außer Langeweile sein durch sich und für sich kann. In dieser Form verwirklichen sich die Inhalte aller Selbstwahrnehmungen in einer Kultur, die ihre Gegenständlichkeit aufgehoben hat, die ihre Gegenstände, Sinn und Zweck ihres gesellschaftlichen Reichtums nicht selbst verwirklichen und leben, stattdessen nur durch Empfindungen in Selbstgefühlen erleben können (siehe hierzu auch Geldbesitz) . Als Eigenschaft einer kulturkritischen Begrifflichkeit ist Ästhetik dennoch zu verwenden, wo die Wahrnehmung außer sich bestimmt ist (siehe auch ästhetischer Wille). Ein Selbsgefühl entsteht, wo die Äußerung eines Gefühls sich außer sich findet, ein Mensch seine Gefühle gegenständlich empfindet, sei es durch einen anderen Menschen oder ein Bild, ein Buch, einen Film, eine Musik, eine Architektur, einen Kult, ein Ritual, eine Religion, eine Gefühlsmasse oder eine Menschenmasse usw. Es wird zu einem objektiv bestärkten Gefühl, das Gefühl, das die Empfindungen eines Menschen ihm von sich selbst vermittelt. Darin wird seine Wahrnehmung zu einer Selbstwahrnehmung, zu einer Wahrheit, die sie durch sich selbst nehmen und haben soll. Was sich darin erinnert wird hierdurch für sich selbst als Form der Erinnerung wesentlich, seine Erkenntnis innerlich durch ein Wiedererkennen des Wahrgehabten. Sein Leben wird zum bloßen Erlebnis, seine Neugier zur bloßen Begierde. Indem seine Gefühle darin objektiv reflektiert sind, hat er sie auch für sich so objektiv wahr durch das, was darin als Inneres wahrgehabt wird. Sie sind daher zugleich so subjektiv, wie sie objektiv für ihn als das schon waren, was er wahrnimmt: zur Gewohnheit einer erinnerten Wahrheit. Im Selbstgefühl ist die Selbstwahrnehmung daher schon durch die Erfahrung, die sie macht eine Form für sich: Empfindung als Gefühl und Gefühl als Empfindung, beides zugleich als Formbestimmung der Selbstwahrnehmung, die ihre Wahrheit außer sich hat. Diese ist in einem Menschen unterschiedslos vereint - eben so, wie es ihm die persönlichen Bedingungen seiner Wahrnehmung, seine Lebensumstände und Erfahrungen ermöglicht haben. Doch dies alles ist darin nur mehr als Form einer persönlichen Wahrheit bewahrt, als Erinnerung einer ihr äußerlichen Wahrheit, durch die sie auf sich selbst verwiesen ist, durch ihre Selbstwahrnehmung auch selbst gesellschaftlich für sich und für andere wahr wird und sich hierdurch auch persönlich wahr macht. Von da her mag es überflüssig erscheinen, hierüber ein objektives Wissen zu bilden - wäre diese Persönlichkeit des Wahrnehmens und Wahrhabens nicht wirklich als ein politisches Phänomen der Kultur, als Elementarform der politischen Kultur einer Gesellschaft, die auf Geldbesitz gründet, gesellschaftlich nicht nur privat, sondern in der öffentlichen Meinung der Menschen als Maßstab des politischen Willens einer repräsentativen Demokratie existent (siehe Meinungsbildung). Durch das doppelte Dasein der Selbstgefühle identifiziert ein Mensch darin seine Gefühle für sich, wie se objektiv für ihn sind und wodurch er sich dann schließlich auch eine persönliche Identität seiner Selbstwahrnehmung vermitteln kann. Darin herrscht eine Wahrnehmungsidentität die nötig ist, wo Wahrnehmung keinen Gegenstand außer Geld hat, also nur durch sich selbst sich bewahrheiten, sich nur durch die Selbstwahrnehmung als Mensch unter Menschen bewähren kann, soweit seine Selbstgefühle durch ihr Geltungsstreben zum Geld seiner Psyche werden können und wodurch er sich dann schließlich auch die ästhetische Identität seiner Selbstwahrnehmung vermitteln und sich durch diese so bewähren kann, wie sie in ihrem ästhetischen Willen hiernach strebt und ihre Selbstverwertung gelingt. Sieht man von den entfremdeten Formationen der Kultur ab, so ist dann das, was die Menschen außer sich erkennen zugleich in der Form ihrer Wahrnehmung für sie durch ihre Ästhetik wahr. Die Wahrnehmung der Menschen bewahrheitet sich hierdurch als Erkenntnis ihres Verhältnisses zu sich selbst und bleibt zugleich als Erinnerung ihrer Gefühle ungebrochen, weil sie mit ihren Empfindungen sich so hinterlassen kann, wie diese durch ihre Arbeit vergegenständlicht und in ihren Bedürfnissen wahrgehabt werden (siehe auch Geschichte). So wie sie diese Beziehung für wahr nehmen, so haben sie sich selbst darin wahr. Von daher besteht nicht nur über die gesellschaftlichen Gegenstände, sondern auch über ihre Wahrnehmungen eine geselschaftliche Beziehung unter den Menschen, aus der sich ihr Bewusstsein bildet. Wo die Menschen keinen wirklichen, keinen gegenständlichen Sinn für einander bilden können, weil sie nur noch durch fiktives Kapital gesellschaftlich verbunden sind (siehe Globalisierung, Feudalkapital), da werden sie selbst zum Material ihrer Gesellschaft (siehe auch Humankapital). Ihre Wahrnehmungen können sich darin nicht mehr gegenständlich bewahrheiten, bleiben eine Wahrheit von sich und durch sich. Ästhetik ist der Sinn von Wahrnehmungen, der durch die Verhältnisse im Wahrnehmen selbst erst entsteht, indem sie von ihrer gegenständlichen Beziehung absehen. Sie finden einen Sinn für sich, indem sie sich selbst zum wechselseitigen Gegenstand ihrer Wahnehmngen machen, den sie in ihrer isolierten gesellschaftlichen Wahrheit für sich so wahr haben, wie sie sich darin finden und empfinden können und worin sie sich im Gefühl ihres Befindens dadurch erkennen, dass sie ihre sinnlichen Gewissheit in der Verallgemeinerung ihrer Empfindungen finden. Hierbei müssen sie aber von ihren Inhatlen absehen, die ja auch schon in der postmodernen gesellschaftlichen Vermittlung ihrer Lebensbedingungen, ihrem Geldbesitz aufgehoben sind (siehe hierzu auch Neoliberalismus). Von daher verselbständigt sich ihre Wahrnehmung in ihren Lebensverhältnissen durch die bloße Tatsache ihrer Snnlichkeit, durch ihren abstrakt menschlichen Sinn, den sie in eigener Form als Form für sich durch das haben, was sie durch einander von sich wahrhaben und wodurch sie füreinander als bloße Menschen da sind. Allerdings verwirklicht sich dieses vor allem in der Zwischenmenschlichkeit ihrer Beziehungen, in ihren zwischenmenschlichen Verhältnisen. Damit gerät ihre gesellschaftliche Wahrheit zum größten Teil in die Beliebigkeit ihrer Lebensverhältnisse, weil diese vor allem nur noch durch Buchgeld gegenständlich und gesellschaftlich wirksam sind, sich weniger durch Sachen als durch Ereignisse in einem selbständigen Kreislauf von Einkauf und Kredit hierfür abgehoben haben, um über Abhängigkeitn in ihrer Existenz, über den Schein einer gesellschaftlichen Potenz für ihre Zukunft, für ihre persönliche und allgemeine Geschichte vermittelt werden (siehe hierzu auch Existenzwert). In dieser Scheinwelt lässt sich ihre Wahrnehmung nicht mehr gesellschaftlich vergewissern und verhält sich nurmehr im Zweifel über die privaten Potenziale ihres Geldbesitzes. Der Geldumlauf besteht aus einem endlosen Zahlungsversprechen, das keine sachliche Herkunft mehr ausweisen kann, das in Kaufangeboten und Krediten sich auch subjektiv in einer zusammenhanglose Gesellschaft verwirklicht, und in fast allen gesellschaftlichen Bereichen mit Zahlungsversprechen hantiert, die jeden Menschen pflichtschuldig mit den Notwendigkeiten des Geldbesitzes verbinden. Und darin haben sich die Geldbeziehungen im Verhältnis zu den Geldbesitzern geändert. Sie sind nun Schuldner gegen ein Weltgeld, das auf den Geldmärkten alle Wertverhältnisse bestimmt. Indem sie ein allgemeines Kaufmitel weltweit zu Händen haben, das sie erst im Nachhinein durch ihre Arbeit und Gebühren als Zahlungsmittel erwerben müssen. Hierdurch sind sie selbst zum Objekt einer weltweiten Ausbeutung der Geldwerte durch ein fiktives Kpital geworden, das die weltweite Geldzirkulation im Tempo ihres Umlaufs und damit auch ihre Preisbildung (siehe hierzu auch Terminhandel) bestimmt. Es schleicht sich durch die Austeritätspolitik eines weltweiten Schuldgeldsystes in alle Lebensverhältnisse ein und setzt sich über die nationalen Geldwerte der Währungen durch. Als vermeintliche Subjekte eines Kaufmittels müssen die nationale Geldbesitzer ihrer Währungen durch ihre Zahlungspflichtigkeiten sich zugleich auf den internationalen Finanzmärkten als deren Objekte verhalten. Darin verschmilzt ihre nationale Realität mit einer zweifelhaften Wahrnehmung zu einer Selbstbeziehung, die ihnen eine ihnen entfremdeten Wahrheit über ihre Wirklichkeit zuweist, in der sie sich selbst vor allem nur als Objekte großer Hoffnungen, im bloßen Glauben an eine menschliche Identität ihrer Gesellschaft zu einander verhalten (siehe hierzu auch Religion). Hierfür statten sie ihre Empfindungen mit Gefühlen aus ihren voneinander getrennten, isolierten Existenzen mit einem objektiv bestimmten Selbstgefühl aus, das sich im wechselseitigen Erleben in zwischenmenschliche Verhältnissen entwickeln muss und sie darin als Verhältnis der Selbstgefühle bindet und damit zwangsläufig ihre Empfindungen darin und damit auflöst (siehe hiezu auch tote Wahrnehmung). Auf diese Weise spekuliert ihr ganzes Leben auf eine Zukunft, die der Bevölkerung eine Mehrwertproduktion abverlangt, durch die aber vor allem nur ihre Währung in Wert gehalten werden kann, um ihre Kaufkraft im globalen Freihandel der konkurrierenden Nationalstaaten als Existenzwert zu sichern (siehe auch Eigentumstitel). Und da werden ihre Grundeinkommen nurmehr zum kleineren Teil aus eigener Produktion einer Realwirtschaft erwirtschaftet. Der Gesellschaft werden stattdessen zur Schuldentilgung ihres Staatshaushaltes ihre natürlichen Inhalte entzogen (siehe hierzu Negativverwertung), - und da werden die Menschen sich selbst zum sinnlichen Material ihrer Verhältnisse. Mit dem zunehmenden Verlust an realen gesellschaftlichen Beziehungen werden ihre Verhältnisse immer ausschließlicher vom Geldbesitz der Bürger und des Staates getragen und werden hierdurch immer mehr durch lebensfremde eigenständige, fremde Zusammenhänge und Ereignisse vermittelt, um sie von den Formationen ihres Nationalstaates abhängig zu machen und staatspolitisch einzuverleiben (siehe auch Tittytainment). Sie erscheinen sich weniger als tätiige Menschen, denn als politische Persönlichkeiten einer Konsumkultur, in der sie gesellschaftlich ohnmächtig sind und sich daher "von Mensch zu Mensch" vergesellschaften müssen. Und weil sie den Sinn ihrer Beziehungen darin nur als bloße Gegebenheit der Ereignisse ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen wahrhaben können, haben sie deren Gewissheit nurmehr in der Form ihres Erlebens, in der Wahrnehmung ihrer Gegenwärtigkeit, die ihnen zugleich die Notwendigkeit ihrer Selbstvergegenwärtigung vermittelt. Sie können sich selbst als Mensch nurmehr zwischen den Menschen wahrhaben, müssen sich also in zwischenmenschlichen Verhältnissen wahr machen. Der Mangel ihrer vereinzelten Wahrnehmung äußert sich in einem ästhetischen Willen nach einer ungebrochenen Wahrheit zwischen ihren Empfindungen und Gefühlen, ihrer Tätigkeit und ihrem Leiden. Darin versinnlicht sich das Sollen einer menschlichen Beziehung, die nach ihrer Bewahrheitung verlangt. Wo also diese Wahrheit objektiv von den Verhältnissen ihrer gesellschaftlichen Lebensäußerungen, der gesellschaftlichen Arbeit, ihrer gesellschaftlich wirksamen Tätigkeiten getrennt ist, kann sie sich nur in ihrer Selbstbezüglichkeit gewahr werden, wodurch sich ihre Beziehungen subjektiv als Schmerz der Isolation ihrer Erkenntnis. ihrer gesellschaftlichen Ohnmacht wahrmachen., sich in ihren gegenständlichen Empfindungen nicht finden zu können. Die Wahrnehmung die darin nur Selbstwahrnehmung sein kann, kann daher auch nur durch die einzelnen und vereinzelten Selbstempfindungen der Menschen wahr sein und kann auch nur deren Wahrheit in einer allgemeinen Selbstwahrnehmung fortbilden, die abgelöst, also abstrakt von ihren wirklichen Empfindungen sich veräußern lässt. Sinn haben daher die Gefühle, durch die sich Menschen empfinden, das, was ihre Wahrnehmung ganz persönlich ist und worin die Menschen sich finden. In ihren Beziehungen zwischen den Menschen geraten sie hierdurch aber in einen elementaren Konflikt, der ihre allgemeine Gebrochenheit, den Bruch uhres Lebens in einer widersinnigen Gesellschaft darstellt. In zwischenmenschlichen Verhältnissen sind die Gefühle der Menschen zugleich Subjekt wie Objekt ihrer Verhältnisse, daher an sich und für sich und für einander von ihren wirklichen Empfindungen getrennt. Sie nutzen sich zur Einverleibung einer Wahrheit, die nur durch ihre Gefühle da ist. Sie sind daher auch nur durch Selbstgefühle verbunden, die durch das bloße Erleben zwischen den Menschen erzeugt werden. Sie finden einander, indem sie ihre Gefühle im anderen empfinden. Und das ist einvertraxtes Verhältnis, das nur wie ein Glücksfall aufgeht un Bestand hat. In Wahrheit sind vollkommen abhängig von ihren Selbstgefühlendie sie nur außer sich haben können, weil sie in ihrer Wahrnehmung nur außer sich bei sich sind. Im Großen und Ganzen ist ihre Wahrnehmung innerhalb dieser Verhältnisse unentwegt infrage gestellt und strebt in ihren Beziehungen nach einer Ganzheit, nach einer stetigen Vervollständigung - oft auch als Glücksvorstellung oder -versagen virulent. Sie enthält dadurch ein Sollen, das ihrer eigenen Wirklichkeit unentwegt misstrauen und im Zweifel doch folgen muss, weil ihre Wahrheit ohne dies durch Minderwertigkeitsgefühle bestimmt bliebe. Die Wahrnehmung kann allerdings ihre sinnliche Gewissheit im Nachhinein ihrer Erfahrungen finden, sich außer sich bewahrheitet empfinden. Von daher - und weil kein Mensch auf Dauer im Ungewissen sich bewahrheitet fühlen kann - ist sie von einem Willen getrieben, den man ästhetisch nennen muss. Was objektiv erlebt wird folgt im Allgemeinen der Abstraktionskraft leerer Gefühle und wird subjektiv durch einen Trieb zu sich selbst, durch eine Verwertungsucht seiner Selbstwahrnehmung verwirklicht, die Ereignisse sucht oder auch selbst erzeugt, durch die sie aus ihrer Gebrochenheit dennoch zu sich findet. Die Notwendigkeit hierdurch einen Selbstwert zu finden, sich als wertvoll zu empfinden, entsteht aus dem Verlust an Selbstachtung, aus dem Unwert zwischenmenschlicher Beziehungen. Hieraus begründet sich das Geltungsstreben in zwischenmenschlichen Verhältnisse. Indem das Geltungsstreben der Selbstgefühle ihren Selbstwert zum allgemeinen Inhalt der zwischenmenschlichen Verhältnisse entwickelt hat, durch den sie begründet sind, erfahren und erleben die Menschen sich als Körperform eines abstrakt allgemeinen Selbstgefühls, einer zwischenmenschlichen Ästhetik, in der sie ihre Liebe gewinnen und äußern (siehe Körperfetischismus). Der Eindruck, den sie darin im Einzelnen aufeinander machen verlangt allerdings ihre Anpassung an den allgemeinen Ausdruck ihrer Selbstvergegenwärtigung, der zwischenmenschlichen Geltung ihrer sinnlichen Erscheinung, der gesellschaftlichen Körperform ihrer Gefühle. Darin verwirklicht sich ihr Selbstwert. Darin bewirkt er selbst die Verhältnisse, in denen er verkehrt und sich in seiner Verkehrung als Ästhetik seiner Körperlichkeit darstellt. Er drückt sich erst hier wirklich als Körper aus, in dem er erscheint. Es verwirklicht sich darin die allgemeinen Körperform einer Ästhetik der Selbstverwertung, die darin auf sich zurückkommt, Ursache wie Wirkung ihrer Selbstbeziehung ist. Es war der Kreislauf einer Selbstwahrnehmung entstanden, der den Selbstwert aus dem Verlust an Selbstachtung bestimmt und zugleich einem Selbstwert nachjagt, der keinen anderen Boden haben kann, als die Selbstwahrnehmung, die außer sich, sich selbst äußerlich bestimmt ist. Es sind daher nicht die Wahrnehmungen als solche, sondern ihr Inhalt und ihre Körperform, ihr Sinn und dessen Gestaltung in ihrer Kultur, welche deren Verhältnisse substanziell ausmachen und auf die ihr Verlangen als ästhetischer Wille abzielt, wenn sie darin nur auf sich reduziert werden. Es sind die Menschen selbst als Körperform der Wahrnehmung, die ihr dann einen Sinn durch dessen Einverleibung in zwischenmenschlichen Beziehungen verleihen. In ihren zwischenmenschlichen Verhältnissen können sie immer noch Sinn finden, sich selbst empfinden, wo sie keinen anderen außer sich haben, weil und soweit ihre gesellschaftlichen Verhältnisse ungegenständlich sind, sie sich als deren Subjekte selbst zum Gegenstand ihrer Beziehung, zu deren Sache machen, sich also auch nur objektiv begegnen können, als objektive Subjekte miteinander zwischenmenschlich verkehren müssen soweit ihr Vermögen hierzu reicht (siehe hiezu Feudalkapitalismus). Wo der Befriedigung von Bedürfnissen im Allgemeinen der Geldbesitz von Kaufmitteln vorausgesetzt ist, da ist die Wahrnehmung gegen ihre gesellschaftliche Wirklichkeit selbständig und hiervon getrennt. Sie bezieht ihre Schönheit aus ihrer Selbstwahrnehmung, daher als bloße Ästhetik ausschließlich aus sich selbst und für sich selbst, wie sie sich in ihren Gefühlen vermittelt, Wahrnehmung als Bildung für sich ist wie das Bild einer Vorstellung von und für sich. Ästhetisch ist also nicht die Eigenschaft eines Gegenstands der Wahrnehmung, sondern die Eigenschaft eines Gefühls, die selbständige, unabhängige reine Wahrnehmung des Gefühls, das an sich nur für sich, also zirkulär ist. Ein solches Gefühl kann nicht durch sich wahr sein, weil es in solcher Ästhetik im Jenseits aller Reflektion unendlich schön wäre und in seiner Schönheit sich endlos verstehen, sich substanziell in der Wahrnehmung verlieren müsste, im Grunde also hässlich werden, durch die Dummheit seiner Abstumpfung dieser nachfolgen, sie in ihrer zirkulären Fortbestimung zu verewigen hätte (siehe auch schlechte Unendlichkeit). Jede Wahrnehmung erweist sich so als eine endliche Aufmerksamkeit, als subjektiv durch ihre inhaltliche Beziehung auf ihren Gegenstand und zugleich objektiv als Form eines Verhältnisses in der Tatsache einer Wahrheit für sich, durch die Art und Weise, wie und warum Menschen auch über alle Kulturen hinweg ihre Verhältnisse so oder so finden und eingehen, sich freuen, hoffen oder fürchten, wie es jeder Mensch versteht, sei es durch Kommnikation, Musik, Kunst oder in den Geschichten ihres Lebens. Dies alles wird ästhetisch aufgehoben, wenn sich diese Wahrnehmungen nur auf sich selbst beziehen, sich in ihrer Isolation verselbständigen, nur für sich zu sein scheinen. Ästhetik gibt es daher nur als Widerschein einer Wahrheit im Selbstgefühl. Ästhetik ist daher ein Format der Selbstgefühle, also die Form, worin sie sich selbständig beziehen und beschreibbar sind. Selbstgefühl ist aber als Verhältnis der Wahrnehmung zu sich selbst ein widersinniger Begriff, unterstellt er doch, dass man sich selbst fühlen, dass man Subjekt wie Objekt des eigenen Fühlens sein kann. Das verweist darauf, dass die Wahrnehmung eines Objekts als Wahrnehmung seiner Selbst sein könne, dass also der Unterschied von Empfindung und Gefühl durch sich selbst aufgehoben werden könne. Und das beweist nur, dass die Wahrnehmung seiner selbst vor alles Empfinden und Fühlen gestellt ist, dass die Wahrnehmung als ästhetische Wahrnehmung zu einer Selbstwahrnehmung geworden ist, deren Wahrheit nicht in ihr selbst sein kann, sondern bloße Ästhetik ist. Gefühle werden ästhetisch, wo Empfindungen für die Wahrnehmung nicht mehr wirklich da, also abwesend sind, wo sie nur in der Tatsache menschlicher Lebensäußerungen Sinn finden können und also nach sinnlichen Empfindungen suchen (siehe abstrakt menschlicher Sinn). Wo eine Beziehungslosigkeit der Empfindungen vorherrscht, sind sie nicht mehr notwendig wahr sondern beliebig, finden ihre Sinnbildungen aus Vergangenem, das ihre Gegenwärtigkeit bestimmt, weil es sich darin anwesend machen kann. Hierdurch wird das empfunden, was die Gefühle für sich wahnmachen, z.B. durch beabsichtigte Ereignisse (siehe auch Ereignisproduktion) und Einverleibungen so erlebt werden (sieh auch Eventkultur), wie sie sich in bestimmten Lebensverhältnissen unter bestimmten Lebensbedingungen einfinden und auch so empfunden werden, wie sie durch sich selbst bestimmt da sein können. Solche Lebensbedingungen stellt eine gesellschaftliche Macht als persönliches Belieben, heute im Allgemeinen durch Geldbesitz zur Verfügung - sowohl im Einzelnen als auch in Gemeinschaft. Das Gefühl steht darin jeder Empfindung vor - und in der ausschließlichen Notwendigkeit seiner selbst, seiner gesellschaftlichen Leere und Langeweile, die zur Triebkraft seiner Selbstbeziehung geworden ist (siehe auch Selbstgefühl). Wo Wahrnehmung von da her unabhängig von ihrem Gegenstand begriffen wird, wo sie nur zwischenmenschlich erlebt wird und nicht wirklich gegenständlich sein kann, sondern durch bloße Ereignisse des Lebens bestimmt ist, wird sie in ihrer Ästhetik als Gefühl bewertet, das vor aller Empfindung da ist, das also ihre Abwesenheit zur Bedingung und zugleich zur Erinnerung hat, um für sie zu stehen. Wo Wahrnehmung also keinen Gegenstand erkennt, wo sie nicht wirklich möglich, weil von ihm im Wesentlichen abgetrennt ist (siehe auch Wesensabstraktion), herrscht die Art und Weise vor, wie sie sich anfühlt (siehe auch Haptik), wie das, was auf sie wirkt vorgefunden wird und auch schon als Selbstgefühl aus dem bloßen Erleben in der Wahrnehmung von Ereignissenheraus objektiven Wert hat und sich in Minderwertigkeitsgefühlen verfestigen würde, wenn es unter der Bedingung zwischenmenschlicher Verhältnisse nicht an deren objektiven Selbstgefühlen teilhaben kann. Das Selbstgefühl bezieht seine Wahrnehmung aus der Verdopplung der Selbstwahrnehmung mit einem Gefühl für Empfindungen, die sich in der Erinnerung vermengen, wodurch sie ihre Gegenwärtigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen bestärken und ihre Inhalte reduzieren. Das geschieht im Erleben der Selbstwahrnehmung durch Ereignisse, die für die Empfindung seiner Selbst einverleibt (siehe auch Kulturkonsum) werden. Um als Ereignis der Erinnerung bei sich als Gefühl für sich und ohne Sinn für andere da zu sein, verbleiben sie als Sinn für sich im Selbstgefühl als ästhetischer Wille, der die wirkliche Geschichte seiner Empfindungen von sich ausschließt, in einem hiervon abstrahierten Sinn (siehe abstrakt menschlicher Sinn) für sich aufhebt. Er stellt sich vor die ganze Wahrnehmung, um sie aus der Erinnerung zu bestimmen, zu ästhetisieren und ihre wirklich wahre Geschichte mit der "Macht der Gefühle" auszulöschen. Die Selbstgefühle stellen von daher ein mächtiges "emotianales Vorurteil" ihres Willens als ihre Absicht dar, ein Vorgefühl, das über ihre Verdichtung bestätigt sein will und das durch seinen ästhetischen Willen die gegenständlichen Wahrnehmungen für sich zu beschönigen und darin zu bestätigen und zu bestärken sucht (siehe auch heile Welt). Diese Verselbständigung der Gefühle hat die Wahrnehmung erst zum Maß einer Ästhetik werden lassen (siehe auch ästhetisches Urteil), die innerhalb der Gefühle Verbindungen sicht, die sie ihrem Gegenstand schließlich im Nachhinein der Wahrnehmung auch zufügen wollen, um ihn sich im Jenseits seiner Wirklichkeit einzuverleiben. Jedes Selbstgefühl ist das Fühlen seiner selbst in zwischenmenschlichen Verhältnissen unter den gesellschaftlichen Bedingungen des Geldbesitzes. In ihren Selbstgefühlen finden die Menschen sich in ihren Gefühlen, empfinden sie diese als eigenes, was sie für sich haben, wenn ihre sachlich wirklichen Beziehungen ihnen durch ihren Besitz äußerlich sind. Deshalb müssen sie aber auch Selbstgefühle haben, um für sich eine eigene Wahrnehmung in einer Welt zu haben, in der sie nur sich selbst wahrhaben, in der sie außer sich nichts für wahr empfinden können als das, was sie von sich fühlen, wo sie sich selbst erleben können. Darin verschafft das Selbstgefühl der Wahrnehmung die Ästhetik einer Selbstfindung, die ohne diese nicht sein kann, die unfähig ist, eine Wahrheit von sich zu äußern oder aufzufassen. Es ist objektiv notwendig geworden und muss vor aller Wahrnehmung diese Ästhetik erstreben, wird zu subjektiv zu einer Absicht, die einem objektiven Sollen folgen muss, um für sich als Subjekt ihrer Selbstwahrnehmung zu erscheinen. Sie begründet und verfolgt somit in ihren Selbstgefühlen nowendig ihren ästhetischen Willen. Das Selbstgefühl ist daher das erste objektive Gefühl, das subjektiv seiner Form nach als Objekt bestimmt ist (siehe auch Formbestimmung), das also von einem Subjekt herausgesetzt zugleich durch seinem Inhalt für sich da ist, als Inhalt der Selbstwahrnehmung lebt, Wahrnehmung zu einem Erlebnis seines ästhetischen Willens macht (z.B. durch Musik hören, Wohnen, Spielen usw.). Von daher hat sich auch die bürgerliche Wissenschaft dahin entwickelt, "das Ästhetische" als Kunstform zu verstehen und sich dazu zu verwenden, diese auch in ihrem abstrakten Sinn für das so genannte Schöne zu bewerten. So soll es auch in einem Standardwerk aus der Mitte der so genannten "marxistisch-leninistischen" Ästhetik in einer "Wissenschaft von der künstlerischen Kultur der Gesellschaft" interpretiert werden: "Die Ästhetik ist … nicht schlechthin die Wissenschaft vom Schönen, sondern sie ist, umfassender und genauer formuliert, jene Wissenschaft, welche den ganzen Reichtum ästhetischer Werte erforscht, die der Mensch in seiner Umwelt vorfindet, die er in seiner praktischen Tätigkeit schafft und die in der die Realität widerspiegelnden Kunst fixiert werden. In diesem Sinne kann man die Ästhetik als die Wissenschaft von der ästhetischen Aneignung der Wirklichkeit durch den Menschen bezeichnen." (Moissej Kagan: "Vorlesungen zur marxistisch-leninistischen Ästhetik", Dietz-Verlag 1975, S.13) Mit dem "ganzen Reichtum ästhetischer Werte" ist allerdings eine im Wesentlichen praktische Beziehung einer verselbständigten Wahrnehmung auf ihren Gegenstand angesprochen. Auch bei Adorno und Walter Benjamin ist das Ästhetische der besondere Ausdruck, die künstlerische Ausdrücklichkeit, also eine ausdrücklich geäußerte Wahrnehmbarkeit, die sich als besondere Wahrheit der Sinne von ihrem Gegenstand abhebt, letztlich keinen Gegenstand haben muss. Es wären darin die Sinne rein geistig zu verstehen oder der Organismus selbst als Gegenstand des Wahrnehmens, des Empfinden und Fühlens zu begreifen, der geäußerte Organismus in selbständiger Sinnlichkeit inbegriffen, die Selbstwahrnehmung gedoppelt im Gefühl für sich durch sich. Doch was soll daran noch für wahr zu nehmen, als Wahrheit erkennbar sein: der Herzschlag als Rhytmus, die Nase als Gestalt der Einvernahme, die Haut als Geborgenheit, die Stimmung als Farbe, die bloße Empfindung als Ton usw.? Es ist reine Betrachtung im Gefühl für sich, letzlich ein Standpunkt zu sich selbst, der sich als Äußerung zu verstehen sucht, ein Selbstgefühl das sich auch ausgedrückt verstehen will, um als Ausdruck von sich zugleich als Sinn für sich zu gelten, als Sinn, der keinen wirklichen Sinn hat (siehe auch abstrakt menschlicher Sinn), der wohl aber sich wahrnimmt als das, was seine Organe wahrhaben. Von daher ist seine Wahrnehmung eine Selbsttäuschung. Ein Gefühl hat man aus der Erfahrung von Empfindungen mit einem Menschen oder einer Sache. Wo in der Empfindung noch die Eigenschaften eines Gegenstands vorgefunden, sie mehr oder weniger objektiv erkannt werden, findet das Gefühl dessen Sinn für sich, den praktischen Inhalt, wie er gegeben und genommen wird, wie er subjektiv verbleibt und im Subjekt der Wahrnehmung über ihre Momente hinweg fortbesteht. Es enthält und bildet den Sinn hierfür, die Empathie, wie er in einer gegenständlichen Beziehung sich ausgebildet hat, als menschliche Sinnbildung fortbesteht und sich unentwegt erneuert. Das macht das Gedächtnis aus, welches die Fähigkeiten wie im Traum entwickelt und wodurch sich Menschen zu ihrer Sache verhalten. Erst wo sich die Empfindungen selbst aneinander gewöhnen, wo also die Gewohnheit der Empfindungen die Wahrnehmung nurmehr wiederholen kann, verdoppelt sich das Immergleiche und hebt sich darin auf, entzieht es sich seiner Inhalte und wird für sich selbst wirkungslos, abstrakt, unwirklich. Von daher lassen sich Gefühle täuschen, nicht aber die Empfindungen, aus denen sie sich gebildet haben. Gegen diese wird das Gefühl stumpf, tumb, dumm, sodass es sich gleich bleibt und gleichbleiben muss und dies kann, indem es sich als Bild seines Gedächtnisses vor die Empfindung stell, sie durch sich vermittelt, sie ästhetisch werden lässt und als Streben nach ihrem Selbstgefühl wirksam wird, die Wahrnehmung bestimmt. Darin wird die Wahrnehmung so konsumiert, wie sie dem Gefühl genehm ist. Es ist bei alledem letztlich nur der Verstand für sich tätig. Dabei bildet sich ein Verstand, der nichts mehr zu verstehen sucht außer sich, eine reine Selbstbezüglichkeit, die ästhetisch sein soll, weil sie im Grunde gar nicht wahr sein kann, - weil sie also bereinigt werden muss, um wahrnehmbar - eben als besonderer Ausdruck für sich selbst durch pure Selbstbehauptung wahr gemacht zu werden. Ästhetik hat eben keine andere Substanz als die behauptete und begründet doch hieraus einen ästhetischen Willen, der die Formen der Selbstwahrnehmung wesentlich abstrakt bestimmt, also die Fombestimmung eines abstrakt menschlichen Sinnes durchsetzen muss und damit im Widerspuch zu dem, was sie sein will nur als Sollen einer Selbstbehauptung durchsetzen kann. Um diesen Mangel des Begriffs auszugleichen wird die politische Ökonomie der Absatzkrisen bemüht (siehe Fall der Profitrate), die ihre Überproduktion durch manipulative Verblendungen des Bedürfnisses nach Gebrauchswerten (siehe auch Warenästhetik), die Erzeugung einer kollektiven Sucht durch eine manipulativ gesteigerte Gier nach Waren, die Bedürfnisse absättigen, die gar keine wahren Bedürfnisse sind (siehe auch Tittytainment), sondern im Verblendungszusammenhang einer durch eine Kulturindustrie (siehe auch Kommunikationsindustrie) produzierten Bedürftigkeit ein "falsches Leben" entfalten würden (siehe auch Adorno) , und hierdurch die Menschen selbst verfälschen würden. Wolfgang Fritz Haug hat diesen Standpunkt noch deutlicher ausgeführt: "Die Abstraktion vom Gebrauchswert, Folge der und Voraussetzung für die Etablierung des Tauschwerts und des Tauschwertstandpunkts, bahnt entsprechenden Abstraktionen den Weg, macht sie eher theoretisch vollziehbar und macht sie vor allem verwertbar. Die funktionelle Leersteile, sozusagen die Systemnachfrage, ist also da, noch ehe die Fähigkeiten da sind, die sich sogleich in die Leerstelle hineinbilden werden. Eine dieser Abstraktionen wird für die Naturwissenschaften grundlegend sein: die Abstraktion von den Gebrauchswerten als Qualitäten." (Wolfgang F. Haug, Kritik der Warenästhetik, Kursbuch 20, 1972) Ästhetik überhaupt wird hier als Folge der Warenästhetik interpretiert, als "falscher Schein" verstanden, der sich aus einer Leerstelle der Systemnachfrage, also aus dem so genannten Realisationsproblem des Kapitals erklären ließe. Von daher sei sie das Resultat verfälschter Bedürfnisse nach Gebrauchswert, die in Wahrheit keine solchen wären, weil die Menschen hierdurch von den Kapitalinteressen selbst verfälscht würden. Das ist in einem doppelten Sinn unzulänglich: Es kann nicht erklären, warum Ästhetik selbst politisch funktioniert, z.B. massenpsychologisch zu popularisieren ist, ohne dass hierbei Dinge oder das Bedürfnis nach ihnen eine Rolle spielen. Außerdem entsteht der Warenfetischismus selbst schon aus einem notwendigen Schein, worin die Waren in ihrem gesellschaftlichen Verhältnis und Verhalten als das erscheinen, was sie auch wirklich sind: "Sinnlich übersinnliche Dinge" (Marx), die unwirkliche Wirklichkeit verkörpern, weil sie sich durch die Geldform unmittelbar allgemein im Verhältnis warenförmiger Sachen anziehen und von den Menschen abstoßen (siehe Entfremdung). In diesem Verhältnis wird von ihrem konkreten Inhalt, ihrem Gebrauchswert selbst schon abgesehen, wodurch sich in dieser Form selbst schon ein gesellschaftliches Verhältnis der Menschen durch die abstrakte Vermittlung ihrer Produkte verbirgt (siehe abstrakt Allgemeines). Hieraus lässt sich immer ein Bewusstsein als Kritik dieser sachlichen Verhältnisse bilden, das aber nach der These einer Verfälschung der Bedürfnisse notwendig unmöglich wäre, weil sie die Bedürfnisse der Menschen kritisieren müsste. Die sind und bleiben aber gerade die substanziellen Grundlagen einer Kritik der politischen Ökonomie. Eine Kritik der Ästhetik muss also einen Sinn befragen, der sich selbst schon von seinem ökonomischen Inhalt, vom wirtschaftlichen Nutzen der Sachen, ihrem Gebrauchswert, abgetrennt hat, wodurch diese Abtrennung nach einer Kritik der politischen Kultur verlangt. In Wahrheit ist ästhetisch lediglich eine Empfindung, die sich in ihrer Kultur dadurch bewahrheitet, dass sie sich durch die Wahrnehmung eines Gefühls vergegenwärtigt, in der sie sich ihrer Form nach ihrer Empfindung erinnert, sich mit ihrer gefühlten Erinnerung identifiziert, sich also formell durch das Bild verdoppelt, das sie hiervon hat. Von daher ist Ästhetik eine Einbildung. Für die Wahrnehmung wird sie über Reize vermittelt, in denen sich das Erinnerte als Empfindung schon in dem wahrhat, was sie in ihren Gefühlen im zwischenmenschlichen Erleben findet und befindet und sich daher wiederum auch als Gefühl bestärkt. Dies verschafft der Empfindung diese Dopplung, durch die sie im Gefühl schon bei sich ist, bevor sie außer sich sein kann und also ihre sinnliche Gewissheit durch das Gefühl verzaubert, den Sinn der Wahrnehmung durch eine Selbstwahrnehmung bestimmt, ihre Gefühle vor allem als Selbstgefühle wahrhat. Weil diese Wahrnehmung von da her ihren Gegenstand nicht als das erkennen kann, was sie von ihrer Lebensäußerung, ihrer Tätigkeit, wie auch der Tätigkeit der Menschen überhaupt, von ihrer Wirklichkeit wahrhat, ist sie selbst auch mächtig geworden - nicht bloß fantastische Einbildung durch Bilder der Erinnerungen, sondern mächtige Einbildung durch das Selbstgefühl, das für die ganze Wahrnehmung Wirkung hat, indem sie deren Gewissheiten entäußert, sie sukzessive entgegenwärtigt und beziehungslos macht. Ästhetik ist eine Reaktion auf das Auseinanderfallen von Bild und Bedeutung, wie es durch die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Verhältnissen des Geldbesitzes begründet ist. Sie soll Gefühle wahrnehmbar machen, die darin ihren Sinn verloren haben. Ästhetik begründet sich von da her aus der Verdichtung einer Erinnerung, in der dieser Sinn in seiner bloßen Form, also abstrakt von seinem Inhalt bewahrt ist. In dieser Form der Wahrnehmung wirkt sie ausschließlich durch ihre Gefühls in den Empfindungen und bleibt für sich ein bloßes Ereignis, das von dem abhängig ist, was sie nicht mit ihrem Leben durchdringen kann, was sie in ihrem Erleben aber für sich fühlt und im Gefühl schon kennt und das daher auf sie einen Eindruck macht, der zugleich ihre Tätigkeit im Wahrnehmen selbst erschöpft und isoliert. Sie nimmt sich wahr, wie sie für sich auch wahrgehabt wird, wie sie als Wahrnehmung sich auf ihre Wirkung in ihrer Empfindung, auf das Gefühl von Empfindungen reduzieren lässt. Ästhetisch ist also, was als Empfindung von Gefühlen objektiv wahrnehmbar gemacht wird (siehe hierzu auch objektives Gefühl), wie es als Wahrheit für sich vorkommen und durch sich auch erscheinen soll. Ästhetik kann daher eine Darstellung in der Kunst oder in der Mode oder auch nur Kitsch sein - auch wenn diese nicht durch sich schon ästhetisch sein muss. Immer ist ästhetisch eine Gestaltung von und für die Wahrnehmung, wie sie ausschließlich für sich sein kann und als diese Aufmerksamkeit ersucht, indem sie an Empfindungen erinnert, die als Gefühl sich ausdrücken lassen. Von daher bezieht sie sich auf Eigenschaften in der Art und Weise, wie sie Eindruck auf die Wahrnehmung machen, Selbstgefühl wahrmachen indem sie Erinnerungen vorzeigen. Das natürliche Verhältnis von Empfindungen zu ihren Gegenständen, aus deren natürlicher Intelligenz sich Gefühle bilden und Fähigkeiten gestalten, steht durch ihre Ästhetik auf dem Kopf: Gefühle werden ästhetich zur Bestimmung von Empfindungen, zu ihrer Formbestimmung. Ästhetisch ist daher die Welt empfindungsloser Gefühle, in der die Menschen sich ihrer Empfindungen gewahr werden müssen, um ihre Wahrheit als Wahrheit ihrer Wahrnehmung zu finden, um zu empfinden, was sie "eigentlich" fühlen. Iindem sie sich in und durch ihre Selbstgefühle aufeinander beziehen und zueinander verhalten. ist ihre Wahrnehmung auf sich reduziert, zu einer objektiven Selbstbeziehung geworden, der jede Erkenntnis not tut, die also diese schon für die Wahrnehmung gestaltet vorfinden muss, um Kenntnis von sich zu erfahren und durch ihre Ästhetik zu erlangen. Was sie in ihrer zwischenmenschlichen Lebenswirklichkeit verloren haben, müssen sie sich in den Gemächern vertiefter Wahrnehmung (siehe Lebensraum) durch deren Eindruck in Selbstgegefühlen vergegenwärtigen und einverleiben, ohne es wirklich empfinden zu können, weil Wirklichkeit darin und dadurch zugleich zu inneren Wirkungen der menschlichen Sinnlichkeit, in ihrer hierdurch bestimmten Subjektivität aufgehoben ist und aufbewahrt wird. Als Kategorie der Wahrnehmung bliebe Ästhetik im Begriff des Schönen und Guten nur vereinseitigt, moralisiert, weil sie das Häßliche schon exkommuniziert hätte, bevor sie es auf das Schöne beziehen könnte. Ob das Urteil über solche Gefühle einer Verzauberung (siehe Mystifikation) entspringen oder selbst voller Ekel ist: als Theorie über Gefühle müsste ihre Beziehung mit dieser Kategorie zumindest erklärlich werden. Schon von daher besteht überhaupt die Frage, was eine Kategorie des Ästhetischen überhaupt meinen kann, soll sie doch zumindest erläutern, was solche Gefühle für die Wahrnehmung sind. Es gibt viele Gefühle, die man schon durch ihre bloßen Unterschiede bestimmen könnte, z.B. solche, die das Verhältnis von Mann und Frau betreffen, von Eltern und Kindern, von Alten und Jungen und so fort. Doch soweit diese Gefühle den Empfindungen entsprechen, die in solchen Verhältnissen in Beziehung stehen, also mitteilen, was das Leben darin verbindet, ist eine ästhetische Kategorisierung völlig überflüssig. Eine derartig begründete "Geschlechtsästhetik", Generationenästhetik usw. würde eine Selbstständigkeit beanspriuchen, die in dieser inhaltlichen Bestimmtheit nicht erwiesen werden könnte. Mit Ästhetik hat solches nichts zu tun, denn Ästhetik handelt von Gefühlen, die für sich stehen, die also ihre wirkliche Beziehung gegen eine Beziehung durch die Wahrnehmung selbst vetauscht haben und von daher die Empfindungen durch das Gedächtnis der Gefühle bestimmt wird. Eine Empfindung wird man der Wahrnehmung begrifflich immer zuordnen können, so wie auch jedes Gefühl. Nicht aber unbedingt einer Ästhetik. Es ist nicht möglich, über ihre Schönheit oder Wahrheit oder Objektivität als solche zu befinden oder sie gar zu adeln, mit Edelmut zu versehen, oder zu ächten, weil sie an und für sich hässlich sei. Die ästhetische Form einer Wahrnehmung unterscheidet sich von der Wahrnehmung als solche eben darin, dass sie ihren Sinn als eine vergangene Gegenwart des Lebens erinnert, wie er in einer bestimmten Form empfunden und für ein bestimmtes Gefühl gegenwärtig war. Weil hierdurch gegenwärtige Wahrnehmung aus der Form eines vergangenen Sinnes durch das Gefühl einer Empfindung bestimmt ist, wird dieser in der Wahrnehmung zu einem Selbstgefühl verdoppelt. Ästhetik ist von da her die Formulierung von Selbstgefühlen, wie sie sich objektiv darstellen lassen. Wer eine Sache, einen Menschen oder eine Welt als schön empfindet, bezieht sich auf die Wahrheit seiner Beziehung hierauf (siehe auch Schönheit), nicht aber unbedingt auf deren Wahrnehmung als solche. Ästhetik formuliert nur die objektivierte Wahrnehmung (siene auch objektives Gefühl, objektives Selbstgefühl). Ästhetik meint schon vom Wortursprung her (altgriechisch: Aisthesis) Wahrnehmung als ein selbständig bestimmtes Verhältnis des Menschen zu seinen Lebensgestaltungen und seinem Menschsein, Wahrnehmung, die durch sich selbst bestimmt ist, für sich selbst schon Wahrheit haben soll. Von daher meint dieser Begriff schon immer eine Wahrnehmung, wie sie gegen ihren Inhalt selbständig, als von ihm getrennte, also für sich bestimmte Form erscheint, substanziell also nicht ihrem Gegenstand, sondern dem Prozess des Wahrnehmens entspricht. Als Grund für sich reduziert sich Wahrnehmung in dieser Form auf eine Abstraktion der Wahrnehmung in ihrem Geist und Sinn, auf Bedürfnisse, in welchen sich ihre Organe für sich selbst begeistern, eben so, wie sie ihrem rein haptischen Sinn entsprechen und sich darin begeistert verhalten, sich geistig also selbst auf ihren bloßen Sinn, auf die nackte Naturalform ihrer Wahrheit nehmenden Beziehungen reduzieren lassen (siehe hierzu auch Leib-Seele-Problem). Eine rein ästhetische Wahrnehmung erfährt sich darin selbst in der Not ihrer Ungegenständlichkeit durch den Prozess einer Nichtung ihres Gehalts. Das Erleben der Wahrnehmung für sich, die Selbstwahrnehmung, zerstört durch ihre Trennung von ihrem Gegenstand (siehe auch Schmerz) auf Dauer ihren wesentlichen Inhalt. Es gibt viele Empfindungen und Gefühle, die bestimmte Eigenschaften haben, angenehme oder auch unangenehme, je nachdem,wie sich der wahrnehmende Mensch in Wirklichkeit auf deren Gegenstand bezieht. Es ist oft nur eine Sache des Geschmacks, der von der Umwelt und Kultur abhängig ist, ob etwas als schön oder hässlich empfunden wird. Es ist Geschmackssache, rein subjektiv. Ästhetik fügt dem aber ein Urteil hinzu über eine objektive Qualität, die sie für die Wahrnehmung haben soll, die ihre Objektiviät als eine "höhrere Wahrheit" objektiver Gefühle dem überordnet. Man spricht dann von Güte, Schönheit und Hässlichkeit, ohne dabei Gründe und Herkunft dieser Qualifizierung zu bestimmen. Ästhetik bestimmt auf diese Weise Wahrnehmungen objektiv, beschreibt objektive Gefühle, die für sich durch sich sprechen sollen, für das, was als schön oder hässlich gelten soll. Doch wenn von Ästhetik die Rede ist, so bleibt dabei gerade die Herkunft solcher Gefühle, ihr geschichtlicher Gehalt verborgen. Schönheit entspringt der Wahrheit eines Wesens, die nicht qualifiziert werden kann, weil Wahrheit niemals qualitativ ist. Die Wahrheit gibt es nicht, - es gibt nur Wahres im Gegegensatz zu einer Täuschung. Aber in der Ästhetik der Wahrnehmung von Reizen entsteht das Urteil über Reize, die als schön gelten, eben als selbständige und also objektive Formulierung von Regungen gelten, die als Eigenschaft der Wahrnehmung je nach dem Bild erscheinen, worin sie rein ästhetisch erinnert ist. Diese Erinnerung besteht aus den Wirkungen, welche die Vernunft einer Kultur erbracht hatte, die aber ästhetisch selbst nur noch unbewusst, Gewohnheit der Wahrnehmung in diesen Kulturen, ihre Moden und Selbstbezüglichkeiten sind oder zu ihrem Kult geworden waren. Wesentlich ist der Ästhetik die Wirkung auf die Selbstgefühle. Sie ist also eine zur Selbstwahrnehmung formalisierte Reflexion des Lebens, der Lebensausdruck einer Veräußerung, die sich von ihrem Gegenstand enthoben, sich verselbständigt hat, für sich also ungegenständlich ist und sich als Gefühl ästhetisch objektiviert hat, zu einem objektiven Gefühl geworden ist. Von daher wird in solcher Wahrnehmung das Leben von Menschen ausdrücklich beeindruckt, als Empfindung eines Gefühls, das objektiv existiert als ein objektives Gefühl, das einen eigenen Reiz hat. Ästhetik lässt sich von daher als die durch ihre besondere Eindrücklichkeit erhabene Wahrnehmung verstehen, die Wahrnehmung des Reizvollen, sei es besonders schön oder auch besonders hässlich oder sonst wie anreizend. Ein Ausdruck erscheint der Ästhetik als unmittelbar wahr, eben weil er eindrücklich wirkt. Ästhetik ist also die ausschließliche Empfindung eines Gefühls, die selbständige Einheit der Wahrnehmung, wie sie dem Wahrgehabten durch dessen Erleben entnommen und seine Bestimmung als Stimmung übereignet ist. Dies setzt voraus, dass Gefühle zur Selbständigkeit drängen, dass sie das Erleben suchen und bedürfen, selbst zur Erlebensform geworden sind, worin ihre Reize als Reiz der Ästhetik bewahrt werden (z.B. als Mode, Design, Kunst, Architektur usw.). In vielen Theorien zur Ästhetik wird dies daher auch als besondere Form einer Wahrheit angenommen, als tiefere Wahrheit der Gefühle, welche als ideales Maß des wahren Menschseins ihrer Wirklichkeit zugewiesen werden. In der Auffassung ihrer Wahrheit, in der Wahrnehmung ihrer Leibhaftigkeit, wird darin Empfindung zu einem Gefühl für sich bestimmt, zu einem tief empfundenen Gefühl für das reine Dasein des Lebens in seiner leibhaftigen Gestalt an sich: großes Selbstgefühl, wie es als Wesen der menschlichen Wahrnehmung überhaupt zu begreifen sei. Gemäß solcher klassischen Theorie wäre Ästhetik das Wahrnehmungsverhältnis des Menschen zu sich wie es durch ihn bestimmt ist, Wahrnehmung seiner selbst in einer unmittelbaren Selbsterkenntnis, im Selbstgefühl als Mensch und Gattungswesen, Wahrnehmung seiner Wahrheit als allgemeine Form von sich, wie sie anders nicht sein und doch auch in anderem sein kann. Sie wäre Wahrnehmung als unmittelbare Form eines Verhältnisses in der Wahrheit seiner Gestaltung, selbst also unmittelbar. Ästhetik wäre gleichbedeutend mit Selbstverwirklichung. Aber Ästhetik ist Wahrnehmung für sich und von daher eben nicht wirklich wahrnehmend, sondern Form, die ihren Inhalt hinter sich hat und ihn für sich nimmt, also als in sich wesentlich nimmt und damit seine selbständige, also ausschließliche Form sein will. Ästhetik ist die Wahrnehmung als Form für sich, ein idealisierter Inhalt, der von seiner Herkunft getrennt erscheint. Ihr Reiz ist gerade die hierin gefundene Ausschließlichkeit einer Idealisierung. Immerhin macht die Ästhetik einen Großteil unserer Wahrnehmungen her. Viele "großen Gefühle" haben damit zu tun und kein Werk der Medien oder der Industrie kommt ohne sie aus. Ist ein Produkt hierzulande nicht ästhetisch, so fällt es durch. Ästhetik beruht auf einem Reiz der Wahrnehmung, welche ihr Gegenstand beim Menschen erweckt, nicht als Gegenstand selbst, sondern als Inkorporation eines Geistes, der ihm in seiner Gestalt einverleibt ist. Ihr wird daher ein Wesen zugesprochen, das über seinem profanen Dasein steht, das also von höherem Wert ist. Sie soll die Wahrnehmung menschlicher Identität artikulieren, welche sich durch ihren Gegenstand mitteilt, ohne dass sie allein durch ihn gegenständlich ist. Sie hat durch ihn überhaupt erst ihre Verkörperung und darin eine gegenständliche Wahrheit, in welcher sich Selbstgefühl für sich vermittelt. So genommen wäre Ästhetik nicht nur Wahrnehmung, sondern auch Erkenntnis - oder einfach die Wahrheit einer bestimmten Beziehung an sich, Liebe, Hass, Freude, Trübsal, Nähe, Erbauung usw. als komplexe Stimmung, wie sie sich vergegenständlichen lässt. Ästhetik gewinnt sicherlich vor allem hieraus ihren Inhalt, ihre Kraft und Erregung und wird von daher auch zu allerlei Zwecken (z.B. Werbung und Design) genutzt. Bilder können aber nur erregen, weil und wenn Menschen darin ihre Regungen erkennen, weil sie also ihre Lebensäußerung hierbei in der Wahrnehmung als bestimmtes Leben wahrhaben. Aber sie erregen nicht als Bilder, Töne, Erleben usw. an sich, sondern durch den Eindruck, den sie machen und hinterlassen. Und der begründet sich nicht nur aus der Wahrnehmung als solche, sondern auch durch das, was ein Mensch dabei wahr hat. Der tollste Braten macht keinen Eindruck, wenn man satt ist, das schönste Bild wird schal, wenn es von Schönheit umstellt ist. Ästhetik kann daher immer nur eine bestimmte Wahrnehmung meinen, eine Wahrnehmung, die einen Reiz hat, weil sie durch Reize in einer bestimmten Situation und Umgebung, also durch ihre Umstände beeindruckt hat. Es ist nicht der Reiz selbst, der Wahrnehmung ästhetisch macht. Derselbe Eindruck, der positiv reizt, kann unter anderen Bedingungen negative Wirkung auf die Wahrnehmung haben. Und dieselbe Wirkung können auch völlig unterschiedliche Reize verursachen. Derselbe Mensch wirkt ästhetisch auf andere völlig verschieden und die verschiedensten Menschen können auf eine ähnliche Art reizvoll sein und irgendwann auch langweilen. Ästhetik hat keine bestimmte Wahrnehmung, sie ist dies. Und als dieses ist sie die Wahrheit des Wahrgehabten in der Wahrnehmung. Dafür gibt es kein Maß und keine äußere Beziehung. Etwas Schönes kann sich als hässlich erweisen, wie etwas Hässliches auch schön sein kann, wenn es in dem anders wird, worin es wahrgehabt wird. Ästhetisch ist beides nur durch seine Wahrheit. Aber Ästhetik hat für sich keinerlei Wahrheit als die, ganz allgemein etwas Besonderes sein zu sollen, ein Widersinn in sich. Daher kann sie nicht als solche wirklich erkennend sein. Es gibt keine Hässlichkeit, keine Schönheit an sich, keine Regung, die für sich bestimmbar wäre, ohne dass sie durch menschliche Gestaltungskraft erzeugt wäre und nur durch menschliche Gegenwart wahr sein könnte, keine Hässlichkeit, Schönheit oder Güte, wenn darin nicht menschlicher Sinn verwirklicht und auch wirklich gegenwärtig wäre. Ästhetik hat keine eigene Substanz, dass sie zum Substantiv taugen könnte - sie ist vollständig relativ. Als Ganzes wäre sie ohne Aussage, könnte alles sein: Liebe, Begehren, Aufstand, Gebrechen, Horror, Schmerz und Hass, wenn dies denn schon alleine in der Wahrnehmung rein und wahr sein könnte, ohne Geschichte und Herkunft und Tätigkeit. Dies könnte doch nur selbst als Lebensäußerung unmittelbar wirklich und wahr sein und bedürfte keiner eigenständigen Reflexion als Wahrheit für sich. Ästhetik unterstellt also im gewöhnlichen Wortgebrauch schon einen Standpunkt, eine eigene Beziehung zur Wahrnehmung. Was Menschen tun, das wollen sie meist auch gut tun, nicht darin verwirren, abbrechen oder zerstören. Für die Vollendung ihrer Gestaltung wird oft der Begriff des Ästhetischen verwendet. Vielleicht wäre der Begriff unnötig, aber er würde bezeugen, dass etwas ungebrochen vollendet ist, schön durch sich und die Menschen, die sich darauf beziehen. Aber das griechische Wort hierfür gibt es vor allem, wein diese Beziehung in der Philosophie verabsolutiert worden war. Namentlich das Bildungsbürgertum hatte daraus eine besondere Daseinsbegründung gewonnen: Ästhetik als "Lehre von der Schönheit". Dieser Standpunkt wurde im 18. Jahrhundert zu einer eigenen philosophischen Disziplin, ursprünglich als Hinwendung zur Klassik des Schönen, später als Wahrnehmungstheorie, welche die Zeichensysteme von Kunst, Design und Sprache interpretierte. Für Adorno war sie das dialektische Moment der Kunst, worin sich der "sinnliche Rest der Natur" als Beweggrund menschlicher Empfindungen gegen die Zumutungen und Zufügungen der Verblendungen und Verdummung verhält, gegen die begrifflichen Totalisierungen der Aufklärung und die Interessen der Kulturindustrie (siehe Negative Dialektik), als Wunde, die nach Heilung, nach Lebensänderung verlangt. Ästhetik wäre demnach eine Gewissheit der Wahrnehmung, die sich auch als Wissen um das Schöne, als Wissenschaft darstellen ließe. Das sogenannte Schöne aber kann nichts wirklich anderes sein, als das Gesicht der Wahrheit, ihr unmittelbarer Lebensausdruck, welche Liebe wie Hass sein kann. Aber als Wissenschaft müsste es doch etwas anderes sein, wenn es vor allem um das Schöne und Gute und weniger um das Hässliche geht. In der reflektierten Wahrnehmung wird Ästhetik formalisiert, ihre Wahrheit nur genommen und als verselbständigte Erkenntnis dessen, was sie wahr hat, als ihre Erkenntnistheorie fixiert. Von daher besteht Ästhetik in der Reflexion vor allem aus der Bewertung von Wahrnehmung, also immer schon auch als politisches Verhalten zu ihr, als verbrämtes Nutzungsinteresse des Wahrgehabten, Ideologisierung der Gefühle, die sie thematisiert. Eine Wissenschaft der Ästhetik kann daher nur selbst kritisch sein, muss als Kritik der politischen Ästhetik begriffen werden, die sich vom Standpunkt des sich äußernden Lebens an ihrem Gegenstand interessiert. Von da her kann sie nur analytisch vorgehen, befragen, was der Grund von Widersinnigkeiten der Lebenserscheinungen ist. Das Leben selbst kann nicht widersinnige sein; wir könnten dies als lebende Menschen nicht erkennen. Es würde Erkenntnis selbst ausschließen, weil auch diese nur widersinnig sein könnte, ohne widersprüchlich zu sein, bloßer Irrsinn ohne Schmerz und Leiden. So lässt sich also auch Leben nicht unterscheiden als richtiges oder falsches Leben, denn Leben selbst kann nicht falsch oder richtig sein; es kann mit seiner Form in Widerspruch geraten, der eine Notwendigkeit der Geschichte aufwirft, weil dieses immer einen Anachronismus darstellt. Aber dass es "kein richtiges Leben im falschen" (Adorno) gebe ist bloße Theologie, impliziert den Glauben an eine übermenschliche Lebenswahrheit, die nicht wirklich ist. Dies lässt sich am ehesten als notwendigen Gegenstand der Ästhetik fassen, denn es macht auch den Widerspruch des Wahrnehmens selbst aus. Wahrnehmung unterstellt ihre Wahrheit in dem, was sie wahr hat. Widersprüchliche Wahrnehmung gerät hierin in Zweifel und von daher in Not. Wahrnehmung wird dadurch ästhetisch, dass sie sich hiergegen verselbständigt, dass sie allgemein zur ästhetischen Wahrnehmung bestimmt wird, dazu, dass das Erscheinende zur Allgemeinheit einzelner Wesenhaftigkeit genommen wird, zur Bestimmung des Einzelnen als unmittelbar allgemeines Wesen (siehe politische Ästhetik). Die Wahrnehmung wird hierdurch selbst unmittelbar zum allgemeinen Wesen gemacht, das Wahrgenommene zur Wahrheit. Ästhetik als theoretisches Verhalten zur Wahrnehmung setzt aber auch deren wirkliche Selbständigkeit als Form für sich, als Formbestimmtheit voraus, zugleich auch deren Eigenheit als selbständig Eigenes außer sich. Ästhetik ist die Selbstwahrnehmung als gänzlich Anderes, die Fremdwahrnehmung der Selbstwahrnehmung, Körperform ihres Außer-Sich-Seins. Sie ist die Liebe zu Ihresgleichen als entfremdete Beziehung auf sich selbst. Dem vorausgesetzt ist die entwickelte bürgerliche Kultur als abstrakter Sinn in der Abtrennung von menschlichen Bedürfnissen. Wird Ästhetik nur als ein Begriff für Schönheit genommen, so wird ihm ein objektives Vermögen zugeordnet, Schönheit als solche, unabhängig von der wirklichen Subjektivität des Wahrnehmens, erkennen zu können als eine objektive Gesetzmäßigkeit des Wohlgefallens (z.B. der "Goldene Schnitt", die Harmonienlehre). Diese lässt sich meist schnell auf die Gesetzmäßigkeiten von Gewohnheiten zurückführen (z.B. entspricht der "Goldene Schnitt" den wesentlichen Proportionen des menschlichen Körpers) und hat mit Schönheit im eigentlichen Wortsinn nichts zu tun. Die kann es für die Menschen nur in der Wahrnehmbarkeit von Leiden und Leidenschaft, Ausdruck der Sinnlichkeit von Menschen, wie sie auch sachlich in der Lebensvielfalt ihres Reichtums ist. Doch das Schöne ist in der Ästhetik als Form für sich, also Schönheit als Form, die sich durch ihr bloßes Dasein als das Schöne bestimmt, ohne unbedingt wirklich schön zu sein, als Eigenschaft der schönen Form. Es ist von daher die Schönheit einer Formbestimmung, Schönheit, die nur für anderes ist, nicht eigen sein muss. In der Ästhetik ist die Beziehung auf sich selbst als Form zu eigen, die Fremdes als Eigenes vermittelt. Im Fremdwort selbst ist schon mitgeteilt, dass Schönes hier nicht unmittelbar zu verstehen ist, sondern die Vermittlung selbst in ihrer Scheinhaftigkeit für sich zu verstehen ist. Schönes kann nur unmittelbar sein, und deshalb ist Ästhetik der unmittelbare Anschein einer widersprüchlichen Bezogenheit, die als eigene Wesenhaftigkeit empfunden, in einer besonderen Sensibilität für ein Wesen, das nur in der Wahrnehmung selbst erscheint, wahrnehmbar ist. Darin ist das Schöne vollständig abgetrennt von einer wirklichen Beziehung auf anderes und also auch selbständig gegen jegliche Form der Nützlichkeit. Gegen die Welt der nützlichen Dinge, womit sich die Ökonomie befasst, setzt sich die Ästhetik als Empfindungswissenschaft, die sich einer hiervon abgetrennten Wesenhaftigkeit des Wahrnehmens widmet, wie sie selbständig nur in der Kultur sein kann. Nach der Seite der Kultur werden die Dinge, welche produziert werden, ja auch nach dem "Gesetz der Schönheit" (Marx) erzeugt. Müssen sie von ihrer wirtschaftlichen Seite her auch nur nützlich sein, so sind Dinge eben doch auch schön, besonders die Werke, welche als Kunstwerke gelten. In der bestehenden Gesellschaft (siehe bürgerliche Gesellschaft) kann Kunst nicht nützlich sein, weil Nützliches nur der Vernutzung dient. Daher hat Schönheit immer noch eine Eigenständigkeit, die getrennt ist von der Sachwelt, so, wie sie ja auch - so ist die Geschichte der Kunst - sich aus dem Reich der Gottheiten den Menschen genähert, sie aber noch nicht vollständig, d.h. gesellschaftlich erreicht hat. Ästhetik beruht auf der Notwendigkeit, sich eine Form zu geben, dem Inhalt einen Ausdruck zu verleihen, der wahr sein will. Aber sie beruht auf der Gegebenheit von Formen und reflektiert sich auch darin als bloßer Wille (siehe ästhetischer Wille). Die Güte der Form ist eine Bewertung, die allerdings ohne gute Formen nichts zur Grundlage hätte. Wäre Ästhetik Form, die Inhalt hat, wäre Inhalt selbst als Form da. Ein Dasein als Schönheit kann so nicht Inhalt sein, es reflektiert die gesellschaftliche Abgetrenntheit des Daseins schöner Dinge. Schönheit bedeutet hier: In ihrer Isolation sollen die Dinge für sich ganz sein. Im Ganzen, also als ganze Form gibt es kein bestimmtes Dasein. Sein kann nichts Ganzes, sein kann nur alles. Ästhetik setzt daher einen Inhalt als Dasein einer Form, gibt sich als Form die Güte des Allgemeinen ohne Wesen, der wesenlosen Allgemeinheit. Von daher ist sie die Oberfläche aller Verhältnisse der Wahrnehmung, wie sie für sich erscheint, die Oberflächlichkeit der allgemeinen Selbstwahrnehmung schlechthin (siehe Systematik der Kultur Teil 3). Form, die einfach ist, einfaches Sein eines Inhalts, hat einfache Wahrheit. Man mag sie schön finden, auch empfinden, dass Dinge solcher Form schön sind, aber eine Empfindung von Schönheit kann nur der Befund und die Befindlichkeit ihrer Güte, gesellschaftliche Bewertung sein. Ästhetik reflektiert so Zeitgeist (siehe auch Selbstverständnis) und Zeiträume (siehe auch Mode), die nicht unbedingt schön sind, z.B. durchaus auch pervers sein kann. Aber Ästhetik als Kunst verstanden ist auch eine Form von Authentizität, vereinzelte Wahrheit. Hierin formuliert sie sich gegen Fremdes, Verfremdung, Entfremdung, Täuschung, Kitsch usw.. Darin ist die Abtrennung der Kunst, wie von Adorno als ihre Wunde begriffen, notwendig und schmerzhaft bewahrt. In dieser geht die bürgerliche Kultur solange auf, solange sie in Kauf genommen wird (siehe Scham). Aber die Täuschung, die solch abgetrennte Wahrheit auch notwendig birgt, lässt sich nur verkaufen, wo sie Nutzen hat. Solcher Nutzen von Schönheit hebt sie unmittelbar auf. Authentizität ist also auch unmittelbar Selbstverlust, so sie sich nicht in Gesellschaft begibt und sich dort in ihrer Bewahrheitung verliert. Ästhetik ist schließlich auch eine Theorie der Empfindung, die sich im Zweifel ihrer Gefühle im ästhetischen Verhalten notwendig gemacht hat: Wie wahr ist das, was wir sehen, hören, riechen, fühlen, finden und achten? Brauchen wir Verstand, um das zu "entscheiden", Vernunft, um es zu durchdringen, oder ist es die Kunst, durch die wir es schon zweifelsfrei leben könnten, würden wir unsere Gefühle über jeden Zweifel erhaben ausdrücken können? Ist unser Zweifel selbst nur einfach ein Mangel durch uns, durch unsere Vernunft, die uns nicht verzweifeln, dafür aber auch niemals wahrhaft sein lässt (Nietzsche), weil uns unsere Gefühle Urgründe (s.a. Archetypen) offenbaren, die wir nicht leben könnten, würden wir uns nicht fortwährend selbst verstellen und entstellen? Oder steckt in diesem Zweifel die Negation der Welt, die selbst nur Schein ist, Fetisch des Banausen, dem wir uns widersetzen sollten, um unsere Kritik aus unserer Empfindung der Welt als unsere Erkenntnis zu leben, dass diese Welt nichts ist (Adorno), wir in unserer Empfindung das Anderssein der neuen Welt haben (siehe Negative Dialektik) und sie im Verhalten gegen die Fetische dieser Welt auch schon erzeugen?. Was auch immer. Ästhetik will die Gewissheit einer schönen Form sein, sei es als Empfindung oder als Wissen oder als Theorie. Für sich ist Form nichts ohne Inhalt. So wäre auch Schönheit nichts, wäre sie nicht Vergegenständlichung des Menschen selbst, Verhältnis des Menschen zu sich als sich erzeugendes und bezeugendes Wesen durch sein Produkt. "Das Tier formiert nur nach dem Maß und dem Bedürfnis der Spezies, der es angehört, während der Mensch nach dem Maß jeder Spezies zu produzieren weiß und überall das inhärente Maß dem Gegenstand anzulegen weiß; der Mensch formiert daher auch nach den Gesetzen der Schönheit. (MEW EB I. S. 516 f.). Schönheit selbst könnte keinen eigenen Sinn haben, so sie nur ist, was der Welt in der Produktion menschlichen Reichtums gegeben. Als einfache wahre Form eines Sinns, als Gegenstand menschlicher Sinnlichkeit, wäre es nur einfache Form. So wird auch gerne hierüber reflektiert, als gäbe es die allgemeinen Formen des Menschseins schon wirklich, wenn auch nicht unbedingt überhistorisch, wohl aber so allgemein, wie z.B. die allgemeinen Zusammensetzungen von Speisen aus Süßem, Sauren usw.. Überall in der Kultur gibt es Phänomene, die so allgemein sind, dass es scheint, als könne man von ihrer konkreten Geschichte und Gesellschaft absehen. So wurde z.B. die Regel des "Goldenen Schnitts" in allen Westkulturen gleichermaßen bis in die 80ger Jahre als goldene Regel der Grafik gelehrt und dazu gewusst, dass sie angenehm empfunden wird, weil sie die Proportionen des menschlichen Körpers widerspiegele. Ähnliches gibt es in der Farblehre im Verhältnis von Farben. Doch seitdem gegen alles Wohlstrukturierte die Dissonanzen als "höhere Wahrheit" im Vergleich zum Harmonischen wohl gelittener sind als Wohlbehagen, haben sich solche Regeln eher in ihr Gegenteil verkehrt (siehe auch Dekonstruktivismus). Schönheit als solche, als gesellschaftliche Übernatur der Produkte, gibt es also nicht. Die Mode selbst zeigt den Wechsel, in welchem sie sich zeigt in äußersten Extremen, denen nur noch allgemein zukommt, dass Menschen sich nun mal mehr oder weniger was anziehen. Wollten sie dabei nicht mehr auch noch anziehend sein, so wäre auch Mode schon obsolet. Schönheit, ob Hochkultur oder Mode kann es nur für den geben, der sich darin mit eigenem Sinn oder auch nur mit Eigensinn reflektiert. In dieser Form gibt es Schönheit nur durch die Getrenntheit des Ausdrucks vom Eindruck, den Menschen oder Dinge machen. So gibt es zwar keine Lehre von der Schönheit, jedoch Gedanken hierzu, ist doch gerade in der Kultur allerorten wohl zu vernehmen, dass mit ihr und aus ihr viel gemacht wird (siehe z.B. auch das ästhetische Urteil). Schönheit ist in der Kultur nicht nur Form als Ausdruck eines Inhalts oder Mittel für zwischenmenschliche Beziehungen oder Substanz von gesellschaftlichen Gewalten (z.B. Volkskörper), sondern auch Sache, die als etwas gezeigt werden muss, als was sie nicht durch sich ist: Design. Ästhetik ist ein allgemeiner Begriff für alle solche Bedeutungen. So allgemein gilt dann auch: Was schön ist, muss nicht unmittelbar ästhetisch sein. Aber was ästhetisch ist, muss auch schön sein, muss zumindest mit Schönheit glänzen - sonst wäre es Kitsch. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass es überhaupt ästhetische Theorien gibt, die Schönes erkennbar machen wollen. Ästhetik ist darin die wohl bewusste Hinterfragung der schönen Form und hat die Aufgabe, den Zweifel an ihr aufzulösen: Was ist Schein, was Form, was schöner Schein? Die ganze Palette der Erkenntnistheorien spielen sich ganz besonders in der Beantwortung dieser Frage ab. Für sich und praktisch genommen ist dies die Frage nach dem Wesen der Kunst: Ist sie Ausdruck; verschafft sie Eindruck; bietet sie Gefallen (Schmuck); verkündet sie das Unausdrückliche oder das Verborgene; verlebt sie ein Begehren; ist sie ein Schatz menschlicher Kultur, z.B. Kulturwissen, ist sie Kritik oder ist sie selbst schon Transzendenz? Entsprang es z.B. ihrer Lust an der Verweltlichung von Empfindungen, an der Verbildlichung und am Bebildern, was die Höhlenmenschen in ihre Höhlen gemalt haben und wäre das Kunst, oder war es einfach nur Lehrstoff, Bericht, Information, Mitteilung? Wann hat ästhetisches Empfinden in der Menschheitsgeschichte überhaupt eingesetzt? Viel Erkenntnis lässt sich dadurch sicher nicht gewinnen, wenn mit Mensch schon die Selbstgestaltung der Gegenstände seiner Bedürfnisse gemeint ist. Als eigenständige Welt wurde Kunst erst als Kulturgut, als Gut eigenständiger Kultur. Entstanden war Kunst aus der Gottesanbetung, aus dem Kult der Verehrung und der Notwendigkeit eines übersinnlichen Selbstgefühls, das den Menschen vermittelt werden musste: zur Teilnahme als Bezug auf sich und zur Unterwerfung an den Übersinn. Doch Wahrheit konnte sie so für sich nicht haben; sie war von vorne herein übersinnlich und hatte die Weihe, sich vom profanen Arbeitsprodukt ganz wesentlich zu unterscheiden. Die Kritik der Kunst ist die Kritik ihrer Religiosität. Dennoch: Unlösbar ist dies in zweierlei Hinsicht. Zum einen zeigt sich in der Kunst, dass sie eine Realisierung ihrer Epoche ist und auch eine "bestimmte Stellung zur empirischen Realität" (Adorno, Ästhetische Theorie, Suhrkamp, S.15) hat, doch ist sie zugleich kein Arbeitsprodukt zum Nutzen des Genießers. "Kunst ist niemals nützlich" (Oskar Wilde). Kunst "bestimmt sich im Verhältnis zu dem, was sie nicht ist" (ebd.. S.12). Auch wenn Ästhetik sinnliche Wahrheit unmittelbar sein will, so kann sie diese nur dadurch haben, dass solche Wahrheit in einer Welt voller nützlicher Gegenstände (Waren) nicht wirklich sein kann. Die Kunst als Form des Ästhetischen ist daher die Form des Unnutzes, die sich als ein Bestandteil der bürgerlichen Kultur, zu ihrem profanen Anderssein in der Existenz der Warenwelt als nützliche Dingheit verhält, Indem der Bürger seine sinnliche Begeisterung jenseits der Warenwelt findet, erträgt er auch seine Entgeisterung in der Welt des Warenbesitzes. Dies ändert nichts daran, dass er darin den Fetisch seiner Gesellschaftlichkeit findet, dass ihm dort das "gesellschaftliche Verhältnis der Sachen" als spezifische Notwendigkeit für ein sachliches Verhältnis der Menschen erscheint. Im Gegenteil: Gerade angesichts des gesellschaftlich notwendig erscheinenden Zweckhaften der existentiellen Dinge findet er sich - so er Geld hat, mit dem er über seine unmittelbare Existenz (Reproduktion) hinweggehen kann - als der hiergegen besonderte Mensch, der in seiner Empfindsamkeit sein Glück über den profanen Fetischismus gesellschaftlicher Notwendigkeiten hinaus feiern kann. Eine Kritik ist das nicht, eine "Entfetischisierung" schon gar nicht. Es ist die Chance des Andersseins in der bürgerlichen Gesellschaft, den Geldbesitz, der nicht in die Reproduktion verschwindet, als das besondere Sein in dieser Gesellschaft als das Dasein der Reichen (und solange sie alleine Reichtum besitzen, auch nur darin) ermöglicht. Auf seine Art sieht das auch Adorno, wenn er über die Kunst schreibt, dass sie in ihrem Anderssein "aus ihrem Bann" heraustritt (Adorno S. 15) und zur "Kraft, die das Dasein übersteigt" (ebd.. S. 25) wird, auch wenn sie dies nur ist, indem sie als Wahrheit von anderem kündet. So weiß Adorno, dass Ästhetik nicht von dieser Welt sein kann, weil "nur wahr sein kann, was nicht von dieser Welt ist" (Adorno); sie ist Ausdruck eines transzendenten Subjekts (ebd.. S. 24). Es war ihm die offene "Wunde der Kunst" (Adorno, "Ästhetische Theorie", Suhrkamp, S10), sich selbst darin unerträglich zu werden, dass sie sich ihrem Begriff entgegensetzen müsse: Kunst, welche sich - nach seiner Auffassung - notwendig der Welt als ein ihr entgegengesetztes Wesen entgegenhalten muss, sei in ihrer vermittelten Wohlbefindlichkeit zur "trostspendende Sonntagsveranstaltung" (ebd..). Da hakt allerdings etwas aus: Soll dies Kunst sein, war das "ästhetisch"? Es war doch auch in seinen Augen eher schlichte Religion für schlichtes Leben, zu der die "Banausen" überführt werden sollen, um zumindest Menschen von dieser Welt zu werden. Die politische und ästhetische Ideologie der Kulturindustrie macht Kultur insgesamt zu ihrem Werkzeug und zum Befriedungsinstrument der Selbsterregung in der guten Form: Zum Kult einer nicht nur scheinhaft vermittelten Gesellschaft, sondern zum Schein ihres Andersseins in ihrem abstrakten Reichtums, als die Sinnesgestalt des schlechthin Anderen, des freien Geistes, der keine Freiheit notwendig hat, weil er befreiter Geist ist, der sich nicht nur über dem allgemeinen bornierten Leben hinweg, sondern auch in seiner Verachtung gegen dieses Leben selbst entfaltet. Was bliebe von Kunst, wenn sie dies wäre? "Einzig durch ihre gesellschaftliche Resistenzkraft erhält Kunst sich am Leben; verdinglicht sie sich nicht, so wird sie Ware." (S. 335). Die Kunst selbst stehe also vor der Entscheidung, sich zu "verdinglichen" oder kritisch zu sein. Nicht Adorno, sondern die Kunst bewegt sich in ihrem Widersinn, "in dem kraft innerästehtischer Entwicklung die gesellschaftliche sich reproduziert" (S. 3367) Und das ist die letztliche Wahrheit von seiner Theorie der Ästhetik: Sie zeigt selbst zumindest immanent, dass eine Ästhetik als Theorie so unsinnig ist wie eine Erkenntnistheorie als Theorie der Erkenntnis. Solle sie das Wohlgefallen (Befriedung) begründen, das es nicht gibt "ohne das Lebendige, dem das Objekt gefiele", so kann sie nicht Transzendieren; kündet sie vom "ganz Anderen" (siehe Horkheimers "Sehnsucht nach dem ganz Anderen"), so wird sie zur Mystik, zum Glauben an eine Erlösung, die nicht aus dieser Welt kommt - Religion im hintersten Sinn des Wortes. In diesem Doppelsinn bliebe ihr genau das, was Ästhetisches von sich selbst abstößt: Sie wäre als Hoffnung auf anderes affirmativ und als Verfassung des Wohlgefallens normativ. Durch Kunstkritik würde Kunst erst wirklich schön, auch wenn sie hässlich sein will, von Hass kündet und nicht in den Schrank einer Wahrheit gestellt sein will, um damit wieder verschlossen zu sein. Es kann nicht begründet sein, was Schönheit heißt. War sie zuvor rein subjektives Befinden, das vollkommen von der Empfindung und dem Gefühl eines Subjekts gegenüber einem Objekt abhängig war, könnte Kunst in der Ästhetik zur objektiven Befindlichkeit werden. Damit bliebe sie nicht mehr in der Wahrnehmung, sondern vor ihr: Hochkultur. Dies aber kann auch für Adorno nicht Kunst sein. Aber er akzeptiert sie als die "Ungewissheit des ästhetischen Wozu" (Adorno, Asthetische Theorie, Suhrkamp, S.10), das sich als ästhetische Genealogie Bestand verschafft, als Werdungsprozess der Kunstgeschichte. Adornos Ästhetik gibt sich in diesem Umfang einer ästhetischen Ontologie gerne wie eine Erkenntnistheorie des Schönen, indem sie die Gestaltungen des Lebens als eigenständigen Ausdruck des Menschseins oder des Menschenwerks nachvollzieht. Aber es rührt "an die Wunde der Kunst" (Adorno, ebd.. S.10), ein Wesen zu haben, das Menschenwerk ist, ohne es sein zu können. "Kunstwerke begeben sich hinaus aus der empirischen Welt und bringen eine dieser entgegengesetzte eigenen Wesens hervor, so also ob auch diese ein Seiendes wäre. " (ebd.. S. 10) Das Ästhetische lebt durch den "ungeschmälerten Anspruch auf die Wahrheit der Erlösung" (ebd.), "verdammt dazu, dem Seienden und Bestehenden einen Zuspruch zu spenden" (ebd.). Diesen Widerspruch konnte Adorno nicht lösen und er wollte das nicht, weil er ihm als revolutionäres Sein galt: Subkultur, die keine sein will. Nur: Wie kann sie dies in der Dienstbarkeit ans Bestehende, ohne sich zu paralysieren? Ästhetik kann nur Wissen über Schönes und Hässliches sein, Fragestellung an das Werden des Ausdrucks und das Wesen des Ausdrücklichen. Als Theorie für sich, als Gedanke zu Seiendem, wäre sie nichts anderes als eine Kulturbegründung, eine Kulturtheorie, eine Theorie zu dem, was Kultur sein soll: Die Wahrheit einer Welt von eigentümlicher Wahrnehmung, die sich aus der Wahrnehmung der Welt als "Hoffnung auf ein Anderes" (ebd.), als ein Autonomieprinzip der Erkenntnis hervortut (siehe Adorno). Hierdurch wären Wahrnehmungen, welche in diesem Nachvollzug erkennbar sind, zu übergeschichtlichem Gefühl gehoben, das von allem absieht, was Menschen als Notwendigkeit wahrhaben, aber für alles ist, wie eine eigene Gegenständlichkeit des Fühlens (objektives Gefühl). Wenn sie solche Gefühle, die Gegenstand der Ästhetik geworden, äußern oder empfinden, erscheinen sich die Menschen übersinnlich: Ästhetik hält ihre Gefühle für sich äußerlich fest, um als Empfindung für andere fortzubestehen. Von dieser Seite hält sie ein Verhältnis in der Wahrnehmung selbst fest und kann sich darin nur frei machen, wenn sie sich kritisch gegen ihren notwendigen Verlauf und ihre Polarisierung stellt. Sie wäre also nicht Theorie als solche, sondern unmittelbar Kulturkritik. Sie könnte leicht den Charakter ihrer Lehrhaftigkeit abstreifen, würde sie durch Kunst in ihre Erkenntnis sich einfinden, wirkliche Kunstkritik als Kritik der Kunst, als Aufhebung der Kunstform werden. Für sich bleibt sie die Feststellung von Gefühlen in ihrer inneren Beziehung, die als Anteile des menschlichen Wesens gewertet und beurteilt werden (siehe ästhetisches Urteil), z.B. als Theorie der Kunst, der Theologie oder der Philosophie überhaupt. Sie erscheint dort als eine theoretische Rückführung auf menschliches Leben, das allerdings in der Theorie nicht sein kann. Von daher ist sie reine Reflexion, die Menschen machen, um anderes damit zu bezwecken, z.B. Lebensverhältnisse theoretisch zu bedecken oder dem Eigendünkel mächtiger Menschen Rechtfertigung zu bieten, indem sie die Schmerzen der Welt als allgemeine Notwendigkeit von Geschichte behauptet. Weil solche Ästhetik sich schwer tut, ihre eigenen Gründe in ihrer Erklärung des Schönen mit zu erklären, nimmt sie hierfür meist andere Lehren hinzu, z.B. die Philosophie (vergl. Adornos Philosophie des Widerspruchs als Grundlage seiner Ästhetik) oder der Theologie (Nietzsche) oder der Psychologie (z.B. Jung). Heute findet sich oft eine Mischung verschiedener Lehren, besonders von Philosophie und Psychologie, welche zu unendlichen Verbrämungen in der Ästhetik führen, indem hieraus selbständige Bewertungssysteme geschaffen werden (z.B. die Genealogie bei Nietzsche, Heidegger und Foucault). Diese dienen alleine dem Bürgertum, das sich aus der Welt mit einem ästhetischen Urteil herausnimmt und sich zu einem ästhetischen Willen emanzipiert, der alles beherrscht, was anderen als isolierte Wahrheit verbleibt. | ![]() |
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